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SM

Für Neugierige

Anregungen für erotische Dominanz,
Rollenspiele und Lustschmerz
von
Christine Janson

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Christine Janson Verlag, Frankfurt

www.erotischeebooks.com

Inhalt

Eine lustvolle SM-Inszenierung zum Einstieg: Die sexy Krankenschwester

Darum geht es in diesem Buch

Kapitel 1

Geheimes Verlangen: Fantasien über extreme Lust

Mein erstes Erlebnis mit SM

Der Marquis de Sade unter der Bettdecke

BDSM – Spielarten der etwas härteren Lust

Was Frauen sich von Männern wünschen

Sexualität spielerisch ausleben

Bin ich pervers?

Fessel mich! Wie sage ich es meinem Partner?

Lasset die Spiele beginnen: Grenzenlose Lust nach Absprache

SM-Fragebogen

Kapitel 2

Befreite Lust: Praktische Anregungen für kreative Sinnlichkeit

SM in der Beziehung – wie bereiten wir uns vor?

Kommunikation als Schlüssel zu einem erfüllten Sexleben

Die Session vorbereiten

Der Start ins Spiel – Dom gibt das Tempo vor…

… und findet auch einen gelungenen Abschluss

Lustschmerz: Wieso es Spaß machen kann, anderen weh zu tun

Atemübung zum Abheben

Erotische SM-Massage – mit extremen Sinnesreizen spielen

Erotische Bestrafung

SM-Kopfkino: Ekstase durch Sinnesentzug

Freiheitsentzug – ein Spiel mit Dominanz und Hilflosigkeit

Nette Accessoires, die Lust bereiten

Was man mit Küchenutensilien alles anstellen kann

Auch im Baumarkt wird man fündig

Lederfesseln, Handschellen und Seidentücher

Schlagwerkzeuge: Peitschen, Reitgerten und Paddel

Klammern, Nadeln und Piercings

Die Kunst der Verkleidung

Kapitel 3

Gefährliche Liebe - Rollenspiele mit Dominanz und Hingabe

So trainieren Sie Ihre Dominanz

Benimmregeln für Zofen und andere Untergebene

Spielideen und Erlebnisse

Die sexy Krankenschwester

Fifty Shades of Grey: der Romeo mit der Peitsche

Lass mich dein Pony sein: Petplay und andere wilde Tierspiele

Eine ganz besondere Schulstunde

Variante: Einzelunterricht

Unter dem Schleier…

Fisting, Facesitting, Duschspiele – Praktiken für Ihre SM-Session

Vaginales Fisting für Novizen

Facesitting für Queens

Orgasmus durch Fußfolter

Mach mich nass!

Frivoles Ausgehen

Komm, ich zeig dir meine Welt!

Glossar: Wichtige SM-Begriffe

Eine lustvolle SM-Inszenierung zum Einstieg: Die sexy Krankenschwester

In einem Fetisch-Laden fand ich im Ausverkauf ein wunderschönes, sexy Krankenschwester-Kostüm aus Latex. Es gefiel mir auf Anhieb und es hing einige Zeit im Schrank herum, bis es zum Einsatz kam. Auf einem SM-Treffen mit einigen Freunden wollte ich endlich eine meiner Lieblingsfantasien ausprobieren: Christine, die sexy Krankenschwester. Eigentlich war ich eine Mischung aus Frau Doktor und Krankenschwester, um ganz genau zu sein. Für meine Fantasie benötigte ich eine Assistentin und ich fragte eine junge Französin, ob sie Lust hätte, mit mir einen Patienten »krank zu pflegen«. Natürlich war das ein kleiner Scherz, denn es sollte ja um Lust und Unterwerfung gehen und niemand wurde bei dieser SM-Inszenierung verletzt.

»Ja klar, mach ich mit«, entschied Amelie spontan und jetzt brauchten wir nur noch ein Opfer der Begierde.

»Hätten Sie Lust auf einen Termin in einer Spezialklinik«, sprach ich einen hübschen jungen Spanier an, der noch nicht so viel Erfahrung mit SM hatte. Dabei wackelte ich ein bisschen mit den Hüften und klimperte vielversprechend mit den Augen. Carlos fühlte sich geschmeichelt, ausgewählt worden zu sein. »Dann nehmen Sie bitte einen Augenblick im Wartezimmer Platz, bis Sie dran sind«, befahl ich ihm und führte ihn in einen separaten Raum, in dem er warten sollte.

Amelie und ich bereiteten nun den Behandlungstisch vor. Amelie erwies sich dabei als äußerst kreativ.

»Wir könnten doch auch ein paar Äste und Blätter für die Behandlung nehmen, das wäre dann Naturheilkunde«, lächelte sie boshaft. So genau konnte ich mir zwar noch nicht vorstellen, was sie damit vorhatte, aber ich ließ mich überraschen.

»So, jetzt könntest du unseren Patienten herein holen«, wies ich sie an. Carlos wirkte etwas eingeschüchtert, als er auf einem Hocker vor mir Platz nahm.

»Hallo, ich bin Frau Doktor Rattenscharf«, begrüßte ich den jungen Mann, meiner Rolle entsprechend. »Als erstes müssen wir einen Fragebogen zusammen ausfüllen, um Ihr Krankheitsbild besser erkennen zu können«, erklärte ich.

Das war eine passende Gelegenheit, mehr über mein Opfer der Begierde zu erfahren und auf spielerische Weise den SM-Fragebogen mit einzubeziehen.

»Zunächst einmal benötige ich Ihren vollständigen Namen.«

Darauf war Carlos nicht gefasst und überlegte fieberhaft, wie er sich für uns nennen sollte.

»Schwester Affengeil, sehen Sie, wie lange unser Patient nachdenken muss, um sich an seinen Namen zu erinnern? Notieren Sie das bitte!«

Ich warf meiner Assistentin einen vielsagenden Blick zu.

»Ich fürchte, junger Mann, dass es sich bei Ihnen um eine seltene Erkrankung handelt und dass Ihre Gehirntätigkeit eingeschränkt ist. Schauen wir mal, wie es mit Ihrer körperlichen Fitness aussieht. Oder ist Ihnen vielleicht inzwischen eingefallen, wie Sie heißen, junger Mann?«

»Max … Max Schmidt«, stotterte Carlos. Ich muss gestehen, dass die Situation so komisch war, dass wir uns sehr zusammenreißen mussten, um nicht laut loszulachen. Aber wir konnten uns zum Glück beherrschen und blieben in unseren Rollen.

»Machen Sie sich bitte oben herum mal frei, Herr Schmidt, dann können wir Ihr Muskelspiel beim Ausdauertest genauer beobachten.«

Carlos musste unter unseren gnadenlosen Blicken eine Minute lang Liegestütze machen, aber da er ziemlich sportlich war und einen recht ansehnlichen Körper hatte, machte ihm die Aufgabe Spaß und er konnte brillieren.

»Sehr schön gemacht«, lobte ich meinen Patienten. Krankenschwester Fräulein Affengeil schlug nun vor, dass er anschließend auf einem Bein drei Runden durch den Raum hüpfen sollte. »Leider ist die letzte Runde ein wenig klein ausgefallen, Herr Schmidt«, tadelte ich ihn danach.

»Um genaue Messungen mit Ihnen vornehmen zu können, müssten Sie die letzte Aufgabe noch einmal wiederholen.« Carlos begann inzwischen schon zu schwitzen und wir amüsierten uns.

»Setzen, Herr Schmidt. Das war für den Anfang nicht schlecht. Fühlen Sie doch mal die Temperatur, Schwester Affengeil.« Amelie sah in ihrem kurzen weißen Rock und dem luftigen Hemdchen zum Anbeißen aus. Dazu hatte sie sich ein blaues Häubchen aufgesetzt, das sie sich aus einer Duschhaube gebastelt hatte. Während sie fürsorglich ihre Hand auf die Stirn unseres Patienten legte, leckte sie spielerisch über seinen Hals. Carlos begann sich sichtlich zu entspannen und das Spiel schien ihm immer mehr Spaß zu machen.

»Ich glaube, er hat hohes Fieber«, seufzte sie und begann dabei an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Ich hatte nun auch Lust bekommen, Carlos hübschen Körper ein wenig zu berühren.

»Wirklich, Schwester? Ich glaube, ich muss Ihnen bei der Diagnose behilflich sein.« Langsam stellte ich mich vor Carlos und während Schwester Affengeil damit beschäftigt war, seinen Rücken ein wenig zu malträtieren und ihn zärtlich zu beißen und zu kratzen, spielte ich mit seinen Brustwarzen.

»Bleiben Sie bitte ganz entspannt bei unserer Untersuchung, Herr Schmidt«, wies ich unseren Patienten an, dem offensichtlich immer heißer wurde.

»Es dauert nicht mehr lange und dann können wir Ihnen sicher genauer sagen, was mit Ihnen nicht stimmt.«

»Ja, das denke ich auch, Frau Doktor«, pflichtete Amelie mir bei und rieb ihre hübschen Brüste am Rücken unseres Schützlings.

»Oh keine Eile, lassen Sie sich ruhig Zeit mit der Untersuchung«, stöhnte Carlos, der ja eigentlich jetzt Max Schmidt hieß. Langsam wanderte meine Hand über seinen Bauch nach unten, zwischen seine Beine. Carlos stöhnte leise auf, als meine Hände beiläufig über seinen Slip strichen, um sich zu vergewissern, dass alles mit ihm in Ordnung war.

»Herr Schmidt, es erregt Sie offensichtlich, wenn ich Ihren Penis berühre«, erklärte ich trocken. »Ich denke, das ist ein gutes Zeichen. Offensichtlich scheinen Ihre körperlichen Funktionen einwandfrei zu funktionieren. Ihr Problem liegt wohl mehr in einer Art Gedächtnisschwund. Aber ich denke, wir können Ihnen da weiterhelfen. Was meinen Sie dazu, Schwester?«

Amelie küsste gerade unseren Patienten leidenschaftlich auf den Mund und ich wurde ein wenig eifersüchtig. Ich wollte auch in den Genuss seines südländischen Temperaments kommen.

»Schwester Affengeil, wenn Sie mit Ihrer Diagnose fertig sind, sollten wir mit unserem Patienten die Behandlungsmethoden besprechen«, drängte ich deshalb. Schwester Affengeil trennte sich nur ungern von ihrem Patienten, aber sie war professionell genug, sich nicht von ihrer eigentlichen Arbeit ablenken zu lassen.

»Aber natürlich, Frau Doktor«, säuselte sie einschmeichelnd und holte tief Lust.

»Bitte lesen Sie Herrn Schmidt unseren Fragenkatalog vor«, hielt ich sie an. Jetzt kam der für das Spiel leicht variierte SM-Fragebogen zum Einsatz.

»Sind Sie gegen Peitschenhiebe allergisch?«, fragte meine hübsche Krankenschwester und las dann nacheinander verschiedene >Behandlungsmethoden< vor, die wir an ihm ausprobieren wollten.

»Oh, nein! Im Gegenteil, ich liebe es, wenn Sie etwas härter mit mir umgehen«, antwortete Carlos und blieb dabei ganz brav in seiner Patientenrolle. Er saß immer noch mit nacktem Oberkörper auf seinem Stühlchen vor uns.

»Verbinden Sie dem Patienten die Augen, Schwester«, ordnete ich an. »Wir werden nun eine asiatische Heilmethode an Ihnen ausprobieren, Herr Schmidt. Schwester Affengeil hat vor kurzem eine Fortbildung in China gemacht und ist eine absolute Spezialistin auf ihrem Fachgebiet.«

Langsam begannen wir einige Wäscheklammern und auch Klammern aus Metall an seinem nackten Oberkörper anzubringen. Es gibt Körperstellen, die sind relativ unempfindlich, wie z.B. am Oberarm oder am Rücken. Aber z.B. an den Brustwarzen oder auch am seitlichen Brustansatz sind die meisten Menschen recht sensibel. Eine einzelne Klammer spürt man oft nicht so stark, aber wenn es zehn oder zwanzig Klammern sind, ist der Sinnesreiz recht stark. Wir beobachteten Carlos genau, um seine Reaktion auf die Klammern herauszufinden. Wenn man mit Lustschmerz spielt, dann ist es wichtig, dass man sofort ein Gespür für das richtige Maß bekommt. Natürlich darf man dem anderen nicht zu viel Schmerz zufügen. Wenn er die Luft anhält, den Kopf einzieht und verkrampft wirkt, ist man definitiv über das Ziel hinausgeschossen, denn das erotische Spiel soll ja Lust verschaffen. Ist man dagegen allzu vorsichtig mit Schmerz, dann ist es für den Empfangenden auch oft frustrierend.

Gerade am Anfang ihrer SM-Karriere neigen die meisten dazu, zu vorsichtig zu sein. Das ist auch anfangs in Ordnung, aber wenn man stets im Kontakt bleibt und die Reaktionen des anderen genau beobachtet, dann kann man mit Klammern nicht so viel falsch machen.

Sind alle Klammern am Körper verteilt, kann man damit spielen: ein wenig an ihnen drehen, ein bisschen ziehen … kurz: alles tun, was das Schmerzempfinden noch etwas verstärkt.

»Jetzt wird Schwester Affengeil die Klammern auf eine ganz spezielle Weise wieder entfernen«, beruhigte ich Carlos, der inzwischen doch wieder ein bisschen zu schwitzen begann. »Ein Spezialtrick, den unsere Fachkraft von einem chinesischen Meister gelernt hat«, kündigte ich das Ende der Klammerbehandlung an. In der Tat hatte Amelie eine besonders erotische Art entwickelt, die Klammern wieder zu lösen. Anstatt sie ganz banal mit den Fingern wieder abzuzupfen, entfernte sie die Klammern mit ihren Zähnen. Um den anschließenden Schmerz zu dämpfen, begann sie an der Druckstelle zu lecken und zu saugen.

»Oh … Schwester, was machen Sie mit mir?«, stöhnte Carlos vor Wonne.

»Bitte machen Sie sich jetzt auch untenrum frei«, ordnete ich an. »Wir müssen Sie jetzt mit einer koreanischen Schmerztherapie behandeln. Langsam zog Carlos seine Hose aus und dann auch noch seinen Slip. Er hatte einen hübschen Körper und Schwester Amelie lief das Wasser im Mund zusammen. Das sah ich genau! Jetzt kamen die Äste und Zweige zum Einsatz, die Amelie gesammelt hatte. Ich sah zu, wie sie Carlos von allen Seiten auspeitschte. Carlos schien es zu gefallen, denn er stöhnte jedes Mal leise auf, wenn er einen Schlag abbekam.

»Ich glaube, nun muss sich unser Patient ein wenig ausruhen, Schwester«, schlug ich vor. »Bitte legen Sie ihn auf den Behandlungstisch.«

Carlos war erleichtert, dass er sich hinlegen durfte, er ahnte ja noch nicht, was wir als nächstes für ihn geplant hatten.

»Ich denke, wir sollten nun mit einer ganz besonderen Wärmetherapie beginnen«, ordnete ich an. Amelie hatte inzwischen bereits alles vorbereitet und langsam und vorsichtig begannen wir unseren hübschen jungen Mann mit heißem Kerzenwachs zu begießen. Jede von uns hatte drei Kerzen in der Hand und wir ließen das Wachs auf seinen nackten Körper tropfen. Je nachdem wie schmerzempfindlich jemand ist, kann man dabei den Abstand der Kerzen zum Körper variieren. Unser Patient stöhnte vor Lust. Das heiße Wachs wirkte wie ein lustvoller kleiner Schock, der ihm eine Gänsehaut bescherte.

Natürlich wird heißes Kerzenwachs nicht von jedem Menschen als erregend empfunden, aber probieren Sie das einfach mal mit Ihrem Partner aus. Dann können Sie am besten fühlen, ob Sie diese SM-Technik in Ihr erotisches Repertoire integrieren wollen, oder nicht.

»Schauen Sie mal, Schwester, die Therapie scheint bereits zu wirken. Sein Schwanz ist enorm gewachsen in der kurzen Zeit und das hat natürlich auch starke Auswirkungen auf seine Gehirnfunktionen.«

Ich erzählte irgendeinen Schwachsinn, aber das war in dieser Situation recht komisch und half dem »Patienten«, sich zu entspannen. Schwester Affengeil tropfte nun sogar ein wenig Wachs auf seinen Penis, der erfreut sein Köpfchen hob und uns signalisierte: »Mehr, mehr, mehr…« Carlos war inzwischen sehr erregt, ich steckte ihm einen Finger in den Mund und ließ ihn daran saugen. Er ging völlig in seiner passiven Rolle auf und genoss es sehr, von uns »behandelt« zu werden.

Jetzt wurde Carlos ein wenig mutiger und tastete mit seinen Händen zwischen meinen Schenkeln herum, was ich als durchaus angenehm empfand. Wenn ich mit einem Partner spiele, dann ist es natürlich etwas anderes, als wenn ich mich mit einer relativ fremden Person in eine erotische Spielsituation begebe. Da habe ich andere Grenzen. Mit einem Partner wäre ich jetzt sexueller geworden, hätte ihm vielleicht einen Blow Job gegeben, mich mit meiner nassen Möse auf ihn gesetzt oder hätte ihm zugesehen, wie er sich mit meiner Assistentin vergnügt. Natürlich bin ich auch eifersüchtig, aber es gibt Situationen, da kann ich ein Spiel zu dritt oder viert auch mit meinem Liebsten genießen, ohne dabei Verlustängste zu haben. An diesem speziellen Abend genoss ich es einfach nur, mit erotischen Grenzen zu spielen, und die sinnliche Spannung zwischen uns zu intensivieren. Manchmal wird eine erotische Begegnung unvergesslich, gerade wenn es nicht zu einem sexuellen Höhepunkt kommt. Es ist dann, als ob sich der Kopf noch im Nachhinein stärker damit beschäftigt.

»Schluss jetzt, Schwester Affengeil«, ordnete ich an. »Wir sollten Herrn Schmidt nun säubern.«

Mit einem Messer kratzen wir das Wachs vorsichtig von seinem Körper und anschließend rieben wir ihn noch mit warmem Wasser ab. Natürlich achteten wir darauf, dass wir seinem Schwanz dabei besondere Aufmerksamkeit schenkten und er wurde mit besonderer Sorgfalt gewaschen. Anschließend wurde unser Patient dann noch eingeölt und mit zarten Streicheleinheiten verwöhnt.

»Wie war noch gleich Ihr Name, junger Mann?«, fragte ich ihn am Ende.

»Max Schmidt«, kam es wie aus der Pistole geschossen.

»Sehen Sie, Schwester. Unsere Behandlung hat zu einem durchschlagenden Erfolg geführt«, erklärte ich professionell. Dann umarmten wir uns lachend und küssten uns alle drei gleichzeitig. Wie schmeckte das lecker, als sich unsere Zungen berührten und wir eng umschlungen eine Weile zusammenstanden. Anschließend tranken wir gemeinsam Rotwein und sprachen über die SM-Session.

Es ist wirklich toll, wenn in einer solchen Session alle Beteiligten abheben und jeder zufrieden ist. Eine richtig gute SM-Session zeichnet sich dadurch aus, dass danach alle in einem Zustand quirliger Leichtigkeit sind. Wenn man mit Schmerz und Strenge spielt, kann sich danach oft das Gegenteil einstellen, nämlich dass man sich sehr leicht und beschwingt fühlt. Es ist, als ob der Körper sich dann den gegenteiligen Zustand als Ausgleich sucht.

Darum geht es in diesem Buch

Als Erotik-Coach habe ich in meiner Praxis oft mit Paaren zu tun, die sich in einer langjährigen Beziehung befinden und nach neuen Ideen für ein aufregendes Liebesleben suchen. Mir ist dabei in den letzten Jahren aufgefallen, dass sich immer mehr Frauen im Bett einen dominanteren Mann wünschen, der das sexuelle Begehren auch mal etwas härter und direkter zeigen kann. Doch viele Männer sind mit dieser Rolle überfordert, schließlich haben sie über viele Jahre von uns Frauen gelernt, dass sie auf keinen Fall Macho sein sollen! Aber immer nur lieb und nett zu sein, ist für die gemeinsame Sexualität eben nicht unbedingt von Vorteil: Oft fehlt es dann an erotischer Spannung, die den Sex so interessant macht.

Wie können Sie nun neue Spielarten der Lust entdecken und dadurch frischen Wind in Ihre Beziehung bringen? Das ist die Frage, der ich in diesem Buch nachgegangen bin und gerade die Beschäftigung mit SM bietet eine Möglichkeit, neue Facetten der Liebe zu entdecken. SM ist für mich ein Spiel, in dem Menschen verschiedene Rollen ausprobieren dürfen, um einander immer wieder zu überraschen. Und natürlich muss auch nicht immer der Mann in der dominanten Rolle sein! Auch viele Frauen entdecken gern die Domina in sich – und Abwechslung ist meiner Meinung nach ohnehin das Salz in der Suppe.

Ich finde, Lesen soll auch Lust machen! Mit diesem Buch möchte Sie zu aufregenden neuen Abenteuern inspirieren. Viel Freude beim Lesen!

Ihre Christine Janson

Kapitel 1

Geheimes Verlangen: Fantasien über extreme Lust

Auf den nächsten Seiten möchte ich Ihnen neue Möglichkeiten der Erotik aufzeigen, an die Sie vielleicht bisher noch nie gedacht haben. Sie erfahren außerdem, worum es beim SM überhaupt geht – welche Vorurteile gibt es, welche Fantasien werden bedient?

Wann ich angefangen habe, mich bewusst mit SM zu beschäftigen, weiß ich eigentlich nicht mehr so genau, aber ich glaube, es war schon immer ein Teil meiner erotischen Fantasien. Sex findet für mich nicht nur auf einer körperlichen Ebene statt, sondern vor allem auch im Kopf. Der durchdringende Blick eines attraktiven Fremden, der mich in der Hotelbar von weitem beobachtet, kann mich ebenso stark erregen wie ein harter Penis in meiner Möse. Und sehnsuchtsvolle Gedanken an leidenschaftlichen Sex mit meinem Liebsten können mir sogar den Schlaf rauben. Sexualität geht für mich weit über die Körperlichkeit hinaus und hat für mich mit einem tiefen Verlangen nach Verschmelzung und nach totaler Hingabe zu tun, und dieses Gefühl wird für mich in der »normalen Sexualität« manchmal nicht ausreichend befriedigt.

Verstehen Sie mich nicht falsch: ich liebe auch ganz »normalen« lustvollen Sex und gegen die Missionarsstellung habe ich nichts einzuwenden. Denn dabei kann man sich toll in die Augen schauen und das finde ich wunderschön und romantisch. Manchmal reicht mir ein Quickie und ich genieße es, danach in den Armen meines Liebsten einzuschlafen. Aber es gibt auch Tage, da will ich mehr! Dann möchte ich nicht nur zwanzig Minuten lang Sex haben und anschließend neben einem Mann liegen, der in einen komatösen Erschöpfungsschlaf gesunken ist, sondern ich möchte stundenlang erregt sein und einen ganzen Abend lang, ja vielleicht die ganze Nacht in einen sinnlichen Rausch verfallen.

Ich liebe Tantra und wunderschöne sanfte Massagen, aber mal ganz ehrlich: Sie möchten doch auch nicht jeden Tag Ihr Lieblingsessen verspeisen. Ganz gleich, wie gut Ihnen indisches Chickencurry schmeckt – irgendwann wünschen Sie sich vielleicht auch mal wieder ein saftiges Rindersteak oder eine thailändische Gemüsepfanne. Auch wenn ich meine persönlichen Vorlieben habe, so finde ich doch, dass Abwechslung das Salz in der Suppe ist. Manchmal mag ich es härter, will starke Sinnesreize spüren, will mich zur Wehr setzen und doch am Ende erfahren, dass ich gegen einen starken Mann keine Chance habe. Ich finde Frauen sind sowieso das stärkere Geschlecht und deshalb habe ich keine Probleme damit, auch mal ganz freiwillig die Unterlegene zu spielen. Menschliche Emotionen sind so vielfältig und es ist so spannend, immer wieder die eigenen Grenzen zu erweitern. Meiner Meinung nach gehört Neugierde zu einem guten Liebesleben unbedingt dazu, denn auf diese Weise werden Partner füreinander niemals langweilig.

Ich sehne mich nach liebevoller Verschmelzung, aber auch das Gefühl der Erniedrigung hat für mich einen gewissen Reiz. Ich spreche hier nicht von einer extremen Situation, in der mein Partner mich im Alltag vor anderen Menschen lächerlich macht oder mich demütigt. Aber im Rahmen einer fest vorgegebenen erotischen Spielsituation macht mich das durchaus an.

Mein erstes Erlebnis mit SM

»Heute lade ich dich zum Essen ein, zu einem ganz schicken Italiener«, überraschte mich mein Freund eines Abends.

»Oh klasse!« Meine Diätpläne waren im selben Augenblick vergessen und nachdem ich mich geduscht hatte, schlüpfte ich in ein wunderschönes rotes Kleid, das meinen Körper wie eine zweite Haut umhüllte.

»Es gibt allerdings eine kleine Bedingung für dieses besondere Geschenk«, kündigte mir mein Liebster an. Bedingungen hören sich nach Überraschungen an, dachte ich mir. Und Überraschungen mag ich! Langsam schob er mein Kleid nach oben und begann meinen Slip nach unten zu ziehen. »Heute wirst du ohne Höschen mit mir ausgehen« flüsterte er erregt in meinen Schoß und küsste mich dabei zwischen den Beinen.

»Mmmh, das macht mich ziemlich an«, hauchte ich zurück. Allerdings ging mir gleichzeitig auch durch den Kopf, dass sich meine runden Pobacken sicher bis in alle Einzelheiten unter dem Kleid abzeichnen würden. Und auf keinen Fall durfte mir etwas auf den Boden fallen: sich zu bücken würde mit dem kurzen Kleidchen sicher anderen Menschen Aussichten eröffnen, die ich nicht unbedingt bieten wollte!

»Hoffentlich sieht uns niemand, den wir kennen«, gab ich zu bedenken.

»Na und, wenn schon … das erhöht doch den Reiz«.

An diesem Abend wurden wir auffällig zuvorkommend von den Kellnern bedient … vor allem, nachdem mein Freund mir mit einem süffisanten Lächeln befohlen hatte, aufzustehen und eine heruntergefallene Serviette vom Boden aufzuheben.

Erotik beginnt Kopf. Mich macht beispielsweise auch das Gefühl der Eifersucht in meinem Kopfkino so richtig an! Dabei gibt es dann auch durchaus Fantasien, die ich eigentlich unverschämt finde. Ich muss gestehen, dass es mich erregt, wenn ich mir meinen Partner mit einer anderen Frau vorstelle, auch wenn ich das in Wirklichkeit nicht besonders toll fände – zumindest wenn ich nicht mitmachen darf. Aber in meiner Fantasie macht es mich total an. Muss man alle Fantasien ausleben? Ich persönlich glaube nicht, dass das nötig ist, und oft ist die Vorstellung sogar besser, als das reale Abenteuer. Und manchmal würde das reale Ausleben der Fantasie sogar zu einem traumatischen Erlebnis führen und alles andere als lustvoll sein. In unserem Kopfkino sind wir selbst der Regisseur und haben die Kontrolle über den Verlauf der erotischen Szene.

»Welche erotischen Fantasien habt ihr«, fragte ich eines Abends in unserem griechischen Lieblingslokal meine beiden besten Freundinnen.

»Ich gehe gern mit Schal und Wollsocken ins Bett«, seufzte meine Freundin Sabine. Ok, Sabine hatte offensichtlich keine besonders aufregenden Ideen und vermutlich auch keine Lust mehr auf Sex. Es war mir zumindest nicht bekannt, dass ihr Mann einen besonderen Fetisch für Schafwolle hatte … aber wer weiß?

»Und wie ist es bei dir?«, fragte ich Ulrike. Jetzt lass mich nicht im Stich, Ulrike, dachte ich bei mir.

»Ich geniere mich, euch das zu erzählen«, machte sie uns neugierig. »Jetzt komm schon. Bleibt doch ganz unter uns«, feuerten wir sie an. »Nicht, dass ihr mich falsch versteht. Ich würde das wirklich nicht erleben wollen«, fügte sie errötend hinzu.

»Na, jetzt aber los!« Wir waren wirklich ganz heiß darauf zu erfahren, was Ulrike insgeheim anmacht.

»Ich stelle mir vor, dass ich allein in ein sehr teures Hotel gehe«, druckste Ulrike herum. Das war ja nun noch keine sehr ungewöhnliche Fantasie und gespannt warteten wir, was da noch kommen würde.

»Ich bin dort kein normaler Gast, ich habe einen ganz bestimmten Auftrag, denn ich arbeite als Callgirl. Ich gehe zur Rezeption und lasse mir den Zimmerschlüssel geben, der für mich hinterlegt wurde. Es ist eine wunderschöne Suite im obersten Stock und als ich das Zimmer betrete, überwältigt mich dieser wunderschöne Ausblick auf die leuchtende Skyline. Alles kommt mir so surreal vor. « Ulrike machte eine kunstvolle Pause und griff nach ihrem Glas Merlot.

»Ja und dann? Bis jetzt war das alles ganz nett, aber was passiert denn dann in dieser teuren Luxussuite«, drängelte ich.

»Jetzt gedulde dich doch mal einen Moment.«

Ich wollte Ulrike nicht verärgern und hielt den Mund. Sie fuhr fort.

»In der Mitte des Raumes steht ein riesiges Bett und darauf liegen ein Brief, eine Augenbinde und ein iPod. Ich öffne den Brief und lese: >Zieh dich nackt aus, setze den Kopfhörer auf und höre dir die Musik auf dem iPod an. Dann verbinde dir die Augen und warte, was mit dir passiert< Ich folge den Anweisungen und lege mich auf das Bett. Ich kann nichts mehr hören, außer Mirage of Bliss