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Nr. 8

 

Das Camp der Verbrecher

 

Der Lordadmiral erhebt Anklage gegen sie – und lässt sie zu Feinden der Menschheit erklären

 

von Hans Kneifel

 

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Lordadmiral Atlan, Chef und Gründer der United Stars Organisation (USO), ist sich darüber im Klaren, dass seine Staragenten Ronald Tekener und Sinclair M. Kennon ihre Rolle als Verbrecher an der Menschheit, durch die sie Eingang in die Kreise der Condos Vasac fanden, nicht auf die Dauer erfolgreich werden durchstehen können.

Schließlich ist aufgrund der Tatsache, dass alle Anschläge gegen das Solare Imperium, an denen die beiden Männer bisher teilnahmen, sich als Fehlschläge erwiesen, das Misstrauen der führenden Condos Vasac-Mitglieder gewachsen. Tekeners und Kennons Einsätze nach dem Muster des »Infiltrationsverfahrens« trugen somit ein immer größeres Risiko in sich.

Lordadmiral Atlan plant daher ein neues Vorgehen. Seine besten Leute sollen auf doppelte Weise »rehabilitiert« werden. Kurz, der unsterbliche Arkonide will Tekener und Kennon alias Rabal Tradino vom Odium des Verbrechens an der Menschheit befreien, sie aber gleichzeitig für die Condos Vasac, die galaktische Verbrecherorganisation, die sich den Untergang des Solaren Imperiums zum Ziel gesetzt hat, aufwerten.

Atlan muss jedoch schnellstens umdisponieren. Geheime Informationen von großer Tragweite erreichen ihn und zwingen den Arkoniden zur Änderung seiner Taktik. Tekener und Kennon dürfen nicht rehabilitiert werden – sie müssen abgeschoben werden in DAS CAMP DER VERBRECHER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Lordadmiral und Begründer der USO.

Oberstleutnant Ronald Tekener und Major Sinclair M. Kennon – Das Psycho-Team steht vor Gericht.

Khirst LaSete – Ein Strafverteidiger.

Oberst Marol Tscharet – Kommandant des Strafplaneten Beseler.

Leutnant Jake Latur – Ein Mann, der auf Rache sinnt.

Lurlean Trask – Strafgefangener des Camps Eldorado.

Teen-Arndt – Ein akonischer Wissenschaftler.

1.

 

Bericht Lordadmiral Atlan

Ich sitze jetzt in meiner Kabine und überlege, was die nächsten Stunden und Tage bringen werden. Wenn es mir nicht gelingt, rechtzeitig einzugreifen, verliert die USO zwei ihrer besten Mitarbeiter und eine Schlacht – im Gerichtssaal und vor den Augen der gesamten Öffentlichkeit.

Ich werde es verhindern.

Kann ich es denn verhindern?

Vor mir drehen sich schon die Bandspulen; ich werde meinen Text für die Archive sprechen.

»Zuerst, um zusammenzufassen, folgendes:

Ich bin gezwungen, meine beiden besten Leute in die Reihen der Condos Vasac einzuschleusen, und zwar gegen deren Willen. Tekener und Kennon befinden sich in dem Moment, da ich diesen Text spreche, in der Strafanstalt der Solaren Abwehr auf dem Planeten Mars, in der Stadt Pounder City.

Es war in unserem Interesse zwingend notwendig, Kennon und Tekener zu verhaften, und zwar geschah dies mit voller Überlegung und meinen Plänen entsprechend nach dem Anschlag auf das Forschungsschiff GALVANI. Auf dem Planeten Sokah I erfolgten die zur Verhaftung führenden Ereignisse.

Es ist rund fünf Wochen her; so lange warten Tekener und Kennon bereits auf ihren Prozess. Diese Dauer ist unbedingt erforderlich, weil es gelingen muss, sämtliche Vorgänge während des Schauprozesses lückenlos abzuwickeln. Inzwischen aber hat die USO alle Fakten, die mit diesem Komplex zusammenhängen, neu durchgerechnet, unter Einbeziehung neuer Erkenntnisse und Hypothesen.

Für uns kam es bisher darauf an, dass die beiden als unzuverlässig geltenden Männer, also Tekener und Kennon, vor Gericht beweisen, dass sie an den Vorgängen rund um das geheime Kombitrans-Programm des Schiffes GALVANI und dessen auf so tragische Weise ums Leben gekommene Besatzung unschuldig waren. Sie wurden zu ihren Handlungen gezwungen, darauf würde sich die Verteidigung aufbauen.«

Ich schaltete durch einen Tastendruck die Bandaufnahme aus.

Ich lehnte mich zurück, atmete tief durch und hörte durch die Wände das Summen der Maschinen. Mein Schiff bewegte sich mit höchsten Beschleunigungswerten zwischen Quinto-Center und dem Planeten Mars ... ich durfte auf keinen Fall zu spät kommen.

Mein Erscheinen war wichtig. Ungeheuer wichtig.

Mein Logiksender meldete sich und kommentierte meine Überlegungen:

Schließlich kannst du, ob du es willst oder nicht, die Geschwindigkeit des Schiffes kaum beschleunigen.

Dann streckte ich die Hand aus, nahm das halbvolle Sektglas in die Finger und trank einen Schluck. Seit dem Start beschäftigten mich die neuentstandenen Probleme, und ich musste mit ihnen fertig werden, noch ehe der Prozess begann. Die Bewohner des Solsystems fieberten förmlich diesem Prozess entgegen.

Ich stellte das Glas ab, nickte kurz und drückte wieder die Aufnahmetaste.

Die Spulen begannen sich wieder zu drehen.

»Bisher war es für uns – und natürlich die beiden Männer auch – wichtig, dass Tekener und Kennon ihre Verteidigung so geschickt aufbauten, dass sie freigesprochen würden. Das war für sie nicht besonders schwer, außerdem hatten wir ihnen genaue Unterlagen übermittelt.

Erstens: Der Freispruch war wichtig, er war die einzige Lösung.

Zweitens: Die Condos Vasac musste durch die Aussagen der beiden Männer voll zufriedengestellt werden, denn Tekener wie Kennon waren für uns – und, so merkwürdig es klingt, auch für die Condos Vasac – von großer Wichtigkeit.

Morgen soll der Prozess anfangen.

In den letzten Wochen hat sich aber aus zahlreichen Beobachtungen einer Unzahl von winzigen, mosaikartigen Nachrichten und unseren Erfahrungen ein verändertes Bild der Situation ergeben.«

Ich machte eine Pause und sagte dann leise:

»Ein Freispruch wäre eine Katastrophe für die zwei Spezialisten und für die USO.

Es sind Probleme, die wie ein Eisberg wirken – man sieht nur ihre Spitze, und die überwältigende Menge der Schwierigkeiten ist unsichtbar, unter der Wasserlinie der Geheimnisse.

Probleme ungeheurer Tragweite ...

Unmittelbar vor Prozessbeginn wurde die USO gezwungen, die gesamte Planung über den Haufen zu werfen, die sich mit dem zu erwartenden, ja sicheren Freispruch beschäftigte. Das ist der Grund, weswegen ich hier in einer Art Wahnsinnsflug dem Mars entgegenrase.

Das Stichwort lautet: Beseler.

Beseler, der Strafplanet im System Verve. Dort geschahen einige Dinge, die nur eine einzige Auslegung zuließen.

Tekener und Kennon müssen verurteilt werden. Unbedingt!

Und ... ich darf nicht zu spät kommen!«

Ich ließ das Band zurückspulen und hörte an, was ich gesprochen hatte. Es war richtig, aber es enthielt die Gründe noch nicht.

Heute schrieben wir den ersten Juli.

Am dritten Juli begann der Prozess, und ab den frühen Morgenstunden des dritten Juli hatte ich keine Gelegenheit mehr, mit den zwei Männern zu sprechen und sie neu zu instruieren.

Ich drehte meinen Sessel, aktivierte den Interkom und meldete mich.

»Sie, Lordadmiral? Was kann ich für Sie tun?«

Ich sah den Navigator meines Schiffes an und fragte halblaut:

»Wann landen wir in Pounder City, Machy?«

Der Navigator sah auf die Uhr, las einige Zahlen ab und erwiderte:

»In ziemlich genau vierundzwanzig Stunden, Lordadmiral. Warum fragen Sie?«

Ich biss auf meine Unterlippe und erkundigte mich:

»Ist das sicher?«

»Wir irren uns bestenfalls um Minuten, Sir. Darf ich das als Kritik auffassen?«

»Nein!«, rief ich. »Ich bin nur etwas nervös. Das Schiff – es ist in Ordnung?«

Der Navigator grinste unbekümmert und sagte:

»Sir, das Schiff funktioniert so präzise wie alles bei der USO. Wir landen in spätestens vierundzwanzig Stunden und dreißig Minuten auf dem roten Planeten.«

Ich streckte die Hand nach dem Knopf aus und bedankte mich.

»Gut. Freut mich. Ich komme dann nach oben.«

Der Schirm wurde dunkel.

Ich war ziemlich sicher, dass wir es schaffen würden. Zwar wussten wir, warum diese Änderung durchgeführt werden musste, aber wir kannten natürlich die Folgen nicht. Was war Projekt Lasis?

Verliere dich nicht in Fragen, handle! Das ist im Augenblick wichtiger!, sagte mein Extrasinn.

Gut.

Ich schaltete das Gerät wieder ein und fuhr fort:

»Die Verhandlung gegen Tekener und Kennon wird vor einem ordentlichen Militärgerichtshof durchgeführt. Beamte der Solaren Abwehr und hohe Offiziere der Solaren Flotte stellen die Richter, den Ankläger, den Verteidiger und die Sachverständigen. Aber kurz vor unserem Start von Quinto-Center erfuhren wir von einem Spezialisten, unserem Mann auf Beseler, dass ungeheure Dinge geschehen waren.

Marol Tscharet, unser Verbindungsmann, ist Oberst. Chefagent auf dem Strafplaneten. Vor nunmehr vier Wochen löste Tscharet den langjährigen Kommandanten des Planeten ab. Es ist für die Archive wichtig, Tscharet kurz einzuführen:

Ein hagerer, hochgewachsener Mann mit scharfgeschnittenen Gesichtszügen und ruhigen Augen. Niemand weiß, dass Tscharet nur deshalb als Ablösung nach Beseler geschickt wurde, weil dort merkwürdige Dinge passierten. Nicht einmal das Wachpersonal ahnt etwas vom Zweck der Ablösung. Niemand ahnt auch, was diese seltsamen Geschehnisse zu bedeuten haben.

Ich, Lordadmiral Atlan, erhielt von Oberst Marol Tscharet die Information, dass ein Unteragent der USO am helllichten Tag, mitten im Lager der Strafgefangenen, ermordet aufgefunden wurde. Dieser Agent war einem Geheimnis auf der Spur, das nur eine Möglichkeit zuließ:

Eine großangelegte Planung, ausgehend von den Gefangenen höchster politischer Bedeutung, war von diesem Unteragenten zu einem kleinen Teil aufgedeckt worden. Noch ehe der Agent mehr von seinem Wissen ausplaudern konnte, brachte man ihn um. Das genügte, um uns zu alarmieren.

In dem dringlichen Gespräch teilte Tscharet mit, dass die Schlüsselfigur dieses Ausbruchsversuches ein Mann namens Trask sei.

Wir kennen natürlich diesen Trask.

Lurlean Trask, Schlüsselfigur und Drahtzieher einer interkosmischen Rauschgiftbande. Lurlean Trask ist ein Plophoser. Er wurde von der Solaren Abwehr und der USO ein Jahrzehnt lang vergeblich gejagt. Man stellte ihm Fallen, denen er geschickt auswich, man belauerte ihn und er entzog sich raffiniert und mit skrupellosen Methoden der Beobachtung, bis er schließlich doch in die Falle ging. Ich weise noch einmal darauf hin: Ein Mann, der den Anstrengungen zweier Organisationen dieser Größe ein Jahrzehnt lang ausweichen konnte, ist kein Stümper, sondern einsame Spitzenklasse. Nur leider einsame Klasse im Verbrechen. Hunderttausende verdanken ihm lebenslanges Siechtum. Man konnte ihm jedenfalls den größten Rauschgifthandel der neueren Geschichte nachweisen, und das kostete ihn die Freiheit.

Lebenslängliche Zwangsarbeit auf Beseler – das war das Urteil. Und unter ›lebenslang‹ verstehen wir wirklich lebenslang. Das Wort ›Resozialisierung‹ ruft bei allen Psychologen und Fachleuten im Fall Trask nicht einmal mehr ein schwaches Grinsen hervor, nicht einmal bei ihm selbst.

Trask ist also eine Schlüsselfigur.

Wenn Trask bei einem Ausbruchsversuch mitmacht, dann ist dies nicht der zum Scheitern verurteilte Versuch einer entschlossenen Gruppe, sondern ein Unternehmen mit generalstabsmäßiger Planung bis hinunter ins letzte Detail. Trask ist, wie betont, kein Stümper. Er weiß, wie gering die Chancen sind, von Beseler zu fliehen, und wenn er sich zur Flucht entschließt, dann schafft er es auch.

Wenn Trask flieht, soll er dies nicht tun, ohne dass wir ihn begleiten.

Natürlich nicht ich, sondern Männer, die er selbst mitnimmt, weil sie seinen Plänen entsprechen – Trask kennt keine Gefühle und belastet sich nicht mit überflüssigem Ballast. Wir müssen ihm also zwei Verbrecher servieren, nach denen er schon jahrelang gesucht hat, ohne es zu wissen.

Natürlich kennt er Tekener und Kennon, aber letzteren nicht unter diesem Namen.

Um Tekener und Kennon in die Nähe von Trask zu bringen, müssen sie als schuldig befunden und nach Beseler gebracht werden. Alles andere ist ihre Sache. Und dass sie auf diesen Strafplaneten kommen, dafür werde ich selbst sorgen, mit Beweismaterial, das erdrückend ist. Es wird eine sensationelle Wendung des Prozesses geben.

Das also ist der Grund, weswegen die USO alle Pläne blitzartig umgestoßen hat.

Ronald Tekener bietet sich für die Rolle eines Komplicen Trasks geradezu an. Er ist genau dieselbe schillernde Person wie Trask, und, ohne meinen besten Mann zu beleidigen – irgendwie ähneln sich diese beiden Männer. Nur haben sie grundsätzlich verschiedene Ziele. Trask ist, da er Tekener kennt, davon überzeugt, dass Tekener genau der Mann ist, den er braucht.

Aus diesem Grund rast dieses Schiff zum Mars und ruiniert den Antrieb dabei, aber das ist nachgerade eine Lappalie. Ende dieser Aufzeichnung. Nach dem Prozess werde ich weitere Informationen für die Archive sprechen.«

Ich schaltete das Gerät aus, spulte das Band zurück und steckte die Spule in eine Kassette, auf der in Computerzahlen eine Schlüsselkombination stand. Die Kassette wurde in dem Safe zwischen federnde Klemmen geschoben, und ich trank endlich den Sekt aus. Er war inzwischen warm geworden.

Wieder und wieder durchdachte ich meine Konstruktionen.

Sie waren lückenlos, und sie durften keinen Fehler enthalten, denn das kostete uns alles.

Ich ging unruhig in meiner Kabine hin und her, weil ich es nicht erwarten konnte, auf Mars zu landen.

Kam ich rechtzeitig?

Wenn ein Gerät ausfiel, konnte dies einen entscheidenden Aufenthalt zur Folge haben. Das Schiff raste weiter ... meine Gedanken überschlugen sich, ich wurde unruhig. Landeten wir pünktlich, war der Kurs richtig programmiert ... was geschah, wenn wir nicht ...

Unsinn!, sagte mein Extrasinn. Du siehst Gespenster und Pannen genau dort, wo sie nicht auftauchen. Unter Garantie nicht auftauchen!

Ich warf mich wieder in den Sessel, goss das Glas wieder voll und nahm einen tiefen Zug.

Langsam wurde ich ruhiger.

Hatte die USO nicht doch irgendwo einen kleinen Fehler gemacht, der sich später tödlich auswirken konnte? Ein einzelnes Bakterium konnte einen riesigen Organismus umbringen, und ein Fehler dieser Größenordnung konnte das Verderben über die Planeten bringen.

Ich konnte nur Stunden schlafen. Ständig schreckte ich hoch, solange, bis der Navigator meldete, wir wären im Anflug auf den roten Planeten.

Dann erst wurde ich ruhiger.

 

*

 

Mars. Vierter Planet des Sonnensystems, der die Bezeichnung »Roter Planet« längst nicht mehr verdiente. Er war zu einer vergleichsweise blühenden Welt geworden.

Anstatt der Krater, anstatt der Staubtürme erhob sich eine Kulturlandschaft. Sie lag unter einer atembaren Lufthülle, deren Erzeugung und Stabilisierung unermessliche Geldmittel gekostet hatte und zu den Pioniertaten der Wissenschaft gezählt wurde. Und der Raumhafen der Stadt Pounder City – einer Siedlung, deren City noch unter der historischen Kunststoffkuppel lag – war ein Teil dieser großartigen Leistung.

Das Schiff der USO kam aus dem Himmel; es fiel wie ein Stein, abgebremst durch die Antigravpolster. Die Triebwerke heulten zweimal zu Korrekturen auf, dann berührten die Landeteller den Boden.

Alles andere ging reibungslos und schnell vor sich, mit der Präzision und Routine, die Atlan gewohnt war.

Drei schwere Gleiter rasten über den Beton des Raumhafens und hielten hintereinander neben der Rampe, noch ehe sie ganz ausgefahren war. Die Besatzung des Schiffes hatte Landeurlaub erhalten – bis zum Ende der Verhandlung gegen Rabal Tradino und seinen Freund. Nur die Wache blieb an Bord.

Der Vertreter der USO stieg aus und blieb neben dem Gleiter stehen, bis er die schlanke Gestalt das weißhaarigen Arkoniden sah. Dann salutierte er kurz.

Atlan hob die Hand und kam die Rampe hinunter, in seiner linken Hand einen stählernen Aktenkoffer.

»Miller«, sagte er, »es freut mich, gerade Sie zu sehen. Bringen Sie mich zum Gefängnis?«

Die Männer schüttelten sich die Hände.

»Selbstverständlich«, sagte Miller. »Sie scheinen es sehr eilig zu haben, Sir?«

Atlan stieg ein und lehnte sich in die Polsterung des Rücksitzes. Er blickte, während er antwortete, durch die Scheibe.

»Sehr eilig.«

Der Gleiter vor und der hinter ihnen war mit bewaffneten Sicherheitsbeamten besetzt. Die drei flachen, tropfenförmigen Fahrzeuge mit dem Zeichen der Militärverwaltung drehten sich und beschleunigten.

Sie verließen den Raumhafen von Pounder City, kamen an den alten Alleen vorbei, an den breiten Straßen der ersten Kolonisationsstufe und den historischen Bauten entlang dieser Straßen. Dort, wo das Gelände nicht neuen Stadtteilen Platz machen musste, hatte man die durchsichtigen Kuppeln noch belassen; Besucher aus der gesamten Galaxis kamen und betrachteten diese Konstruktionen voller Staunen, die darunterliegenden Städte nicht weniger. Schließlich, nach einer Fahrt von zwanzig Minuten, tauchte die eigentliche City auf.

»Sind Tekener und Tradino gut bewacht?«, fragte Atlan.

Er war misstrauisch. Es konnte sein, dass sich die Condos Vasac noch vor Prozessbeginn etwas einfallen ließ, das seine These bestätigte. Er befürchtete keinen Ausbruch, sondern eher das Gegenteil. Er wusste genau: Die Männer waren ständig gefährdet.

»Allerdings. Sie werden nirgends bessere und umfangreichere Sicherheitsvorkehrungen finden, Lordadmiral«, sagte Miller stolz.

Atlan lächelte müde.

»Wollen wir wetten?«, fragte er kurz.

Miller fragte verblüfft:

»Worüber?«

»Dass es nicht ganz so ist, wie Sie denken.«

Miller zog die Schultern hoch und machte ein verdrießliches Gesicht. Dann murmelte er leise: