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Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

eBook-Ausgabe 04/2014


© Carl Stephenson Verlag GmbH & Co. KG,
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eISBN 9783798605374

Inhalt

Randvoll …

Hure der Kunst

Bizarrer Waldspaziergang

Bis(s) unter die Haut

Der erste Hieb

Ausgeliefert

Ein diabolischer Ritt

Das Fenster zur Straße

Das Klassentreffen

Der Reiz fremden Eigentums

Geile Hodenaufspritzung

Geile Hochzeitsnacht

Sex-Therapie

Auf die harte Tour!

Lustvolle Züchtigung

Schmerzhafte Lust

Bizarre Erziehung

Anonyme Lust

Femme Fatale

Nahrung für die Fantasie

Randvoll …

Ina Stein

Seit 15 Minuten wartete Svenja nun schon auf dem Bahnsteig auf ihn und noch immer war ihr Dom weit und breit nicht in Sicht. Sie hatte keine Ahnung, was er mit ihr vorhatte – aber genau das war ja das Geile! Als sie mittags seine SMS erhalten hatte, war sie noch im Büro gewesen und der Feierabend noch gute vier Stunden entfernt; das hielt ihre Pussy allerdings nicht davon ab, auf Master Toms Anweisungen mit erregendem Zucken und gierigem Pulsieren zu reagieren, denn sie wusste genau: Was auch immer er sich diesmal für seine Sub ausgedacht hatte – es würde ganz sicher etwas richtig Versautes sein!

„17 Uhr, Hauptbahnhof, Bahnsteig 6“, hatte Tom seiner willigen Sklavin in der SMS geschrieben. Weiter nichts. Keine Angaben zu ihrem Outfit. Keine Infos, wie es danach weitergehen und was er mit ihr tun würde. Das aufgeregte Kribbeln in Svenjas Unterleib hielt den gesamten Nachmittag an. Sie hatte die ganze Zeit ein leichtes vorfreudiges Lächeln auf dem Gesicht und konnte sich kaum noch auf ihre Arbeit konzentrieren. Ihr Kollegen wunderten sich bestimmt, was mit ihr los war – wenn die wüssten …

Bevor Svenja ausstempelte, verschwand sie noch schnell auf der Damentoilette ihrer Firma und trug den knallroten Lippenstift auf, den Tom so an ihr mochte; er sagte immer, die Farbe betone perfekt ihren nimmersatten Blasmund! Außerdem zog sie sich BH und Slip aus – jetzt stachen ihre Nippel regelrecht durch ihr Sommer-Top und ihre Spalte hatte unter dem kurzen Stretch­rock genügend Frischluft. Wunderbar!

Gut, das sie heute Morgen in ihre Sommersandalen mit dem hohen Absatz geschlüpft war – als hätte sie eine Eingebung gehabt, dass an diesem Tag etwas Besonderes auf sie wartete! Tom hatte zwar in der SMS nichts davon geschrieben, dass sie in so ludermäßigem Outfit auf dem Bahnsteig aufkreuzen sollte, aber Svenja wusste aus Erfahrung, dass es eventuell ganz nützlich sein könnte, denn ihr Dom stand auf High Heels und „Easy-Entry-Nummern“ …

Während Svenja gedankenversunken einem abfahrenden ICE hinterhersah und den lauten, aber ziemlich unverständlichen Lautsprecheransagen lauschte, presste sich plötzlich jemand von hinten gegen sie und flüsterte ihr ins Ohr: „Na, meine süße Sklavin, bist du schon aufgeregt?“

Explosionsartig brandete die Lust durch den Körper der Blondine, als sie die lang ersehnte Stimme ihres Meisters hörte: männlich, markant und mit jenem Unterton, der ihr die vollkommene Befriedigung ihrer devoten Begierden verhieß …

Sie schloss genussvoll die Augen, als er mit einer Hand von hinten ihren Oberkörper umfasste, mit der anderen in ihre Haare griff und ihren Kopf zu sich heranzog. Sein Mund war nun ganz nah, seine göttlichen Lippen strichen an ihrer Wange entlang. „Und – willst du mir nicht antworten?“

„Ja, Meister“, keuchte sie, „ich habe mich sehr auf unser Treffen gefreut.“

„Wie sehr? So sehr, dass du schon nass bist, du nimmersattes Luder?“ Seine Stimme war rau. Es klang etwas Animalisches darin mit. Etwas Gefährliches.

Wieder spürte sie diese geilen „Stromschläge“ im Unterleib, während sie ihm antwortete: „Ja, denn es macht mich an, nicht zu wissen, wie unsere heutige Session verlaufen wird!“

Lachend stieß er sie von sich weg, sodass sie fast gefallen wäre. „Komm!“, sagte Tom nur und ging voraus. Angefüllt von nervöser Erregung folgte ihm Svenja wie eine brave Hündin, die ihrem Herrn nicht von der Seite weicht, weil sie ihm bedingungslos ergeben ist. In der wuseligen, lärmenden Bahnhofshalle der Me­tro­pole fielen der große, gut aussehende Typ im coolen schwarzen Ledermantel und die zierliche Blondine auf den High Heels kaum auf. Hier gab es genug andere Freaks.

Plötzlich blieb Tom stehen und zeigte mit einem Kopfnicken in Richtung einer Fotokabine, die dort vor einer schmuddeligen Wand stand. „Du gehst jetzt da rein und machst ein paar versaute Fotos von dir. Ich will deine Titten sehen, deinen Blasmund und deinen prallen Arsch – alles schön im Großformat! Verstanden?“

Svenja war sprachlos: Sie sollte für ihn hier mitten in der Öffentlichkeit, nur durch den kurzen Vorhang verdeckt, vor der Kamera posieren – in dem Wissen, dass während dessen etliche Leute an der Kabine vorbeigingen, vielleicht sogar jemand davor wartete, bis sie fertig war. Was für eine geile Idee! Das Kribbeln in ihrer Möse wurde stärker.

Sie las sich kurz die Bedienungshinweise durch. Dann steckte sie mit vor Aufregung zitternden Fingern die Münzen in den Geldschlitz des Automaten, trat in die Kabine und zog den Vorhang vor. Als Erstes zwei Fotos von meinem Blasmund, dann die Titten, dachte sie sich. Danach würde sie noch mal Geld nachwerfen müssen, um dann auf den Hocker zu steigen und der Kamera ihren anbetungswürdigen Hintern zu präsentieren. Hoffentlich klappte es. Und hoffentlich waren die Striemen von Toms quälend-geiler Rohrstock-Behandlung noch zu sehen, die sie vor einer Woche genossen hatte …

Es klappte alles gut und Svenja gab ihr Bestes, um ihrem Herrn so richtig schön versaute Fotos abliefern zu können. Sie war eh ziemlich exhibitionistisch veranlagt und liebte es, ihren Luxusbody und ihre Sexgier in der Öffentlichkeit zu zeigen und andere Typen damit vielleicht sogar scharf zu machen. Die Tatsache, dass nicht nur Tom ein Stück abseits wartete und aufpasste, sondern auch viele andere Menschen dort vorbeigingen, turnte sie also zusätzlich an.

Besonders erregend fand es Svenja, dass ein neugierig gewordener Mann direkt vor dem Fotoautomaten stehen blieb, als sie zwischendurch herauskam, um noch mal Geld für die letzten Fotos einzuwerfen. Sie schenkte ihm ein provozierendes Lächeln und sorgte dafür, dass der Vorhang einen Spaltbreit offen blieb, als sie ihren Arsch ablichten ließ; dann stieg sie wieder auf den Hocker, ging leicht in die Knie, stützte sich mit den Händen vorne gegen die Wand ab und wartete auf den Kamerablitz. Das Wissen, dass dieser Unbekannte nur einen Meter entfernt stand, garantiert schon einen gewaltigen Ständer in der Hose hatte und sie dabei beobachtete, wie sie ihren süßen gestriemten Arsch in die Kamera hielt, ließ ihre Spalte endgültig tropfnass werden. Herrlich!

Schließlich zog sie den Vorhang auf, kletterte vom Hocker – nicht ohne dem vor Geilheit sprachlosen Mister Unbekannt noch einen Blick auf ihre glatt rasierte Möse werfen zu lassen, bevor sie den Rock wieder runterzog – und angelte sich die fertigen Fotos aus dem Ausgabeschacht. Gerade wollte Svenja sich die Ergebnisse ihrer versauten Foto-Session ansehen, als plötzlich ihr Meister neben sie trat und ihr die Bilder aus der Hand nahm. „Gieriges, sexgeiles Luder!“, zischte er sie an, und an den Unbekannten gerichtet sagte er: „Bist du scharf auf sie? Dann komm mal mit!“ Dabei packte er Svenja am Arm und zog sie mit sich.

Auf ihren High Heels fiel es ihr schwer, mit dem Tempo ihres Doms Schritt zu halten. Ein paar Meter hinter ihnen folgte den beiden der anonyme Spanner. Als Tom schließlich in einen etwas abseits gelegenen Gang des Hauptbahnhofs abbog und sie mit sich in die Herrentoilette zog, war Svenja außer Atem – weniger vor Anstrengung als vielmehr vor Lust und Vorfreude. Denn allein die Vorstellung, ihr Meister könnte sie an einen anderen Mann „verleihen“, ließ sie schon fast kommen! Sie war aber auch echt ein geiles Luder …

Sie waren zum Glück allein in dem Waschraum; offensichtlich war dies nicht die Haupt-Bahnhofstoilette, sondern eine etwas abgelegenere, die seltener aufgesucht wurde. Der Unbekannte folgte ihnen und schloss die Tür hinter sich. Er schien sie mit seinem gierigen Blick ausziehen zu wollen, denn Svenja spürte regelrecht, wie seine Augen ihren Körper abtasteten. Es fühlte sich an wie fummelnde, grapschende Hände.

Tom fasste in seine Manteltasche, holte eine schwarze Augenmaske sowie Handschellen heraus und legte ihr die beiden Accessoires jeweils mit einer schnellen, fachmännischen Bewegung an; seine devote Sklavin tauchte damit endgültig ein in die Welt der absoluten Sinnlichkeit. Ihre Hände waren fixiert und alles um sie herum war jetzt schwarz, aber dafür hörte, roch, fühlte und schmeckte sie viel intensiver.

Im nächsten Moment drängte Tom sie mit dem Rücken gegen die Kacheln und drückte sie nach unten, sodass sie in die Knie gehen musste. „Blasen!“, hallte sein strenger Befehl durch den Raum und das Ratschen eines Reißverschlusses ließ sie ahnen, was ihr gleich zwischen die Lippen geschoben würde – die Frage war nur: Würde es Toms Schwanz oder der des anderen Typen sein …?

Warm, prall und gleichzeitig samtig weich fühlte sich der Kolben an, der sich im nächsten Moment unerbittlich den Weg zwischen ihre Blaslippen suchte. Rein und Raus, rein und raus, dieser Rhythmus war ihr nur allzu gut bekannt.

Gierig lutschte und leckte sie an dem Riesen und versuchte dabei herauszufinden, ob es Toms männliches Aroma oder das des Unbekannten war. Die Größe des stoßenden Riemens passte zu ihrem Herrn, aber bei Geschmack und Duft war sie sich nicht ganz sicher – zumal sie sich während des Blasens eher darauf konzentrieren musste, nicht umzufallen, denn der Besitzer dieses wild stoßenden Schwanzes ging nicht gerade sanft mit ihr um.

In Svenjas Hirn explodierten bunte Sterne und ihre Möse schien zu brennen vor ungestillter Geilheit. Sie stellte sich vor, was es wohl für ein Anblick war, wie sie in diesem schmuddeligen Bahnhofsklo hockte – mit Augenbinde und die Hände durch die Handschellen fixiert – und wem auch immer gerade einen satten Blowjob verpasste. Die schmatzenden Laute und das genussvolle Stöhnen, das sie dabei von sich gab, taten ihr Übriges: Svenja befürchtete, ihr eigener Mösensaft würde gleich zwischen ihren Beinen auf die Fliesen tropfen, so verdammt geil war sie auf einen schönen, heftigen Fick!

Svenja liebte diesen Zustand; es war wie eine Art sexuelle Trance, in die sie verfiel, und die Augenbinde half ihr dabei, denn so wurde sie weniger abgelenkt. Sie konzentrierte sich voll und ganz darauf, eine willige, gehorsame Sexsklavin zu sein, die alle Befehle ihres Doms gewissenhaft ausführte. Alle. Egal, wie sie lauteten. Wirklich ALLE?

„Stopp!“ Es dauerte einen Moment, bis Toms Stimme in ihr lustvernebeltes Hirn gesickert war. Der Schwanz zog sich aus ihrem saugenden Mund zurück – leider, denn sie diente gerne als devotes Blasluder! Allerdings gab es da noch etwas anderes, für das sie ihren Körper ebenfalls gerne zur Verfügung stellte …

„Hinstellen! Umdrehen! Hände gegen die Wand!“ Sie erkannte sofort: Master Toms Stimme war heiser vor Gier. Sie drehte sich um und stemmte mit zitternden Schenkeln die Hände gegen die kühlen Wand­fliesen. Svenja wusste, dass es extrem geil aussah, wenn sie jetzt die langen Beine auf den hohen Absätzen durchstreckte und ihm den prallen Prachthintern provozierend darbot. Ihr elastischer Rock, der vom Knien eh schon ziemlich weit hochgeschoben war, wurde jetzt von kräftigen Händen noch weiter nach oben ge­zogen. Was für ein geiler Anblick musste das sein! Ein Knie drängte sich plötzlich zwischen ihre Schenkel und zwang sie noch etwas weiter auseinander. Ob die beiden Männer jetzt ihre rosige, safttriefende, nimmersatte Spalte sehen konnten? Bestimmt!

„Willst du sie lecken?“ Toms Worte durchbrachen die angespannte Stille in dem Waschraum und Svenja zuckte zusammen. Sie war beides, erschrocken und freudig erregt, denn gleich würde ihre lechzende Pussy endlich ausgefüllt werden – und sei es auch „nur“ von einer männlichen Zunge! Svenja war ihrem ersten Orgasmus des Tages bedrohlich nah, denn die Vorstellung, sich von einem Unbekannten hier die Möse ausschlürfen lassen zu „müssen“, turnte sie mächtig an! Sie spreizte die Beine so weit wie möglich, denn sie war gierig nach einem Orgasmus …

Im nächsten Moment spürte sie etwas Nasses, Warmes, Weiches, das erst mit ein paar breiten Strichen von hinten durch ihre Muschi bis zur pochenden Klit fuhr und sich dann zu einem harten, spitz zulaufenden „Zapfen“ umformte, um in sie reinzustoßen. Das war zu viel für sie. Und während dieser Leck-Profi sie mit seiner Zunge von hinten „vögelte“, kam sie. Ihr lautes, versautes Stöhnen hallte von den schmuddeligen Wänden wider und Svenja konnte gar nicht aufhören, denn in ihrer Pussy pumpte es immer weiter.

Ihr Stöhnen mischte sich mit dem der beiden Männer, irgendwo um sie herum hörte sie Kleidung rascheln, ein Reißverschluss ratschte, und dann, ENDLICH: der harte, unnachgiebige Schwanz ihres Meisters füllte sie aus! Es musste Tom sein, denn nur er konnte sie so stoßen. So gut. So hart. So perfekt.

In ihren abklingenden Höhepunkt hinein hämmerte Tom seinen Riemen und ihre heiße, fremdgeleckte Möse begann erneut zu jubeln. Svenja spürte, wie ihr Dom sie dem nächsten Orgasmus entgegenfickte. In solchen Momenten war sie einfach nur noch gieriges, williges Frauenfleisch – und genau das wollte sie in solchen Momenten auch sein!

Toms Stöße kamen kraftvoll und tief; gleich, gleich würde sie wieder so weit sein, und dann würde sie ihre Geilheit in den Hauptbahnhof hinausschreien! Genau in dem Moment hörte sie seine Worte: „Wenn ich sie vollgespritzt hab, kannst du sie ficken! Oder danach noch ein anderer Hengst. Wir machen das sexgeile Stück randvoll …!“

Diese versauten Worte ließen sie endgültig abheben. Svenja flog zu den Sternen, sie zuckte und zitterte und ihre wundgenummerte Spalte krampfte sich immer wieder um den unerbittlich in ihr pumpenden Kolben zusammen. Die kleine, geile Sub hörte sich schreien vor Lust und dennoch kam es ihr vor, als ob es die Stimme einer anderen war, die da so ekstatische Laute von sich gab.

Doch es war keine andere Frau, die hier vor unbändiger Lust schrie, sondern es war ganz einfach die andere Seite von Svenjas Sexualität: die dunkle, devote, „verbotene“ Seite.

Ja, sie war Toms willige Sub, die er nach Belieben benutzen konnte. Wenn er es wollte, auch auf dem Bahnhofsklo. Mit fremden Männern. Denn sie hatte sich schon vor langer Zeit entschieden, diese dunkle, „perverse“ Seite ihrer Lust gemeinsam mit ihrem Meister auszuleben. Und sie hatte es noch nie bereut, denn Toms schmutzige Ideen waren jedes Mal unfassbar aufregend …

Hure der Kunst

Sally Miller

Mit klopfendem Herzen betrete ich das Atelier im 20. Stock. Er blickt von seinem alten, mit Papieren über­säten Schreibtisch auf, zieht die Augenbrauen hoch und sagt mit vorwurfsvollem Unterton:

„Könntest du nicht ein Mal pünktlich sein, Nina?“

Der Grund meiner Verspätung interessiert ihn nicht. Genauso wie ich als Person mit einem Leben außerhalb dieser Atelier-Mauern ihn nicht interessiere.

In einer Ecke des Ateliers ziehe ich mich aus, während er mich dabei von seinem Schreibtisch aus beobachtet. Eine Kabine gibt es hier nicht. Mich vor ihm zu entkleiden, fühlt sich jedes Mal wie Strippen an. Provokant. Einmal sagte er mir, es inspiriere seine Kreativität, mir beim Ausziehen zuzusehen. Ich sei seine Muse.

Ich beginne zu frieren. Das Atelier ist nicht etwa so kühl, weil er es sich nicht leisten kann zu heizen. Nein, ich bin sicher, er dreht die Heizung absichtlich runter. Damit meine Nippel schön hart sind.

Er zeigt aufs Sofa, das einzige Möbelstück in diesem spartanisch eingerichteten Maleratelier. Schwarzes Leder. Getragen von einem massiven Gestell aus gebürstetem Edelstahl. Cooles Design.

„Erinnerst du dich noch an die Position? Du lagst auf dem Rücken“, sagt er.

Wie könnte ich das vergessen? Letzte Woche, nachdem er einige Skizzen von mir in diversen Positionen angefertigt hatte – auf, neben, über und sogar halb unter dem Sofa –, hat er sich schließlich für eine fötale Pose entschieden. „Weil deine Muschi dann wie ein gespaltener Pfirsich aussieht“, lautete seine Begründung. Egal, für welche er sich letztlich entscheidet, die Pose muss auf jeden Fall bequem genug sein, um sie ohne Unterbrechung mindestens 45 Minuten durchhalten zu können.

Bequem finde ich diese Haltung allerdings nicht wirklich. Knie angezogen. Meine Arme locker um meine Schienbeine geschlungen. Er geht dabei um das Sofa herum, starrt mich an. Jetzt geht er zur Staffelei, neigt seinen Kopf; fährt mit den Augen an meinem Körper entlang, kehrt dann zurück, um die Haltung des Handgelenks oder Fingers zu verändern, die Knie etwas auseinanderzudrücken oder die pralle Fülle meiner rechten Brust über meinen Oberarm zu heben.

Die Finger auf meiner Haut übertragen seine Energie auf mich, es durchfließt mich wie ein Strom.

Er schiebt mir eine Locke aus der Stirn und lächelt mich an. „Sehr gut, Nina.“

Als er sich schließlich vor die Staffelei stellt und zu zeichnen beginnt, pumpt es bereits in meiner Möse.

Die Leinwand ist überlebensgroß, 160 cm breit und mindestens 190 cm hoch. Er malt schnell, wirbelnd, tänzelt dabei, als ob er die Oberfläche und die Farben reizen will. Er strahlt aus jeder Pore Kunst aus. Ich dagegen bin nur unbearbeitetes Material, wie Erz. Die diamantharte Spitze seines Blickes bohrt sich unerbittlich in mich hinein und extrahiert meine Essenz, mein Wesen; er beansprucht es für sich selbst, um es in sein Bild zu gießen.

Ich liege auf dem Rücken, Beine angezogen, mein Arsch zeigt nach oben. Er malt mich weit geöffnet. Ich frage mich, welcher Teufel mich geritten hat, diesen Job anzunehmen. Das hab ich nun davon, in einer Bar mit einem coolen älteren Typen zu flirten, der sich am Ende als großes Tier in der New Yorker Kunstszene herausstellt. Er sagte: „Ich brauche ein Model. Interesse an ’nem Job, Nina?“ Scheiße, ja, warum nicht?

Das Schlimme ist: Wenn ich meine Augen schließe, spüre ich die Berührung seines farbtriefenden Pinsels auf meiner Haut wie ein Streicheln. Er zeichnet damit jedes kleinste Detail meines Körpers ab; die leicht geschwungene Form meines Nackens, die Konturen meiner Schamlippen, die gefältelte Rosette meines Anus. Innerlich wimmere und zittere ich vor Geilheit.

Schließlich spült er die Pinsel in Wasser aus und sagt: „Zeit für eine Pause.“

Er bereitet in der kleinen Küche Kaffee vor, während ich herumgehe, mich strecke und dehne, auf der Stelle laufe und dabei versuche, das quälende Pochen aus meiner Möse zu vertreiben. Viermal bin ich nun schon hier gewesen, den ganzen Nachmittag nackt, und er ist noch nie auf die Idee gekommen, mir eine Decke oder einen Bademantel anzubieten.

Er bringt mir einen Kaffee und setzt sich neben mich auf das lederbezogene Sofa, lehnt sich zurück, streckt seine langen Beine aus. Aus den Augenwinkeln betrachte ich seine Figur, spüre seine Energie, ganz nah. Ich balle meine feuchten Handflächen zu Fäusten und hoffe inständig, dass ich das teure Leder nicht nass mache mit meiner tropfenden Möse.

Er deutet mit dem Kopf zur Staffelei und sagt: „Komm, sieh es dir an. Es ist fast fertig.“

Was ich sehe, ist abstrakt, nicht realistisch. Er hat die weiche, fleischige Spalte zwischen meinen zarten Schenkeln mit wilden, provozierenden Farben gefüllt. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein entkernter, saftig tropfender Pfirsich. Beim zweiten Hinsehen erkennt man meine nasse, pochende, herrliche Fotze.

Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich wirklich sprachlos. Er lacht leise in sich hinein.

„Gefällt dir das erste Bild meiner neuen Serie?“

„Serie? Planst du denn noch mehr solcher Bilder?“

„Oh ja. Hatte ich dir das noch nicht gesagt? Das ist erst der Anfang. Jedes Bild dieser Sequenz wird tiefer ins Thema Erotik eintauchen. Hier präsentierst du dich nur. Im nächsten …“ Er macht eine kurze Pause. Ich traue mich kaum zu atmen. „… im nächsten fasst du dich selbst an. Und so weiter.“

Ich versuche zu schlucken, aber mein Mund ist trocken, weil ich mich im Geiste vor ihm masturbieren sehe.

„Wie viele Bilder dieser Art planst du?“

„Das hängt ganz von dir ab, Nina. Wie weit du zu gehen bereit bist.“ Seine Stimme ist ruhig und er sieht mich ohne die Spur eines Lächelns an.

Nachdem ich mich diesmal ausgezogen habe, sagt er: „Heute male ich nicht, Nina, sondern ich skizziere nur. Leg dich aufs Bett. Mit gekreuzten Schenkeln. Schau zur Kamera.“

Das Sofa ist zur Seite geschoben worden, um einem King-Size Bett Platz zu machen. Dazu ein passendes Laken und mehrere Kissen in zartem Rosa. Ich will ihn nach der Videokamera fragen, die auf einem Stativ neben dem Bett steht, aber dann halte ich doch lieber den Mund. Schließlich werde ich hier nicht fürs Reden bezahlt.

Das Skizzenbuch auf seinen Knien haltend, sitzt er am Ende des Bettes auf einer Art Barhocker und dirigiert mich durch verschiedene Posen; seine Augen kleben auf mir, seine Hände scheinen wie durch eine unsichtbare Fernbedienung gesteuert, ich höre das sanfte Kratzen des Kohlestiftes auf dem rauen Papier.

Zuerst muss ich meinen Kopf nach hinten legen, meine Brüste mit den Händen umfassen und beide Nippel mit Zeigefinger und Daumen zwirbeln, bis sie weit hervorstehen. Er will sie schön erigiert und rot.

„Kneif rein. Stärker ziehen. Härter“, murmelt er. Wenn ich zucke, scheint er zufrieden zu sein.

Für die zweite Pose lege ich mich rücklings gegen einen Stapel Kissen, die Knie angezogen und gespreizt. Auf Kommando ziehe ich meine Schamlippen auseinander, rubble und massiere meine Möse. Stecke mir rhythmisch zwei Finger rein, dann drei. Drehe sie, zeige ihm meine Klit. Er ist nonstop am Skizzieren, hält alles bis ins kleinste Detail fest.

Ich schwelle immer mehr an, werde nasser und nasser. Als er aufsteht, bemerke ich die Beule in seiner Jeans und den nassen Fleck unterhalb seines Gürtels.

Er sagt: „Die letzte Pose ist vielleicht etwas schwierig. Wenn du es nicht möchtest, kann ich jemand anderes dafür bekommen.“

Auf keinen Fall! „Nein, ich mach’s.“

Auf allen vieren muss ich meinen Arsch der Kamera präsentieren, meine Brust fest aufs Bett gepresst, sodass mein Hintern in unbequemer Haltung nach oben ragt. Muss ein echt geiler Anblick sein!

„Spreiz deine Beine“, sagt er ruhig. „Ich werde dich jetzt anfassen.“

Ein Knie aufs Bett gestützt, taucht er seine Finger in meine Möse und verteilt den Saft bis weit hinauf in meine hintere Spalte. Ich muss schlucken, um ruhig zu bleiben, und hoffe inständig, dass er mich jetzt ficken wird.

Aber ich höre nur ein „Gib mir deine Hand!“. Er schiebt meinen Mittelfinger in seinen Mund und saugt daran. Es ist der, den ich gerade noch in meiner Möse hatte. Kann er mich schmecken? Mich riechen? Dann zieht er plötzlich meinen Arm in einem unnatürlichen Winkel zurück und platziert die Spitze meines angefeuchteten Fingers auf meinem Anus.

„Steck ihn rein“, sagt er und zeigt mir, wie. „Ich will deinen Finger bis zum letzen Glied drin sehen. Und die anderen Finger sollen sich wie ein Seestern auf deinen Arschbacken ausbreiten.“

Mein Analring zieht sich zusammen, dann lockert er sich unter dem Drängen meines Fingers. Ich gleite tief hinein, keuche laut, und er sagt: „Beweg ihn, wenn du willst, aber nur sanft.“

Ich stoße unmerklich vor und zurück und bearbeite meine Klit mit der anderen Hand, bis mir der Schleim innen an den Schenkeln herabtropft.

Wie schafft er es bloß, sich zurückzuhalten, wo er doch genau sieht, wie dringend ich es brauche! Aber er kann es. Er skizziert ohne Ende, während ich mich vor Geilheit drehe und winde. Dann höre ich, wie er aufsteht. Geht er weg? Ich weiß es nicht. Meinen Kopf in die Kissen gepresst, weiß ich nicht, wo er ist, aber ich spüre seine Präsenz; und wenn er nicht zeichnet, was zum Teufel tut er dann?

Ich behalte die Pose bei, denn dafür bezahlt er mich. Meine Schenkel zittern.

Nach ein paar Minuten klingt seine Stimme durch die Anspannung zu mir durch. Er hört sich atemlos an, fast kurzatmig. „Das reicht. Genug für heute.“

Als ich merke, dass er zum Kaffeekochen in der Küche ist, mache ich’s mir kurz und heftig. Eine Hand vorne und einen pumpenden Finger hinten, ich komme laut stöhnend. Es ist mir völlig egal, ob er mich dabei hört.

Mit den Bechern in der Hand kommt er zurück. Seine Erektion ist verschwunden. Er schaltet die Kamera aus und lächelt mich freundlich an.

„Du warst gut heute, Nina.“

Ich hoffe, er wichst sich Blasen an den Händen, wenn er sich später das Video ansieht.

Fast wäre ich nicht noch einmal zu ihm gekommen. Als ich nach Hause gegangen war und darüber nach­dachte, wie er mich dazu gebracht hat, vor seinen Augen zu masturbieren, und sich dann heimlich einen runtergeholt hat, wurde ich fuchsteufelswild. Aber er hat mir Blumen geschickt, nicht schlecht. Mit einem Umschlag und einer Notiz anbei. Darin liegend: fünf Zwanziger. Fünf Mal die Summe, die er mir pro Stunde zahlt. Ich las: Nina, wenn ich dich zu weit gepusht und in Verlegenheit gebracht habe, entschuldige ich mich dafür. Bitte nimm das beiliegende Geld als kleines Extra-Honorar für das Video an. Es war nachlässig von mir, dir das nicht im Voraus zu zahlen. R.

Wie hätte ich nach diesem Brief nicht zu ihm zurückkommen können?

Diese Woche bin ich pünktlich. Als ich mein Haar hinten im Nacken hochhalte, damit er das Samthalsband um meinen Hals schließen kann, spüre ich seinen Atem. Ich könnte schwören, er streichelt meinen Nacken, aber vielleicht spielt mir nur mein Wunschdenken einen Streich. Seine Fingernägel sind wie Funken auf meiner Haut.

Er hat zwei Bilder nach unserer Videosession gemalt, für die ich jetzt zwecks finaler Details posieren muss. Ich liege also wieder hier auf seinem Bett, in die Kissen zurückgelehnt, meine Klit gefangen zwischen meinem rechten Zeige- und Mittelfinger und mein linker Daumen und Zeigefinger präsentiert (so nennt er es) meinen rechten Nippel.

„Ich bin dein Zuschauer“, sagt er. „Sieh mich an. Denke ‘Ich bin wunderschön. Ich bin einfach ich selbst.’ Nein, nicht so, Nina. Dein Blick soll nicht verführerisch sein. Das hier ist kein Porno. Schenk mir den gewissen Blick, öffne dich für mich … ja, das ist es! Braves Mädchen. Und jetzt bleib so.“

Ich beobachte ihn, wie er da am Fußende des Bettes vor der Staffelei sitzt und mich betrachtet. Das hier ist keine Pornografie. Es ist nur ein weit geöffneter Körper, den er auf sein Bild überträgt. Die leuch­tende Essenz des Fleisches, meines Fleisches, in dicker, schmieriger Farbe. Ich versuche ihn mir beim Schauen des Videos vorzustellen. Seine Gesichtszüge, verzerrt im sogenannten „kleinen Tod“. Seine Soße, die aus seiner Schwanzspitze spritzt.

Während der Pause tauscht er das Bild gegen ein anderes aus, säubert seine Pinsel und füllt die Farben auf.

„Hast du einen Freund?“, fragt er beiläufig.

„Derzeit nicht.“

„Einen Fickpartner?“

„Nein, leider nicht.“ Ich rolle mit den Augen, denn das sollte ein Witz sein, aber er lächelt nicht.

„Schade. Das wäre einfacher, was die nächste Reihe von Bildern betrifft …“ Gedankenverloren wählt er die nötigen Pinsel aus. Die Luft scheint vor Spannung zu vibrieren: Ich traue mich kaum zu atmen. Dann trifft sein Blick auf meinen, seine Augen bohren sich in mich. „Hättest du was dagegen, mit einem nackten Mann zu posieren?“

Was? Oh Gott. Ich bin mir nicht sicher und stammle: „Nein, ich glaube nicht. Mit wem denn?“

„Ein Freund von mir, auch ein Künstler.“

Ich schlucke. „Möchtest du, dass ich mit ihm ficke?“

Er zuckt mit den Achseln. „Nicht unbedingt. Aber in den Posen, die ich von euch haben möchte, kann es passieren. Ich werde dich gut dafür bezahlen.“

„Okay“, höre ich mich sagen. Dann zeigt er mir das zweite Bild, hoch und schmal, fast fertig: ich auf den Knien, von hinten. Sanft gebogene Schenkel, dazwischen meine weit offene, glänzende Fotze, von der sich ein Teil im Schatten verliert. Linien und Flächen brechen auf, fließen direkt über dem Zentrum ineinander. Meine Finger fächern sich um mein tief in meiner Möse vergrabenes Loch herum auf wie ein Strahlenkranz.

Irgendetwas tief in mir stürzt in sich zusammen und verflüssigt sich. Wie kann er in einem äußerlich so hässlich erscheinenden Bild eine solch scharf konturierte Besonderheit und Feinheit entdecken, dass es einem das Herz regelrecht in kleine Schnipsel zerschneidet?

Er lädt mich ein, Peter und ihn zum Mittagessen im Café Malu zu treffen. Rodin stellt mich meinem Partner vor, und Peter erweist sich als nett und gesprächig und trägt einen Ehering. Irgendwie beruhigt mich das.

Zurück im Studio greift Rodin zu Bleistift und Wasserfarben und Peters sympathischer Humor sorgt für gute Laune.

Sobald ich mich ausgezogen habe, bekommt Peter einen Steifen, und seitdem steht er. Trotz all der verschiedenen Positionen, durch die uns Rodin geführt hat. Aber bisher ging alles nur um Posen außerhalb meines Körpers.

Jetzt will er uns im Doggy-Style. Tatsächlich. Er will ein Close-up vom Reinschieben: wie der Schwanz die Labien aufspreizt, wie ihn die fleischigen Lippen umschließen. Die Art, wie er darüber spricht, macht mich tropfnass. Wir haben besprochen, dass Peter mich nicht ficken, sondern seinen Schwanz einfach nur in der gewünschten Tiefe in mir drin halten wird.

„Brauchst du Gleitmittel?“

„Nein, danke.“

Peter kniet dicht hinter mir, öffnet meine Fotze mit den Fingern und dirigiert sich selbst hinein. Als er halb drin ist, sagt Rodin: „Stopp. Bleib so.“

Ich kämpfe gegen den Drang, ihm meinen Hintern entgegenzuschieben, um ihn ganz in mir zu haben.

Einige elendig lange Minuten vergehen. Der Stift kratzt übers Papier, der Pinsel gleitet mit sanften Strichen. Blatt für Blatt. Peters Schweiß tropft mir in den Nacken. Sein Kolben pulsiert in mir und ich kann nicht verhindern, dass sich meine Möse um ihn krampft; ich weiß, dass muss ihn verrückt machen, aber ich kann nicht aufhören damit. Wir zittern beide vor Anspannung, den Rhythmus unseres lustvollen Pulsierens zurückhalten zu müssen.

Er beginnt zu keuchen. „Oh Gott. Ich glaub, ich komm gleich.“

„Zieh ihn raus“, sagt Rodin. Er reicht mir ein Tuch, um meine nassen Schenkel abzutrocknen. „Aber wisch deine Möse nicht ab“, lautet seine Anweisung.

Peter holt drei Bier aus dem Kühlschrank.

„Fuck. Ich bin fast implodiert, Mann. Das kriegst du zurück, Süße.“ Und in diesem Moment weiß ich, Peter macht so was nicht zum ersten Mal.

Nach der Pause will Rodin eine letzte Position von uns haben: auf einem hölzernen Stuhl, ich gespreizt auf Peters Schoß, den Rücken zu ihm und seinen Schwanz sicher in mir verwurzelt. Peter hält meine Arme, gibt mir dadurch Sicherheit. Ich spüre seine Brustbehaarung an meinen Schulterblättern. Rodin kniet direkt vor mir mit seinem Skizzenblock. Er gibt uns Anweisungen und sein Stift fliegt übers Papier. Keine Zeit, um nachzudenken. Einfach nur handeln.

„Peter, zieh an ihren Nippeln. Perfekt … Jetzt ihre Klit … Umfass ihre Hüften … Krall deine Finger in ihre Schenkel … Höher … Nina, fass dort, wo er in dich reinkommt, seinen prallen Schaft an. Nein, nicht so, bilde einen Kreis mit Daumen und Zeigefinger. Gut … Kraul seine Eier. Jetzt spiel mit deiner Klit. Ja, genau so ist es richtig.“

Meine Nippel schmerzen und alles, was ich sehen kann, ist die Beule in seiner Jeans. Als wir fertig sind, tropft mein Saft von Peters Sack. Auf dem Stuhl ist eine kleine Lache.

Beim Rausgehen bleibe ich in der Tür noch mal stehen und drehe mich um. „Kann ich dich was fragen?“

Rodin ist gerade beim Aufräumen. Er hebt eine Augenbraue. „Klar, schieß los.“

„Ist vielleicht ’ne blöde Frage. Aber ich wundere mich nur, warum du mich live so posieren lässt – du hast doch ’ne Kamera. Warum machst du nicht einfach Fotos?“

Er nickt. „Das ist keine blöde Frage, Nina. Aber die Antwort ist eigentlich ganz simpel: Die Kamera sieht nur mit einem Auge. Sie hat keine Tiefenwahrnehmung und verzerrt das Bild fast unmerklich. Mit zwei Augen jedoch habe ich mehr Tiefenschärfe. Ich kann sehen, was unter und hinter der Oberfläche ist. Ich sehe das gesamte Bild, so wie die Kamera es niemals wahrnehmen könnte. Ich bringe das Unsichtbare an die Oberfläche.“

Während er mir das erklärt, wächst etwas Raubtierhaftes in mir, ein mächtiges, triebhaftes Verlangen. Ich will mich ihm hingeben, ausliefern.

„Und was ist unsichtbar?“, höre ich mich fragen.

Er zögert. Vorsichtig? Er fragt sich, worauf ich aus bin. „Geilheit. Ich male Geilheit.“

„Geilheit? Wessen Geilheit?“, bohre ich weiter nach und fühle mich gut dabei. Ich will, dass er es sagt. Dass er sagt „Deine Geilheit. Ich male deine Geilheit.“ Nun sag es endlich, du Arschloch.

Quer durch den Raum fesseln mich seine Augen. „Meine“, sagt er. „Ich male meine Geilheit.“

In den nächsten paar Wochen malt er fast nonstop, er arbeitet immer an einigen Leinwänden parallel. An manchen Tagen lässt er mich posieren, aber oft will er mich einfach nur bei sich haben, während er arbeitet. Er nennt mich seine Muse. Richtig. Ich fühle mich eher wie ein schmückendes Haustier, liege auf dem Bett herum, lese, höre Musik, halte auch mal ein Schläfchen, immer nackt. Es fühlt sich ganz normal an. Rodin redet wenig, wenn er malt, aber wenn ich Kaffee koche, macht er eine Pause und wir quatschen.

Eines Tages zeigt er mir einige der fertigen Arbeiten: Er hängt die Leinwände an den Wänden auf.

Es ist immer ein Schock, mich selbst so auf den Bildern zu sehen – in flirrenden Farben, eingefangen mit wilden Pinselstrichen, alles vibrierend und glänzend. Die Leinwand strahlt das Pochen meiner Möse aus. Seine Bilder sind elektrisch aufgeladen. Es sieht so aus, wie Ficken sich anfühlt.

Die Bilder betrachtend, fragt er mich: „Was siehst du?“

Ich stammle: „Mich. Aber irgendwie auch nicht mich. Mich, mit deinen Augen.“ Ich bekomme vor Anstrengung Schweißausbrüche.

Er sagt: „Genau. Du mit meinen Augen. So, wie ich dich sehe.“ Jetzt sieht er mich an. Ich kann ihn riechen, seinen Schweiß, seinen Kaffeeatem. Haben sich meine Nasenflügel beim Wittern aufgebläht? Kein Zweifel, er kann von mir mehr riechen als nur Kaffee.

„Nina, sieh mich an.“ Sein Gesicht ist von Falten gezeichnet, seine Augen magnetisch. Er könnte mein Vater sein. „Ich hätte niemals gedacht, dass jemand das für mich tun würde, was du für mich getan hast. Du hast meine Herausforderung angenommen. Und genau das getan, was ich mir erhofft hatte.“ Hier macht er eine Pause. „Aber …“ Immer ein Aber. „… ich will dich noch weiter pushen.“

„Wie viel weiter?“

„Bis du mir sagst, ich soll aufhören. Bis du an deine Grenzen kommst.“

Ich zuckte mit den Schultern. „Was genau meinst du damit?“

Die Art und Weise, wie seine Augen sich durch meine Haut zu bohren scheinen, lässt meine Nippel hart werden. „Ein Spiel. Lass dich auf ein Spiel mit mir ein. Ein Spiel mit Bondage und Domination. Würdest du das tun?“ Er schenkt mir ein Lächeln, doch es herrscht eine gewisse atmosphärische Spannung zwischen uns.

Er will es. Unbedingt.

Verdammt. „Klar. Natürlich würde ich das tun.“

Als ich zur nächsten Session bei ihm eintreffe, hat er bereits ein paar merkwürdige Utensilien auf dem Sofa verteilt. Schon bei deren Anblick bekomme ich eine leichte Gänsehaut: Handschellen, ein Halsband, ein roter Ballknebel. Eine Augenbinde. Ein pinker Analstöpsel. Und etwas, das aussieht wie eine kleine Reitgerte.

Nippelklemmen? Scheiße, wo bin ich hier hingeraten …

Die Videokamera steht genau vor dem Bett.

Er lächelt. „Hast du Angst?“

„Ja.“