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01 | über a tempo

a tempo - Das Lebensmagazin a tempo - Das Lebensmagazin

a tempo ist das Magazin für das Leben mit der Zeit.

a tempo weckt Aufmerksamkeit für die Momente und feinen Unterschiede, die unsere Zeit erlebenswert machen.

a tempo bringt Essays, Reportagen, Interviews über und mit Menschen, die ihre Lebenszeit nicht nur verbringen, sondern gestalten möchten.

a tempo liegt in der 32-seitigen solo-Version zur Mitnahme in über 3.000 Einrichtungen des Kulturlebens und der Wirtschaft aus: z.B. in Buchhandlungen, Kindergärten, Schulen, Arztpraxen, Hochschulen, Fort- und Ausbildungsstätten, Museen, Galerien sowie im hochwertigen Lebensmittel- und Spielzeughandel.

a tempo gibt es zudem als 16-seitige Leseempfehlung auch jeden Monat in alverde, dem Kundenmagazin der dm drogerie märkte.

Die Idee für dieses Magazin entstand 1999, und im Dezember dieses Jahres erschien auch die erste Ausgabe. Der Name hat nicht nur einen musikalischen Bezug (a tempo, ital. für «zum Tempo zurück», ist eine Spielanweisung in der Musik, die besagt, dass ein vorher erfolgter Tempowechsel wieder aufgehoben und zum vorherigen Tempo zurückgekehrt wird), sondern deutet auch darauf hin, dass jeder Mensch sein eigenes Tempo, seine eigene Geschwindigkeit, seinen eigenen Rhythmus besitzt – und immer wieder finden muss.

02 | inhalt

01
über a tempo

02
inhalt

03
editorial

04
im gespräch Sehnsucht – ein Energielieferant

05
augenblicke Licht und Landschaft am Polarkreis

06
mensch und kosmos
Nicht eindringlich, Nicht aufdringlich

07
wendepunkt und roter faden
Immer wieder

08
kalendarium
Dezember 2018

09
familie im focus
Trennung fängt vor dem Abschied an

10
sprechstunde
Wie mag es sein zu sterben?

11
am schreibtisch
Die größte Reise ihres Lebens

12
redseelig
Leichte Antwort auf eine schwierige Frage

13
literatur für junge leser
Wer hat den Schnee gestohlen?

14
mein buntes atelier

15
kulturtipp
Poesie des Ich

16
weiterkommen
Am Anfang war …

17
suchen und finden

18
service

19
impressum

03 | editorial

Das richtige Licht

Neulich, auf einem Flug nach London, freute ich mich über eine Stunde Abgeschiedenheit mit einem Roman, den ich gerne zu Ende lesen wollte. Ich war unterwegs zu meinem Bruder und meinen drei Halbschwestern in die Stadt unserer Geburt. Nach mehr als vierzig Jahren richtete das Auktionshaus Bonhams in London auf britischem Boden wieder eine Ausstellung von Bildern unseres Vaters Richard Lin beziehungsweise Lin Show-Yu, wie er mit chinesischem Namen genannt wird, aus. Am 31. Januar 1933 war er in Taichung in Taiwan auf die Welt gekommen. Am eben anbrechenden 31. Dezember 2011 starb er in seiner Geburtsstadt. In London aber hatte er seine Leidenschaft zur Malerei entdeckt und ausgelebt. Hoch über den Wolken blieb mein Buch doch geschlossen. Sinnend über dieses Werk und Leben eines Künstlers schaute ich auf die weiße Landschaft der Wolken. Dieses Weiß ist so ein Wunder, dachte ich mir. Von unten sehen die Menschen einen überhangenen, von vielen ver­schiedenen Grauschattierungen durchzogenen Himmel. Von oben im Flugzeug hatte ich weites funkelndes Weiß. Kein Wunder, dass mein Vater sich so intensiv diesem Weiß in seinem Werk hingeben konnte. Zu einem seiner Bilder hatte ich geschrieben:

Yellow on white
like a cross but not a cross
just Four Yellows


Wenige Tage später saß ich in den frühen Morgenstunden im Zug nach Berlin. Wieder schaute ich aus dem Fenster – nun nicht von oben, vom Himmel, sondern von der Erde aus. Ein feiner Nebel hing über der Landschaft.

Wie wir die Welt und unser Leben betrachten, hängt sehr davon ab, in welchem Licht wir es sehen. So erzählt Julian Salamon füöü­üöö–üü

Sonnenaufgang über die Felder
schweben
mit den Nebelstreifen
Genieen Sie das Licht in allen seinen Schattierungen, liebe Leserin, lieber Leser, und seien Sie von Herzen gegrß

Jean-Claude Lin