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Corinne Baumli-Vogel

Minou aus Mimosien

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© 2017 Corinne Baumli-Vogel

Verlag und Druck: tredition GmbH, Grindelallee 188, 20144 Hamburg

Titelbild: Pixabay

Bilder: Pixabay

ISBN

Paperback:978-3-7439-8299-4
Hardcover: 978-3-7439-8300-7
e-Book:978-3-7439-8301-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Für die zarten Seelen.

Eine Geschichte darüber, sich selbst zu lieben.

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Inhalt

Socha

Land in Sicht

In der Stadt

Jezebelle

Im Wald

Gina

25 Jahre später

Socha

Das Meer ist ruhig und friedlich. Ein kleines Lüftchen weht und die Möwen kreischen vergnügt. Die Sonne verteilt ihre Strahlen auf dem Wasser und die Wasseroberfläche funkelt und glitzert.

Socha der Delphin döst friedlich vor sich hin. Socha ist ein uralter Delphin. Er ist über fünfzig Jahre alt und bereits stolzer Urgrossvater.

Socha liebt solche ruhigen Momente. Er hat heute wunderbar gefrühstückt – drei riesengrosse Tintenfische hat er verputzt und nun hält er sein Verdauungsschläfchen. „Ach“, denkt er, „so könnte ich es tagelang aushalten. Ich muss morgen unbedingt wieder an die gleiche Stelle zurückkommen, diese Tintenfische sind einfach zu gut.“ Genüsslich dreht er sich auf den Rücken, im selben Moment macht es: „Platsch!

Jäh wird Socha aus seiner Entspannung gerissen.

Etwas Pelziges, mit übergrossen Füssen und langen Armen, ist vom Himmel direkt neben Socha ins Wasser geplumpst.

„Scheibenkleister“, prustet das pelzige Wesen und schlägt wild mit seinen langen Armen um sich. „Hilfe!“, schreit es dann verzweifelt. Socha nähert sich ganz vorsichtig diesem Ding mit Pelz. So etwas Seltsames hat der Delphin in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Socha hat schon viele Menschen im Meer schwimmen sehen: grosse, dicke, dünne und kleine. Auch hat er schon einige gerettet, wenn sie sich zu weit ins offene Meer hinausgewagt haben. Wie ein Pfeil flitzte er dann jeweils zu ihnen hin und zog sie sicher und wohlbehütet wieder an Land.

„Hilf mir, grosser Fisch, bitte!“, keucht das Wesen verzweifelt. „Ich bin kein Fisch, ich bin ein Delphin“, sagt Socha stolz. „Und wer bist du? Zeig mir mal deine Zähne!“ „Meine Zähne? Wieso meine Zähne?“, fragt das pelzige Wesen erstaunt und paddelt wild mit seinen Armen. „Na, damit ich weiss, dass du mich nicht beissen kannst“, erwidert Socha vorsichtig. Da muss das pelzige Wesen laut lachen. „Ich? Beissen? Ich habe noch nie in meinem Leben irgendjemanden gebissen!“ Weit öffnet das fremde Wesen seinen Mund und Socha entdeckt ein paar winzig kleine Zähnchen. Die Zähne sind so klein und harmlos, dass der Delphin ebenfalls lauthals lachen muss. „Ich bin Minou“, prustet das pelzige Wesen. „Und ich bin Socha“, sagt Socha und schwimmt nun rasch an Minou heran, damit dieser seine Flossen greifen kann. Und so gleiten Minou und Socha lautlos und beinahe schwebend durch das türkisfarbene Meer. Minou jauchzt vor Freude, als sie durch das Wasser preschen und sich die Wellen hinter ihnen überschlagen.

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Land in Sicht

Nach einiger Zeit ist Land in Sicht. Socha zieht Minou bis zum seichten Wasser bei einem kleinen, einsamen Strand.