Barkeeperin küssen erlaubt

Winterküsse

Vivien Johnson


ISBN: 978-3-95573-325-4
1. Auflage 2015, Bremen (Germany)
Klarant Verlag. © 2015 Klarant GmbH, 28355 Bremen, www.klarant.de

Titelbild: Unter Verwendung des Bildes 81243664 (shutterstock).

Sämtliche Figuren, Firmen und Ereignisse dieses Romans sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit echten Personen, lebend oder tot, ist rein zufällig und von der Autorin nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Inhalt

Prolog

 

Mia

 

„Anna? Packst du die Kondome ein?“, rief ich meiner Mitbewohnerin zu. Sie fing an zu lachen und ich konnte nur mit einstimmen.

„Wir werden sowieso nicht genug für die ganze Zeit haben“, erwiderte sie, als sie mit zehn Päckchen in der Hand mein Zimmer betrat. Ich grinste breit.

„Da könntest du recht haben, aber wir können uns in Niedernbach immer noch welche kaufen.“ Sie nickte und verschwand wieder. Ein breites Grinsen erschien auf meinem Gesicht und ich konnte immer noch nicht glauben, dass wir beide diesen Schritt wagten.

Wir studierten beide an der Uni in der schönen Stadt Bremen und hatten uns für ein Semester freigenommen, um im Skigebiet Niedernbach in der Après-Ski-Hütte ‚The Fox‘ zu arbeiten. Wir wollten unseren Spaß haben, was von der Welt sehen und was passte da besser als dies in unserem Alter?

Bei unseren Eltern kam die ganze Geschichte allerdings nicht wirklich gut an. Sätze wie ‚Du kannst doch nicht das Semester einfach freinehmen, was ist denn mit deinem Referendariat?‘ – ich konnte sie nicht mehr hören.

Morgen war unsere Abreise und ich hatte das Gefühl, unsere Eltern versuchten in den letzten Wochen noch mehr, uns von dem Gegenteil zu überzeugen. Doch Anna und ich waren der Meinung, dass es der perfekte Plan war. Wir waren beide Singles – auch wenn die letzte Beziehung bei mir noch nicht so lange her war – und wir wollten einfach unseren Spaß haben. Das war doch nicht zu viel verlangt, oder?

Ich ging noch einmal meine Checkliste durch, überprüfte, ob ich alles eingepackt hatte, und machte mich dann auf den Weg ins Wohnzimmer. Die Wohnung würden zwei Freundinnen hüten, die sich gegen unseren Plan entschieden hatten und es inzwischen bereuten.

„Meinst du wirklich, dass es die richtige Entscheidung ist, Mia?“ Anna kam auf mich zu, die lange Falte auf ihrer Stirn gefiel mir gar nicht. Ich seufzte.

„Natürlich, wir werden die Zeit unseres Lebens haben! Von einem Bett ins nächste hüpfen, unseren Spaß haben. Und weißt du, was das Beste ist? Es geht niemanden etwas an, was in Niedernbach passiert. Keiner wird wissen, wie viele Männer wir wirklich abgeschleppt haben. Niemand kann uns danach irgendetwas nachsagen!“ Anna fing an zu lächeln, die Furche auf ihrer Stirn verschwand.

„Du hast recht! Auf Niedernbach, auf unser freies Semester!“, rief sie, rannte in die Küche und kam mit einer Flasche Sekt wieder, die wir sofort köpften.