Schwangerschaft und Stillzeit

 

 

Bitte bedenken Sie, dass die Empfehlungen und Rezepte in diesem Buch nicht dazu gedacht sind, die Diagnose einer Krankheit oder eines Leidens und die evtl. notwendige Medikation zu ersetzen. Im Falle einer Krankheit konsultieren Sie bitte immer Ihren Arzt oder andere Gesundheitsexperten.

 

 

Die Dauer einer Schwangerschaft berechnet sich vom ersten Tag der letzten Regelblutung bis zur Geburt – das sind 280 Tage – 40 Wochen. In dieser Zeit werden an den mütterlichen Organismus besondere Anforderungen gestellt, es ergeben sich hormonelle Umstellungen und Belastungen des Stoffwechsels. Das heranwachsende Kind wird über die Plazenta des Mutterkuchens und die Nabelschnur im Mutterleib versorgt und entsorgt. Dabei übernimmt die Plazenta zur Sauerstoffversorgung die Funktion der Lunge, zur Versorgung mit Nährstoffen die Funktion des Darmes und zur Entsorgung von Stoffwechselschlacken die Funktion der Niere. Schließlich werden in der Plazenta Hormone gebildet. Eine angepasste, vollwertige Ernährung trägt wesentlich zu einem ungestörten Schwangerschaftsverlauf bei und versorgt das Kind mit allen wichtigen Nähr- und Wirkstoffen. Falsche Ernährungsgewohnheiten begünstigen Schwangerschaftskomplikationen. Im ersten Schwangerschaftsdrittel erreicht das Gewicht des Embryos nur 40 bis 50 Gramm. Bis dahin besteht für die Mutter noch kein zusätzlicher Energiebedarf.


Erst ab den 4. Schwangerschaftsmonat steigt der Kalorienbedarf um rund 500 Kilokalorien an und beträgt dann 2400 bis 2800 Kilokalorien. Alle zusätzlichen Kalorien fördern Übergewicht. Demnach ist die Devise – für zwei essen – ganz falsch, vielmehr kommt es auf eine gute Auswahl der Lebensmittel und optimale Zusammensetzung der Mahlzeiten an. Ein verhältnismäßig geringer Mehrbedarf an Energie steht einem erheblich höheren zusätzlichen Bedarf an bestimmten Mineralstoffen und Vitaminen gegenüber.


Das sind vor allem Eisen, Calcium, B-Vitamine, Vitamin C. Eine Bedarfsdeckung wird durch eine abwechslungsreiche Vollwerternährung am ehestens erreicht. Die Versorgung mit kritischen Nähr- und Wirkstoffen kann darüber hinaus durch eine zusätzliche Nahrungsergänzung verbessert werden. Zur ausreichenden Versorgung mit pflanzlichem Eiweiß werden ab dem 4. Schwangerschaftsmonaten rund 60 Gramm Eiweiß pro Tag empfohlen.


Der Kohlenhydratstoffwechsel ist während der Schwangerschaft stärker belastet. Bei vererbter Disposition kann auch eine diabetische Stoffwechselstörung entwickeln. Über- und Unterzuckerung des Blutes sind ungünstig für Mutter und Kind. Die mütterliche Blutmenge vergrößert sich um ca. einem Liter, es entsteht ein Mehrbedarf an Eisen für die roten Blutkörperchen. Gegen Ende der Schwangerschaft wächst die Tendenz, Wasser im Körper zurückzuhalten, es kann zu Ödemen, im Einzelfall zu Bluthochdruck bis hin zu ernsten Schwangerschaftskomplikationen kommen.


Bei regelmäßigen ärztlichen -vorsorgeuntersuchungen werden eine mögliche Eiweiß- und Zuckerausscheidung und die Eisenwerte im Blut kontrolliert. Zur Vorbereitung auf die Geburt bieten Familienbildungsstätten, Krankenhäuser usw. spezielle Kurse für werdende Mütter bzw. Eltern an. Es versteht sich von selbst, dass Rauchen und Alkoholkonsum schädlich sind. Nikotin verengt die Gefäße und verringert die Durchblutung der Plazenta. Die Folge ist: Das Kind leidet unter chronischen Sauerstoffmangel und erhält zu wenig Nährstoffe. Alkohol passiert die Plazentaschranke und geht direkt in den kindlichen Blutkreislauf über. Doch die Leber des Kindes ist noch nicht in der Lage, den Alkohol abzubauen. Nach der Geburt normalisiert sich die Stoffwechsellage relativ rasch. Gezielte Gymnastik unterstützt die Rückbildung und strafft ausgedehntes Gewebe. Stillen stellt weiterhin erhöhte Anforderungen an die Energie- und Nährstoffversorgung. In der Stillzeit ist bewusste Ernährung ebenso wichtig, damit Kind und Mutter wohlauf bleiben.

 

 


Die Probleme in der Schwangerschaft

Anämie

Der im Körper tragende Flüssigkeitsorganismus der Schwangeren passt sich den Lebensvorgängen des wachsenden Embryos an. Davon ist nicht nur die Bindegewebsflüssigkeit, sondern auch das Blut selbst betroffen. Die physiologische Zunahme des Blutvolumens in der Schwangerschaft verteilt sich nicht gleichmäßig auf das Plasma- und Erythrozytenvolumen (rote Blutkörperchen). Während das Plasmavolumen durchschnittlich um 35% ansteigt, vermehrt sich das Volumen der roten Blutkörperchen nur um 25%. Die stärkere Zunahme des Plasmavolumen führt zu einer relativen Verminderung der roten Blutkörperchen Anzahl im Blut. Im selben Ausmaß nehmen Hämoglobin (Protein) und Hämatokrit (Blutzellen) ab, wodurch die sogenannte physiologische Schwangerschaftsanämie entsteht. Durch einen Wachstumsschub des Kindes in der 28. Bis 32 Schwangerschaftswoche tritt bei vielen Frauen eine leichte Anämie auf.

Empfehlung:

Neben einer Ernährung mit viel roten und grünen Gemüse, wie Petersilie, Brennessel, Löwenzahn, Rote Beete, Karotten, dunkle Beeren, Hülsenfrüchte, Hirse, Haferflocken, Vollkornprodukten und Nüssen, ist bei Aufnahme von eisenhaltigen Nahrungsmitteln die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C aus natürlichen Quellen (Sanddorn, Acerolakirsche, Hagebutte) zur besseren Resorption sehr wichtig. Ein sehr gutes Eisenmittel ist das EisenVit Tonikum von Drapal.

Bohnenkaffee und schwarzer Tee hemmen die Eisenaufnahme. Diese sollten nie zusammen mit Eisenpräparaten genommen werden. Um den Eisenstoffwechsel anzuregen, können unterstützend 3 x täglich 10 Globuli Ferrum silicium comp. Eingenommen werden. Bei zusätzlichen Erschöpfungszuständen gibt man 3 x täglich 10 Globuli Levico comp. In schweren Fällen auch als tägliche subcutane Injektion. Zusätzlich können 3 Tassen Brennesseltee mit Zitrone am Tag getrunken oder der Schwangerschaftstee mit Sauerampfer, Petersilie und Zitrone angereichert werden.

Essen Sie auch Rote Rüben, Karotten, rote Früchte, Holunder- und schwarze Johannisbeersaft, Nüsse wie Paranüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne.

 

Ausfluss

Gesteigerte Lebensvorgänge und zurücktretende Eigengestaltung zugunsten des neuen Lebens beeinflussen auch das Schleimhautmilieu im Scheidenbereich. Durch vermehrtes Schwitzen und die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft kommt es öfters zu unangenehmen Rötungen und Juckreiz im Scheidenbereich, es liegt dabei nicht immer ein Soor vor.

Empfehlung:

Zur unspezifischen Behandlung eignet sich das Majorana Vaginalgel 3 x wöchentlich bis 1 x täglich intravaginal angewandt. Tritt keine deutliche Besserung ein, muss ein Abstrich angefertigt und gegebenenfalls eine spezifische Behandlung durchgeführt werden. Zusätzlich sollte auf luftdurchlässige Unterwäsche aus Baumwolle geachtet und keine Slip Einlagen mit Plastikfolie und alkalifreie Seife verwendet werden. Angenehm kann auch ein Sitzbad mit einem Sud aus Frauenmantel, Schafgarbe und Ringelblumen sein.

 

Blutung

Pathologische Blutungen entsprechen ein überstarkes, pathologisches Eingreifen der mütterlichen Empfindungs- und Ich-Organisation.

Empfehlung:

Bei Schmierblutungen in der Frühschwangerschaft ist Stress zu vermeiden, die Schwangere sollte sich möglichst viel ausruhen und auf alle Fälle auch einen Arzt hinzuziehen. Um die Umstellungsvorgänge während der Frühschwangerschaft zu unterstützen, werden 3 x täglich 5 – 10 Globuli Tormentillo comp. Und Calcium carbonicum/Cortex Quercus verabreicht, in schweren Fällen auch 3 x wöchentlich bis 2 x täglich 1 ml als subcutane Injektion.

 

Darmkoliken

Häufig führt eine ungewohnte Nahrungsumstellung in der Schwangerschaft zu Blähungen. Zum Beispiel können Vollkornprodukte in Verbindung mit Zucker oder Kaffee blähen. Daher ist die Umstellung auf eine die Lebensprozesse fördernde DEMETER Ernährung bereits möglichst lange vor einer erwünschten Schwangerschaft sinnvoll.

Empfehlung:

Hier sollte Vitamin B reiche Nahrung wie, Kartoffeln, Vollkorn, Haferflocken, Sojabohnen, Hühnerfleisch, Fisch, Bananen, Sonnenblumenkerne, Acidophilusmilch und Äpfel empfohlen werden.

Meiden Sie Schwerverdauliches, Hülsenfrüchte, Kohl, Pflaumen, Gurken und kohlensäurehaltige Getränke. Auf Alkohol sollte während der Schwangerschaft generell verzichtet werden.

Entspannen auf die Darmmuskulatur wirken bei Spastik 3 x täglich 10 Globuli Nicotiana comp, bei starken Krämpfen können zusätzlich 3 x täglich je ein Carum carvi Zäpfchen empfohlen werden. Sehr wohltuend wird auch empfunden, den Unterbauch mit Kupfer Salbe rot im Uhrzeigersinn einzureiben und danach eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernsäckchen aufzulegen. Hilfreich bei Darmbeschwerden ist auch viel körperliche Bewegung. Eine einfache Übung besteht darin, in Rückenlage die Beine abwechselnd am Bauch vorbei anzuziehen. Tägliche Spaziergänge sind für jede Schwangere empfehlenswert.

Als Heiltee kam der sogenannte Vierwindetee getrunken werden. Dazu werden Fenchel, Anis, Kümmel und Koriander zu gleichen Teilen gemischt. Davon 1 TL auf eine Tasse kochendes Wasser geben, 20 Minuten zugedeckt ziehen lassen und höchstens 3 Tassen über den Tag verteilt trinken.

 

Gallenbeschwerden

Die Gallenblase wird im letzten Trimeron (Dauer 3 Monate) der Schwangerschaft durch den wachsenden Uterus (häufig seelisch veranlagt) seitlich verlagert. Die dadurch bedingten mechanischen Beeinträchtigungen der Gallenwege, eine verzögerte Gallenblasenentleerung und die Veränderung der Zusammensetzung der Galle begünstigen Beschwerden bei der Verdauung bis hin zur Gallensteinbildung. Auch hierin zeigt sich wieder die zurückgetriebene abbauende Wirkung der beiden höheren Wesensglieder im mütterlichen Organismus.

Empfehlung:

Zur Anregung der Gallentätigkeit in der Spätschwangerschaft wird 2 – 3 x täglich eine Chelidonium Kapsel zur oder nach der Mahlzeit mit Flüssigkeit eingenommen. Hilfreich ist zusätzlich eine sanfte Massage des Oberbauches mit Cuprum/Nicotiana Unguentum.

 

 

 

Harnwegsinfekt

Nicht durch die Formkräfte der höheren Wesensglieder ausreichend durchstrukturierende Lebensvorgänge sind für Entzündungen prädisponiert. Bedingt durch die hormonelle Weitstellung der Harnleiter und das veränderte Millieu können Keime und Bakterien in die Blase gelangen.

Empfehlung:

Oberste Grundregel ist, viel zu trinken, mindestens 2 Liter Wasser täglich, am besten alle 30 Minuten ein Glas Wasser und regelmäßig die Blase zu entleeren! Auf zuckerhaltige Nahrung verzichten, dafür säurehaltige Nahrung und natürliches Vitamin C (Acerola Kirsche), da die Keime in saurem Millieu schlecht wachsen.

Zusätzlich werden 3 x täglich 10 Globuli Cantharis comp. Eingenommen und abends ein Salbenlappen mit Kupfer Salbe rot auf die Blasengegend aufgelegt. Insgesamt auf warme Füße und Unterleib achten. Bei gleichzeitigen Nierenbeschwerden 3 x täglich 1 TL. Nierentonikum einnehmen und die Nierengegend warmhalten. Bei Verdacht auf aufsteigende Beschwerden ist der Arzt aufzusuchen.

Als Heiltee eignet sich eine Mischung aus gleichen Teilen Birkenblättern, Bärentraubenblättern, Maisgriffel, Süßholz und Queckenwurzel. Ein EL. Dieser Mischung wird mit einer Tasse Wasser aufgekocht. Täglich werden zwei so zubereitete Tassen getrunken.



Herz-Kreislauf-Beschwerden

 

Hypotonie:


Eine Hypotonie (niedriger Blutdruck) ist in der ersten Hälfte der Schwangerschaft häufiger zu beobachten. Ursache ist die vermehrte Prostaglandinbildung und der dadurch bedingte Abfall des von Körper erhaltenen Gefäßwiderstandes. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft bessern sich meistens die Beschwerden. Da die Gefahr einer Minderdurchblutung der Plazenta besteht, sollte ein niedriger Blutdruck immer beachtet werden.

Empfehlung:

Neben den allgemeinen Ratschlägen mit kreislaufanregenden Übungen vor dem Aufstehen, keine plötzlichen Positionswechsel, sollte man lieber Wechselduschen warm/kalt, viele kleine Mahlzeiten einnehmen und regelmäßig schwimmen gehen. Da kann auch Levico comp. 3 x täglich 10 Globuli eingenommen werden. Zudem beleben Einreibungen mit Dr. Hauschka Rosmarin Körperöl (besser im Winter, wirkt wärmend) oder Dr. Hauschka Citronen Körperöl (wirkt erfrischend und im Sommer besser), morgens nach dem Duschen regt den Kreislauf an.

Auch ein Bad mit Dr. Hauschka Rosmarin Bad am Morgen ist sehr anregend. Als Morgengetränk ist grüner Tee oder Weißer Tee wegen seiner tonisierenden Eigenschaft günstig. Kaffee und Schwarztee sollten jedoch weitgehend gemieden werden.


Hypertonie


Bei einer Hypertonie (erhöhter Blutdruck) muss immer hinterfragt werden, woher sie kommen könnte und wie der individuelle Ausgangswert ist. Häufig besteht in der Schwangerschaft ein „Stresshochdruck“, auch kann eine Nierenschwäche zu einem erhöhten Blutdruck und Ödemneigung führen. Sind die Blutdruckwerte zu Hause im Normbereich (Protokoll führen), kann man den Blutdruck pflanzlich regulieren. Bei permanentem erhöhtem Blutdruck sollte man einen Facharzt aufsuchen.

Blutdruckwerte:

Empfehlung:


Zur Kreislaufharmonisierung werden 3 x täglich 10 Globuli Arnica/Aurum eingenommen. Zusätzlich sollte der Genuss anregender Getränke wie Kaffee, Schwarztee oder Cola eingeschränkt werden. Die Ernährung sollte kaliumreich und salzarm sein. Günes Gemüse, Salat, Petersilie, Bananen, Vollkornprodukte, Fisch. Auch auf reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Gleichzeitig können Entspannungsübungen durchgeführt werden. Hilfreich ist auch ein Entspannungsbad mit Dr. Hauschka Lavendel Bad. Jeden Tag sind 30 – 60 Minuten Spaziergang angesagt. Folgende Teemischung wirkt zusätzlich entspannend. 50g Melisse, 25g Weißdorn und 25g Ackerschachtelhalm mischen. Aus 1 TL. Der Mischung bereitet man eine Tasse Tee als Aufguss, den man morgens und abends warm trinkt. Bei einem rein nervösen Bluthochdruck wirkt eine Mischung aus 40g Johanniskraut, 30g Schafgarbe, 25g Melissenblätter und 25g Equisetumkraut. 1 EL. Dieser Mischung lässt man mit einer Tasse Wasser 5 Minuten kochen und seiht dann ab. Dieser Tee wird tagsüber schluckweise getrunken.

 

Ischiasbeschwerden und Kreuzbeinschmerzen

Eine hormonell bedingte Auflockerung mit einer Verquellung des Gewebes und Fehlhaltungen, die leicht entstehen, wenn die Schwangere die Schwere des Bauches auszugleichen versucht, können Ursache von Rückenbeschwerden sein.

 

Empfehlung:

Eine Massage mit Solum Öl mit kreisenden Bewegungen auf dem Kreuzbein fördert die Durchblutung und löst so die unangenehm schmerzhaften Verspannungen. Sehr gut hilft auch, 2 x täglich die Übung die „Uhr“ nach Angela Heller auszuführen. Dazu kreist man in Rückenlage mit dem Becken im Uhrezeigersinn. Bei Ischiasbeschwerden kann zusätzlich mit Disci comp. Argento 10ml flüssige Verdünnung zur Injektion gequaddelt werden. Dazu wird vorsichtig rechts und links entlang der Kreuzbeingegend eine kleine Teilmenge (jeweils 1 – 1,5ml) intrakutan (in die Lederhaut) injiziert, bis zu 3 x wöchentlich.

Zusätzlich helfen Wärmeanwendungen, wie Auflagen mit Kirschkern oder Heublumensäckchen und das sogenannte „Äpfelschütteln“. Dazu begibt man sich angezogen in den Vierfüßlerstand oder in die Knie-Ellenbogen-Haltung, die Hebamme nimmt die Pobacken in ihre Hände und beginnt, sie vibrierend zu schütteln, die Frau atmet auf „AAA“ aus, das Ganze wird 3 x wiederholt. 1 – 2 x täglich durchführen.

Obstipation - Verstopfung

Auch hier macht sich wieder das verminderte Eingreifen des Körpers im unteren Bereich bemerkbar. Vermittelt durch den erhöhten Progesteronspiegel nimmt der Tonus der Darmmuskulatur ab.

Empfehlung:

Wichtig ist die Umstellung auf ballaststoffreiche Vollwertnahrung mit Vollkornbrot, Flohsamenschale, Dörrobst, Äpfel, grünen Blattgemüse und Salaten. Zudem regt Milchsäure die Verdauung an, enthalten sind, milchsauer vergorenes Sauerkraut, Acidophilusmilch, Kefir, Kombucha, milchsauer vergorener Karottensaft, rote Rübensaft.

Morgens damit beginnen, auf nüchternen Magen ein Glas lauwarmes Wasser trinken. Über den Tag verteilt 2 – 3 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Tritt eine Besserung ein, oder kann die Ernährung nicht umgestellt werden, helfen die Einnahme von Lycopodium comp. 3 x täglich 8 Globuli und die kräftige Massage der Oberschenkel und des Unterbauches im Uhrzeigersinn mit Kupfer Salbe rot.

Regelmäßige Bewegung, am besten in der frischen Luft, regt den Stoffwechsel und den Tonus der Muskulatur an. Besteht die Obstipation weiter, empfiehlt es sich, einen Einlauf mit ca. 1 Liter lauwarmen Wasser oder Kamillentee durchzuführen. Klistiere können in jeder Apotheke gekauft werden.

 

Ödeme

Nicht von der Lebensorganisation belebte Gewebsflüssigkeit lagert sich im Gewebe ein. Eine Folge der schwangerschaftsbedingten Albuminverminderung im Serum ist die Abnahme des onkotischen Druckes, der die Wasserbindungsfähigkeit des Blutes bestimmt. Hierdurch wird die Bildung von Ödemen begünstigt, was zu einer schnellen Gewichtszunahme führt. Ödeme sind eventuell Anzeichen einer Schwangerschaftsgestose!

Empfehlung:

Bei Spannungsgefühl in den Beinen kann der venöse Rückstrom angeregt werden, wenn man täglich etwa 3 Minuten mit einer Bürste und von den Zehen zu dem Oberschenkel massiert oder warm/kalt abduscht und anschließend mit Dr. Hauschka Rosmarin Beinlotion oder Aesculus/Prunus comp. Essenz einreibt.

Zur Förderung der Wasserausscheidung hilft, einmal wöchentlich einen Reistag einzulegen. Zur Anregung der Nierentätigkeit und des Stoffwechsels kann 3 x täglich ein TL. Nierentonicum eingenommen werden, bei Lymphstau hilft, 3 x täglich 10 Globuli Renes/Borago comp. Einzunehmen. Zusätzlich kann ein „Gestosetee“ getrunken werden. Es besteht aus Birkenblätter, Zinnkraut und Brennesseln zu gleichen Teilen mischen, davon 3 EL. Auf 1 Liter Wasser geben, 10 – 15 Minuten ziehen lassen, ca. 1 – 2 Liter davon täglich trinken.

 

Schlafstörungen

Psychische Probleme mit einer eventuell nicht erwarteten Schwangerschaft können zu Beginn die Ursache von Schlafstörungen sein. Generell kann die etwas veränderte Wesensgliederkonfiguration in der Schwangerschaft das Lösen von Körper und ich zur Nacht erschweren, obwohl andererseits oft ein vermehrtes Schlafbedürfnis besteht.

Gegen Ende der Schwangerschaft sind die Schlafstörungen zusätzlich durch die eingeschränkte Positionswahl und das häufige nächtliche Wasserlassen bedingt.

Empfehlung:

Lagerungskissen helfen, während der Spätschwangerschaft in eine einigermaßen angenehme Lage zu kommen. Gegen Abend sollte die Flüssigkeitsaufnahme etwas eingeschränkt werden, um Störungen durch den nächtlichen Harndrang zu reduzieren.

Schutz vor zu vielen Reizen und Entspannungsübungen vor dem Schlafengehen sind auf alle Fälle empfehlenswert. Die Entspannung wird durch ein Voll- oder Fußbad mit Dr. Hauschka Lavendel Bad und Armeinreibungen mit Dr. Hauschka Lavendel Körperöl sehr gut unterstützt.

Zur Minderung der allgemeinen Unruhe ist die Einnahme von Valeriana comp. 10 Globuli ½ Stunde vor dem Schlafengehen angezeigt. Ist die Unruhe mit nervösen Zuständen kombiniert, sind die Mittel der Wahl Passiflora comp. 2 x täglich 10 Globuli + 10 bis 15 Globuli vor dem Schlafengehen oder Paseflora Nerventonikum, 2 TL in warmen Wässern einnehmen.

Zusätzlich kann ein warmer Tee aus Hopfen, Baldrian, Johanniskraut und Melisse zu je gleichen Teilen das abendliche „zur Ruhe kommen“ unterstützen. Bei Abneigung gegen Tee kann das alte Hausmittel Milch mit Honig und eventuell Anis getrunken werden. Nachdem das Schlafzimmer gut gelüftet ist, geht man am besten in Wollsocken ins Bett.

 

Schwangerschaftsstreifen

Die passive Dehnung der Haut kann eine Schädigung der elastischen Fasern der Haut auslösen. Bilden sich die zunächst dunkelroten Streifen zurück, blei9ben schmale, silbrige Hautnarben – die Schwangerschaftsstreifen zurück.

Empfehlung:

Vorbeugend und frühzeitig mit der Massage von Brust, Bauch, Gesäß, Darmpartie und Oberschenkel beginnen. Bei einer bestehenden Bindegewebsschwäche sind Schwangerschaftsstreifen leider nicht zu verhindern, sie lassen sich höchstens etwas mildern. Sehr gut hilft eine Zupfmassage mit Dr. Hauschka Schlehenblüten Körperöl. Die Haut wird dabei durchwärmt und besser durchblutet, dadurch ist sie dehnfähiger. Auch Waschungen mit verdünnter Aesculus/Prunus comp. Essenz sind hilfreich. Ab dem 7. Schwangerschaftsmonat auf regelmäßige abendliche Einreibung mit Kupfer Salbe rot wechseln. Zudem fördert eine eiweißreiche Kost, die viel Vitamin C (frisches Obst, Gemüse, Acerola Kirsche) und Provitamin A (Käse, Karotten, Broccoli) enthält die Dehnfähigkeit des Gewebes.

Sehr zu empfehlen bei beanspruchter Haut an Bauch, Brust und Damm mit Vitamin C haltigen Öl oder Salbe leicht einmassieren. Sanddorn Öl, Sanddorn Salbe.

 

Sodbrennen

Tritt meistens in der zweiten Schwangerschaftshälfte aufgrund des Magenhochstandes und dem durch den Progesteronblock (verringert den Muskeltonus) unzureichenden Verschluss der Kardia (Ausgang des Magens) auf. Auch hierin spiegelt sich die verminderte Einwirkung der höheren Wesensglieder unter dem Zwerchfell wider.

 

 

Empfehlung:

Auslösende Faktoren meiden z. B. scharf gewürzte Speisen, Kaffee, schwarzer Tee, Früchtetee, Kohlensäurehaltige Getränke, zu viel tierisches Eiweiß und Zucker. Bevorzugen Sie dafür leicht bittere Speisen. Den Oberkörper immer leicht erhöht lagern und Bolus alba comp. Pulver, 2 TL. In einer Tasse mit warmem Wasser verrührt über den Tag verteilt schluckweise trinken. Sehr gut hilft auch Zeolith und Gerstengras.

Harmonisierung der Megensekretion können zusätzlich 5 x täglich 10 Globuli Robinis comp. Eingenommen werden. Insgesamt sollte auf eine magnesiumreiche Ernährung geachtet werden. Z.B. durch grünes Gemüse, ungeschälten Reis, Nüsse, Weizenkeime, Haferflocken und Vollkornprodukte.

Essen Sie kleine Portionen, meiden Sie Zucker- und Fettreiches essen. Bei Sodbrennen helfen sehr gut Luvos Heilerde, Zeolith Klinopthilolith, Flohsamenschalen, Kieselsäure Gel auch Reiswaffeln und Haselnüsse können Säure binden.

 

Übelkeit Erbrechen

Besonders zu Beginn der Schwangerschaft tritt häufig morgens Übelkeit auf. Als mögliche Ursache kommen Anpassungsschwierigkeiten an die Hormonumstellung infrage. Die hormonellen Veränderungen führen zudem zu einer niedrigen Reizschwelle des Brechzentrums.

Empfehlung:

Bei diesen Problemen sollte die Frau immer das essen, worauf sie Lust hat. Um die Motilität und Sekretion zu harmonisieren, können bewährter Weise 3 x täglich je 10 Globuli Gentiana comp. Zusammen mit Robinia comp. Eingenommen werden. Ist die Übelkeit mit Schwindel kombiniert, werden Aurum/Valeriana comp. 3 x täglich 10 Globuli verabreicht. Zusätzlich helfen an der frischen Luft, ein regelmäßiger Tagesablauf. Schon vor dem Aufstehen im Bett ein Knäckebrot, einen Zwieback oder eine Reiswaffel essen und dazu einen magenfreundlichen Tee schluckweise trinken. Tagsüber regelmäßig kleine Mahlzeiten einplanen. Hilfreich ist bei manchen Frauen auch kandierter Ingwer.

 

Varizen

Der Venendruck nimmt im Verlauf der Schwangerschaft, vor allem im Bereich der unteren Extremitäten beträchtlich zu. Ursache ist eine Kompression der Beckenvenen und der Vena Cava inferior durch die Gebärmutter. Dadurch kommt es zur Bildung oder Verstärkung schon vorhandener Varizen.

Empfehlung:

Morgens die Beine warm/kalt abduschen und anschließend bei leichten Beschwerden mit Dr. Hauschka Rosmarin Beinlotion einreiben, bei starken Beschwerden mit Aesculus/Prunus comp. Essenz, danach Stützstrümpfe anziehen. Fußgymnastik in den Tagesablauf einbauen, z.B. ab und zu Zehenspitzen gehen und öfters am Tag die Füße hochlegen, regelmäßig spazieren gehen.

Bei akuten, entzündlich bedingten Schmerzen kann man eine Auflage mit Topfen an der betroffenen Stelle machen. Anstatt Topfen hilft auch ein Salbenverband mit Quercus Salbe. Machen Sie kalte Kniegüsse – an der Außenseite hoch und Innenseite wieder runter, kühlende Lotionen auftragen. Buchweizen essen und Buchweizentee trinken stärkt die Gefäße von innen.

 

Völlegefühl

Durch den Magenhochstand kommt es in den letzten Schwangerschaftswochen häufiger zu Völlegefühl.

Empfehlung:

Durch viele kleine Mahlzeiten wird der Magen weniger belastet. Besteht trotzdem ein ständiges Völlegefühl, ist die Magen-Darm-Funktion gestört. Hier hilft zur Harmonisierung der Verdauungsvorgänge die Gabe von 5 Globuli Gentiana comp. Vor den Mahlzeiten. Vor einem opulenten Mahl sollte, vorbeugend 1 TL. Enzian Magentonikum von WALA eingenommen werden.

 

Vorzeitige Wehentätigkeit