Sira Rabe

Viola – das Tagebuch der Sklavin

Ein erotischer Roman

– Erotik –

 

1. Auflage August 2009

Titelbild: Roman Kasperski

©opyright 2009 by Sira Rabe

Lektorat: MetaLexis

Satz: nima»typo»grafik

ISBN: 978-3-86608-111-6

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Ratlosigkeit

«Meine liebste Viola!

Wenn du mir doch einen Rat erteilen könntest, was ich tun soll! Endlich, nach vielen qualvollen Wochen, funktioniert mein Körper wieder wie er soll, aber dennoch ist nichts in Ordnung. Die Zeit lässt sich nicht einfach zurückdrehen, nichts ist mehr wie früher. Ich bin völlig ratlos. Mein Leib verbrennt vor Glut und meine Seele rennt sinnlos gegen die Wände ihres starren Kopfgefängnisses an. Wenn das so weitergeht, ich glaube, dann drehe ich völlig durch!»

Seufzend betrachtete Daphne die letzten Zeilen, die sie geschrieben hatte, eine klare, schwungvolle Handschrift, blaue Tinte auf schneeweißem Papier, und schaute dann eine Weile grübelnd aus dem Fenster. Die ersten Herbstblätter färbten sich gelb, braun oder rot, manche rollten sich dabei an den Rändern ein, andere wurden einfach nur spröde und zerbröselten bei der geringsten Berührung. Die bereits herabgefallenen wurden von einem leichten Wirbel erfasst und über Wiesen und Straßen verweht, aber Daphne war, als ob der Frühling zu ihr zurückgekehrt wäre. In ihrem Bauch tanzten unentwegt nervöse Schmetterlinge und auf ihrer Haut lag eine prickelnde Anspannung.

«Verstehst du, in welchen Gewissenskonflikten ich mich befinde? Ich liebe meinen Mann über alles. Und ich bin mir sicher, dass Jesper mich genauso intensiv liebt. Aber an manchen Tagen fühle ich mich schrecklich alleine …»

Von ihren lüsternen, verhärteten Knospen ausgehend, verspürte sie ein zartes Ziehen in ihren Brüsten, wenn sie an ihren Mann dachte. Auch bei nüchterner, unsentimentaler Betrachtung sah er verdammt attraktiv aus. Die ersten grauen Haare in seiner kurz geschnittenen Frisur standen ihm gut und unterstrichen das Markante, Unverwechselbare seines Gesichts. Wenn seine dunkelbraunen Augen auf ihr ruhten, umrahmt von wenigen dezenten Lachfältchen, dann fühlte sie sich in ihrer Seele gewärmt wie an jenem Tag, als er sie nach ihrem ersten gemeinsamen Abend nach Hause gebracht hatte.

Seither durchschritten sie das Leben im Gleichtakt, meistens harmonisch, selten uneins. Sie verstanden sich hervorragend mit und ohne Worte – zumindest hatte Daphne das immer geglaubt. Oftmals dachten sie beide dasselbe, was sie feststellten, sobald einer seine Gedanken aussprach. Sie mochten dieselbe Musik, dieselbe Kunst, dieselben Filme, dasselbe Essen … Daphne fiel noch manches ein, was sie und ihren Mann beinahe zu so etwas wie eineiigen Zwillingen machte, und sie hätte jedem, der sie danach gefragt hätte, unumwunden bestätigt, dass sich zwei seelenverwandte Menschen im Laufe ihres Zusammenlebens immer ähnlicher werden.

Aber es gab da diese eine Sache, über die zu sprechen ihnen beiden doch immens schwerfiel, die jeder mit sich alleine ausmachte, und da waren sie vermutlich nicht das einzige Paar, dem es so erging.

Das Unglück begann etwa vor einem Jahr. Daphne fühlte sich unwohl. Sie verspürte immer seltener Lust auf Sex, aber es lag nicht an Jesper. Sie wollte, aber seine Berührungen machten sie nicht heiß und sie brachte es nicht über sich, mit ihm über ihr Problem zu sprechen, da sie es selbst nicht in Worte fassen konnte.

Anlässlich eines Routinetermins bei ihrem Frauenarzt sprach sie das Problem an. Es fiel ihr leichter, mit ihm darüber zu reden als mit ihrem Mann. Er war für sie wie ein Neutrum und gleichzeitig fachkompetent. Wenn einer erklären konnte, was mit ihr los war, dann er.

Sie hatte Recht. Eine Hormonanalyse brachte zu Tage, dass Daphnes Eierstöcke eine Entzündung hatten. Doch auch nach der erfolgten Behandlung produzierten sie zu wenige Hormone. Aber der Arzt beruhigte sie. Mit einer Hormonbehandlung würde alles wieder in Ordnung kommen. Daphne setzte ihre ganze Hoffnung darauf. Denn sie verzehrte sich danach, von Jesper berührt und geliebt zu werden.

Nur allmählich begriff Jesper, dass sich etwas geändert hatte. Plötzlich kam es vor, dass Daphne sich an ihn kuschelte und anfing, ihn zu streicheln. Es war schon eine Weile her, dass sie die Initiative ergriffen hatte. Doch es gab noch weitere Veränderungen. Daphne zeigte mehr Bedürfnis nach Sex als in den bisherigen acht Jahren ihrer Ehe. Er konnte nicht nachvollziehen, wann und warum dieser Prozess eingesetzt hatte, aber inzwischen war es offensichtlich. Daphne war fast ständig geil.

Von dieser unerwarteten, schleichenden Wende fühlte er sich anfangs ein wenig überfordert. Wenn er Daphne fragte, was denn auf einmal mit ihr los sei, wich sie ihm verlegen aus.

Der Gedanke an Sex mit ihm ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Tag und Nacht wurde ihr Kopfkino davon beherrscht und übernahm mehr und mehr die Kontrolle über ihren Körper. Sie hätte ihn ständig anspringen können, über seine Haut streicheln, sein bestes Stück in die Hand oder noch lieber in den Mund nehmen oder seinen weichen sexy Po genussvoll kneten. Sie wollte sich nackt an ihn schmiegen, seinen Mund und seine Hände auf ihrem Körper spüren, gierig, erobernd, verlangend, kompromisslos. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als sich mit ihm zu vereinen und seinen Steifen möglichst groß und tief in ihrem Inneren zu spüren, hart und fordernd, gleichgültig in welcher Stellung oder an welchem Ort.

Nur die Arbeit lenkte Daphne tagsüber ausreichend ab. Zu jedem anderen Zeitpunkt aber wünschte sie, ihm zu gehören, am liebsten noch intensiver als bisher und ein wenig anders – sie fühlte eine ihr bis dahin unbekannte Sehnsucht nach Unterwerfung, die ihr zugleich Angst machte.

Während Daphne seufzend ihre Gedanken zurückschweifen ließ, um sie Viola mitzuteilen, und dabei gleichzeitig überlegte, wie sie ihr immer stärker werdendes Bedürfnis nach sexueller Befriedigung stillen könnte, hatte sie vollkommen selbstvergessen ihre Hand unter ihre Bluse geschoben, die rechte Brust so weit über das Körbchen des BHs gehoben, dass ihre Brustwarze herausragte, und angefangen, sie kräftig zu reiben.

Auch das war etwas Neues für sie. Seit sie mit Jesper zusammen war, hatte sie kaum Lust verspürt, sich selbst zu berühren – außer beim Einseifen unter der Dusche oder dem Auftragen der Bodylotion danach. Selten aber fand sie es besonders erregend. Jetzt jedoch verursachten ihre eigenen Finger, dass ihre Knospen sich aufrichteten und gestreichelt, manchmal auch hart geknetet und gezwickt sein wollten, und es kam vor, wenn sie alleine an seinem geerbten Sekretär saß und an Viola schrieb, dass sie diesem Verlangen nicht widerstehen konnte. Dabei presste sie ihre Schenkel und Knie fest aneinander, kniff die Pobacken zusammen und löste sie wieder, rutschte unruhig auf dem Stuhlkissen hin und her, versuchte sich – meist erfolglos – durch die Reibung Befriedigung zu verschaffen.

Daphne seufzte. Allmählich breitete sich eine warme Feuchtigkeit in ihrem Slip aus, und sie war sich fast sicher, wenn sie jetzt auf Toilette gehen und einen Blick in ihren Slip werfen würde, hätte sich darin ein nach ihrer Lust duftender Schleim gesammelt. Sogar das war neu. Sie hatte ihren eigenen Geruch niemals als angenehm empfunden. Das hatte sich grundlegend geändert.

Sie runzelte die Stirn und schaute sich ratlos um. Wenn sie nur wüsste, was sie sich ersatzweise hineinschieben könnte, um genauso viel Befriedigung wie mit Jesper zu empfinden. Natürlich gab es professionelle Mittel. Aber sie traute sich nicht, einen Dildo oder Vibrator zu kaufen, aus Angst, Jesper würde ihn finden, würde herausfinden, was sie in seiner Abwesenheit trieb, und sie würde damit seine Gefühle verletzen. Nein, das kam überhaupt nicht in Frage!

Entschlossen, es sich hier und jetzt selbst zu machen, rieb Daphne eine Brustwarze fester denn je zwischen zwei Fingern. Früher hatte sie das als unangenehm und schmerzhaft empfunden. Ihre Brustwarzen waren schnell beleidigt und entzündet gewesen, wenn Jesper mal zu lange daran gesaugt oder zu heftig gerieben hatte. Jetzt empfand sie gerade dies als besonders lustvoll, diesen leichten ziehenden Schmerz, den sie damit gleichsetzte, dass sie ihm gehörte. Ihm und keinem anderen.

Daphne räkelte sich auf dem Schreibtischstuhl und schob ihre andere Hand in die Hose, tastete über ihre geschwollene Lustspitze, erst sanft, dann fester und schneller. Alles war warm, feucht und glitschig. Sie stellte sich dabei vor, auf dem Rücken zu liegen, die Beine leicht gespreizt senkrecht nach oben gereckt, von Jespers Händen gehalten. Sie erwiderte seinen Blick, von seinen dunklen Augen magisch gefesselt, und er stieß sich wieder und wieder in sie hinein, tief und kraftvoll, besitzergreifend und erobernd, und sie jauchzte …

Es klappte jedoch diesmal nicht. Außer einem schönen wonnigen Gefühl, das Daphne noch heißer machte, wollte sich weiter nichts einstellen, und schon gar nicht ihr ersehnter Höhepunkt. Sie gab frustriert auf, leckte ihren Finger sorgfältig ab, roch daran und nahm aufmerksam ihren eigenen Geschmack und Duft auf.

Leise kichernd setzte sie ihr Schreiben an Viola fort. Noch vor wenigen Monaten wäre sie überhaupt nicht auf die Idee gekommen, solche Sachen zu machen, mitten am Tag und dann noch ihren eigenen Schleim auflecken und es toll finden – welch ein absurder Gedanke.

«… alleine in meinem Bett, alleine in unserem Schlafzimmer, obwohl ich ihn neben mir leise schnarchen höre. Alles ist so vertraut, Viola, zum Wohlfühlen und gerne zuhause sein. Aber ich habe ein seltsames Bedürfnis danach, seine Nähe viel stärker zu spüren. Ich sollte mich glücklich schätzen, dass Jesper mich gleichberechtigt behandelt, dass wir eine harmonische Ehe führen. Stattdessen sehne ich mich neuerdings danach, von ihm – ich wage es kaum, dir zu schreiben – Befehle zu erhalten und bestraft zu werden, gezüchtigt, wenn ich nicht funktioniere. Huch. Was soll ich bloß tun?»

 

Lustvolle Geständnisse

«Liebste Viola!

Leider komme ich erst heute dazu, dir wieder zu schreiben. Das Wochenende war zu ausgefüllt, außerdem hätte ich Angst, dass Jesper mich mal beim Schreiben erwischt. Unsere Freundschaft soll ja schließlich ein Geheimnis bleiben.

Sonntag war endlich mal schönes Wetter nach dieser elenden Regenperiode und wir sind gleich nach dem Frühstück mit unseren Stöcken los und drei Stunden durch den Wald gelaufen. Das hat richtig gutgetan. Die Natur ist noch so lebendig. Alles duftet nach Laub, Tannennadeln, gemähten Wiesen, Erde, Blumen. Die letzten Zuckungen des Spätsommers und die ersten Vorankündigungen des Herbstes, alles ist im Wandel begriffen – so wie ich.»

Ein wenig frustriert stellte sie fest, dass die Woche ziemlich öde verlaufen war – ihr Liebesleben betreffend. Jesper war noch nie ein großer Schmusekater gewesen. Sie dachte sich oft, wie schön es wäre, abends beim Fernsehen auf dem Sofa in seinem Arm zu liegen, aber wahrscheinlich war dies nur ein dummer romantischer Jungmädchentraum. Vielleicht gab es unter der Spezies Mann gar keine Exemplare, die gerne schmusten? Möglicherweise war dies nur der romantische Wunsch von Frauen – sie wollten schmusen, knuddeln, sich an den Partner schmiegen und seine Nähe spüren. Männer dagegen fühlten sich von zu viel Nähe eingeengt. Jedenfalls hatte Daphne auch vor Jesper keinen Freund gefunden, der ihre Sehnsucht nach einfachem Körperkontakt verstanden und erfüllt hätte. Wenn Jesper es manchmal, ohne abwehrend zu knurren, zuließ, dass sie sich im Bett an seinen Rücken kuschelte und einen Arm um ihn legte, oder umgekehrt er das mit ihr machte, dann war das immerhin ein akzeptabler Ersatz, auch wenn sie mehr davon vertragen hätte.

In letzter Zeit stellte sie sich oft vor, wie es wäre, wenn sie sich abends zusammen einen Film ansahen, statt nebeneinander ihm zu Füßen zu sitzen, seine Hand auf ihrem Kopf oder in ihrem Nacken, vielleicht sogar gefesselt, unfähig aufzuspringen und wegzulaufen, dabei wollte sie das ohnehin nicht, aber alleine das Gefühl, es gar nicht entscheiden zu dürfen, verursachte ein lustvolles Kribbeln in ihrem Körper.

«Wie es aussieht, hat sich mein Problem tatsächlich von nicht-geil auf super-geil verschoben. Ich denke Tag und Nacht nur noch daran, Jesper zu streicheln, von ihm angefasst und beglückt zu werden. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft am Tag ich feucht werde oder meine Brustwarzen lustvoll anschwellen. So häufig wie jetzt haben sie sich noch nie in meinem Leben hart durch die Kleidung abgebildet! Mehr denn je fühle ich mich wie eine richtige Frau. Ich lebe! Aber was ist das für ein Leben, das ohne Erfüllung vergeht?

Vor meiner Therapie war nichts in Ordnung, ich war todunglücklich mit meinem in Schlaf gesunkenen Körper, aber nun wird meine Lust für mich manchmal zur Last! Wenn ich sie nicht ausleben kann und bei Tag und Nacht nur noch an das eine denke, dabei eine bis dahin nicht gekannte Sehnsucht nach seiner Dominanz spüre, ja beinahe wie eine läufige Hündin auf der Suche nach dem Alpharüden herumrenne –, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht besser mit der Hormontherapie aufhöre – oder aber konsequent allem ein Ende setze …»

Daphne hatte lange nicht mehr gefühlt, wie nahe die Sehnsucht nach Leben oder Tod nebeneinanderliegen konnten. Einerseits fand sie den Gedanken vollkommen absurd, andererseits überfiel sie manchmal für Minuten eine depressive Stimmung, in der sie sich alles vorstellen konnte, auch das Schlimmste. Ihr war zum Heulen zumute.

Als junge Frau, bevor sie Jesper kennen gelernt hatte, hatte sie es schon einmal erlebt, dass sie sich unnütz und überflüssig vorkam, sich ein ums andere Mal ohne passende Antworten fragte, wozu dieses Leben gut sein sollte. Wozu war sie auf der Welt? War sie denn zu irgendetwas nützlich? Es genügte oft eine Kleinigkeit, ein dummer Spruch von Kollegen oder Fremden, der ihr Selbstwertgefühl ins Wanken brachte. Aber irgendwie, sie wusste selbst nicht mehr wie, war sie aus diesem Tief aufgestiegen und das scheinbar ohne besondere Schäden.

Obwohl sie Viola sonst alles anvertraute, was sie bewegte, wagte sie es an dieser Stelle nicht, ihr zu erzählen, wie nahe sie derzeit an diesem Abgrund stand. Eine gähnende dunkle Leere tat sich immer öfter vor ihr auf und zog sie magisch an. Wieder einmal machte sie nur eine Andeutung.

«Jesper hat mich schon gefragt, was mit mir los ist, aber ich konnte es ihm nicht so richtig erklären. Wenn ich ihm sage, es hängt mit der Hormontherapie zusammen, glaubt er am Ende noch, es sei nicht wichtig für mich, mit ihm zu schlafen, sondern ich wäre so geil, dass ich einfach nur irgendeinen Mann bräuchte. Aber das ist nicht so! Ich will nicht irgendjemanden, ich will ihn – nur ihn! Es macht mich nicht mehr als sonst an, fremde Männer anzuschauen. Natürlich schau ich gerne mal auf einen knackigen Arsch, so wie Männer uns Frauen auf die Titten starren – aber es geilt mich nicht auf. Jespers nackter Hintern dagegen – ich würde in jedem Augenblick zu gerne meine Finger darauf pressen, dann meine nackte Scham an ihm reiben – wenn sie denn richtig nackt wäre! – ihn von hinten umarmen, über seine kleinen festen Knöpfe streicheln – bis er es nicht mehr erträgt, sich zu mir umdreht, sich auf mich wirft und mich nimmt. Hemmungslos, schnell und impulsiv.»

Sie gab ein leises, verzweifeltes Lachen von sich, zuckte über dem süßen Schmerz in ihrem Schoß zusammen, las ihre letzten Zeilen noch einmal durch und fuhr fort.

«Nun stell dir vor, während wir also durch den Wald laufen und uns über alles Mögliche unterhalten – es waren übrigens gute Gespräche heute! – sehnte ich mich danach, dass er mich irgendwann ins Gebüsch ziehen würde, um es mit mir zu treiben. Aber nicht einfach so. Ich wage kaum, dir meine Gedanken mitzuteilen, aber du bist ja verschwiegen, nicht wahr – also, er nimmt seinen Gürtel ab, bindet mir die Hände am nächsten Baum an und zieht mir die Hose herunter, macht meinen BH auf, fängt an mich zu streicheln. Dann hört er plötzlich auf, geht weg und ich sterbe fast vor Angst. Als er wiederkommt, hat er Zweige in der Hand, formt eine Art Rute, züchtigt mir damit meinen Po, es brennt vermutlich. Ich habe ja keine Ahnung, ich stelle es mir einfach nur schrecklich aufregend vor. Und dann, endlich umarmt er mich, streichelt mich erneut und nimmt mich in einem lustvollen und zugleich harten Ritt. Hach! Wie pubertär, oder? Und während ich dir dies schreibe, fühle ich es schon wieder bei mir einschießen und weiß nicht, wohin damit.»

Sie sprang auf, rannte einmal die Treppe wie gehetzt hinunter und wieder hinauf, wiederholte das Ganze mehrmals, bis sie schwitzte und völlig außer Atem war, aber es wurde nicht besser. Schließlich riss sie sich die Kleider herunter, duschte sich minutenlang eiskalt ab, bis ihre Zähne klapperten und eine unübersehbare Gänsehaut davon zeugte, dass sie fror. Beim Abtrocknen vermied sie bewusst jegliche Reibung an ihren sensibelsten Stellen und setzte sich dann, nur mit einem Nachthemd bekleidet, wieder an den Sekretär, um weiterzuschreiben.

«Fast schäme ich mich, liebste Freundin, dir mehr zu erzählen. Aber wenn nicht dir, wem dann? Heute Nacht habe ich davon geträumt und dann bin ich nass aufgewacht, mit meiner Hand zwischen den Schenkeln … Ich habe vor lauter Lust gezittert, mich aufgebäumt, gewunden, gekeucht und konnte mich kaum beruhigen.»

Daphne ächzte. Die Wirkung der kalten Dusche begann bereits wieder zu verfliegen.

«Beinahe wäre ich neben Jesper zum Höhepunkt gekommen, nur sein Schnarchen erinnerte mich daran, dass ich nicht alleine war, und hielt mich davon ab, mich meiner Lust vollkommen ungehemmt hinzugeben.»

Mit fest zusammengepressten Schenkeln versuchte Daphne verzweifelt, ihre Begierde zu unterdrücken. Sie schloss die Augen, drückte ihren Kopf nach hinten gegen die hohe Stuhllehne. Aber die Erregung war so stark, dass sämtliche Fasern ihres Unterleibs zu zucken begannen, sie ihren Po zusammenkniff, damit aber nur erreichte, dass ihr Zittern schlimmer wurde, und sie fühlte, dass sie jetzt ihrem Orgasmus entgegenstrebte, und ergab sich hilflos in den Stuhl zurücksinkend ihrem Höhepunkt.

Eine Weile blieb sie einfach erschöpft sitzen, ehe sie in der Lage war, weiterzuschreiben und den Brief an Viola zu beenden.

«In diesem Augenblick war ich so heiß, dass ich mich an Jesper schmiegte, meinen Arm um ihn legte und über seine Brustwarzen strich. Aber er hielt meine Hand fest, brummte nur schläfrig, was los wäre. Er hat ja Recht. Was fällt mir mitten in der Nacht ein, ihn aus dem Schlaf heraus zu verführen und zu erwarten, dass es funktioniert. Ich hätte allerdings nichts dagegen einzuwenden, wenn er das mit mir machen würde. Es bleibt mir aber wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten und ihm die Initiative zu überlassen …»

Das Gefühl, auch weiterhin mit einem ungelösten Problem konfrontiert zu sein, ließ Daphne trotz der offenen Worte an ihre Freundin nicht los.

Heimliche Recherchen

«Liebste Viola!

Wie gut, dass ich dich habe, wenigstens eine Person, der ich meine Heimlichkeiten anvertrauen darf! Bisher habe ich Computer nur als Arbeitsinstrumente betrachtet und Jespers Laptop zuhause kaum genutzt. Aber jetzt bin ich richtig froh, dass er mir mal gezeigt hat, wie man damit ins Internet geht und – dass meine halben Arbeitstage mir genügend Zeit lassen, unbemerkt am Nachmittag im Internet zu surfen. Ich hätte nie gedacht, dass es derart interessant und aufregend sein könnte!»

Daphnes Job als Chefassistentin eines Rechtsanwalts brachte es mit sich, dass sie sich zwangsläufig mit der Bedienung eines Computers angefreundet hatte. Warum Jesper allerdings manchmal stundenlang davorsaß, um im Internet zu surfen, hatte sie nie verstanden, obwohl er versuchte, es ihr schmackhaft zu machen. Wenigstens hatte sie so viel von seinen Erklärungen verstanden, dass sie nun unter der Eingabe bestimmter Stichwörter das fand, wonach sie suchte.

Ganz wohl war ihr allerdings nicht dabei. Sie fühlte sich ein wenig wie ein Kind, dass es nicht lassen kann, verbotene Dinge zu tun. Ständig horchte sie, ob er nicht vielleicht eher nach Hause kam und sie dabei ertappen würde, wie sie aufregende erotische Geschichten las oder fassungslos in Erotikshops herumklickte. Sie befand, dass sie ziemlich naiv, fast unschuldig durchs Leben gestolpert war, was Sexspielzeug und erotische Fantasien betraf – was sicherlich auch Vorteile mit sich gebracht hatte. Aber in ihrer derzeitigen aufgewühlten Verfassung befriedigte sie es, Bilder anzusehen, die sie früher als unanständig abgetan hätte, oder Geschichten zu lesen, die sie an den Rand eines Orgasmus trieben.

Auf einmal verstand sie, dass ihre wilden nächtlichen Fantasien gar nicht so ungewöhnlich oder abartig waren, wie sie geglaubt hatte. Sie hatte Jesper gegenüber diese noch nie erwähnt, weil sie sich fürchtete, ihn mit ihren Neigungen zu konfrontieren. Es gab Internetseiten, in denen diverse Subkulturen ihre persönlichen Tipps austauschten und Ratschläge in der Handhabung von Instrumenten zur sexuellen Züchtigung gaben, die sie beim ersten Mal so erschreckten, dass sie die Seite schnell wegklickte und mit klopfendem Herzen den Computer ausschaltete. Aber ihre Neugierde war viel zu groß, um dem Reiz zu widerstehen, und bereits am nächsten Tag loggte sie sich wieder ein und berauschte sich an all dem Neuen – neu in dem Sinne, dass das, was sich in ihrem Kopf abspielte, dort teilweise dem Niedergeschriebenen entsprach. Manches war zu heftig, als dass sie es sich für sich selbst vorstellen mochte, aber anderes bestätigte ihre eigenen Fantasien, erregte sie sofort und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als es auszuprobieren.

Aufgeregt berichtete sie Viola ausführlich von ihren Entdeckungen und rechtfertigte, warum sie das tun musste und warum sie Jesper nicht davon erzählte. Wie denn auch – nach mehreren Jahren Ehe interessierte sie sich für eine Art von Erotik, die sie früher als undenkbar abgetan hatte! Hatte sie das? Sie war sich nicht einmal mehr darüber im Klaren. Gab es da eine große Schublade in ihrem Gehirn, in die sie alle heimlichen Wünsche verbannt hatte, voller Scham, weggeschlossen in einem Tresor, zu dem sogar sie selbst nicht den Aufenthaltsort des Schlüssels kannte und der jetzt wie durch ein Wunder geknackt worden war? Und was noch schlimmer wog – welche Fantasien hatte eigentlich Jesper? Hatte er womöglich ebenso wie sie darüber geschwiegen und litt ähnliche Qualen? Hatte sie selbst ihn vielleicht, ohne es zu wissen, durch Bemerkungen oder Verhaltensweisen ausgebremst? Sollte sie es ihm sagen, wie sie inzwischen fühlte und dachte? Wie würde er wohl reagieren? Was würde er davon halten?

«Ich muss vollkommen verrückt sein, liebste Viola. Warum geschieht das mit mir? Ist es wirklich nur die Hormontherapie oder befinde ich mich gleichzeitig in einer neuen Lebensphase, die dieses Verlangen in mir hervorruft, dass ich beinahe verbrenne? Du solltest mal Jesper hören, wenn er zu philosophieren anfängt. Er sagt, jeder Mensch macht mehrere Phasen in seinem Leben durch, die eklatante Änderungen mit sich brächten, ob man das nun wolle oder nicht. Ich habe mir darüber nie ernsthaft Gedanken gemacht, es einfach akzeptiert, ja, warum sollte es nicht so sein. Aber wie so oft, wenn man glaubt, das passiert nur anderen, aber niemals einem selbst, tritt genau das Unerwartete ein.

Wenn du mir nur einen Rat geben könntest, meine schweigsame Freundin. Soll ich die Flucht nach vorne antreten, ihm alles beichten, ihn mit meinen Empfindungen konfrontieren? Oder bringe ich so viel Geduld auf, strategisch vorzugehen, ihn langsam einzubeziehen? Oh, ich fürchte, ich schaffe weder das eine noch das andere!

Dabei geht meine Geilheit mit mir mehr und mehr durch und ich wünschte mir dabei, er würde mich aus diesem Kreislauf befreien!

Neulich war er ausnahmsweise mal eher zuhause als ich, saß am Tisch und las die Tageszeitung. Wir gaben uns nur einen flüchtigen Kuss, aber in diesem Moment hatte ich die Fantasie, er würde mich einfach packen, zu sich nah heranziehen, mir über meine Brüste streicheln, meine Bluse und meine Hose öffnen, bis über den Po herunterziehen, über die nackte Haut streicheln und –»

Daphne musste kurz beim Schreiben innehalten. Ihre Hand zitterte vor Erregung. Sie legte den Stift weg, schüttelte die Hand kräftig aus und fuhr dann hastig fort.

«– mich dann über seine Schenkel ziehen, um mir genussvoll, aber nicht zu hart den Hintern zu versohlen mit dem spielerischen Tadel, ich hätte das verdient, weil ich zu spät heimgekommen sei. Danach, wenn mein Hinterteil gerötet und ich etwas verlegen wäre, hätte er mich gestreichelt und schließlich auf dem Sofa mit mir Liebe gemacht. Sind das nicht wunderbar frivole Gedanken? Wie bringe ich ihn dazu, es auf diese Weise mit mir zu treiben? Oder verhalte ich mich kindisch? Bin ich zu alt für solche erotischen Spielereien?»

Wie schon mehrfach in letzter Zeit schloss Daphne ihr Schreiben mit einer Frage oder einer frustrierten Feststellung. Sie bewegte sich im Kreis, nein – noch schlimmer, in einer Spirale, die sich unaufhaltsam immer enger und enger zusammenzog. Sie hatte keine Ahnung, was passieren würde, wenn sie in der absolut verengten Mitte ankäme, aber sie hatte manchmal das Gefühl, sie würde ersticken.

Daphne beendete ihre handschriftlichen Zeilen an Viola und richtete ihre Aufmerksamkeit nun auf den Computerbildschirm, surfte noch eine Weile ziellos im Internet herum, loggte sich dann aus, klappte den Laptop zu und ging nach unten, um im Wohnzimmer zu bügeln.

Aber auch dabei schweiften ihre Gedanken immer wieder zu ihrem Problem zurück, dass sie sich wünschte, Jesper würde mehr Dominanz ausstrahlen, sie unter ihre Fittiche nehmen, in jeglicher Hinsicht mehr von ihr verlangen. Es gab eine Zeit, da hätte sie ihn genau aus denselben Gründen verlassen, sich niemals auf ein sexuelles Rollenspiel eingelassen. Sie hätte ihn für brutal gehalten, für abartig, pervers, für einen Frauenverächter. Jetzt wünschte sie sich genau dieses, von ihm gefesselt zu werden, mit verbundenen Augen auf seine Liebkosungen oder eine Züchtigung wegen angeblichen Ungehorsams zu warten. Sie zog sogar in Erwägung, dass er sie lüstern am ganzen Körper berührte, sie dann zitternd vor Lust hinhielt, verschnürt, festgebunden – eine Viertelstunde, eine halbe Stunde oder länger. Und sie könnte nichts dagegen tun, rein gar nichts, als ihn anzubetteln, damit er weitermachte. Ja, vielleicht nicht einmal das, denn er könnte ihr verbieten zu sprechen und sie für jedes Wort strafen, sie erst recht zappeln lassen und sie würde dabei bestimmt immer geiler werden. Sie wäre seiner Entscheidung völlig ausgeliefert.

Daphne gestand es sich ein: Sie war zu allem bereit, nur um von ihren Problemen erlöst zu werden und letztlich beschützt in seinen starken vertrauten Armen zu schmachten, und sie verachtete sich im selben Moment dafür, dass sie diesen Ausweg suchte und bereit war, ein Stück ihrer Freiheit, ihrer Selbstständigkeit, im schlimmsten Fall sogar ein Stück ihrer Persönlichkeit zugunsten des Erlebens einer heimlichen Sehnsucht aufzugeben.

«Autsch!» Erschrocken zog sie ihren Arm vom Bügeleisen zurück. Vor lauter Nachdenken hatte sie sich die Kante des Bügeleisens gegen den Unterarm gedrückt. Hastig stellte sie es ab und lief in die Küche, um kaltes Wasser über die verletzte Haut laufen zu lassen. Mit verkniffenem Gesicht betrachtete sie den geröteten Strich, der eine Kerbe in den Arm gebrannt hatte.

Ein Wunsch geht in Erfüllung

«Liebste Viola!

Das Unglaubliche ist geschehen. Als hätte ich einen Wunschzettel an eine Fee geschrieben, die bereit ist, geheime Wünsche zu erfüllen. Stell dir vor: Ich habe meinen Meister gefunden und er hat mich zu seiner Lustsklavin gemacht! Jetzt zittere ich vor dem Unbekannten, vor Angst und Erwartung.» Daphne hielt kurz inne, horchte mit klopfendem Herzen, schrieb dann schnell weiter. «Er kommt. Ich muss Schluss machen und berichte dir wann anders alles Weitere!»

Feste Schritte näherten sich über die knarrende Holztreppe. Die aufgeklebten Teppichmatten dämpften nur wenig den männlich markanten Auftritt. Hastig versteckte Daphne ihr Schreibzeug hinter einigen Büchern und nahm den Kunststoffwedel in die Hand, mit dem sie normalerweise den Sekretär und die Bücherregale abstaubte, wartete leicht vorgebeugt und mit gesenktem Blick, die Hände mit dem Wedel wie befohlen auf den Rücken gelegt, als er hereinkam.

«Hast du alle deine Pflichten erfüllt?» Seine Füße machten genau vor ihr Halt. Sie stellte fest, dass seine Socken im Bereich der großen Zehen allmählich fadenscheinig wurden. Sie würde ihm nächste Woche ein paar neue kaufen. Seine Stimme klang streng, als er seine Frage nach der Erfüllung ihrer Aufgaben stellte, aber weder unbeherrscht noch drohend. Daphnes Nervosität legte sich ein wenig. Er würde nichts zum Bemängeln finden.

«Ja, Meister. Ich habe dein Arbeitszimmer aufgeräumt, wie du gewünscht hast, die Briefmarken aus den von dir gesammelten Kuverts geschnitten, die Zeitungen aussortiert, das Altpapier in den Keller hinunter getragen, Staub gewischt – also alles gemacht, was du mir aufgetragen hast.»

Erschrocken hielt sie still, als er sich über sie herunterbeugte, ihren Kopf ein wenig tiefer drückte, wobei sie ihren Po automatisch mehr nach oben streckte, um ihr rechts und links in schneller Folge mehrere laute Klapse auf den Po zu geben. Es war nicht schmerzhaft, aber sie fühlte sich gemaßregelt und zugleich angemacht. «Was Ihr mir aufgetragen habt! Du beherrschst diese respektvolle Anrede immer noch nicht?», herrschte er sie mit strengem Tonfall an.

«Verzeiht Meister, ich werde mich bessern. Ich habe alles gemacht, was Ihr mir aufgetragen habt!», erwiderte sie zaghaft.

«Gut, ich werde das Ergebnis deiner Arbeit später kontrollieren. Zunächst aber werden wir an deinen Antworten und deiner Erziehung arbeiten. Es kann nicht angehen, dass du es an der gebührenden Höflichkeit mir gegenüber immer noch fehlen lässt!»

Daphne biss sich verlegen auf die Unterlippe. Wieso nur konnte sie sich diese dämliche, altmodische Ausdrucksweise nicht merken? Es war reine Schikane, dass er sie verlangte! Warum durfte sie ihn nicht einfach weiter duzen? Reichte es denn nicht, dass sie ihn mit Meister ansprach? Andererseits – wenn es sein Wunsch war, würde sie sich anstrengen, diesen künftig auszuführen. Sie wollte doch nichts anderes, als ihm gefallen und zu Willen sein, damit er so viel Zeit wie möglich mit ihr verbrachte, ihr seine Aufmerksamkeit schenkte und aufregenden Sex mit ihr machte.

Seine Stimme riss sie unsanft aus ihren Gedanken.

«Wir gehen nun die Regeln noch einmal durch, und überlege genau, ehe du antwortest, und achte darauf, dass deine Antworten vollständig sind.»

«Ja, Meister.»

Er setzte sich in seinen ausladenden Schreibtischstuhl, legte die Unterarme auf die mit Leder bezogenen Armlehnen, drehte den Stuhl seitlich zu dem alten Sekretär und musterte sie von oben bis unten. Es war nicht zu übersehen, dass sie sich in ihrer Haut ein wenig unwohl fühlte, sich in ihrer Nacktheit vor ihm genierte. Und ganz sicher war sie erregt, denn ihre Brustwarzen hoben sich fest und steil von ihren Brüsten ab und eine zarte Röte überzog ihre Wangen bis zu den Ohrspitzen. Oder konnte es sein, dass er sie bei irgendetwas gestört hatte? Sein Blick fiel auf den Laptop, der zugeschlagen auf dem Sekretär lag. Nein, gesurft hatte sie sicherlich nicht. Alle Lämpchen des Computers waren aus und die Zeit hätte ihr nicht gereicht, ihn schnell herunterzufahren. Aber die Bücher im Regal – sie waren verschoben, standen mit der Vorderkante nicht bündig am Regalbrett ausgerichtet. Sie hatte also wieder heimlich geschrieben. Jesper verkniff sich ein Grinsen. Schon seit Langem wusste er, hinter welchen Büchern sie ihr Geheimnis verbarg.

Er winkte Daphne näher zu sich heran und wies mit der Hand auf den Boden vor seinen leicht geöffneten Beinen. Sie gehorchte sofort und sank vor ihm auf die Knie. Dabei achtete sie darauf, ihre Schenkel ein wenig zu spreizen, die Hände auf dem Rücken zu lassen und das Kreuz gerade durchzustrecken, wie er es von ihr als Sklavin erwartete. Ihre Brüste zittern nach von der Bewegung und er sah ihr an, dass es ihr ein wenig peinlich war. Wahrscheinlich genierte sie sich, weil er angezogen war, sie jedoch wie von ihm befohlen splitternackt. Obwohl der Gedanke absurd war, nach so langer gemeinsam verbrachter Zeit, aber die Situation war neu und es war immerhin möglich.

«Sieh mich an! Wie hast du mich anzureden?»

«Ich habe dich – oh, verflixt, verzeiht mir bitte noch einmal Meister! – ich habe Euch mit Meister und in ehrerbietiger Höflichkeit anzusprechen!» Sie lächelte verlegen.

Jesper sah sie erwartungsvoll an. «Und weiter?»

Daphne schluckte. Was hatte sie vergessen? Es durchfuhr sie heiß. «Und ähm, ich habe Euch um eine Strafe zu bitten, wenn ich einen Fehler begangen habe. Ich bitte Euch also hiermit demütig, mich für die falsche Anrede Eurer Person zu bestrafen.»

Ihre Wangen glühten vor Verlegenheit noch mehr als zuvor, sie fühlte die Hitze, die fast bis zu den Ohren ausstrahlte, und sie wich seinem prüfenden Blick aus.

«Gut», erwiderte er. «Zu deiner Bestrafung kommen wir später. Was habe ich dir noch über dein Verhalten beigebracht?»