Peter Neuber (Hg.), Meldörp-Bȫker 2.1
Klaus Groth
Quickborn 1
Ortsnamen in der Titelkarte
in SASS-ergänzender Schreibweise: Âlversdörp,
Friechskōōg, Hėnnsteed, Mârn, Nōōrhasteed, Wȫhren
›Klappentext 1‹
Peter Neuber, Burgstr. 18, 25704 Meldorf
fon: +49 (0) 179 680 45 39
email: PeNeuberWoehrden@aol.com
www.wöhmerwöör.de (download für das Wörterbuch ›Wȫhrner Wȫȫr‹)
(Textbõker tō de ›Wȫhrner Wȫȫr‹)
Bislang waren folgende Titel aus dem Internet kostenfrei, als ›Frie’ Woor‹, herunterladbar, jeweils in zweiter, geänderter Ausführung, 2015-11-15:
Nr. 1: |
Verscheden Schrieverslüüd |
Nr. 2.1: |
Klaus Groth, Quickborn 1 |
Nr. 3.1: |
Johann Hinrich Fehrs, Op Holsten-Eer |
Gedruckt sind bislang erschienen, jeweils in zweiter, geänderter Auflage, 2015-11-15:
Nr. 3.2: |
ISBN 978-3-9817316-6-8 |
Johann Hinrich Fehrs, Allerhand Slag Lüüd |
Nr. 4.2: |
ISBN 978-3-9817316-7-5 |
Theodor Piening, De Reis no’n Hamborger Doom |
Nr. 5.1: |
ISBN 978-3-9817316-8-2 |
Heinrich Johannes Dehning, Junge Schoolmeisterjohren in Dithmarschen vör 1900 |
Nr. 8.2: |
ISBN 978-3-9817316-9-9 |
Georg Droste, Odde Alldag un sien Jungstöög |
2018 erschienen bzw. erscheinen bei Tredition in jeweils 3. Auflage als Paperback und Hardcover und eBook:
Nr. 3.2: Johann Hinrich Fehrs, Allerhand Slag Lüüd
Paperback: 978-3-7469-6766-0 – Hardcover: 978-3-7469-6767-7 -eBook: 978-3-7469-6768-4
Nr. 4.2: Theodor Piening, De Reis no’n Hamborger Doom
Paperback: 978-3-7469-6812-4 - Hardcover: 978-3-7469-6813-1 -eBook: 978-3-7469-6814-8
Nr. 5.1: Heinrich Johannes Dehning, Junge Schoolmeisterjohren in Dithmarschen vör 1900
Paperback: 978-3-7469-3473-0 - Hardcover: 978-3-7469-3474-7 -eBook: 978-3-7469-3475-4
Nr. 8.2: Georg Droste, Odde Alldag un sien Jungstöög
Paperback: 978-3-7469-0882-3 - Hardcover: 978-3-7469-0883-0 -eBook: 978-3-7469-0884-7
Die Reihe wird bei Tredition fortgesetzt.
Peter Neuber (Hg.)
Meldörp-Bȫker
Nr. 2.1 (1. Oploog 2018)
Klaus Groth
Quickborn 1
Der zugrundeliegende Text erschien 1921 bei Lipsius und Tischer in Kiel und Leipzig als 9. und 10. Tausend. Das Vorwort zum ersten Tausend schrieb Groth im Herbst 1892:
Klaus Groth, Gesammelte Werke in vier Bänden,
1. Band: Quickborn 1 (GrK1.1)
In der vorliegenden Ausgabe wurden die Groth-Texte sprachlich mit Vorsicht aktualisiert und zum Groth-Jahr 2019 um Aussprache- und Verständnishilfen auf Schritt und Tritt ergänzt. Es soll ein Buch für Jedermann sein. Jede Stelle des Quickborn 1 soll auch für diejenigen erschließbar sein, die dies nicht (mehr) für möglich hielten.
Vor allem sollen die Texte
in Dithmarschen lautlich leichter korrekt gelesen und vorgelesen werden können, sie sollen so leicht wie möglich über die heutige Zunge gehen!
Selbstverständlich geht es nicht darum, Groth zu korrigieren! Falls sich Text-Änderungen ergeben, fordern diese zum aufmerksameren Lesen des Originals auf! Die angekündigte Groth-Gesamtausgabe darf mit freudiger Spannung erwartet werden!
Es handelt sich hier um ein
Niederdeutsches Textbuch
zum Wörterbuch ›Wȫhrner Wȫȫr‹
in
SASS-ergänzender Schreibweise
Dat hēēt: in SASS-Schrievwies mit Opsetters. Vör âllen wârrt de Diphthongen kėnntli mookt — un dat is vun Vördēēl in hēēl Slēēswig-Holstēēn!
Datt ēēn würkli luut lesen un vörlesen kann!
Stand: 2018
Meldörp-Böker
= Platt-Klassiker für Dithmarschen
(+ Kompetenztraining in Dithmarscher Platt)
Liebe ältere und jüngere und neuere Dithmarscher,
liebe Urlauber in Dithmarschen,
liebe Deutschlehrer und Schüler|innen der Sekundarstufen,
liebe Deutschlehrer- und Germanistikstudenten aus Dithmarschen,
liebe Freunde des Plattdeutschen überall
die ›Meldorf-Bücher‹ enthalten Dithmarscher Platt,
die alte Dithmarscher Sprache, aber verständlich
und in geeigneter ›SASS-ergänzender Schreibweise‹,
un dōrmit luut leesbor un vörleesbor!
Ditschi-Platt, tru di wat!
Peter Neuber (Hg.), Meldörp-Bȫker 2.1
Klaus Groth
Quickborn 1
Copyright © 2018 by Peter Neuber, D25704 Meldorf
Gestaltung des Buchtitels: Manfred Schlüter, D25764 Hillgroven
Digitale Einband-Umsetzung: DruckZentrum-Westkueste, D25746 Lohe-Rickelshof
Auflage 2018
Verlag und Druck: tredition GmbH
Paperback: ISBN 978-3-7469-8470-4
Hardcover: ISBN 3978-3-7469-8471-1
eBook: ISBN 978-3-7469-8472-8
Schwarzweiß-Kurzfassung
der Aussprachehilfen für Dithmarschen!
Mit farblicher Unterstützung finden Sie die Tabelle auf der Buch-Rückseite!
—— Aussprache-Steckbrief für Dithmarschen ——
Sprich ō als [ou] (though), ē als [ei] (day), ȫ als [oi] (boy, moin, Heu, Häuser)!
Sprich â vor l+Konsonant & vor r+Konsonant als lang-a, [a:] (engl. half [ha: f], dark [da: k])!
Sprich ė als kurz-i (hin, Strich, Wirt); ġ|ġt als hart-g (Bug); ḃt als hart-b (lieb)!
Sprich -ḃen (ölḃen, sülḃen) (Sass: -ven) als -ben, -b’n bis hin zu -m [ölm, sülm]!
Sprich das r nach langem Vokal als nachklingendes a: [oua, eia, oia, …]:
Mōōr, Ēēr, Wȫȫr, Fȫhr, Hoor, möör, Buur ›Moua, Äia, Woia, Foia, Hooa, mööa, Buua‹!
Sprich sp, st wie ›spitzen Stēēn‹, sprich aber schr mit hochdeutsch-breiter Zunge!
Sprich das s in sl, sm, sn, sw möglichst als scharfes s oder als Zungenspitzen-sch!
Sprich j wie Journalist (jo, jüm, Jung); ä, ää, äh wie e, ee, eh (Jäger, nä, däägli, Fähr)!
Für die ch-Aussprache des g in mag, Slag, Steeg, Weeg, Steg, weg, Weg, leggt, seggt, krieg, lieg, kriggt, liggt, Loog, Moog, Tog, Mügg, Bârg, Dwârg, Borg usw. ist ǧ angedacht.
Bezüglich M3, M4a-d siehe unter Kennmarken M3, M4!
Bezüglich X01, X09, X11 … siehe unter Regionale Besonderheiten!
Bezüglich * siehe Grabbelkiste, Worterklärungen!
Dies alles und weiteres finde vorn im Inhaltsverzeichnis!
Könner können
unter den Zusatzzeichen und über die Hilfen hinweglesen!
Weniger Versierte
folgen den hilfreichen Hinweisen ganz nach Bedarf!
Unter den Balken|Punkten findet sich die Sass’sche Schreibweise!
Warum (ab Herbst 2015) diese
›SASS-ergänzende Schreibweise‹?
Beide Schreibweisen, die zuvor verwendete wie die jetzige, stehen fest zu SASS (zum PLATT-DUDEN für NS, HH, SH seit 1956), ergänzen ihn aber und sind für Dithmarschen und ganz Schleswig-Holstein gleichermaßen tauglich. Traditionell werden hier die Diphthonge, die Zwielaute [ou, ei, oi|öü], nicht als Doppellaute (z. B. als ou, ej, oi|eu|äu) geschrieben, sondern als o, e und ö.
Meine ältere ›Dithmarscher Schreibweise‹ hielt sich an das Prinzip unserer Dithmarscher Altvorderen Groth und Müllenhoff, die die langen Monophthonge|Einlaute kennzeichneten, die problematischen Zwielaute aber nicht. Diese traditionelle Schreibweise erzeugte leider immer ein riesengroßes Problem: Die Monophthonge|Einlaute wurden unnötigerweise hervorgehoben; aber nur über sie konnte man sich die nicht markierten Diphthonge|Zwielaute logisch erschließen (indirekt, nach der Methode ›von hinten durch die Brust ins Auge‹). — Immerhin, man konnte! Behelfsmäßig unterstützte ich dies durch Anhebungen.
Meine neuere nun verwendete ›SASS-ergänzende Schreibweise‹ markiert direkt die Problem-Zwielautbuchstaben o, e und ö durch einen Balken (ō, ē und ȫ) und sagt: Dies ist höchstwahrscheinlich ein Doppellaut [ou, ei bzw. oi|öü], auch wenn er nicht so aussieht! Und die balkenlosen Buchstaben o, e und ö werden ganz normal als o, e und ö gelesen. — Schon Otto Mensing verwendete in seinen Lautschriftergänzungen die Zeichen ō, ē und ø, um auf Zwielaute bei Einlaut-Schreibweise hinzuweisen, für ganz Schleswig-Holstein!
Was im Buch (in den Groth-Texten) ist Platt, was ist Hoch?
Wȫȫr un Sätz in normoolgrōte un lōōtrechte Bōōkstoḃen:
Platt
Wörter und Textpassagen in normalgroßer und kursiver
Schreibweise:
Hochdeutsch, zumindest kein Platt
Wȫȫr in lütte un lōōtrechte Bōōkstoḃen:
Platt (tōmeist Uttuusch- Wȫȫr)
Wörter, in kleiner und kursiver Schreibweise:
Hochdeutsch
(Übersetzungen oder i.d.R. hochdeutsche Erklärungen)
Zeilen-Trennzeichen ▪
In einigen Texten wurden die im Original einzeln stehenden Textzeilen in Textblöcke gezwängt, um die Hilfen platzmäßig unterbringen zu können. Der jeweilige Zeilenwechsel wurde m. H. des ▪-Zeichens kenntlich gemacht.
Ein Beispiel von Seite 59 (GrK1.1.033):
Sunst gung hē mit tō Danz un tō Gelagg |Fest ▪ un smȫȫk |rauchte sien Piep sō brösig |wichtig as ėn Junker ▪ un sung un lach |lachte, doch ümmerX21 sunnerbor, ▪ un blēēv niX20 lang un hȫȫ’|hȫȫd sik |hütete sich vör dat Drinken. ▪ Ōōk hârr hē mit de Dēērns niX20 veel in’ Sinn, ▪ dē foken |veelmools sään, hē wēēr as ›holten Hinnerk‹ |steifer Mensch.
Über den Autor Klaus Groth
(teils in enger Anlehnung an das Internet-Portal der Klaus-Groth-Gesellschaft)
Groth wurde am 24. April 1819 in Heide (Lüttenheid) als Sohn eines Müllers geboren. — 2019 feiern wir 200 Jahre Klaus Groth!
Groth wurde nach seiner Schulzeit, also mit 14 Jahren, zunächst Schreiber beim Kirchspielsvogt in Heide. Mit 18 Jahren, 1837, ging er nach Tondern aufs Lehrerseminar. Nach vier Jahren brach er aus Geldmangel seine Ausbildung ab und wurde Lehrer an einer Mädchenschule in Heide. Schon nach wenigen Jahren, er war häufig krank, erlebte Groth 1847 einen körperlich-seelischen Zusammenbruch, der zum Ausscheiden aus dem Schuldienst führte. Bis ins Jahr 1853 wohnte er bei seinem Freund Leonhard Selle zur Genesung auf Fehmarn. Dort schrieb er seine plattdeutsche Gedichtsammlung ›Quickborn‹, die 1853 erschien. Dieser Gedichtband machte Groth mit einem Schlage berühmt.
Im gleichen Jahr holte ihn Karl Müllenhoff (Marne), Literatur-Professor, nach Kiel. Hier arbeiteten beide von Oktober 1854 bis April 1855 fast täglich für Erweiterungen und Neuauflagen des ›Quickborn‹ eng zusammen, namentlich an der Erstellung einer plattdeutschen Grammatik und einer leistungsfähigen Orthographie, die u.a. die langen Ein- und Zwielaute zu unterscheiden wusste. — Während des Winters 1854/55 entstand auch das Prosawerk ›Vertelln‹.
Auf ärztliche Empfehlung hin unternahm Groth im Frühling 1855 eine Reise, die ihn zuerst nach Bonn führte. Hier verlieh ihm die Philosophische Fakultät der Universität die Ehrendoktorwürde.
Im Jahre 1857 kehrte Groth nach Kiel zurück, wo er im Sept. 1858 an der Philosophischen Fakultät einen Habilitationsvortrag hielt. Über seine Bemühungen um eine Universitätslaufbahn in Kiel zerbrach die Freundschaft mit Müllenhoff. Erst 1866 erhielt er vom damaligen österreichischen Statthalter von Holstein den Professorentitel für deutsche Sprache und Literatur.
Klaus Groth ist einer der bekanntesten niederdeutschen Lyriker und Schriftsteller. Gemeinsam mit dem Mecklenburger Fritz Reuter gilt er als der Begründer der neueren niederdeutschen Literatur.
Klaus Groth verstarb am 1. Juni 1899 in Kiel.
Wat in dat Bōōk steiht (Rahmen)
Übersicht über erschienene Meldörp-Bȫker (Klappentext 1)
Titelblatt
Impressum
Aussprache-Steckbrief für Dithmarschen (wie auf Buchdeckel) – zur SASS-ergänzenden Aussprache
Warum der Schreibweisenwechsel ab Herbst 2015?
Was im Buch ist Platt, was Hoch? + Zeilen-Trennzeichen ▪
Über den Autor
Rahmen-Verzeichnis
Verwendete Literatur und Verweise auf diese im Buch
Verzeichnis der Groth-Texte
Beginn des Quickborn 1
Ansinnen der Meldörp-Bȫker
Schreibweise und Aussprache (ō, ē, ȫ; â; ė; ġ; ḃ; … )
Weitere Aussprache-Hinweise
Kennmarken (M3, M4, …, Information dazu)
Regionale Besonderheiten (X00, X01, …)
Grabbelkiste, Informationen zu *-Wörtern
Information über die Nutzung der Wȫhrner Wȫȫr
Werbung für die Meldörp-Bȫker und speziell für dieses
Verwendete Literatur und Verweise auf diese im Buch
In die Groth-Texte sind auch die Original-Seitenumbrüche in der Form (GrK1.1.063) eingelassen: Klaus Groth, Gesammelte Werke, Kiel und Leipzig bei Lipsius und Tischer, 1921, Band 1, Quickborn 1
Im Groth-Stückeverzeichnis und am jeweiligen Stückeanfang wird in der Form (GrK5.1.092) auch verwiesen auf: Klaus Groth, Quickborn, Heide bei Boyens,1998
Für die Erarbeitung dieser Ausgabe wurde auch Klaus Groth, Quickborn, Volksleben in plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart, Hamburg, Perthes-Besser & Mauke, 5. Auflage (1. mit hochdeutscher Übersetzung), 1856, herangezogen und auf sie an den Stückeanfängen in der Form (GrK2.062) hingewiesen.
Verzeichnis der Groth-Stücke
Mien Mōdersprook |
GrK1.1.001 |
GrK5.1.015 |
Mien Jehann |
GrK1.1.002 |
GrK5.1.017 |
Dat Mōōr |
GrK1.1.004 |
GrK5.1.021 |
Mien Annamedder |
GrK1.1.003 |
GrK5.1.019 |
Orgeldreiher |
GrK1.1.005 |
GrK5.1.023 |
As ik weggung |
GrK1.1.006 |
GrK5.1.025 |
Ėn Brēēf |
GrK1.1.007 |
GrK5.1.026 |
För de Gören
01 Still mien Hanne |
GrK1.1.008 |
GrK5.1.028 |
02 Snēēwittjen |
GrK1.1.009 |
GrK5.1.029 |
03 Utsichten |
GrK1.1.009 |
GrK5.1.030 |
04 Hevelmann |
GrK1.1.010 |
GrK5.1.030 |
05 Dor wohn ėn Mann |
GrK1.1.010 |
GrK5.1.031 |
06 Wat ēēn wârrn kann, … |
GrK1.1.011 |
GrK5.1.033 |
07 Prinzess |
GrK1.1.014 |
GrK5.1.040 |
08 Kanēēljuud |
GrK1.1.015 |
GrK5.1.041 |
09 Regenlēēd |
GrK1.1.016 |
GrK5.1.038 |
10 Buussemann |
GrK1.1.017 |
GrK5.1.042 |
De Fischer |
GrK1.1.018 |
GrK5.1.051 |
De Möller |
GrK1.1.019 |
GrK5.1.045 |
De Melkdēērn |
GrK1.1.019 |
GrK5.1.047 |
De ōle Hârfenspelersch |
GrK1.1.024 |
GrK5.1.044 |
De Krautfru |
GrK1.1.022 |
GrK5.1.053 |
An dėn Moon |
GrK1.1.025 |
GrK5.1.056 |
Grōōtmōder |
GrK1.1.030 |
GrK5.1.061 |
Wiehnachtenoḃend |
GrK1.1.028 |
GrK5.1.059 |
Pēter Plumm |
GrK1.1.030 |
GrK5.1.062 |
Hanne ut Frankriek |
GrK1.1.036 |
GrK5.1.069 |
Kedenriem |
GrK1.1.057 |
GrK5.1.084 |
Priomeln |
GrK1.1.058 |
GrK5.1.085 |
Bispeel |
GrK1.1.060 |
GrK5.1.087 |
Oonten in’t Woter |
GrK1.1.062 |
GrK5.1.090 |
Lünk |
GrK1.1.063 |
GrK5.1.092 |
Matten Hoos |
GrK1.1.061 |
GrK5.1.088, |
Pēter Kunrod |
GrK1.1.065 |
GrK5.1.094 |
Schietkrööt |
GrK1.1.092 |
GrK5.1.125 |
Aftēker in’t Mōōr |
GrK1.1.091 |
GrK5.1.123 |
Dagdēēf |
GrK1.1.093 |
GrK5.1.127 |
Drēēs |
GrK1.1.094 |
GrK5.1.129 S. 121 |
De Flōōt |
GrK1.1.095 |
GrK5.1.131 |
Rumpelkomer |
GrK1.1.101 |
GrK5.1.137 |
Wat sik dat Volk vertellt
1 Ōōl Büsum |
GrK1.1.117 |
GrK5.1.155 |
2 Herr Jehannis |
GrK1.1.118 |
GrK5.1.156 |
3 Hē wook |
GrK1.1.120 |
GrK5.1.158 |
4 Dat stöhnt in’t Mōōr |
GrK1.1.120 |
GrK5.1.159 |
5 Dat grulige Huus |
GrK1.1.122 |
GrK5.1.161 |
6 De hillige Ēēk |
GrK1.1.122 |
GrK5.1.162 |
7 De Pukerstock |
GrK1.1.124 |
GrK5.1.164 |
8 Hans Iver |
GrK1.1.126 |
GrK5.1.167 |
Ut de ōle Krönk
1 Groof Rudolf vun de Bȫkelnborg |
GrK1.1.127 |
GrK5.1.169 |
2 Groof Gēērt in Ōlenwȫhren |
GrK1.1.128 |
GrK5.1.171 |
3 De Holsten in’e Hamm |
GrK1.1.129 |
GrK5.1.173 |
4 De Slacht bi Hemmingsteed |
GrK1.1.130 |
GrK5.1.174 |
5 Heinrich von Zütphen |
GrK1.1.133 |
GrK5.1.177 |
6 De letzte Fēhd |
GrK1.1.135 |
GrK5.1.180 |
Unruh Hans |
GrK1.1.136 |
GrK5.1.182 |
Oḃendgang |
GrK1.1.143 |
GrK5.1.190 |
De Fischerkoot |
GrK1.1.143 |
GrK5.1.191 |
De Schipperfru |
GrK1.1.144 |
GrK5.1.192 |
De Kinner lârmt |
GrK1.1.144 |
GrK5.1.193 |
Aflōhnt |
GrK1.1.145 |
GrK5.1.195 |
De junge Weetfru |
GrK1.1.145 |
GrK5.1.196 |
Sünndagsrōh |
GrK1.1.146 |
GrK5.1.197 |
Famielnbiller
1 Dat Gewidder |
GrK1.1.146 |
GrK5.1.198 |
2 De Sünndagmorgen |
GrK1.1.154 |
GrK5.1.207 |
3 Heinri |
GrK1.1.163 |
GrK5.1.218 |
4 De Welt |
GrK1.1.167 |
GrK5.1.223 |
5 Voderhuus |
GrK1.1.170 |
GrK5.1.227 |
6 Ut Lėnken wârrt ėn Keed |
GrK1.1.172 |
GrK5.1.230 |
Dat Dörp in’ Snēē |
GrK1.1.174 |
GrK5.1.233 |
Goldbârg |
GrK1.1.174 |
GrK5.1.234 |
Mien Platz vör Döör |
GrK1.1.175 |
GrK5.1.235 |
Ünner’n Kastanje |
GrK1.1.176 |
GrK5.1.237 |
Oḃendfreden |
GrK1.1.177 |
GrK5.1.238 |
De Möhl |
GrK1.1.177 |
GrK5.1.240 |
Sē lėngt |
GrK1.1.178 |
GrK5.1.242 |
Hattlēēd |
GrK1.1.180 |
GrK5.1.244 |
Swienegel un Matten Hoos in’e Wett |
GrK1.1.181 |
GrK5.1.246 |
Hans Schander (nach Burns) |
GrK1.1.185 |
GrK5.1.251 |
De Fischtog no Fiel |
GrK1.1.195 |
GrK5.1.262 |
Hell in’t Finster |
GrK1.1.211 |
GrK5.1.280 |
Wėnn de Lurk treckt |
GrK1.1.213 |
GrK5.1.283 |
In’t Holt |
GrK1.1.212 |
GrK5.1.281 |
In’e Frėmm |
GrK1.1.215 |
GrK5.1.286 |
Mien Voderland |
GrK1.1.213 |
GrK5.1.284 |
Sō lach doch mool! |
GrK1.1.213 |
GrK5.1.282 |
Ėn Vergeet-mi-ni |
GrK1.1.215 |
GrK5.1.287 |
Ut dėn Swonenweg
Klockenlüden |
GrK1.1.216 |
GrK5.1.365 |
Mien Pōōrt |
GrK1.1.219 |
GrK5.1.367 |
Fief niede Lēder tō’n Singen
Dor wēēr ėn lüttje Buurdēērn |
GrK1.1.220 |
GrK5.1.288 |
Dor geiht ėn Beek |
GrK1.1.221 |
GrK5.1.367 |
Ōh, wullt’ mi ni mithėbben? |
GrK1.1.223 |
GrK5.1.292 |
Hē sä mi sō veel |
GrK1.1.223 |
GrK5.1.367 |
Mien Anna is ėn Rōōs sō rōōt |
GrK1.1.224 |
GrK5.1.295 |
Dööntjes |
GrK1.1.225 |
GrK5.1.296 |
Ōle Lēder
1. Kukuuk |
GrK1.1.229 |
GrK5.1.310 |
2. De Jäger |
GrK1.1.230 |
GrK5.1.309 |
3. De Lōōtsendochter |
GrK1.1.231 |
GrK5.1.311 |
4. Schippers Bruut |
GrK1.1.231 |
GrK5.1.312 |
5. Twēē Lēēfsten |
GrK1.1.232 |
GrK5.1.314 |
6. Bi Nōōrwōōld |
GrK1.1.233 |
GrK5.1.316 |
7. De Stēēn bi Schâlkholt |
GrK1.1.234 |
GrK5.1.318 |
8. Dat kohle Graff |
GrK1.1.235 |
GrK5.1.320 |
Ut de Masch
1. Dat Ünnermēēl |
GrK1.1.236 |
GrK5.1.322 |
2. De Vullmacht |
GrK1.1.240 |
GrK5.1.327 |
3. Dat Schicksol |
GrK1.1.248 |
GrK5.1.336 |
Spröök |
GrK1.1.253 |
GrK5.1.342 |
Ėn Lēderkranz
1. Dat Huus |
GrK1.1.255 |
GrK5.1.344 |
2. De Goorn |
GrK1.1.255 |
GrK5.1.345 |
3. De ōl’ Wichel |
GrK1.1.256 |
GrK5.1.347 |
4. Vör Döör |
GrK1.1.257 |
GrK5.1.349 |
5. Tō Bett |
GrK1.1.257 |
GrK5.1.351 |
Drēē Vogeln
1. Goldhohn |
GrK1.1.258 |
GrK5.1.353 |
2. De Duuv |
GrK1.1.258 |
GrK5.1.354 |
3. Nachtrieder |
GrK1.1.259 |
GrK5.1.355 |
Tō’t Ėnn
1. Vullmacht sien Tweeschens |
GrK1.1.260 |
GrK5.1.356 |
2. Wohr di! |
GrK1.1.260 |
GrK5.1.357 |
3. Wo hēēt sē doch? |
GrK1.1.261 |
GrK5.1.359 |
4. Tȫȫv mool! |
GrK1.1.262 |
GrK5.1.360 |
5. Verloren |
GrK1.1.262 |
GrK5.1.361 |
Quickborn 1
Mien Mōdersprook
|Meine Muttersprache
(GrK1.1.001 – Kiek ōōk GrK5.1.015 un ōōk GrK2.002!)
Mien MōdersprookX12, woX30 klingst du schȫȫn,
|wie
wo büst du mi vertruut!
|wie
Wēēr ōōkX22 mien Hatt as Stohl un Stēēn,
|Wäre … Herz
du drēēvst dėn Stolt heruut.
|triebst
Du bȫȫgst mien stieve Nack sō licht
|beugst meinen … Nacken
as MōderX12 mit ehrn Ârm,
|wie
du fiechelst mi um’t Angesicht,
|streichelst mir
un still is âllX26 de Lârm.
Ik fȫhl mi as ėn luurlüttM3 Kind,
|fühle … wie ein ganz kleines
de hēleX29b Welt is weg.
|ganze
Du puust mi as ėn Vörjohrswind
|bläst mir wie … Frühlingswind
de kranke Bost tōrecht.
|Brust zurecht
Mien Ōpa fōōlt mi noch de Hannen
|›Obbe‹ … faltet
un seggt tō mi: Nu bee’X60|beed!
|Nun bete
Un ›VoderunserX11‹ fang ik an,
as ik wull frȫher dä.
|tat
Un fȫhl sō dēēp: Dat wârrt verstohn,
|tief … wird
sō sprickt dat Hatt sik ut.
Un RōhX52 vun’ Heḃen weiht mi an,
|Ruhe vom Himmel
un âllns is wedderX41a guutX50!
Mien MōdersprookX12, sō slicht un recht,
du ōle frome Reed!
|fromme=sanfte=vertraute Sprache
Wėnn blōōts ēēn Mund ›mien VoderX11‹ seggt,
sō klingt mi’t as ėn Beed.
|Bitte (GrK1.1.002)
Sō herrli klingt mi kēēn Musik
un singt kēēn Nachtigol.
Mi lōōpt je gliek in’ Ōgenblick
|laufen im nächsten Augenblick
de hellen Tronen hėndool.
|Tränen hinab
Mien Jehann
|Mein Johann
(GrK1.1.002 – Kiek ōōk GrK5.1.017 un ōōk GrK2.004!)
Ik wull, wi wēērn noch klēēn, Jehann,
|wollte, wir wären
dōX23 wēēr de Welt sō grōōt!
|damals war
Wi sēten op dėn Stēēn, Jehann,
|saßen
wēētst’ noch? bi Novers Sōōt.
|weißt’ … an Nachbars Brunnen
An’ Heḃen seil de stille Moon,
|Himmel … segelte … Mond
wi sēhgen, woX30 hē lēēp,
|wir sahen, wie er lief
un snacken, wo de Heḃen hōōch
|redeten,wie hoch der Himmel
un wo de Sōōt wull dēēp.
|und wie tief wohl der Brunnen
Wēētst’ noch, wo still dat wēēr, Jehann?
|wie still es war
Dor rȫhr kēēn Blatt an’ Bōōm.
|Da rührte sich
Sō is dat nu niX20 mēhr, Jehann,
|nun nicht mehr
as hȫȫchstens noch in’ Drōōm.
|als … im Traum
Och nä, wėnn dō de Schēper sung,
|da der Schäfer sang
allēēn in’t wiede Feld:
NiX20 wohr, Jehann? Dat wēēr ėn Tōōn!
|Nicht wahr … Ton
De ēēnzigste op de Welt.
|einzige
Mitünner in’e Schummertiet,
|Mitunter in der Dämmerung
dėnn wârrt mi sō tōmōōt.
|dann wird mir so zumute
Dėnn löppt mi’t langs dėn Rüch sō hitt
|läuft mir’s … den Rücken
as dōmools bi dėn Sōōt.
|wie damals
Dėnn dreih ik mi sō hastig um,
|drehe ich mich
as wēēr ik niX20 allēēn:
|als wäre
Doch âllns, wat ik finn, Jehann,
|alles, was ich finde
dat is – ik stoh un wēēn.
|stehe und weine
Dat Mōōr
|Das Moor
(GrK1.1.004 – Kiek ōōk GrK5.1.021 un ōōk GrK2.008!)
De Borrn beweegt sik op un dool,
|Der Boden … auf und nieder
as gunst du langs ėn bȫken Bohl.
|als gingst … Buchenbohle
Dat Woter schülpert in’e Graff,
|schwappt=plätschert … Hofgraben
de Grasnârv bevert op un af.
|zittert auf und ab
Dat geiht hėndool, dat geiht tōhȫȫch,
|nach unten …nach oben
sō liesen as ėn Kinnerwēēg.
|leise wie eine Wiege
Dat Mōōr is bruun, de Heid is bruun,
|Moor … Heide
dat Wullgras schient sō witt as Dunen,
|leuchtet … Daunen
sō wēēk as Sied, sō rein as Snēē:
|Seide
Dėn Hoddboor reckt dat bet an’t Knēē.
|Dem Adebar reicht es
Hier hüppt de Poġġ in’t Rēēt hėntlanġ
|Frosch im Schilf
un singt uns oḃends sien Gesanġ.
De Foss, dē bruut, de Wachtel röppt,
|DerFuchs braut Bier: uraltes Sinnbild für ›Nebel legt sich auf die Felder‹; The fox is brewing!)
de hēleX29b Welt is still un slöppt.
|ganze … schläft
Du hȫȫrst dien Schritt niX20, wėnn du geihst,
du hȫȫrst de Rüüschen, wėnn du steihst.
|Binsen
Dat leevt un weevt in’t hēleX29b Feld,
|Es lebt und webt im ganzen Feld
as wēēr’t bi Nacht ėn anner Welt.
|als wäre es
Dėnn wârrt dat Mōōr sō wiet un grōōt,
|Dann wird
dėnn wârrt de Minsch sō lütt tōmōōt:
|so kleinmütig
’kēēnX29c wēēt, wo lang hē dör de Heid
|Wer weiß, wie lange
noch frisch un kräftig geiht!
Mien Anna-MedderX14
|Anna-Mühmchen
(GrK1.1.003 – Kiek ōōk GrK5.1.019 un ōōk GrK2.006!)
Ei, du lütte Flasskopp,
|Flachskopf = Blondschopf
ik freet di vör Lēēv op!
|fresse dich vor lauter Liebe auf
Wat hest du för Puusbacken,
|Pausbacken
noch sȫter as Twēēbacken!
|süßer als Zwiebäcke
Ei, du lütte Flasskopp,
ik freet di noch op!
Ei, du lütte Wies-Snuut,
|Klōōksnacker = Naseweis
wat schimpst du dien Hans ut!
|›wo böst du ut‹ = bürstest aus
De Tung geiht as ėn Lammerstēērt,
|Zunge … Lämmerschwanz
dien Hans is kēēn Drēēlinġ wēērt.
|keinen Dreier
Ei, du lütte Wies-Snuut,
WoX30 schellst du mi ut!
|Wie schiltst du mich aus!
Ei, du lütte Witt-Tähn,
wat mag ik di gēērn dull sēhn!
|wütend sehen
Wo sē klötert as ėn Kaffemöhl,
|Wie sie rasselt wie eine
wo sē plötert as ėn Mȫserstööl!
|Wie sie plaudert wie ein Mörserstiel
Ei, du lütte Witt-Tähn,
wat mag’k di gēērn sēhn!
Ei, du lütte Keithohn,
|Keckhahn = keckes Mädchen
wat kickst’ mi vergrėllt an!
|›wat kickst’ mi kasproot an!‹
Koom, wullt’ mi tō Kopp flēgen?
|Komm, willst’ mir
Ik heff noch kēēn Dütt kregen!
|keinen Kuss bekommen
Ei, du lütte Keithohn,
wat kickst du mi an!
|wie guckst du mich an!
Ei, mien lütte Anna-MellerX14,
kannst mi afwischen as ėn Brieteller,
|Breiteller (GrK1.1.004)
kannst mi utwringen as ėn Foo’dōōk|Footdōōk,
|Schüsseltuch
in’e Eck stellen as ėn Handstock.
Ei, mien lütte Anna-MedderX14,
ik bün slantig as ėn Dōōk!
|schlaff wie ein Tuch
Orgeldreiher
|Orgeldreher
(GrK1.1.005 – Kiek ōōk GrK5.1.023 un ōōk GrK2.010!)
Ik sprung noch in’e Kinnerbüx,
|Kinderhose
dōX23 wēēr ik alX26 ėn Daugenix.
|da war ich schon
Dat sään ōōk âllX26 de Novers glieks:
|sagten … alle Nachbarn gleich
Dē Jung, dat wârrt ėn Slēēf!
|das wird ein Schlingel
Wat scheert mi âll dėn Snötersnack!
|kümmert mich das Geschwätz
Ik sing un dreih mien Dudelsack,
verlach dat hēleX29b Rummelpack,
|verlache das ganze Lumpenpack
dat mi kēēn Süssling gēēv!
|keinen Sechser gab
Mien VoderX11 schick mi hėn no Schōōl,
ik hool mi dor dėn Puckel vull
|holte mir den Buckel voll
un mook dėn Rekter splitterndull:
|machte … bitterböse
Mien Lex, dėn wuss ik slecht.
|Meine Lektion wusste
Sum, sus,… – dat wull dor gor niX20 ’rin;
|(lat.: Ich bin, ›du bist‹, …)
ik flȫȫk dėn Kroom no’n Düvel hėn,
|verfluchte … Kram … Teufel
ėn Prēēster stēēk dor doch niX20 in!
|steckte da doch nicht drin
Mi stunn dat Swatt’ in’ Weg.
|Mir stand das Schwarze im Weg
Mien MōderX12 lēēt mi ėn netten Knüll
|hinterließ … nettes Landstück
vull Wuddeln un Kantüffelpüll;
|Möhren … Kartoffelstauden
dat wēēr ehrn letzten gōdenX50 Will:
|ihr letzter guter Wille
Ik schull ėn Plantoosch mi grünnen.
|sollte eine Plantage gründen
Hârr ik man Lust hatt, Gras tō meih’n,
|Hätte ich nur … zu mähen
an’ Ellbogen ran in’e Schiet tō kleien,
|bis … im Dreck zu wühlen
mit ėn Sack um’e Nack dėn Rogg tō seien,
|den Roggen zu säen
sō kunn ik Goldkōōrns finnen!
|könnte ich Goldkörner finden
Kantüffeln wēērn dor as mien Hōōt,
|Hut
un Wuddeln as mien Bēēn sō grōōt,
|wie meine Beine (GrK1.1.006)
un Schiet tō kleien in Överflōōt –
|im Dreck zu wühlen im Überfluss
dat wēēr di ėn Vergnȫgen!
Mien Ōlen sien Söhn, dē wēēr niX20 dumm:
|Meines Vaters Sohn
Vun’t Ârbei’n|Ârbeiden wârrt ēēnX29a stief un krumm;
|Vom … wird man
ik sett dėn Knüll in Sülver um
|setzte den Acker in Silber um
un tehr vun mien Vermȫgen.
|zehrte
Juchheisa, in ėn Riederbüx,
|Reiterhose
bequaste Steveln, blank in Wichs,
|betroddelte … rein im Putz
kloor is de Kēēs, de Junker fix,
|alles klar=fertig der Junker
sō gung ik dėnn tō MârktX77! Klei du in’ Schiet bet över’n Kopp,
|Wühle du im Dreck bis
dien Fru sett di ėn Spint* dorop!
|setze dir einen Zylinder drauf
Un hett sē di de Jack utkloppt,
|(z.B. mit dem Teppichklopfer)
sō humpel du tō Kârk!
|so hinke du zur Kirche!
Mien Geld is âll, mien Knüll vertehrt,
|ist alle … der Acker verzehrt
de Junker is kēēn Drēēlinġ wēērt.
|ist keinen Dreier wert
Mien Kneep heff ik vun buten lēhrt*:
|Meine Künste draußen gelernt
Sus, sum – de Welt geiht rum!
|(lat.: ›Du bist‹, ich bin,…)
Wat scheert mi âll dat Rummelpack,
|kümmert mich das Gesocks
ik heff mien hēēlM3 Musik um’ Nack!
|ganze Musik
Ik sing mien Lēēd un mook mien Snack
|Lied … meine Sprüche
un dreih mien Orgel rum.
|und drehe meine Orgel rum
As ik weggung
|Abschied
(GrK1.1.006 – Kiek ōōk GrK5.1.025 un ōōk GrK2.014!)
Du brochst mi bet dėn Bârg tōhȫȫch,
|brachtest … Berg hinauf
de Sünn, dē sack hėndool:
|die Sonne, die sank hinab
DōX23 sääst du sachen, dat worr Tiet,
|Da sagtest du leise, es würde
un wėnnst di dėnn mitmool.
|wandtest dich plötzlich um
Dō stunn ik dor un kēēk|sēhg op’t Holt,
|schaute aufs Gehölz
grȫȫn in’e Oḃendsünn.
Dėnn kēēk|sēhg ik langs dėn smâllen Weg,
|blickte ich entlang
dor gungst du ruhigX52 hėn.
|dort gingst du ruhig dahin (GrK1.1.007)
Dō wēērst du weg, doch wēēr de Tōōrn
|Da warst du weg … Turm
noch smuck un blank tō sēhn.
|hübsch & glanzvoll
Ik gung de anner Siet hėndool,
dō wēēr ik hēēlX29b allēēn. –
|da war ich ganz allein
Nȫȫss’ heff ik mēhrmools Afschēēd nohmen,
|Danach … öfter
Gott wēēt, woX30 mėnnig Mool!
|Gott weiß, wie oft
Mien Hatt, dat is dor boḃen bleḃen,
|Mein Herz … da oben geblieben
kickt|süht vun dėn Bârg hėndool.
|blickt von dem Berg hinunter
Ėn Brēēf
|Ein Brief
(GrK1.1.007 – Kiek ōōk GrK5.1.026 un ōōk GrK2.016!)
Ik krēēg jüm|juunX03 Brēēf bi gōdeX50 Gesundheit
|bekam euren
un sēhg, wo’t âllX26 bi jüm|juX02 noch rundgeiht,
|sah, wie … bei euch
wo’t mit de Kōh un mit dėn Hund steiht
|wie es … mit … steht
un mit dat Peerd,
un dattX24 Anntrin noch ümmerX21 de Mund geiht
|Anna Katharina
as ėn Lammerstēērt.
|wie ein Lämmerschwanz
Jüm|Ji|JuX01 schrieḃt mi, datt dat Kōōrn gōōtX50 stohn deit
|schreibt
un datt jüm|juunX03 lütt’ Jan Paul alX26 gohn deit
|euer … schon geht
un dattX24 jüm|juunX03 Persetter* de Jungens sloon deit,
|schlägt
as wēēr’t nix GuudsX50,
|so übel er nur konnte
un datt Jan Discher bi jüm|juX02 wohnen deit
|Tischler Jan
in’t Achterhuus.
|im Hinterhaus
Plünnen-Antje hett mi letzt dėn Brēēf brocht
|Lumpen-Anna
un hett mi seggt, de Püttjer leev noch
|Töpfer lebe noch
un sien Jan Hinnerk wēēr de Slēēf noch
|wäre der Schlingel
vun frȫher her,
|wie früher
un âllX26 dat Niede, wat’t sunsten gēēv noch
|das Neue … noch gab
vun ėm und ehr.
|an Beziehungstratsch
Dat’s ditmool âllns, wat ik weten dō,
|was ich weiß (wissen tu)
op ėn anner Mool mēhr, wėnn ’k wat vergeten dō;
(GrK1.1.008)
Plünnen-Antje bringt ōōk noch ėn Beten tō
|einen Bissen für
Jan Paul sien Mund.
Gott geev jüm|juX02, wat ik wünsch un beden dō:
|gebe … erbitte
Blieḃt âllX26 gesund!
|Bleibt alle gesund!