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Nr. 45

 

Die Eiskrieger

 

von Hubert Haensel

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Seit dem Tag der Wintersonnenwende, dem Tag der entscheidenden Schlacht, die auf dem Hochmoor von Dhuannin zwischen den Streitern der Lichtwelt und den Kräften des Dunkels ausgetragen wurde, sind Monde vergangen. Mit der Unterstützung Drudins, des obersten Dämonenpriesters, der die Kräfte der Finsternis mobilisierte, haben die eroberungssüchtigen Caer über die Kämpfer der Lichtwelt triumphiert und die große Schlacht für sich entschieden.

Damit halten Tod und Verderben ihren Einzug auch in solchen Ländern, die bisher vom Krieg verschont geblieben sind. Massen von Menschen, unter ihnen die demoralisierten Besiegten der Schlacht, streben in heilloser Flucht nach Süden, die Herzen von Trauer und Hass erfüllt.

Auch Mythor zieht südwärts, wobei der junge Held der Lichtwelt mit seinen jeweiligen Weggefährten oft aufgehalten und in eine ganze Reihe von lebensgefährlichen Abenteuern verwickelt wird. Dennoch verliert Mythor Logghard, die Ewige Stadt, die der siebte Fixpunkt des Lichtboten ist und daher das Ziel seiner Reise, nicht aus den Augen.

Auch die schöne Buruna und Lamir, der Barde, bemühen sich, nach Logghard zu kommen. Doch sie erleben die Macht der Schwarzen Magie und geraten unter DIE EISKRIEGER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Buruna und Lamir – Die dunkelhäutige Schönheit und der Barde auf der Suche nach Mythor.

Drudin – Oberster Priester der Caer.

Cherzoon – Drudins Dämon.

Eloard von Mardios – König von Rukor.

Prolog

 

Es war eine gespenstische Nacht; der Mond verbarg sein Antlitz hinter düsteren, dräuenden Wolkenfetzen, und nur hin und wieder fielen seine Strahlen auf die Welt und tauchten sie in ein eisiges Licht, das nach den Herzen der Menschen griff und sie frösteln ließ. Ein kalter Wind wehte von Norden her, brachte Schnee und winzige Eiskristalle mit sich. Schaurig brach sich sein Heulen an den Langsteinen, zwischen denen vermummte Gestalten verharrten, den Blick andächtig nach Süden gerichtet, wo in weiter Ferne die Schattenzone wartete.

Stong-nil-lumen ...

Steine, so alt wie die Welt, Sinnbild für das Unvergängliche, das ewig Bestehende – weder Wind noch Wasser oder Feuer konnte ihnen etwas anhaben. Magie hatte sie geformt; Magie wohnte ihnen inne.

Schwarze Magie!

Sie hatte die Mächte des Lichtes ins Gegenteil verkehrt, sogar Tote zu neuem Leben erweckt und die Heerscharen des Nordens vernichtend geschlagen.

Der Tag der Wintersonnenwende hatte Geschichte geschrieben. Das Böse schickte sich an, wieder nach der Herrschaft zu greifen.

In stong-nil-lumen war es Cherzoon, der die Macht darstellte. Der Dämon manifestierte sich in dem Opferstein im Mittelpunkt der hufeisenförmig angeordneten Megalithe.

Eine Stimme hallte über das Land, lautlos, doch für jeden der anwesenden Priester hörbar.

Drudin!, rief sie, war fordernd und unerbittlich zugleich.

Auf der von Poren durchsetzten Fläche des schwarzen Steines entstand ein Gesicht. Es war eines von unzähligen, die der Dämon an sich gerissen hatte.

Drudin kam und breitete mit einer unterwürfigen Geste die Arme aus. Wie er so dastand, regungslos, schweigend, wirkte er wie aus Stein gemeißelt. Nur die Maske, die er trug, schien in einem irrlichternden Feuer zu glühen.

»Du zweifelst an meiner Allmacht«, flüsterte Cherzoon.

Der Priester ließ die Arme sinken, während ein lautes Gelächter durch seinen Schädel tobte.

»Es dauert dir zu lange, bis erneut Ereignisse von umfassender Bedeutung geschehen. Dabei liegt die Schlacht von Dhuannin erst wenige Tage in der Vergangenheit.«

»Das Hochmoor kann nur ein erster Schritt gewesen sein, um die Kraft der Schwarzen Magie über die ganze Welt auszudehnen ...«

»Sollen wir ungeduldig werden, nur weil ein paar Monde ins Land ziehen? Du bist sterblich, Drudin – und kein Sterblicher wird die Vorbereitungen verstehen, die getroffen werden müssen.«

Der Priester zitterte unter der Schärfe, die in diesen Worten lag.

»Aber du hast recht«, fuhr Cherzoon fort und wechselte dabei die Gesichter in rascher Folge. »Wir werden nicht länger in stong-nil-lumen verweilen.«

»Wir ...?«, machte Drudin verständnislos.

Das letzte Antlitz verschwand, der Opferstein überzog sich wieder mit einer Schwärze, die nur mit jener der Schattenzone zu vergleichen war.

Ich, klang es wie Donnerhall auf, zwischen den Megalithen zum ohrenbetäubenden Tosen eines Orkans verstärkt und schließlich in vielfachem Echo verstummend, werde selbst in den Kampf ziehen.

1.

 

Am Tag blieb die Sonne hinter schwarzen Nebeln verborgen, bei Nacht grinste der bleiche Vollmond gleich einer Dämonenfratze durch die langsam dahintreibenden Wolkenschleier. Manchmal zeigte sich ein fernes Aufblitzen am Horizont – die glühende Spur eines fallenden Himmelssteins.

Die Tage waren lang, es wurde nur selten gerastet. Dennoch blieb das Gefühl, kaum vorwärtszukommen. Auf Dauer wirkte das Trompeten der Mammuts, das gleichmäßige Stampfen ihrer Beine, zermürbend.

Keiner von uns wusste, wohin wir den Transport begleiten sollten. Es gab so viele Meinungen wie Krieger – und das waren Hunderte.

Die Städte Caer und Fordmore erschienen mir noch am vielversprechendsten.

»Hörst du das?«

Ich hatte Tramin nicht kommen sehen. Er ritt plötzlich neben mir, und seine Haltung drückte Unbehagen aus. Unstet wanderte sein Blick, suchte die Düsternis vor uns zu durchdringen.

»Bei Caer, ich weiß nicht, was du meinst«, antwortete ich.

Der Krieger sah mich nachdenklich an. Wir kannten uns seit vielen Sommern, waren miteinander aufgewachsen – in Weirdale, das unweit der Elvenbrücke lag – und wussten daher recht gut zu deuten, was der andere fühlte.

Tramin griff nach dem Langschwert, das er am Sattel seines Pferdes befestigt hatte.

Wir gehörten beide zum inneren Wachgürtel und ritten fast auf Tuchfühlung neben den Mammuts. Immer wieder musste ich mich fragen, weshalb Drudin den Transport mit so vielen Kriegern umgab. Wir hatten nichts zu fürchten. Und wenn – die Magie der ihn begleitenden sechs Priester aus dem zwölfköpfigen Rat würde stärker sein als unser aller Waffen zusammen.

Ob es mit dem Stein zusammenhing, der von einem schwarzen, silberbestickten Tuch verhüllt wurde? Der Wagen, auf dem er lag, ächzte und knarrte, und seine Räder sanken tief in den Boden ein.

»Da ist es wieder!« Tramin lauschte angestrengt in den Nebel vor uns.

Ich zügelte meinen Rappen.

Jetzt hörte ich es auch.

Es klang wie fernes Hufgetrappel. Der Wind trug mir das Geräusch zu, und er nahm es wieder mit sich fort, bevor ich wusste, von wo es erklungen war.

Ob auch die anderen es vernommen hatten? Ich sah mich um.

»Reiter!«, murmelte Tramin neben mir. »Sie kommen näher.«

Der Wind gewann an Heftigkeit, peitschte winzige Kristalle vor sich her und ließ mich frösteln.

Nun war es ganz deutlich. Es mussten Dutzende Reiter sein, die in schnellem Galopp durch den Dunst sprengten.

Eine seltsame Unruhe bemächtigte sich der Krieger. Ich ertappte mich dabei, dass ich ebenfalls zum Schwert griff. Die schwere Klinge vermittelte zwar ein Gefühl der Sicherheit, vermochte aber das Unbehagen nicht zu verdrängen, das mir seit unserem Aufbruch von stong-nil-lumen im Nacken saß.

Etwas Unheimliches begleitete uns. Nicht nur ich fühlte so – auch Tramin und viele andere. Sie hatten sich darüber unterhalten, wenn sie die Priester nicht in ihrer Nähe wussten. Viel lieber hätten sie in Tainnia, in Ugalien oder Dandamar das Schwert geschwungen, als tatenlos einem unbekannten Ziel entgegenzureiten, umgeben von Magie, die einen schaudern machte und jeden Gedanken lähmte.

Unser Leben war der Kampf. Nichts gab es, was einer gut geführten Klinge widerstehen konnte – außer den unfassbaren Mächten der Dämonen. Nur wenige von uns weilten gerne in der Nähe Drudins.

Eine wilde Jagd donnerte heran. Jeden Moment mussten die Nebel aufreißen ...

»Ho!«

Die Mammuts kamen zum Stehen. Ihre Schreie klangen schaurig wie der Schall von Kriegshörnern.

Die Reiter waren nun unmittelbar vor uns. Ich hörte den Hufschlag ihrer Pferde, glaubte deren Schnauben zu vernehmen und das Klirren von Waffen – aber ich sah nichts.

Mein Rappe scheute. Nur mit Mühe konnte ich ihn zügeln. Spürte er die Gefahr, die auf uns zukam?

Eine eisige Faust schien nach meiner Kehle zu greifen. Ich würgte, riss mein Schwert hoch und stieß es blindlings nach vorn.

Einer der unsichtbaren Angreifer musste unmittelbar neben mir sein. Ich wirbelte herum. Aber meine Klinge schnitt nur singend durch die Luft, ohne auf einen Widerstand zu treffen.

Dann war der Spuk so schnell vorüber, wie er gekommen war.

Als ich mich umwandte, sah ich Drudin und seine sechs Priester vor dem Wagen mit dem Schwarzstein stehen. Sie hatten ihre Gesichter mit Masken verhüllt und trugen Helme aus Tierknochen. Ein düsteres Wallen umspielte sie. Für die Dauer einiger Herzschläge schien es mir, als wollten sie vergehen, sich auflösen, aber schließlich nahmen ihre Körper wieder feste Formen an.

Ein bedrückendes Schweigen breitete sich aus. Keiner von uns wagte es, die Priester mit Fragen zu belästigen.

Endlich klang Drudins Stimme auf:

»Die Reiter, die den Spiegeltod starben, werden wiederkommen. Kämpft und besiegt sie – haltet sie fern von dem, was unter diesem Tuch verborgen liegt.«

Ich verstand den Sinn seiner Worte nicht. Wie sollte man einen Geist mit dem Schwert durchbohren, wie ihn mit einem Pfeil treffen?

»Zeigt, dass ihr einer großen Aufgabe gewachsen seid«, fuhr der Priester fort. »Es sind Krieger der Lichtwelt, die uns nach dem Leben trachten. Wir werden sie für euch sichtbar machen.«

Jubel brandete auf. Nach langen Tagen zermürbender Eintönigkeit gab es endlich etwas, für das es sich lohnte, ein Pferd zu besteigen.

Drudin reckte die Arme zum Himmel empor, als wolle er nach der Sonne greifen und sie zu sich herabziehen. Im selben Moment schien ein greller Blitz das Firmament zu spalten, während erneut schnell näher kommender Hufschlag erklang. Instinktiv ahnte ich, dass der Priester zu spät gehandelt hatte.

Die Geisterreiter waren zwischen uns, bevor wir Zeit fanden, zu begreifen.

Unverhofft wurde ich zum Mittelpunkt eines rasch um sich greifenden Chaos. Pferde gingen durch und schlugen aus, Recken stürzten, kamen torkelnd wieder auf die Beine und fochten gegen einen Feind, von dem sie weder wussten, wie er aussah noch wo er sich befand. Ich selbst konnte mich mehr recht als schlecht im Sattel halten, blickte in verzerrte, schwitzende Gesichter, hörte die Flüche der Krieger.

Irgendetwas streifte mich. Ich fühlte das Grauen mit eisiger Hand nach meinem Herzen greifen, glaubte ersticken zu müssen, als mir mit einemmal der Atem stockte.

Wie aus weiter Ferne drang das monotone Murmeln der Priester an mein Ohr. Cherzoon, verstand ich und wusste gleichzeitig, dass sie ihren Dämon anriefen.

Würde er uns helfen?

Wir Caer lebten seit jeher für den Kampf, suchten in Turnieren Mut und Geschicklichkeit zu beweisen. Wir fürchteten keinen Gegner – solange er real war, aus Fleisch und Blut und mit Waffen verwundbar.

Aber gegen Magie zu kämpfen, gegen etwas, das man nicht sehen, nur ahnen konnte ...

Ich schauderte.

Ein gellender Schrei ließ mich herumfahren. Die Klinge hochreißen und zuschlagen war eins. Doch ich konnte dem Kameraden nicht helfen, mein Hieb ging ins Leere.

Der Caer taumelte. Seine Hände krampften sich um das Schwert in seiner Brust, während seine Augen glasig wurden. Aus dem Nichts heraus hatte die Waffe zugestoßen, und sie verschwand im Nichts, bevor ich das Heft packen konnte.

Mein Pferd bäumte sich auf. Ich verlor den Halt und stürzte.

Nur das Schwert nicht fahren lassen!, schoss es mir durch den Sinn.

Irgendwie schaffte ich es, auf die Beine zu kommen. Die Luft hallte wider vom Kampflärm. Ich taumelte. Ohne dass ich mir dessen bewusst wurde, lenkte ich meine Schritte zum Wagen, vor dem die Priester kauerten wie Götzenstatuen.

Immer häufiger jagten Reiter als Schatten vorüber und verschwanden innerhalb weniger Augenblicke wieder aus dieser Welt.

Der Boden erzitterte vom Trommeln der Pferdehufe.

»Drudin«, murmelte ich, »gib, dass sie vollends sichtbar werden, damit wir ihre Reihen niedermähen wie der Schnitter das Korn, wenn es reif ist.«

Unmittelbar vor meinen Füßen bohrte sich ein gefiederter Pfeil in den Boden. Ich zuckte zurück und entging um Haaresbreite einer blitzenden Klinge. Noch während ich den Schlag parierte, wurde eine Hand sichtbar; ein Arm folgte, dann, zu schnell, um mit den Augen dem Geschehen folgen zu können, der Körper eines Kriegers, dessen Wams das Zeichen der Lilie zierte. Ein Salamiter.

In seinen Zügen zeichneten sich Überraschung und ungläubiges Erstaunen zugleich ab. Dass er zögerte, war sein Fehler. Er kam nicht mehr dazu, auszuweichen.

Überall schienen die Nebel in Bewegung geraten zu sein. Sie ballten sich zusammen, formten die Umrisse der angreifenden Reiter nach und nahmen diesen den Schutz der Unsichtbarkeit.

Endlich hatten wir einen Gegner, den wir sehen, dem wir entgegentreten konnten. Die Ebene dröhnte vom Klang der aufeinanderprallenden Waffen.

Ich sah Männer, die zweifellos vom tainnianischen Festland stammten, erkannte Ugaliener und sogar einige Karsh. Mir war unbegreiflich, wie sie über die Straße der Nebel gelangt waren, auf der unsere Schiffe kreuzten. Durch die Luft konnten sie nicht gekommen sein.

Abermals musste ich mich eines Reiters erwehren. Mit dem Mut der Verzweiflung drang er auf mich ein. Sein Schwert beschrieb blitzende Kreise. Er führte es mit ungestümer Kraft und Wildheit.

Nur mit Mühe konnte ich den Angriff parieren. Der Krieger, als er erkannte, dass er mich derart nicht besiegen konnte, trachtete danach, mich unter die Hufe seines Pferdes zu stürzen.

Nie werde ich das Wiehern des Tieres vergessen, als es auf der Hinterhand hochstieg. Es klang wie ein Todesschrei aus unzähligen Kehlen, lähmte meine Muskeln und drängte sich unwiderstehlich in meine Gedanken. In diesem Moment verstand ich zum ersten Mal die Beweggründe der Priester, weshalb diese gegen die Länder des Nordens ins Feld zogen. Die Heere, die unter dem Banner des Lichtes kämpften, rekrutierten sich aus armen, verblendeten Kreaturen, die kaum noch Herren ihres eigenen Willens waren.

Ein harter Stoß schleuderte mich zur Seite. Unmittelbar hinter mir schlugen die herabsausenden Pferdehufe Funken aus den Steinen. Tramin hatte mich vor ihnen bewahrt. Sein Schwert war schnell und gnadenlos, holte den Reiter aus dem Sattel.

Die Schlacht war geschlagen, aber sie hatte etlichen von uns das Leben gekostet.

Totenstille breitete sich aus.

Ich erstarrte, als mein Blick zufällig auf den Wagen fiel. Einer der Angreifer hatte offensichtlich versucht, das schwarze Tuch zu entfernen. Es war ihm halb gelungen, doch musste er sein Vorhaben mit dem Leben bezahlen.

Sollten die Krieger es gar auf den Schwarzstein abgesehen haben?

»Denkst du dasselbe wie ich, Malte?«, flüsterte jemand neben mir. Ich erschrak. Indes war es nur Tramin, der lautlos neben mich trat und gleich mir den Blick nicht mehr abzuwenden vermochte.

Ich begann mich zu fragen, was der Opferstein aus dem Herzen von stong-nil-lumen wirklich darstellte. Welch kostbare Last begleiteten wir, ohne um ihre wahre Bedeutung zu wissen?

»Cherzoon ...zoon ...zoon ...« Drudins Stimme schien tausend verschiedene Echos zu haben. Seine Hände verkrampften sich um die Maske, die er trug. Dann, mit einer blitzschnellen Bewegung, riss er sie sich vom Gesicht. Was immer ich zu sehen erwartet hatte, ich wurde enttäuscht. Aus gütigen Augen blickte der Priester in die Runde. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln – er besaß die vollen Lippen eines heißblütigen Mädchens.

Es bedurfte nur einer einzigen Handbewegung, um die Leichen der Angreifer so schnell verschwinden zu lassen, wie die Krieger zwischen uns erschienen waren. Sie lösten sich auf, als habe es sie nie gegeben.

Drudin schritt dann auf den Schwarzstein zu, rückte das Tuch zurecht und zog es sich selbst bis über die Schultern. Niemand konnte sehen, was er auf dem Wagen tat.

»Haltet euch nicht länger auf!«, wurde eine Stimme laut. »Euer harrt eine große Aufgabe.«

 

*

 

Cherzoon zeigte sich ihm mit dem Gesicht des Albtraumritters Coerl O'Marn.

»Ich verstehe das nicht«, sagte Drudin.

»Vergiss es«, erwiderte der Stein. »Das Erscheinen der Geisterreiter ist bedeutungslos.«

»Aber was geschehen ist, kann sich jederzeit wiederholen.«

Der Dämon wechselte die Erscheinungsform. Aus den Augen des Kämpen, der Drudin auf dem Weg nach stong-nil-lumen begegnet war, musterte er den Priester.

»Ein ähnliches Zusammentreffen wird es nicht mehr geben.«

»Und wenn doch?«, beharrte Drudin. »Du weißt, dass es uns schwerfiel, die Spiegeltoten in ihre Welten zurückzudrängen.«