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Andrea Mohamed Hamroune

Mein Weg im Islam

Hayya alal Falah





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Hayya alal Falah

Mit den Worten “Hayya alal Falah“ ruft der Muezzin die Menschen zum Gebet.

Es ist der fünfte Vers im Gebetsruf und trägt die Aussage in sich, dass das Gebet den Muslim zum Erfolg führt, nach dem er sagt „Allahu Akbar- Allah ist größer“ und die Schahada ausspricht.

 

„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah und ich bezeuge, dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist.“

 

Nun, nicht das Gebet ist entscheidend oder der Träger unseres Erfolgs, sondern auch unsere Bemühungen darum und ob das Gebet richtig vollzogen wurde und man die Regeln einhält. Letztendlich entscheidet Gott, ob er das Bittgebet annimmt oder nicht.

 

“Doch es mag sein, dass euch etwas widerwärtig ist, was gut für euch ist, und es mag sein, dass euch etwas lieb ist, was übel für euch ist. Und Gott weiß es, doch ihr wisset es nicht.”

(Quran 2:216)

 

Regeln kann man nur einhalten, wenn man sie kennt. Deswegen ist es wichtig, den Islam zu lernen und sich gegebenenfalls jemand dazu zu holen, um alles zu verstehen.

Aber aus diesem Grund habe ich diesen Untertitel nicht gewählt.

Er steht da, weil ich der Meinung bin, dass man Erfolg nicht immer mit Geld bemessen kann, obwohl es das Resultat rechtschaffener Arbeit ist. Manchmal bedeutet es auch, sich etwas zu erschaffen und seinen Weg darin zu suchen, um weiter zu kommen.

Es ist die Geschichte wie alles anfing, warum es Assira-Verlag heute gibt, was die Sira damit zu tun hat und auch warum ich besondere Menschen erwähnen werde, die mich ein Stück weit begleitet haben, die ich aber verlassen musste oder sie mich, um weiter zu kommen.

Jeder dieser Personen ist wichtig und verdient einen ganz besonderen Respekt und auch eine Wertschätzung, auf die ich nicht verzichten möchte. Die Namen dieser Personen sind deswegen genannt, um ihren Stellenwert richtig erklären zu können zu dem, was mir passiert ist.

Daher schon mal vorab: Danke, dass es euch gegeben hat!

Vorwort

Vorwort

Es ist einige Zeit ins Land gegangen, nach dem ich die erste Version meiner Geschichte geschrieben habe. Sie hieß „Mein Weg im Islam“, erzählt habe ich sie für einen Freund, da ich nicht mit ihm reden konnte, und er, warum auch immer, sehr viel Interesse zeigte, wer ich bin, was ich mache und auch, was ich wichtig finde.

 

Inzwischen ist dieser Freund anders beschäftigt. Auch hat sich etwas verändert, denn nicht mehr “nur“ der Islam ist wichtig, sondern auch die Sira und Assira-Verlag.

Inzwischen hab ich etwas mehr Übung im Schreiben und ich hoffe auch, dass ich nicht ganz so viele Fehler hinterlasse.

 

Bevor ich anfange, möchte ich mich vorstellen: Ich bin 1971 in Uelzen geboren und hieß mal Müller. Um genau zu sein Andrea Margitta Müller. Mein Name hab ich erst geändert, als ich geheiratet habe.

Ich hab 5 Kinder, bin von Beruf Hotelfachfrau und hab eine Fortbildung in MS-Office hinter mir, bei der ich gelernt habe mit Word, Excel, Access und Fidelio umzugehen.

Fidelio ist ein Hotelreservierungsprogramm. Access ist Datenverabeitung. Wirklich nutzen tu ich aber nur Word und Excel.

Na ja, nicht wirklich der Burner, aber ohne diese Fortbildung wäre meine heutige Tätigkeit nicht möglich gewesen, denn inzwischen bin ich Herausgeberin islamischer Literatur. Mein Thema sind Bücher rund um den Islam, nicht nur Bildung, sondern auch Belletristik. Belletristik und Islam hab ich übrigens erfunden und es für gut befunden. Jetzt müssen es nur noch Muslime gut finden, es zu schätzen wissen und mit Wert belegen. Und da, so scheint es mir, hab ich die Latte zwar richtig angesetzt, nur noch etwas zu hoch. Überzeugung fängt mit einem großen Ü an, nicht mit M wie Muslim.

Es liegt noch sehr viel Arbeit vor mir.

 

Aber nun denn.

Islam war mal etwas, was ich mir nie vorstellen konnte und ich von Herzen mit absolut guten Gewissen abgelehnt hatte. Ich kam nie in Kontakt mit Muslimen. Ich kann mich nur an ein kleines Mädchen erinnern, da war ich in der Grundschule, die ein Kopftuch trug und offensichtlich schwer mit unserer Kultur klar kam, sehr schüchtern war und nie wirklich ein Wort sprach. Ob sie gut in der Schule war, das weiß ich nicht, aber sie war sehr ruhig und zurück gezogen, spielte alleine und wollte oder konnte sich nicht andern Kindern anschließen und mit ihnen spielen. Ich fand das Mädchen nur merkwürdig wegen ihrem Kopftuch, ihrer weiten und sehr mädchenhaften Kleidung. Sie wich auch meinen Blicken aus.

Aus der Pubertätszeit kann ich mich erinnern, dass mir ein Türke begegnet ist, der die Mädchen versuchte mit den Worten aufzureißen, er dürfe vier Frauen haben. Ich wusste aber, dass er bereits eine Frau hatte und fand sein Verhalten einfach nur dumm und widerlich. Er trug Jeans, ein T-Shirt, rauchte, trank Alkohol, trieb sich rum und tat so, als wäre er der King of woman. Es ging auch das Gerücht rum, dass er kiffte. Für mich war er ein unverschämter, aufgeblasener, nicht ernstzunehmender Dummkopf. So war ich groß geworden.

Ich kann mich erinnern, da saß ich vor dem Fernseher und hab mich gefragt, warum sich manche darüber aufregen, dass sich Frauen freizügig zeigen, obwohl sie hübsch waren und einen schönen Körper hatten. Ich hatte nie etwas gesehen, was ich anzüglich und unanständig fand. Merkwürdig fand ich nur die Einstellung, so etwas abzulehnen.

 

Mit achtzehn hatte ich eine libanesischen Freund, der Druse war. Drusen sind eine islamische Sekte, über die gesagt wird, dass sie einer geheimen Religion folgen. Er hatte einen Quran, sprach Arabisch und war ein sehr süßer, gutaussehender, junger Mann, mit dem ich einige Jahre verbrachte. Ich hatte aber nie das Gefühl mit dem Islam in Berührung zu kommen. Er betete nicht, Ramadan kannte ich vom Hören/Sagen oder aus Berichten aus dem Fernsehen.

=> Ramadan, das islamische Phänomen, in dem es darum geht, abends mit der Familie zusammmen zu sitzen und zu essen, sich aber am Tag dessen zu enthalten. Eigentlich kannte ich nur das Wort und auch eine Moschee kannte ich nur als Wort.

Moscheen jagten mir Angst ein. Ich fühlte mich bedroht, und konnte es mir nicht vorstellen, mich zu bedecken und es kam mir vor wie ein Zwang, genau das in einer Moschee zu machen. Da, wo sich diese verrückten Frauenverächter treffen, die vier Frauen haben wollen, um ihre Ehefrau und die Nebenweiber miteinander zu verarschen.

Es gibt auch Iraker, die sich so verhalten und Kurden.

 

 

Sie sagte, ich soll meinen Sohn besser erziehen und bei ihr wäre das nicht passiert. Sie wäre übrigens auch Muslima, würde nur kein Kopftuch tragen. Ich konnte die Frau nicht wertschätzen, verteidigte mich nicht und sagte eigentlich nur ja, ohne Gegenargumente zu suchen.

Diese Frau wird eine Türkin gewesen sein. Und bei Allah, ich hätte ihr am liebsten ins Gesicht geschissen. Ich weiß nicht, was denen einfällt?

 

Ich hatte Angst vor dem Fotografen, fand mein Kopftuch doof, welches sie mir zum Glück vorher abmachte, und hielt die Hand meiner Oma, damit der Fotograf mich aufnehmen konnte. Diese Situation hinterließ ein Trauma in mir. Ich fand das einfach nur furchtbar.

So bin ich aufgewachsen. Ich hatte mit dem Islam nichts zu tun, fand Freizügigkeit normal, Muslime warum dumm und flegelige Idioten und Frauen mit Kopftüchern von einer anderen Welt, die niemals meine sein sollte- von ganzem Herzen und mit wahrhaftiger, wissentlicher Überzeugung.

Hinzu kamen die Medien, die Muslime als Terroristen präsentieren und Krieg, Zerstörung, Selbstmordattentäter.