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Deutsche Erstausgabe (ePub) April 2017

 

Für die Originalausgabe:

Copyright © Carol Lynne 2007

Originally published in the English language as

»Cattle Valley: All Play & No Work«

by Totally Entwined Group Limited, UK

 

The moral rights of the author have been asserted.

 

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2017 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

 

 

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

 

ISBN-13: 978-3-95823-638-7

 

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de


 

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Liebe Leserin, lieber Leser,

 

vielen Dank, dass Sie dieses eBook gekauft haben! Damit unterstützen Sie vor allem die Autorin des Buches und zeigen Ihre Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schaffen Sie dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir Sie auch in Zukunft erfreuen möchten.

 

Vielen Dank!

Ihr Cursed-Team

 

 

 

 

Klappentext:

 

Cattle Valley ist für Rio, Nate und Ryan ein Neuanfang. Eine Stadt, in der Toleranz vorherrscht und deren Bürger größtenteils homosexuell sind. Hier werden sie ohne Vorurteile akzeptiert und Ryan geht in seinem neuen Job als Sheriff auf. Für Nate gibt es als Privatermittler nicht viel zu tun, bis er feststellt, dass einer seiner neuen Freunde dringend seine Hilfe braucht. Als ihre Beziehung ins Wanken gerät, muss Nate alle Kräfte aufbieten, um seine Familie und seine Freunde zu schützen.


 

Widmung

 

 

Für Drew Hunt, meinen fantastischen Betaleser.


 

Kapitel 1

 

 

Nate Gills sah aus dem Beifahrerfenster hinaus auf die Rocky Mountains. Es war eine wunderschöne Landschaft, doch er konnte es trotzdem kaum erwarten, aus diesem verdammten Pick-up rauszukommen. Es schien, als hätte er kein Zuhause mehr gehabt, seit er Chicago verlassen hatte, um seinen Freunden, den Gebrüdern Good, in Nebraska zu helfen.

Er schaute zu dem Bild von einem Mann hinüber, der den Wagen fuhr. Rio war wie ein feuchter Traum; als hätte man die besten Teile seiner Fantasiemänner in einem vereint. Wenigstens hatte er jetzt eine Familie. Rio und ihr anderer Partner Ryan bedeuteten Nate alles. Sie mochten vielleicht erst seit einem Monat zusammen sein, aber verdammt, was für ein Monat das gewesen war.

An Ryan zu denken, deprimierte ihn wieder. Er seufzte, verschränkte die Arme vor der Brust und platzierte seine Füße in den teuren, italienischen Slippern auf dem Armaturenbrett. Als er Rios Hand an seiner Wange spürte, wandte er sich ihm zu.

»Was ist los, Baby?«, fragte Rio, wobei er versuchte, gleichzeitig die kurvige Bergstraße im Blick zu behalten.

»Ich habe diesen verdammten Pick-up satt und ich vermisse Ryan.« Automatisch schmiegte sich Nate in Rios Hand.

»Nur noch etwa zwei Stunden, dann kümmern wir uns um diese beiden Probleme. Wenn es sein muss, entführen wir Ryan einfach aus der Polizeiwache.«

Nate drehte den Kopf und küsste Rios Handfläche. »Ich denke, das klingt nach einem guten Plan.«

Ryan hatte die kleine Stadt in Texas, in der sie gelebt hatten, vor fast zwei Wochen verlassen, um einen Job in Cattle Valley, Wyoming, anzunehmen. Es schien, als würde die Stadt einen neuen Sheriff brauchen, und sie hatten nach einem Badass gesucht, der geübt darin war, Gesetze auch durchzusetzen. Ryan hatte wie die Faust aufs Auge auf ihre Beschreibung gepasst. Nate glaubte nicht, dass er jemals einen Mann gesehen hatte, der rebellischer aussah als Ryan.

Mit dem glänzenden, langen, schwarzen Haar seiner indianischen Vorfahren strahlte Ryan Selbstvertrauen und Sex aus. Cattle Valley hatte ein paar Probleme mit Demonstranten, die in die Stadt kamen und ihre Bewohner terrorisierten. Der Bürgermeister suchte nach einem harten Kerl. Da Ryan eher wie ein stark tätowierter Biker als ein Sheriff wirkte, war er perfekt für den Job. Nate war bloß besorgt, was er vorfinden würde. Er und Rio waren noch nie in Cattle Valley gewesen und Nate war in Chicago geboren und aufgewachsen. Er war kein Snob oder so, zum Teufel, er hatte Sommerville, die kleine Stadt in Nebraska, wo er Rio und Ryan kennengelernt hatte, geliebt. Nate und Rio waren nach Sommerville geschickt worden, um Ermittlungen zu einem Dreckskerl anzustellen, der den Partner eines guten Freundes erschossen hatte. Wenn man die paar Arschlöcher dieser Stadt einfach rauswerfen würde, wäre sie sicher ein Ort für eine Menge Spaß gewesen. Aber Cattle Valley…

Nach dem zu urteilen, was ihm und Rio erzählt worden war, schienen dort mehr Homosexuelle als Heterosexuelle zu leben. Wie würde das sein? Die Stadt war von einem Mann gegründet worden, dessen Sohn wegen seiner Homosexualität ermordet worden war. Da es keine weiteren Erben gab, hatte der Mann eines der größten Privatgrundstücke in Wyoming gestiftet. Mit seinem gesamten Vermögen hatte er die Stadt Cattle Valley gegründet. Scheinbar hatte der Kerl einen Ort schaffen wollen, wo homosexuelle Menschen ohne Angst und ohne Vorurteile leben konnten. Für Nate war das alles schön und gut, solange es in der Stadt einen ordentlichen Coffeeshop und ein gutes Restaurant gab.

Rio begann, das Lied im Radio mitzusummen, und lenkte Nates Aufmerksamkeit wieder auf dieses schöne Gesicht. Während er Rios Profil betrachtete, dachte er an die Nacht zurück, als Rio und Ryan ihn in einem Club in Lincoln gerettet hatten. Er war mit seinen Freunden Rawley und Jeb in einen vornehmen Schwulenclub gegangen. Nate erinnerte sich daran, dass er sich in dieser Nacht die allergrößte Mühe gegeben hatte, um über seine Anziehung zu Rio und Ryan hinwegzukommen. Sie waren schon lange ein Paar und es war ihm nicht so vorgekommen, als hätten sie das Bedürfnis nach einem dritten Mann.

Da Nate geplant hatte, aus seinem Ausflug nach Lincoln einen Wochenendurlaub zu machen, hatte er ein Zimmer in einem Hotel ein Stück weiter unten an der Straße gemietet. Als Rawley und Jeb sich verabschiedeten, hatte Nate sie mit einem fröhlichen Winken auf den Weg geschickt. Und dann hatte der echte Spaß begonnen…

 

***

 

Nate schlug die nächste Einladung zu einem Tanz aus und kehrte zu seinem Tisch zurück. Er leerte seinen Whisky Soda und orderte per Handzeichen bei einem Kellner einen neuen Drink. Er entschied sich, sein Glück mit den Toiletten zu versuchen, und steuerte den hinteren Teil des Clubs an. Man wusste nie, was man auf der Toilette einer Schwulenbar fand. Als er die Tür öffnete, war er angenehm überrascht, sie leer vorzufinden. »Hervorragend«, sagte er, während er seinen Reißverschluss öffnete.

Nachdem er sich kurz die Hände gewaschen hatte, setzte er sich erneut den Geiern aus. Mehrere Männer umkreisten seinen Tisch und versuchten, Nate zum Tanzen aufzufordern, doch darauf hatte er irgendwie keine Lust. Als er allerdings den neuen Whisky Soda auf seinem Tisch entdeckte, entschied er, dass Trinken sehr wohl eine Sache war, auf die er Lust hatte.

Er setzte sich und kam gerade dazu, ein paar Schlucke zu nehmen, bevor einer der Raubvögel auf dem Stuhl neben ihm landete. »Lust, zu tanzen?«, fragte der große Typ, der eine Lederhose trug. Wer zum Teufel trägt im Sommer eine Lederhose?

Nate schüttelte den Kopf und hielt seinen Drink in die Höhe. »Nein, danke, ich mache gerade Pause.«

Der Mann lächelte und nickte, während er Nate eingehend betrachtete. »Ich werde warten, bis du fertig bist.« Er strich mit einer Hand über Nates Oberschenkel und verengte die Augen.

»Wenn du die behalten willst, schlage ich vor, du ziehst weiter.«

Der Typ stand auf und hob die Hände. »Entschuldige«, sagte er, als er wegging.

Nate leerte seinen Drink. Der Alkohol schien ihn schnell und heftig zu erwischen. Erneut wollte er mit einem Handzeichen um einen weiteren bitten, doch sein Arm fühlte sich zu schwer an, um ihn zu heben. Als er bemerkte, dass seine Sicht verschwamm, kam ihm der Gedanke, dass er genug hatte. »Zeit, ins Bett zu gehen«, lallte er.

»Ich werde dir dabei helfen«, sagte der Typ mit der Lederhose und streckte eine Hand nach ihm aus.

Nate versuchte, sich aus dem Griff des Mannes zu befreien, doch sein Körper gehorchte ihm nicht. Was zur Hölle war nur los mit ihm? Er spürte, wie seine Augenlider immer schwerer wurden, und realisierte, dass er unter Drogen gesetzt worden war. »Was sum Teufel hassu in meinen Dink gekippt?«

Der Kerl beugte sich vor und hob Nate hoch. »Nur ein bisschen was, um dich umgänglicher zu machen.«

Nate versuchte, sich aus den Armen des Typen zu winden, doch er konnte seine Augen nicht offen halten.

Er hörte eine Stimme, die wie Rios klang, kurz bevor er aus den Armen des Mannes gerissen wurde. Er schaffte es gerade so, seine Augen weit genug zu öffnen, um zu sehen, dass Ryan ihn hielt. »Unter Drogen gesetzt«, lallte er träge. »Muss mich übergeben.«

Ryan sah ihn ein paar Sekunden lang an, bevor er sich wieder Rio zuwandte. »Bring mal eben den Müll raus, während ich schaue, ob wir das Zeug wieder hochkriegen.«

Nah an seine Brust gedrückt trug Ryan ihn zurück zur Toilette. Er setzte sich in einer der Kabinen auf den Fußboden und beugte Nate nach vorne über die Klobrille. »Kannst du dir den Finger in den Hals stecken?«

Nate spürte, wie sein Kopf hilflos nach hinten sackte. »Scheiße«, fluchte Ryan, kurz bevor Nate fühlte, wie sich ein langer Finger den Weg in seinen Mund bahnte. Ryan stieß mehrmals gegen seinen Rachen, doch Nate würgte nicht stark genug, um sich übergeben zu können. »Komm schon, Baby, wir müssen den Mist wieder rauskriegen.« Erneut versuchte Ryan es, diesmal mit zwei Fingern, während er Druck auf seinen Magen ausübte.

Hustend war Nate schließlich in der Lage, den Würgereflex auszunutzen, um den Großteil der diversen Drinks loszuwerden, die er getrunken hatte. Er spürte ein weiteres Paar Hände, die seinen Kopf über der Kloschüssel festhielten, und wusste, dass Rio bei ihnen in der kleinen Kabine war.

»Bring mir ein nasses Papierhandtuch«, wies Ryan Rio an. Nur Momente später wurde ihm ein kühles Tuch gegen die Stirn gepresst, während ein weiteres ihm über Gesicht und Mund strich.

»Denkst du, er hat alles ausgespuckt?«, fragte Rio.

»Genug davon, denke ich. Er wird noch eine Weile benommen sein, aber ich glaube nicht, dass er noch so viel intus hat, dass es Schaden anrichten könnte.«

Wieder wurde er hochgehoben, nur war es diesmal Rio, der ihn trug. Nate schmiegte sich an Rios Brust. Er drehte den Kopf so weit, dass er einen Kuss auf die Haut setzen konnte, die über Rios T-Shirt sichtbar war, und spürte die Vibration von Rios Stöhnen, während sie sich einen Weg durch den Club suchten.

Das Nächste, was Nate wusste, war, dass er in Rios Armen auf dem Rücksitz von Ryans Mietwagen saß. »Hotel«, sagte Nate noch immer ein wenig lallend, obwohl er sich etwas wacher fühlte.

»Denkst du, wir sollten ihn dorthin bringen oder zurück in die Wohnung?«, fragte Rio Ryan.

»Welches Hotel?«, fragte Ryan.

»Einen Block weiter, die Schlüsselkarte ist in meiner Brieftasche. Zimmer zwei-sechsundvierzig.« Nate begann, sich etwas besser zu fühlen, doch das verriet er ihnen nicht, da er nicht wollte, dass Rio ihn losließ. Er spürte, wie der Wagen startete und den Straßenrand hinter sich ließ. Rio reichte ihm ein Minzbonbon, um den ekelhaften Geschmack in seinem Mund loszuwerden.

Nach nur wenigen Augenblicken fuhr Ryan beim Hotel vor. »Du gehst vor und bringst ihn rein, ich suche einen Parkplatz und komme gleich nach.«

»Denkst du, du kannst laufen? Man könnte uns komisch anschauen, wenn ich einen erwachsenen Mann ins Hotelfoyer trage.«

»Denke schon«, murmelte Nate. Letztendlich musste er sich schwer auf Rio stützen, aber er schaffte es bis zum Aufzug. »Du wirst meinen Geldbeutel für mich rausholen müssen.«

»Mit Vergnügen«, sagte Rio und fuhr mit der Hand in Nates hintere Hosentasche.

Nate stöhnte, da Rio sich Zeit zu lassen schien. Sie waren bereits auf dem Weg den Flur hinunter zu Nates Zimmer und Rio fummelte noch immer an Nates Jeans herum. Als sie vor seiner Zimmertür standen, wandte sich Nate zur Wand und streckte seinen Hintern in Rios Richtung.

»Du bist gemein«, sagte Rio in sein Ohr, als er endlich den Geldbeutel hervorzog.

»Ich mach doch gar nichts«, sagte Nate, während er sich umdrehte, um Rio ins Gesicht zu sehen.

Rio packte ihn und hob ihn hoch, bis sie auf Augenhöhe waren. Nates Beine schlangen sich automatisch um Rios Oberkörper, als er sich für einen Kuss vorbeugte. Rios Zunge schlängelte sich hervor und leckte am Rand von Nates Lippen entlang, bevor sie sich dazwischenschob. Fuck, Rio schmeckte gut. Nate spürte, wie sein Schwanz in seiner engen Jeans pochte. Er schob seinen Unterleib gegen Rios, während ihr Kuss intensiver wurde. Rio begann, sich genau hier im Flur an ihm zu reiben, und Nate hätte nicht erregter sein können.

»Gottverdammt, ist das heiß«, sagte Ryan, als er neben sie trat. »Wo ist die verdammte Schlüsselkarte? Lasst uns ins Zimmer gehen, bevor wir noch alle verhaftet werden.«

Ohne innezuhalten, hielt Rio die Brieftasche hoch.

Während er nach der Schlüsselkarte suchte, ächzte Ryan: »Ich schwöre euch, wenn ihr zwei ohne mich kommt, trete ich euch so dermaßen in den Arsch.« Ryan öffnete die Tür und zog sie beide ins Zimmer.

Rio trug ihn hinüber zum großen Kingsize-Bett und fiel mit ihm auf die Matratze, ohne die Verbindung ihrer Lippen zu lösen. »Scheiße«, hörte Nate Ryan fluchen. Er spürte, wie jemand ihm Schuhe und Socken auszog, bevor ein Paar Hände über seinen Schwanz zum Knopf seiner Jeans strich.

Ryans Finger versuchten, seine Hose zu öffnen, doch da Rio sich an ihm rieb und gegen ihn stieß, blieb Ryan dafür nicht genug Platz. »Okay, stopp, lasst mich euch beide doch verdammt noch mal einfach ausziehen.«

Als sie sich schließlich voneinander lösten, ließ sich Rio neben Nate fallen. Schwer atmend versuchte er, aus seinen Klamotten zu kommen. Ryan war, wie Nate bemerkte, bereits nackt, während er sich dem Rest von Nates Kleidung widmete. Als er ihn davon befreit hatte, war auch Rio seine eigene losgeworden und die drei bewegten sich gleichzeitig in die Mitte des Bettes.

»Wartet, ich brauche die Kondome aus der vorderen Tasche meiner Hose.«

Rio hob Nates Jeans wieder auf und zog den Streifen Gummis heraus. Er betrachtete sie, dann wanderte sein Blick zu Nate. »Ich will überhaupt nicht darüber nachdenken, warum du die dabeihattest.« Er warf die Kondome aufs Bett und zog Nate in seine Arme.«

»Die brauchst du nicht mehr. Von jetzt an sind es nur noch wir drei, keine Ausflüge mehr durch die Clubs.« Er unterstrich seine Aussage, indem er einen Abdruck seiner Zähne an Nates gepiercter Brustwarze hinterließ.

Nate sah die beiden Männer an. »Meint ihr das ernst? Das ist nicht bloß eine einmalige Sache?«

Ryan schüttelte den Kopf und spielte mit dem Ring an seiner anderen Brustwarze. »Deshalb sind wir zuvor nie auf dich zugekommen. Ich wusste, dass Rios Gefühle dir gegenüber sehr stark sind, aber bis sich meine eigenen nicht seinen angeglichen hatten, war ich nicht bereit, meine Beziehung mit ihm aufs Spiel zu setzen.«

Nate schluckte und drückte seinen Rücken durch, als Rio damit fortfuhr, über seine bereits sensiblen Knospen zu lecken und an ihnen zu saugen. »Und sind sie's jetzt? Stark, meine ich?«

Ryan beugte sich vor und küsste ihn. Seine erste Kostprobe von dem über und über tätowierten Mann pushte Nates Libido in ungeahnte Höhen. Er griff nach dem Streifen Kondome und hielt ihn hoch. »Könnte irgendjemand von euch bitte mit mir schlafen?«

»Wir sind clean. Die brauchen wir untereinander nicht.« Ryan versuchte, Nate die Kondome aus der Hand zu nehmen, doch er schüttelte den Kopf. »Nein, ich hatte nie ungeschützten Sex, bin aber seit einem Jahr nicht mehr getestet worden und bis ich nicht in einem Krankenhaus gewesen bin, benutzen wir die hier.«

Ryan sah ihm in die Augen und nickte schließlich zustimmend. Nate riss einen der Gummis von dem Streifen ab und reichte ihn ihm. »Gleitgel?«, fragte Ryan.

»Koffer, Seitentasche«, erwiderte Nate und drehte sich auf den Bauch. Rio fischte nach dem Gleitgel und Ryan ließ seine Hände über Nates Hintern wandern. »Bei unserem ersten Mal will ich nicht so mit dir schlafen. Ich will dir in die Augen sehen, wenn ich dich zum Kommen bringe.«

Nate erstarrte. In all den Jahren, in denen er das Spielzeug eines Geschäftsmannes gewesen war, hatte ihm niemand auch nur ein einziges Mal beim Sex ins Gesicht sehen wollen. Nate schloss die Augen und schickte ein flüchtiges Dankgebet gen Himmel.

»Hey«, sagte Rio und drehte ihn zu sich herum. »Was ist los?«

»Ich habe noch nie jemanden in dieser Stellung geliebt. Es hat mich einfach nur kurz aus der Bahn geworfen.« Er konnte fühlen, wie seine Wangen heiß wurden, und wandte sich ab.

»Oh, Baby«, sagte Ryan und drehte Nates Kopf wieder zu sich. »Ganz offensichtlich hat dich noch niemand wirklich geliebt. Zur richtigen Zeit ist ein schneller Fick ganz nett, aber es gibt nichts Besseres, als wenn jemand dich richtig liebt.«

***

 

»Sind wir bald da?«, jammerte Nate.

»Das hast du mich erst vor zehn Minuten gefragt. Und nein, bevor du fragst, ich habe in diesen Bergen immer noch keinen Handyempfang.«

Gott, war ihm langweilig. Mit einem teuflischen Grinsen öffnete Nate den Reißverschluss seiner Khakihose und packte seinen Schwanz aus. Ohne auf Rio zu achten, streichelte er träge seinen Schaft, während er die Landschaft am Beifahrerfenster vorbeiziehen sah.

»Verdammt, das ist heiß, aber du legst es darauf an, dass ich einen Unfall baue«, sagte Rio.

Noch ein paar Mal fuhr Nate mit der Bewegung fort und lächelte Rio nur an. »Ich versuche bloß zu verhindern, dass ich vor Langeweile wahnsinnig werde.«

Rio stöhnte und spreizte seine Oberschenkel, um seiner eigenen Erektion mehr Raum zu geben. »Siehst du diese Straße? Hast du überhaupt eine Ahnung, was passieren könnte, wenn ich meine Aufmerksamkeit genau jetzt lange genug darauf richten würde, etwas wegen unserer Schwänze zu unternehmen?« Rio warf einen Blick zu ihm herüber und zwinkerte ihm zu. »Ich verspreche dir, bei der ersten Stelle, die sich anbietet, machen wir eine Pause für ein bisschen R und R.«

»Ruhe und Relaxen, das ist nicht gerade das, woran ich gedacht hatte«, sagte Nate, während er versuchte, seine harte Länge wieder in seiner Hose zu verstauen.

Rio lachte leise. »Nun, ich dachte eher an etwas in Richtung Rimming und Reiten.«

»Oh, fuck, diese Idee gefällt mir schon viel besser.«