Detlef K.H. Würth

Wir waren alle viele! Band 2

Zacharias Livebirth Anno 1451 - 1478

Inhaltsverzeichnis

 

Vorwort

Kapitel 1

Eine besondere Überraschung

Kapitel 2

Geboren anno Domino 1451

Kapitel 3

Eine lustige Kindheit im Mittelalter

Kapitel 4

Ein neuer Stallbursche

Kapitel 5

Im Dienste seiner Majestät

Kapitel 6

Der Federkrieg

Kapitel 7

Der Soldmaster

Kapitel 8

Allgemein Wissenswertes

Kapitel 9

Eine Frage des Standes

Kapitel 10

Eine weitere Schlacht

Kapitel 11

Erlebnisse in der Hafenstadt

Kapitel 12

Alpha und Omega

 

Veritas

 

Schlusswort

 

Danksagung

Vorwort

Einst selbst einer der kritischsten Menschen gegenüber dem Wiedergeburtsglauben, bin ich heute wohl jemand, der in dieser Hinsicht geläutert ist. Für mich gibt es keinen Zweifel mehr, denn dafür habe ich zu viel über die Jahre mit Frau B. erlebt. So viele unterschiedliche Vorleben, so reich an Informationen und Emotionen, die zwangsläufig ein Umdenken herbeiführen mussten. Alle Fragen, die ich mir selbst je stellte, sei es über das Leben und seine Entwicklung, über einen Gott, über Krankheiten und deren Leid, über das Verhalten der Menschen, Karma, Schicksal - ja oder nein -, fand ich durch die unzähligen Sitzungen beantwortet. Ja selbst der Beginn unseres heutigen Daseins zeigte sich in sämtlichen Facetten! Und als wäre das alles nicht genug, offenbarte sich etwas Atemberaubendes, nämlich das, was unsere Wissenschaft „Missing Link“ nennt. Es ist das fehlende Bindeglied, das uns zum heutigen Menschen machte, den homo sapiens. Was damals durch einen gewöhnlichen Hausbesuch begann, hat mittlerweile ein Ausmaß angenommen, das praktisch nach wissenschaftlicher Untersuchung nur so schreit. Wir alle könnten davon profitieren, denn es betrifft die gesamte Menschheit!

Noch während ich diese Zeilen schreibe, drängen sich wieder all die ersten Eindrücke in mein Gedächtnis, die ich in den Anfängen mit Frau B. erlebte. Knapp sieben Jahre sind nunmehr vergangen und der Fluss an Vorleben und Informationen nimmt kein Ende. Immer dann, wenn die Zeit es zulässt, tauchen wir gemeinsam in längst erloschene Leben ein und fördern kontinuierlich eines nach dem anderen wieder an die Oberfläche. Es ist möglich und der Beweis dafür findet sich bereits in zwei vorangegangen Büchern. Auch dieses Buch wieder, eine komplette Rekonstruktion eines vorherigen Lebens von Frau B., reiht sich nahtlos in den ersten Zyklus der Bandreihe ein und bildet einen weiteren Meilenstein der Enzyklopädie unserer Menschheit.

Vielleicht wird der ein oder andere noch eine gewisse Skepsis in sich tragen und das alles für unmöglich halten, aber glauben Sie mir, jedes weitere Buch bringt uns ein Stück der Wahrheitsfindung näher und wird uns das Staunen wieder lehren. Und genau an dieser Stelle, ist es mir äußerst wichtig etwas anzusprechen. Bitte lesen Sie die Bücher nicht, aus rein romanhaftem Lesevergnügen, denn dann verfehlen sie ihre Wirkung! Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie tiefer, vergleichen Sie die Persönlichkeiten und deren Leben untereinander. Jede ist einzigartig im Wirken, Denken und ihren Aussagen. Wir können viel für uns selbst entnehmen, wenn wir bereit sind, zumindest ansatzweise die Wiedergeburt in Betracht zu ziehen. Es gibt viele Menschen, die einen solchen Gedanken aufgrund der wachsenden Überbevölkerung sofort zur Seite legen und argumentieren: Ja wo kommen denn all die vielen Seelen her? Ich möchte die Frage mit den Worten des griechischen Philosophen Heraklit beantworten, denn diese dürften nach meinen Erkenntnissen, die Geeignetsten dafür sein: panta rhei! - Alles ist im Werden, in unaufhörlicher Bewegung-!

Alles ist Evolution!

Die Wiedergeburt existiert und mit jedem weiteren Buch, wird sich diese Aussage bekräftigen und letztendlich, ein gigantisches Ausmaß zeigen. Nehmen Sie mich beim Wort!

Detlef K.H. Würth

Kapitel 1

Eine besondere Überraschung

Es war ein sommerlicher, warmer Morgen, genau solch einer, der praktisch nach einem ausgedehnten Frühstück auf meiner Terrasse verlangte. Frau B war bereits unterwegs, denn wir hatten uns verabredet, genau das zu tun. Aber es gab noch einen anderen Grund, einen weit wichtigeren. Es ging um eine Entscheidung. Die Türklingel meldete Frau B´s Ankunft. Lächelnd und vollgepackt mit Skizzen, Zeichnungen und Notizblöcken unter ihren Armen, stand sie vor mir. Ja, wir hatten einiges in den letzten Sitzungen zusammengetragen. Noch während der Gedanke mir durch den Kopf ging, hatte sie mich schon leicht zur Seite geschoben und huschte mit, „ahhh der Kaffee ist schon fertig!“ zügig an mir vorbei. Während dem Frühstück schielte ich auf den Stapel mit den Zeichnungen, der sich auf dem Stuhl neben ihr befand. Zuoberst lag das Abbild eines englischen Königs und darunter lugte etwas verschoben, die Zeichnung eines Stallburschen hervor. Und diese beiden waren der eigentliche Grund unseres Treffens.

Wir wollten klären, ob wir dieses Vorleben von Frau B. überhaupt publizieren sollten, denn ich stellte mir ernsthaft die Frage, ob uns das jemand glauben sollte. Frau B. winkte ab und meinte: Warum sollten wir etwas zurückhalten, was doch die Wahrheit ist. Ich war Buckles und das wissen wir beide. Notfalls lass ich mich auch bei der Queen in Trance legen! Um es kurz zu machen, Frau B´s Argumentation gewann und das Resultat halten Sie nun in Ihren Händen. So unglaublich es auch klingen mag, Frau B. wurde nach ihrem Ableben als Pater Samuel (Wir waren alle viele! Band 1), in das England des fünfzehnten Jahrhunderts, wiedergeboren. Das mag jetzt nicht verwirren, da unsere Bücher ja von ihren Wiedergeburten handeln. Nur dieses Mal haben wir eine bekannte historische Person mit dabei. Frau B. stand im Dienste ihrer Majestät des englischen Königs Edward dem IV, der von 1461 bis 1470 und von 1471 bis 1483 regierte.

Ja, Sie haben richtig gelesen und jetzt verstehen Sie sicherlich auch meine damalige Sorge. Sie diente oder besser gesagt, er diente, als ein gewöhnlicher Stallbursche in der heutigen Region Kent. Später durch einen Zufall gelang ihm der Aufstieg zu einem Geldeintreiber. Er nahm an zwei Schlachten teil, die er uns hautnah schildern wird. Dadurch entsteht ein unvergleichlicher Eindruck, was es bedeutete, um sein eigenes Leben fürchten zu müssen. Keine heldenhafte Ausschmückung wird sich finden, lediglich die nüchterne Wahrheit nackter Angst. Sein Name war Zacharias Livebirth, geboren ca. 1451 n.Chr. in einem Walddorf mit Namen Greenwood, nahe der nördlichen Meeresküste bei Withstable. Schon früh erlangte er den Spitznamen Buckles, den er nie wieder verlieren sollte.

Und so begann es …

In einer spontanen Sitzung, in der ich die Vorleben von Frau B. praktisch nur streifte, zeigte sich ein Junge in der Nähe einer Hütte, mit Namen Zacharias und trug ein helles langes Leinen. Der Name sowie die Kleidung ließ mich damals an eine eher östliche Region denken. So machte ich mir eine Notiz und mit dieser ging ich dann Jahre später in die erste richtige Sitzung über. Meine Erwartung ging ganz klar in Richtung Orient, denn Zacharias ist ein hebräischer Name mit der Bedeutung, >> Der Herr hat sich erinnert <<. Es erscheint irgendwie kurios, wenn man bedenkt, dass Frau B. in dem Leben davor, ein Pater war! Zu diesem Zeitpunkt lag ich aber mit meiner Erwartung völlig falsch, stattdessen gab es eine besondere Überraschung …

F: wo bist Du?

A: …am Wald..(kindlich gesprochen)

F: was tust Du?

A: ..ich bin ein Krieger! (energisch kindlich gesprochen)..

F: oh, ein Krieger?

A: jaaa! (kindlich stolz)…Ich habe einen….Schutz……ein Schwert!………Ich warte, bis die Bösewichte kommen!

F: wer sind denn die Bösewichte?

A: ……sind die….die…nach dem Leben des Königs trachten (kindlich gesprochen)..

F: und Du verteidigst ihn?

A: jaaa!!! (stolz)

F: und wie ist Dein Name?

A: Zacharias……Zachi…Zachi!

F: und Dein Nachname?

A: ..Livebirth..

Was sich zeigte, schien mir überhaupt nicht zusammenzupassen. Ein hebräischer Vorname und dazu ein recht englisch anmutender Nachname. Ich schrieb ihn hier so nieder, wie ich ihn verstand. Man könnte ihn mit „lebend geboren“ übersetzen. Es gelang mir bis heute nicht, solch einen Nachnamen ausfindig zu machen. Allerdings ist er für die Zeit, in der er lebte, durchaus annehmbar. Nehmen wir heutige Nachnamen, so finden wir immer noch den ursprünglichen Bezug wie zum Beispiel: Müller, Maurer oder Hassdenteufel. Aber mal abgesehen von den Namen, interessierte mich die Aussage des Knaben, dass er spielte den König zu verteidigen. Ich wollte mehr über die Zusammenhänge verstehen, so gab ich Frau B’s Unterbewusstsein die Anweisung in ein höheres Alter zu springen …

F: wie siehst Du aus? Beschreib Dich mal!

A: ….ich habe….am rechten Ohr…zur Wange hin….ein dunkles Mal! Das sehe ich im Wasser! Da ist ein rundes dunkles Mal!..

F: hast Du langes oder kurzes Haar?

A: ..ich habe…kurzes Haar…..das hat man mir abgeschnitten!

F: wie ist denn Deine Haarfarbe?

A: ..wie ein…..so ähnlich wie der Fuchs sie trägt!

F: so rötlich braune Haare?

A: aber dunkel!

F: hast Du eine kleine oder große Nase?

A: …ich habe….keine große…aber auch keine kleine Nase….etwas leicht gekrümmt…ist gekrümmt……ich habe große Zähne!..

F: noch was?

A: ..hmm….mein Kinn ist ganz normal……..ich versuche mir, einen Bart wachsen zu lassen! Ich möchte ihn tragen wie der König!

F: wie trägt denn der König seinen Bart?

A: nur vorne zum Kinn hin…..das andere hat man ihm weggemacht…und dann über den Lippen! Er trägt die Haare zurück..

F: wie heißt das Land, in dem Du lebst?

A: …Britain..

F: und wie heißt Dein König?

A: Edward!

An diesem Tage drang ich noch viel tiefer in die Lebensgeschichte von Zacharias ein und die Dinge wurden klarer. Ich hatte einen Augenzeugen gefunden, der sein Leben in den Dienst der englischen Krone des fünfzehnten Jahrhunderts gestellt hatte. Was jedoch am unglaublichsten erschien, er befand sich oft in unmittelbarer Nähe dieses britischen Königs. Mit leerem Blick, so erinnere ich mich noch, sah ich in die ruhigen gleichmäßigen Gesichtszüge von Frau B., denn ich brauchte selbst etwas Zeit, um das alles verstehen zu können, was Sie liebe Leserinnen und Leser, nun erwartet.

(Zeichnung Frau B.) Zacharias Livebirth genannt Buckles

Kapitel 2

Geboren anno Domino 1451

Wie immer möchte ich mit dem beginnen, was dem Tod vorgeschaltet ist, die Geburt! Jeder Geburtsvorgang, wie ich bislang den Vorleben von Frau B. entnehmen konnte, zeigte sich immer in denselben Strapazen. Sei es die Enge, das Drücken oder je nach Kontinent, Wärme oder Kälte. Auch war zu erkennen, dass scheinbar Bewusstsein schon mit der Zeugung entstand, also der Verschmelzung haploider Chromosomenpaare. Vielleicht ist es genau der Moment, den Frau B., mit den Worten schilderte “etwas zieht mich….es zieht mich!“, als sie, beziehungsweise dieses „Es“ sich im „Zwischenzustand“ befand und ihn verlassen musste. (Alpha u. Omega, Wir kommen alle wieder!) In diesem Augenblick scheint sich das Urbewusstsein fest mit der materiellen Ebene zu verbinden, sodass der Grundstein für eine neue bewusste Persönlichkeitsstruktur gegeben ist. Ein ganz neues Leben, völlig anders und in der Regel ohne jegliche Erinnerung an das Vorangegangene. Eben weil dieser Kreislauf schon seit Äonen besteht, haben wir nun wieder die Möglichkeit, in ein weiteres Vorleben von Frau B. einzutauchen.

Man schrieb das Jahr des Herrn 1451, unweit der englischen Hafenstadt Withstable. In einer am Waldrand gelegenen Ansiedlung mit dem Namen Greenwood, sollte Frau B´s Seele erneut wieder das Licht der Welt erblicken. 1353 noch elendig auf einer Todesinsel an der Pest verendet und mal eben hundert Jahre später als ein kleines quirliges Baby, wieder zurück auf den englischen Kontinent …

F: beschreib mal, was passiert!

A: …..es ist eng..(verzieht leicht das Gesicht)..

F: ja?

A: ……..es drückt mich…..nach vorne…(Gesicht verkrampft sich leicht)..

F: weiter!

A: …….(wirkt etwas angespannt)….ich werde…gedrückt…….nach vorne….ich kann nicht…..kann nicht……der Körper ist so starr…….es geht langsam…langsam………..langsam..

F: was geht langsam?

A: …drückt an einer Stelle……..es geht….nicht weiter nach vorne…..weiter……..etwas….packt mich……..etwas…packt mich…(klingt schwach)…zieht an mir….(kaum hörbar)…

F: wo zieht man an Dir?

A: …Kopf…..werde gezogen……Kopf wird kalt…….kalt………wird hell………..(unverständlich) hell…………höre Stimmen…

F: was sagen denn diese Stimmen?

A: ………ich verstehe das nicht…

F: erzähle weiter! Was passiert noch?

A: ……man legt mich in eine…Holzkiste……..weiches…Stroh rein……reibt es an mir…….Schnur…….Schnur abgemacht……..geschnitten……..man wickelt mich ein…..in ein……in….einen rauen Stoff wickelt man mich ein….ganz fest……..man hält mich…..ich atme…man sagt nichts…….eine Frau ist da……………….ist aufgebracht……sie macht nur immer….Tschi….Tschi….Tschi..

F: zu Dir?

A: nein…zu dieser Frau……..aufgebracht und geht………ich schaue meine Mutter an………jetzt lächelt sie…

Ich wurde bereits mehrmals gefragt, wie es einem Fötus/Säugling überhaupt möglich sei, solche Dinge wie “Schnur, Stroh etc.“ zu beschreiben, hat er doch bis dato weder Muttersprache noch Informationen. In einem normalen Fall, werden Sie auch niemals erleben, dass ein Säugling eine anregende Unterhaltung mit ihnen führt. Aber wir haben mit Frau B. natürlich keinen normalen Fall, denn sie befindet sich in einem Zustand, in dem der unbewusste Anteil aktiv ist und dadurch überhaupt eine Kommunikation zulässt. Ohne mich noch mal wiederholen zu wollen, er sorgt für den Datenaustausch, denn er kennt den allumfänglichen Wortschatz der Muttersprache von Frau B. Im Vorgängerbuch sprach Samuel in Italienisch, Frau B’s Aussagen kamen jedoch in Deutsch, da sie motorisch nie gelernt hatte, Italienisch zu sprechen.

F: wie siehst Du Deine Mutter?

A: …die Augen…….diese großen Augen…..alles so groß…

F: wie fühlst Du Dich?

A: ….es ist so…..so….ich weiß nicht wie das geht…….wie ich das machen muss…

F: was?

A: …trinken……..kommt nicht so……..ist schwer….schwer…

F: ach so! Du bist an der Brust?

A: …..ja…..ist nicht einfach…..(formt die Lippen zu einem „O“)

F: und das ist schwer?

A: …ja…

F: geht das jetzt?

A: …….wird besser….(spitzt die ganze Zeit die Lippen)..

Dies war einer der interessantesten Momente, die ich in einer „Geburtssitzung“ erlebte. Sichtlich bemüht, so als ringe Frau B. mit äußerster Anstrengung, einer Brustwarze die Milch ab.

F: saugst Du nun?

A: …….ja..

F: wie schmeckt das?

A: ………(Augen rollen unter den Lidern)

F: schmeckt das gut?

A: …..ist warm..

F: sagt Deine Mutter was zu Dir?

A: …..(Augen rollen unter den Lidern)….sie summt…

F: summt?

A: … ”my.little…Zachi”…

F: was!? Wie? My little…?

A: ..Zachi..

Die Mutter sang und summte und ein neues Leben erblickte die Welt. Es weiß nicht warum es geboren wurde, es weiß nicht warum es lebt und es wird es auch in seinem späteren Dasein, normalerweise nie erfahren. Wo liegt nur der Sinn in diesem Werden? Der wäre wohl nur zu finden, wenn man den Anfang hätte! Ich darf Ihnen jetzt schon sagen, wir arbeiten bereits daran!