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Das Buch

Der Lebenslauf von Kilian Kleinschmidt liest sich wie ein Wikipedia-Eintrag der größten Krisen der letzten zwei Jahrzehnte. Der für das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) arbeitende Entwicklungshelfer ist besessen davon, Menschenleben zu retten und die Lage von Flüchtlingen zu verbessern. Dafür riskierte er oft sein Leben.

In seinen Memoiren schildert er seine gefährlichen Missionen und den Alltag in der Gemeinschaft internationaler Hilfsorganisationen fern der Familie. Kleinschmidt teilt seine Beobachtungen über internationale Konflikte sowie die Möglichkeiten und Grenzen der Nothilfe. Entlang persönlicher Erlebnisse, Schicksale und politischen Einschätzungen lässt er uns näher als in der Tagesschau an die Brennpunkte der Welt heranrücken. Und er entwickelt eine neue Perspektive auf die humanitäre Hilfe im 21. Jahrhundert.

»Weil es um die Menschen geht« ist die persönliche Chronik der Krisenherde unserer Zeit, die politische Autobiographie eines modernen Abenteurers und unverwüstlichen Menschenfreunds.

Der Autor

Kilian Kleinschmidt, *1962, wollte nach dem Abi in die weite Welt, blieb aber zunächst als Ziegenkäsebauer und Dachdecker in den Pyrenäen hängen. Nach einem Motorradtrip durch die Wüste lernte er 1988 in Mali Entwicklungshelfer kennen und fand seine neue Passion. Für das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) war er rund um den Globus tätig, zuletzt als Leiter des Flüchtlingslagers Zaatari an der syrisch-jordanischen Grenze. Heute lebt er als Berater, globaler Netzwerker und Gründer der Organisation »Innovation and Planning Agency« mit seiner Familie in Wien.

KILIAN KLEINSCHMIDT

Weil es um die

MENSCHEN

geht

Als Krisenhelfer an den
Brennpunkten der Welt

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Econ

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ISBN: 978-3-8437-1148-7

© der deutschsprachigen Ausgabe
Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2015
Umschlaggestaltung: FHCM GRAPHICS, Berlin
Umschlagfoto: Sascha Montag / Zeitenspiegel

E-Book: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

Inhalt

Über das Buch und den Autor

Titelseite

Impressum

Prolog

Steine, Staub und Träume in Zaatari

Angelina Jolie – oder wer will schon die Bohnen, die der Nachbar isst?

Angelernter Hippie, verhinderter Hausbesetzer und überforderter Ziegenhirte

Der Fluch der Wüste

Ein Ausbildungszentrum im Busch

Eine Kalaschnikow am Kopf

Operation Lifeline Sudan

»This is Kilo-Kilo Mobile calling from A1«

El Wak – das Ende der Welt

Die Schlacht von Mogadischu

Kolonialopfer und Blutwäsche in Kenia

»Die Leute sind daran gewöhnt zu sterben«

Mädchensoldaten bei den Tamil Tigers

Im Herz der Finsternis – Rettung von Massenmördern

Ein Zug mit Toten

Sarajevo – Der Krieg vor der Haustür

Kosovo – Abschiebung von Kriminellen aus Deutschland

Bomben, Kidnapping und Naturkatastrophen

Taliban in Pakistan

Potemkin’sche Camps in Mogadischu

Selbstmordattentäter – Der Zone-K-Challenge

In uns allen steckt ein Flüchtling!

Bildteil

Feedback an den Verlag

Empfehlungen

Prolog

Nacht für Nacht kamen sie. Tausende von Flüchtlingen über die Grenze aus Syrien. Ein endloser Strom. Hochgradig aggressiv waren sie. Ein ständiges Brüllen lag in der Luft, Steine flogen. Jeden Tag hatten wir Verletzte unter den Mitarbeitern der Hilfsorganisationen. Auch die im Lager patrouillierende Polizei wurde immer wieder angegriffen. Ein Polizist war von Flüchtlingen erstochen, einem anderen war der Schädel mit einem Stein zertrümmert worden. Nach diesen Zwischenfällen traute sie sich kaum noch in das Lager von Zaatari. Über hundert Demonstrationen wurden in den ersten Monaten gemeldet. Was für eine Gewalt!

Mein Team war so eingeschüchtert, dass es sich kaum ins Lager traute. Und auch bei mir war sie wieder zu spüren, diese Angst, die ich über all die Jahre in einen dicken Panzer verpackt hatte – mein Reflex, um mich gegen sie zu schützen, sie nicht zu zeigen. Viele der Mitarbeiter konnten ihre Furcht nicht unterdrücken, hatten auch keine Erfahrung mit solchen Extremsituationen. Sie hatten Angst vor den Flüchtlingen. Angst, dass diese Steine auf sie schmissen, Angst, von den Flüchtlingen verprügelt zu werden. Um ihre Angst zu verbergen, erzählten viele, was sie so alles überlebt hätten, wie cool sie seien. Mit den Unmengen kursierender Räubergeschichten wollten sie sich beweisen. Doch die Aggressionen, die Gewalt von den Flüchtlingen hielt an.

Entsprechend fremd blieben uns die Flüchtlinge. Tausende wurden täglich an der syrischen Grenze von den jordanischen Grenzern in Busse gesteckt und dann zu dieser Zone herangekarrt, die sich »Reception Area« nannte. Die Menschen aus dem Lager stürmten regelrecht in die eigentlich abgezäunte Zone hinein, um die Busse zu empfangen. Sie hofften, dort ihre Familien nach oft langer Zeit wiederzusehen. Die Neuankömmlinge waren kaum von den schon länger im Lager lebenden Flüchtlingen zu trennen, dabei mussten sie doch registriert werden. Einzeln herumstehende Frauen waren Freiwild – sie wurden sofort von irgendwelchen Männern angesprochen und eingeladen. Wer weiß, was man ihnen versprach, aber am Ende erlitten viele dasselbe Schicksal: die Prostitution.

Kontrolle? Unmöglich. Es waren Zäune um die verschiedenen Einrichtungen der Hilfsorganisationen errichtet worden, um den Helfern Schutz zu geben. Die Flüchtlinge rissen sie herunter oder schnitten sie durch. Sie kletterten darüber, wanden sich unten hindurch und schlugen die postierten Wachmänner in die Flucht. Versuchten wir sie daran zu hindern, griffen sie uns durch die Zäune hindurch mit Zeltstangen an. Oder warfen erneut Steine nach uns. Steine, Steine, Steine. Immer wieder. Wir hatten in dieser Wüstengegend mit viel Geld und Mühe Schottersteine auf den Grund des sechs Quadratkilometer großen Lagers gekippt, um den Staub einzudämmen. Wir hatten unserem »Gegner« die Munition geliefert. Diese immense Aggressivität. Auf was hatte ich mich da nur eingelassen? Hier regierten die Mafia und die Gewalt.

Steine, Staub und Träume in Zaatari

Die Koffer waren mehr oder weniger gepackt gewesen, ein Flug gebucht sowie Hotelzimmer für mich, meine Frau Ella und ihren Sohn Alan. In Beirut sollte ich ein regionales technisches Team leiten. Obwohl das für mich keine spannende Aufgabe war, freute ich mich auf ein Leben im Paris des Nahen Ostens und ein Leben mit der Familie.

Letzteres war in den vergangenen Monaten nicht der Fall gewesen. Ich war in Mogadischu stationiert, meine Familie lebte in Nairobi. Obwohl ich unter der Trennung litt, wäre ich gern noch geblieben, denn ich hatte einiges erreicht. Doch ich musste gehen. Ich war nur eine Leihgabe von UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) gewesen, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf. Vielleicht war auch mein Einfluss zu groß geworden. Auf jeden Fall war ich zu einer Person geworden, die Unannehmlichkeiten bereitet hatte. Ich hatte zu viel gesehen und aufgedeckt – als der höchste permanent in Mogadischu arbeitende UNO-Beamte koordinierte ich die humanitären Organisationen vor Ort.

Von Anfang an einen festen Posten in Beirut zu bekommen hatte mich einiges an Durchsetzungsvermögen gekostet.

»Du gehst ein paar Monate auf Mission, dann bekommst du einen festen Posten im Libanon«, war die Ansage aus Genf gewesen.

»Ihr habt mich schon früher mit solchen Versprechen übers Ohr gehauen«, konterte ich. »Vier Jahre hattet ihr mir in Nairobi versprochen, nur sechs Monate wurden daraus, und dann musste ich als Leihgabe nach Mogadischu. Wenn ich nach Beirut gehe, dann will ich da auch bleiben, nicht nur für sechs oder zwölf Monate. Das ist meine Bedingung. Ich habe eine Familie.«

UNHCR hatte sich darauf eingelassen. Doch dann kam alles anders.

Eine Woche bevor ich mich auf den Weg in den Libanon machen sollte, im Februar 2013, erhielt ich aus Genf eine neue Order. »Kilian, du gehst nicht nach Beirut, das macht keinen Sinn«, teilte mir Janet Lim, die Operationschefin der Organisation, am Telefon mit.

»Wieso macht das keinen Sinn?«, fragte ich vorsichtig nach.

»Du wirst dich da nur langweilen.«

»Langweilen?«

»Na ja, du bist der Falsche für den Job.«

Ich sah das ganz und gar nicht so. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass ich mich in Beirut langweilen würde. Gut, der Job mochte nicht vergleichbar sein mit einem stellvertretenden Koordinator für alle humanitären Aktivitäten in Somalia, aber Beirut reizte mich. Es mag keine Stadt der Superlative sein, aber ein Ort voller Widersprüche, aktiv und lebendig. Gläserne Wolkenkratzer neben Kriegsruinen. Die mächtige Hariri-Moschee mit den blauen Kuppeln und den himmelsstürmenden Minaretten. Direkt daneben eine Kirche der maronitischen Christen. 1975 war in dem Land ein Bürgerkrieg ausgebrochen, der fünfzehn Jahre andauerte, jeder kämpfte gegen jeden, Schiiten gegen Sunniten, gegen Drusen, gegen Christen. Libanons Hauptstadt schien eine eigenwillige Mischung aus Französischem, meiner alten Heimat, und arabischem Traditionalismus zu sein. Eine Stadt, in der viel los war. Ella jedenfalls freute sich auf Beirut, auf das Zusammenleben und auf die Kreativität dieser Stadt, darauf, dort vielleicht ihr eigenes Design-Business aufzubauen. Und ich hatte mich mit ihr gefreut.

Irgendetwas war da im Busch, ich wusste nur nicht was.

»Und was ist die Alternative?«, fragte ich.

»Wir finden schon was für dich.«

Die Antwort klang etwas lapidar und bestärkte mich noch mehr in meinem Gefühl, dass etwas hinter meinem Rücken geschah, auf das ich keinen Einfluss hatte.

Warten, warten, warten. Das machte mürbe. Beirut war storniert, aber wir wollten auch nicht länger im etwas anstrengenden Nairobi auf Warteposition sein. Dann endlich kam der erlösende Anruf.

»Wie wäre es, wenn du nach Jordanien gehen würdest, nach Zaatari.«

»Mmmh«, sagte ich zögernd. »Und was soll ich dort tun?«

»Ein Lager leiten.«

»Ein Lager leiten? Das habe ich schon vor Jahrzehnten gemacht. Habt ihr euch das gut überlegt? Ist das noch meine Sache?«

»Das ist ganz bestimmt dein Ding. Das Lager dort ist nämlich so schwierig, dass nur du es kannst. Es besteht schon seit dem 29. Juli 2012, aber es läuft nicht gerade rund dort.«

»Ich habe aber dennoch keinen Bock darauf.« Ein Lager leiten hieß, dass ich jemanden über mir hatte, der mir Instruktionen geben konnte. Ich befand mich aber in einer Phase, in der ich das nur noch schwer akzeptieren konnte, da ich bestimmt effektiver in führenden Positionen sein konnte. Mich Hierarchien zu beugen war auch nicht gerade eine Stärke von mir. In den letzten Einsätzen hatte ich mich immer wieder mit inkompetenten Vorgesetzten angelegt, da meine Kompromissbereitschaft und Toleranzschwelle geringer war.

Meine Antwort schien – wenig verwunderlich – wenig zu gefallen. Sofort nach dem Gespräch bekam ich eine E-Mail der Personalabteilung, in der es – Standard in solchen Mails – hieß, würde ich mich weigern, die Mission anzunehmen, »könnten« disziplinarische Maßnahmen eingeleitet werden. Es war klar, dass ich nicht nein sagen konnte, aber ich musste auch meinen Standpunkt vertreten. Ein wildes Geflirte ging los, immer wieder versuchte man mich zu umgarnen, meinte, ich sei wirklich der Einzige, der Zaatari managen könne. Na ja, da gab ich dann meinen Widerstand auf.

»Und wie sieht es mit Alan und mir aus?«, fragte Ella zu Recht. »Zaatari soll nur ein Einsatz von sechs Monaten sein. Da wäre es ziemlich unsinnig, wenn wir mitkommen würden.«

Das sah ich ähnlich. »Gut, dann zieh ich das Ding alleine durch, ohne euch. Du sollst aber wissen, dass es nicht von mir gewollt war.« Zu oft hatten meine Frauen unter meinem Job leiden müssen.

So blieben Ella und Alan in Nairobi, in dem Haus, in dem sie gewohnt hatten, als ich in Mogadischu war. Sicherheit war ein großes Thema, und Ella hatte alleine Angst. Vorher machten wir aber noch zusammen ein paar Tage Urlaub – in Jordanien. Doch dann, im März 2013, wurde ich praktisch wie ein Fallschirmspringer aus einem Flugzeug geworfen, nach dem Motto: »Jetzt sieh zu, wie du mit dem Land und deinem Einsatz zurechtkommst.«

Zaatari war aber nicht gleichbedeutend mit Jordanien, auch wenn es dort im Nordosten des Landes lag. Zaatari war der »wilde Osten«. Gleich nach meiner Ankunft im Lager erfuhr ich von Kollegen, es sei gefährlich dort. Ich sollte nachts besser nicht das Camp betreten, sondern mich nur in der »Reception Area« für die neuen Flüchtlinge aufhalten. Davon ließ ich mich aber nicht abhalten. Ich musste das Lager kennenlernen. Das war auch wichtig für mein Sicherheitsgefühl. Um dieses zu stärken, bewaffnete ich mich mit einem Zelthaken, den ich in der Tasche bei mir trug. Humanitäre Helfer dürfen keine Waffen besitzen, aber ganz so schutzlos wollte ich mich nicht dem nähern, was anscheinend ein einziges Chaos war und das sich in der Gewalt von irgendwelchen Kriminellen befand. Das musste geändert werden, ich war für das Überleben der Flüchtlinge verantwortlich. Und für ihre Würde. Was sich hier vor meinen Augen abspielte, war einfach nur würdelos für alle. Das hieß, dass ich auch für Ordnung zu sorgen hatte. Ich fühlte mich verantwortlich für die rund 110 000 Menschen, die in dieser aus dem Boden gestampften, improvisierten Wüstenstadt lebten.

Jede Flucht ist ein Trauma und kehrt die dunklen Seiten eines Menschen hervor. Zieht eine Familie von Berlin nach München, werden Kinder mitunter zum Psychologen geschickt, weil sie mit dem Wechsel nicht gut zurechtkommen, ihre Freunde verlieren. In Zaatari hatten die Flüchtlinge nicht nur die Freunde, sondern alles verloren. Ihre Heimat, ihr Haus, ihre Habseligkeiten bis hin zu den Familienfotos. Sie hatten dadurch, und das habe ich als Phänomen weltweit beobachten können, auch ihre Identität verloren. In den Lagern werden die Menschen von individuellen Subjekten zu einem Massenobjekt. Das liegt daran, dass humanitäre Helfer alle gleich behandeln und es zu Beginn einer Katastrophe einfach tun müssen. Die wichtigen humanitären Standards – 2100 Kilokalorien und 18 Liter Wasser pro Tag, 5 Personen in einem Zelt – werden oft fast blind angewandt, nicht der Situation und den Menschen angepasst, wie es eigentlich sein sollte. Wenn man Menschen jedoch nicht als Individuen, sondern als Massenware behandelt, wird das mittelfristig zu Verhaltensweisen führen, wie ich sie in meinen Anfangszeiten von Zaatari erlebte.

Zwölf Kilometer Luftlinie von der syrischen Grenze entfernt, ist das Lager eine Zufluchtsstätte für alle jene, die dem in Syrien ausgebrochenen Bürgerkrieg entkommen wollten. Nun befanden sie sich unversehens in einem neuen »Krieg«: in einem Lagerkrieg, einem Gerangel um Hilfsgüter, die besten Plätze im Lager, aber auch um Macht und Geld. Zehn Tage schaute ich mir genau an, was bislang alles falsch oder auch richtig gelaufen war. Die UNHCR-Mitarbeiter hatten es geschafft, vom ersten Tag die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge zu befriedigen. Unterstützt wurden sie von mehr als dreißig anderen permanent aktiven internationalen Hilfsorganisationen, wie zum Beispiel OXFAM, NRC (Norwegian Refugee Council) oder ACTED (Agency for Technical Cooperation and Development), aber auch das Deutsche Technische Hilfswerk (THW) hatte Toiletten und Gemeinschaftsküchen gebaut. Durch das Mandat koordinierte UNHCR; das UN-World-Food-Programme war für Lebensmittel zuständig, UNICEF für Wasser, Sanitäreinrichtungen und Schulen usw. Die NGOs arbeiteten oft für die UNO als sogenannte »Implementierungspartner«, quasi als Subunternehmer. Das alles funktionierte gut. Es fehlte nicht an Lebensmitteln, an Wasser und Zelten – was keine Selbstverständlichkeit ist, wie ich bei vielen Einsätzen erlebt habe. Seltsamerweise wurde dennoch permanent demonstriert.

»Was wollt ihr denn?«, fragte ich bei den Flüchtlingen nach und bekam jedes Mal eine andere Auskunft.

»Wir wollen keine Zelte, sondern in einem Container leben, so wie du auch einen hast.« In einem solchen hatte man mein Büro im sogenannten Basecamp untergebracht, ebenfalls umzäunt, mit Wachleuten umgeben.

»Das Wasser ist schlecht.«

»Wieso ist das Wasser schlecht? Was ist daran falsch? Wir testen es permanent – und es ist gut.«

»Das Wasser ist eben schlecht.«

Aha.

»Der Thunfisch in den Dosen schmeckt miserabel.«

»Ich finde, ihr geht schon sehr weit mit euren Beschwerden«, warf ich ein. »Kein Flüchtling in Somalia bekommt so viel wie ihr.«

»Wir sind keine Somali.«

»Das weiß ich auch, aber mir scheint, ihr beschwert euch systematisch. Und mit euren Demos sogar aggressiv.«

»Wenn es dir hier nicht gefällt, dann bleib draußen. Wir wollen überhaupt nicht, dass ihr ins Lager kommt.«

»Aber Hilfe und Geld nehmt ihr dennoch an.«

»Das schon, aber auf die Militärpolizei können wir verzichten. Die habt ihr uns einfach auf den Hals geschickt.«

Es war sogar schon so weit gekommen, dass die Flüchtlinge in einem Teil des Lagers Überwachungskameras installiert hatten, um zu sehen, ob die Polizei im Anmarsch war. Dadurch konnte man sich nämlich besser verteidigen oder auch gezielt angreifen.

Nun musste auch ich meinen Unmut loswerden. »Und was macht ihr? Wie die Vandalen habt ihr sämtliche Gemeinschaftsanlagen demoliert, Toiletten, Küchen und so weiter. Sogar die alte Polizeistation habt ihr gestohlen und abgebaut. Ich habe Bilder, mit denen ich beweisen kann, dass Kinder sie auseinandergenommen haben.«

Allgemeines Lachen. »Da hat die Polizei mal nicht aufgepasst. Oder sie hat sich nicht getraut, die Kinder an ihrem Tun zu hindern.«

Ich lenkte ein: »Ich weiß, ihr seid frustriert. Aber woher kommt denn eure immense Wut auf uns? Auf die internationale Gemeinschaft, die euch doch nur helfen will?«

Großes Geraune, dann laut und deutlich: »Wir haben immer darauf gewartet, dass ihr Baschar al-Assad aus Syrien herausbombt, wenigstens aus seinem Job. So wie ihr das auch mit Gaddafi und anderen gemacht habt. Aber nichts passierte. John Kerry kam hierher ins Lager – und was macht er mit dem totalitären Diktator? Da wird nur verhandelt.«

Ich schüttelte den Kopf. »Und deswegen nehmt ihr unsere humanitäre Hilfe nicht ernst?«

Erneute Unruhe. »Genau. Eure humanitäre Hilfe ist eine billige Ausrede dafür, dass ihr nicht gegen Baschar al-Assad in den Krieg ziehen wollt. Sie kostet nur einen Bruchteil, was euch ein Krieg kosten würde. Wir sind deswegen sauer.«

Das war nicht zu überhören. Und aus diesem Grund wollten sie uns auch für all ihr Leid und ihre Frustration verantwortlich machen. Neben den politischen Versäumnissen stellte sich heraus, dass die Mitarbeiter vieler Hilfsorganisationen nie in einen Dialog mit den Flüchtlingen getreten waren. Sie hatten einfach Sachen verteilt, ohne auf ihre Fragen, Nöte und Bedürfnisse einzugehen. Die Menschen wurden nicht wirklich in die Hilfe eingebunden.

Schließlich lernte ich bei meinen Touren einen der mächtigen Chefs im Lager kennen. Abu Hussein war damals achtundvierzig Jahre alt und hatte stets einen sauber rasierten Bart. Bevor er nach Zaatari gekommen war, hatte er in Daraa im Süden Syriens gelebt, wo auch die Rebellen sich formiert hatten, und in einer Berufsschule »Klimaanlage und Heizung« unterrichtet. Als sich das Volk gegen Assad auflehnte, schloss sich Abu Hussein den Kämpfern an und wurde Kommandeur einer Spezialeinheit der Freien Syrischen Armee. Eine Weile tötete er mit Minen, insgesamt dreiundsiebzig Menschen, wie er mir erzählte. Doch dann hätte ihn die Angst gepackt und er sei über die Grenze geflohen. Als er in Zaatari eintraf, registrierte man ihn als Flüchtling Nummer sechzig.

»Kannst du mir erklären, was hier schiefläuft?«, fragte ich ihn.

»Klar«, sagte Abu Hussein. »Männer mit Pferdeschwänzen verteilen irgendein Zeug, das wir gar nicht haben wollen. Als ich einmal Decken für die frierenden Frauen und Kinder verlangte, hieß es, das stünde nicht auf der Verteilungsliste. Erst als ich deutlich zu verstehen gab, ich hätte schon dreiundsiebzig Menschen getötet und es würde mir auch nichts ausmachen, noch einen vierundsiebzigsten Menschen umzubringen, händigte man mir Decken aus.«

Abu Wael wiederum war einer der Sheikhs, der traditionellen Chefs, im alten Teil des Lagers. Er gehörte zu dem, was ich positive Kraft nannte, da er in jeder Hinsicht konstruktiv zu handeln versuchte. Abu Hussein war das düstere Pendant zu ihm, die negative Kraft. Abu Wael trug je nach Laune einen schwarzen oder weißen Kaftan mit Rundkragen, dazu auf dem Kopf ein rot-weiß gemustertes Tuch, Ghutra genannt, das von einem doppelten Kopfring (Igal) gehalten wurde. Er sah dadurch aus wie ein saudi-arabischer Scheich.

»Und warum müsst ihr immer mit Steinen schmeißen?«, fragte ich ihn bei einem Treffen. »Das hilft keinem!«

»Die meisten Leute kommen wie ich aus Daraa«, erklärte er mir fast feindlich. »Es ist eine sehr arme Gegend, und es gab immer viel Eifersucht. Von klein auf haben wir nicht akzeptiert, uns zu unterwerfen, und wir haben die Revolution in Syrien begonnen.«

Eindringlich sah ich Abu Wael an. »Deshalb ist euch auch hier so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl wohl ziemlich fremd!«

Längst hatte ich durch meine jahrzehntelange Arbeit als humanitärer Helfer begriffen: Nur weil alle das Schicksal als Flüchtling teilten, war nicht davon auszugehen, dass man sich untereinander solidarisierte. Die Panik der Flüchtenden ist vergleichbar einer Panik, die durch Feuer in einer Diskothek oder in einem Fußballstadion ausbricht – jeder denkt zuerst an sich selbst.

»Gemeinschaftlich, was heißt das schon?« Abu Wael fuhr sich mit seiner Hand über das Kinn. »Ständig macht ihr denselben Fehler. Und der entsteht durch eure Annahme, alle müssten sich kennen, stammten doch alle aus den kleinen Dörfern um die Region um Daraa. Aber wir kennen uns hier kaum. Trotzdem müssen wir zusammen kochen, zusammen auf die Toilette gehen und es auch noch zusammen saubermachen. Ihr kapiert einfach nicht, dass das für uns eine Beleidigung ist.«

Das war mir jetzt neu. Ich überlegte: Mag es für uns ganz lustig sein, beim Campingurlaub in Holland zwei Wochen lang die Gemeinschaftstoilette zu benutzen, gemeinsam unter der Dusche zu stehen, draußen zu kochen und abzuwaschen, so freuen wir uns danach dann doch wieder auf unsere privaten Räume. Und die Menschen hier lebten nicht nur für zwei Wochen zusammen auf engstem Raum, sondern für Monate, wenn nicht noch länger.

»Ist das der Grund, warum ihr die Toiletten abmontiert?«, wollte ich von meinem neuen Freund wissen.

»Ja«, antwortete er knapp. »Ich weiß schon, was in deinem Kopf vorgeht. Ihr glaubt, wenn wir die Toiletten abmontieren, dann ist das definitiv Diebstahl. Das ist aber kein Diebstahl, sondern es geht um Privatisierung. Wir brauchen Baumaterialien. Wir nehmen die Toiletten auseinander, weil wir eine kleine Nische für uns selbst bauen wollen. Wir brauchen etwas für uns, das solltet ihr endlich mal begreifen, dann wird es auch mit dem Steinewerfen weniger werden. Wir bauen unsere Toiletten und Küchen und fühlen uns besser. Hast du bemerkt, dass von der Olivenplantage neben dem Lager die Irrigationsschläuche fehlen?« Abu Wael grinste.

Ich grinste zurück. »Natürlich habe ich verstanden, dass ihr diese für eure Abwasserinstallationen braucht. Was auch erklärt«, fügte ich hinzu, »dass ihr immer wieder den einen oder anderen Wassertank mitgehen lasst.«

Abu Wael schüttelte den Kopf, fast wirkte der Mann, der so viel lachen konnte, traurig. »Du hast das verstanden. Es ist entscheidend, dass wir über eigenes Trinkwasser verfügen. Trinkwasser, das nur uns gehört und nicht auch noch unserem Nachbarn. Denk darüber mal nach. Wenn von euch das Gas zum Kochen für die Gemeinschaftsküchen geliefert wird, dann wandert es hinterrücks wieder raus und wird an die Leute verteilt.«

»Mit anderen Worten, wir haben falsch geplant.«

»Richtig.«

Alle Programme der Hilfsorganisationen sind auf das Gemeinschaftsprinzip aufgebaut, aber das wollen und können die Flüchtlinge gar nicht mittragen. Im Krieg und auf der Flucht geht es um das eigene Überleben und um das Überleben der Familie. Ein Mensch, der alles verloren hat, muss erst seine Individualität und seine Würde zurückgewinnen, damit er der Gemeinschaft etwas geben kann. Lager wie Zaatari sind zudem eine künstliche Siedlung, keine gewachsene. Da werden Menschen einfach zusammengeschmissen, Menschen mit all ihren sozialen Unterschieden. Menschen, die sich nicht kennen, und Menschen, die einander nicht trauen. Jeder kann ein Spitzel sein. Und deswegen funktioniert Gemeinschaft zunächst nicht.

Ich bedankte mich bei Abu Wael für dieses Gespräch, ich hatte viel verstanden. Es war auch künftig immer wieder bereichernd, mit ihm zu sprechen.

Ein anderer Lehrmeister war Abu Gassem. Er war etwas jünger als Abu Hussein und Abu Wael, hatte schüttere Haare und war nach einem Herzinfarkt sehr gebrechlich. Ich hatte ihn während meiner Spaziergänge durch das Camp kennengelernt. Er war einer derjenigen, die versuchten, dass die Flüchtlinge sich selbst Strukturen aufbauten und koordinierten. Einige waren eher eigennützig oder aus finanziellen Interessen aktiv, aber Abu Gassem versuchte, ein Komitee aufzubauen, das konstruktiv die Probleme im Lager löste. Er hatte auch Frauen mit eingebunden, was bei den Diskussionen immer sehr förderlich war.

»Du musst wissen«, erklärte er, »die meisten Südsyrer in der Daraa-Region, aus der wir kommen, hatten vorher viele kleine Geschäfte gehabt, mit denen sie sich über Wasser hielten. Viele arbeiteten entweder in der Landwirtschaft oder auf dem Bau als Handwerker oder Saisonarbeiter. Einige waren Händler, auch Schmuggler. Diese Lebensweise versuchen sie nun hier fortzusetzen, so gut es geht. Sie wollen ihr eigenes Geld verdienen, wie sie es seit Generationen kennen.«

»Sie sind also sehr freigeistig?«, fragte ich weiter.

Abu Gassem nickte. »Das hat auch mit dem Assad-Regime zu tun. Nie haben sie einem Menschen vertrauen können, nie wusste man, wer einen verraten würde, wenn man das Falsche sagte. Aus diesem Grund sorgt jeder für sich selbst. Das hat dazu geführt, dass sie keinen Respekt vor Staatsgewalten haben – oder wie hier vor einem Campleiter. Regeln und all diese Dinge finden sie ähnlich furchtbar wie Uniformen. Aber zugleich lieben diese Händler Zaatari, denn es bietet eine Menge Geschäftsmöglichkeiten.«

»Wie soll ich das genau verstehen?«

Ich kannte die Zahlen. Seit dem 29. Juli 2012 waren 430 000 Menschen aufgenommen worden, davon waren aber nur noch etwa 110 000 da. Abu Gassem kannte sich gut aus, denn er war schon fast seit einem Jahr im Lager. »Viele von den Syrern haben das Camp als Basis genommen«, fuhr er fort, »um es auf illegale Weise wieder zu verlassen. Sie haben das natürlich nicht angekündigt, aber sie haben ihr Zelt verkauft oder ihren Container« – je nach finanzieller Situation eines Flüchtlings war es auch möglich, einen Container zum Wohnen zu bekommen – »und ihre Sachen über Hintermänner jenseits der Lagergrenzen hinausschmuggeln lassen oder vorher verkauft. Und dann versuchen sie in den Dörfern und Städten Jordaniens ihr Glück.«

Der kleine Grenzverkehr, der schon früher zwischen Syrien und Jordanien existierte, war gewachsen und zog sich über den aufgeschütteten acht Kilometer langen Schutzerdwall um das 500 Hektar große Lager herum. In einem Teil des Camps hatte ich neben der alten Olivenplantage einen tiefen Graben ausheben lassen, um die Schmugglerautos am Durchfahren zu hindern. Kein Wunder, dass der Wall immer wieder durchbrochen wurde und dass Kinder von Schmugglern dafür bezahlt wurden, nachts den Graben zu füllen. Selbst die Baumaschinen, die den Graben aushuben, mussten immer wieder unter den Schutz der jordanischen Gendarmerie gestellt werden, da die Kinder mit Steinen warfen.

»Und ist euch nie aufgefallen«, fuhr Abu Gassem fort, »dass es eine Diskrepanz zwischen der Anzahl der Menschen im Lager und den Rationskarten gibt?«

Interessiert sah ich mein Gegenüber an, denn er bestätigte, was wir natürlich auch wussten.

»Anscheinend nicht«, erklärte er weiter, »denn ihr tut nichts dagegen. Oft waren diese Karten noch zwei, drei Monate aktiv. So konnten andere die Waren an sich nehmen und sie im Auftrag der illegalen ›Auswanderer‹ nach draußen schmuggeln oder selbst Geschäfte damit tätigen.«

Zu Beginn der Flüchtlingskrise hatte der UNHCR es vernachlässigt, biometrische Identitätskarten einzuführen. Dadurch konnten Menschen Zuteilungen in Empfang nehmen, ohne eine Berechtigung dafür zu haben. Dieses Versäumnis führte dazu, dass für eineinhalb Jahre im Schnitt 30 000 Menschen offiziell mehr im Camp waren, als tatsächlich physisch anwesend. Und mit 30 000 Extrarationen eröffneten sich schon einige Geschäftsmöglichkeiten. Welche Hintermänner auch immer den Menschenschmuggel aus dem Lager hinaus betrieben, sie hatten stattlich daran verdient. Ich rechnete einmal eine ungefähre Summe aus: zwei Millionen US-Dollar pro Monat waren da drin. Gerade wer sich in Jordaniens Hauptstadt Amman schleusen ließ, musste dafür einiges auf den Tisch legen. Ich hörte auch immer wieder Geschichten, wonach von den Ladeninhabern Schutzgeld an die syrische Mafia und solche Menschen wie Abu Hussein bezahlt werden musste.

Ein weiteres Problem, mit dem ich zu kämpfen hatte, war die nicht gerade legale Aneignung von Strom. UNHCR hatte in den ersten Monaten Straßenlaternen gesetzt, um nachts die Sicherheit zu verbessern. Also kletterten die Bewohner eine Straßenlaterne hoch und schlossen mit Kabeln ihren Container ans Stromnetz an. Um eine Privatisierung – das Wort bestimmte mich in meinem zukünftigen Handeln immer wieder – voranzutreiben, wurde eine Elektrizitätsgesellschaft gegründet, aufgebaut von den Flüchtlingen selbst. Einige von ihnen hatten sich zu wahren »Stromministern« entwickelt – die Bezeichnung stammte wiederum von uns –, die Stromanschlüsse für bis zu 30 Euro verkauften und die etwa 250 Elektriker im Lager koordinierten. Im neueren Teil des Lagers, wo es keine Straßenlaternen gab und lange Kabel gezogen werden mussten, wurden bis zu 500 Euro fällig. Die Initiative war so erfolgreich, dass ein Gewirr von »Spaghetti«-Kabeln auf dem Boden zu jedem Zelt führte. Die Stromminister handelten aber nach eigenem Ermessen. Sie ließen sich nicht von der Polizei überprüfen, und auch die Hilfsorganisationen hatten sich gefälligst aus dem Ganzen herauszuhalten. Damit sich niemand einmischte, mussten Statements gesetzt, also Steine geworfen, werden. Weil die Transformatoren überlastet waren, mussten diese immer wieder ausgetauscht werden. Monatelang setzten die Stromminister ihre Geschäfte fort, und taten alles im Zusammenspiel mit den anderen Händlern von Hilfsgütern, um ungestört Zaatari-Land polizei- und hilfsorganisationsfrei zu halten.

»Was habt ihr denn gegen die jordanische Polizei?«, fragte ich nach.

Die Antwort hatte eine sehr eigene Logik: »Hier leben jetzt über 110 000 Syrer, deshalb ist das jetzt auch syrisches Land.« In den Augen der Flüchtlinge gehörte das Gebiet, auf dem Zaatari stand, nicht zu Jordanien. Sämtliche Grenzen stammten aus Kolonialzeiten, waren künstlich gezogen, teilten Stämme, die diesseits und jenseits der Demarkationslinien ihr Zuhause hatten. Und so war es nun auch im syrisch-jordanischen Grenzland. Wie konnte ein Ort mit so vielen Syrern Jordanien gehören? Hatten wir ein leeres Zelt entdeckt und fragten, wo denn die Bewohner geblieben seien, hieß die Antwort jedes Mal: »Die sind nach Jordanien gegangen.« Und als die ersten Esel im Lager auftauchten und wir wissen wollten, woher die denn kommen, hieß es: »Haben wir in Jordanien geklaut.« Und jeder Esel hieß natürlich Baschar al-Assad.