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Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Berlin Verlag erschienenen Buchausgabe

1. Auflage 2013

ISBN 978-3-8270-7651-9

Die Originalausgabe erschien 2001 bei Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co. KG,

München/Propyläen Verlag

Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe

© 2013 Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Datenkonvertierung: Greiner & Reichel

Inhalt

Vorwort zur aktualisierten Neuausgabe

Der Aufbruch

Einsam gegen den Strom

1913–1933

Die Reise

Als Verfolgter draußen

1933–1948

Der Aufstieg

Aussichten »am Rande der Welt«

1948–1966

Die Falle

Im Zentrum der Macht

1966–1974

Die Flucht

Als Staatsmann unterwegs

1974–1987

Die Ankunft

Heimkehr eines Patrioten

1987–1992

Anhang

Was wir von Willy Brandt wissen und warum

Eine kommentierte Bibliographie

Abkürzungsverzeichnis

Bildnachweis

Personenregister

Vorwort zur aktualisierten Neuausgabe

Alle kennen seinen Namen. Man kann ihm nicht entkommen. Hunderte von Straßen und Plätzen, Kindergärten und Schulen, Zentren und Instituten im In- und Ausland wurden seit seinem Tod nach ihm benannt, der Flughafen der deutschen Hauptstadt trägt seinen Namen und die Bundeskanzler residieren an der »Willy-Brandt-Straße« im Herzen Berlins. In Presse, Hörfunk und Fernsehen war der Mann schon zu Lebzeiten in einem Maße präsent, wie kein Politiker dieser Republik vor und kaum ein zweiter nach ihm.

Willy Brandt hat es so gewollt. Und doch hat ihn zeitlebens eine Aura des Geheimnisvollen, des Unergründlichen, des nicht Faßbaren umgeben. Brandt hat diese Aura kultiviert, weil er sich davon einen gewissen Schutz versprach, aber wohl auch, weil sie das Interesse und die Neugier der Zeitgenossen an seiner Person lebendig hielt. Das hat ausgezeichnet funktioniert. Zeit seines Lebens haben wir uns gefragt: Wer ist dieser Willy Brandt?

So ging es auch mir. Erst nach seinem Tod im Oktober 1992 bin ich ihm auf einer ebenso ungewöhnlichen wie spannenden Entdeckungsreise nähergekommen, weil ich in doppelter Funktion an der Erschließung seines Nachlasses mitwirken konnte. Als Mitglied des Gründungsvorstandes der im Oktober 1994 durch den Deutschen Bundestag ins Leben gerufenen Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung (BWBS) war ich acht Jahre an der Sichtung und Sicherung seines Vermächtnisses, als Mitherausgeber der Berliner Ausgabe, die seit 2009 geschlossen vorliegt, zwölf Jahre an der Aufbereitung seines Nachlasses für die Öffentlichkeit beteiligt.

Hinzu kam, daß im Laufe der Jahre Weggefährten aus verschiedenen Lebensphasen Willy Brandts mit mir über ihn gesprochen und so mein Bild auf mitunter überraschende, nicht selten bewegende, stets weiterführende Weise abgerundet haben. Für diese Gespräche, aber auch für die Genehmigung, daraus sowie aus schriftlichen Quellen zitieren oder Bildmaterial benutzen zu dürfen, gilt mein besonderer Dank: Egon Bahr, Rainer Barzel, Holger Börner, Peter Brandt, Rut Brandt, Horst Ehmke, Ninja Frahm, Hans-Dietrich Genscher, Harold Hurwitz, Helmut Kohl, Johannes Rau, Walter Scheel, Helmut Schmidt, Gerhard Schröder, Klaus Schütz und Richard von Weizsäcker.

Die erste Auflage dieses Buches erschien Anfang September 2001 und erlebte innerhalb weniger Wochen vier Auflagen. Das war auch deshalb erstaunlich, weil nur wenige Tage nach Erscheinen die Terroranschläge in den Vereinigten Staaten – fast – alles andere in den Schatten stellten. Daß die historische Figur Willy Brandt nicht dazugehörte, spricht für das herausragende Format dieses Mannes, vielleicht auch für den Ansatz dieses Buches. Denn das Porträt begnügt sich nicht mit der Schilderung eines bewegten politischen Lebens, sondern es geht auch dem Menschen mit all seinen Widersprüchen auf den Grund.

Schon deshalb erscheint es jetzt, anläßlich seines hundertsten Geburtstages, im Zugriff unverändert neu. Die Darstellung wurde dort aktualisiert und erweitert, wo neue Quellenfunde oder auch Veröffentlichungen von Weggefährten ein neues Licht auf diesen oder jenen Aspekt eines ungewöhnlichen Lebens geworfen haben.

Erlangen, im April 2013

Gregor Schöllgen