a tempo ist das Magazin für das Leben mit der Zeit.
a tempo weckt Aufmerksamkeit für die Momente und feinen Unterschiede, die unsere Zeit erlebenswert machen.
a tempo bringt Essays, Reportagen, Interviews über und mit Menschen, die ihre Lebenszeit nicht nur verbringen, sondern gestalten möchten.
a tempo liegt in der 32-seitigen solo-Version zur Mitnahme in über 3.000 Einrichtungen des Kulturlebens und der Wirtschaft aus: z.B. in Buchhandlungen, Kindergärten, Schulen, Arztpraxen, Hochschulen, Fort- und Ausbildungsstätten, Museen, Galerien sowie im hochwertigen Lebensmittel- und Spielzeughandel.
a tempo gibt es zudem als 16-seitige Leseempfehlung auch jeden Monat in alverde, dem Kundenmagazin der dm drogerie märkte.
Die Idee für dieses Magazin entstand 1999, und im Dezember dieses Jahres erschien auch die erste Ausgabe. Der Name hat nicht nur einen musikalischen Bezug (a tempo, ital. für «zum Tempo zurück», ist eine Spielanweisung in der Musik, die besagt, dass ein vorher erfolgter Tempowechsel wieder aufgehoben und zum vorherigen Tempo zurückgekehrt wird), sondern deutet auch darauf hin, dass jeder Mensch sein eigenes Tempo, seine eigene Geschwindigkeit, seinen eigenen Rhythmus besitzt – und immer wieder finden muss.
Liebe Leserin, lieber Leser!
«Dass wachsen kann, was wir für nicht denkbar und möglich halten», erhofft sich Adele Neuhauser in unserem Gespräch. Und dafür ist Kunst als «Dünger des Lebens» notwendig. Denn wir bräuchten Visionen, «die einen Nährboden schaffen für möglichst viele unterschiedliche Lebensmodelle und Gedanken».
Kunstvoll berichtet ja auch der Schreiber des Vierten Evangeliums, des «Johannesevangeliums», von den Ereignissen um den Christus zu Beginn unserer Zeitrechnung. Von ihm sagt der Täufer Johannes: «Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.» Und er, Jesus, ist der Christus, der Messias, was beides «der Gesalbte» heißt. Doch wer «salbt» den Menschen Jesus zum rechtmäßigen, von Gott eingesetzten König der Juden, ja der Menschen? Und wie findet diese heilige Handlung der Salbung statt?
Es ist die Schwester von Martha und Lazarus, Maria, die die Salbung vornimmt, in Bethania, sechs Tage vor «den Ostern», und nachdem ihr Bruder Lazarus vom Tode erweckt wurde. So heißt es im 12. Kapitel des Johannesevangeliums: «Da nahm Maria ein Pfund Salbe von ungefälschter, köstlicher Narde und salbte die Füße Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Füße; das Haus aber ward voll vom Geruch der Salbe.»
Die Füße, nicht das Haupt, salbt Maria, die einige in der christlichen Tradition mit Maria Magdalena gleichsetzen; und Maria vollendet die Salbung mit der überaus extravaganten, ungeheuerlichen Trocknung der Füße mit ihren eigenen Haaren, was Judas innerlich in Rage versetzt. Erst jetzt aber ist Jesus tatsächlich der «Christus», der «Gesalbte» – durch die Hand einer Frau, die «viel geliebt hat», wie es im Lukasevangelium heißt. Und wenn wir gleich im anschließenden 13. Kapitel des Johannesevangeliums lesen, wie Jesus nach dem Abendmahl aufsteht, seine Kleider ablegt, Wasser holt und die Füße seiner Jünger wäscht und mit einem Schurz trocknet –
Es scheint unmöglich, dass vom Tode Leben sprießen kann. «Warum ist diese Salbe nicht verkauft um dreihundert Groschen und den Armen gegeben?», hatte Judas empört gefragt. «Lasst sie in Frieden», entgegnete Jesus, «solches hat sie behalten zum Tage meines Begräbnisses.» – Das Leben in der Liebe geht weiter als der Tod.
Von Herzen grüßt Sie in dieser Osterzeit
Ihr
Jean-Claude Lin