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Jana Haas

Das Mysterium der
Bäume

Selbsterkenntnis, Liebe, Heilung

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Liebe Leserin und lieber Leser,

alle Inhalte dieses Buches wurden gewissenhaft erstellt und sorgfältig geprüft, die Übungsanleitungen und Vorschläge haben sich in der Praxis bewährt.

Danke, dass Sie in eigener Verantwortung prüfen, inwieweit Sie die Anregungen umsetzen möchten. Eine Haftung für die Resultate vonseiten der Autorin bzw. des Verlags und seiner Beauftragten ist ausgeschlossen.

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1. eBook-Ausgabe 2018

1. Auflage Originalausgabe

© 2018 Trinity Verlag in der Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, München

Umschlaggestaltung und Layout: Guter Punkt, München

Satz: Danai Afrati & Robert Gigler, München

Konvertierung: Bookwire

ePub: 978-3-95550-281-2

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Alle Rechte vorbehalten.

www.trinity-verlag.de

Inhalt

Einleitung

Die Natur: unser liebevoller Lehrmeister

Meine persönliche Erfahrung mit der Natur

Der Mensch und die Natur

Die Natur ist unser Vorbild

Der Mensch als Spiegelbild des Baumes

In der Natur zur Selbsterkenntnis finden

Die Natur als Therapeut: Waldbaden

Kommunikation der Pflanzen

Über Sinneserfahrungen der Natur näherkommen

Naturwesen

Meditation mit den Bäumen

Liebevolle Verbindung in der Praxis

Allgemeines

Auswahl des Baumes

Kontaktaufnahme mit den Baumgeistern

Kraftvolle Bäume von A bis Z

Ahorn: der Baum der Ruhe und Harmonie

Apfelbaum: der Baum der Selbstakzeptanz und der Selbstannahme

Birnbaum: der Baum des Gleichgewichts

Birke: der Baum der himmlischen Anbindung und inneren Leichtigkeit

Buche: der Baum der Selbstliebe und Vergebung

Eberesche: der Baum der Lebenskraft

Eibe: der Baum des Schutzes und der Transformation

Eiche: der Baum der Kraft und der Beständigkeit

Esche: der Baum des Lichtes

Feigenbaum: der Baum der Freude

Fichte und Tanne: Bäume der Ausgeglichenheit und des Lebenssinns

Ginkgo: der Baum des inneren Ausdrucks und der Erfüllung von Träumen

Hainbuche: der Baum der Güte

Haselnussbaum: der Baum des höheren Bewusstseins

Holunder: der Baum der gesunden Abgrenzung und der Quelle der Jugend

Kastanie: der Baum der Fürsorge und der Neuorientierung

Kiefer: der Baum der Lebenskraft und des Seelenplans

Kirschbaum: der Baum der Kraft und Zuversicht

Lärche: der Baum des Selbstbewusstseins

Linde: der Baum der Liebe und der Vollkommenheit

Mammutbaum: der Baum der Heilung

Olivenbaum: der Baum der Selbstheilungskräfte

Pappel: der Baum des Visionären

Platane: der Baum des Gleichgewichts

Thuja: der Baum des Loslassens

Ulme: der Baum der inneren Sicherheit und des Rückgrats

Walnussbaum: der Baum der Erholung und der Gelassenheit

Weide: der Baum der Inspiration

Weißdorn: der Baum des Herzens

Zeder: der Baum der Befreiung

Zypresse: der Baum des Segnens und inneren Halts

Der Stimme des eigenen Herzens folgen

Keltischer Baumkreis

Natur in Frage und Antworts

Schlussgedanken

Anhangs

Einleitung

Die Natur unterstützt uns in unserem Seelenheil und spiegelt stets die Wahrheit wider, dass alles im Werden und Vergehen ist, dass es für alles die richtige Zeit und den richtigen Raum gibt, dass Heilung und Vollkommenheit aus dem Fluss mit dem Leben, aus einem liebevollen Rhythmus heraus geschieht. Die Natur und das Leben hadern nicht, so hadere auch du nicht, sondern betrachte dich einmal von außen, erkenne dich, und gib dich dem heilsamen Fluss des Lebens hin. Umarme dich innerlich, erlebe Liebe, Zufriedenheit und Friedfertigkeit in deiner Seele mit allem, was ist, und genieße das Leben so, wie es ist.

Die Welt wird zunehmend feingeistiger, und die Bewusstseinskräfte nehmen zu. Der Mensch war zu allen Zeiten Mitschöpfer seines eigenen Schicksals, und er wird es immer mehr sein. Durch zunehmende geistige Bewusstseins- und Seelenkräfte sind wir heute so intensiv wie nie zuvor in der Lage, die Ausrichtung unseres Lebens und Schicksals selbst entscheidend mitzubestimmen. Doch je mehr der Mensch sich in seinen neuen Herausforderungen verliert und seinen Blick nach außen, zum Beispiel nach materiellen Werten orientiert, umso mehr leiden darunter der innere Frieden, die Gelassenheit, Gesundheit und Kreativität.

In der heutigen herausfordernden Zeit ist es wichtig, Rationalität und Tatkraft mit einem stimmigen liebevollen Herzen zu verbinden und sich seiner friedvollen Liebe und lichtvollen geistigen Anbindung bewusst zu werden, um ein Leben in innerer Erfüllung zu führen. Die Natur ist uns dabei ein guter Wegbegleiter. Denn je hektischer der Mensch wird, umso mehr sollte er sich auf das Wesentliche, nämlich auf den gegenwärtigen und heilsamen Moment, besinnen, der in der natürlichen Umgebung auf unserer Erde am intensivsten zu erleben ist.

Ich widme mich in diesem Buch dem Mysterium und der heilenden Kraft der Bäume. Dabei beziehe ich mein Wissen aus eigener Hellsichtigkeit, Beobachtung und Bewusstseinserfahrung sowie aus Erlebnissen und Erfahrungen in meinen Seminaren in der Natur. Bäume sind seit Urzeiten ein Sinnbild für Wachstum, Kraft und Stabilität. Sie spiegeln die Kraft der Jahreszeiten und die immerwährende Erneuerung des Lebens wider. Sie ermöglichen uns die absolute Gegenwartspräsenz und strahlen tiefen Frieden aus.

Wir können die Bäume als Lehrer für Stärke und Kraft betrachten und diese Qualitäten von ihnen auch empfangen. Bäume sind nicht nur gigantische, »atmende« Lebewesen und unsere grünen Freunde, sondern sie sind auch allesamt beseelt und besitzen ein Bewusstsein des Lebens und der Liebe, sie besitzen die Weisheit der Schöpfung.

Wir können mit den Bäumen achtsam in Kontakt treten, uns auf sie einstimmen, die Unterschiedlichkeiten der verschiedenen Baumarten erspüren und ihre Weisheit und heilsame Kraft in uns aufnehmen. Der Aufenthalt in der Natur kann uns helfen, unseren Geist zu klären, uns inspirieren, Trost spenden, unsere persönliche und spirituelle Entwicklung begünstigen und uns mit heilender Kraft unterstützen. In der ursprünglichen Natur, in Flora und Fauna erahnen wir das gigantische Maß der Schöpfung. Ich erlebe es immer wieder, dass die Bäume geradezu »erfreut« reagieren, wenn wir ihre Nähe suchen und uns mit ihnen verbinden. Ich kann sehen, wie sich die Schwingungen des Menschen und des Baumes lichtvoll verändern, wenn ein Mensch offen und liebevoll einem Baum begegnet. Die Aura des Menschen wie auch die des Baumes vergrößert sich und leuchtet farbenfroh. Das Gleiche beobachte ich regelmäßig, wenn ich mit einer Seminargruppe unter einem Baum meditiere. Die liebevolle Resonanz erhöht die Schwingung im Menschen und in der Schöpfung.

Im vorliegenden Buch beschreibe ich 31 verschiedene Baumarten. Der Schwerpunkt liegt auf deren Eigenart und deren heilendes Wirken auf uns – über unser Bewusstsein, unsere Aura und unsere Chakren. Für jeden Baum findest du auch eine spezielle Meditation. Die Botschaften der Bäume möge dich zur Stille, Meditation und zum heilsamen Umgang mit dir selbst und der Natur inspirieren. Durch die innere Ruhe und Besinnung in der Natur ist jeder Mensch dazu eingeladen, die Bäume als Kraftorte und Lichtträger zu erfahren, diese liebevolle Kraft in sich bewusst zu entfalten und die Erfahrung einer göttlichen Wirklichkeit in sich zuzulassen. Möge dieses Buch dir, lieber Leserin, und dir, liebem Leser, liebevolle, spirituelle Erlebnisse ermöglichen und deinen Glauben an dich selbst und die Liebe der Schöpfung unterstützen.

Wenn wir unser Leben mit einem liebevollen Sinn und wahrem Wohlbefinden erfüllen wollen, kann dies gelingen, wenn wir uns täglich auf ein tiefes Empfinden der göttlichen Liebe in uns selbst einlassen. In einem erfüllten und heilsamen Leben ist eine bedingungslose Liebe voller Frieden und Vertrauen unabdingbar. Wirkliche innere Wachstumsschritte führen über unser Ego und eine Oberflächlichkeit hinaus. Sie geschehen, wenn wir uns vertrauensvoll auf die Schöpfung einlassen und wenn wir Liebe und Vertrauen in unserem Leben verstärkt zulassen. So werden wir zunehmend heilsame Kraft und Urvertrauen erleben. Unsere heilende und erfüllende Kraftquelle liegt in uns selbst, und wir können sie nur finden, wenn wir in Achtsamkeit unsere Gedanken zur Ruhe bringen, uns in unserer inneren leuchtenden Kraft erheben und unseren Platz in dieser Welt voll und ganz annehmen, indem wir uns in die Schöpfung integriert und willkommen fühlen.

In unserer vernunftorientierten Kultur ist dies allerdings keine leichte Übung. Unser Gehirn will immer denken, doch das Denken behindert die Wahrnehmung der geistigen Welt, es blockiert auch unsere positiven Gefühle und damit die Selbsterkenntnis. Unser Verstand will denken, vergleichen, beurteilen und interpretieren, wahre Einblicke und Erkenntnisse erhält man aber nur mit dem Herzen. Deshalb besteht die höchste Weisheit darin, den inneren Kampf aufzugeben, uns mit absolutem Urvertrauen Gott und den geistigen Welten zu öffnen und den göttlichen Kern in uns zu erfahren. Dann können wir uns aus den Fesseln des Verstandes lösen. Wo kann dies besser gelingen als im Schatten eines starken Baumes? Aus dem inneren Vertrauen heraus können auch vertrauensvoll die Wege im Außen gegangen werden. Wir sollten stets Vertrauen in das Leben haben, es schätzen und es als ein Geschenk betrachten.

Womit wir uns im Leben auch beschäftigen, wofür wir uns auch entscheiden, wir sollten uns immer stimmig in unserer Mitte fühlen, das heißt, es ist wichtig, in uns zu ruhen, so, wie die Natur in sich ruht. Denn die liebevolle geistige Welt wie auch die Natur kennen keinen Stress, sondern alles ist pure Liebe. Auch wir sind geistige Wesen und können dies über unsere Liebe und Anbindung spüren, in uns Frieden finden und uns so in unserer inneren leuchtenden Kraft erheben. Denn unsere heilende und erfüllende Kraftquelle liegt in uns selbst, und die Natur hilft uns, uns selbst wiederzuentdecken, mit allem Frieden zu schließen und uns zu lieben.

Über die Liebe zu uns selbst erwacht die Liebe zur Schöpfung und den Mitmenschen. Schenken und erlauben wir uns selbst immer mehr Liebe und Wertschätzung, gehen wir über unsere Liebe in Resonanz mit der Liebe der Natur und unserer Mitmenschen. So erschaffen wir uns eine liebevolle Welt und werden damit unserem Lebenssinn gerecht. Wir erleben, dass Vertrauen heißt, sich dem Leben zu stellen und der himmlischen Führung zu vertrauen.

»Blumen sind die schönen Worte und Hieroglyphen der Natur, mit denen sie uns andeutet, wie lieb sie uns hat.«

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

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Meine persönliche Erfahrung mit der Natur

In der Natur und unter einem Baum entwickelst du Ruhe und Intuition. Die Muße ist wichtig, wenn wir bewusst und innig leben wollen. Die Natur festigt uns, entschleunigt, gibt Kraft und entspannt. Gehe in die Natur, und genieße die frische Luft. Besinne dich bewusst auf deinen Atem und den Kontakt mit dem Boden. Nimm bewusst das Sehen, Riechen und Gehen wahr. Gewinne Abstand zu allem, und sei einfach nur du selbst, erfüllt von innerer Freiheit und Inspiration. Liebe das Leben!

Dieses Buch zu schreiben, zu berichten über die Natur, die Bäume, die Naturwesen und die Heiligkeit der Erde, ist für mich ein kleines Wunder. Es ist doch erstaunlich, wie jeder Mensch es schafft, so auch ich, zurück zu seinem göttlichen Ursprung zu gelangen, trotz aller Widerstände. Obwohl ich im Lärm und Staub einer Großstadt in der ehemaligen UdSSR aufgewachsen bin, habe ich – um meiner Seele eine Heimat zu geben – zur Natur gefunden! Unabhängig davon, wo wir herkommen, welche Sprache wir sprechen, tragen wir alle göttliche Liebe in unseren Herzen. Dies zeigt sich in unseren liebevollen ethischen Werten und dem tiefen Bedürfnis nach einem harmonischen Miteinander sowie einer tief verwurzelten Sehnsucht nach unserem Ursprung und der Kraft der Natur.

Ich bin, wie gesagt, in einer Großstadt aufgewachsen. Ich erinnere mich noch sehr genau an den allgegenwärtigen Stadtlärm, an industriell verschmutzte Luft und Betongebäude. Trotzdem habe ich immer einen Bezug zur Natur gehabt. Momente, in denen ich mich in meiner Kindheit gut aufgehoben fühlte, Augenblicke voller Mystik und Kraft, erlebte ich im Dorf meiner Urgroßmutter, wo ich allein im Garten saß und die saftig grünen Wiesen und Gräser, ganz besonders das Violett der Nelken wahrnahm, bewusst auf das Summen der Bienen, auf das Zirpen der Grillen, auf die unterschiedlichen Gerüche der Natur achtete und den göttlichen Duft des Lebens mit all seinen ätherischen Ölen einatmete. Dies waren für mich heilige Räume, in denen ich mich verlieren konnte. Dies waren Momente, die meinem Leben einen tiefen liebevollen Sinn gegeben haben. In diesen Momenten habe ich mich von himmlischer Kraft getragen und geliebt gefühlt.

Ich habe daher in meiner Kindheit jeden Moment genutzt, um in der Natur zu sein, habe mich durch meine Sinne wahrgenommen und mich der beseelten Natur geöffnet. So geschah es eines Tages, dass ich mich von energetischen Wesen umgeben sah und mich schon damals, noch eher unbewusst, mit den Naturwesen auseinandersetzte.

Trotz des atheistischen Umfeldes in der UdSSR und der materialistischen Werte einer Großstadt habe ich den tiefen Glauben an das Gute und an gelebte Spiritualität bewahrt; erhalten habe ich sie von meiner wolgadeutschen Urgroßmutter mütterlicherseits. Die feingeistigen Fähigkeiten liegen bei uns in der Familie. Die ausgeprägte Hellsichtigkeit ist in meiner Familie eine Veranlagung, sowohl mütterlicherseits von der wolgadeutschen Seite als auch väterlicherseits von der russischen Seite her; sie ist bei allen meinen Ahninnen vorhanden.

Sicherlich liegt das vor allem daran, dass es in Russland im Mittelalter keine Hexenverfolgung gab, bei der hellsichtige Linien ausgelöscht wurden. Es gab auch keine dogmatische Religion. Im Kommunismus war alles verpönt und verboten, was mit geistigen Inhalten zu tun hatte. So konnte das Geistige individuell, in jedem einzelnen Menschen leben, ohne manipuliert oder erschüttert zu werden.

Die spirituelle Praxis wurde bei uns eher familiär im geschlossenen Kreis gelebt. In Dörfern ist uns regelmäßig die schamanistische Naturheilkunde begegnet, und mit der Hellsichtigkeit hat man sich eher über die Traumdeutungen und Vorahnungen ausgetauscht. So war es gang und gäbe, dass die Großmütter und Tanten darüber gesprochen haben, und wir Kinder lauschten mit großen Ohren bei jedem Frühstück und lernten durch Zuhören und Beobachten das Deuten von Träumen. Diese emotionale Kreativität, die feingeistige Sphäre, war immer vorhanden, wurde bloß nicht bewusst eingesetzt.

In der heutigen Zeit besitzen wir starke intellektuelle Kräfte, mit denen wir das spirituelle Wissen verinnerlichen, vertreten und weiterentwickeln können. Heute gibt es kein Geheimwissen mehr, und im Zeitalter der Meinungs- und Religionsfreiheit sind unsere Buchhandlungen und Bibliotheken voller Bücher mit wertvollem Wissen. Diese mentale Freiheit ist eine große Bereicherung unserer heutigen Zeit.

Als Großstadtkind in der atheistischen UdSSR nahm ich noch keine Engel und Naturwesen wahr. Uns wurden in der Kindheit auch keine Märchen, die ja meist von Wäldern und Naturwesen handeln, erzählt. Doch meine angeborene Hellsichtigkeit, die auch durch mehrere Nahtod-Erfahrungen verstärkt wurde, wirkte sich dennoch aus: Ich sah zunächst ständig die Seelen von verstorbenen Menschen. Das war nicht einfach für mich als Kind, denn ich konnte mich auf der Erde nicht gut verankern, konnte mich zum Beispiel in der Schule nicht konzentrieren und die Lerninhalte aufnehmen. Des Öfteren wurde ich wegen meiner Unaufmerksamkeit gerügt. Denn während ich versuchte, mich auf die Lehrerin zu konzentrieren, sah ich überall in der Zwischenwelt die Seelen der Verstorbenen. Und es war natürlich interessanter, die Seelen zu beobachten, als dem monotonen Unterricht zu folgen. Es war für mich viel spannender, die Schwingung, den Ausdruck, die Farben der Seelen zu betrachten. Ich war immer fasziniert von der emotionalen Vielfalt der Seelen im Jenseits, die dort durch und durch den Seelen der Lebenden hier gleichen.

Und so faszinierten mich philosophische Fragen, Fragen wie »Was macht einen Menschen wirklich aus?«. Es kann ja im Leben nicht darum gehen, sich nur anzupassen und zu funktionieren. Wir sind doch nicht für das Marschieren im Gleichschritt geboren, sondern haben alle eine individuelle Gangart und Schrittgeschwindigkeit. Es geht vielmehr um das tiefe Empfinden unserer eigenen Individualität.

Im Alter von zwölf Jahren kam ich nach Deutschland. Hier wurde ich in der Schule mit religiösen Themen konfrontiert. Die deutsche Kultur und die deutsche Sprache erweiterten meinen Geist, wie eine jede neue Sprache den individuellen Horizont erweitert, wenn man unvoreingenommen und vertrauensvoll einer neuen Kultur begegnet und aus beiden Kulturen das Beste in sich vereint. Mein Weg war der Weg der Offenheit und des Vertrauens. Ich habe mir die Freiheit bewahrt, religiöse Vorstellungen zu hinterfragen und mich auf meine eigene geistige Anbindung und auf meine eigenen geistigen Wahrnehmungen zu verlassen. Politische, religiöse, mentale, emotionale Freiheit war und ist stets das Wichtigste für mich.

Meine natürlichen philosophischen Fragen haben meinen Fokus immer mehr auf den Menschen gerichtet, und meine Fähigkeiten weiteten sich in Liebe und Mitgefühl aus. Ich beschäftigte mich immer weniger mit den Verstorbenen und fokussierte immer mehr die Lebenden.

Ich fing an, die Aura der Menschen im Diesseits zu beobachten und meine Intuition immer mehr zu schulen. Ich habe beobachtet, wie der Mensch von innen heraus strahlt, wenn er die Wahrheit spricht, und wie er leuchtet, wenn er etwas vorgibt zu sein. Immer mehr lenkte ich meinen Blick auf eine liebevolle Lebensphilosophie und die Reinheit der Absichten. So wurde das Leben einerseits immer spannender und verständlicher, andererseits tauchten in mir immer mehr Fragen an das Leben auf.

Als ich mit 23 Jahren an den wunderschönen Bodensee zog, erlebte ich die Intensität der Natur wieder richtig bewusst, mit allen Sinnen. Geprägt von der Reizüberflutung in den Großstädten erlebte ich die emotionale Entschleunigung in der Natur wie eine Offenbarung. Am Bodensee kamen meine Seele und mein Geist zur Ruhe, ich konnte in mir Heimatgefühle verspüren und mich in der Gegend verwurzeln.

Von da an wurden meine geistigen Wahrnehmungen intensiver, und ich konnte sie zielgerichteter einsetzen. Ich erlebte die beseelte Natur mit ihren Naturwesen ganz bewusst. Als ich begriff, dass alles in der Natur beseelt ist, gewann das Leben für mich noch mehr an Faszination.

Ich begann, in einer Naturheilpraxis zu arbeiten, und beschäftigte mich mit den Menschen und ihren Lebensfragen. Bald richtete ich deren Fragen an ihre Schutzengel und konnte so die Hilfesuchenden unterstützen.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie gerade die Aufenthalte in der Natur mir den Blick für das Wesentliche im Leben geöffnet haben. Die Ruhe, die mir in der Natur zu erleben ermöglicht wurde, half mir, meine Sinne zu schärfen und meine Achtsamkeit zu verstärken. Dies hat in mir heilsame Erkenntnisse, heilsame Gefühle und heilsames Verhalten gefördert. In der Natur fand ich Heilung nicht nur auf emotionaler und mentaler Ebene, sondern auch auf physischer.

Die Natur war eigentlich schon immer mein Arzt und meine Heilquelle. Denn in Russland kam ich als Kind einige Male mit einer Krankheit in die Klinik, und ein paar Wochen später wurde ich mit neuen Keimen, die zu anderen Krankheiten führten, wieder entlassen. Meine Rettung war, dass meine Eltern mich ins Dorf zur Urgroßmutter brachten. Dort konnte ich mich in der Natur aufhalten, was mein Immunsystem regenerierte, und manche Erkrankungen wurden so durch meine Selbstheilungskräfte, durch die Kraft der Natur und durch die Kraft der Ruhe geheilt.

Die Natur war bald für mich eine Art Heimat oder das wesentliche Zuhause, ganz gleich, in welchem Land ich mich befand oder heute befinde.

Doch zurück zu der Zeit, als ich am Bodensee heimisch wurde: Dort gibt es nördlich von Überlingen, in Bruckfelden, den Kraftort »Maria im Stein«. Bei meinem ersten Besuch dieses Ortes war ich noch ohne einen bewussten Glauben. Ich schaute mich um, völlig frei und unvoreingenommen, und beobachtete die betenden Menschen, die sie umgebende Natur und die Schwingung um mich herum. Manche Menschen beteten inbrünstig vor der Marienstatue. Ich konnte innerlich immer tiefer zur Ruhe kommen und die Menschen unvoreingenommen beobachten. Plötzlich konnte ich bei einer betenden Person sehen, dass ihr Schutzengel an ihrer Seite stand. Er leuchtete in durchscheinendem blauem Licht, vermittelte Ruhe und Stille und hörte seinem Schützling beim Beten ganz aufmerksam zu.

Es war damals für mich sehr berührend, mit eigenen Augen zu sehen, dass die Gebete der Menschen tatsächlich erhört wurden. Gleichzeitig entstand in mir die Erkenntnis, dass wir nie verlassen sind. Dies mit allen Sinnen zu erleben war für mich eine große Offenbarung, die mich tief bewegte. Da wurde mir mein Urvertrauen bewusst; es entstand ein tiefes Wissen, dass wir mit etwas Höherem verbunden sind. Dieses Empfinden lässt mich das Leben als sinnerfüllt erfahren.

Kurze Zeit später hatte ich dann meine erste Begegnung mit den Naturwesen. Es war im Mai in der Schweiz auf der Rigi. Dort konnte ich plötzlich und unerwartet eine Melodie, einen universellen Klang vernehmen und sehen, dass die satten, grünen, mit unzähligen Blumen übersäten Bergwiesen belebt und beseelt waren. Es waren nicht nur die Grashalme, Blumen und Sträucher, die sich sanft im Wind bewegten, und Bienen, Insekten und Vögel, die herumflogen, sondern ich sah, dass die Natur auch von Naturwesen beseelt wird, die sich ebenfalls bewegen. Ich konnte viele kleine, etwa kniehohe Wesen sehen, die an der Erde arbeiteten. Es handelte sich dabei um Zwerge und Wurzelwesen. Einige von ihnen hielten in ihrem Tun inne, als sie bemerkten, dass ich ihre Schwingung sehen konnte. Ich setzte mich damals völlig verblüfft auf die Wiese und beobachtete ihr Treiben, während ich mich mit all meinen Sinnen freudig und gleichzeitig demutsvoll auf dieses neue, unglaublich faszinierende Erlebnis einließ. Dabei genoss ich die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne auf meiner Haut und den sanften Wind in meinem Haar, und mein Herz hüpfte vor Freude.

Ich gehe schon seit Langem gern mit unserem Hund durch den Wald spazieren. Einmal beobachtete ich dabei, ganz bewusst, also ohne Meditation und Gebet, wie der Wald von allein, ohne eine menschliche Absicht, heilend wirkt. Wir nehmen das Leben vor allem über unsere Sinne wahr, sie sind wie offene Tore. Wenn wir mit uns selbst im Reinen sind und uns öffnen, gelangen wir auch in die übersinnlichen Wahrnehmungen hinein.

Ich habe erfahren, wie allein die Gerüche von Bäumen, Blüten, Pilzen, Moos, Wiesen und vielem mehr auf unser Bewusstsein einwirken und sich eine tiefe Zufriedenheit und Ruhe einstellt. Die ätherischen Öle stärken auch das Immunsystem, der Herzschlag wird ruhiger, der Mensch wird weicher. Ich konnte feststellen, dass schon nach fünf Minuten mit jedem Schritt im Wald die Chakren zunehmend aktiviert wurden, vor allem das Wurzelchakra, das ja für die innere Sicherheit, für Erdung und Verwurzelung steht.

Auf meinen Spaziergängen durch den Wald bleibe ich immer bewusst einige Minuten stehen und nehme mir die Zeit, zu spüren, welcher Baum mich ruft, wo es mich hinzieht. Zu diesem Baum gehe ich intuitiv, um mich mit dem Rücken an den Stamm zu lehnen. Dies stärkt die Nierenkraft, und ich spüre dann in mich hinein und nehme wahr, welche Inspiration mich heute erreichen darf und für mich bestimmt ist.

Wenn es ein Nadelbaum ist, erlebe ich oft, dass ein ordentlicher Energieschub an Heilkraft über die Nieren und Füße in mich einfließt. Die Aura vergrößert sich automatisch, alles wird besser durchblutet, die Chakren werden durch das tiefere Atmen und innere liebevolle Befinden aktiviert; der Organismus, der physische, emotionale und geistige Körper wird gestärkt und erneuert wie durch einen Jungbrunnen.

Wenn mich ein Laubbaum zu sich ruft, dann erhalte ich auch Botschaften und Inspirationen, durch die mir immer etwas Wesentliches über mein Leben klar wird oder über die Entscheidungen, die an diesem Tag anstehen. Oftmals bekomme ich auf diese Weise dann auch Inspiration für den Inhalt eines neuen Buches oder Seminars.

Seit vielen Jahren gebe ich nun schon in der Natur Seminare zu Kraftorten, Bäumen und Naturwesen in Deutschland, in der Schweiz, aber auch in Russland und Amerika. Anfänglich waren wir Fragen nachgegangen wie: Wer empfindet welchen Ort als Kraftort, was macht einen Ort möglicherweise als Kraftort aus, sind es Gebete der Menschen, ist es ihre Ruhe, die die Engel anzieht; ist es eine Erdschwingung oder bestimmte Mineralschichten, die die Energie erhöhen; sind es bestimmte Pflanzen, die besondere Heilquellen in sich tragen; ist es eine Geschichte dieses Ortes, wo sich der Mensch orientieren und Kraft schöpfen kann? Dabei stellte ich rasch fest, dass meine Seminarteilnehmer auf der Suche nach ihrem Kraftort verstärkt Kontakt zu Bäumen aufnahmen. Sie gingen ihrem Bedürfnis nach, sich an einen starken Baum anzulehnen oder ihn zu umarmen. Da wurde mir deutlich, dass die Baumgeister uns mit ihrer heilenden Kraft förmlich anziehen und uns immer aufs Neue inspirieren. Aufgrund der vielen Fragen, die meine Seminarteilnehmer im Laufe der Zeit zu den Bäumen stellten, ist nun auch dieses Buch entstanden.

Ich wohne auf einem Grundstück mit einer Größe von über einem Hektar. Wir haben hier, nach Absprache mit den Naturwesen, sanfte Veränderungen vorgenommen und bestimmte Steine auf bestimmte Plätze gestellt, um die Energie dieses Grundstücks zu harmonisieren und zu erhöhen. So leben wir umgeben von dieser heilsamen Schwingung. Immer wenn ein Baum gefällt werden muss, kläre ich dies vorher mit den Naturwesen ab.

Doch am Anfang bedurfte es erst ein wenig der »Beziehungspflege« mit den Naturwesen, denn sie sind nicht so gesprächig, wie ich es von den Engeln gewohnt bin. Die Engel in ihrer bedingungslosen Liebe und Geduld sind ja stets präsent für ihre Schützlinge. Naturwesen sind vorrangig präsent für die Natur, und deshalb müssen wir uns in unserer Schwingung, in unserer Absicht, in unserer Güte auch der Natur nahe fühlen und sie pflegen, wenn wir etwas von ihnen möchten. Durch das Meditieren im Garten zieht man sie automatisch an, weil wir dadurch friedvoll werden und in unserer Schwingung der Natur ähneln, daher sind sie dann offener uns gegenüber.

Zunächst dauerte es jedoch etwas, bis ich ihre Sprache verstand. Es handelt sich um eine emotionale, ausdrucksvolle Bildersprache. Ich nahm mir viel Zeit für Meditation und Beobachtung, um Inhalte zu erfassen, wie zum Beispiel: Wie baue ich einen Kraftgarten auf?

Im Umgang mit geistigen Wesen dürfen wir nicht unserer eigenen Vorstellung und Fantasie erliegen. So habe ich einmal eine Gruppe von Leuten erlebt, die um einen Blumenstrauß herum saßen und glaubten, dort mit Elfen auf den Blüten zu meditieren. Die Bilder, die sie beschrieben, glichen denen aus den Märchen. Tatsächlich waren gar keine Elfen anwesend, da Schnittblumen keine mehr besitzen. Elfen sind nur in Pflanzen anzutreffen, die im Boden verankert sind, auch in Topfpflanzen. Das ist nachvollziehbar, denn wenn eine Blume abgeschnitten, also von den Wurzeln abgetrennt wird, geht sie in das Stadium des Vergehens über. Eine Elfe ist aber nicht am Vergehen interessiert, sondern am Werden. Das heißt, ist die Pflanze von der Wurzel getrennt, zieht die Elfe direkt über den Wurzelbereich in eine andere Knospe und unterstützt diese Blüte in ihrem Gedeihen. Somit ist es ein stetiger Transformationsprozess. Übrigens: Für die Pflanze entsteht durch das Abschneiden kein Leid im herkömmlichen Sinne, weil kein rationales Bewusstsein da ist, wie wir es als Menschen kennen.

Viele können nicht unterscheiden zwischen Wünschen, Fantasie und tatsächlichem Erleben. Die geistigen Wesen haben keine materielle Gestalt, wie wir sie aus Märchen oder biblischen Beschreibungen kennen, sondern es sind nichtmaterielle formlose Wesen, die sich uns komprimiert in einer Gestalt darstellen können.

Die Spiritualität kann mit blindem Glauben und falschen Vorstellungen nichts anfangen, weil dieser Blick von außen kommt, nicht von innen. Gelebte Spiritualität basiert ausschließlich auf individuellen, authentischen Erfahrungen. Deshalb muss spirituelle Erfahrung nachvollziehbar, umsetzbar und liebevoll sein – und gerade diesen Schwerpunkt erarbeite ich in all meinen Büchern.

Ich beeinflusse zum Beispiel unsere Tochter auch nicht im religiösen, hellsichtigen oder spirituellen Sinne, denn Kinder haben ihren eigenen Draht nach oben mit ihrer eigenen inneren Kreativität. Und diese Spiritualität möge sich so entfalten, wie es gut für sie ist. Je älter sie werden, je mehr die Ratio in den Vordergrund tritt, umso mehr wird das andere verdrängt. Dann kann sich eine eigene Wahrheit finden, eine richtige Balance zwischen Herz und Verstand. Ich helfe dabei nur mit Gesprächen und diene als Vorbild, indem ich meinen Weg gehe.

So gebe ich meiner Tochter nur dann Informationen, wenn sie von sich aus Fragen stellt. Seien dies Fragen religiöser Natur, wenn sie von der Schule aus dem Religionsunterricht kommt, oder spiritueller Natur, wenn es um Tod oder Engel oder Naturwesen geht. Ich lasse ihr die Freiheit, solche Fragen von sich aus zu stellen, ohne sie im Voraus darauf hinzuweisen. Als wir neulich durch unseren Garten gingen, waren die ersten Vorboten des Frühlings sichtbar, und so standen wir schließlich vor einem kleinen Büschel Vergissmeinnicht. Je kleiner die Blüte, umso achtsamer muss man schauen, wenn man Elfen wahrnehmen möchte. Je größer die Blüte, umso mehr Ausdruck schwingt darin, und umso leichter ist es auch, das Wahrnehmen von Elfen zu üben. Da stand nun meine Tochter vor der Pflanze, betrachtete die kleinen Blüten und sagte: »Das ist gemein, dass nur du Elfen sehen kannst!« Und ich antwortete: »Nein, nicht nur ich kann die Elfen sehen. Wenn du aufrichtig Freude daran hast, werden sie sich dir schon irgendwann zeigen.«

Für die Reifung von meditativer Wahrnehmung muss man das Gespräch mit der Natur suchen, man muss auch generell immer mehr ins Herz kommen, jedoch die Dinge ebenso mit dem Verstand begreifen, sonst entsteht Fantasie, und die bringt einen nicht voran.

Ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass sich die Elfen in von Menschen angelegten Parkanlagen eher verstecken, sie befinden sich mehr im Blütenkelch und im Blütenstamm. Warum? Weil hier das Gleichgewicht, anders als in einer natürlichen Landschaft, nicht ausbalanciert ist. Auf einer Naturwiese kann die Blüte noch so klein sein, sie hat dennoch viele Wesenheiten bei sich, weil das biologische System natürlich ist. Nicht umsonst geht uns das Herz auf einer Blumenwiese in der freien Natur ganz anders auf, als wenn wir in einem gepflegten Park stehen. Und natürlich kann sich die Energie in einer solchen Atmosphäre, wo täglich so viele Menschen hindurchmarschieren, nicht gleich stark entfalten. Für die Natur ist das nicht schlimm, es ist eher schade für uns, weil wir nicht so in die Erdung und Energie hineinkommen können, wie es in natürlich gewachsener Umgebung der Fall ist.

Bewusstsein braucht Bewegung: körperliche Bewegung, Bewegung in Form von neuen Gedankengängen und emotionale Bewegung, indem man allen Gefühlen Raum gibt und mit jedem Atemzug in innerer Hingabe Neues im Herzen zulässt. Was kann also unsere körperliche, geistige und emotionale Beweglichkeit besser fördern als zum Beispiel ein Spaziergang in der Natur?

Soeben komme ich von einem solchen Ausflug zurück. Ich habe nach dem letzten Abschnitt meine Schreibtätigkeit unterbrochen und bin mit unserem Hund für eine Stunde in den Wald gegangen. Nachdem mich das Schreiben energetisch stark in den Kopf gebracht hatte, tat es gut zu spüren, dass bereits nach fünf Minuten das Wurzelchakra, also die innere Stärke und Erdverbundenheit, aktiviert wurde; ebenso das zweite Chakra, indem sofort das Hormonsystem und der Stoffwechsel in Bewegung kamen und mit dem Stoffwechsel auch das Immunsystem. Dies wirkte sich dann auf das Feingeistigste bis ins Scheitelchakra positiv aus.

Normalerweise geschieht das ganz ohne unser Zutun, ohne dass wir mit dem Willen eingreifen. Je weniger der Mensch sich in solche Vorgänge einmischt, umso besser laufen sie ab. Ich ging voller Freude durch den Wald und berührte einfach im Vorbeigehen die frischen Blätter, die an einem Zweig hingen. Dabei bemerkte ich, wie sich plötzlich meine Aura blitzartig ausbreitete. So, als ob man in einen See einen Stein wirft und dieser Ringe im Wasser bildet. Meine Aura pulsierte, denn die feinen Blättchen, die im Begriff waren, sich zu öffnen, gaben eine starke Energie ab, und dies permanent!

Doch zurück zu unserem Garten: Als wir unser Grundstück übernahmen, war der Boden sehr feucht. Vom Waldhügel drückten unterirdische Wassermassen auf das Grundstück, und auf der anderen Seite des Grundstücks verläuft ein Bach. So war das Wasserelement dominant, und wir hatten nur wenige Schmetterlinge und Vögel im Garten. Wir merkten, wie es dem Grundstück an ausgeglichener Energie mangelte, was sich auch auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden auswirkte. Es fehlten die Balance und die Harmonie.

Nachdem wir mithilfe von Fachleuten und nach Absprache mit den Naturwesen das Grundstück mit Drainagen stabilisiert und energieraubende Pflanzen und Bäume durch andere Arten ersetzt hatten, konnte sich zusehends ein natürliches Gleichgewicht entwickeln.

So ist das Grundstück jetzt in vollkommener Harmonie. Alles blüht und gedeiht, Rehe besuchen uns, und viele Vögel bauen ihre Nester und brüten. Bei uns ist ein Paradies entstanden, und die Naturgeister sind zufrieden. Es ist für jeden wichtig, hier auf Erden einen Wohnort einzurichten, in dem er sich zu Hause fühlt. Es ist schön, sich im Diesseits geborgen, geliebt und beheimatet zu fühlen und unser Bewusstsein hier auf Erden gerade über unsere Sinne verstärken zu können.

Der Mensch und die Natur

Die Natur ist unser Vorbild

Die Natur lehrt uns Geduld; sie lehrt uns, den Dingen Zeit zu lassen. Wir sollten den Kreislauf der Hektik und Routine unterbrechen und uns Zeit für uns nehmen, um uns in der Natur zu besinnen. Mögen wir dabei bewusst die Wunder und die Ruhe der Natur wahrnehmen und auf uns wirken lassen. Die Natur wirkt heilsam und ist ein großer Lebenslehrer. Sie lehrt uns Vertrauen, Geduld und Genügsamkeit, Zufriedenheit und Güte und vor allem die Gewissheit, dass alles zur rechten Zeit stattfinden wird.

Bäume sind unsere spirituellen Lehrer. Sie sind in der Erde verwurzelt und streben nach Licht und Leben. Sie sind faszinierende Wunderwerke der Natur. Sie trotzen Stürmen, Trockenheit und Kälte von Frühling bis Winter. Sie lassen Abertausende von Blättern sprießen, filtern Tonnen von Giftstoffen aus der Luft und produzieren riesige Mengen Sauerstoff. Ohne Pflanzen und Bäume wäre das Leben auf unserem Planeten nicht möglich. Die Bäume atmen über die Blätter. Die Atmung der Pflanzen, die Fotosynthese, ist die Quelle des Sauerstoffs. Mit diesem Buch möchte ich helfen, eine liebevolle und bewusste Beziehung zu unseren Freunden und Lichtträgern dieser Erde aufzubauen.

Der Wald stellt für uns ein Therapie- und Gesundheitszentrum dar. Gleichzeitig ist er auch ein Ort der Freude und Inspiration. Er weckt in uns Begeisterung und Faszination, und er ermöglicht uns, Stille und Vertrauen zu entwickeln. So können wir durch die Erfahrung mit der beseelten Natur einen riesigen Schatz an Erkenntnissen vernehmen und Wege zu Neu- und Umorientierung im Leben begreifen. Denn die Besinnung auf die grünen Helfer kann uns heilsame und lösungsorientierte Anstöße für unser Leben bringen. Bereits Hildegard von Bingen (1098–1179) hat gesagt: »Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese ist grün.«

Jahrtausendelang streifte der Mensch durch die Wälder, ernährte sich von dem, was er fand, und war der Natur ganz nah. Der Mensch lebte in der Atmosphäre des Waldes und profitierte von seiner Kraft. So waren die Bäume unseren Vorfahren heilig. Heute können wir kaum noch ermessen, wie tief die Beziehung der Kelten und Germanen zu ihren heiligen Hainen war. Doch eine Inspirationsquelle sind Bäume immer noch.

Die Bäume bewegen die Emotionen im Menschen, sie bringen seine Seele zum Leuchten und zum Schwingen. Im Wald lassen wir den Alltag hinter uns und legen unsere Rollen ab. Im Wald sind wir ganz wir selbst, ganz Mensch, ganz Kind; verspielt, offen, fröhlich und mit der Natur verbunden. Wir können uns auf den Moment einlassen, unsere Sinne öffnen, kommen vom Verstand ins Herz, ins Spüren, und können das Leben und uns selbst viel intensiver wahrnehmen.