Caspar de Rijk, Ph.E.

MULTI GENIUS TECHNOLOGIE FÜR BEWUSSTSEIN

BAND 1

Handbuch zur Erforschung des Selbst

Widmung

an all die großartigen Seelen und Genies, – die zahlreicher sind, als aufgelistet werden könnten – die die Inspiration zu diesem Werk geliefert und uns daran erinnert haben, diesen immateriellen Ort zu suchen, an dem all die Lösungen schlummern.

Danksagungen

Es waren eine große Anzahl an Personen daran beteiligt, mich beim Verfassen und Zusammenstellen dieses Handbuches zu inspirieren. Besonders bedanken möchte ich mich bei meiner Familie Claudia und Magdalena Moser, ohne deren Unterstützung und Vorschläge dieses Buch sich

nicht materialisiert hätte.

 

Die MGT-Forschung geht weiter und ist mit diesem Buch nicht abgeschlossen. Es ist unwahrscheinlich, dass sich die grundsätzlichen Prinzipien entscheidend verändern werden, jedoch gibt es keine `Standard´-Technologie, die sich niemals ändern wird. Wir schauen uns immer nach Verbesserung und schnelleren Lösungen um und werden neue Entwicklungen oder Entdeckungen in künftigen Ausgaben und online einarbeiten.

In dem unwahrscheinlichen Fall, dass Sie der Meinung sein sollten, dass irgendein Rat, eine Information oder Verfahren aus diesem Buch nicht funktioniert, fehlerhaft erscheint oder dass es bessere Methoden gibt, es zu tun, dann teilen Sie uns dies bitte per E-Mail mit.

www.mgtconcepts.com
&
www.mgt-bewusstsein.com

mgtconcepts@gmail.com

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Teil I Die Philosophie

1.  Multiple Gesichtspunkte

2.  Philosophische Konzepte & Definitionen

Teil II Wissenschaft & Theorie

3.  Eine Wissenschaft des Bewusstseins

4.  Funktionen & Strukturen im Bewusstsein

5.  Der ideale Zustand des Menschen

6.  Eine Theorie von (beinahe) Allem

Teil III Technologie für Bewusstsein

7.  Verstehen & Auswertung von Information

8.  Essentielle Meditation, Kommunikation & Prozessing

9.  Universelles Imaginationsprozessing

10.  Der Anwendungsbereich der Bewusstseinstechnologie

11.  Die Erforschung des Selbst

12.  Heil(ig) & gesund

13.  Neue Einsichten & Resultate

Teil IV Integration im Leben

14.  Integrales Sein

15.  Ehrlichkeit, Integrität & Ethik

16.  Management, Organisation & Planung

17.  Ebenen der Integration

18.  Verbundenheit & Wiederverbindung

Anhang

Glossar

Über den Autor

Symbolik

Studium am Institut

‹Ein freier Raum›

Ernährungsempfehlungen

Ein Leben lang gute Zähne

Liste von Tugenden

Persönliche Notizen

Vorwort

Dieses Buch stellt eine Einführung in das, was wir Bewusstseinstechnologie nennen, dar. Es er- klärt, wie diese zum eigenen Vorteil verwendet werden und

warum es für Sie und andere von Wichtig- keit sein könnte. Es wird gründlich untersuchen, was Bewusstsein ist, warum es Erforschung braucht und warum die Erforschung des Selbst viel gesünder ist als die exploratorischen Eingriffe eines Chirurgen.

Man mag sich fragen, warum Bewusstsein überhaupt erforscht werden sollte. Wir alle kennen Leute, die enthusiastisch einem Lebensstil folgen, der sie von einem zum anderen Rausch der Sinne führt – großartigem Essen, Sex und Filme etc. – und begleitet ist von kleinen Bürden in Form von Arbeit und vielleicht noch einigen anderen anderen Opfern. Sie scheinen weiterhin nach den Ekstasen zu streben, während sie sich gleichzeitig über die Leiden beklagen. Es ist nichts verkehrt damit, so zu leben, wenn es die eigene Wahl ist, kombiniert jedoch mit einer eindeutigen Anstrengung, bezüglich anderer Lebensbereiche unbewusst zu bleiben, schränkt man sich damit selbst ein.

Jedoch haben viele von uns, nachdem wir eine Weile lang ein menschliches Leben lebten, viele verschiedene Personen – gute wie schlechte – trafen und alle möglichen Situationen mit ihren Höhen und Tiefen erfuhren, einen Punkt erreicht, an dem wir uns fragen, worum es hier überhaupt geht. Wir mögen Barrieren angetroffen haben, die nicht von klar bestimmbarer physikalischer Natur sind, wie zum Beispiel die Launen der Politiker oder wir erlebten irgendein anderes konkretes Unglück. In solch einem kritischen Augenblick tendiert man dazu, sich mehr Fragen danach zu stellen, warum und wieso Leben so ist wie es ist.

Dies könnte der Punkt sein, an dem der Selbsterforscher seine oder ihre Suche beginnt. Einige finden Lösungen, indem sie sich einen Guru erwählen, eine neue Religion annehmen, oder indem sie ihre Seele einem Psychologen oder Psychiater anvertrauen. Andere machen sich selbst auf die Suche.

Im Januar 2014 riefen über 80 Wissenschaftler, die meisten davon Psychologen, dazu auf, alle Aspekte von Bewusstsein, einschließlich des Paranormalen, einem aufrichtigen und fundierten Studium zu unterziehen. Im gleichen Jahr entwickelte Adam M. Curry eine App, die Hardware-Funktionen auf dem Mobiltelefon in einen physikalischen Zufallszahlen-Generator konvertiert. Dies erschafft ein `chaotisches´ System, das es ermöglicht, den Einfluss des Minds* auf Ihrem Smartphone sichtbar zu machen.

Das ist neu, da die Mainstream-Wissenschaft bis vor Kurzem noch in Begriffen wie Verhalten und Gehirn gedacht hatte und Psi*-Phänomene a priori* nicht anerkannt hätte.

Multi Genius Technologie für bewusstSEIN stellt eine Auswahl von Techniken dar, die der Verbesserung des Bewusstseins dienen. Das Motto könnte lauten: `Keiner von uns ist so schlau wie alle von uns zusammen.´

MGT für bewusstSEIN ist das Produkt eines Systems multipler Gesichtspunkte, das Wissen aus allen möglichen Winkeln, Betrachtungsweisen oder Glaubensystemen untersucht. Wenn man dies tut und ebenfalls darauf achtet zu vergleichen, dann kann man auf diese Weise den gemeinsamen Nenner davon finden, was am besten funktioniert und am meisten Sinn ergibt und kann es integrieren. Dies fanden wir eine sehr erhellende Herangehensweise.

Wenn Sie sich ausschließlich die Wissenschaftsprogramme im Fernsehen anschauen, mögen Sie zur Überzeugung gelangen, dass der Urknall etwas ist, was tatsächlich stattgefunden hat. Nur durch sorgfältiges Studieren und Untersuchen der Fakten erkennen Sie, dass es sich lediglich um eine Theorie handelt, die nicht wirklich alle Beobachtungen erklärt. Jetzt mögen Sie sagen: „Naja, ich bin ja kein Wissenschaftler und habe auch nicht vor, einer zu werden. “ Es gibt einen einfacheren Weg – oder Trick, wenn Sie so wollen – um Ihren Horizont zu erweitern: Lesen Sie einfach einiges von ein paar andersdenkenden Wissenschaftlern und ganz plötzlich wird sich Ihre Betrachtungsweise ausgeweitet haben.

So sind wir in Bezug auf das Thema Bewusstsein vorgegangen; haben Sie also etwas Geduld mit mir und ich werde Sie auf eine Exkursion durch das Gebiet der Bewusstseinsphilosophie – Wissenschaft, Technologie und Anwendungen davon – mitnehmen, etwa in dieser Reihenfolge. Es sollte nicht erwartet werden, dass unsere Forschungsergebnisse immer dem, was Mainstream-Gelehrte sagen, entsprechen.

Ich kann Ihnen bereits versichern, dass einer der aufregendsten und vielleicht überraschendsten Aspekte dessen, was wir herausgefunden haben, ist, dass eine einfache Methode, Bewusstsein zu erkunden, wie sie in diesem Buch beschrieben ist, bereits derartig aufbauende, energetisierende und weitreichende Effekte haben kann.

Wir werden uns nun der Philosophie zuwenden…

NB: Definitionen für Spezialausdrücke und ungewöhnliche Wörter, die mit einem Stern markiert sind, sind im Glossar angeführt.

NB2: Im folgenden Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit meistens nur eine geschlechtliche Form verwendet. Sie bezieht sich jedoch auf alle Personen.

NB3: Einige der angeführten Zitate, sowie die Angaben in eckiger Klammer [] sind Eigenübersetzungen aus dem Englischen.

TEIL I

PHILOSOPHIE

In diesem Teil werden wir versuchen, nur so viel Metaphysik wie nötig einzubringen. Dinge wie Bewusstsein, Wahrheit, Verursachung, Realität und mehr müssen definiert sein, um uns ein stabiles Fundament zu bieten. Unsere Absicht sollte deutlich gemacht werden, ebenso könnten einige Begründungen dessen, was wir vorlegen, von Interesse sein.

Im ersten Kapitel werden wir unsere aus verschiedenen Quellen schöpfende Herangehensweise erörtern, die wir das System der multiplen Gesichtspunkte nennen. Einige unserer Gesichtspunkte werden hier dargelegt werden, darunter auch unsere Sicht über Bewusstsein an sich. Das zweite Kapitel liefert die Definitionen einiger philosophischer Konzepte und wie wir sie interpretieren.

1. Multiple Gesichtspunkte

In diesem Kapitel werden wir die Wichtigkeit und den Nutzen von multiplen Gesichtspunkten auf- zeigen, ohne diese im Bereich der Bewusstseinserforschung

nicht viel erreicht werden kann. Darüber hinaus werden wir auch unsere philosophischen Gesichtspunkte darlegen.

Da das Wort Genie in unserem Buchtitel heraussticht, werden wir kurz dessen Bedeutung diskutieren. So, wie wir das Wort verwenden, geht es über IQ und sogar EQ (Emotionale Intelligenz) hinaus.

Genius

1. ein außergewöhnliches natürliches Leistungsvermögen des Intellekts, das sich besonders in kreativem und originellen Werken in Wissenschaft, Kunst, Musik etc. zeigt. Z.B.: das Genie von Mozart.

2. eine Person, die dieses Leistungsvermögen besitzt.

3. eine Person, die ein außergewöhnlich hohes Maß an Intelligenz* besitzt, wie z.B. einen IQ oberhalb von 140.

4. eine natürliche Fähigkeit oder ein natürliches Leistungsvermögen; eine starke Neigung: ein spezielles Genie für Führungsqualitäten.

5. ein markanter Charakter oder Geist, wie von einer Nation, einer Periode oder Sprache.

Die Wortherkunft stammt vom lateinischen genius, „anwesender Geist seit Geburt an gegenwärtig, angeborene Fähigkeit oder Neigung“, von der Wurzel des Wortes gignere (= zeugen). Der ursprüngliche Sinn „schützende Gottheit oder Geist, der ein Individuum im Leben führt und leitet“ führte zur Entstehung der Bedeutung von „charakterliche Disposition einer Person“ (spätes 16. Jahrhundert), was zur Bedeutung „die natürliche Fähigkeit einer Person“ und schließlich zu „außerordentliche natürliche Fähigkeit“ (Mitte 17. Jahrhundert) führte.

Immanuel Kant schrieb: „Man sieht hieraus, daß Genie ein Talent sei, dasjenige, wozu sich keine bestimmte Regel geben läßt, hervorzubringen…“. Genie hat mit Kreativität und Originalität zu tun. Wir erkennen an, dass jeder Mind einen einzigartigen Gesichtspunkt besitzt und der Schöpfer seines eigenen Universums ist.

Multi Genius

Multi Genius Technologie (MGT) ist unser Symbolismus für das System der multiplen Gesichtspunkte der Forschung und Entdeckung – viele Genies zu Rate zu ziehen – und für eine Technologie, die dazu in der Lage ist, viele Genies aufzuwecken.

Daher verwenden wir das Konzept von `Multi Genius´ auf zweierlei Weise:

1. Unsere Quellen sind viele geniale Individuen, die verschiedene Wege der Bewusstseinserforschung und Verbesserung originiert und entwickelt haben.

2. Unsere Bewusstseinstechnologie ist darauf ausgelegt, Genies zu produzieren, worunter wir verstehen, Individuen zu schaffen, die ihr angeborenes Potenzial und ihre innewohnenden Fähigkeiten frei zum Ausdruck bringen.

Walter Russell, ein Künstler, Philosoph und religiöser Mann, sagte das Folgende über das Genie:

„Jedes Genie denkt INWENDIG zu seinem Mind hin, statt nach außen gerichtet zu seinen Sinnen. Das Genie kann mit seinen inneren Ohren Klänge hören, die aus der Stille kommen. Er kann nicht-existente Formen mit seinem inneren Auge sehen und er kann die Rhythmen von Gottes Denken und dessen Wissen fühlen – was für den Menschen, der glaubt, dass ER sein Körper wäre, blanker Unsinn ist. Wenn ein Mensch zum erhabenen Zustand eines Genies emporsteigt, wird er ein Miterschaffer Gottes. Der Beginn des kreativen Ausdrucks im Menschen ist der erste Beweis des sich entfaltenden Lichts seines Genius’, denn keiner, der nur von seinen Sinnen kontrolliert ist, kann erschaffen. Er kann sich erinnern und die Aufzeichnungen, die er in seinem physischen Gehirn eingeprägt hat, wiederholen, aber sein Gehirn besitzt kein Wissen. Daher kann er nicht erschaffen. Der Mensch kann nur mit seinem Mind erschaffen – und das Gehirn ist nicht der Mind. Das Gehirn ist lediglich der Sitz der Sinneswahrnehmung und der elektrische Rekorder dieser. “ – Walter Russell

Unserer Philosophie gemäß ist jeder ein Genie, wenn ihm erlaubt wird, seine inneren Tendenzen und angeborenen Fähigkeiten zu entwickeln. Multi Genius drückt ebenso unser Bestreben aus, bei der harmonischen Integration vieler Einzigartigkeiten des Menschen behilflich zu sein.

Multiple Quellen

Bei der Suche nach spiritueller Weisheit ist es nicht ungewöhnlich, einen einzelnen Weg oder Guru zu wählen, um zu forschen. Wir haben es auf die harte Tour gelernt, uns nicht auf eine einzige Quelle, wie z.B. auf einen Guru, zu verlassen. Man könnte sagen, wir wurden ‘Guru-schlau’. Die Psychologie, die ich in den späten 1960ern studierte, stellte eine behavioristische und `Bewusstsein ist ein Nebenprodukt des Gehirns´-Perspektive zur Verfügung. Östliche Mystiker und die Bhagavad Gita zum Beispiel, obwohl inspirierend, empfanden wir dennoch als etwas vage; der Aufenthalt in einigen Scientology*-Stätten brachte uns aber auch nicht ins Nirvana. Einige Jahre lang dachte ich sogar, dass ein brillanter, einfacher und machtvoller Prozess die ganze Welt und jeden Menschen darin handhaben könnte. Aber… wir haben auf unserem Weg dazugelernt!

Nur um einmal einen Eindruck zu geben, das Folgende ist eine ungeordnete Auflistung von einigen Quellen und Themen, die wir zu Rate zogen und daraufhin verwarfen oder integrierten: Mainstream-Psychologie; Anthroposophie; Theosophie; Der Vierte Weg (G. I. Gurdjieff, J. G. Bennett, P. D. Ouspensky); die gnostische Tradition; Ken Wilber; Carl G. Jung; Scientologie nach Dr. Nordenholz; Hubbard‘sche Scientology; Metapsychologie; Rein-karnationstherapie (Rückführungen); TIR; Spiritologie (A. Buttler); Buddhismus; Hinduismus; Sufismus; Christentum; Taoismus; die Philokalie; die Bibel; die Upanishaden; Yoga Patanjali; Vipassana; Sanatana Dharma; Yoga; Advaita Vedanta; Nisargadatta; Rupert Spira; Quantenpsychologie (Stephen Wolinsky); Thought Field Therapy [Gedankenfeld-Therapie] (TFT, Callahan); Emotionale Freiheit-Technik – Tapping (EFT, Craig); Quantum-Entertainment (QE, Kinslow); Quantenphysik; Objektivismus; T. Bearden; Dr. Noel Huntley; Walter Russell; Esalen; Douglas A. White; transpersonale, humanistische, positive und integrale Psychologie; Time Perspectives [Zeitperspektiven] (P. Zimbardo); Focusing [Fokussieren] (Eugene Gendlin); Carl Rogers; The Worksvon Byron Katie und die Universität Utrecht (meine Alma Mater).

In all diesen kann viel Wahrheit gefunden werden, aber das ist nicht der Punkt. Wenn man sie alle nebeneinander stellt und vergleicht, kann man Gegensätze und mangelnde Perfektion erkennen, die bei der Einzelbetrachtung nicht so offen zu Tage treten. Was wir präsentieren, ist mehr als nur eine Sammlung vieler Gesichtspunkte. Es ist ein ehrliches, systematisches Bestreben, diese in ein vollständiges und akkurates Bild zu integrieren.

Viele Male waren wir davon überzeugt: Das ist es! Jetzt erklärt sich alles! Und jedes Mal stoßen wir auf andere Gesichtspunkte von gleichwertiger Gültigkeit, die jedoch unseren gesamten vorherigen Gewissheiten widersprachen. Daher mussten wir wieder von vorne anfangen, Dinge anzweifeln und weiter in Frage stellen. Aber so ist das Leben eines Wahrheitssuchenden oder ehrlichen Forschers nun mal, und wir haben letzten Endes einige gemeinsame Nenner gefunden.

Wie wir Bewusstsein sehen

Und es wäre eine Art Untertreibung zu sagen, dass Bewusstsein ein gemeinsamer Nenner ist, weil es der gemeinsame Nenner an sich ist.

Unserer Philosophie nach ist alles Erlebte im Bewusstsein eingebettet. Mit anderen Worten: Bewusstsein ist primär und kein Nebenprodukt des Gehirns. Zu leben ist eine spannende Erfahrung im Bewusstsein.

Wenn wir uns das Wort Bewusstsein etymologisch anschauen, finden wir das lateinische Wort conscire, aus com- (zusammen) oder + scire (wissen). „Gemeinsam wissen“ ist eine Idee, die wir weiter hinten im Buch in vielerlei Hinsicht erneut aufgreifen werden – aber hier zeigt sich wieder einmal mehr das Konzept multipler Gesichtspunkte.

Obwohl viele Neurowissenschaftler zu beweisen versuchen, dass Bewusstsein ein Nebenprodukt des Gehirns ist, schließt dies nicht aus, dass viele interessante Beobachtungen aus diesem Gebiet hervorgehen. Der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüter1 zum Beispiel gibt an, dass menschliche Gehirne aus dichten Netzwerken lebenslang programmierbarer Strukturen bestehen und Strukturen für unbegrenzte Programme sind. Dies deckt sich komplett mit unserer Sichtweise, dass Bewusstsein unendlich flexibel und programmierbar ist.

Wir beobachten, dass Physik, Religion und Wissenschaft beginnen, sich anzunähern, wie gerade durch Physiker, die über Gott* schreiben, gezeigt wird. Es ist jetzt leicht vorher zu sagen, dass das Rätsel des Bewusstseins dadurch gelöst werden wird, alle Gesichtspunkte zu integrieren.

Wir sind deshalb so sehr an Bewusstsein interessiert, weil wir glauben, dass wir durch das Studieren des Bewusstseins tatsächlich alle Geheimnisse des Universums entdecken werden. Das ist nicht so naiv, wie man vielleicht denkt, wenn man davon ausgeht, dass das Fragen danach, wie und warum etwas funktioniert, selbst eine Sache des Bewusstseins ist. Sogar nachdem der Gehirn-Wissenschaftler erklärt hat, wie die Neuronen und Synapsen aktiv Bewusstsein produzieren, wird er zugeben müssen, dass seine Wissenschaft innerhalb des Bewusstseins stattfindet.

Wie ausführlich in diesem Buch erörtert werden wird, ist das Selbst ein zentraler Faktor des Bewusstseins, welcher wiederum die sogenannten Gesichtspunkte hervor bringt.

Wir glauben nicht nur, dass Bewusstsein primär ist, sondern auch, dass es fähig dazu ist, die Zustände der Existenz zu verändern. Es spielt eine ursächliche Rolle beim Glücklichsein sowie bei vielen anderen Dingen. Wir glauben fest daran, dass Bewusstsein dazu in der Lage ist, jegliches Problem, Kreation und unerwünschten Zustand zu lösen, das im Bewusstsein vorgefunden wird. Das ist es, was Grund zum Optimismus gibt, da man verzweifeln würde, wenn Dinge im Allgemeinen nicht offen für Veränderung wären.

Der Gesichtspunkt der Person

Es hat viele Versuche von Leuten gegeben, Bewusstsein, Ideen und das Denken anderer zu beeinflussen, sowohl in sozialen als auch in therapeutischen Situationen. Dies beginnt bei der elterlichen und schulischen Erziehung und setzt sich mit dem Fernsehen und anderen kulturellen Medien fort.

Die meisten von uns können sich mühelos an einige Male erinnern, als wir mit ausreichend Nachdruck davon überzeugt wurden, etwas zu glauben oder auf eine bestimmte Art und Weise zu handeln – weil sonst… Gehirnwäsche und das Einpflanzen von Ideen durch subtile Elektronik oder weniger subtile Mittel gehen tiefer und jenseits des sozial Akzeptierbaren. Wir haben unsere Technologie erfolgreich dazu genutzt, verschiedene Arten von schlechter Programmierung – schädlich für die Person – ungeschehen zu machen.

Bei der Arbeit mit Bewusstseinstechnologie halten wir uns an eine Reihe von ethischen Richtlinien; die wichtigste davon ist, nicht für die Person zu bewerten, die Informationen der Person nicht abzuwerten. Generell einen anderen Gesichtspunkt mit Respekt und Empathie zu behandeln.

Wir haben aus Erfahrung gelernt, dass Liebe und Fürsorge in einem therapeutischen Kontext bedeutet, eine neutrale Haltung zu haben und der Person volle Selbstbestimmung in Bezug auf das, was sie über Dinge denkt, zu erlauben, insbesondere in Bezug auf ihre persönlichen Erfahrungen. Der Sinn des Lebens besteht jeweils darin, was eine Person für sich selbst als Sinn des Lebens festlegt.

Bei der Bewusstseins-entfaltenden Aktivität, die wir Prozessing oder Reprozessing* nennen, nutzen wir ein philosophisches Prinzip, das am besten mit dem Motto beschrieben wird: `Kommunikation ist das universale Lösungsmittel´. Aber da meinen wir wirkliche Kommunikation, die hohen Ansprüchen folgt; spezifische Gesetze der Kommunikation, die im Teil III beschrieben werden. Bei jeder Technik, die wir verwenden, sind die Ziele, Rollen usw. klar definiert und im Vorfeld übereingestimmt.

Verstehen & Einsichten

Wir denken, dass der Weg, die Welt besser zu machen, darin liegt, bei sich selbst anzufangen. Dies nennen wir Selbsterforschung. Weiters sollte man sich aber auch nicht zum Nachteil des Lebens vollkommen in mentaler Selbsterfoschung vertiefen.

Wir sprechen von Verstehen im Plural, da es viele Dinge, verschiedene Blickpunkte, Themen und Aspekte zu verstehen gibt. So etwas wie das eine große Verstehen, das alles abdecken wird, gibt es nicht, ebenso wie es auch keinen Guru oder Philosophen gibt, der alles verstanden hat. Wiederum das Multi-Genius- oder Multi-Gesichtspunkte-System. Es gibt eine weitere Sache, die man in Bezug auf unsere Verwendung des Begriffes 'Verstehen' (Plural) beachten sollte, und zwar, dass diese Verstehen nicht auf intellektuelle Einsichten limitiert sind. Ein plötzlicher Durchbruch – auch Satori genannt – während der Meditation, in welcher einem die wahre Natur der Realität offenbart wird, ist ein intuitives Verstehen.

Tatsächlich enden unsere Sitzungen stets in mindestens einem neuen Verstehen über das Leben oder über einen Aspekt des Lebens. Wir meinen es ernst damit, bei der Anwendung unserer Philosophie eindeutige subjektive und objektive Resultate zu erschaffen. Ernst genug, um die Bezeichnung Produkt zu verwenden.

Wertvolle Produkte

Technologie wird als die praktische Anwendung von Wissen in einem bestimmten Bereich definiert. In unserem Fall ist der bestimmte Bereich der Anwendung das Bewusstsein. Bewusstsein ist jedoch solch ein umfassendes Konzept, dass es sich gehört, dass wir zu erwartende Resultate in der Anwendung einer solchen Technologie zu spezifizieren haben.

Wir könnten die Resultate als zu harmonischerem-Leben-führend beschreiben, was auch wahr ist, aber das wäre eher zu allgemein. Bewusstseinstechnologie wie z.B. das Universelle Imaginationsprozessing©* und viele anderen Prozessing-Techniken werden in strukturierten Sitzungen ausgeübt, die eine Form von Protokoll einschließen. In unserem Fall ist das wertvolle Produkt einer jeden Sitzung, zu einer neue Einsicht oder einem neuen Verstehen/Verständnis über das Thema, das im Prozess behandelt wurde, zu gelangen. Manchmal ist das Ergebnis aber auch eine wiedererlangte Fähigkeit. Aber ein frischer, neuer Gesichtspunkt kann immer erwartet werden. Auch wenn man vielleicht schon vorher einmal daran gedacht hatte, ist es gerade jetzt in Sitzung ein neues Verstehen. Dies wird manchmal Aha-Erlebnis, Heureka (Ich hab ´s!) oder Erkenntnis genannt.

» Das wertvolle Endprodukt von einem Bewussstseinstechnologie-Prozess oder einer -Sitzung ist immer ein oder mehrere Verstehensweisen auf höherer stufe, die in direktem Bezug zum behandelten Thema stehen und von einer oder mehreren wiedergewonnenen Fähigkeiten begleitet sein können.

» Das zweite wertvolle Endprodukt eines Bewusstseinstechnologie-Prozesses ist wünschenswerte Veränderungen in der Qualität des Lebens, wie es von der Person erlebt wird.

» Das wertvolle Endprodukt eines jeden Kurses oder Moduls, der/das Teil des Ausbildungslehrplans ist, ist vermehrtes Verstehen über das Thema und die Fähigkeit, die Daten oder Techniken, die gelehrt wurden, anzuwenden.

» Das wertvolle Endprodukt der Bewusstseinstechnologie ist größeres Bewusstsein, das in verbesserten Lebenszuständen resultiert.

Werte & Ideale

Eine Philosophie, bei der sich alles darum dreht, Bewusstsein zu fördern und Bewusstheit zu vermehren, bringt normalerweise Werte, Prinzipien oder Leitlinien hervor. Daher teilen wir die Ansicht mit Ibsen, die in seinem Schauspiel Die Stützen der Gesellschaft geäußert wird:

„Der Geist der Wahrheit und der Geist der Freiheit, – das sind die Stützen der Gesellschaft.

Wir würdigen alle Traditionen, die die grundlegende Freiheit des Menschen unterstützen, das zu glauben, was ihm beliebt und frei in Übereinstimmung mit seinen grundlegenden Recht der Selbstbestimmung auf Grundlage seines freien Willens zu handeln.

Wir sind uns ebenfalls darüber bewusst, dass ein Mensch in seiner Selbstbestimmung beschränkt werden sollte, wenn – und nur wenn – er versucht, seine Freiheit dahingehend zu nutzen, andere in ihrer Freiheit einzuschränken.

Wenn ein grundlegendes Gesetz, wie z.B.: „Jedes Individuum ist vollständig verantwortlich für seine und die Selbstbestimmung anderer Individuen“ gelten würde, wären theoretisch keine weiteren Gesetze notwendig.

Wahrheit und Ehrlichkeit blühen in einem Klima der Freiheit auf, müssen jedoch zuvor diese Freiheit erschaffen.

Technologie als Produkt der Wissenschaft, die auf Philosophie basiert, verändert sich ständig in dem Maße, wie die Wissenschaft voranschreitet. Dies gilt auch für mentale und Bewusstseinstechnologien. Wir beabsichtigen, stets die beste, effektivste oder optimal anzuwendende Technologie gemäß dem zu verwenden, was wir erfahren, hören, lesen, entwickeln, lernen und/oder erleben. Daher sind wir gegenüber neuen Entwicklungen aufmerksam und prinzipiell immer für Vorschläge und Beiträge offen.

Wir ermöglichen und können Bewusstseinstechnologie gemäß verschiedener technischer Standards nach individuellen Wünschen liefern – vorausgesetzt, dass diese zu einem gesteigertem Maß an spiritueller Freiheit und Verantwortung führen.

Jede Technologie, alle Prozesse oder Techniken, die wir veröffentlichen oder auf die wir verweisen, mögen zur Diagnose, Behandlung oder Prävention einer Krankheit nützlich sein und könnten daher ebenfalls von Professionellen im medizinischen Bereich verwendet werden.

Wenn wir darum gebeten werden, bei der Lösung eines Problems behilflich zu sein, werden wir immer die Lösung suchen, die in Richtung von mehr Bewusstheit und mehr Wahrheit geht, nicht von weniger.

Unser Bestreben ist, dass das Individuum sein höheres Selbst erkennt und zu vollem Bewusstsein über die Einheit und Verbundenheit von allem gelangt, und nicht nur das, sondern auch, dass diese Bewusstheit wieder in das Zentrum seines Seins platziert wird.

Unsere Arbeit gründet sich auf das Prinzip, dass die Gestalten* des Minds letztlich die Quelle dessen sind, was man im Leben erfährt. Das Ziel ist es, die eigentlichen Strukturen der Erschaffung freizulegen. Den unwissenden Erschaffer in einen Wissenden zu transformieren und in dem Prozess die pure Unendlichkeit des Potentials, das man als Geist oder höheres Selbst besitzt, wertschätzen zu lernen.

In Harmonie mit seinen eigenen Ideen, Zielen und Erfahrungen zu leben ist das Leitmotiv der Bewusstseinstechnologie.

In den philosophischen Traditionen gibt es eine Menge sich widersprechender Ideen und Gesichtspunkte in Bezug darauf, was Realität ausmacht. Im nächsten Kapitel werden wir beschreiben, was wir als stabile Daten in Bezug darauf gewählt haben, was die Beziehung zwischen Mind und Materie und so weiter ist.

Wir werden dieses Kapitel mit einer Bemerkung zum Thema Ausbildung schließen, welches dem Herzen des MGT Instituts für bewusstSEINs Erforschung sehr nahe steht.

Eine neue Art der Ausbildung

Die globale Vision ist nicht für die wenigen mit weitreichender Verantwortung reserviert – die Philosophen und Wissenschaftler. Jeder von uns kann die Dinge in Perspektive sehen. Wir müssen lernen, durch das Makroskop zu sehen, systemische Regeln anzuwenden, viel gründlichere mentale Modelle zu konstruieren und vielleicht das Spiel der gegenseitigen Abhängigkeit zu meistern. – übersetzt aus The Macroscope von Joël de Rosnay2

Es gibt einen neuen Trend, der auf einer ausgewogeneren Ausbildung besteht.3 Das existierende Ausbildungssystem fördert eher eine den Mind einkapselnde Gesinnung, die nur gut etablierte (durch Medien und Schulen) Phänomene als real akzeptiert, besonders das, was mit den physischen Sinnen bewiesen oder getestet werden kann. Dies wird zu einem Glaubenssystem und das Unterbewusstsein wird sicherstellen, dass eine Person, die so geschult ist, auch nur das wahrnehmen wird. Daher bieten wir eine Form der Ausbildung, die, während sie ebenfalls aktuelle wissenschaftliche und andere Glaubenssysteme lehrt, gleichzeitig den Mind dazu ermutigt, Dinge zu hinterfragen und das Unwahrscheinliche, das Paranormale, Synchronizitäten* und Sämtliches, was geheimnisvoll oder unbekannt ist, zu untersuchen.

Dies ist eine Ausbildung, die intuitive und kreative Fähigkeiten sowie die Fähigkeit, sogar Verwirrungen zu konfrontieren, fördert. Für uns ist es selbstverständlich, dass Ausbildung oder Studium eine lebenslange Aktivität ist und dies für Jung und Alt gilt.

Studenten sollten des Weiteren lernen, nicht nur Daten zu duplizieren, sondern auch zu bewerten und ihr eigenes Interesse, ihre eigene Intuition und ihr eigenes Wissen als den Hauptparameter für die Beurteilung heranzuziehen.

Um ein solch ausgewogenes Ausbildungsprogramm zur Verfügung zu stellen, präsentieren wir zwei Arten von Bewusstseinserforschungs-Routen*, welche sich einander ergänzen. Die erste Art ist intuitiv und besteht daraus, den inneren Raum zu entdecken – Selbsterforschung, und die zweite Art erfolgt durch Studium und Wissen (Extuition).

1The Compassionate Brain von Gerald Huther, Dr. med., (Trumpeter, 2006).

2The Macroscope, Joël de Rosnay, http://pespmc1.vub.ac.be/macrbook.html

3Siehe New Education Series Noel Huntley, Ph.D. http://www.nhbeyondAuality.org.uk/New%20Edu%20Page.htm

2. Philosophische Konzepte & Definitionen

Mind – Materie

Der Kartesianische* Dualismus postuliert, dass der Mind – gemeint ist Bewusstsein – etwas Nichtphysikalisches und daher eine raumlose Substanz sei. Monismus, zum Beispiel Advaita Vedanta*, welcher Nicht-Dualität oder Einheit betont, besagt das Gegenteil. Ein mathematisches Argument gegen Dualismus führt aus, dass die Zwei dadurch entsteht, dass die Eins in der Hälfte geteilt wird, daher sei Eins grundlegender.

Unsere Position ist, dass aufgrund der Fortschritte in der Physik diese alte philosophische Diskussion keine Gültigkeit mehr hat. Sogar zu sagen, dass Bewusstsein Energie und alle Energie bewusst sei, stellt nicht in Abrede, dass zwischen Mind und Materie Unterschiede existieren.

Jemandes Logik könnte komplett versagen bei Aussagen wie:

Mind ist nicht materiell.

Mind ist materiell.

 

Ergo: Mind ist materiell und nicht materiell.

Aber solche Dinge sind es, die in der Physik auftauchen wie auch die Welle-Teilchen-Dualität, wenn Licht manchmal als Welle und unter anderen Bedingungen als Partikel wahrnehmbar ist. Es gibt etwas, das Superposition genannt wird, welches zwei Dingen erlaubt, denselben Raum einzunehmen. Solche Dinge scheinen einer neuen Logik zu bedürfen, in der der Aristotelische Satz vom ausgeschlossenen Dritten – der besagt, dass ein Lehrsatz entweder wahr oder falsch ist – nicht mehr länger Anwendung findet.

Ein weiteres philosophisches Problem, das es schon lange gibt, ist das sogenannte Mind-Körper-Problem. Wenn man den Mind und den Körper als jeweils zu zwei völlig verschiedenen Universen zugehörig erachtet, stellt sich die Frage, wie Dinge, die im Mind geschehen, eine Auswirkung auf physische Vorgänge haben können und umgekehrt. In unseren Auseinandersetzungen mit dem Universum eines Individuums, taucht dieses Problem überhaupt nicht auf. Die Person empfängt sowohl physische Wahrnehmungen als auch Gedanken auf der gleichen Projektionsfläche des Bewusstseins.

Seit der Antike haben sich Philosophen schon mit Fragen gequält wie: Was ist real? Was ist wahr? Ist die Realität der Welt unterschiedlich zu dem, wie wir sie in unserem Mind wahrnehmen und erfahren? Lassen Sie uns das näher ansehen…

Realität

Die gängige Ansicht zu Realität ist, dass physikalische Objekte in dem Sinne real sind, dass sie unabhängig von unseren Gedanken existieren, aber in der vedantischen Philosophie oder im westlichen Idealismus ist jede Realität subjektiv und besteht aus Ideen und Wahrnehmungen. Quantum-Realität gemäß der Kopenhagener Interpretation von Quantenphysik besteht aus zwei Teilen: 1. Es gibt keine Realität in Abwesenheit von Betrachtung; 2. Betrachtung erschafft Realität. ‘Du erschaffst deine eigene Realität…’

Auf Grundlage unserer Sichtweise, dass alles im Bewusstsein existiert, definieren wir Realität als das konzeptuelle Modell oder Konstrukt, das übereinstimmt mit den Phänomenen, die von einem oder mehreren Wesen erlebt werden.

Physikalische Realität wäre dann das konzeptuelle Konstrukt, das mit den Phänomenen übereinstimmt, welche in dem Mind aller existieren, und individuelle Realität wäre das, was mit den Phänomenen, die in einem Mind existieren, deckungsgleich ist. Letzteres ist, was mit `Was für dich wahr ist, ist für dich wahr´ gemeint ist.

Intermediäre Realität wäre, was mit Phänomenen deckungsgleich wäre, die in mehr als einem Mind, aber nicht in allen, existieren. Dies würde `paranormale´ Beobachtungen und Phänomene einschließen.

Realität, insbesondere physikalische Realität, so sagen wir, ist das, was ist; und ein großes Stück Gewissheit ist damit verbunden, da wir alle darüber übereinstimmen beziehungsweise im Experiment zur Übereinstimmung gelangen können. Grob gesagt könnte man sagen: Realität ist das, was für existent gehalten wird. Was zu einem großen Grad durch Überlegungen, Überzeugungen, Glaubenssysteme oder die Persönlichkeit und ähnlichen mentalen Faktoren bestimmt wird.

Wahrheit

Realität* und Wahrheit* sind sehr eng verbunden und voneinander abhängig. Wir schließen uns nicht den Extremen des Relativismus’ oder gewissen ‘postmodernen’ Ansichten an, die besagen, dass Wahrheit ist, was auch immer eine Person oder Gruppe entscheidet, dass es wahr sei. Jede Wissenschaft und Philosophie würde ohne das Bestreben nach Wahrheit enden.

Wahrheit ist adäquat definiert als Konformität mit einer Tatsache, als Übereinstimmung mit Realität. Das Wort Wahrheit bezieht sich darauf, was real ist, während Falschheit sich darauf bezieht, was nicht real ist. Hinsichtlich der persönlichen Geschichte wird das zu dem, was wirklich passiert ist. Was waren die genauen Überlegungen, Entscheidungen, Aktionen und Schlussfolgerungen? Wer genau hat Ihnen das gesagt? Etc.

Wahrheit als hierarchisches Konzept – ein Thema, welches sehr eng verbunden ist mit der Beziehung zwischen dem Subjektiven und dem Objektiven – wird anderswo beschrieben.1

Kurz gesagt, Wahrheit entspricht der Stufe des Verstehens; je höher der Grad der Wahrheit, umso höher die Stufe des Verstehens. Daher erkennen wir eine Hierarchie von Wahrheiten basierend auf sich mehr und mehr weitenden Kontexten mit einer größer und größeren Integration von Daten. Die vollständige Wahrheit existiert nur auf dem Gipfel der Allwissenheit, dem Wissen zu allem, was ist.

Die absolute Essenz der Bewusstseinstechnologie ist die Entdeckung der nackten Wahrheit, mit dem wir die unveränderte Auffassung von dem, was ist, meinen. Das Erstaunliche ist, dass die Entdeckung der exakten Wahrheit über einen unerwünschten Zustand oder eine unerwünschte Situation diese zum Verschwinden bringen kann.

Das ist übrigens nicht, was die katholische Kirche glaubt, im Gegenteil:

„…In gleicher Weise werden immer auch die übrigen Beschwernisse auf dieser Erde wohnen, weil die Folgen der Sünde als bittere Begleiter an der Seite des Menschen bis zu seinem Tode haften. Leiden und dulden ist einmal der Anteil unseres Geschlechtes …“ – Rerum Novarum Encyclical von Papst Leo XIII über Kapital und Arbeit2

Wahrnehmung

Ein wichtiger Faktor bei Bewusstsein und Bewusstseinstechnologie ist die Wahrnehmung.

Wahrnehmung wird vom Wahrnehmenden und vom Kontext oder Hintergrund dessen, was wahrgenommen wird, beeinflusst. Wie ein Mensch ist, so sieht er. Viele professionelle Ausbildungen besteht darin, sehen zu lernen oder bestimmte sozio-kulturelle Wahrnehmungsgewohnheiten zu verlernen. Ein Facharzt, der als Kind gelernt hat, Menschen nicht direkt in die Augen zu sehen und, der sich das nicht schnell wieder abgewöhnt, würde beim Erlernen von Iris-Diagnosen nicht sehr weit kommen.

Wir haben uns bereits mit Mind versus Materie befasst, aber lassen Sie uns dies nun von der Wahrnehmungsseite her betrachten. Man könnte sagen: Wenn ich die Welt wahrnehme, dann ist sie Materie, aber wenn ich sie projiziere, dann ist sie Mind. Die nächste Frage lautet: Und was geschieht, wenn ich beides tue?

Sowohl Mind als auch Materie existieren innerhalb von Bewusstsein. Der Wahrnehmende ist eine individuierte Entität von Bewusstsein und ist per Definition weniger als das volle Bewusstsein, oder in anderen Worten: Es ist limitiertes Bewusstsein. Das könnten wir Wahrnehmungsfilter oder die menschliche Bedingung von binokularer oder binauraler Wahrnehmung nennen. Wir müssen dies bei Wahrnehmung beachten, aber um das Bild zu vervollständigen, müssen wir Bewusstsein als Projektor berücksichtigen. Und indem wir das tun, postulieren wir kollektives Unbewusstsein, welches uns das Panorama der physikalischen Welt zur Verfügung stellt.

Ursache

Wenn wir den Wunsch haben, Zustände zu verändern und die Welt zu verbessern, ist es notwendig, sich der Ursache der Dinge bewusst zu sein. Dies ist auf der physikalischen Ebene relativ einfach: Essen Sie heute etwas verdorbenes Fleisch und seien Sie morgen krank. Das ist lineare Ursache, klar in Zeit differenziert. Es gibt jedoch etwas, das nicht-lineare Ursache ist. Stellen Sie sich eine Unternehmensorganisation vor, die aus verschiedenen Hierarchiestufen besteht. Ganz oben ist der Präsident, direkt darunter ein paar Führungskräfte, auf der nächsten Stufe darunter finden wir einige Abteilungsmanager und Arbeiter auf der untersten Hierarchiestufe. Die Arbeiter verursachen direkt und ziemlich linear, dass Gegenstände bewegt, verändert und zu einem Produkt werden. Aber lassen Sie uns zur Stufe der Führungskräfte oder der Chefetage hochgehen: Hier ist die Verursachung weniger direkt und könnte die Form haben, eine Richtlinie darüber zu entwerfen, wie sich das Unternehmen in den Medien darstellen sollte. Dies wird keine direkte spezifische Aktion beim Pressevertreter auf einem niedrigeren Rang verursachen und ist ein Beispiel für nicht-lineare Verursachung.

Im Gebiet des Minds finden wir etwas Ähnliches. Eine Betrachtung ist die Entscheidung, dass etwas ist, oder ein Glaube, dass etwas so oder so ist. Eine Betrachtung oder ein Glaubenssystem könnte daher eine Vielzahl von Aktionen und Reaktionen im Leben eines Individuums verursachen. Jemand, der überzeugt davon ist, dumm zu sein, mag nicht immer dumme Dinge tun, aber hin und wieder wird er sicherlich dumme Fehler begehen, die dann seine Überzeugung bestätigen. Dies wäre wiederum nicht-lineare Ursache. Ein weiterer interessanter Aspekt der Verursachung wurde bereits von Aristoteles aufgezeigt: Letztendliche Ursache im Hinblick auf das, was noch kommen wird, siehe Zwei-Weg-Verursachung*.

Aus dem Nichts heraus erschaffen

Aus Nichts etwas zu erschaffen ist kein Oxymoron. Aus Nichts etwas zu erschaffen ist der eigentlichen Natur des Erschaffens innewohnend, wie wir sehen werden. Was genau ist ‘Nichts’? Vielleicht haben Sie bereits etwas über die Quantenphysik gelesen? Wahrscheinlichkeitswellen, die außer in den Berechnungen nicht existieren. Daher könnten wir – unter uns Nicht-Mathematikern – sagen, dass sich dort ‘Nichts’ befände.

Aus Nichts etwas zu erschaffen, fängt erst an, einen Sinn zu ergeben, wenn wir die Natur des `nicht Etwas´ in Betracht ziehen. Ein Ding ist eine in sich geschlossene Entität; es hat eine Definition und eine Identität und es hebt sich von anderem ab. Das ganze Konzept wird sofort klar, wenn wir die folgende Definition von Erschaffen annehmen:

Erschaffen ist die Handlung des Auswählens und Drückens der richtigen Tasten auf dem unendlichen Keyboard des Wahrscheinlichen, um die erwünschte Melodie zu produzieren – das DING.

Sie müssen vielleicht mehr über Quantenphysik lesen, um diese Ansicht zu schätzen. Man könnte es auch anders ausdrücken und dennoch dasselbe Ergebnis erhalten, wenn man Erschaffen als die Handlung des Komponierens definiert. In diesem Fall stehen die Töne vieler Oktaven zur Verfügung; es ist dann die Handlung, diese nach einem bestimmten Muster auszuwählen, das dieses Etwas, das Konzert oder was auch immer es sein wird, erschafft. Sogar eine Kakophonie ist Etwas.

Absolutes Bewusstsein

„Ich kreiere einen göttlichen Gedanken in jedem Sein. “ – Claudia Moser

Absolutes Bewusstsein ist nicht Bewusstsein von etwas. Wir können nicht absoluter werden, als dass Bewusstsein sich seiner selbst bewusst wird. Bewusste Bewusstheit ist nicht nach außen, sondern nach innen zur eigenen Quelle gerichtet. Was ist deren Quelle? Diese Frage ist, als ob man sich selbst fragt, was die Frage sei. Die Antwort ist die Frage, die man stellte.

Tiefe Meditation über solchen Fragen wie der obigen haben erleuchtete Wesen hervorgebracht. Dies war der Fall bei dem indischen Ladenbesitzer, der später als Maharaj Nisargadatta weltberühmt wurde.

Daher kommen wir zu dem, was wir absolutes Bewusstsein nennen könnten, welches an sich relativ statisch sein müsste, nicht in Bewegung ist, jedoch fähig dazu, Gedanken und Bewegung zu beinhalten. In anderen Worten: Es ist eine Nicht-Bewegung voller Bewegung.

Wir können das Konzept von absoluter Bewusstheit zu unserem Vorteil verwenden. Stellen Sie sich dieses absolute Bewusstsein wie einen ruhigen Teich vor. Ein Kieselstein, der in den Teich geworfen wird, wird eine oberflächliche Störung der Ruhe in Form von sich kräuselnden Wellen verursachen. Aber bald wird der Teich des absoluten Bewusstseins das Kräuseln vollständig absorbieren und die gesamte Szene kehrt zu ihrer vorherigen Ruhe zurück.

Die Vorstellung ist, dass absolutes Bewusstsein, das Nicht-Bewegung ist, mit Bewegung umgehen kann, während es, wenn es Bewegung ist, mit Nicht-Bewegung umgehen kann; und so kann es jegliche dysfunktionale Zustände oder Aberrationen usw. auflösen oder beseitigen. Absolutes Bewusstsein wurde als Null und/oder Unendlichkeit beschrieben. Es gibt viel mehr, das über dieses Konzept gesagt werden könnte, wenn es vom Blickwinkel der Quantenphysik aus angeschaut wird, aber dies liegt außerhalb des Umfangs dieses Werkes und ist in der Literatur hinreichend dokumentiert.

Das Wichtigste, was sich über Absolutes Bewusstsein oder Unendlichkeit sagen lässt, ist – wie wir in Teil III erfahren werden –, dass es auf viele, äußerst praktische Weisen Anwendungen finden kann.

Absolutes Bewusstsein ist unsere Art, Gott oder die Unendlichkeit oder das zu bezeichnen, was tatsächlich die ultimative Quelle darstellt. Eine andere Methode, Gott zu definieren, fiele so abstrakt aus wie die universellste Universalie. (Universalien sind eine Kategorie von Entitäten, normalerweise gegenübergestellt zu Individuen oder so genannten ‘Einzelheiten‘. Apfel ist beispielsweise etwas, von dem wir annehmen, dass es als eine Kategorie von Früchten existiert, dies inkludiert Einzelheiten wie einen Golden Delicious, Granny Smith und Jonathan wie auch den Apfel in meiner Hand.

Holarchie

Holarchie3 ist ein bevorzugter Begriff für eine mehrstufige Hierarchie von halb-autonomen Teilganzen, die sich in Teilganze niedrigerer Ordnungen verzweigen usw. Teilganze werden auf jeder Stufe der Hierarchie als Holons bezeichnet.

Das Teil kann nicht unabhängig vom Ganzen existieren. Es hat ohne das Ganze, dessen Teil es ist, keinerlei Bedeutung. Dies wird üblicherweise als der Kontext bezeichnet. Dies ist von Natur aus gültig. Wenn man ein Blatt oder einen Zweig von einem Baum abreist, wird es/er vertrocknen. Das war das Blatt als Teil. Aber das Blatt ist auch eine gesamte Einheit an sich und verfügt über sein `eigenes Nervensystem´.

Wie sieht dies bei einem menschlichen Wesen aus? Ein Individuum ist definitiv ein Ganzes. Kurzes Nachdenken wird zeigen, dass ein Individuum in Abwesenheit anderer Individuen und eines Lebensraumes, nicht überleben kann. Es braucht den Planeten und die darüber hinausgehende Holarchie.

Auf dem Weg vom Teil zum Ganzen überschreiten wir eine Grenze mit einer sehr eigentümlichen Eigenschaft. Direkt an der Übergangsstelle zwischen dem Teil und dem Ganzen bricht die Aristotelische Logik* zusammen, da wir dort gleichzeitig Teil und Ganzes sind (A = not A)4.

Denken Sie mal genau darüber nach! Sie können an dieser Übergangsstelle leben, an der Sie nicht mehr länger nur ein Teil, sondern auch unendlich, heil(ig) und ganz sind.

1Artikel: ‘Truth is hierarchical´ http://weblog.mgtconcepts.com/?p=97

2http://www.clerus.org/clerus/dati/2000-05/06-10/RerNov.html

3Die Prägung des Begriffes wird Arthur Koestler zugeschrieben, könnte jedoch auch von Dane Rudyar stammen.

4Diese Grenzflächenlogik wird von Lt. Col. Tom Bearden in der 2. Ausgabe von Excalibur Briefing gut erklärt.