cover.jpg

img1.jpg

 

Nr. 993

 

Bastion der Bestien

 

Der Garbeschianer und seine letzte Horde – auf den Spuren der Vergangenheit

 

von PETER TERRID

 

img2.jpg

 

Nach langen Monaten ist Perry Rhodans Expedition endlich der verdiente Erfolg beschieden. Menschen von der BASIS sind in den Vorhof der Materiequelle eingedrungen und haben durch eine »Entrümpelungsaktion« die Materiequelle wieder normalisiert, so dass mit keinen weiteren Weltraumbeben zu rechnen sein wird.

Dann, nachdem diese Aufgabe erfüllt worden war und nachdem Atlan als Auserwählter, der die Interessen der Menschheit bei den Mächten jenseits der Materiequelle vertreten soll, die BASIS verlassen hatte, bleibt Perry Rhodan keine andere Wahl, als auf Heimatkurs zu gehen.

Während nun die BASIS auf dem Rückflug begriffen ist, kommt es in den Novembertagen des Jahres 3587 in der Galaxis, die durch Jen Salik gerade von der Orbiter-Gefahr befreit worden ist, zu neuen Aufregungen.

Schuld daran ist Amtranik, der Garbeschianer, der mit seiner Flotte von 12.000 Einheiten die Milchstraße unsicher macht.

Nach Imbus, der Welt der Kristalle, sucht Amtranik nun einen weiteren Planeten heim. Der Planet heißt Shourmager und liegt fast 18.000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Shourmager war einst eine Bastion der Horden von Garbesch – doch jetzt ist der Planet eine BASTION DER BESTIEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Amtranik – Der Garbeschianer auf dem Planeten der Bestien.

Arbogast Jafter – Ein passionierter Naturforscher.

Damon Iswolski – Jafters Begleiter.

Mountvador, Callon und Karvist – Drei Männer auf »Bestienrummel«.

Julian Tifflor und Mutoghmann Scerp – Die Chefs der LFT und der GAVÖK lassen Jagd auf die letzte Horde machen.

1.

 

»Wir antworten nicht auf die Funksprüche«, bestimmte der Befehlshaber.

Der Orbiter nickte und zog sich hastig zurück. Er schien erkannt zu haben, dass in diesem Augenblick mit dem Befehlshaber nicht gut zu plaudern war.

Amtranik, letzter Hordenführer von Garbesch, starrte verdrossen auf ein Häufchen Staub, das vor ihm auf einem Tisch lag. Das Häufchen symbolisierte den Zusammenbruch einer Illusion.

Seit Stunden tat Amtranik nichts anderes, und je länger er das Häufchen Staub betrachtet hatte, um so größer war seine Wut geworden, die gespeist wurde von der Einsicht, dass er einmal mehr einen üblen Rückschlag hatte einstecken müssen. Dem ehemaligen Hordenführer schien in jüngster Zeit nichts mehr gelingen zu wollen. Er hatte das Duell mit Salik verloren, und nur mit Glück hatte er sich samt der GIR-Flotte absetzen können. Seither hatte er mehr damit zu tun gehabt, diese Streitmacht funktionstüchtig zu halten, als ihm lieb sein konnte – zum Einsatz gegen die Feinde jedenfalls war es noch nicht gekommen.

Amtranik hob den Kopf und spähte auf einen Kontrollschirm.

Noch zog die Flotte gelassen ihre Bahn, angeführt von Amtraniks Schiff, der VAZIFAR. Aber damit konnte es in jedem Augenblick vorbei sein.

Vergebens war die Hoffnung des letzten Garbeschianers gewesen, seine Leute durch die Kristall-Intelligenz von Imbus und deren Ableger vor dem fatalen Wirken des Margor-Schwalls in Sicherheit zu bringen.

Was vor dem Hordenführer auf dem Tisch lag, war der Rest jenes Kristallgebildes, das Amtranik für sich ausgewählt hatte. Überall in der VAZIFAR lagen ähnliche Staubhäufchen verstreut, und in den anderen Einheiten der GIR-Flotte sah es kein bisschen besser aus.

In jedem Augenblick ...

Amtranik hatte darauf gewartet, und ausgerechnet jetzt trat der Effekt auf, auf den er mit Beklemmung und Wut gewartet hatte. Der Margor-Schwall tat wieder seine Wirkung.

Sie war, jedenfalls aus der Sicht des Hordenführers, verheerend, und es steigerte noch seine Wut, dass er genau wusste, wem er diese verhängnisvolle Wirkung zu verdanken hatte. Der Umstand, dass selbst jetzt, nach 120 Jahrzehntausenden, der lange Arm eines Ritters aus der Tiefe ihn noch zu erreichen und zu beuteln vermochte, ließ den Garbeschianer vor Wut zittern.

Er konnte auf den Bildschirmen sehen, wie gut die Waffe des Armadan von Harpoon noch heute wirkte. In die geordnete Formation der GIR-Flotte kam Unordnung. Schiffe verließen ihren Kurs, schwenkten zur Seite, legten sich anderen Einheiten in den Weg. Es war, als seien die Kommandanten übergeschnappt – und in gewisser Weise traf das sogar zu.

Sie hatten völlig die Orientierung verloren. Das war das Werk des Margor-Schwalls, und dagegen hatte Amtranik trotz der Imbus-Aktion noch kein Mittel gefunden – außer einem: hinzufliegen und die ganze Angelegenheit mit Gewalt aus der Welt zu schaffen. Bevor er aber darangehen konnte, seine Flotte zur Provcon-Faust zu führen, musste er zusehen, dass er diese Flotte überhaupt behielt.

Die Aussichten waren bedrückend. Er konnte es sehen.

Wenn die Leute wenigstens die Finger von den Kontrollen gelassen hätten ...! Dann wären die Automaten eingesprungen und hätten Kurs gehalten. Aber nein, sie mussten Befehle geben, obwohl sie manchmal nicht einmal mehr den eigenen Namen wussten – und es gab boshafterweise genügend Leute, die diese völlig unsinnigen Befehle ausführten und dann womöglich noch zusätzlichen Unfug anrichteten.

Mit ohnmächtiger Wut musste Amtranik zusehen, wie der verhasste Feind es fertig brachte, aus der stolzen GIR-Flotte, die immerhin 12.000 Einheiten aufbrachte, eine Art Weltraum-Narrenhaus zu machen.

Amtranik stieß einen knurrenden Laut aus, als er sah, wie zwei seiner Schiffe in vollem Flug kollidierten und in einer grellleuchtenden Explosion vergingen. Dieser Margor-Schwall und seine Desorientierungswirkung auf die Orbiter setzte dem Hordenführer mehr zu als jeder andere Feind.

Zum Glück war das Ziel so gut wie erreicht.

Der Hordenführer kannte dieses System. Er wusste, dass es dort einen Stützpunkt der Horden von Garbesch gab. Diese Bastion lag irgendwo – Amtranik hatte genaue Informationen – auf dem zweiten Planeten dieses Sonnensystems.

Mit hoher Geschwindigkeit, aber deutlich unterhalb der Geschwindigkeit des Lichtes, raste die GIR-Flotte auf diesen zweiten Planeten zu. Dort wollte Amtranik landen. Vielleicht, war seine stille Hoffnung, gab es dort Mittel und Möglichkeiten, sich gegen die Beeinflussung durch den Margor-Schwall zu wappnen. In jedem Fall war man vor weiteren Unfällen und Pannen auf dem Boden des Planeten einstweilen sicher.

Die VAZIFAR flog voran. Mit einer Beschleunigung von 850 km/sec verzögerte das Flaggschiff des Hordenführers.

Seit geraumer Zeit wurde die VAZIFAR angefunkt, praktisch seit die Flotte aus dem Hyperraum in der Nähe des Sonnensystems aufgetaucht war. Das hieß, dass es auf einem Planeten des Systems Leben gab, das in der Lage war, Funkstationen zu bauen.

Amtranik dachte nicht daran, die Anfrage beantworten zu lassen. Er fühlte sich ungeachtet der Desorientierung seiner Leute mit einer Streitmacht von 12.000 Schiffen sehr sicher, und er wusste aus früherer Erfahrung, was man mit einem Keilschiff der Orbiter alles anfangen konnte.

Amtranik fegte mit einer wütenden Bewegung den Kristallstaub zur Seite.

»Weg damit«, stieß er hervor.

Er richtete sich auf.

Er maß mehr als zweieinhalb Meter, war aber ungewöhnlich schmal gebaut, seine Schulterbreite betrug höchstens 55 Zentimeter.

Mit der für seine Spezies typischen Schnelligkeit – die Beine eines Garbeschianers machten fast zwei Drittel seiner Körperlänge aus, bewegte er sich aus seiner Kabine. Amtranik ging in die Zentrale der VAZIFAR, um von dort aus den Landeanflug seines Verbands zu leiten.

Das Ärgerliche war, dass er die gesamte Flotte würde landen lassen müssen, und der Raumhafen, der 12.000 Keilschiffen auf einmal Platz geboten hätte, war noch nicht gebaut.

»Sie funken uns immer noch an«, sagte einer der Unterführer Amtraniks.

»Und wir schweigen noch immer«, gab Amtranik zurück. »Ist festgestellt worden, wer sich auf dem Planeten herumtreibt?«

»GAVÖK-Leute«, bekam er zu hören. »Die Funkstation ist nicht sehr stark, es scheint auch nicht sehr viele Menschen und andere Intelligenzen auf dem Planeten zu geben.«

»Um so besser«, sagte Amtranik zufrieden. »Dann haben wir weniger Widerstand zu befürchten.«

Genau genommen brauchte er überhaupt keinen ernsthaften Widerstand zu fürchten – aber er wusste aus leidvoller Erfahrung, wie sehr die Desorientierung durch den Margor-Schwall seine Leute behinderte. Und mit einer hoffnungslos durchgedrehten Besatzung war der Kampfwert auch des stärksten Schiffes gleich Null.

Amtranik sah auf den Kontrollschirm.

Die Flugkurven seiner Begleitschiffe wurden immer kurioser. Wäre Amtranik humorvoll gewesen, hätte er seinen Spaß an dem absurden Ballett haben können, das von Teilen der GIR-Flotte vollführt wurde.

»Bei allen Sternendämonen«, knurrte Amtranik. »Wie bringe ich diese Horde von Kranken sicher auf den Boden herunter?«

Das Problem wurde mit jedem Augenblick dringlicher.

An seinen eigenen Leuten konnte Amtranik die Wirkung beobachten. Auch an Bord der VAZIFAR gab es erste Ausfälle. Leute blieben einfach sitzen, beschwerten sich über Kopfschmerzen oder Übelkeit und benahmen sich höchst seltsam. Noch war der größte Teil der Besatzung bei Sinnen, noch konnten Durchgedrehte rasch erkannt und von ihren Dienstplätzen entfernt werden, bevor sie in der Lage waren, größeren Schaden anzurichten.

Aber damit war es nicht getan – die Zahl der Ausfälle erhöhte sich immer mehr.

Es kam zu ersten Verlusten in der Zentrale der VAZIFAR. Auch das Flaggschiff der Flotte begann gleichsam zu schlingern und aus dem Kurs zu laufen.

Amtranik stieß eine Reihe von Flüchen aus.

»Beeilt euch«, rief er seinen Leuten zu.

Je schneller er die Flotte auf den Planeten herunterbrachte, um so geringer würde der Schaden sein. Wenn sich die Orientierungsschwierigkeiten der Orbiter noch steigern sollten – und es sah ganz danach aus –, würde Amtranik seine Flotte verlieren, ohne auch nur ein einziges Mal gekämpft zu haben.

Wieder verging eine Gruppe von Schiffen in einer fürchterlichen Explosion. Die Keilschiffe konnten manches verkraften, aber ein Zusammenprall mit einigen tausend Stundenkilometern Differenzgeschwindigkeit überstand kein Material. Und auch für Amtranik wurde die Gefahr immer größer – schließlich konnte auch sein Schiff von einer wildlaufenden Einheit gerammt werden.

Der zweite Planet des Sonnensystems schien näher zu kommen.

Amtranik fieberte dem Augenblick entgegen, an dem er den Boden des Planeten betreten konnte. Er war zuversichtlich, die Bastion finden zu können, die vor mehr als einer Million Jahren von den Horden von Garbesch angelegt worden war. Das Auffinden dieses Stützpunkts würde Amtraniks Machtposition erheblich stärken. Der Hordenführer war voller Hoffnung, dass ihm die Mittel des Stützpunkts helfen würden, mit dem verhassten Gegner fertig zu werden – Jen Salik, der von den Orbitern als Ritter aus der Tiefe anerkannt wurde.

Amtranik gierte danach, diese Schlappe wettzumachen, und er freute sich auf den Augenblick, da er Jen Salik mit eigener Hand töten würde. Noch hatten die Horden von Garbesch den Kampf gegen die Ritter der Tiefe nicht verloren; noch lebte Amtranik aus dem Volk der Labori, der letzte Hordenführer in der Milchstraße – und so lange er lebte, wollte er versuchen, den Auftrag aus der Vergangenheit zu erfüllen.

Amtranik musste selbst die Steuerung der VAZIFAR übernehmen. Immer mehr Mitglieder der Besatzung fielen aus.

Während sich die riesige Flotte dem gesuchten Planeten näherte, wurde die Geschwindigkeit der Schiffe immer geringer. Entsprechend langsamer vollzog sich der letzte Teil des Anflugmanövers.

Das hatte Vorteile und Nachteile. Der Vorteil bestand darin, dass eine Kollision zweier Schiffe nicht mehr zwangsläufig zu einer Katastrophe führte. Der Nachteil bestand darin, dass immer weitere Teile der Besatzung von den fatalen Fernwirkungen des Margor-Schwalls erfasst und außer Gefecht gesetzt wurden.

Für einen außenstehenden Beobachter hätte sich in diesen Minuten ein absonderliches Bild geboten – gleich einem emsigen Bienenschwarm näherte sich eine riesige Flotte einem Planeten. Die Schiffe wirbelten in unkontrollierbaren Bewegungen durcheinander, berührten sich, federten zurück, verließen den Hauptkurs um Tausende von Kilometern, um dann wieder in den Strom der Schiffe zurückzukehren.

Von einem geordneten Anflug konnte keine Rede sein.

Amtranik fluchte lautstark.

Die Schirme zeigten ihm, dass die Wirkung des Margor-Schwalls auf seine Leute immer größer wurde.

Es gab Kommandanten, die ihr Schiff einfach beschleunigen ließen, andere verfielen auf den absurden Gedanken, ein Linearmanöver einzuleiten, und verschwanden im Nirgendwo zwischen den Dimensionen.

Ein Schlag ging durch die VAZIFAR. Wieder war Amtraniks Schiff gerammt worden. Der Hordenführer überflog die Kontrollen. Es hatte keine ernsthafte Beschädigung gegeben.

»Aus dem Kurs, Wahnsinniger!«, brüllte Amtranik wütend.

Der Kommandant des Kollisionsschiffs war auf einem Funkbildschirm zu erkennen und grinste blöde.

Dann krachte die erste Einheit der GIR-Flotte auf dem Planeten auf. Eine Explosion zuckte über die Schirme, und auf der Oberfläche des Planeten wirbelte eine kleine Wolke in die Höhe. Amtranik wusste, wie eine Wolke auf dem Boden aussah, die vom Weltraum aus mit bloßem Auge erfasst werden konnte.

Rechts neben dem ersten Einschlag erschien die zweite Explosionswolke. Wie Hagelschlag donnerten die Schiffe auf den Planeten herab.

Amtranik schrie seine Befehle heraus, aber er fand kaum Gehör. Die Führung der GIR-Flotte entglitt ihm immer mehr. Die Kommandanten machten, was sie wollten – und das war meistens falsch.

Amtranik fand keine Gelegenheit mehr, sich um seine Flotte zu kümmern. Der Zustand seines eigenen Schiffes machte es nötig, dass er sich hauptsächlich um die VAZIFAR kümmerte.

Er musste die Hälfte aller anfallenden Arbeiten selbst übernehmen, und das wurde erheblich erschwert durch den Umstand, dass ihm immer wieder irgend jemand ins Handwerk pfuschte. Jeder dritte Kommandoimpuls, der von Amtraniks Schaltpulten ausging, wurde von irgend einem Besatzungsmitglied nach eigenem Ermessen verbessert – mit teilweise katastrophalen Folgen.

Schmetternde Schläge gingen durch das ganze Schiff. Amtranik dachte an explodierende Reaktoren, so gewaltig waren die Rucke.

Dann fielen für eine halbe Minute alle Geräte aus, die für das konstante Antigravfeld zuständig waren – die Bremsbeschleunigung der VAZIFAR schlug teilweise durch. Es gab Knochenbrüche, vielleicht sogar Tote. Amtranik glaubte sekundenlang, sein Körper würde explodieren, so gewaltig war der Druck, der auf ihm lastete.

Als er wieder klar denken konnte, war der Boden des Planeten entsetzlich nahe gekommen.

Amtranik ließ sein Schiff noch mehr verzögern. Alles sah danach aus, als würde die VAZIFAR ungespitzt den Boden rammen – wie etliche andere Schiffe, deren Landemanöver kaum mehr als solche bezeichnet werden konnten. Was sich in der Atmosphäre des Planeten abspielte, war eine Raumfahrtkatastrophe allerersten Ausmaßes.

Amtranik konnte nur teilweise davon Notiz nehmen. Er hatte vollauf damit zu tun, die VAZIFAR vor einem Absturz zu bewahren.

Das Schiff verzögerte mit äußerster Kraft, mit mehr Schub, als eigentlich nötig gewesen wäre – Amtranik ahnte, dass irgendwann der Schub ausfallen würde.

Wieder ertönte ein Schmettern. Die gesamte VAZIFAR dröhnte wie eine Glocke.

Amtraniks Blick flog über die Schirme.

Tatsächlich, es war passiert, was er befürchtet hatte. Beim Anflug war die VAZIFAR von einem anderen Schiff der GIR-Flotte gerammt worden. In diesem Augenblick sackte das andere Schiff steil in die Tiefe.

Amtranik hielt den Atem an.

Die Lage wurde mehr als kritisch für ihn. Das andere Schiff stürzte praktisch auf der Landebahn der VAZIFAR ab – das hieß, dass Amtraniks Flaggschiff ein paar Augenblicke nach dem Aufprall des voranfliegenden in den entstehenden atomaren Feuerball hineinrasen würde. Das aber zu überstehen, war entschieden mehr, als auch Amtranik seiner VAZIFAR an Festigkeit zutraute.

Er versuchte, zur Seite auszuweichen.

Das sagte sich leicht, war aber ein hochgefährliches Manöver – es gab schließlich nicht nur vor und hinter der VAZIFAR landende Keilschiffe, es gab auch an jeder denkbaren Seite Schiffe, die dem Planeten entgegenstrebten.

Eines stand für Amtranik fest: Er erlebte auf diesem Planeten eine weitere Niederlage. Zwar strengten sich die Kommandanten im Angesicht des drohenden Absturzes ein wenig an – ganz verrückt geworden waren sie trotz des Margor-Schwalls nicht –, aber ihre Manöver waren dennoch beängstigend schlecht. Vermutlich würde Amtranik ein Drittel seiner Flotte einbüßen, und das schmälerte seine angeschlagene Machtposition noch mehr.

Die VAZIFAR sackte tiefer. Irgendein Beeinflusster legte mit einem Kurzschluss für ein paar Augenblicke fast alle Steuereinrichtungen lahm, desgleichen den Antrieb.

Es war ein Wettlauf um Sekunden.

Als die VAZIFAR wieder den Kommandoimpulsen von Amtraniks Pult gehorchte, war es fast zu spät.

Mit ungeheurer Geschwindigkeit schoss der Boden zu Amtranik hinauf. Der Hordenführer stieß ein schrilles Pfeifen aus. Mit letzter Verzweiflung lenkte er sein Schiff.

Dann berührte die VAZIFAR den Boden des Planeten.

2.