Ein Wanderer durchstreift die Canyons der Zion Narrows im Zion National Park in Utah.

INHALT

VORWORT: FOLGE DEINEN TRÄUMEN

VON GEORGE W. STONE

SÜD- UND MITTELAMERIKA

AFRIKA

EUROPA

ASIEN

OZEANIEN

NORDAMERIKA

POLARREGIONEN

MITWIRKENDE & DANK

QUELLEN

BILDNACHWEIS

REGISTER

Heißluftballons schweben über Tempeln der historischen Königsstadt Bagan in Myanmar.

VORWORT

FOLGE DEINEN TRÄUMEN

Unsere Reisen sagen so viel über uns aus wie unsere Wünsche. Unsere Ziele sind so ambitioniert wie unsere Vorstellungen. Dieses Buch richtet sich an Träumer mit einem Hang zu Abenteuern – an Menschen, die überlegen, was möglich wäre, und sich dann daranmachen, es zu verwirklichen. Kurz, an Leute, die der gleiche Forschergeist antreibt, wie er auch National Geographic zugrunde liegt. Das Schönste an der Tätigkeit bei National Geographic ist, dass jede Woche bekannte Entdecker bei uns vorbeischauen.

Es nicht ungewöhnlich, dass die legendäre Ozeanografin Sylvia Earle durch die Cafeteria flitzt wie ein Anglerfisch durch Seeanemonen. Oder dass der Unterwasserarchäologe Bob Ballard, der das Wrack der Titanic fand, etwas ratlos nach einem versteckten Konferenzraum sucht. Ab und zu fühlt sich jeder mal wie ein Fisch auf dem Trockenen, aber das dämpft den Elan der großen Abenteurer wenig. Im Gegenteil: Die Forscher vermehren mit Leidenschaft das Wissen über die uns bekannte Welt – und kehren mit unvergesslichen Geschichten zurück.

Und so können wir es alle machen. Einer Idee zu folgen – egal, wie verrückt sie im Moment erscheinen mag – entspricht unseren Träumen und dem einzigartigen Potenzial unseres Lebens. Es geht nicht um einen Wettbewerb, sondern darum, die Welt zu den eigenen Bedingungen zu erfahren. Eine der jüngeren Abenteuergeschichten von National Geographic war diesbezüglich besonders inspirierend. 2017 gelang dem Profibergsteiger Alex Honnold im Alleingang, ohne technische Hilfsmittel und Sicherung der Durchstieg der 914 Meter hohen Steilwand des El Capitan, was in der Kletterszene als »Mondlandung des Free-Solo-Kletterns« gefeiert wurde. Für den bekanntermaßen sehr bescheidenen Honnold ist Klettern ein Sport ohne viel Adrenalinausschüttung, da man langsam und methodisch vorgeht. Und selbst seine weltweite Bekanntheit hält Honnold nicht davon ab, sich auf die Herausforderungen zu konzentrieren, die ihm Freude machen. »Die Verwirklichung dieses Traumes hat es mir ermöglicht, mein bestes Leben zu leben«, sagte Honnold unmittelbar nach seiner El-Capitan-Bezwingung. »Das macht mich hoffentlich zur besten Version meiner selbst.«

Was ist unser bestmögliches Selbst? Vielleicht wecken die 245 Abenteuer in diesem Buch, voll mit Wäldern, Flüssen, Riffen, Gipfeln, Pfaden, Tälern, Meeren und Kulturschätzen, unsere Ambitionen, die Welt zu erforschen und unser wahres Selbst zu verwirklichen. Und für diejenigen, die fürchten, dass ihnen die Reiseziele ausgehen könnten: Keine Sorge! Vom Cerro Aconcagua bis zum Mount Everest, von Banff bis Borneo, von Namibia bis Norwegen, vom Sambesi bis zum Zanskar und darüber hinaus – dieses Buch führt vor Augen, dass unser Planet ebenso unermesslich und vielfältig ist wie unsere innere Welt und unsere Wünsche.

Nun fehlt nur noch unsere eigene Geschichte, das Überführen eines Traumes in die Realität, die Reise unseres Lebens, die unser Dasein zu einem bedeutsamen Abenteuer macht. Lasst uns die Streiftour beginnen.

GEORGE W. STONE

Chefredakteur des National Geographic Traveler

Huskys vom Hey Moose! Kennel in Healy ziehen einen Hundeschlitten durch den Denali National Park in Alaska.

KAPITEL 1

SÜD- UND MITTELAMERIKA

Im leuchtend blauen Meer schwimmen, auf aktive Vulkane klettern, mit der Seilrutsche über grünem Dschungel dahingleiten und über schneebedeckte Berge wandern

IM UHRZEIGERSINN VON OBEN LINKS: Ein Tukan am Vulkan Arenal in Costa Rica. Der Sonnentempel der Inka-Ruinen von Ingapirca in Ecuador. Die Küste der Isla del Sol im Titicacasee. Hoch zu Ross auf der Osterinsel in Chile.

NICARAGUA

VULKANRODELN UND ÜBER DEN URWALD GLEITEN

In einer urtümlichen Landschaft nach Lust und Laune wandern, rodeln und schwimmen

Die Rodler auf dem Ascheabhang des Cerro Negro werden bis zu 96,6 Kilometer schnell.

Als der Cerro Negro, Nicaraguas jüngster Vulkan, 1999 das letzte Mal ausbrach, stürzten Geröllbrocken die westliche Flanke hinunter und schufen einen steinigen Hang. Auf der anderen Seite lagerte der Wind die dunkle Vulkanasche ab – auf der es sich hervorragend rodeln lässt, wie ein paar findige Köpfe im Jahr 2004 feststellten. Eine exotische neue Sportart war erfunden: Vulkanrodeln.

»Dies ist der einzige Ort der Welt, an dem man auf einem Brett über die Asche eines aktiven Vulkans hinunterrodeln kann«, erklärt Nick Porter, ein Reiseleiter, der 2013 seinen Job bei einer Bank im britischen Manchester aufgab, auf Reisen ging und England für immer den Rücken kehrte. Es brauchte etwas Zeit, um herauszufinden, wie man den Aschehang am besten hinabrodelt. Der Erfinder des Vulkanrodelns, Daryn Webb, versuchte es mit einem Tisch, einer Matratze und einem kleinen Kühlschrank, bis er schließlich bei Sperrholz landete.

Mit mindestens 23 Eruptionen in den 169 Jahren seines Bestehens ist der Cerro Negro einer der aktivsten Vulkane der Welt. Sollte einem der Adrenalinkick durch die aufregende Abfahrt nicht genügen, dann hat Nicaragua noch mehr zu bieten: sonnige Küsten, Städte mit reicher Geschichte, exotische Tiere und nebelverhangene Urwälder.

Reisetipps

REISEZEIT: In der Trockenzeit zwischen November und April, wenn die Temperaturen mild und die Tage sonnig sind.

PLANUNG: Vulkanrodeln, den Extrem-Funsport des Landes, bieten diverse Veranstalter an; Bigfoot Hostel waren die ersten. Zur Luxusversion gehören ein Hubschrauberflug vom Mukul-Resort aus und eine Abfahrt im Snowboardstil. Das gemeinnützige Kinderhilfswerk Quetzaltrekkers bietet eine etwas sanftere Version an.

WEBSEITEN: bigfoothostels.com; mukulresort.com; quetzaltrekkers.com/xela; vianica.com

Hängematten auf der Isla Pequeña del Maíz.

BESONDERE UNTERNEHMUNGEN

Rodeln auf dem Vulkan

Das Abenteuer beginnt mit einer holprigen Fahrt durch kleine Dörfer im Parque Nacional Cerro Negro. Der Vulkan, der »schwarze Hügel«, überragt die Landschaft, seit er 1850 zum ersten Mal ausgebrochen ist. Er ist der perfekte Spielplatz für Adrenalinjunkies. Der Zutritt kostet fünf US-Dollar, für weitere fünf Dollar trägt einem ein Einheimischer die Rodelboards den Berg hinauf (die Boards stellt der Veranstalter oder man mietet sie vor Ort). Zuerst geht es eine Stunde einen windigen Pfad bergauf. Er führt um vier Krater herum, aus denen Schwaden von Schwefel und trockene Hitze aufsteigen, was daran erinnert, dass der Vulkan durchaus noch aktiv ist. (Aber keine Sorge, er wird von der nicaraguanischen Erdbebenwarte überwacht.) Auf dem Gipfel auf 728 Metern Höhe schlüpft man als Vulkanrodler in einen orangefarbenen Overall, setzt eine Schutzbrille auf und erhält eine kurze Einführung, wie man das Board – im Grunde ein Brett mit einem Halteseil – mit den Füßen in der Asche steuert und bremst. Ein Teilnehmer nach dem anderen stößt sich von der Kraterkante ab und wird mit zunehmender Neigung immer schneller. Die Fahrt dauert etwa drei Minuten (oder auch mal fünf, wenn man vom Board fällt). Die Asche ist mit kleinen Steinen durchsetzt, und wer stürzt, kann sich schon mal ein paar Schrammen zuziehen. Doch die meisten schaffen es unbeschadet. Im Ziel schießen die Veranstalter Fotos und messen die Geschwindigkeit. Rekord sind 96,6 Stundenkilometer – mittels Radar gemessen.

Reiten im Hinterland

Einen Ausritt durch die grüne Landschaft Nicaraguas sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Touren führen durch das Hinterland der Stadt Granada. Am schönsten ist dabei der Besuch des Kratersees Apoyo, der vor etwa 23000 Jahren entstand und in einem Naturschutzgebiet liegt. Nach dem Ritt unter der heißen Sonne ist ein Bad darin eine willkommene Abkühlung. Also Badesachen nicht vergessen!

Wandern über den Wolken

Der Vulkan Mombacho liegt etwa zehn Kilometer südlich von Granada und ist für seinen Wolken- und Nebelwald auf seinen Hängen bekannt. Hier leben Pumas, Brüllaffen und viele andere Tierarten. Die zweistündige Wanderung ist nicht ganz ohne, aber eine lohnende und aufregende Erfahrung. Man hat wunderbare Ausblicke über einige der vier Krater, sieht Wildtiere und genießt die kühleren Temperaturen unter dem Blätterdach. Es ist ratsam, im Empfangszentrum des Naturschutzgebiets einen Guide zu engagieren, um so viel wie möglich zu sehen.

Über den Urwald gleiten

Wer seinen Adrenalinspiegel steigern möchte, kann im Nebelwald Nicaraguas an langen Seilrutschen über den Urwald flitzen. Ein Lastwagen bringt einen im Naturschutzgebiet am Fuß des Vulkans Mombacho zur ersten Plattform der Canopy Tour Miravalle, die über 17 Plattformen und drei Hängebrücken führt. Dann gleitet man auf einmalige Weise über zwei Kilometer durch den Wald, vorbei an Brüllaffen sowie exotischer Flora und Fauna.

Sonnenbaden am Strand

Es muss nicht immer ein Adrenalinschub sein – auch eine Pause an den Stränden der Islas del Maíz, 69 Kilometer vor der Küste Nicaraguas, ist ein Erlebnis. Dank ihres ganzjährig warmen Wetters sind die Inseln der perfekte Ort, um bei Tauch-, Paddel- oder Schnorcheltouren im klaren kristallblauen Wasser und an den Stränden der Karibik zu entspannen.

HIGHLIGHTS

Einen der aktivsten Vulkane der Welt über einen Abhang aus Asche hinunterrodeln.

Durch einen exotischen Regenwald mit Pumas und Brüllaffen wandern und über ihn hinweggleiten.

Auf den Islas del Maíz Sonne und Wellen genießen.

Die Seilrutsche im Regenwald am Mombacho führt durch eine schlüssellochförmige Lücke zwischen den Bäumen.
Pferde warten oberhalb des Kratersees Apoyo auf ihre Reiter.

ECUADOR

AUF ZU DEN GALÁPAGOSINSELN

Darwins lebendes Labor der Evolution erkunden und endemische Arten beobachten

Die Klippen auf der Isla San Cristóbal im Parque Nacional Galápagos.

Kaum sonst irgendwo auf der Erde kommt man wilden Tieren so nahe wie auf den Galápagosinseln. Ihre abgeschiedene Lage im Pazifik, etwa 1000 Kilometer vor der Küste von Ecuador, verhinderte, dass große Raubtiere die 19 großen Inseln mit aktiven Vulkanen und die zahllosen kleinen Inseln erreichten. Daher konnten sich in dem zerklüfteten Gelände eine Vielzahl bizarrer endemischer Arten entwickeln, wie etwa flugunfähige Kormorane, die Galápagos-Riesenschildkröten und die Galápagos-Lavaechsen. Die vier großen, unterschiedlich warmen Meeresströmungen rund um die Inseln führten zu einer Wunderwelt endemischer Meerestiere wie Meerechsen (die einzigen im Meer lebenden Reptilien der Welt) und den kleinen Galápagos-Pinguinen, den einzigen Pinguinen nördlich des Äquators. Die Tiere in »Darwins Evolutionslabor« haben keine Scheu vor Menschen und existieren oft nur hier: Etwa 97 Prozent der Landtiere und Reptilien, 80 Prozent der Landvögel und über 20 Prozent der hier im Meer lebenden Arten sind endemisch.

Die einzige Möglichkeit, die Galápagosinseln zu erkunden, ist eine Seereise zwischen den Inseln, wie sie Darwin 1830 auf der HMS Beagle unternahm. Der Galápagos Nationalparkdienst reguliert die Schiffsrouten, Expeditionsreisen und Landausflüge strikt, um den Archipel vor seiner größten Bedrohung zu schützen – dem Menschen.

Reisetipps

REISEZEIT: Juni bis November, wenn es kühl und trocken ist (im Dezember bis Mai ist es warm und oft regnerisch), sind weniger Touristen unterwegs und man hat eine gute Sicht unter Wasser.

PLANUNG: Die Galápagosinseln kann man nicht selbstständig bereisen, sondern nur mit lizenzierten Reiseanbietern wie National Geographic Expeditions. Wer die Parkregeln strikt befolgt, schützt die Inseln am besten. Dazu gehört auch, mindestens zwei Meter Abstand zu Tieren zu halten.

WEBSEITEN: nationalgeographic.com/expeditions; galapagos.org

Eine Grüne Meeresschildkröte.

7-TAGE-TOUR

Tag 1

Von der Isla Santa Cruz, der am dichtesten besiedelten Insel, geht es zur Isla San Cristóbal, einer der geologisch ältesten (über 2,4 Millionen Jahre) Inseln des Archipels mit dem am längsten permanent besiedelten Ort, El Progreso, der 1869 gegründet wurde. Hier loszufahren ist symbolisch, denn dies war die erste Insel, die Darwin 1835 besuchte. Man folgt seinen Spuren, indem man an Land Schildkröten, Blau- und Rotfußtölpel und Lavaechsen beobachtet. Beachtenswert sind auch die endemische San-Cristóbal-Spottdrossel und die Calandrinia-Pflanze sowie das heisere Bellen der Galápagos-Seelöwe, die hier in einer der größten Kolonien weltweit heimisch sind.

Tag 2

Fahrt nach Süden, um die 95 Arten des Vogelparadieses Isla Española zu beobachten, darunter Española-Spottdrosseln, Gabelschwanzmöwen, Blaufuß- und Nazcatölpel. Die Insel ist das Hauptbrutgebiet des Galápagosalbatros, der mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,4 Metern der größte Vogel des Archipels ist. Von April bis Dezember kann man die Riesen auch an Land sehen. Die Brutzeit dauert von April bis Juni. Im folgenden Januar verlassen die Jungen das Nest, fliegen aufs Meer hinaus und kehren erst nach sechs Jahren zurück, um sich einen Lebenspartner zu suchen.

Über einen Pfad geht es weiter nach Punta Suarez am westlichsten Punkt der Insel, wo es Albatrosse, Meerechsen sowie Seelöwen gibt. Unterwegs kann man es sich zur Aufgabe machen, die Galápagos-Lavaechsen zu zählen, die man entdeckt – die Reptilien sonnen sich überall auf den Lavafelsen.

Tag 3

Das heutige Ziel, die Isla Floreana, verfügt über die längste Besiedlungsgeschichte der Galápagosinseln: die erste besiedelte Insel (1807), die erste von Ecuador kolonisierte Insel (1832) und der Standort der ersten Poststelle (1793). Die Poststelle in der »Post Office Bay« war ein Fass. Walfänger, die im 18. Jahrhundert auf ihrer Fahrt Floreana anliefen, legten dort ihre Briefe hinein. Schiffe auf dem Rückweg nahmen sie an ihre Bestimmungsorte mit. Das briefmarkenlose System funktioniert noch heute. Man schreibt eine Postkarte, wirft sie in das Fass und geht dann die Post durch, die man mitnehmen und versenden könnte – oder man liefert sie zu Hause persönlich aus. Anschließend schnorchelt man dann zwischen den Seelöwen der Isla Champion, einem erloschenen Schildvulkan, und wandert zum Strand der Schildkrötennester.

Tag 4

Rund um die Isla Isabela hält man Ausschau nach Walen, Delfinen und Molas – riesigen Mondfischen, die bis zu 2,3 Tonnen schwer werden können. Die 119 Kilometer lange Insel in der Form eines Seepferdchens ist die größte im Archipel. Sie ist größer als alle anderen Inseln zusammen. An Land wandert man am Fuße riesiger Schildvulkane entlang und entdeckt Meerechsen, Meeresschildkröten, die einzige Art flugunfähiger Kormorane der Welt und die einzigen Pinguine, die nördlich des Äquators leben.

Tag 5

Die Isla Santiago war die zweite Insel, die Darwin besuchte. Man legt im Nordwesten in der James Bay an und folgt dem Pfad nach Norden zum Espumilla-Strand, an dem Meeresschildkröten nisten (ausreichend Abstand zu den Nestern halten). Dann geht es landeinwärts an einer Lagune vorbei, an der man mit etwas Glück Flamingos und Bahamaenten sehen kann. Der Weg schlängelt sich durch eine vogelreiche Trockenzone. Am Südende der Bucht wandert man an der Küste durch Gezeitenbecken und Höhlen und sucht nach Galápagos-Seebären, Meerechsen, Seelöwen, Watvögeln und Roten Klippenkrabben. Wenn noch Zeit ist, folgt man dem Pfad durch das Inland im Süden, der über einer verlassenen Salzmine endet. Man fährt zur Ostseite von Santiago, um die Vulkanlandschaft zu sehen und wandert in der Sullivan-Bucht über schwarze Pāhoehoe-Lava. Unmittelbar vor der Küste liegen die roten Sandstrände der Insel Rábida. Die felsige Insel ist ein guter Platz zum Schnorcheln zwischen verspielten Seelöwen und anmutigen Mantas mit Flossenspannweiten von 3,6 bis 7 Metern.

Tag 6

Weiter geht es an der Südostküste von Santiago entlang zur Isla Bartolomé, einer Lavafelseninsel, die nicht einmal halb so groß ist wie der New Yorker Central Park. Auf dem kargen Eiland legen Grüne Meeresschildkröten ihre Eier ab. Aber die zwei Hauptattraktionen sind der Ausblick vom Vulkangipfel des Pináculo (nachdem man hinaufgestiegen ist) und das Schnorcheln mit Galápagos-Pinguinen, Haien, Rochen und den Meeresschildkröten im Ozean.

Tag 7

Der letzte Tag ist den Riesenschildkröten der Isla Santa Cruz gewidmet. In der Charles-Darwin-Forschungsstation, wo mehrere Riesenschildkrötenarten leben, sorgt das Zuchtprogramm des Nationalparkdienstes für das Überleben der bedrohten Galápagos-Riesenschildkröte. Nach dem Mittagessen in Puerto Ayora beobachtet und fotografiert man im Hochland die Schildkröten dann in freier Natur.

HIGHLIGHTS

Fahrt zur Isla Española, einem Paradies für Vogelliebhaber mit Spottdrosseln, Nazca- und Blaufußtölpeln und Galápagos-Albatrossen.

Bedrohte Riesenschildkröten in einem Zuchtprogramm besuchen.

Schnorcheln und paddeln zwischen Seelöwen, Meeresschildkröten und den einzigen wilden Pinguinen der Nordhalbkugel.

Eine Besucherin legt eine Postkarte in das historische Postfass auf der Isla Floreana.

Etwa die Hälfte aller Brutpaare der Blaufußtölpel lebt auf den Galápagosinseln.

EINDRÜCKE

Auf dem Inka-Pfad in Peru nach Machu Picchu

Von Boyd Matson

DER SICHERHEITS-CHECK am Flughafen zu Hause in Washington, D.C., ist nicht gerade der Ort, an dem ich den ersten Hinweis darauf erwartet hätte, dass ich für die 19-tägige Wanderung in den Bergen Perus vielleicht ein wenig mehr hätte trainieren sollen. Noch bevor ich an Bord gehen kann, sagt der Sicherheitsbeamte zu mir: »Sir, Sie sollten die Sachen aus Ihren Hemdtaschen nehmen« – wodurch ich mich gezwungen sehe, ihm zu erklären, dass ich diese »Sachen« wohl nur durch Diät und Training ablegen könne. Zugegebenermaßen erhoffe ich mir als Nebeneffekt von diesem Trip, ein paar überflüssige Pfunde in den Anden zu lassen. Denn vor der körperlichen Anstrengung, die das Wandern über bis zu 4500 Meter hohe Pässe erfordert, gibt es kein Entrinnen.

Die Inka legten vor 500 Jahren viele solcher Pfade an, die bis heute die einzigen Wege zu den historischen Stätten sind, die wir besichtigen wollen – Machu Picchu, Choquequirao, der Wassertempel Picha Unuyoc und die letzte Stadt der Inka, Vilcabamba, die auch Espíritu Pampa heißt.

Unser Guide hat Zelte, Lebensmittel, Maultiere mit Treibern für die Ausrüstung, Köche sowie – zur Sicherheit – ein paar Pferde organisiert, falls jemand ein »Pferdetaxi« benötigen sollte. Trotz dieser Annehmlichkeiten werden wir meistens auf dem Boden schlafen und ohne Internet und Strom auskommen müssen. Zudem wird es höchstwahrscheinlich gelegentlich regnen – vielleicht sogar schneien –, und das in Höhen, in denen wir Flachlandbewohner Schwierigkeiten haben werden zu atmen. Wundersamerweise begleitet mich mein Sohn Taylor – er findet, die Sache klingt spannend. Meine Frau Betty hatte anders reagiert: »Klingt nach der schlimmsten Reise aller Zeiten.« Und am Ende des ersten Tages auf der Tour nagt die Furcht in mir, dass ich gezwungen sein werde, die drei für mich als Ehemann unangenehmsten Wörter auszusprechen: »Du hattest recht.«

Touristen erklimmen die alten Stufen von Machu Picchu.
Choquequirao, am Ende des Apurímac-Tals, ist drei Mal größer als Machu Picchu.
Die Steinstufen führen den Huayna Picchu hinauf, wo sich einem ein Ausblick über ganz Machu Picchu eröffnet.

Ich hatte für den Anfang ein leichtes Warmlaufen erwartet – wie etwa bergab vom Dorf Cachora zum Río Apurímac und dann kurz bergauf zum Lager. Aber nach acht Stunden und einem 1524 Meter tiefen Abstieg erinnern mich meine Knie daran, dass es hinunter schlimmer ist als hinauf.

Die Realität – sowohl in Bezug auf den Berg als auch auf die Cardio-Fitness in großer Höhe – trifft mich völlig unerwartet. Meine Beine signalisieren, dass sie acht Stunden hinter sich und für heute genug haben. Dummerweise sind noch keine 30 von den insgesamt 610 Höhenmetern des Anstiegs zum nächsten Lager geschafft. Kein Adrenalinstoß bessert die Sache, also muss ich mich auf jeden Schritt konzentrieren, und ich zwinge meinen Körper vorwärts wie ein Kleinkind, das laufen lernt, während die Luft heiß und drückend ist und kein einziges Lüftchen weht.

Ich schwitze so stark, dass ich mir mit dem Tuch die Ohren abtrocknen muss, um etwas zu hören, obwohl das einzige Geräusch mein eigenes lautes Keuchen ist. Auch Taylor stößt an seine Grenzen. Keiner von uns hat die Energie, den anderen aufzumuntern. Als wir schließlich nach 11,5 Stunden in unser Zelt fallen, rafft er sich zu der Frage auf: »Schämst du dich genauso wie ich?« »Nein«, antworte ich, »ich bin nur erleichtert – der Tag ist vorbei und wir haben es geschafft.«

Ich versichere ihm, dass die Tage leichter werden, wenn wir uns akklimatisiert haben. Und so ist es, zumindest, was die Cardio-Leistung angeht. Ab dem dritten Tag joggt Taylor die Wege quasi hinauf. Aber es gibt unerwartete Rückschläge – solche, die Freunden später die vertraute Äußerung entlocken könnten: »Das klingt ja nach der schlimmsten Reise aller Zeiten.«

Die Hängebrücke Q’iswachaka führt über den Río Apurímac.

Wir ertragen zehn Tage Regen am Stück. Am fünften Tag rasten wir mittags auf einem schönen Pass, aber mein Knie blockiert. Die 671 Meter nach unten steige ich auf Trekkingstöcke gestützt ab. Am siebten Tag, als wir einen Pass in 4572 Metern Höhe überqueren, mutiert der Regen zum Schneesturm. Der Schnee macht es noch schwieriger, die 3500 steinernen Inkastufen hinabzusteigen.

Doch wo immer wir wandern, ist die Gegend atemberaubend schön. Und da starker Regen Taylor und mich oft stundenlang im Zelt gefangen hält, bleibt uns nichts anderes übrig, als zu reden – Vater und erwachsener Sohn besprechen alles, was sie bewegt. Die Kunst, nicht nur zu überleben, sondern über die Strapazen am Ende des Tages auch lachen zu können, lässt uns beide sagen: »Das ist die beste Reise aller Zeiten.«

Ach ja – und ich habe dabei sieben Kilo abgenommen.

Der Abenteurer und Journalist Boyd Matson moderierte Radiosendungen und Dokumentationen für National Geographic.

COSTA RICA

ZU LANDE, ZU WASSER UND IN DER LUFT

Das Land der »Pura Vida« vom Reich der Wolken bis hinunter zur Küste erkunden

In La Fortuna entspannt man sich in den heißen Quellen des Vulkans Arenal.

Costa Rica ist eine Schatzkammer der Biodiversität und ein einziges Outdoor-Abenteuer. Das relativ kleine Land, das an seiner schmalsten Stelle zwischen Pazifik und Karibik nur etwa 121 Kilometer misst, beherbergt über 2000 Baumarten und 9000 verschiedene blühende Pflanzensorten. Regen- und Nebelwälder bedecken ein Fünftel des Landes, das von Gebirgsketten und Flüssen dominiert wird.

Beim Naturschutz ist Costa Rica ein internationales Vorbild. Seit den 1970er-Jahren hat es ein System von Nationalparks eingerichtet, das nicht nur Wildnisgebiete bewahrt, sondern auch den sanften Tourismus fördert. Seilrutschen führen durch den Regenwald und an Wasserfällen wird Rafting sowie Canyoning angeboten. Für Abenteuer in der Wildnis liefern die Naturwunder des Landes zahllose Optionen, wie etwa das Monteverde Cloud Forest Biological Preserve, das größte seiner Art in Zentralamerika – oder die Küste von Guanacaste, mit weißen Stränden und azurblauem Meer.

Wer Costa Ricas wilde Seite erkunden möchte, macht am besten eine Tour von den Bergen zur Küste, von der Hauptstadt San José bis zum Pazifik. Die Route ist ein einziges Abenteuer und führt tief in den Dschungel mit kreischenden Affen und schnatternden Vögeln, durch abgelegene Felsschluchten mit brausendem Wildwasser, zu traumhaften Stränden am Rand des Regenwalds.

Reisetipps

REISEZEIT: Costa Rica hat viele verschiedene klimatische Regionen. Von Januar bis März oder im Juli ist es relativ trocken. Auf dem Río Pacuare gibt es das ganze Jahr über Raftingtouren.

PLANUNG: National Geographic Expeditions bietet regelmäßig Reisen für Kleingruppen an. Alleinreisende sollten einen Wagen mit Allradantrieb mieten und sich auf schlechte Straßen einstellen, auf allgegenwärtige Schlaglöcher und ausgewaschene Fahrrillen.

WEBSEITEN: nationalgeographic.com/expeditions; riostropicales.com; desafiocostarica.com; arenal.net

Raftingtour auf dem Río Pacuare.

7-TAGE-TOUR

Tag 1

Von San José, der Hauptstadt Costa Ricas, ist es nicht weit bis zum Finca Rosa Blanca Coffee Plantation Resort, einer von National Geographic als Unique Lodge of the World gelistete Unterkunft. In diesem nach Kaffee duftenden Hotel im Hochland über dem vom Nebelwald eingefassten Valle Central lassen schon der Ankunftstag und die erste Nacht die noch kommenden Abenteuer erahnen. Von Terrassen, tropischen Gärten und den Zimmern aus sieht man Vulkane wie den schlafenden Barva und den nahen, aktiven Poás mit seinen drei Kratern.

Tag 2

Der Tag beginnt mit einer Führung durch die Tausenden von Bananenstauden und Kaffeebäume der Bio-Plantage der Lodge. Auf einer geführten Tour erfahren die Gäste, wie die roten Kaffeekirschen entfleischt werden, um die Kaffeebohnen zu gewinnen, die dann fermentiert, getrocknet, sortiert und geröstet werden. Bei einer »Verkostung« können die berauschenden Aromen frisch gerösteten Kaffees genossen werden, was einen für die Wildwasserfahrt auf dem Río Pacuare am Nachmittag in die Gänge bringt. Der Fluss entspringt in den hohen Talamanca-Bergen und fließt über die Abhänge des inaktiven Vulkans Irazu zum Karibischen Meer.

Der Río Pacuare schlängelt sich durch eine tiefe, grüne Schlucht mit Stromschnellen der Klassen II bis IV und gilt als einer der besten Raftingflüsse der Welt. Eine herausfordernde Profifahrt kann man am oberen Río Pacuare erleben, vor allem in der Regenzeit (Mai bis November), wenn der Wasserstand hoch und Fluss schnell und wild ist. Die meisten Raftinggruppen befahren den unteren Río Pacuare, der mit Stromschnellen der Klassen II und III etwas zahmer ist – aber immer noch anspruchsvoll. Beide Fahrten wirbeln einen durch einen tropischen Regenwald mit vielen Wildtieren wie Kapuzineraffen, Faultieren, Papageien und Tukanen. Übernachtet wird in der Rios Tropicales Lodge, in einem 975 Hektar großen privaten Schutzgebiet am Ende der Río-Pacuare-Schlucht. Sie ist nur mit dem Boot oder zu Fuß durch den Regenwald zu erreichen.

Tag 3

Auf geführten Wanderungen erkundet man nun den Dschungel der Rios Tropicales Lodge, beobachtet Vögel, begutachtet die Wiederaufforstung, erlebt Abenteuer wie einen Ausritt zu einem nahen Dorf oder auf einer »Canyon-and-Canopy-Tour« den Adrenalinkick, den die Besteigung eines Baumriesen auslöst. Bei diesem Abenteuer seilt man sich auch in einem 61 Meter hohen Wasserfall ab und schwebt auf einer Folge von drei Seilrutschen hoch über dem Fluss dahin.

Tag 4

Es geht für einen halben Tag zurück auf den Río Pacuare, auf eine Raftingtour durch Stromschnellen der Klassen II, III und IV, dann etwa drei Stunden mit dem Auto nach Nordwesten zum Volcán Arenal National Park mit dem bekanntesten Vulkan Costa Ricas. Die letzte Eruption war im Jahr 2010, momentan ist er gerade nicht ausbruchgefährdet, aber an der westlichen Flanke speit er seit 42 Jahren Rauch und glühende Lava. Übernachten kann man im Hotel Arenal Manoa oder im Arenal Springs Resort nahe des Parkeingangs. Ersteres gehört zu einer Milchfarm, Letzteres verfügt über Thermalbecken mit mineralreichem Wasser, das der Vulkan auf 34 bis 40 °C erwärmt.

Tag 5

Der Volcán Arenal National Park ist für jeden Adrenalinjunkie ein Traumziel. Es empfiehlt sich, einen freien Tag im Park einzuplanen und einige der Aktivitäten auszuprobieren, die die erfahrene Desafio Adventure Company anbietet. Deren »Gravity Falls Waterfall Jumping Tour« beginnt mit dem Abseilen an einem 4,3 Meter hohen Wasserfall und toppt die Sache noch mit einer Reihe von Sprüngen von den Wasserfällen und Klippen in die smaragdgrünen Wasserbecken der Schlucht. Die Tour von Lost Canyon Adventures kombiniert Abseilen, Bouldern, Springen, Wandern, Flussklettern und einen Sprung in die Schlucht.

Tag 6

Es geht etwa zwei Stunden durch hügeliges Farmland nach Nordwesten zum Volcán Tenorio National Park. Der schlafende Vulkan dominiert die umliegenden wildtierreichen Regenwälder. Bekannt ist der Park vor allem für seinen unglaublich blauen Río-Celeste-Wasserfall. Man wandert unter dem grünen Blätterdach zur rauschenden Kaskade, die man schon von Weitem hört. Im kalten, von Gischt bedeckten Wasserbecken unter dem Wasserfall darf man nicht schwimmen, aber man kann die 250 Stufen hinabsteigen, um es aus der Nähe zu betrachten. Nach der Wanderung zum Wasserfall fährt man zwei Stunden nach Westen zur Pazifikküste von Guanacaste. Übernachten kann man am Playa Hermosa direkt am Meer, in Hotels wie dem Bosque del Mar oder dem Villas Sol Hotel and Beach Resort.

Tag 7

Am letzten Tag erkundet man auf einer Kajak- oder Stand-up-Paddling-Tour die Küste von Guanacaste. Einige Anbieter kombinieren die Tour mit Schnorcheln, wobei man das vielfältige Leben im Meer entdecken kann: Dicht unter der Meeresoberfläche schwimmen Meeresschildkröten, Muränen, Oktopusse und tropische Fische in schillernden Farben. Mit einer Bootstour bei Sonnenuntergang kann man die Reise dann ausklingen lassen.

HIGHLIGHTS

Bei einer Raftingtour auf dem Río Pacuare nach Affen und Faultieren Ausschau halten.

Den Dschungel des Volcán Tenorio National Park durchwandern und Hängebrücken durch das grüne Blätterdach überqueren.

Die Pazifikküste im Kajak und beim Schnorcheln erkunden.

In den Regenwäldern Costa Ricas lebt eine Fülle von wilden Tieren, wie etwa dieser Rotaugenlaubfrosch.
Mit 1657 Metern Höhe erhebt sich der Vulkan Arenal über die grüne Landschaft Costa Ricas.

CHILE

GEHEIMNISVOLLE OSTERINSEL

Die Mysterien alter Steinfiguren und Petroglyphen ergründen

Touristen vor den 15 kolossalen Moai von Tongariki auf der Osterinsel.

Schon der westliche Name der Insel, die die einheimischen Polynesier »Rapa Nui« nennen, klingt rätselhaft. Die europäischen Entdecker stießen am Ostersonntag des Jahres 1722 auf das abgelegene Eiland und gaben ihm daher den holländischen Namen »Paaseiland« (Osterinsel), eine Bezeichnung, die nichts mit den dort lebenden Menschen oder deren Land zu tun hatte, dafür umso mehr mit dem Stolz der europäischen Seefahrer.

Wie auch immer man die Insel aber nennen mag – sie ist eine kulturelle und natürliche Schatztruhe, die abgelegenste bewohnte Insel der Welt und ein Vulkanrelikt, über 3200 Kilometer westlich der chilenischen Küste. Am bekanntesten sind die etwa 900 großen Steinfiguren, die »Moai«, die zwischen dem 11. und dem 17. Jahrhundert aus vulkanischem Tuffstein gefertigt wurden. Die hoch aufragenden Figuren sind vermutlich eine zeremonielle Verkörperung von Ahnengeistern. Seit die Europäer sie entdeckt haben, grübeln Forscher darüber nach, wie diese tonnenschweren Kolosse an ihre Standorte transportiert wurden. Sie stehen kilometerweit vom Steinbruch entfernt, aus dem sie stammen. Der Legende nach sollen sie selbst gelaufen sein. Diese Erklärung wirkt etwas unwahrscheinlich, ist aber eine verlockende Einladung, den Geheimnissen der Osterinsel selbst nachzugehen – von Vulkangipfeln und unterirdischen Höhlen bis hin zu den Küstenlinien der Moai.

Reisetipps

REISEZEIT: Das ganz Jahr über herrscht angenehmes Wetter, die meisten Besucher kommen von Januar bis März.

PLANUNG: Man kann im Hauptort Hanga Roa ein Auto oder Rad mieten, um die verstreuten archäologischen Stätten zu erkunden, und lokale Guides erklären den kulturellen Hintergrund. Für viele der Stätten braucht man ein Nationalpark-Eintrittsticket, und Orongo sowie der Steinbruch Rano Raraku dürfen pro Ticket nur einmal besucht werden.

WEBSEITEN: imaginaisladepascua.com/en; islandheritage.org

Ruinen eines Dorfes mit Kultstellen aus Stein.

4-TAGE-TOUR

Tag 1

Die erste Osterinsel-Erfahrung besitzt eine dramatische Note, denn an der Küste hinter den 15 Statuen der legendären Plattform Ahu Tongariki sieht man die Sonne aus dem Pazifik aufsteigen. Dann geht es nach Rano Raraku, dem Steinbruch, aus dem die meisten Moai stammen, und man wandert über die alten Pfade, auf denen die Statuen zu den Zeremonieplattformen transportiert wurden.

Am Nachmittag umrundet man hoch zu Ross oder auf dem Rad die Halbinsel Poike und bewundert die Petroglyphen des Papa Vaka an der Nordküste. Diese Reliefs von Meerestieren und Symbolen sind mehrere Jahrhunderte alt. Danach geht es an den Strand von Ovahe mit seinem rosafarbenen Sand sowie zahllosen farbenprächtigen Fischen, Meeresschildkröten und Korallen im Ozean. Beenden kann man die Tour unter den Palmen im goldfarbenen Sand des Anakena-Strandes, wo vor dem Hintergrund sanfter Wellen eine beeindruckende Reihe von Moai steht.

Tag 2

Heute geht es zu Fuß auf den Gipfel des erloschenen, 2,5 Millionen Jahre alten Vulkans Rano Kau. Ein Pfad führt zum Rand des 914 Meter breiten Kraters hinauf und um ihn herum – mit schönem Ausblick auf den Kratersee – zur alten Kultstätte Orongo, direkt auf dem Kraterrand. Dort versammelten sich einmal im Jahr die Stämme zum Ritual Tangata Manu, bei dem man darum kämpfte, als Erstes ein Ei des »Glücksvogels Manu Tara« vom vorgelagerten Felsen Motu Nui zu holen. Der Stamm des Gewinners regierte für das nächste Jahr die Insel.

Danach geht es per Boot zum Felsen Moto Nui hinüber, von dem aus sich einem einen völlig neue Perspektive eröffnet und wo man im klaren Wasser am westlichsten Punkt von Südamerika schnorcheln kann.

Tag 3

Hoch zu Ross geht es am Vormittag den Pea-Strand bei Hanga Roa entlang, dem Hauptort der Insel. Anfänger können in der flachen Bucht Surf-Unterricht nehmen, Fortgeschrittene surfen in den Buchten im Süden oder reiten auf den bis zu sechs Meter hohen Wellen an der Westküste.

Am Nachmittag schwimmt man mit Schnorchelausrüstung gemeinsam mit den Schildkröten im Hafen von Hanga Roa. Veranstalter vor Ort bieten auch Tauchtouren an, bei denen man endemische Meerestiere wie Tropenfische sehen kann, außerdem Klippen und Bögen auf dem vulkanischen Meeresgrund und sogar einen Moai unter Wasser. Er ist allerdings kein Original, sondern das Requisit eines Filmsets aus dem Jahr 1990.

Abends rundet ein unvergesslicher Sonnenuntergang an der Kultstätte des Ahu-Tahai-Komplexes, die um 500 n. Chr. entstanden ist, den Tag ab. Und wenn am Himmel die Sterne funkeln, sind es die gleichen, denen einst die polynesischen Seefahrer folgten.

Tag 4

Die Vulkanlandschaft und die archäologischen Stätten im Nordwesten der Insel erwarten einen. Man blickt durch die Zweifensterhöhle Ana Kakenga auf den Pazifik und entdeckt bei Ahu Te Peu die Ruinen eines alten Dorfes. Dort steigt man in den größten Lavatunnel der Insel hinab, in dem Bananenstauden wachsen. Höhepunkt der Rundtour ist die Plattform Ahu Akivi, die am Fuße des Vulkans Terevaka liegt. Sieben Moai blicken hier auf das Meer hinaus – die einzigen Figuren der Insel, die nicht ins Landesinnere ausgerichtet sind. Von hier führt am Nachmittag eine kleine Wanderung zum 511 Meter hohen Gipfel des Terevaka. Oder man radelt zum Puna-Pau-Krater.

HIGHLIGHTS

Auf den Spuren der Geheimnisse der Osterinsel vom Steinbruch Rano Raraku bis zu den Kultstätten mit den Moai.

Besteigung des Vulkans Rano Kau.

Schnorcheln mit Schildkröten im Hafen von Hanga Roa.

Auf der Insel stehen etwa 900 Moai, die aus Vulkangestein gefertigt wurden.

TOP-10-ABENTEUER

AUF ALTEN PFADEN

Der Weg von Barichara nach Guane auf dem Camino Real in Kolumbien.

1 VON CHOQUEQUIRAO NACH MACHU PICCHU, PERU

Die anstrengende zehntägige Wanderung »Machu Picchu Inn to Inn Trek« von National Geographic führt von Kaffeeplantagen zu Berghütten über die Cordillera de Vilcabamba, von den Nebelwäldern des Machu-Picchu-Berges voller Orchideen und Schmetterlinge zu stilleren Inka-Stätten. Die über 150 Tempel, Häuser und Kultstätten von Machu Picchu sollte man mindestens einen ganzen Tag lang erkunden.

2 RANO RARAKU TRAIL, OSTERINSEL

Auf der Osterinsel maßen sich die alten Wettkämpfer beim »Vogelmann-Kult«. Sie kletterten eine Klippe hinab, schwammen zum Felsen Motu Nui hinüber und stahlen aus dem Nest einer Rußseeschwalbe ein Ei. Das Tapati-Fest im Februar gedenkt dieser Tradition auf Rapa Nui mit dem Te Tau'a Rapa Nui, bei dem bis 2017 im Schilfkanu über den Kratersee gepaddelt und mit 20 Kilogramm Bananen auf dem Rücken den Krater hinauf gelaufen wurde, vorbei an Reihen von alten Moai. Aus Umweltschutzgründen findet das Fest mittlerweile im Hafen von Hanga Roa statt.

3 INGAPIRCA-TRAIL, ECUADOR

Der Ingapirca-Weg in Ecuador wurde vor 1000 Jahren angelegt, um Cusco mit Tumipampa und Quito zu verbinden. Die drei tägige Wanderung durchquert das Tal des Río Espíndola und das Grasland des Parque Nacional Sangay in den Anden und führt zu den Terrassen der Tempelruinen von Ingapirca. Diese am besten erhaltene archäologische Stätte Ecuadors umfasst Bauwerke der Inka und Kañari.

4 CAMINO REAL, KOLUMBIEN

Der indigene Stamm der Guane nutzte den Camino Real in Kolumbien lange als Handelsweg. Er führt über zehn Kilometer Kopfsteinpflaster von Barichara zum hübschen Dorf Guane, vorbei an Schluchten und durch Kaktusfelder, durch weite Täler mit Steinmauern, alten Bäumen, Dörfern und Ziegenfarmen.

Die Inka-Ruinen von Ingapirca, eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Ecuadors.

5 TRILHA DO OURO, BRASILIEN

Den Trilha do Ouro legten die indigenen Guayaná an, später wurde er von afrikanischen Sklaven ausgebaut, da die Portugiesen ihn für den Goldtransport nutzten. Heute zeigt der Weg auf über 1900 Kilometern Brasiliens vielfältige Natur, reiche Kultur und lange Geschichte auf. Lokale Guides informieren auf dem Trail durch den Mata-Atlântica-Regenwald über spannende Details.

6 VOLCÁN BARÚ NATIONAL PARK, PANAMA

Durch den abgelegenen Nebelwald des Volcán Barú National Park führen präkolumbianische Pfade. Man wandert an der Schlucht des Flüsschen La Mina entlang und gelangt zu fünf riesigen tausendjährigen Eichen, unterwegs kann man Brüll- und Kapuzineraffen, Zweizehenfaultiere und die scheuen Trogone (eine farbenprächtige Vogelart) beobachten.

7 RUTA 40, ARGENTINIEN

Die alten Pfade des Nomadenvolks der Tehuelche durchziehen ganz Patagonien. Die Ruta 40 folgt auf ihren 5193 Kilometern vielen dieser Wege. Als Zwischenstopp bieten sich die Cuevas de Mármol am Lago Buenos Aires an, wo man paddeln, zu den über 10 000 Jahre alten Felsenmalereien der Cueva de las Manos (Höhle der Hände) wandern und die Ruinen im Tal Calchaquí aus der Zeit vor den Inka besuchen kann.

8 ALTE INKA-PFADE, TITICACASEE, BOLIVIEN

Schon das unglaublich blaue Wasser lockt Kajakfahrer, Parasailer und Wanderer an den Titicacasee. Auf einem alten Pfad geht es zu Fuß vom Ufer zu den Inka-Ruinen von Anatawi (Qenko), wo man auf glatt geschliffenen Felsen sitzend auf die Anden schauen kann. Auch auf der Isla de la Luna, der Isla del Sol und in Los Uros führen alte Pfade zu Inka-Tempeln. Wer Tauchen kann, entdeckt unter Wasser eine alte Straße und einen versunkenen Tempel der Vor-Inka-Zeit, die im Jahr 2000 entdeckt wurden.

9 TAKESI-INKA-TRAIL, BOLIVIEN

Die Aquädukte und Stützmauern des Takesi Inka Trail zeugen von der Ingenieurskunst der Inka. Früher liefen hier die Kuriere der Inka entlang, heute benötigt der Wanderer zwei bis drei Tage, um ihn ganz zu gehen, am besten in der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober. Auch wenn der Weg nicht anstrengend ist, sollte man sich an die enorme Höhe gewöhnen, bevor man losgeht.

10 HOCHLANDWEG DER MAYA, GUATEMALA

Die dreitägige Wanderung durch das Maya-Hochland folgt der alten Handelsroute zwischen Lago de Atitlán und Quetzaltenango, der zweitgrößten Stadt Guatemalas. Auf dem Siete Cruces begrüßen einen 15 Vulkane, von denen zwei noch aktiv sind. Die geführten Touren enden oft mit einem Bad in den Thermalquellen Fuentes Georginas.

PERU

WUNDER JENSEITS DES HEILIGEN TALES

Die archäologischen Stätten Perus erkunden

Der Alto Madre de Dios fließt durch den Süden des Parque Nacional del Manú.

Viele Besucher Perus zieht es vor allem nach Machu Picchu. Aber dieses Land ist ökologisch, topografisch und historisch so vielfältig, dass es Verschwendung wäre, die lange Anreise hinter sich zu bringen, ohne einen oder auch drei Tage für die anderen Wunder Perus einzuplanen.

Peru hat eine über 10 000 Jahre umfassende Kulturgeschichte vorzuweisen. Mit seinen imposanten archäologischen Stätten, zwölf UNESCO-Welterbestätten und zahlreichen Naturschutzgebieten ist das Land ein Traum für jeden, der Lust auf Abenteuer hat. Fast die Hälfte Perus gehört zum Amazonasgebiet, und viele der dort heimischen Tier- und Pflanzenarten gibt es nirgendwo sonst auf der Welt, wie etwa Andenkondor, Brillenbär, Amazonasdelfin und Gelbschwanz-Wollaffe, um nur einige zu nennen. Zudem glauben manche Wissenschaftler, dass einige der im Amazonasregenwald lebenden indigenen Gruppen noch nie Kontakt zur Außenwelt hatten. Am Amazonas erwarten einen in Peru spannende Abenteuer und eine einzigartige Natur. Ein weiteres Drittel des Landes beherrschen die Anden, und an der Westküste liegt ein schmaler, 2500 Kilometer langer Streifen Wüste. Mit der tollen Landschaft und reichen Kulturgeschichte hat Peru auch neben den Ruinen von Machu Picchu einiges zu bieten, wie etwa einen heiligen Fluss, malerische Schluchten, uralte Erdzeichnungen und hohe Berge. Es lohnt sich also, die ausgetretenen Touristenpfade zu verlassen!

Reisetipps

REISEZEIT: Der Winter (Mai bis September) ist in Peru die trockenste Zeit und die beste, um Cusco oder Machu Picchu zu besuchen. Der Sommer (Dezember bis März) ist warm, aber es regnet häufig stark.

PLANUNG: Cusco liegt 3399 Meter über dem Meeresspiegel, sodass man sich an die Höhenluft erst gewöhnen muss. Die Inkastadt ist ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in größere Höhen und Ausflüge ins Valle Sagrado, das Heilige Tal der Inka.

WEBSEITEN: peru.travel/en-us

Das Heilige Tal ist mit Inka-Ruinen übersät.

BESONDERE UNTERNEHMUNGEN

Rafting auf dem heiligen Fluss

Wildwasser bildet praktisch die Adern der Anden und rauscht als Schmelzwasser der Gletscher durch enge Schluchten – Peru ist daher ein echtes Rafting-Paradies. Ein beliebter Ort für Paddler ist der Río Urubamba, den die Inka als Gottheit verehrten. Er fließt durch das Valle Sagrado bei Cusco und schlängelt sich schließlich in einer Omega-förmigen Schlaufe um den Machu Picchu. Eine Fahrt am oberen Urubamba auf dem Abschnitt bei Chuquicahuana führt durch Stromschnellen der Klasse III und ist von Cusco aus an einem Tag zu schaffen. (Meiden sollte man Fahrten am verschmutzten unteren Urubamba.) Erfahrenere Rafter vergnügen sich auf den Stromschnellen der Klassen IV und V des Río Apurímac, was übersetzt »sprechender Gott« heißt und ein Hinweis auf das tosende Wildwasser ist, das einen hier erwartet.

Wanderung im Cañón del Colca

Man weiß noch nicht genau, wie tief der Cañón del Colca tatsächlich ist, aber wissenschaftlich belegt sind 3048 Meter vom oberen Rand bis zum Boden – doppelt so tief wie der Grand Canyon. Der Cañón del Colca gilt außerdem auch als einer der schönsten Orte der Erde. In dem gewaltigen Raum zwischen seinen hoch aufragenden Wänden finden sich einige der spektakulärsten Landschaften Südamerikas: unberührte Täler, noch heute genutzte präkolumbianische Ackerbauterrassen, schlafende Vulkane und grüne Oasen. Das Vikunja, ein kleiner Vetter des Lamas, streift hier wild umher. Das Markenzeichen des Colca ist jedoch der majestätische Andenkondor, ein Vogel, dessen Bestand an anderen Orten abnimmt, der hier am Pass Cruz del Cóndor jedoch regelmäßig zu sehen ist. Von Cusco aus kann man das Valle del Colca über Land erreichen, doch einfacher ist es mit dem 45-Minuten-Flug von Arequipa aus, das überaus charmant ist.

Besuch im Parque Nacional del Manú

Vermutlich gibt es keine andere Route, die besser aufzeigt, wie unterschiedlich die Ökosysteme Perus sind, als die von den kühlen Andenhöhen bei Cusco bis zum üppigen Dschungel des Parque Nacional del Manú im Amazonasgebiet. Der Schutz dieser Biosphäre war nur durch ihre Abgelegenheit möglich. Von Cusco aus dauert die Fahrt mit dem Auto acht bis 24 Stunden oder mehr – je nach Wetter – plus eine 45-minütige Bootsfahrt. Im Nationalpark fährt man meistens mit dem Boot, wodurch man einem der weltgrößten geschützten Regenwaldgebiete und seinen 15000 Pflanzenarten auf Augenhöhe begegnet. Der Nationalpark ist für den ungeheuren Artenreichtum an Wildtieren bekannt: Jaguare, Tapire, Riesenotter, 13 Affenarten und mindestens eine Million Arten von Insekten leben hier. Vor allem für Vogelliebhaber ist der Park mit den über 1000 Vogelarten (zehn Prozent aller Vogelarten der Welt) ein absolutes Muss.

Flug über die Nazca-Linien

Bei einer Reise nach Machu Picchu macht man fast immer in Lima halt, der pulsierenden Hauptstadt Perus. Von hier aus lässt sich leicht ein kurzer Flug zu den Nazca-Linien organisieren, die Machu Picchu als Perus größtes antikes Wunder Konkurrenz machen. Die Geoglyphen sind wegen ihrer enormen Größe nur aus der Luft als Bilder zu erkennen, die aussehen, als wären sie in den Boden geätzt worden: Spinnen, Lamas, Fische, Affen und anderes, 180 Meter groß und noch mehr. Die Größe der Erdzeichnungen wurde erst in den 1930er-Jahren mit den ersten Flügen über die Nazca-Wüste ersichtlich. Der ursprüngliche Zweck der Bilder bleibt eines der großen Geheimnisse der Welt – manchmal werden sie sogar Außerirdischen zugeschrieben! Aber gemeinhin wird angenommen, dass das Volk der Nazca sie vor 1600 bis 2800 Jahren im Rahmen religiöser Rituale erstellte.

Mountainbiken in den Anden

Zwei Dinge gibt es in den Anden reichlich: unbefestigte Wege und steile Abfahrten. Daher lieben Mountainbiker das Gebiet um Machu Picchu und Cusco. Man kann sich auch auf eigene Faust in den Sattel schwingen, aber Veranstalter stellen einen mobilen Pannenservice zur Verfügung, was in einer Gegend, in der Fahrradläden rar sind, sehr angenehm ist. Ortskundige Guides führen einen außerdem sicher durch das oft verwirrende Straßennetz und transportieren einen – wenn man möchte – samt Rad die steilen Hänge hinauf, sodass man seinen Urlaub genießen kann, anstatt Lance Armstrong spielen zu müssen. Einige der besten Touren führen in das Valle de Lares, in das Heilige Tal zwischen Pisac und Ollantaytambo mit seinen vielen Inka-Ruinen, oder vom 3962 Meter hohen Pass Abra Malaga hinab, mit einer gut 1,5 Kilometer langen Abfahrt. Einige Touren führen auch über Nebenstraßen von Cusco bis in die unmittelbare Nähe von Machu Picchu.

HIGHLIGHTS

Über die Nazca-Linien fliegen, die vor über 1600 bis 2800 Jahren entstanden.

Auf dem Weg nach Machu Picchu über Berge klettern und durch das Valle de Lares wandern.

Durch die Stromschnellen der Klassen III bis V des Río Urubamba und des Río Apurímac raften.

Ein Mountainbiker auf einem terrassierten Hügel bei Cusco.
Ein Flugzeug über Nazca-Linien, die eine Spinne darstellen. Einige der Scharrzeichnungen sind über 370 Meter lang.

KOLUMBIEN

TREKKING-TOUREN IM HERZEN DES REGENWALDES

Hohe Berge, immergrüne Dschungel und kristallklares Meer bestaunen

Ein Wanderer bewundert das fantastische Valle de Cocora.

Mit seinen Andengipfeln, Regenwäldern und kilometerlangen pazifischen und karibischen Küstenlinien ist Kolumbien ein Paradies für Abenteurer – hier kann jeder Glanztaten nach seiner Fasson vollbringen, erfahrene Gipfelstürmer ebenso wie Genusswanderer, die nur einen Tag Bergluft schnuppern wollen. Und Taucher kommen auch auf ihre Kosten.

Schon innerhalb der Hauptstadt Bogotá erwarten einen Aktivitäten in großer Höhe auf dem 3152 Meter hohen Cerro de Monserrate – man kann wie die Pilger per pedes zur alten Kirche auf seinem Gipfel wandern oder bequem mit der Seilbahn hinauffahren. Und Bergsteiger fahren in nur acht Stunden zur Sierra Nevada del Cocuy, deren bis zu 5330 Meter hohe Gletscher noch kaum erforscht sind. Im Zentrum Kolumbiens finden sich ebenso tolle Ausflugsziele: Das Valle de Cocora ist eine surreale Landschaft mit riesigen Wachspalmen, und der Fluss Caño Cristales im Nationalpark Serranía La Macarena erstrahlt von Juli bis November in allen Farben des Regenbogens, verursacht durch besondere Wasserpflanzen. An den Stränden der Küstenorte kann man zu Spritztouren in die Luft abheben, und unter Wasser erwarten einen einige der besten Tauchresorts der Welt, wie etwa das der Isla de Malpelo, deren Meeresschutzgebiet die größte fischereifreie Zone im tropischen Ostpazifik darstellt. Wozu auch immer man Lust hat, in Kolumbien ist es möglich.