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Philip Nußbaum

Letzte Fahrt

mit Marilyn

Roman

PHILIP NUSSBAUM: „Letzte Fahrt mit Marilyn“

1. Auflage, Juni 2013, Edition Subkultur Berlin

© 2013 Periplaneta - Verlag und Mediengruppe / Edition Subkultur

Inh. Marion Alexa Müller, Postfach: 580 664, 10415 Berlin

www.subkultur.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Übersetzung, Vortrag und Übertragung, Vertonung, Verfilmung, Vervielfältigung, Digitalisierung, kommerzielle Verwertung des Inhaltes, gleich welcher Art, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Korrektorat: Michael Tietz

Coverfoto: Philip Nußbaum

Satz & Layout: Thomas Manegold

print ISBN: 978-3-943412-05-5

epub ISBN: 978-3-943412-55-0
E-Book-Version: 1.2


Make your own Soundtrack: Die Musik, die leise im Hintergrund spielt ... und die in fragmentarischen Zeilen im Roman auftaucht, ist von Grooveminister, Nationalgalerie, Bush, The Police, Groucho Marx, Pink Floyd, Die Fantastischen Vier, Tocotronic und EXXX.


www.edition.subkultur.de

Philip Nußbaum

 

Es war ein etwas längerer Weg von Ruit auf den Fildern (Das ist ein Ort) bis zur Edition Subkultur (Das ist ein Verlag), aber tatsächlich war er jede Kurve und jeden Schlenker wert. Schreiben und Musik interessierten Philip Nußbaum (*1973) schon immer. Anfangs veröffentlichte er seinen Kram in Schülerzeitungen. Später begannen mit Versuch X Experimente in Text und Ton mit verschiedenen Mitstreitern. 2010 erschien unter diesem Namen die CD „Märchen vom Durchbrennen“ sowie 2012 die CDs „Lebzeug“ und „Brief“ in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit Gehirn. Implosion.

Die Versuche gehen weiter.

Philip Nußbaum schreibt für diverse Fanzines (u. a. Daily Atrocity, Pankerknacker, Renfield, econore)

2011 erschien der Roman „Nichts von alledem ist wahr...“.

Philip Nußbaum lebt mit Familie am niederen Rhein und arbeitet dort in einer Stadtverwaltung.

Over

 

Das ist das Ende.

Diese Erkenntnis hämmert sich in meinen Schädel wie ein Specht in morsches Holz: Alles ist vorbei, bevor es richtig anfängt. Käse, Menschen, Liebe – hat irgendetwas in diesem verdammten Universum kein Verfallsdatum? Wem gibt die Endlichkeit keine finale Kopfnuss?

Ich komme nicht drauf, durchschaue es nicht, das Ganze.

Irgendwann muss doch ein Ausbruch gelingen, ein Aufstand gegen das Schicksal, das Scheitern.

Ach scheiße, was weiß ich.

So starre ich aus anderen Gründen als die übrigen Zuschauer auf das riesige Ungetüm, das auf diesem abgetakelten Supermarkt-Parkplatz Kleinwagen für Kleinwagen niederwalzt.

Monstertruck nennen es die unzähligen Plakate, die die hässliche Stadt pflastern. Zu Siebziger, zu Wanderzirkus. Der verantwortliche Werbemensch muss auf irgendeinem Trip hängengeblieben sein.

Noch drei.

Röhren. Diesel wird literweise in den Himmel geblasen.

Noch zwei.

Das Ding ist unersättlich. Gnadenlos.

Noch einer.

Sämtliche Scheiben und Teile des Innenraums kotzt Marilyn auf den Asphalt, als die fahrende Schrottpresse sie besteigt wie ein notgeiler Bulle und sie fickt. Voll Ekel verzieht sie ihr lädiertes Antlitz und kapituliert binnen Sekunden. Vergewaltigt streckt sie alle viere von sich, am Boden zerstört, am Ende.