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Fußnoten

Otfried Preußler, Ich bin ein Geschichtenerzähler, hrsg. von Susanne Preußler-Bitsch und Regine Stigloher, Stuttgart 2010, S. 188 f.

Vgl. Maike Schmidt, »Krabat. Die Aktualität eines Sagenstoffes in Literatur und Film«, in: Krabat. Analysen und Interpretationen, hrsg. von Kristin Luban, Cottbus 2008, S. 3755, hier S. 49 f.

Vgl. Preußler (s. Anm. 1), S. 188.

Vgl. Schmidt (s. Anm. 2), S. 37 f.

Vgl. ebd., S. 41 f.

Preußler (s. Anm. 1), S. 186.

Vgl. »Die Krabat-Sage«, in: Otfried Preußler, Krabat, Stuttgart 7 2018, S. 259269.

Vgl. Otfried Preußler, »Zur Entstehungsgeschichte meines Buches Krabat«, in: O. P.: Krabat, Stuttgart 61988, S. 290 ff.

Vgl. Preußler (s. Anm. 1), S. 185 f.

Preußler (s. Anm. 1), S. 184.

Vgl. Jack Zipes, »The Sorcerer’s Apprentice«. An Anthology of Magical Tales, Princeton 2017, S. 11.

Vgl. z. B.: Steven Zimmermann, »Krabat-Sagen und ihre Bearbeitungen«, in: Sorben (Wenden) – Eine Brandenburger Minderheit und ihre Thematisierung im Unterricht, hrsg. von Martin Neumann, Teil III: Krabat – Aspekte einer sorbischen Sage, Potsdam 2008, S. 1446, hier S. 38.

Caroline Macher, »Ein bisschen Magier bin ich auch«, Interview mit Otfried Preußler, 29. September 2008, in: Focus 40 (2008). (Online einsehbar unter: www.focus.de/kultur/kino_tv/tid-12513/kultur-ein-bisschen-magier-bin-ich-auch_aid_336449.html; Stand aller im Lektüreschlüssel zitierten Internetquellen: 24112018.)

Preußler (s. Anm. 1), S. 15.

Ebd., S. 63.

Vgl. ebd.

Ebd., S. 92.

Vgl. ebd., S. 125 f.

Ebd., S. 131.

Zitat online einsehbar unter: www.preussler.de/portrait.

Vgl. ebd.

Preußler (s. Anm. 1), S. 100.

Ebd., S. 100 f.

Ebd., S. 114.

Ebd., S. 116 f.

Vgl. www.preussler.de/werke/jugendb%C3%BCcher/krabat.

Tilmann Spreckelsen, »Die vollkommene Sicherheit des Erzählers«, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Februar 2013. (Online einsehbar unter: www.faz.net/aktuell/ feuilleton/buecher/autoren/zum-tod-otfried-preusslers-die-vollkommene-sicherheit-des-erzaehlers-12087583.html.)

Auszug aus der Jury-Begründung: www.fbw-filmbewertung. com/film/krabat.

Rainer Burkard, »Fauler Zauber«, in: Zeit online, 9. Oktober 2008. (www.zeit.de/online/2008/42/Krabat.)

Tilmann Spreckelsen, »Kein Zauber gegen die Liebe«, in Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Oktober 2008. (Online einsehbar unter: www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/ im-kino-krabat-kein-zauber-gegen-die-liebe-1707575.html.)

»Krabat-Autor Preußler begeistert über die Buchverfilmung«, 6. August 2008, in: kino.de. (www.kino.de/film/krabat- 2008/news/krabat-autor-preussler-begeistert-ueber- die- buchverfilmung.)

Otfried Preußler versteht seinen Krabat als ein Buch, das sich wegen seines zeitlosen und wichtigen Themas an Eine Geschichte für alle Generationenalle Menschen gleichermaßen richte: »Mein Krabat ist keine Geschichte, die sich nur an junge Leute wendet, und keine Geschichte für ein ausschließlich erwachsenes Publikum. Es ist die Geschichte eines jungen Menschen, der sich mit finsteren Mächten

Preußlers Roman basiert auf einer Stoff: alte sorbische Sagealten sorbischen Sage, mit der der Autor bereits in Kindertagen in Kontakt kommt. Zunächst nur mündlich überliefert, wird der Krabat-Stoff im Verlauf des 19. Jahrhunderts in zahlreichen Variationen verschriftlicht. Der Grundkonflikt, der Kampf des Lehrlings gegen den Meister, ist allen Fassungen gemein, und auch Preußler stellt dieses Motiv in den Fokus seines Romans: Krabat ist die Geschichte des gleichnamigen 14-jährigen sorbischen Der Waisenjunge und die geheimnisvolle MühleWaisenjungen, der nach langer Zeit des ziellosen Herumstreifens dem Ruf der geheimnisvollen Mühle im Koselbruch folgt und dort eine dreijährige Lehrzeit antritt. Die Müllerburschen, stets zwölf an der Zahl, erlernen dort nicht nur das

Das Motiv des ZauberlehrlingsMotiv des Zauberlehrlings, der seinen Meister herausfordert, wird von dem grundlegenden Konflikt Gut gegen Böse flankiert. Im Lichte dieser Motive wird die Entwicklung und IdentitätsfindungIdentitätsfindung Krabats entfaltet, was ein weiteres zentrales Thema des Romans darstellt.

Krabat spielt im frühen 18. Jahrhundert und ist in Dreiteilungdrei Teilabschnitte gegliedert, die den drei Lehrjahren Krabats in der Mühle entsprechen. Innerhalb der Dreiteilung finden sich Unterkapitel: zwölf im ersten Teil (S. 1190), neun im zweiten Teil (S. 95165) und wieder zwölf im dritten Teil (S. 169256). Die Inhaltszusammenfassung erfolgt kapitelweise.

Das erste Jahr

Die Mühle im Koselbruch. Krabat, ein 14-jähriger wendischer Betteljunge aus der Gegend um Hoyerswerda, zieht mit zwei Gefährten zu Jahresbeginn als Dreikönig verkleidet von Dorf zu Dorf, um sich seine Mahlzeiten zu verdienen. Eines Nachts träumt Krabat von elf Raben, die auf einer Stange sitzen und ihn anblicken. Ein Platz ist neben ihnen noch frei. Eine heisere Stimme Der Ruf auf die Mühleruft seinen Namen und beschwört ihn, zu einer Mühle nach Schwarzkollm zu kommen. Als sich der Traum in den beiden folgenden Nächten wiederholt, beschließt Krabat der Stimme zu folgen und macht sich auf den Weg. Warnungen vor der Mühle im Koselbruch am Schwarzen Wasser, die er unterwegs erhält, schlägt er in den Wind. An der Mühle angekommen, erscheint diese ihm bedrohlich, »ein mächtiges, böses Tier, das auf Beute lauert« (S. 14), doch Krabat überwindet seine Furcht und tritt nach dreimaligem Klopfen ein. Der Müllermeister, ein

Elf und einer. Der Müllermeister führt Krabat auf den Dachboden, wo die anderen Mühlknappen ihren Schlafraum haben. Er zeigt Krabat sein Schlaflager und seine Kleidung und lässt ihn allein zurück. Von seinem Fußmarsch zur Mühle ist Der NeueKrabat so erschöpft, dass er augenblicklich einschläft. Als er erwacht, findet er sich im Laternenschein der anderen elf Mühlknappen wieder, die ihn umringen. Beim Frühstück stellt Krabat Fragen zu seinem Vorgänger, was der Meister harsch unterbindet. Tonda, der Altgesell, signalisiert Krabat mit einem wohlwollenden Kopfnicken, dass er in ihm einen Unterstützer und Freund hat. Nach dem Frühstück erwartet Krabat sein erster Schwierige AufgabeAuftrag: Er muss die Mehlkammer ausfegen. Dies erweist sich als Sisyphusarbeit, als unlösbare Aufgabe, da er weder Tür noch Fenster öffnen kann, um den Mehlstaub entweichen zu lassen. Tonda befreit Krabat zur Mittagessenszeit und lässt den Staub mit einigen wenigen Worten sekundenschnell verschwinden.

Kein Honiglecken. In der folgenden Zeit muss Krabat sehr hart arbeiten. Der Meister gönnt ihm keine Verschnaufpause und treibt ihn unbarmherzig an. Während er selbst sich abends kaum mehr rühren

Eines Tages, Krabat müht sich gerade mit einer besonders schweren Aufgabe ab, erscheint Hilfe von TondaTonda neben ihm und legt ihm eine Hand auf die Schulter. Krabat fühlt, dass neue Kraft in ihn fließt. Tonda ermahnt ihn, dies niemanden merken zu lassen, besonders nicht ihren Mitgesellen Lyschko.

Von nun an hilft Tonda Krabat immer wieder, wodurch Krabat mit seinem Leben auf der Mühle sehr zufrieden ist: Er hat ein Dach über dem Kopf, einen sicheren Schlafplatz für jede Nacht und das Essen ist gut und reichlich.

Wege im Traum. Dieses Kapitel gibt zunächst einen kleinen Einblick in Krabats ErinnerungenVergangenheit. Nachdem seine Eltern an den Pocken gestorben waren, kam Krabat in die Obhut des Pastors. Da er mit dem gesitteten Leben, das er im Pastorenhaushalt führen musste, nicht zurechtkam, ist er weggelaufen und unter die Betteljungen gegangen. Krabat malt sich aus, dass es, wenn er es doch einmal nicht mehr auf der Mühle aushielte, Sommer sein müsse, ehe er ausrisse; im Winter würde er auf die Annehmlichkeiten einer festen Bleibe nicht verzichten. Daraufhin folgt ein Fluchtversuche im TraumTraum, in dem Krabat tatsächlich versucht, im Sommer von der Mühle fortzukommen. Verfolgt von einäugigen Tieren, kommt er zunächst am Wüsten Plan und an Tondas Grab vorbei. Er erinnert sich daran, Vorausdeutung auf Tondas TodTonda im Winter begraben zu haben. Er läuft weiter, aber am Abend steht er wieder vor der Mühle.

Der mit der Hahnenfeder. Eines Morgens entdeckt Krabat, dass der siebte Mahlgang der Mühle, der sonst nie benutzt und deswegen der Tote Gang genannt wird, in der Nacht aktiv gewesen ist. Krabat schleicht sich auf die Bühne und Unheimliche Entdeckungfindet Zähne und Knochensplitter, die neben den Trichter gefallen sein müssen, als dieser zum Mahlen befüllt wurde. Bevor Krabat vor Entsetzen schreien kann, steht Tonda neben ihm und beschwört ihn, alles zu vergessen, was er soeben gesehen hat. So geschieht es auch.

Einige Wochen später wacht Krabat mitten in der Nacht auf und stellt fest, dass die anderen Schlafpritschen leer sind. Aus dem Fenster erblickt er die elf Müllerburschen auf dem Vorplatz der Mühle, wie sie von einem Planwagen, auf dessen Kutschbock ein Besuch in der NeumondnachtMann mit einer Hahnenfeder am Hut sitzt, Säcke abladen. Was Krabat am meisten erstaunt, ist, dass sogar der Meister mitanpackt. In dem fremden Geräusch, das die Mühle des Nachts von sich gibt, erkennt Krabat den Toten Gang. Am nächsten Tag äußert er Tonda gegenüber seinen Außen vorUnmut darüber, dass alle Geheimnisse vor ihm hätten. Tonda beschwichtigt ihn mit den Worten: »Bald wirst du erfahren, welche

Husch, auf die Stange! Am Abend des Karfreitags wird Krabat vom Meister in die Schwarze Kammer gerufen. Die anderen Mühlknappen verwandeln sich auf Befehl des Meisters in Raben. Der Meister eröffnet Krabat, dass seine Ende der ProbezeitProbezeit von drei Monaten abgelaufen und er nun kein gewöhnlicher Lehrjunge mehr sei. Durch eine Berührung des Meisters wird auch Krabat in einen Raben verwandelt. Krabat erfährt, dass er in einer Die Schwarze SchuleSchwarzen Schule ist und fortan vom Meister die Kunst der Künste – das Zaubern – lernen wird.

Abb. 1: Otfried Preußler: Krabat, illustriert von Herbert Holzing, Tusche. – © 1981, 2017 Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart

Das Mal der Geheimen Bruderschaft. Einen Tag später, es ist der Abend des Ostersamstags, werden die Mühlknappen jeweils zu zweit vom Meister in die Die erste OsternachtNacht geschickt, um sich »das Mal zu holen« (S. 45). Krabat kommt mit Tonda zusammen und erfährt, dass es der Wille des Meisters ist, dass sie die Osternacht an einer Stelle verbringen, an der jemand gewaltsam umgekommen ist. Gemeinsam am Feuer sitzend, erscheint Tonda abwesend. Erst als die Osterglocken zu hören sind, kehrt Leben in ihn zurück. Aus dem nahegelegenen Schwarzkollm hört Krabat eine Die Stimme der KantorkaMädchenstimme singen – die Kantorka. Während Krabat noch wie verzaubert von ihrer Stimme ist, beginnt Tonda von einem Mädchen zu Tondas Geschichteerzählen, das er sehr gemocht hat und das nun tot ist. »Du musst wissen, dass keiner von uns auf der Mühle den Mädchen Glück bringt« (S. 49). Er schärft Krabat ein, sich niemals anmerken zu lassen, sollte er ein Mädchen gern haben. Niemand dürfe je ihren Namen erfahren.

Bei Tagesanbruch zeichnet Tonda Krabat mit einem Stück Holzkohle einen Drudenfuß auf die Stirn und heißt Krabat, dasselbe bei ihm zu tun. Auf dem Rückweg zur Mühle sehen sie die Mädchen des Dorfes, wie sie das Osterwasser holen.

Gedenke, dass ich der Meister bin. Zurück in der Mühle müssen alle Mühlknappen unter einem Ochsenjoch hindurchgehen und die Das GelöbnisWorte sprechen: »Ich beuge mich unter das Joch der Geheimen Bruderschaft« (S. 53). Vom Müller werden sie zusätzlich

Neue Kraft