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Trutz Hardo

Erfolge der Rückführungstherapie

Ein praktischer Einblick
in 5 Protokollen

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Copyright © 2019 Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-89845-627-2
eISBN: 978-3-89845-717-0

1. Auflage 2020

Umschlaggestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung verschiedener Motive von © mozZz, www.fotolia.com und © frankie's, www.shutterstock.com

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstraße 1 · D-56593 Güllesheim www.silberschnur.de · E-Mail: info@silberschnur.de

Inhaltsangabe

Einleitung

Unterleibsschmerzen

Kraftlosigkeit

Angst vor Männern und Nackenbeschwerden

Angst vor Sexualität

Atemnot und Bulimie

Hinweise für den Leser

Hinweise für den Therapeuten

Die Bedeutung der Rückführungstherapie für die Zukunft

Über den Autor

Einleitung

Aus den Erfahrungen meiner Patienten
lerne ich mindestens ebensoviel über das Heilen
wie die Betreffenden selbst.
Professor Dr. med. Brian Weiss

Liebe Leserin und lieber Leser! Gestattest du, dass ich dich mit DU anrede, denn wir sind alle Kinder Gottes – und als solche Geschwister. Dir fällt nicht zufällig dieses Buch in die Hand, denn bewusst oder unbewusst suchst du nach höheren Erkenntnissen mit den Fragen: Wer bin ich? – Woher komme ich? – Was sind meine Lebensaufgaben? – Warum gibt es Schicksalsschläge? – Warum gibt es Schmerzen? – Warum gibt es die Liebe? – Gibt es wiederholte Erdenleben? – Wo ist unser wirkliches Zuhause? – Warum habe ich diese Eltern, Geschwister, Partner, Kinder? – Zu welchem Zweck bin ich geboren? – Was ist der Sinn des Lebens? – Gibt es ein Jenseits?

Mit diesem Buch möchte dir anhand einiger Beispiele gezeigt werden, welche Einflüsse aus früheren Leben im Guten oder im Schlechten noch einwirken, und auf welche Weise man sich von unleidlichen, schmerzlichen Problemen, die man aus früheren Leben mit in das gegenwärtige gebracht hat, durch eine besondere Therapie – oft sogar in einer einzigen Sitzung – befreien kann. Denn in den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurde in Amerika die Rückführungstherapie zufällig entdeckt, doch breitete sie sich dort erst zwanzig Jahre später immer mehr aus, sodass sie auch allmählich in anderen Ländern wahrgenommen und praktiziert wurde. Ich selbst praktiziere sie seit 1988.

Die Rückführungstherapie besagt, dass wir in unserem Unterbewusstsein alles gespeichert haben, was wir nicht nur im gegenwärtigen, sondern auch in früheren Leben und sogar in den Zwischenleben, sprich Jenseits, erfahren haben. Sind wir zum Beispiel von Migräne heimgesucht, die trotz ärztlicher Behandlung samt Medikamenten und trotz Psychotherapie nicht aufhört, uns unangenehme Kopfbeschwerden samt Begleiterscheinungen zu bescheren, dann könnte man diese Migränegeplagten (meistens sind es Frauen) nach einer Tranceinduktion und dann mittels des Höheren Selbst oder eines jenseitigen Helfers in jenes betreffende Leben führen, wo die Ursache für das heutige Problem zu finden ist. Alle chronischen Krankheitssymptome, seien sie seelischer, körperlicher oder geistiger Natur, müssen eine Ursache haben – und wenn keine eindeutige erklärbare Ursache dafür im heutigen Leben zu finden ist, dann ist diese in einem der früheren Leben aufzufinden. Bei chronischen Kopfschmerzen oder der Migräne ist die Ursache zu neunzig Prozent (so meine Erfahrung) in einem oder in mehreren früheren Leben zu finden. Und das gilt für alle chronischen Krankheitssymptome. Irgendwann wird auch die Medizin sich diesen Erkenntnissen gegenüber beugen und sie als Wundermittel für Heilungen akzeptieren. Aber alles ganz Neue wird erst ignoriert, dann bekämpft und schließlich akzeptiert. So wird es auch der Rückführungstherapie ergehen. Und einige mutige Ärzte/Innen haben sich schon bei mir darin ausbilden lassen, und es werden sicherlich immer mehr.

Ich bin – um zu erklären, wer dieses Buch dir vorlegt – Trutz Hardo mit dem internationalen Namen Tom. Ich bin fünfeinhalb Jahre lang um die ganze Welt und zweieinhalb Jahre quer durch Afrika per Anhalter gereist, um auf die oben gestellten Fragen Antworten zu finden. Ich bin mit karmagläubigen Jainmönchen in Indien barfuß über den Dekan in Indien gelaufen, habe in Afrika mit Medizinmännern und ihren Geistern gesprochen, habe mich in verschiedenen Ländern in Séancen mit Jenseitigen unterhalten dürfen – u. a. mit Rudolf Steiner –, habe Menschen treffen dürfen, die mit Außerirdischen in Kontakt waren – wie zum Beispiel in Südafrika Elisabeth Klarer, die über ein Jahr lang auf einem anderen Planeten weilte, wie ich auch verschiedene Wunderheiler in Brasilien besuchte ebenso auf den Philippinen, wo ich im Februar 2018 dieses Buch schrieb und in Baguio noch den durch Schlaganfälle nun arbeitsunfähigen Jun Labo besuchte. Er war über viele Jahre der berühmteste Wunderchirurg, der nur mit Händen ohne Messer die Bauchdecke oder andere Körperteile öffnete und krankes Gewebe herausbeförderte. Ich habe bei ihm sehr viele Operationen miterlebt und sogar einmal assistieren dürfen, indem ich das Blut abwischen durfte. Oder ich habe auch in Séancen Materialisationen erleben dürfen, und bei einer dieser in Pennsylvania/USA stand auf einmal meine Großmutter im weißen Gewand vor mir und hauchte mich mit meinem Geburtsnamen Trutz an und fiel wieder in sich zusammen. Ich stand als Übersetzer und Freund mit dem bekannten Löffelverbieger Uri Geller auf der Bühne und habe sein Buch “Mein Wunder-volles Leben” übersetzt und herausgegeben. Die damals berühmteste Ärztin der Welt, Elisabeth Kübler-Ross, hat mir, da sie aufgrund von Schlaganfällen selbst nicht mehr schreiben konnte, mehrere Bücher diktiert, die ich dann übersetzt und im Silberschnur Verlag als dessen Mitbegründer veröffentlicht habe. (Ich könnte noch viel mehr über Begegnungen mit besonderen Menschen anführen.) Und schließlich durfte ich mittels der automatschen Schrift selbst in Kontakt mit der geistigen Welt kommen.

In Amerika erlernte ich die Rückführungstherapie, die von meinen jenseitigen Helfern jedoch erweitert und verbessert wurde. Mir wurde von ihnen mitgeteilt, dass ich nicht nur die Rückführungstherapie zu verbreiten habe, sondern auch die Literatur zu erweitern mir vornehmen soll, bleibt sie doch auf der Stelle stehen und dreht sich im Kreise. Mithilfe meiner jenseitigen sehr bekannten Schriftsteller kreierten wir in Koautorenschaft einen vierbändigen, sehr umfangreichen Roman mit dem Haupttitel MOLAR, der die deutsche Geschichte von 1933 bis 1949 wiedergibt – also ein Pendant zu Tolstois KRIEG UND FRIEDEN. Mit meinen jenseitigen Schriftstellerfreunden habe ich einige Romane, Komödien und Tragödien geschrieben, worin die Reinkarnation eine größere Rolle spielt. Denn diese in die Literatur einzuführen, ist eine meiner besonderen Aufgaben, wie ich auch ebenso die Wichtigkeit das Karmagesetzes vor allem durch meine Sachbücher, Vorträge und Seminare im In- und Ausland zu verbreiten habe. Aber alles bereitet mir Freude, wie ebenfalls die Freude, nach meinem Ableben wieder in die wunderbare jenseitige Welt zurückzugelangen, wo ich sicherlich viele wiedertreffen werde, die in meinem heutigen Leben für mich oder ich für sie wichtig waren. Unter www.trutzhardo.de findet man auch die Liste meiner Sachbücher, Romane, Dramen, spirituellen Bücher wie auch die vier Bände von meinen einzigartigen Weltreiseabenteuern. Als ehemaliger Geschichts- und Deutschlehrer darf ich sagen, dass es wohl keinen deutschen Dichter gibt, der ein spannenderes und facettenreicheres Leben gehabt haben dürfte.

Dieses Buch wendet sich vorwiegend an dich als Leser, der sich erkunden möchte, wie eine Rückführungstherapie verläuft und welche Erkenntnisse daraus für dich zu erzielen sind – und vor allem, von welchen karmischen und oft sehr schmerzhaften Verknotungen man sich zu befreien vermag. Denn alle chronischen Beschwerden welcher Art auch immer sind auf Untaten zurückzuführen, wo wir als Täter gegen das Gesetz der Liebe gehandelt haben. Vergewaltigten wir eine Frau, so müssen wir in einem sogenannten Opferleben selbst als Frau wiedergeboren und vergewaltigt werden. Haben wir gemordet, Verbrechen begangen, betrogen, verleumdet, gestohlen, dann wird das Karmagesetz wirksam, sodass wir ein Gleiches oder Ähnliches in einem Opferleben als Ausgleich erfahren. Und man kann nun den Ausspruch von Jesus verstehen: Keiner kommt zu Gott, ehe er nicht den letzten Heller bezahlt hat. (Matthäus 5:26) Denn indem eine Seele durch viele Leben hindurch immer wieder erlebt, dass sie das, was sie einem anderen im Guten oder Bösen antut, auf sie selbst zurückkommt, lernt sie mit den Erfahrungen in den verschiedenen Leben sich so zu verhalten, dass sie keine negativen Konsequenzen mehr zu erleiden haben wird.

Die göttliche Vorsorge hat uns aber die Rückführungstherapie geschenkt. Denn wenn wir – bleiben wir bei dem Beispiel Migräne – in einem Täterleben anderen den Kopf eingeschlagen haben und in einem oder mehreren Opferleben an Kopfverletzungen litten oder durch Totschlag starben, dann haben diese karmischen Ausgleichsgeschehnisse meistens noch heftige Nachwirkungen im gegenwärtigen Leben. Und wir können durch Vergebungsrituale diese Leiden mildern oder gar ganz auflösen. Das Höhere Selbst reicht uns einen Kelch mit einer goldenen Flüssigkeit, in welcher sich die Kraft der Liebe, der Vergebung, der Leid- und Schuldauflösung befindet. Man geht zuerst in das Täterleben und reicht der oder den Person(en), denen wir Tod, Leid oder Unrecht zugefügt haben, den Kelch und lässt sie daraus trinken, indem man sagt: Bitte vergebe/vergebt mir, was ich dir/euch Schmerzliches angetan habe. Und dann trinkt man ebenfalls aus diesem Kelch, um sich von seinen Schuldgefühlen zu befreien. Und nachdem das Höhere Selbst den goldenen Kelch wieder mit der Flüssigkeit der Liebe, der Vergebung und der Leid- und Schuldauflösung gefüllt hat, geht man in das – und wenn es mehrere Opferleben sind – in die Opferleben und reicht den Personen, die einem Leid zugefügt haben, den Kelch und sagt: “Ich vergebe euch, was ihr mir angetan habt.” Dann trinkt man selbst einen Schluck davon und löst sich von dem damals erfahrenen Leid.

Wie in meinen anderen Büchern schon erwähnt – z. B in “Liebe aus karmischer Sicht” – sind wir eigentlich selbst das Höhere Selbst und haben uns entschieden, das Spiel zu spielen, das da heißt: Von der Lieblosigkeit zur Liebe. Und der eine mag schon nach fünfzig Leben das Ziel erreicht haben, ein anderer benötigt vielleicht dafür einige Hundert Leben, denn Zeit ist eine Illusion. Im Grunde sind wir alle Gottes Kinder, und als solche immer in seiner Liebe, und zwar unschuldig und allliebend. Doch sobald wir uns aus eigenem Willen dafür entschieden haben, dieses Spiel von der Lieblosigkeit zur Liebe durchzuführen, beginnen wir mit Täterleben, da Täter ja gebraucht werden, um denen, die wegen ihrer eigenen Vergehen in Täterleben nun Täter benötigen, die ihnen durch Leiderfahrungen den karmischen Ausgleich bescheren. Daher sind unsere Erdenleben wie eine Aufführung auf einem Theater mit vielen Szenen dazwischen. Sobald wir dieses von uns selbst inszenierte Spiel beendet haben, fällt der Vorhang, und wir sind wieder hinter der Bühne in unserer Göttlichkeit. Aus höherer Sicht gibt es eigentlich keine Schuld, nur Liebe. Doch auf der Bühne erleben wir das spannende Spiel von der Lieblosigkeit zur Liebe. Und als solches waren wir – von wenigen Ausnahmen abgesehen – alle mal Täter in einigen Leben und Opfer in vielen Leben. Muss doch ein Täter, der viel Schreckliches anderen zugefügt hat, einige Opferleben erfahren, um die entsprechenden Ausgleichsgeschehnisse zu erleiden. Und unser gegenwärtiges Leben ist oft voll gespickt von den Nachwirkungen der Opferleben – oder ist selbst noch ein Opferleben, das den karmischen Ausgleich exerziert.

Ich als Rückführungsleiter/therapeut habe meine Worte oder Sätze in Normalschrift verfasst, jedoch jene der Zurückgeführten sind fett wiedergegeben. Kurze Bemerkungen sind in Klammern und kursiv gesetzt, während zusätzliche Erklärungen meinerseits den Verweis HINWEIS haben. Drei Pünktchen … bedeuten, dass hier eine Sprachpause entstanden ist, da die zurückgeführte Person nachdenkt oder die richtige Beantwortung noch sucht. Wenn es heißt: Und das Höhere Selbst sagt, … dann ist es so zu verstehen, dass es in Gedanken zu einem spricht und sich nicht verbal hörbar äußert.

Es versteht sich, dass alle Namen verändert wiedergegeben werden, um die Identität zu wahren. Ich gebe die Aussagen meiner in Halbtrance befindlichen Klienten, so weit es geht, wörtlich wieder, ist doch manchmal ein zu leises Sprechen nicht mehr zu verstehen.

Und du, lieber Leser, wirst mit vielen spannenden Erlebnissen aus deren früheren Leben konfrontiert, sodass dieses Buch an vielen Stellen auch bei dir Emotionen wecken könnte. Und sollten Situationen vorkommen, die dich sehr bewegen, so kann es gut sein, dass du in früheren Leben Ähnliches erlebt hattest, was dich auf einmal unbewusst an eigene frühere Erlebnisse erinnern könnte. Und einige der von den Klienten erlebten Ereignisse, die sich auf das gegenwärtige Leben beziehen, werden dich manchmal an eigene Problematiken erinnern. Und du wirst staunen, was die Rückführungstherapie alles aufzulösen vermag. Die Erlebnisse in den vergangenen Zeiten sind oft spannender als erdachte Krimis, da sie unmittelbar zum Kern des Geschehens führen und nicht, wie Krimis, ausgedacht worden sind. Und ich darf jetzt schon verraten, dass wir bei der Rückführungstherapie einen unsichtbaren Helfer zur Seite stehen haben, denn die geistige Welt hält es für die richtige Zeit, die Rückführungstherapie zum Wohle der Menschheit zu verbreiten.

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Unterleibsschmerzen

Gabriele wurde in Ostdeutschland geboren, doch mit zehn Jahren kam sie zu einer Tante nach Österreich. Als Vierundzwanzigjährige lernte sie bei einem Ferienaufenthalt in der Südtürkei BÜLENT kennen. Sie verliebten sich. Bei ihrem wiederholten Treffen ein Jahr später bekam sie zum ersten Mal eine heftige Blasenentzündung. Schon ein Jahr später zog sie ganz zu ihm. Gemeinsam eröffneten sie dort für Touristen einen Souvenierladen. Ihre sich dort wieder einstellenden Blasenleiden verschlimmerten sich, konnten aber mit Antibiotika verringert werden. Bei ihrem Besuch zu Hause ließ sie sich vom Urologen untersuchen, der Blut im Urin feststellte. Zurück in die Türkei gekehrt, verschlimmerten sich ihre Blasenschmerzen trotz der regelmäßigen Einnahme der ihr mitgegebenen Arzneien. Es bildete sich am Scheideneingang ein Geschwür, das operativ entfernt wurde. Doch bei Intimverkehr verschlimmerten sich die Schmerzen. Da die Ärzte ihr nicht helfen konnten, probierte sie einige alternative Heilmethoden aus, wie Homöopathie, Fußreflexmassagen, Schüssler Salze u. a. Und bei ihrer Suche nach weiteren alternativen Heilmethoden entdeckte sie im Internet die Rückführungstherapie, wo sie meinen Namen fand. Und da ich in Kaufbeuren im Allgäu ein zehntägiges Ausbildungsseminar für Rückführungsleiter/therapeuten gab, hatte sie vor – mutig wie sie war – daran teilzunehmen.

Doch sie bat mich am dritten Tag, sie wegen ihres oben geschilderten Leidens, zu einer Einzelrückführung, die abends nach Beendigung des Seminartages und dem Abendessen stattfinden konnte – wollte sie doch wegen ihrer intimen Leiden nicht vor den anderen Teilnehmern von mir zurückgeführt werden.

Unsere auf dem Zimmer durchzuführende Therapie begann mit dem oben beschriebenen Vorgespräch, wobei außer ihrem Blasenproblem noch andere körperliche Probleme zur Sprache kamen. Jeweils zehn Tage vor ihrer Regel stellten sich in ihrer Brust Knötchen ein, die allerdings ab dem fünften Tag derart schmerzhaft wurden, dass sie diese nicht berühren konnte. Sie meinte, dass diese Brustbeschwerden mit ihrem Cousin zusammenhingen, der, als sie siebzehn Jahre alt war, gegen ihren Willen sie dort schmerzhaft angefasst hatte.

Doch schlimmer waren für sie die Pickel auf dem Gesicht, am Dekolleté und am Rücken. Diese zeigten sich schon in der Pubertät, die sich zwar mit der Einnahme der Pille etwas zurückzogen, jedoch sich danach wieder einstellten und ihr seit Jahren zu schaffen machten, sodass sie diese mit Puder zu überdecken versuchte. Doch zu ihrem Glück ließ BÜLENT sich nicht davon abhalten, ihr Gesicht zu küssen und sie auch körperlich zu begehren.

Nach unserem etwa halbstündigen Vorgespräch bat ich sie, sich auf meiner Couch hinzulegen und, wenn sie wolle, sich zuzudecken. Ich wies sie nochmals darauf hin, dass sie auch während der Rückführung auf die Toilette gehen könne, denn unterdrückt man zu lange dieses Bedürfnis, kehrt man womöglich wieder in den Wachzustand zurück. Ich sagte ihr, falls sie etwas nicht verstehe von dem, was ich sage, die rechte Hand zu heben, damit ich das Gesagte nochmals wiederhole, und auch die linke Hand zu heben, wenn sie bei irgendeinem Vorkommnis länger verweilen wolle. In meinem “Das große Handbuch der Reinkarnation” habe ich drei Induktionsmethoden aufgeführt, wie man möglich tiefst in den Alphazustand gelangen kann. Dort wird auch Wort für Wort der Vorgang beschrieben, wie man schließlich, über eine Wiese oder einen Sandstrand gehend, zu einer Heilquelle gelangt, aus der man einige Schlucke trinkt, bevor man, von rosa Wolken nach oben geleitet, in ein Wolkenbett geführt wird. Hier begegnet man seinem Höheren Selbst, das meistens unsichtbar bleibt, sich aber auch als Engel zeigt. Hier bittet man das Höhere Selbst, einen in jenes Leben zu geleiten, wo die Ursache für das aufzusuchende Problem zu finden ist. Und das Höhere Selbst führt einen zu einer Wolkenwand mit vielen Toren. Und vor einem dieser Tore bleibt man stehen und kann es berühren und auch sagen, wie es beschaffen ist.

Dieses Vorgespräch hat ca. eine halbe Stunde in Anspruch genommen. Und wir nahmen uns vor, mit ihren Blasenbeschwerden zu beginnen. Danach legte sie sich, nach meiner Aufforderung, auf die Bettliege, und nachdem ich ihr nochmals sagte, dass sie auch während der Sitzung auf die Toilette gehen könne, und das Heben des rechten Armes für mich das Zeichen sein sollte, nochmals meinen letzten Satz zu wiederholen, während das Heben des linken Armes mir vermittelt, dass sie noch länger bei einem von ihr erlebten Ereignis verweilen möchte. Und nun beginnt ihr Erlebnis mit dem zuerst hinter dem Wolkentor erfahrenen Leben.

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(nun die Wiedergabe der CD-Aufzeichnung)

Es wird nun gleich bis drei gezählt, und du befindest dich dahinter in einem früheren Leben, wo die Ursache zu finden ist, woher deine Blasenbeschwerden stammen. Aber du bist zuerst einen Tag vor dem wichtigen Ereignis. Eins, zwei, drei. Jetzt bist du da. Schau mal zuerst auf deine Füße hinunter. Was hast du denn an?

blaue Strümpfe

Schau mal, was du weiterhin am Körper anhast. Befühl mal deine Kleidungsstücke.

ein Leinenkleid

Geh mal mit deinen Händen über dein Haar. Wie ist es beschaffen: lang, kurz, dunkel, hell?

Ich habe schulterlange dunkelbraune Haare. Aber ganz zerfilzt und dreckig. Ich bin eine junge Frau.

Wie alt bist du?

Ich bin dreiundzwanzig.

Wo bist du gerade? Schau dich mal um.

sieht aus wie ein Marktplatz

Was machst du dort?

Ich wart auf jemanden.

Was machst du so mit deinen dreiundzwanzig Jahren? Was ist deine Tätigkeit?

Ich mach nur so Gelegenheitsarbeiten.

Und kannst du davon leben?

Nein, ich hab immer Hunger.

Bist du verheiratet?

Nein, mich will niemand heiraten, weil ich so hässlich bin.

Auf wen wartest du?

Ich wart auf meine Chefin.

Gibt sie dir Arbeit?

Ja, sie gibt mir schon Arbeit, aber immer nur schmutzige, schlechte Arbeit.

Wie nennt die Chefin dich? Hast du einen Namen?

Julia

Sag mal: In welchem Land befindest du dich denn?

Frankreich

Vielleicht weißt du auch, in welchem Jahr oder Jahrhundert du dich befindest.

1628

(Hier könnte ein Zahlendreher sich bei ihr eingeschlichen haben. Es könnte auch das Jahr 1862 sein.)

Gibt es auch etwas Schönes in deinem Leben?

Ich lieb die Natur und die Tiere.

Stehst du in einer bestimmten Beziehung zu Tieren?

Wenn ich manchmal auf einem Bauernhof arbeite, dann kümmere ich mich um die Tiere.

Vor was hast du in deinem Leben Angst? … Angst bestraft zu werden, verhauen zu werden, weggeschickt zu werden, zu verhungern? …

Ich bin eigentlich mutig. Ich lass mir nichts gefallen. Weil ich so hässlich bin, zeigen die Leute mit dem Finger auf mich.

Wie gehst du damit um?

Ich spuck sie an.

Jetzt wird bis drei gezählt, und du bist einen Tag weiter bei einem wichtigen Erlebnis. Eins, zwei, drei.

Ich bin auf einer großen grünen Wiese. Da steht eine ganz lange Tafel mit weißem Tischtuch. Es scheint wohl irgendeine Feier zu geben.

Und was geschieht dann?

Eigentlich sollte ich gar nicht dort sein. Aber ich will einfach dort sein.

Was meinst du, was da gefeiert werden soll?

Es gibt in dem Ort eine Adelsfamilie oder so. Die haben dort wohl etwas Wichtiges zu feiern.

Warum bleibst du denn dort?

Eigentlich interessiert mich nur das Essen auf dem Tisch. Die Leute laufen dort herum. Die Frauen haben lange Kleider mit Rüschen. Und die Frauen haben Schirmchen. Keiner kümmert sich jetzt um das Essen. Die Tische sind voll. Das interessiert im Moment niemanden. Da liegt ein gebratener Truthahn. Darum steht Obst in Schüsseln.

Und was geht in dir jetzt vor?

Ja, ich habe jetzt großen Appetit.

Wie gehst du jetzt mit dieser Situation um?

Die Leute stehen alle zusammen, unterhalten sich. Es guckt keiner. Und da denke ich mir, ich geh einfach da jetzt hin und nehme mir dort einen Schenkel mit.

Entdeckt dich denn keiner?

Manche gucken aus den Augenwinkeln, aber reagieren nicht weiter.

Ergeben sich dennoch irgendwelche Konsequenzen für dich?

… Ich friere, ich bin überall nass.

Wo bist du denn jetzt eigentlich? Immer noch an der Tafel?

Nein, in einem Verließ.

Wie bist du dahin gekommen?

Sie haben mich erwischt, als ich was zu essen stehlen wollte. Und dann haben sie mich dort reingesteckt. Und dann haben sie ganz hässlich über mich gesprochen.

Sag mal, ist es dort dunkel?

Ich bin in einem Steinverließ. Es gibt nur ein ganz kleines Fenster. Es kommt nur wenig Licht hinein. Es tropft hier wie in einer Tropfsteinhöhle. Es ist alles feucht, kalt und eklig.

Welche Leute haben dich dort hineingesteckt?

Ich weiß nicht.

Haben sie was gesagt, wie lange du dort zu bleiben hast?

Sie sagten: Du bist nur eine dreckige Lumpenfrau. Du stinkst. Dich stecken wir einfach weg.

Wie fühlst du dich jetzt?

Ich friere so sehr. Mir ist so kalt.

Wenn bis drei gezählt worden ist, dann erlebst du ein weiteres Erlebnis. Eins, zwei, drei. Was geschieht denn da?

Da ist ein junges Mädchen, die bringt immer Essen für mich. Ich weiß gar nicht warum. Ich kenn sie gar nicht.

Was bringt sie dir?

Frisches Brot und sogar warmes Essen.

Redet ihr miteinander?

Nein, ich höre nur, wie sie die Treppen runterkommt. Sie gibt es dann der Wache, und die geben es mir.

Bei drei kommst du zu einem weiteren Erleben. Eins, zwei, drei.

Ich bin immer noch in dem Kerker.

Wie alt bist du jetzt?

Ich bin schon alt und klapsig.

Wie lange bist du wohl schon da?

Na ja, ich bin schon viel älter, denn meine Haare sind schon ein bisschen weiß.

Bist du schon zehn oder längere Jahre dort?

acht

Wie verrichtest du deine Notdurft?

Ich sitze dann in der Ecke. Da ist auch ein Eimer.

Auf was liegst du denn?

Auf den Steinen, auf dem Fußboden.

Hast du irgendwelche Krankeitssymptome? (Vielleicht hat sie vor vierhundert Jahren das Wort Symptome nicht gekannt. Doch sie befindet sich trotzdem noch zu einem Teil mit ihrem Wissen im heutigen Leben und weiß, was dieses Wort bedeutet.)

Mir ist immer kalt.

Es wird nun bis drei gezählt, dann befindest du dich unmittelbar nach deinem Tod. Eins, zwei, drei. Wo bist du jetzt?

Ich bin gestorben.

Wie alt bist du geworden?

(Sie weint.) fünfunddreißig

Woran bist du wohl gestorben?

Der Körper hatte einfach keine Kraft mehr.

Und kannst du deinen Körper dort liegen sehen?

ja

Wenn du jetzt auf dein Leben zurückschaust, was würdest du nie wieder erleben wollen?

(weinerlich) Ich will nie wieder solch eine Kälte spüren, nie wieder in solch einem Schmutz leben, so arm sein.

Und hungern müssen?

Das war nicht so schlimm.

Und es wird gleich bis drei gezählt, dann befindest du dich wieder vor dem Wolkentor bei deinem Höheren Selbst und kannst dich an alles erinnern. Eins, zwei, drei. Du bist wieder vor dem Wolkentor bei deinem Höheren Selbst und kannst dich an alles erinnern. Und dein Höheres Selbst reicht dir ein Schälchen mit einer Heilflüssigkeit und sagt: “Trinke davon, damit du dich wieder sehr wohlfühlst.” Und du trinkst jetzt daraus … … und reichst das Schälchen zurück. Und frage nun dein Höheres Selbst: Welche der Personen aus jenem Leben treffe ich im heutigen Leben wieder?

Ja, meine Mutter. Sie war jenes Mädchen, das mir das Essen gebracht hatte.

Warum hat sie dir wohl das Essen gebracht?

Ich hab ihr leidgetan.

Ist da aus jenem Leben noch jemand, der dir im heutigen Leben wiederbegegnet?

Ja, jener Wärter.

Hat er dich auch sexuell belästigt?

Er hat mich nicht einmal angeguckt.

Frage mal dein Höheres Selbst, was jenes Leben mit deinem heutigen Blasenproblemen zu tun hat.

Die Kälte im Kerker, aber auch die Kälte, die man mir im Leben entgegenbrachte.

Frage mal dein Höheres Selbst, warum dein Blasenleiden begann, als du BÜLENT kennenlerntest. Hatte dieses einen Zusammenhang mit deinem Blasenleiden?

Ja. Er musste erst lernen, was richtige Liebe ist. Er hat wohl am Anfang geglaubt, dass er mich liebt, aber es war nicht so.

Frage mal dein Höheres Selbst, ob es noch ein anderes Leben gibt, wo eine weitere Ursache für dein heutiges Blasenleiden zu finden ist. Was vermittelt es dir?

Noch ein weiteres Leben.

Und dein Höheres Selbst nimmt dich an die Hand und geleitet dich an der Wolkenwand entlang. Nun stehst du vor einem anderen Tor. Du kannst es mit deinen Händen berühren, und du weißt, wie es sich anfühlt. (Die Beschaffenheit des Tores deutet schon darauf hin, was für ein Leben zu erwarten ist. Bei einem bevorstehenden schönen Leben ist das Tor auch schön. Bei einem schlimmen Täterleben ist das Tor meist ein dickes Eichentor mit Scharnieren oder dergleichen.) Und das Höhere Selbst gibt dir zu verstehen: Gleich wird bis drei gezählt, und du befindest dich in einem Leben, wo eine weitere Ursache für deine Blasenbeschwerden zu finden ist. Doch bevor bis drei gezählt wird: Hier nimm nochmals dieses Fläschchen und trinke davon, damit du gleich alles wahrnehmen, fühlen und wissen kannst. Und du nimmst dieses Fläschchen, trinkst daraus … … und reichst es dann zurück. Und du weißt, wenn jetzt gleich bis drei gezählt worden ist, befindest du dich hinter diesem Wolkentor und bist einen Tag vor jenem anderen Ereignis, das ebenfalls eine weitere Ursache ist, die mit deinem heutigen Blasenleiden zu tun hat. Eins, zwei, drei! Jetzt bist du da.

Schau einmal auf deine Füße hinunter. (Man schaut auf die Füße hinunter, damit man sich unmittelbar im Körper fühlt. Wenn man sagen würde: Schau auf deine Füße hinunter, dann mag man sich dort stehen sehen und schaut auf seine Füße hinunter. Somit könnte man nicht in seinem Körper sein, sondern vor diesem stehen. Aber um alles genauestens zu erleben, muss man sich im eigenen damaligen Körper fühlen.)

Was hast du an?

nix

Was hast du am Körper an?

Wie so eine Art Lederschurz.

Und was hast du am Oberkörper an?

nix, nackig

Und jetzt streich mal mit deinen Händen über deinen Brustkorb, den Nacken, das Haar und dein Gesicht. Wie lang ist dein Haar?

schulterlang

Ist es dunkel oder hell?

dunkel

Ist es geordnet?

Es ist zerzaust.

Bist du ein Mann oder eine Frau?

Ich bin ein Mann.

Wie alt bist du?

ungefähr dreißig

Wo befindest du dich? Drinnen oder draußen im Freien?

Ich befinde mich auf einer Grassteppe.

Bist du da allein? Oder ist jemand bei dir?

Ich bin allein. Ich bin auf der Jagd.

Was jagst du denn?

Am liebsten was Großes.

Und was ist dieses Große?

Löwen

Dazu gehört viel Mut.

Ja, ich bin groß, hab dicke Muskeln.

Mit welchen Waffen kämpfst du denn?

Mit einem langen Speer.

Hast du denn schon mal einen Löwen mit dem Speer getötet?

schon viele

Wirst du bei deinem Stamm bewundert?

Ja. Denn ich töte nur große Löwen. Denn ich bin ein starker Mann, und ein großer Löwe ist mir ebenbürtig.

Bist du mal von einem Löwen verwundet worden?

Ja, ich bin schon einige Male angegrabscht worden und habe viele Narben am Körper.

Hast du denn keine Angst?

Nein, ich habe keine Angst.

Bist du verheiratet?

ja

Hast du Kinder?

ja, elf

(Wahrscheinlich auch uneheliche.)

Wie heißt du denn?

Bei drei weißt du deinen Namen. Eins, …

Schiko

Nun wird bis drei gezählt, dann bist du einen Tag weiter bei einem wichtigen Erlebnis. Eins, zwei, drei. Jetzt bist du da. Wo bist du?

Ich bin immer noch in der Steppe. Ich bin jetzt in einem höheren Gras und schleiche mich an eine Löwengruppe heran.

Ist das verwegen von dir?

nein

Ist da auch ein männlicher Löwe dabei?

Einer. Der guckt immer. Er hält Ausschau. … Ich pirsch mich so langsam an. Und da gibt es auch einige Löwinnen, die haben auch Junge. Die liegen so rum und schlecken ihre Jungen ab. Die Jungen spielen. Aber der Löwe ist immer sehr wachsam. Der guckt.

Und was geschieht jetzt weiter?

Ich mach mir den Finger nass, weil ich guck, von wo der Wind jetzt kommt. Weil ich nicht will, dass er mich riecht. Ich komm aber von der richtigen Richtung und halt mich im Grass geduckt. Aber er guckt schon in meine Richtung. Er spürt wohl was. Ich setz mich erst mal hin und warte.

Und wie geht es weiter?

Ich bin eingeschlafen. Es ist schon dunkel geworden. Mir ist etwas kalt. Es ist klarer Himmel, und man sieht die Sterne. Ich liege auf der Seite, und ich spür, dass er hinter mir ist. Ich klammere mich an meinen Speer. Und ich überlege: Stehe ich auf, oder bleibe ich besser liegen und stelle mich tot. Ich merke jetzt seine Größe, wo er hinter mir steht. Er beschnuppert mich. Ich habe keine Angst, aber er beschnuppert mich. Er brummelt vor sich her. Er geht dann wieder weg. Pha, ich bin erst mal erleichtert. Ich stehe dann langsam auf. Ich guck ihm hinterher. Ich sehe, wie er sich von mir entfernt. Jetzt schmeiß ich ihm den Speer genau in den Rücken. (aufseufzend) Er hat mir nichts getan, und ich bring ihn jetzt um. (schluchzend) Einerseits wollte ich ihn nicht töten. Aber ich muss doch den meinen zu essen bringen. Oh Gott. Ja, er wehrt sich. Er versucht den Speer abzuschütteln oder ihn zu erwischen. Aber ich hab ihn so genau in das Rückgrat getroffen, dass … er bricht langsam zusammen. Er liegt am Boden und atmet ganz schwer. (schluchzend) Und er guckt mich an, er hat goldene Augen. Und er schaut mich an: Warum hast du das getan, wo ich dich in Ruhe gelassen habe? Und es tut mir so leid. Es tut mir wirklich leid. So ein schöner Löwe. (weint heftiger) Ich sehe, wie so langsam das Leben aus ihm herausgeht. Er stirbt. Ich nehm seinen Kopf und versuch ihm zu erklären, dass ich ihn nach Hause bringen muss. Er scheint zu antworten: Es ist ok. … Oh, es tut mir innerlich so leid.

Jetzt, wo er gestorben ist, was machst du mit ihm? Schneidest du jetzt was aus dem Körper heraus?

Nein. Ich streich ihm über die Mähne. Ich weiß jetzt nicht, was ich machen soll. Ich kann ihn nicht aufschneiden.

Wie geht es jetzt weiter?

Meine Leute suchen mich. Sie haben sich Sorgen gemacht, wo ich geblieben bin. Sie kommen zu mir. Als sie diesen wohl schönsten aller Löwen sehen, sind sie ganz begeistert. Sie tanzen und singen dazu. Ich fang an zu schreien: “Hört doch auf! Es ist doch nichts Schönes. Ich hätte ihn nicht umbringen sollen.” Sie gucken mich an. Sie können das nicht verstehen. (entsetzt) Und jetzt schneiden sie ihn auf. Ich kann gar nicht hingucken. Es tut mir so leid. Sie hätten das nicht tun sollen.

Es wird bis drei gezählt, und dann bist du bei deinem nächsten Erlebnis. Eins, zwei, drei. Wie alt bist du jetzt?

fünfundsechzig

Wie viele Kinder hast du gezeugt?

drei

Und hast du mehrere Frauen gehabt oder nur eine?

eine

Was machst du weiterhin in deinem Stamm? Bist du noch Jäger?

Ich bin nicht mehr dort. Ich hab mein eigenes Zelt.

Hast du späterhin noch Löwen gejagt?

Nie wieder!

Was hast du sonst noch gejagt?

Nie wieder!

Aber wovon hast du denn gelebt?

Vegetarisch. Nur Gemüse.

Wie ist deine Frau mit deiner Veränderung umgegangen?

Sie konnte mich gar nicht verstehen. Sie hat immer für mich gekocht, und zwar mit Fleisch. Ich hab das immer weggestoßen. Ich arbeite auf dem Feld. Ich bin ganz hager und eingefallen. Haare sind ganz weiß.

Bist du noch weiterhin geachtet?

Die Leute lachen über mich. Sie zeigen mit dem Finger auf mich. Ich hab ihnen doch alles erklärt. Und sie können das nicht verstehen. Ich hab ihnen es ganz normal erklärt. Dann hab ich getobt. Aber sie schüttelten nur den Kopf.

Es wird nun bis drei gezählt, und dann bist du gerade gestorben und kannst deinen Körper unter dir liegen sehen. Eins, zwei, drei. Wie alt bist du denn geworden? Kannst du deinen Körper unter dir sehen?

fünfundachtzig

Und wenn du jetzt auf dein Leben zurückschaust und würdest jetzt sagen: “Ich will nie wieder.” Was würdest du sagen?

Ich will nie wieder eine verwandte Seele umbringen. (weint)

Es wird nun bis drei gezählt, und dann befindest du dich wieder vor dem Wolkentor bei deinem Höheren Selbst und kannst dich an alles erinnern. Eins, zwei, drei. Du befindest dich jetzt wieder vor dem Wolkentor bei deinem Höheren Selbst und kannst dich an alles erinnern. Und das Höhere Selbst reicht dir ein Schälchen mit einer Heilflüssigkeit und sagt: “Trinke davon, damit du dich wieder sehr wohlfühlst.” Und du trinkst davon … Reichst dann das Schälchen zurück. Und du fühlst dich wieder sehr, sehr wohl. Und frag mal dein Höheres Selbst: Lebt meine damalige Frau wieder im heutigen Leben?

Es ist Bülent, und meine Katze war der Löwe.

Und nun frag mal, ob noch jemand aus jenem Leben im heutigen Leben wiedergeboren ist.

Unter denen, die mich suchten, ist einer mein Papa.

Und frag mal dein Höheres Selbst: Was hat dieses Erlebnis mit deinen Blasenbeschwerden zu tun?

Ich hab das Leben einer verwandten Seele ausgelöscht, ohne nachzudenken. Und die Blase erinnert mich jetzt jeden Tag dran, dass ich mal besser nachgedacht hätte, bevor ich das gemacht hatte. Ich muss jeden Tag genauso leiden.

Hast du auch Schuldgefühle?

ja

Wenn du zu deiner Katze kommst, was fühlst du dann bei ihr?

Die liebt mich so sehr. Wenn ich nach Hause komme, dann kommt sie. Sie lässt sich dann einfach umfallen, streckt mir ihren Bauch entgegen. Den kuschele ich dann. Egal, wo die Lilli ist, wenn ich ruf, kommt sie sofort. Wenn BÜLENT sie ruft, dann kommt sie nicht. Wenn sie kommt, dann legt sie sich immer auf meine Blase.

Und kannst du dir vorstellen, warum sie sich gerade dorthin legt?

Sie sagt: Das muss dir doch gar nicht wehtun, das ist doch schon so lange her. Lass es doch einfach los. Das muss dir doch heute gar nicht mehr wehtun. – Letztes Jahr musste sie auch operiert werden, nachdem Blut im Katzenstreu war. Doch jetzt ist alles gut.

Warum hat sie sich an deine Blase geschmiegt?

Sie wollte mir die Schmerzen wegnehmen.

Frag mal dein Höheres Selbst, ob wir uns jetzt noch ein anderes wichtiges Leben anschauen sollten, das mit deinem Blasenbeschwerden zusammenhängt.

Nein.

Und nun frag mal dein Höheres Selbst: Warum sollte ich als Julia so lange Jahre bei dieser schlimmen Kälte eingekerkert sein? Warum musste ich diesen karmischen Ausgleich erleben? Und das Höhere Selbst nimmt dich an die Hand, und ihr schwebt an dieser Wolkenwand entlang und bleibt vor einem anderen Tor stehen. Du kannst es mit deinen Händen befühlen. Du weißt nun, wie es sich anfühlt. Und das Höhere Selbst reicht dir nochmals das Fläschchen und sagt: “Trink nochmals einen ordentlichen Schluck, damit du gleich alles wahrnehmen, fühlen und wissen kannst.” Und du trinkst davon … und reichst das Fläschchen zurück. Und du weißt: Wenn jetzt gleich bis drei gezählt wird, dann befindest du dich hinter diesem Wolkentor eine Minute vor einem Ereignis, wo die Ursache zu finden ist, warum du als Julia dieser entsetzlichen Kälte ausgesetzt sein musstest. Eins, zwei, drei. Jetzt bist du da. Schau mal auf deine Füße hinunter. Was hast du denn da an?

Ich hab feste Stiefel an. Ich bin an einem großen Tisch. Ich bin ein großer Wickinger. Oh Gott, ich bin riesengroß. Ich bin auf einem Schiff.

Wie groß ist das Schiff?

Riesengroß. Und viele Männer Besatzung. Und ich bin wohl der Anführer. Ich hab so einen Stahlhelm mit Nieten auf – und riesigen Hörner darauf. Der Helm ist so schwer. Und, oh Gott, ich bin ja ein riesiger Mann.

Und wohl auch am meisten gefürchtet und geachtet?

Oh Gott, ich bin so groß.

Wie viele seid ihr denn auf diesem Schiff?

fünfhundert

Und du befiehlst?

ja

Wie heißt du?

Hendrik

Wie alt bist du denn ungefähr?

fünfundvierzig

Bist du verheiratet?

Ne, ich heirate doch nicht.

Wie lebst du deine sexuellen Bedürfnisse aus?

Na ja, wir überfallen manchmal andere Schiffe. Und wenn sie Frauen an Bord haben, dann … na ja.

Was macht ihr denn so, wenn ihr irgendwo an Land geht?

Wir machen Raubzüge. Wir versuchen so viel zu stehlen, wie es geht.

Wo wohnt ihr eigentlich? Wo ist euer Zuhause?

Wo immer wir anlegen, da bleiben wir dann. Unser Schiff ist unser Zuhause.

Und heiratet ihr auch?

Ohne Heirat ist‘s immer am einfachsten. Man hat dann keine Kinder, um die man sich kümmern muss.

Und jetzt wird bis drei gezählt, dann kommst du zu einem Erlebnis, wo du jemandem sehr Schlimmes antust. Eins, zwei, drei. Jetzt bist du da.