Virginia Woolf
Schreiben für die eigenen Augen
Aus den Tagebüchern 1915-1941 (Fischer Klassik PLUS)
Herausgegeben von Nicole Seifert
Fischer e-books
Mit einem Nachwort der Herausgeberin.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT+KRITIK.
Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur.
Covergestaltung: bilekjaeger, Stuttgart
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2012
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ISBN 978-3-10-401896-6
In einem früheren Tagebuch hatte Virginia Woolf (im Folgenden VW abgekürzt) von einem Besuch Walter Lambs berichtet, der ihr 1911 einen Heiratsantrag gemacht hatte. Er war 1913 Geschäftsführer der Royal Academy of Arts geworden und in dieser Eigenschaft gelegentlich bei Hofe. VW schrieb am 10. Januar 1915: »Jedesmal, wenn er beim König gewesen ist, kommt er, um es uns zu erzählen. […] Was Walter auch sagen mag, es hat die gleiche platte, weiche, graue Oberfläche; & mit seiner Stimme allein könnte man die feurigste Poesie der Welt ersticken. Außerdem sind feurige Gedichte nicht seine Sache.«
Leonard Woolf (1880–1969), mit dem VW seit 1912 verheiratet war (in den Fußnoten im Folgenden LW abgekürzt).
Wahrscheinlich VWs Rezension von The Gambler and Other Stories von Fjodor Dostojewski, übersetzt von Constance Garnett, die am 11. Oktober 1917 im TLS [Times Literary Supplement] erschien.
Bruce Lyttelton Richmond (1871–1964), Redakteur des TLS von dessen Anfängen 1902 bis zu seiner Pensionierung 1938. Seine Frau war Elena, geb. Rathbone, die VW in ihrer Jugend schwärmerisch bewunderte.
Die Woolfs hatten 1915 Hogarth House in Richmond, einem südwestlichen Vorort von London, angemietet und im Frühjahr 1917 eine Druckerpresse gekauft. Im Sommer dieses Jahres hatten sie ihre Publication No. 1 fertiggestellt: Two Stories, written and printed by Virginia Woolf and L. S. Woolf, nämlich VWs ›The Mark on the Wall‹ und LWs ›Three Jews‹. VW war auch für die Satzarbeiten der Hogarth Press verantwortlich.
Margaret Llewelyn Davies (1861–1944) war die Vorsitzende der Women’s Co-operative Guild, einer selbständigen Organisation innerhalb der kooperativen Bewegung. 1917 machte der Co-operative Congress nach vehementen Debatten eine Kehrtwende in seiner traditionellen Neutralitätspolitik und beschloß, sich um direkte Vertretung auf der nationalen und kommunalen Ebene zu bemühen.
In Staines lebten LWs Mutter, von VW immer »Mrs. Woolf« genannt, und andere Mitglieder der Familie.
Tinker war der Hund, den die Woolfs zwei Wochen zuvor bekommen hatten, »ein stämmiges, lebhaftes, dreistes Biest, braun & weiß, mit großen, glänzenden Augen«, wie VW am 14. Oktober 1917 in ihr Tagebuch schrieb.
In Garsington Manor in Oxfordshire hatte VW Lady Ottoline Morrell (1873–1938) besucht, Gastgeberin und Kunstmäzenin. In ihrem Haus trafen sich Schriftsteller, bildende Künstler und Pazifisten. Sie hatte 1902 Philip Morrell (1870–1943) geheiratet, Anwalt und 1906–1918 Abgeordneter der Liberalen. (Siehe auch Biographische Skizzen im Anhang dieses Buches.)
Barbara Hiles war Lehrling der Hogarth Press.
Roger Fry (1866–1934), Kunsthistoriker und Maler und eine etablierte und anerkannte Persönlichkeit in der Museums- und Kunstwelt Englands, Frankreichs und Amerikas. Er war eng mit VWs älterer Schwester Vanessa und ihrem Mann Clive Bell befreundet. (Siehe Biographische Skizzen.)
Lottie Hope und ihre Freundin Nelly (oder Nellie) Boxall lebten seit 1916 als Köchin und Hausmädchen im Haushalt der Woolfs.
VWs ältere Schwester Vanessa Bell, geb. Stephen (1879–1961). (Siehe Biographische Skizzen.)
Clive Bell (1881–1964), Kunstkritiker, war seit 1907 mit Vanessa verheiratet; sie hatten die gemeinsamen Söhne Julian und Quentin. Seit 1914 war ihre Ehe zu einer guten Freundschaft geworden. (Siehe Biographische Skizzen.) Schon seit einigen Jahren galt seine besondere Zuneigung Mary Hutchinson, geborene Barnes (1889–1977), einer Cousine ersten Grades von Lytton Strachey.
John Maynard Keynes (1883–1946), Ökonom; seit 1923 Vorsitzender des Verwaltungsgremiums der fusionierten Zeitschriften Nation & Athenaeum, zu deren Literaturredakteur er LW bestellt hatte. (Siehe Biographische Skizzen.)
Margaret (»Marny«) Vaughan, zweite Tochter von VWs Tante Adeline und von Henry Halford Vaughan.
Katherine (Kitty) Maxse, geb. Lushington (1867–1922), deren Eltern mit denen von VW eng befreundet gewesen waren. Sie hatte 1890 Leopold Maxse geheiratet, einen politischen Autor und Besitzer und Herausgeber von The National Review. VW schrieb später über sie, daß sie »als Ziehmutter in Fragen des Lebensstils fungiert hatte«, und verwendete sie bis zu einem gewissen Grad als Modell für Mrs Dalloway.
Der Maler Duncan Grant (1885–1978) lebte seit 1914 mit VWs Schwester Vanessa zusammen. Adrian Stephen (1883–1948) war VWs jüngerer Bruder, mit dem sie nach Vanessas Heirat am Fitzroy Square 29 gewohnt hatte, bis sie selbst heiratete. (Siehe Biographische Skizzen.)
Laut Gesetz (The Representation of the People Act, 1918) erhielten Frauen über Dreißig das Wahlrecht.
Katherine (»Ka«) Laird Cox (1887–1938) hatte VW 1911 kennengelernt, und sie erwies sich als verläßliche Freundin. Sie hatte zwischen 1906 und 1910 am Newnham College in Cambridge studiert, wo sie Rupert Brooke kennenlernte, zu dem sie eine schwierige emotionale Beziehung hatte. 1915 richtete sie serbische Flüchtlingslager auf Korsika ein, jetzt war sie zeitweilige Leiterin der statistischen Abteilung für Kriegshandel.
Ein Butterersatz, der aus Nüssen hergestellt wurde.
Sir Henry Newbolt, Rechtsanwalt und Literat. VW kannte ihn vermutlich von Kindheit an.
Lytton Strachey (1880–1932), Kritiker und Biograph, war im Trinity College, Cambridge, sowohl mit VWs Bruder Thoby Stephen als auch mit LW befreundet gewesen. Nachdem Thoby 1906 an Typhus gestorben war, wurde Lytton einer von VWs engen Freunden: 1909 hatte er kurz erwogen, sie zu heiraten. Dora de Houghton Carrington (1893–1932), Malerin, hatte sich 1915 in Lytton Strachey verliebt und lebte seit Weihnachten 1917 mit ihm zusammen. (Siehe Biographische Skizzen.)
Alix Sargant-Florence hatte in Cambridge studiert und es 1917 kurzfristig als Lehrling der Hogarth Press versucht, die Arbeit jedoch langweilig gefunden und wieder aufgegeben. Etwas später hatte sie LW bei den Recherchen für einen Bericht geholfen, der sich schließlich zu seinem Buch Empire and Commerce in Africa auswuchs.
Elzevir oder Elsevier war eine niederländische Familie von Druckern und Verlegern, bis 1712 im Geschäft, deren Name später für ihre Reihen literarischer Klassiker stand, die bei Sammlern sehr begehrt waren.
VW arbeitete an ihrem zweiten Roman Night and Day.
Gerald de l’Etang Duckworth (1870–1937) war der jüngere von VWs Halbbrüdern. Er hatte 1898 einen Verlag gegründet und 1915 VWs ersten Roman, The Voyage Out, veröffentlicht.
Frederick Eugene Wadhams, ein Rechtsanwalt aus Albany, New York, und Hamilton Holt, der spätere Präsident von Rollins College, hielten sich als Mitglieder einer amerikanischen Organisation, die sich ›The League to Enforce Peace‹ nannte, in England auf. Der 1917er Club, nach der russischen Februarrevolution benannt, wurde im Oktober 1917 von LW mitgegründet als Treffpunkt für Leute, die sich für Frieden und Demokratie einsetzten.
Harriet Weaver, Eigentümerin der Zeitschrift The Egoist, hatte James Joyces Portrait of the Artist as a Young Man veröffentlicht, zunächst in Fortsetzungen und später in Buchform. Jetzt bemühte sie sich um die Veröffentlichung des Ulysses, dessen erste Episode die Drucker gesetzt hatten, sich aber zu drucken weigerten. T. S. Eliot hatte ihr vorgeschlagen, daß die Woolfs es auf ihrer Privatpresse drucken könnten.
Karin Costelloe und ihr Mann, VWs jüngerer Bruder Adrian Stephen, hatten fünf Jahre nach ihrer Heirat 1914 begonnen, Medizin zu studieren.
Goldsworthy (»Goldie«) Lowes Dickinson (1862–1932), Lehrer, Humanist, Historiker und philosophischer Schriftsteller. Während des Krieges engagierte er sich aktiv für die Gründung eines Völkerbundes.
Die Woolfs lebten in Richmond, außerhalb von London.
Saxon Sydney-Turner (1880–1962) war ein Consemester und enger Freund von Thoby Stephen, LW und Lytton Strachey am Trinity College in Cambridge. Derzeit war er im Finanzministerium tätig. Barbara Hiles (1891–1984) studierte 1913–14 Malerei an der Slade School; hübsch, lebhaft und freundlich, wie sie war, hatte sie die Aufmerksamkeit von Saxon Sydney-Turner auf sich gezogen, und VW hoffte, er würde sie heiraten. Sie heiratete noch im selben Jahr Nicholas Bagenal.
Kriegsdienstverweigerer
Mark Gertler (1891/2–1939), aus ärmlichsten polnisch-jüdischen Verhältnissen stammender Maler. Er wurde unterstützt von Lady Ottoline Morrell, durch die er die Woolfs und Lytton Strachey kennenlernte. Samuel Solomonowitsch Koteljanski (1882–1955), ein ukrainischer Jude, der etwa 1910 mit einem Forschungsstipendium der Universität Kiew nach England kam, gehörte zu dem Kreis um Katherine Mansfield.
Katherine Mansfield (1888–1923), in Neuseeland geborene Schriftstellerin, hatte die Woolfs wahrscheinlich gegen Ende 1916 kennengelernt. Sie war verheiratet mit John Middleton Murry (1889–1957), Literaturkritiker, Autor und Herausgeber des Athenaeum. (Siehe Biographische Skizzen.)
Der Dichter Rupert Brooke, der im aktiven Einsatz in der Ägäis im April 1915 an Blutvergiftung starb, hatte Ka Cox für den Fall seines Todes geschrieben: »Du bist das, was einer Witwe von mir am nächsten käme.«
Es handelte sich um Katherine Mansfields Erzählung ›Prelude‹, die die Woolfs in der Hogarth Press veröffentlichten.
Lady Margaret Sackville, Lyrikerin und Pazifistin.
Dieses Gemälde mit der Signatur Mark Gertler July 1918 befindet sich jetzt in der Tate Gallery.
Asheham war der Name des Woolfschen Hauses in den Hügeln von Sussex. Das Ashehamer Tagebuch, das VW zwischen dem 31. Juli und 6. Oktober parallel führte, handelt von den Angelegenheiten, die sie hier erwähnt. Es ist weder in die Gesamtausgabe ihrer Tagebücher noch in diesen Auswahlband aufgenommen worden.
VW las wahrscheinlich The Life and Letters of Lord Byron von Thomas Moore.
Letitia Elizabeth Landon – »L. E. L.« (1802–1838) – und die Amerikanerin Ella Wheeler Wilcox (1850–1919) waren Dichterinnen mit bemerkenswerter natürlicher Begabung und Flüssigkeit des Stils, die sich großer allgemeiner Beliebtheit erfreuten.
Janet Case (1862–1937), Altphilologin, hatte VW seit 1902 Griechischunterricht erteilt und war eine enge Freundin geworden. Sie war gleichzeitig mit Margaret Llewelyn Davies am Girton College gewesen.
VW und ihre drei Geschwister waren 1904 nach dem Tod ihres Vaters in den Gordon Square 46, Bloomsbury, gezogen. Ab 1907 wohnten dort Clive und Vanessa Bell.
Herbert Albert Laurens (»H. A. L.«) Fisher (1865–1940), Historiker, wurde Ende 1916 von Lloyd George zum Präsidenten des Board of Education ernannt, eine Stellung, die er bis zum Sturz der Koalitionsregierung Ende 1922 innehatte. Er war ein Cousin von VW.
Mary Augusta Ward (Mrs Humphry Ward, 1851–1920), eine außerordentlich energische, philanthropisch engagierte Frau, aktive Gegnerin der Frauenbewegung, war hauptsächlich als viel und erfolgreich schreibende Romanautorin bekannt.
Harrison war der Zahnarzt der Woolfs.
Edward Wolfe (1897–1982), Maler, arbeitete in den Omega Workshops, die Roger Fry 1913 gegründet hatte, um jungen Künstlern eine Einkommensquelle und ein neues Betätigungsfeld zu eröffnen.
Sydney Philip Waterlow (1878–1944) hatte 1905 den diplomatischen Dienst in Washington quittiert, um in Cambridge klassische Sprachen zu unterrichten und Euripides zu übersetzen. Bei Kriegsausbruch war er vom Außenministerium wieder auf Zeit eingestellt worden. VW lernte ihn durch Clive Bell kennen, wahrscheinlich 1910. Nach dem Scheitern seiner ersten Ehe machte er VW 1911 einen Heiratsantrag. 1913 heiratete er Margery Eckhard.
Ramsay MacDonalds »Verrat« bestand darin, daß er LWs Projekte für die International Review erst gebilligt, dann verworfen hatte.
In Charleston Farmhouse in Sussex lebten Vanessa Bell und Duncan Grant mit Vanessas Söhnen Julian und Quentin.
Möglicherweise als Vorbereitung für ihren Artikel ›Modern Novels‹, TLS, 10. April 1919.
Anne Isabella (1837–1919) war eine Tochter von W. M. Thackeray. Ihre jüngere Schwester war die erste Frau von VWs Vater Leslie Stephen gewesen. Anne Isabella, verheiratete Lady Ritchie, war eine produktive Schriftstellerin und das Modell für Mrs Hilbery in VWs Roman Night and Day, der im Oktober 1919 veröffentlicht wurde. VWs Nachruf auf Lady Ritchie erschien im TLS vom 6. März 1919.
David (»Bunny«) Garnett (1892–1981) hatte Biologie studiert und eine neue Pilz-Spezies entdeckt. Er lebte ebenfalls in Charleston. Sein Roman Dope Darling erschien 1919 unter dem Pseudonym Leda Burke. (Siehe Biographische Skizzen.)
Vanessas Tochter, die am Weihnachtstag 1918 geboren wurde, gedieh zunächst nicht, konnte aber gerettet werden, als Dr. Marie Moralt die Pflege übernahm. Erschwert wurde das Leben in Charleston außerdem durch das Hausmädchen Emily Paton, eine unverheiratete Mutter, die man des Diebstahls von Kleidung und Lebensmitteln verdächtigte.
Das Kind wurde standesamtlich zunächst als Helen Vanessa eingetragen; der Rufname Angelica wurde später hinzugefügt.
VWs älterer Halbbruder Gerald Duckworth veröffentlichte auch ihren zweiten Roman, Night and Day. (Nacht und Tag, deutsch von Michael Walter, Frankfurt: S. Fischer, 2009.)
T[homas]. S[tearns]. Eliot (1888–1965), der in Amerika geborene Dichter, verdiente seinen Lebensunterhalt zu dieser Zeit als Angestellter der Lloyds Bank und als Redakteur von The Egoist. VW hatte ihn offenbar am 15. November 1918 kennengelernt. (Siehe Biographische Skizzen.)
E[dward] M[organ] Forster (1879–1970), Romancier. Er kehrte Anfang 1919 aus Alexandria nach England zurück, wohin er im Oktober 1915 vom Roten Kreuz geschickt worden war. (Siehe Biographische Skizzen.) »Dutch Bessy« war Mrs Robert Trevelyan.
›Modern Novels‹, TLS vom 10. April 1919, und ›The Novels of Defoe‹, TLS vom 24. April 1919.
Vivienne, geb. Haigh-Wood (1888–1947) heiratete T. S. Eliot 1915, als sie eine attraktive und lebhafte junge Frau war. Sie litt zunehmend an psychotischen Zuständen, was sich auch in ihrem Äußeren zu zeigen begann.
The Critic in Judgement von John Middleton Murry, Poems von T. S. Eliot und Kew Gardens von Virginia Woolf wurden alle am 12. Mai 1919 bei der Hogarth Press veröffentlicht. Die beiden letzteren waren von den Woolfs eigenhändig gedruckt und gebunden worden.
Die Bevölkerung in Armenien war durch das türkische Massaker von 1915 dezimiert worden; das Ausscheiden Rußlands aus dem Krieg hatte sie erneut Angriffen ausgesetzt. Eine Hungersnot – ein Resultat der türkischen und ägyptischen Angriffe – forderte täglich, so hieß es, in einem Teil Armeniens allein 150 Todesopfer.
VW fuhr am Samstag, dem 21. Juni, zu den Morrells nach Garsington und kehrte am Montag nach Hause zurück; LW fuhr nicht mit.
Aldous Huxley (1894–1963) besuchte Eton und studierte am Balliol College, Oxford. Er gehörte zum Freundeskreis von Lady Ottoline Morrell. (Siehe Biographische Skizzen.)
Picasso hielt sich im Sommer 1919 in London auf, wo er Dekorationen für das Russische Ballett gestaltete. Clive Bell und Maynard Keynes organisierten ein Diner für ihn, weshalb er Lady Ottolines Einladung nach Garsington ausschlagen mußte. Zu diesem Diner wiederum war sie nicht eingeladen worden.
VW legte großen Wert auf E. M[organ]. Forsters Meinung zu ihren Romanen; alle seine eigenen Romane bis auf A Passage to India (1924) und Maurice (1971) waren bis 1910 erschienen. (Siehe Biographische Skizzen.)
The Voyage Out, VWs erster Roman, war 1915 erschienen. (Die Fahrt hinaus, deutsch von Karin Kersten, Frankfurt: S. Fischer, 1989.)
LW hatte sich als Kolonialbeamter in Ceylon Malaria geholt. Er war am Freitag, dem 28. November, in Oxford gewesen und hatte vor der Oxford Union Socialist Society über die Außenpolitik der Sozialisten gesprochen.
H. W. Massingham hatte in seinem ›Wayfarer’s Diary‹ (Nation, 29. November) implizit die Autorin von Night and Day mit Jane Austen verglichen und sich über VWs Vorliebe für Teetrinken und Taxis lustig gemacht; er nennt ihre Hauptpersonen »Vier leidenschaftliche Schnecken«. In der nächsten Ausgabe kam Olive Heseltine auf den Vergleich zurück und zieh »Wayfarer« der Beschränktheit und Oberflächlichkeit.
›An Unwritten Novel‹ erschien im Juli 1920 im London Mercury und dann in Monday or Tuesday, einem Band mit Erzählungen, der bei der Hogarth Press 1921 erschien. (›Ein ungeschriebener Roman‹, deutsch von Marianne Frisch, in: Das Mal an der Wand, Frankfurt: S. Fischer, 1989.)
Von 1918 bis 1921 ging VW allein zu einigen Abonnementkonzerten. Unter den Konzertbesuchern waren viele ihrer Jugendfreundinnen, darunter die Countess of Cromer (Katie).
Duncan Grant hatte seine erste Einzelausstellung in der Paterson & Carfax Galerie, Old Bond Street 5. Duncans Mutter, Mrs Bartle Grant, war eine charmante Frau von großer Schönheit; seine Cousine Philippa (Pippa) Strachey, die dritte von Lyttons fünf Schwestern, war bis 1951 Secretary of the National Council for Women’s Service.
Keynes’ polemische Schrift The Economic Consequences of the Peace (Die wirtschaftlichen Folgen des Friedens) war Ende Dezember 1919 zunächst mit einer Auflage von 5000 Exemplaren bei Macmillan erschienen.
Die Künstlerin Elinor Mary (Eily), geb. Monsell (gest. 1954), hatte 1906 Bernard Darwin (1876–1961) geheiratet; er war fast 40 Jahre lang Golf-Berichterstatter bei der Times und Autor zahlreicher Bücher.
Sidney und Beatrice Webb, Sozialhistoriker und politische Lobbyisten, wohnten in der Grosvenor Road 41 am Thames Embankment.
Die Booths waren eng mit der intellektuellen und gesellschaftlichen Welt verknüpft, in der VW aufgewachsen war. Charles Booth, Reeder und Sozialwissenschaftler, und seine Frau Mary, geb. Macauly, waren mit VWs Eltern, Leslie und Julia Stephen, befreundet. Ihr zweiter Sohn George Macauly Booth (1877–1971) arbeitete in der Familienreederei, und seine Frau Margaret, geb. Meinertzhagen, war eine begabte Geigerin.
Am 8. April 1920 war im TLS VWs Rezension der Letters of Henry James, herausgegeben von Percy Lubbock, erschienen. Am 14. April beschäftigte sich der Kritiker Arthur Bingham Walkley in der Times ausführlich mit ihrem Artikel, in dem er einige der »am wenigsten liebenswerten Manierismen« des Meisters aufspürte.
Jacob’s Room, VWs dritter Roman, mit dem sie den entscheidenden Schritt in ihrer künstlerischen Entwicklung vollzog.
Desmond MacCarthy (1877–1952), literarischer Journalist und Theaterkritiker. Seine Freunde sahen in ihm einen kommenden großen Romancier, aber seine natürliche Begabung war die Konversation.
LW hatte sich bereit erklärt, als Vertreter der Labour Party für die Combined English Universities – alle englischen Universitäten mit Ausnahme von Oxford und Cambridge – zu kandidieren, und wurde Ende Mai als Kandidat aufgestellt.
E. M. Forsters The Story of the Siren, von den Woolfs handgesetzt und gedruckt, mit Umschlägen aus marmoriertem Papier versehen, erschien im Juli 1920.
Monks House war das neue Wochenend- und Ferienhaus der Woolfs in Rodmell in Sussex. Sie waren am 1. September 1919 von Asheham dorthin gezogen.
Leda and Other Poems von Aldous Huxley erschien im Mai 1920. Huxley war von Ende April 1919 bis Oktober 1920 einer von Murrys Assistenten in der Redaktion des Athenaeum.
Katherine Mansfield hatte Night and Day im Athenaeum vom 16. 11. 1919 rezensiert.
Roger Frys Ausstellung war in der Independent Gallery, Grafton Street 7a; 114 seiner Arbeiten waren dort ausgestellt, und bis zum 20. Juni hatte er ein Bild und fünf kleine Studien verkauft.
VW spricht hier wahrscheinlich von ihrer eigenen Erzählung ›An Unwritten Novel‹ (›Ein ungeschriebener Roman‹), die in der Julinummer des London Mercury erschien. Sydney Schiff und seine Frau Violet waren reiche, aufmerksame Mäzene.
Dieses Haus lag hoch oben auf den Mooren über Zennor in Cornwall, einer Landschaft, die für VW seit ihrer Kindheit ein Ort der Sehnsucht war.
Nelly Cecil (1868–1956) war mit VW seit Anfang des Jahrhunderts befreundet. Die geborene Lady Eleanor Lambton hatte 1889 Lord Robert Cecil geheiratet, der als Premierminister auf seinem Familiensitz, Hatfield House, 1891 den Kaiser zu Gast gehabt hatte.
Reginald (Ralph) Partridge (1894–1960), der mit Carrington und Lytton Strachey in einer Dreierverbindung lebte, sah sich nach einer Beschäftigung um, nachdem er das Examen in Englischer Literatur 1919 in Oxford mit Auszeichnung bestanden hatte. Die Woolfs hatten ihm angeboten, als LWs Sekretär zu arbeiten sowie Teilhaber der Hogarth Press zu werden und diese auszubauen.
Auf VWs Rezension von Early Life and Education of John Evelyn, 1620–1641, in der kommentierten Ausgabe von H. Maynard Smith, replizierte am 4. November der Herausgeber, indem er die Rezensentin in einigen Punkten ausführlich korrigierte und den Kommentar hinzufügte, »es [sei] immer Zeitverschwendung, über ein Sujet zu schreiben, für das man sich nicht interessiert und über das man nur unzureichend Bescheid weiß«. VWs Antwort darauf erschien, signiert mit »Your Reviewer«, in der Ausgabe vom 11. November, und VW bekannte sich zu »drei Fehlern in vier Spalten«. Für diese »Irrtümer in der Chronologie« entschuldigte sie sich.
Der Memoir Club, organisiert von Molly MacCarthy, bestand aus einem kleinen Kreis von Freunden, die sich von Zeit zu Zeit versammelten, um sich gegenseitig offene autobiographische Essays vorzulesen. Die ursprünglichen Mitglieder der Gruppe, die sich von 1920 bis 1956 traf, waren Virginia und Leonard Woolf, Vanessa und Clive Bell, Molly und Desmond MacCarthy, Lytton Strachey, John Maynard Keynes, Duncan Grant, Roger Fry, E. M. Forster, Saxon Sydney-Turner und Sydney Waterlow. Vor dem Treffen am 17. November aßen die Woolfs mit den MacCarthys zu Abend. VWs Beitrag war wahrscheinlich ›22 Hyde Park Gate‹ (siehe Augenblicke des Daseins, deutsch von Brigitte Walitzek, Frankfurt: S. Fischer, 2012, S. 49–67). Das nächste Treffen fand am 8. Dezember statt.
Debenham & Freebody, das Warenhaus für Mode und Textilien in der Wigmore Street; es war üblich, daß sich Warenhäuser dieser Größe um die Unterkunft und den Unterricht der weiblichen Angestellten kümmerten.
Lytton Stracheys Queen Victoria wurde auf über 2¾ Spalten im TLS vom 7. April rezensiert.
Die Besprechung von VWs Monday or Tuesday erschien am Montag, dem 2. Mai 1921, in den Daily News unter dem Titel »Limbo«. Der Rezensent R. Elis Roberts hebt insbesondere ›The Haunted House‹ (›Das verwunschene Haus‹) als »die mit Abstand beste Erzählung des Buches« hervor und sagt abschließend: »[…] diese ganze verwaiste Welt unzusammenhängender Empfindungen ist nur Wohnstätte für jene einsamen, zerzausten Seelen, die vom heftigen Wind, der durch den Limbus fegt, umhergetrieben werden.«
Am 14. Februar 1919 hatte Bruce Richmond an VW geschrieben: »Was ich jetzt vorschlage, hat, wie ich hoffe, noch ein paar Jahre Zeit; aber hätten Sie einen Artikel über Hardys Romane bei der Hand, wenn der Unglückstag kommt?«
J. M. Allison hatte ein finanzielles Interesse an The Field, einer Wochenzeitung für landbesitzende Jäger und Angler, an die er seine eigene Zeitung Land and Water verkauft hatte.
Sir George Newnes (1851–1910) machte sein Geld mit dem erfolgreichen Magazin Tit Bits und gründete danach das Strand Magazine, die Westminster Gazette, Country Life und viele andere Zeitungen und Magazine. Außerdem finanzierte er die Südpolexpedition von 1898.
The Common Reader hieß bei VW zu dieser Zeit noch »Reading« (»Lesen«).
1921 gaben Margaret Llewelyn Davies und Lilian Harris ihre Posten als General Secretary und Assistant Secretary der Women’s Co-operative Guild auf und setzten sich zur Ruhe. Sie hatten dort über 30 Jahre ehrenamtlich gearbeitet.
Mrs Hamiltons 1905 geschlossene Ehe war kurz und nicht glücklich gewesen. Sie blieb danach unverheiratet.
Die Woolfs waren für den Sommer ins Monks House gefahren.
The Honourable Victoria (Vita) Nicolson, geb. Sackville-West (1892–1963), Romanautorin und Lyrikerin, einziges Kind des 3rd Baron Sackville of Knole und seiner Frau Victoria. Vita Sackville-West hatte seit ihrer Kindheit wie besessen geschrieben. 1913 hatte sie Harold Nicolson geheiratet, der im diplomatischen Dienst tätig war. (Siehe Biographische Skizzen.)
Mary Hutchinsons Ferienhaus Eleanor Farm am Chichester Canal bei West Wittering.
Da sich VW durch die sich in Rodmell niederlassenden Freunde und Kollegen des reichen und geselligen J. M. Allison in ihrer Privatsphäre bedroht fühlte, entstand diese optimistische Phantasie.
VW hatte die Arbeit an ihrem vierten Roman, Mrs Dalloway, begonnen.
Jacobs Room war gerade erschienen. (Jacobs Zimmer, deutsch von Heidi Zerning, Frankfurt: S. Fischer, 1998.) Desmond MacCarthy hatte an VW geschrieben: »So gut hast du noch nie geschrieben … als Schriftstellerin bist Du erstaunlich und verblüffend.«
Katherine Mansfield starb in der Nacht des 9. Januar 1923 ganz plötzlich an den Folgen eines Blutsturzes. Der letzte Satz eines Briefes vom Juli 1917, den Murry in den von ihm herausgegebenen Briefen seiner Frau gestrichen hat, lautet: »Wir wollen uns so bald wie möglich treffen, meine allerliebste Virginia, und vergiß es nicht völlig.«
VWs Cousine Katherine Stephen wohnte in Rosary Gardens 4, South Kensington; Helen war eine jüngere Schwester von ihr; »Nun« war ihre und VWs Tante Caroline Emilia Stephen.
»The Hours« war zu dieser Zeit der Arbeitstitel des Romans, der schließlich als Mrs Dalloway erschien.
Die Woolfs hatten beschlossen, aus dem Vorort Richmond wieder in das von VW geliebte London zu ziehen. Am 15. März zogen sie nach Tavistock Square 52, Bloomsbury.
VW spricht von ihrem Zusammenbruch im Spätsommer, Herbst und Winter 1913. In diese Krankheitsperiode fiel ihr Selbstmordversuch am Abend des 9. September. Kurz nachdem die Woolfs im Oktober 1912 aus den Flitterwochen zurück nach London gekommen waren, hatten sie sich in Clifford’s Inn eingemietet, ganz in der Nähe der Strand.
Saxon Sydney-Turner wollte, daß seine verwitwete Mutter aus Hove wegzog, wo sein Vater eine Privatklinik geleitet hatte, und verhandelte mit den Woolfs, weil er Hogarth House mieten und sie dort unterbringen wollte.
J. W. Coade Son & Budgen waren ein Auktionshaus und eine Immobilienfirma; Dollman and Pritchard war eine Rechtsanwaltskanzlei im Erdgeschoß und im ersten Stock von Tavistock Square 52; Vermieter der beiden Stockwerke war das alte Ehepaar Simon, die ehemaligen Besitzer des Hauses.
Dr. James Glover, namhafter Psychoanalytiker, verhandelte mit LW über die Bedingungen, unter denen die Hogarth Press 1924 den Vertrieb und künftig auch die Publikation der Arbeiten der International Psycho-Analytical Library übernahm – ein Schritt, der dazu führte, daß die Hogarth Press schließlich Freuds Gesamtwerk in englischer Übersetzung verlegte.
Lionel Edward Sackville-West, 3rd Baron Sackville (1867–1928), der Vater von Vita, wohnte in Knole, einem der größten und schönsten Adelssitze in England. Er wurde 1456 erbaut und zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Thomas Sackville, 1st Earl of Dorset, der es von seiner Verwandten, Queen Elizabeth, geschenkt bekommen hatte, stark erweitert. Vitas Mutter, die impulsive Halbspanierin Lady Sackville, hatte Knole und ihren Ehemann 1919 verlassen. Knole House wird im ersten Kapitel von VWs Roman Orlando beschrieben.
Thomas Sackville war damit betraut worden, der Schottenkönigin Mary am Vorabend ihrer Hinrichtung in Fotheringay 1586 das Todesurteil zu überbringen; in Anerkennung seines Taktgefühls, das er bei der Erfüllung dieser traurigen Pflicht an den Tag legte, schenkte ihm Mary ein holzgeschnitztes Triptychon, das Heilige und den Kreuzweg nach Golgatha darstellt. Es befindet sich bis heute in der Kapelle von Knole.
Geoffrey Scott (1883–1929), Autor des einflußreichen Buches The Architecture of Humanism (1914), hatte als Architekt und Diplomat gearbeitet. Vita hatte ihn 1911 in Rom kennengelernt und mit ihm eine heftige Liebesbeziehung gehabt, aus der sie sich jetzt löste. Dorothy Violet Wellesley, geb. Ashton (1889–1956), hatte 1914 den zweitältesten Sohn des 4th Duke of Wellington geheiratet. Man kennt sie durch ihre Freundschaft mit William Butler Yeats, der seine berühmten Letters on Poetry ursprünglich an sie gerichtet hatte. – Nach dem Lunch in Knole wurde VW das kurze Stück nach Long Barn gefahren, zum Landhaus von Harold und Vita Nicolson, das sie jetzt zum ersten Mal sah.
»More brain, O Lord, more brain!« (»Mehr Verstand, O Herr, mehr Verstand!«), George Meredith, Modern Love, XLViii.
Die Judd Street verläuft zwischen dem Brunswick Square und der St Pancras Station und war eines der Elendsviertel von Bloomsbury.
Am 15. Oktober 1923 hatte VW in ihrem Tagebuch einen »seltsamen Abend« festgehalten, als sie »Leonard entgegenging & ihn nicht traf. Welche Gefühlsintensität sich in jene Stunden preßte!« Sie kämpfte sich durch die Dunkelheit, erfüllt von einem Gefühl der Einsamkeit, um LW schließlich am Bahnhof doch noch zu begegnen: »Es war tatsächlich eine körperliche Empfindung, von Unbeschwertheit & Erleichterung & Sicherheit. & doch stand dahinter auch etwas Schreckliches«. Sie schreibt von einem »reale[n] Schmerz; der ein paar Tage anhielt«.
Nancy Cunard (1896–1965), die übertrieben rebellische und kapriziöse Tochter von Lady Cunard, lebte die meiste Zeit in Paris; Parallax, ein Gedicht von ihr in freien Versen, wurde im April 1925 von der Hogarth Press gedruckt und veröffentlicht.
Es handelte sich um Seducers in Ecuador, das im November 1924 bei der Hogarth Press erschien.
Kaum hatte VW Mrs Dalloway abgeschlossen (Mrs Dalloway, deutsch von Walter Boehlich, Frankfurt: S. Fischer, 1997), sah sie bereits den »Alten Mann« vor sich, den Mr Ramsay aus To the Lighthouse, das Porträt ihres Vaters Sir Leslie Stephen.
The Common Reader erschien am 23. April in der Hogarth Press in einer Auflage von 1250 Exemplaren. (Der gewöhnliche Leser 1, Essays, deutsch von Hannelore Faden und Helmut Viebrock, Frankfurt: S. Fischer, 1989.)
Robert Ranke Graves (1895–1985), Dichter und Romanautor; die Hogarth Press hatte bereits zwei seiner Bücher veröffentlicht.
Bruce Lyttelton Richmond, Chefredakteur des TLS und VWs regelmäßigster Auftraggeber, und seine Frau Elena.
LWs Bruder Edgar und seine Frau wohnten in der Castello Avenue 7, Putney.
Der Verlag Harcourt Brace hatte die amerikanischen Ausgaben ihrer Bücher herausgebracht.
Lydia Keynes, geb. Lopokova (1892–1981), russische Ballerina. Sie hatte mit der Ballett-Truppe von Diaghilev 1918, 1919 und 1921 in London gastiert. Keynes verliebte sich in sie und konnte sie bewegen, zu ihm und seinen Freunden am Gordon Square zu ziehen. Sie hatten im August 1925 geheiratet.
David (»Bunny«) Garnetts kürzlich veröffentlichtes drittes Buch war The Sailor’s Return; sein zweites, A Man in the Zoo, war 1924 erschienen. Garnett (1892–1989) war ein langjähriger, wenn auch jüngerer Freund sowohl von Lytton Strachey als auch von VW; im Sommer 1924 hatte er seine Teilhaberschaft in der Buchhandlung aufgegeben, die er 1919 mit Francis Birrell gegründet hatte; er wollte sich dem Schreiben und dem Landleben widmen.
»I could lie down like a tired child,
And weep away the life of care
Which I have borne and yet must bear,
Till death like sleep might steal on me.«
Shelley, Stanzas Written in Dejection near Naples.
(»Ich möchte mich niederlegen wie ein müdes Kind
Und das sorgenvolle Leben hinwegweinen,
Das ich getragen habe und weiter tragen muß,
Bis der Tod wie ein Schlaf sich zu mir stiehlt.«)
Als Antwort auf T. S. Eliots Brief, in dem er sie anflehte, etwas für seine neue Vierteljahreszeitschrift zu schreiben, hatte VW ihm am 14. November ihren Aufsatz ›On Being Ill‹ geschickt. Seine wenig begeisterte Postkarte ist nicht aufgefunden worden, aber der Aufsatz erschien in The New Criterion im Januar 1926. (›Über das Kranksein‹, deutsch von Hannelore Faden, in: Der Augenblick, Frankfurt: S. Fischer, 1996, S. 13–27.)
Katie, eine Jugendfreundin von VW, war die Countess of Cromer, geb. Lady Katherine Thynne (1865–1933), die zweite Frau des inzwischen verstorbenen 1st Earl of Cromer, der britischer Bevollmächtigter und Generalkonsul in Ägypten war.
Ethel Sands (1873–1962), in Amerika geborene Malerin, die das Jahr abwechselnd in der Nähe von Dieppe und in Chelsea verbrachte, war eine reiche und gesellige Frau, eine aktive und gütige Gastgeberin und Mäzenin der schönen Künste.
VW fuhr zum 17. Dezember in das Landhaus von Vita Sackville-West, um sie zu besuchen. Laut Nigel Nicolson, Vitas Sohn, Herausgeber von VWs Briefen, war es »der Anfang ihrer Liebesaffäre«. LW gesellte sich am Nachmittag des 19. Dezember zu ihnen, und Vita fuhr sie am nächsten Tag mit dem Auto nach London zurück.
Vitas Söhne waren Benedict (1914–1978) und Nigel (1917–2004) Nicolson.
Harold Nicolson war als Botschaftsrat an die Britische Gesandtschaft in Teheran versetzt worden. Vita, die einen Horror vor den Zwängen und Formalitäten des diplomatischen Lebens hatte, blieb in Long Barn, besuchte ihn aber zwei Monate lang im Frühjahr 1926 und 1927 in Persien. Ihre Reise von Kairo nach Persien beschrieb sie im März 1926 in ihrem Buch Passenger to Teheran, das 1926 bei der Hogarth Press erschien. Ihr Gedicht war wahrscheinlich ›On the Lake‹, das am 26. Dezember 1925 in N&A [Nation & Athenaeum] erschien.
Trotzdem veröffentlichte die Hogarth Press Mary Hutchinsons Fugitive Pieces im Juni 1927.
E. M. Forster schickte VW seinen noch unveröffentlichten Artikel ›The Novels of Virginia Woolf‹ zum Lesen. Er erschien im April 1926 in The New Criterion.
Philip Sidney Woolf, LWs jüngster Bruder, hatte 1922 Marjorie (»Babs«) Lowndes geheiratet.
John Maynard Keynes und Hubert Douglas Henderson, die Herausgeber der Zeitschrift, brachten LW davon ab, von seinem Posten zurückzutreten, und er bekleidete ihn schließlich bis Ende 1929.
LW hatte während des Krieges und danach im Zusammenhang mit dem Völkerbund und Wells’ Outline of History ziemlich viel mit H. G. Wells zu tun gehabt.
Der Schriftsteller Robert Bridges (1844–1930) lebte in der Nähe von Oxford; er hatte selbst 1894 einen kritischen Aufsatz über Keats geschrieben, der 1896 als Einleitung zu G. Thorn Drurys Ausgabe der Poems veröffentlicht worden war.
›Suspiria de Profundis‹ ist eine von Thomas de Quinceys »Traumvisionen«. VWs Essay ›Impassioned Prose‹ erschien am 16. September 1926 und wurde in Granite and Rainbow nachgedruckt.
E. M. Forsters Roman A Passage to India war 1924 erschienen.
Edwin Muir (1887–1959), Lyriker und Kritiker, arbeitete für die Wochenschrift der Guild, The New Age. LW beschäftigte ihn als Rezensent bei N&A, wo seine Serie von Würdigungen zeitgenössischer Autoren vorabgedruckt wurde, ehe sie als Buch unter dem Titel Transition bei der Hogarth Press erschien. Der lange Essay über VW war am 17. April 1926 in N&A erschienen. Edwin und seine Frau Willa Muir waren die ersten Übersetzer Kafkas ins Englische.
Grizzle, der Foxterriermischling, den sich die Woolfs im Sommer 1922 zugelegt hatten, litt unter einem Ausschlag.
Betty Potter war der Bühnenname von Elizabeth Meinertzhagen (1892–1948), einer ambitionierten, aber nicht sehr erfolgreichen Schauspielerin, der VW ein paar Jahre zuvor zu helfen versucht hatte, als sie selbstmordgefährdet war.
VW hatte mit Vita deren Vater, den 3rd Baron Lionel Edward Sackville-West, auf dessen Schloß Knole besucht.
William Edward Arnold-Forster hatte 1918 VWs langjährige Freundin Ka Cox geheiratet. Sein jüngerer Bruder Mervyn Nevil Arnold-Forster hatte bei den Grenadier Guards gekämpft.
Anfang Januar war Duncan Grant nach Cassis an der südfranzösischen Küste gefahren, wo er nach der Ankunft mit Fieber zusammenbrach. Angus Davidson, der ihm gefolgt war, um seine Winterferien in der Provence zu verbringen, alarmierte Vanessa, die ohnehin die Absicht gehabt hatte, sich mit Duncan zu treffen und mehrere Monate im Süden zu malen. Sie verließ mit Angelica und ihrem Dienstmädchen am 22. Januar England; als sie in Cassis ankam, ging es Duncan bereits besser.
Vitas Mutter, Lady Sackville, hatte dem Wohnsitz Knole 1919 den Rücken gekehrt, nachdem ihr Mann die Sängerin Olive Rubens und ihren Ehemann Walter in den Haushalt aufgenommen hatte; sie weigerte sich aber, sich von ihm scheiden zu lassen, damit er Mrs. Rubens heiraten könnte, nachdem deren Mann 1920 gestorben war.
In ihrem Buch Knole and the Sackvilles (1922) stellt Vita Sackville-West den Dichter und Dramatiker John Dryden (1631–1700) als einen ständigen Besucher von Knole dar und erwähnt eine Locke »rotbraunen Haares von erstaunlicher Länge«, die sich in einem Liebesbrief an die Countess of Falmouth befand. Vitas Buch über Knole ist die wichtigste Quelle für VWs Orlando (1928).
Faith Henderson, geb. Bagenal (geb. 1889), war die Frau des Herausgebers von N&A.
Lady Eleanor Butler (1739–1829) und die Honourable Sarah Ponsonby (1755–1831) schworen dem Ehestand ab und zogen sich nach Plas Newydd oberhalb von Llangollen zurück, wo sie als Exzentrikerinnen berühmt wurden. Mrs Fladgate ist nicht identifiziert.
To the Lighthouse war Anfang Mai erschienen. (Zum Leuchtturm, deutsch von Karin Kersten, Frankfurt: S. Fischer, 1991.)
Voltaire: a Biographical Fantasy, ein langes Gedicht der amerikanischen Dichterin Laura Riding Gottschalk (geb. 1901), wurde in Tavistock Square 52 handgedruckt und im November 1927 veröffentlicht.
E. M. Forsters Brief ist vom 5. Juni 1927 datiert: »Es ist furchtbar traurig, sehr schön […]; es regt mich viel mehr an, nach ob & warum zu fragen, als irgend etwas anderes, was Du geschrieben hast […] Ich neige zu der Meinung, es könnte Dein bestes Werk sein.«
Sonderzüge wurden von London nach North Yorkshire eingesetzt, das im Gürtel der totalen Verfinsterung bei der Sonnenfinsternis am 29. Juni 1927 lag – die erste, die seit zweihundert Jahren in England zu sehen war. In London hatte das schlechte Wetter das Ereignis vollständig verdunkelt.
Der Honourable Edward Charles Sackville-West (1901–1965), Sohn und Erbe des 4th Baron Sackville und Vitas Cousin.
Der Kritiker Raymond Mortimer (1895–1980) arbeitete in den zwanziger Jahren als Journalist in Paris und London. Er war mit Clive Bell und mit den Nicolsons befreundet, die er 1926 in Persien besucht hatte.
Bernard Darwin (1876–1961), Sohn von Sir Francis Darwin und Stiefsohn von VWs Cousine Florence (Fisher), war Golf-Korrespondent bei der Times und beim Country Life, ein fruchtbarer Journalist, der über die verschiedensten Themen schrieb.
Am 5. Oktober hatte VW in ihr Tagebuch geschrieben: »Wenn meine Feder es zuließe, würde ich jetzt versuchen, einen Arbeitsplan aufzustellen, nachdem ich meinen letzten Artikel für die Tribune geschrieben habe, & jetzt wieder frei bin. Und sofort stellen sich die gewohnten aufregenden Pläne ein; eine Biographie, die im Jahr 1500 beginnt & bis zum heutigen Tag führt, Orlando genannt: Vita; nur mit einer Umwandlung aus einem Geschlecht in ein anderes. Ich glaube, ich werde, mir zum Vergnügen, mir eine Woche nehmen, um das hinzufetzen, während« [Ende des Textes].
Lady Sibyl Colefax war berühmt wegen ihrer unermüdlichen Jagd nach »interessanten« Menschen, die sie und ihr Mann Sir Arthur bei sich in Argyll House, Chelsea, bewirteten.
Vita, die am 10. November allein bei VW am Tavistock Square zum Dinner gewesen war, hatte ihr von den Unannehmlichkeiten ihrer augenblicklichen Affäre mit Mary Campbell erzählt, der Frau des südafrikanischen Lyrikers Roy Campbell. Als er die Liaison seiner Frau mit Vita entdeckte, hatte er sehr heftig und mit Drohungen reagiert.
Ruth Draper (1884–1956), die bereits berühmte amerikanische Charakterschauspielerin, gab eine Reihe von Soloaufführungen im Criterion Theatre.
Die Woolfs hatten Francis Birrell, der mit David Garnett die Buchhandlung Birrell & Garnett führte und regelmäßig für N&A schrieb, gefragt, ob er Mitarbeiter der Hogarth Press werden wolle.
Irita Van Doren war Herausgeberin des wöchentlichen Book Supplement der New York Herald Tribune und hatte seit 1925 mehrere Artikel bei VW in Auftrag gegeben, darunter auch eine Serie von sechs Rezensionen, für die sie ihr £ 120 zahlte. Vermutlich hatte sie jetzt dieselbe Summe für eine ähnliche Serie angeboten und war abgeblitzt.
VWs Niedergeschlagenheit war übereilt: am 23. März las sie in einem Times-Bericht aus Paris, daß ihr der Prix Femina 1927–28 für To the Lighthouse verliehen worden sei.
Orlando. A Biography. (Orlando. Eine Biographie, deutsch von Brigitte Walitzek, Frankfurt: S. Fischer, 1992).
Elsie Elizabeth Phare, Studentin am Newnham College, Cambridge, war die gegenwärtige Vorsitzende der Newnham Arts Society. Margaret Ellen Thomas, Studentin am Girton College, Cambridge, gehörte zu denen, die VW eingeladen hatten, dort zu sprechen.
The Well of Loneliness, ein Roman über lesbische Liebe von Radclyffe Hall (1886–1943), war im Juli bei Jonathan Cape veröffentlicht worden, der es angesichts wütender Proteste in der Massenpresse und seitens des Innenministers zurückzog. E. M. Forster und LW waren sich einig in ihrem prinzipiellen Widerstand gegen eine derartige Unterdrückung und organisierten Protestmaßnahmen, zu denen auch ein gemeinsamer Brief von Forster und VW gehörte, der am 8. September in N&A erschien.
Hubert Henderson war Kandidat der Liberalen für Cambridge University.
Aus The Moths wurde schließlich VWs Roman The Waves.
Vanessas Tochter Angelica hatte bisher Privatunterricht gehabt; jetzt wurde sie ins Internat einer kleinen privaten Mädchenschule geschickt.
Arnold Bennett schrieb jede Woche einen Artikel im Evening Standard.
Rhoda ist eine der sechs Personen, deren sinnliche und intellektuelle Erfahrungen in The Waves, VWs sechstem Roman, dargestellt werden.
Dame Ethel Smyth (1858–1944), Komponistin, Autorin und Feministin. Sie studierte im Kreis der Brahmsianer in Leipzig Musik, komponierte eine Reihe von Opern, war eine militante (und zeitweise inhaftierte) Suffragette und veröffentlichte mehrere Erinnerungsbücher. Dame Ethel hatte anerkennend über A Room of One’s Own geschrieben und ein Treffen vorgeschlagen, das am 20. Februar stattgefunden hatte.
Eine halbspaltenlange Besprechung der limitierten Ausgabe von On Being Ill erschien im TLS vom 4. Dezember 1930. Der Rezensent billigte das Thema, meinte aber, daß der Leser davon weggeführt werde: »Das Thema hat einen Augenblick ein neues, überstürztes Gesicht gezeigt, und ist dann wieder im Nebel verschwunden. Der Essay mit seinem Velinpapier und grünem Umschlag, schönen Vorsatzblättern und feinem Druckspiegel, bleibt unberührt auf dem Tisch liegen.«
Nelly Boxall, die seit 1916 bei den Woolfs als Köchin und Haushälterin lebte, hatte im Mai 1930 eine ernste Operation; VW hatte beschlossen, Nelly nicht wieder einzustellen, aber nach einem langen Gespräch zugestimmt, daß sie ab 1. Januar 1931 für eine dreimonatige Probezeit zurückkäme.
Sandles war ein Transportunternehmen, das »Miranda«, eine lebensgroße Statue einer halbverhüllten Frau, anlieferte, die zunächst vor Monks House und später im Obstgarten aufgestellt wurde.
Thoby war der geliebte begabte Bruder, der mit Virginia und Vanessa nach Bloomsbury gezogen war und nach einer Griechenlandreise mit den Schwestern an Typhus starb. Der Bruder steht hinter dem jung verstorbenen Percival im Roman.
Siehe den in dieser Auswahl enthaltenen Eintrag vom 30. September 1926.
Die Altphilologin Janet Case und ihre Schwester Euphemia (»Emphie«) lebten jetzt im Ruhestand in Minstead in New Forest.
The Waves erschien im Oktober bei der Hogarth Press und im selben Monat bei Harcourt Brace, VWs amerikanischem Verlag. (Die Wellen, deutsch von Maria Bosse-Sporleder, Frankfurt: S. Fischer, 1991.)
Thomas Dekker (1570?-1632), vor allem Theaterautor; seine Prosabücher sind berühmt für ihre lebendige Schilderung des Londoner Alltags-(und Gefängnis-)lebens.
Desmond MacCarthy hatte in seinem Essay ›The Bubble Reputation‹ in Life & Letters, September 1931, geschrieben: »In der neuesten Art von Roman – Virginia Woolfs, zum Beispiel – sind Ereignisse nichts weiter als Unterbrechungen in einem langen Prozeß der Träumerei geworden.«
John Lehmann (1907–1987), Lyriker, war im Januar 1931 als neuer Assistent in die Hogarth Press eingetreten, bei der 1930 sein Gedichtband A Garden Revisited and Other Poems erschienen war.
Hugh Walpole (1884–1941), britischer Schriftsteller. Donald Clifford Brace (1881–1955), VWs amerikanischer Verleger.
VWs A Letter to a Young Poet wurde im Juli 1932 als Nr. 8 der Serie »Hogarth Letters« veröffentlicht. (›Ein Brief an einen jungen Dichter‹, deutsch von Joachim A. Frank, in: Der Tod des Falters, Frankfurt: S. Fischer, 1997, S. 199–217.)
James Beaumont Strachey (1887–1967), Psychoanalytiker, Lyttons jüngster Bruder. Er wurde der englische Übersetzer und Herausgeber des Freudschen Werks, das bei der Hogarth Press verlegt wurde.
In seiner Kolumne »The World of Books« in der Sunday Times hatte Desmond MacCarthy am 27. Dezember 1931 von VWs »Methode der träumerischen Subjektivität« geschrieben, die sie in The Waves »bis an die äußerste Grenze getrieben« habe.
Carrington hatte 1921 Ralph Partridge geheiratet, und obwohl er seit 1926 mit Frances Marshall zusammenlebte, kehrte er an den Wochenenden nach Ham Spray zurück und unterhielt weiterhin eine enge und herzliche Bindung zu ihr und Lytton Strachey.
Die erste Erwähnung von VWs Buch über den Hund der Dichterin Elizabeth Barrett Browning (1806–1861), Flush, findet sich im Tagebuch am 7. August 1931: sie schreibe das neue Buch »halb ernsthaft, um mein Hirn zu entspannen, das von diesem letzten Anziehen der Schraube Waves verknotet war«. »A Knock on the door« war einer der zahlreichen Arbeitstitel für »die Fortsetzung von A Room of One’s Own«, die schließlich unter dem Titel Three Guineas erschien.
Mary war eine enge Vertraute von Lytton Strachey.
»Ha« war (Sara) Margery Fry, eine von Roger Frys sechs unverheirateten Schwestern.
VW nahm letztlich ihren überarbeiteten Essay ›David Copperfield‹, der 1925 in N&A erschienen war, nicht in den zweiten Common Reader auf. Er erschien erst in The Moment (1947). (Der Augenblick, deutsch von Hannelore Faden und Helmut Viebrock, Frankfurt: S. Fischer, 1996.)
VW hatte Edward Sackville-West am 19. Mai bei einer Gesellschaft getroffen; er hatte ihr eine humorvoll gemeinte Bemerkung übelgenommen.
VWs Auftragsartikel über Thomas Hardy war am 19. Januar 1928, eine Woche nach seinem Tod, im TLS erschienen. Florence Hardy veröffentlichte die Biographie ihres Mannes, die Hardy praktisch selbst vorbereitet hatte, in zwei Bänden.
Zwei dieser Bücher sind nie erschienen: Der Amerikaner Harmon H. Goldstone hatte VW den Entwurf eines von ihm geplanten Buches über ihr Werk geschickt, und in ihrem Antwortbrief an ihn vom 16. August 1932 erwähnt sie, daß die Romanautorin Dorothy Richardson »sich mit einer Studie meiner Werke befaßt«. Das dritte Buch, von Winifred Holtby, wurde im Oktober 1932 veröffentlicht.
LWs Schnappschuß diente (ohne Beine) als Titelbild für die von Winifred Holtby verfasste, bei Wishart veröffentlichte Studie über VW.
Rebecca West (1892–1983), Romanschriftstellerin, politische Journalistin und Literaturkritikerin, war am 13. Dezember bei den Woolfs zum Dinner.
Logan Pearsall Smith (1865–1946), Essayist und Kritiker.
VW arbeitete an ihrem Roman The Years, als dessen Titel sie zu diesem Zeitpunkt noch The Pargiters im Kopf hatte. In der veröffentlichten Fassung wurde aus Magdalena (Maggie) Pargiters Schwester Sara (Sally) statt Elvira.
Die Woolfs waren am 5. Mai mit ihrem neuen Auto in London aufgebrochen und setzten am selben Abend von Newhaven nach Dieppe über. Sie fuhren durch Frankreich und über die Grande Corniche nach Siena, das sie am 13. Mai erreichten und wo sie vier Nächte verbrachten. An diesem Nachmittag waren sie zur Abbazia di S. Antimo gefahren, einer Travertin-Basilika aus dem 12. Jahrhundert in einem einsamen Tal südlich von Montalcino.
Quentin Bell, Vanessas Sohn, war seit dem Sommer krank. Es wurde eine Behandlung in einer Schweizer Klinik empfohlen, und Vanessa flog am 3. November mit ihm vom Flughafen Croydon nach Genf. Sie war am 7. November zurückgekommen.
Here and Now war wie The PargitersThe Years