Dieses E-Book ist die digitale Umsetzung der Printausgabe, die unter demselben Titel bei KOSMOS erschienen ist. Da es bei E-Books aufgrund der variablen Leseeinstellungen keine Seitenzahlen gibt, können Seitenverweise der Printausgabe hier nicht verwendet werden. Stattdessen können Sie über die integrierte Volltextsuche alle Querverweise und inhaltlichen Bezüge schnell komfortabel herstellen.
— laufend lernen!
Möchten Sie Ihr Reiten verbessern? Sind Sie bereit, Bewegungsabläufe, Gangarten, Fußfolgen und Lektionen im Detail zu durchdenken? Möchten Sie ein Gefühl für relative Dehnung entwickeln, bevor Sie anfangen, sich selbst in relativer Aufrichtung zu versammeln? BEVOR Sie sich auf Ihr Pferd setzen?
Dann können Sie hier lernen, genau hinzuschauen, hinzuhören, zu analysieren, nachzulesen, zu Fuß zu probieren und zu korrigieren bis zu einem wirklich eindeutigen und guten Körpergefühl innerhalb einer Lektion.
Egal auf welchem Ausbildungsniveau Ihr Pferd sich befindet, wie jung oder alt, lang oder kurz, weit oder weniger weit es ausgebildet ist – mit dieser Vorgehensweise werden Sie und Ihr Pferd auf Dauer auf jeden Fall mehr Freude miteinander haben. Sie müssen nicht werten, Sie geraten nicht unter Druck. Nehmen Sie sich ab und an ein wenig Zeit, um zu spüren und zu analysieren. Und Sie werden auf jeden Fall ein viel klareres Verständnis für Ihren eigenen Körper und seine Aktionen bekommen, diese besser kontrollieren lernen und so Ihrem Pferd ein angenehmerer Partner werden. Ein Frage- und Antwortspiel, ein echter Dialog zwischen Ihnen und Ihrem Pferd wird entstehen. Aktion Reiter und Reaktion Pferd werden in klarem Zusammenhang verständlich.
Sind Sie bereit, einen Bewegungsablauf, den Sie beim Reiten anfragen möchten, erst einmal selbst zu durchdenken, nachzuvollziehen, auszuprobieren und wieder zu analysieren, werden Sie einen völlig anderen Zugang zur Übung erhalten. Beugen Sie sich nach vorn und werden Sie sich Ihrer zwei Achsen bewusst. Versuchen Sie die Choreographie einer Übung mit vier Füßen zu durchdenken. Stellen Sie sich die Spuren vor, die Sie dabei nutzen und ausfüllen möchten. Zwei, drei oder gar vier Spuren? Und bedenken Sie, welche geistigen Möglichkeiten uns dabei zur Verfügung stehen … unser Pferd ist dagegen auf unsere Hilfen angewiesen um zu erahnen, was wir wollen. Es bekommt dann im günstigsten Fall eine positive Bestätigung durch Lob. Im ungünstigsten Fall bleibt ihm nur das Ausschlussverfahren: Strafe? Dann war das wohl nicht die gewünschte Reaktion …
Die eigene Wahrnehmung ist auf viele äußere Dinge angewiesen, zum Beispiel unsere Einordnung in die Dinge, die uns umgeben. Die meisten von uns würden schwören, dass es für sie kein Problem ist geradeaus zu gehen – auch mit verbundenen Augen. Lassen Sie es uns probieren …
Stellen Sie sich auf Ihrem Reitplatz in der Mitte der kurzen Seite, mit dem Rücken zur Wand und schließen Sie die Augen. Konzentrieren Sie sich auf „Geradeaus“ und schreiten Sie los. Halten Sie Ihre Augen geschlossen.
Wenn Sie mit Partner probieren, verbinden Sie sich ruhig gegenseitig mal die Augen.
So erliegt man nicht der Versuchung doch mal kurz zu blinzeln.
Verlassen Sie sich ganz auf Ihr Gefühl für „Geradeaus“ ...
Ein ansonsten schweigender Helfer warnt Sie mit einem lauten STOP, kurz bevor Sie das Ende der Reitbahn erreichen, so dass Sie frei und sorglos losmarschieren können. Nach dem Zuruf STOP schauen Sie sich mal um, wo sie angekommen sind ...
Genau gegenüber dem Punkt, von dem aus Sie losliefen? Herzlichen Glückwunsch – das gelingt den wenigsten!
Auf einer Strecke von 10 Metern gelingt es den meisten Menschen, tatsächlich geradeaus zu gehen. Wahrscheinlich, weil noch die Ausrichtung auf das letzte angepeilte Ziel vor dem Schließen der Augen wirkt. Kurz unter einer Strecke von 20 Metern beginnen die meisten Menschen, leicht seitlich zu driften. Nach mehr als 20 Metern verstärkt sich das Driften deutlich.