Symbole & Preiskategorien

Symbole

Insider-Tipp Insider-Tipp
Highlight
Best of...
Schöne Aussicht
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte
(*) Kostenpflichtige Telefonnummer

Preiskategorien Hotels

€ € € über 200 Euro
€ € 130–200 Euro
bis 130 Euro

Die Preise beziehen sich auf ein Doppelzimmer mit Frühstück

Preiskategorien Restaurants

€ € € über 30 Euro
€ € 15–30 Euro
bis 15 Euro

Die Preise beziehen sich auf ein Hauptgericht mit Beilage ohne Getränke

Inhalt

Die Touren-App

zeigt, wo’s langgeht, mit Tourenverlauf und Offline-Karte

© mauritius images/Alamy

Events & News

clever und schnell auf dem Smartphone – tagesaktuell. Events, News und neueste Insider-Tipps

Holen sie mehr aus ihrem MARCO POLO Raus!

http://go.marcopolo.de/mai

© mauritius images/Cultura

Die wichtigsten MARCO POLO Highlights!

Highlights.jpg

© mauritius images/age fotostock: W. Zerla

Torre Branca »

Von der Turmspitze alles im Blick: Kastell, Dom, Skyline zur Karte

Dom Santa Maria Nascente »

Das strahlende Marmorherz und Symbol der Stadt Mailand zur Karte (siehe auch »)

Galleria Vittorio Emanuele II »

Bringt Glück: Sich auf der Hacke drehen auf dem Stier im Fußboden von Italiens schönster Shoppingmall zur Karte (siehe auch »1), (siehe auch »2)

Museo Poldi-Pezzoli »

Ein Privatmuseum, in dem man sich so wohlfühlt, als sei man eben zum Tee gebeten worden zur Karte (siehe auch »1), (siehe auch »2)

Castello Sforzesco »

Die Burg in der Stadt: Selfiekulisse und Schatzkammer (Foto) zur Karte (siehe auch »)

Pinacoteca di Brera »

Zwischen all den tollen Bildern auch der romantischste Kuss der Kunstgeschichte zur Karte (siehe auch »1), (siehe auch »2)

Cenacolo Vinciano („Abendmahl“) »

Dieses Wandgemälde schlug in die Geschichte der Kunst ein wie die Breitwand in die des Kinos zur Karte (siehe auch »1), (siehe auch »2)

Sant’ambrogio »

In der Basilika des Stadtpatrons und ehrwürdigen Kirchenlehrers taucht man ein in die uralte Geschichte des Christentums zur Karte (siehe auch »)

Risotto Milanese »

Mailands Spezialgericht ist ein Brei aus Reis: im Ratanà zergeht er besonders genussvoll auf der Zunge zur Karte

Quadrilatero Della Moda »

Auf einem knappen Quadratkilometer die weltweit dichteste Ballung an Luxusläden zur Karte (siehe auch »)

Mercatone del Naviglio Grande »

Feilschen und Trödeln, Kostbarkeiten und Klamotten am idyllischen Kanal zur Karte

Teatro Alla Scala »

Sitzt das hohe C nicht, buht man in dem Operntempel auch Weltstars aus zur Karte (siehe auch »1), (siehe auch »2) (siehe auch »3), (siehe auch »4)

Museo del Novecentos »

Hier finden Sie die Skulptur, die auf der italienischen 20-Cent-Münze abgebildet ist. Und mal keine alten Meister, sondern italienische Kunst des 20. Jhs. (Foto) zur Karte (siehe auch »)

Altstadt von Bergamo »

Mit der Seilbahn geht es hinauf in eine der schönsten Altstädte Norditaliens

Mantua »

Das Highlight im Highlight: In der zauberhaften Stadt der Gonzaga-Fürsten stehen die Leute Schlange für das kostbar ausgemalte Hochzeitszimmer in Norditaliens größter Burganlage. Danach schmecken mit Kürbis gefüllte Teigtaschen

Highlights.jpg

© awlimages: M. Bottigelli

Die besten MARCO POLO Insider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten

Insider-Tips.jpg

© mauritius images/AGF: Godong

Insider-Tipp Ein Bauernhof mitten in der Stadt »

In der idyllischen Cascina Cuccagna bei der Porta Romana treffen sich die Mailänder Hipster, lässige Singles und Familien zum Relaxen und Essen: tolle Bioküche und Liegestühle auf der Wiese, dazu ein Laden und ein Café

Insider-Tipp Feiern und Schlafen »

Die ganze Welt in einem Haus: Aus dem Madama Hostel will man nicht mehr weg: Essen, Livekonzerte, angesagter Treff, und irgendwann auch ein Bett

Insider-Tipp Die Farbenpracht der Renaissance »

Der Renaissancekünstler Bernardino Luini hat die Kirche San Maurizio al Monastero Maggiore (Foto) farbenprächtig ausgemalt. Auf Augenhöhe mit den biblischen Figuren ließ sich auch die Mäzenatenfamilie Bentivoglio darstellen – frei nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber

Insider-Tipp Atelierbesuch beim Stardesigner »

Im Studio Museo Achille Castiglioni erfand Designlegende Achille Castiglioni seinen berühmten Hocker Mezzadro

Insider-Tipp Weltkulturerbe an der Adda »

Die historische Firmensiedlung bei Crespi d’Adda steht unter Unesco-Schutz

Insider-Tipp Aussehen wie Steve McQueen … »

… und wie Faye Dunaway in „The Thomas Crown Affair“ oder wie Gregory Peck in „Ein Herz und eine Krone“: Das geht mit der richtigen Vintage-Sonnenbrille von Foto Veneta Ottica

Insider-Tipp Die letzte Ruhe »

Wer zu Lebzeiten bedeutend war in Mailand, der findet seinen Platz auf dem Cimitero Monumentale mit seiner „Ruhmeshalle“ aus dem 19. Jh.

Insider-Tipp Reis, so weit das Auge reicht »

Ein ganz anderes Italiengefühl: Fahrt durch die Reisfelder der Lomellina (Foto); Risottofreunde stoppen bei einem der Bauern mit Direktverkauf

Insider-Tipp Italiener machen gute Biere! »

Davon können Sie sich bei einem Mailänder Bier aus dem Birrificio Lambrate vergewissern, z. B. in einem der Brauereipubs

Insider-Tipp Aus Alt mach Neu »

Mode der Vorsaison wird zu neuem Edel-Outfit umgemodelt: Das ist das Konzept von ASAP – As Sustainable As Possible

Insider-Tipp Kunst und Genuss in Varese »

In der Villa Menafoglio Litta Panza di Biumo zeigt ein Mäzen seine hochkarätige Sammlung mit Werken der internationalen zeitgenössischen Künstlerszene

Insider-Tipp Die Villa des Nähmaschinenfabrikanten »

Das stilvolle Wohnhaus Necchi Campiglio im Art-déco-Design der Dreißigerjahre liegt in einer besonders schönen Ecke im Zentrum. Im Garten nimmt man seinen Espresso neben dem Originalpool

Insider-Tipp Die Bar, die jeder gern um die Ecke hätte »

Winzig und wunderschön: Beim hochtouristischen Corso Como überrascht die Bar Blenderino mit großartigen Drinks

Insider-Tipp Leonardos Weinberg »

Und Wein hat er auch noch angebaut: Das alte Genie ist allgegenwärtig – selbst mit einer Vigna di Leonardo im zauberhaften Garten der Casa degli Antellani

Insider-Tipp Aus den Schränken der Mailänder … »

… kommen tolle Klamotten, die sie einmal im Monat auf dem East Market verkloppen

Insider

© huber-images: D. Erbetta

Best of ...
Tolle Orte zum Nulltarif

Neues entdecken und den Geldbeutel schonen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Kunst für Giganten »

Groß, größer, am größten: Neue zeitgenössische Kunst braucht immer mehr Platz. Den findet sie in den ehemaligen Werkshallen Hangar Bicocca, ganz umsonst

Schöner wohnen und Kunst »

Die Casa-Museo Boschi Di Stefano ist voller Gemälde, Keramikskulpturen und ganz feiner Art-déco-Möbel. Dank der ehrenamtlichen Aufpasser darf man sich die museale Wohnung der Industriellen- und Künstlerfamilie Boschi Di Stefano auch noch umsonst anschauen

Schöne Aussicht auf den Dom »

Das Domdach mit seinem märchenhaft anmutenden Steinwald der gotischen Spitzen und Türmchen haben Sie zum Greifen nah von der Dachterrasse des Kaufhauses La Rinascente, auf der man eine kostenlose Aussichtsrunde drehen darf

Orgelkonzerte »

Orgelkonzerte in verschiedenen Kirchen Mailands erleben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Die Konzertreihe Cantatibus Organis lädt (trotz Finanzmisere hoffentlich weiterhin) zu Gratiskonzerten

Ein Park im Park »

Schönste Rosen in allen Farben, duftende Rosen, alte Rosen, Kletterrosen: Gleich hinter der Villa Reale von Monza geht es in den zauberhaften Rosengarten Roseto Niso Fumagalli

Ein Museum nur für Schuhe »

In Vigevano, das in den Sechziger- und Siebzigerjahren des 20. Jhs. als Welthauptstadt der Schuhherstellung galt, können Sie im Museo Internazionale della Calzatura Schuhe bewundern, die Renaissancefürstinnen, Hollywoodstars und Päpste trugen und tragen

Best of ...
Typisch Mailand

Das erleben Sie nur hier

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Teatro alla Scala »

Der Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens der Stadt ist die Eröffnung der Opernsaison im weltberühmten Theatertempel am 7. Dezember. Wie emblematisch der Name La Scala für die Stadt ist, zeigt auch, dass die Mailänder ihr nicht minder bedeutendes Fußballstadion San Siro die „Scala des Fußballs“ nennen

Basilica Sant’Ambrogio »

In diesem wunderbaren romanischen Sakralbau schlägt das spirituelle Herz der Stadt. Alteingesessene und zugezogene Familien warten geduldig auf einen Termin, um hier ihre Kinder taufen zu lassen oder heiraten zu können. Wenn der Bischof seine Predigt hält, ist die Kirche voll und die Mailänder erholen sich von den aufreibenden weltlichen Geschäften

Triennale Design Museum »

Jeder kennt den Sitzsack Sacco von der Möbelmarke Zanotto, die Plastikvase Pago Pago von Enzo Mari, die man auch auf den Kopf gestellt benutzen kann, oder das schräge, bunte Regal von Ettore Sottsass. All diese verspielten Kultgegenstände des italienischen Designs können Sie im Designmuseum bewundern

Großbürgerliche Wohnpalazzi als Museen »

Viele edle Wohnpalazzi, die in ihrer Architektur, ihrem Mobiliar, ihren Kunstsammlungen den kulturbeflissenen Lebensstil des Mailänder Bürgertums widerspiegeln, sind heute sehenswerte Stadtmuseen – so etwa das Poldi-Pezzoli

Quadrilatero della Moda »

Beim Bummel über Via Monte Napoleone, Via Spiga, Via Manzoni, Via Sant’Andrea offenbart sich Mailand als Weltstadt der Mode: Eine derartige Konzentration an hocheleganten Boutiquen haben Sie noch nicht erlebt!

Cotoletta alla milanese »

Das panierte Schnitzel gilt neben dem safrangelben Risotto als Inbegriff für die Küche der Mailänder. Besonders gut bekommen Sie es u. a. in der Osteria Brunello

Best of ...
Schön, Auch Wenn Es Regnet

Aktivitäten, die Laune machen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Galleria Vittorio Emanuele II »

Der Salon der Stadt und das schönste historische Shoppingcenter Italiens (von 1867) unter der kunstvollen Überdachung aus Glas und Eisenverstrebungen. Spazieren Sie über das prachtvolle Bodenmuster mit dem berühmten Stier und drehen sich dreimal um die eigene Achse, mit dem Absatz auf dessen Weichteilen: Das soll Glück bringen …

Castello Sforzesco »

Das mächtige Kastell birgt eine Vielzahl an Museen und interessanten Sammlungen, in denen Sie problemlos einen ganzen Regentag verbringen können – selbst der Wehrgang mit den Schießscharten ist bedeckt

Kochkurs »

Wenn’s draußen schüttet, ist das der richtige Moment, um in kurzen Vormittags-, Nachmittags- oder Abendkursen zu lernen, wie man Pizza, Pasta, Gnocchi oder leckere Süßspeisen zubereitet

Prachtvolle Kaufhäuser »

In Mailands edlen Kaufhäusern kann man sich stundenlang an den Auslagen ergötzen, in den Kosmetikabteilungen ausgiebig beraten lassen oder bei Eat’s im kulinarischen Untergeschoss vom Excelsior eine Pause machen

In einer Loungebar ausruhen »

Im Living sitzen Sie bequem in Kissen auf Sofas und schauen ins satte Grün des verregneten Sempione-Parks hinaus

Naturkundemuseum »

Sollte Sie der Regen in den Giardini Pubblici überraschen, flüchten Sie doch einfach ins Museo Civico di Storia Naturale mit eindrucksvollen Sammlungen – und auch mit einer Cafeteria

Best of ...
Entspannt Zurücklehnen

Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Ruhepunkt (nicht nur) für gestresste Eltern »

Unter dem Portikus rund um das Palais Rotonda della Besana mit dem Museo dei Bambini lässt es sich wunderbar verschnaufen oder picknicken – auch ein nettes Bistro hilft dabei

Abgeschiedene Naturoase »

Hinter der Pinakothek von Brera tut sich der Orto Botanico di Brera für eine stille Stunde auf. Auf 5000 m2 erstreckt sich der Garten mit über 300 Pflanzenarten

God Save the Food »

Das ist ein typisches All-day-Lokal im lässigen Viertel Tortona, einst voller kleiner Industriebetriebe, in die heute zunehmend Designerstudios und Werbeagenturen einziehen: Außerhalb der Essenszeiten sitzen Sie hier unbehelligt vom Druck der touristischen und geschäftigen City, trinken in aller Ruhe Espresso und lesen Zeitung

Make-up-Date »

Es kann ungemein entspannen, wenn frau mal richtig gut beraten wird bei der Selbstverschönerung: Italiens berühmtester Make-up-Guru Diego dalla Palma sitzt natürlich in Mailand und bietet in seinem Kosmetikreich Schminkberatung an

Wellness mit Buffet »

An der spanischen Befestigungsmauer mitten in der Stadt überraschen die schönen QC Terme Milano mit dampfenden Außenbecken, Wiese, Sauna, Beauty und Massage sowie köstlichen Erfrischungsbuffets

Cremona si siede »

Das sagen die Cremoneser von sich selbst, dass „Cremona sich hinsetzt“: Alle Altstadtkerne der lombardischen Städte haben einladende Plätze mit Cafés, doch kaum eine andere Stadt betreibt diese Art Entspannung so genüsslich wie Cremona, etwa auf der Piazza del Duomo vor dem Dom

Auftakt

Entdecken Sie Mailand!

© huber-images: Gräfenhain

Dom Santa Maria Nascente

Mailand hat Klasse: Die Stadt hat eines der besten Opernhäuser der Welt, einzigartige Museen, ein paar Straßenzüge mit der höchsten Dichte an Mode- und Designerläden. In Mailand erleben Sie das „andere“ Italien, ein pulsierendes Italien des 21. Jhs. Milano ist die Stadt der Kreativen und der Banker. Und ob im Maßanzug oder in Turnschuhen – Stil hat die Stadt wie keine zweite. Man muss sich nur auf sie einlassen: Trinken Sie Ihren Aperitif in einer der schönen Bars, steigen Sie aufs Dach des Doms, streifen Sie zu Fuß durchs Zentrum – Sie werden angetan sein. Wenn nicht begeistert!

Es gibt Tage, die strahlen vor Vergnügen. Wenn sich dann der gläserne Fahrstuhl aus dem Grün des Parco Sempione erhebt, man einen ersten Blick von oben in das sonnenbeschienene Castello Sforzesco werfen kann, langsam dahinter marmorglänzend der Dom mit der goldenen Madonnina sichtbar wird, warme Luft in südlicher Ferne die Apenninhügel flirrend umspielt, während sich in der Gegenrichtung hinter dem Arco della Pace, im Norden, der majestätische Alpenkranz vom wolkenlos blauen Himmel absetzt – dann möchte man oben auf der Torre Branca diese Stadt umarmen. Aber es kommt auch vor, dass ein bleigrauer Himmel über den Dächern lastet, sich Smogschlieren auf die Fenster legen, die Luft im Hals kratzt und die Menschen den Mantelkragen wie Scheuklappen aufgerichtet haben. Dann will man nur noch weg. An die nahen schönen oberitalienischen Seen oder nach Genua ans Meer, eine gute Stunde mit dem Auto, oder in die Berge, wo man den Kopf aus den giftigen Wolken stecken kann.

Es war wohl auch diese günstige Lage zwischen Bergen und Meer, die im 4. Jh. v. Chr. zur Gründung einer Stadt „met e leun“, inmitten der Ebene, durch die Kelten geführt hat. Inmitten der Ebene, am Kreuzpunkt von Wegen, auf denen Waren und Ideen transportiert wurden: Diese Lage hat oft genug auch Appetit bei fremden Mächten geweckt, die von allen Seiten kamen, um sich diesen reichen Stadtbrocken einzuverleiben. Heute ist Mailand mit rund 9 Mio. Gästen pro Jahr die nach Rom meistbesuchte Stadt Italiens. Fast zwei Drittel dieser Besucher geben geschäftliche Gründe für ihren Besuch an. Das hat leider Auswirkungen auf die Preise in Restaurants, Hotels und Geschäften, wobei aber Vergleichs- und Buchungsportale im Internet heute für erfreuliche Angebote sorgen. Außerdem hat sich Mailand in den letzten Jahren verändert, die Palette ist bunter geworden, hübsche B&Bs und nette Hostels bieten bezahlbare Alternativen. Ebenso unkomplizierte Imbisslokale. Shoppingmeilen und Straßencafés beleben das Bild. So wird Mailand immer attraktiver für einen interessanten Citytrip.

In Mailand erleben Sie das „andere“, pulsierende Italien

Gegensätze prägen die Stadt, in der man großartige Zeugen romanischer Kirchenbauten besichtigen kann und die zugleich von der Zweckarchitektur einer Handelsmetropole bestimmt scheint, in der es alle Leute immer eilig haben und in der dennoch Kreativität Trumpf ist. Mit Paris und New York ist Mailand eine weltbestimmende Hauptstadt der Mode, was man etwa im Quadrilatero della Moda, im Modeviertel hinter dem Dom, erleben kann. Auch wer neueste Tendenzen im Design von Industrieformen bis zu Alltagsgegenständen sucht, wird sie hier, wo sie erdacht werden, finden. Die Scala, das Piccolo Teatro und die Pinakotheken Ambrosiana oder Brera sind Aushängeschilder für die führende Rolle der Stadt auf dem Sektor der schönen Künste – vor allem, weil in ihr Kultur auf großen und kleinen Bühnen, in Studios, bei Medienbetrieben und Verlagen entsteht und nicht nur museal verwaltet wird. Auch Phänomene der Massenkultur von der Werbung bis zum Fußball (Inter! Milan!) sind hier zu Hause. Technologie und Forschung haben sich Mailand mit seinen sieben Universitäten und unzähligen Fachinstituten längst zur Hauptstadt gewählt. In den Clubs und Musikcafés swingt, klingt und tanzt es das ganze Jahr über wie in den Diskos von Rimini zur Hochsaison. Nur etwas schicker, weniger provinziell – und viel teurer.

Sogar der politische Populismus eines Silvio Berlusconi und seiner Partei Popolo della Libertà hatte in dieser Metropole eine Hochburg. Aber zugleich ist von hier aus Anfang der Neunzigerjahre unter dem Schlagwort „Mani pulite“ („saubere Hände“) die Justizkampagne gegen Korruption und illegale Parteienfinanzierung in Gang gekommen. Der Bürgersinn steht hoch im Kurs, die Bewohner setzen sich ein für die eigene Stadt, den eigenen Stadtteil. Nur ein Beispiel ist die funktionierende Mülltrennung.

Mailand ist keine einfache Stadt, und das nicht nur in klimatischer Hinsicht (schwüle Sommer, nasskalte Winter). Sie ist laut bis in die späte Nacht und doch gibt es verträumte Winkel mitten im Zentrum wie den kleinen Park in der Via Giardini oder Donato Bramantes Kreuzgang von Santa Maria delle Grazie. Sie ist schnell und geschäftstüchtig bis zur Schmerzgrenze und doch sagt man ihr ein großes Herz nach, das zum Beispiel kranke ältere und schwache jüngere Menschen nicht ausschließt, wie die vielen Freiwilligenorganisationen zeigen. Sie ist anspruchsvoll bis zur Arroganz – und bietet zugleich Neuankömmlingen und Quereinsteigern Wege zum Erfolg. Sie hält mit ihrer Kirche Sant’Ambrogio auf lokale Traditio-nen und gibt sich zugleich als globaler Handelsplatz weltoffen wie keine andere italienische Stadt. Der angestammte Dialekt ist hier ebenso zu Hause, wie es fremde Sprachen sind. Chinesen leben an der Via Paolo Sarpi, Afrikaner bei der Porta Venezia, Englisch ist längst die Lingua franca der Finanzmetropole und auch rund 20 000 Deutsch Sprechende wohnen und arbeiten in und um Mailand herum.

© mauritius images/Alamy

Ob Tram, Fahrrad oder Buggy: Auf der Einkaufsmeile Via Torino herrscht stets hohes Verkehrsaufkommen

Hier entstehen die neuesten Tendenzen im Design

Noch immer gilt die Stadt als das Industriezentrum Italiens. Das ist jedoch lange her, wie die stillgelegten Fabriken bei der Via Procaccini zeigen, in die Kulturinstitutionen und Kommunikationszentren wie die Fabbrica del Vapore einziehen. In der ehemaligen Lokomotivenfabrik Ansaldo befinden sich heute die Bühnenwerkstätten der Scala, des Mailänder Operntempels. Eine neue Universität, mehrere Forschungseinrichtungen und sogar ein Musiktheater, das Teatro degli Arcimboldi, und die spannenden Ausstellungshallen zu zeitgenössischer Kunst, Hangar Bicocca genannt, haben das ehemalige Werksgelände der Reifenfirma Pirelli im Viertel Bicocca umgekrempelt. In der Innenstadt entstehen neue, vielgeschossige Verwaltungszentren, u. a. die Skyline Porta Nuova beim Garibaldi-Bahnhof. Und auf dem früheren Messegelände der Fiera bauen berühmte Architekten drei 240-m-Hochhäuser, während am westlichen Stadtrand bei Rho 2005 das größte Messegelände Europas nach Plänen von Massimiliano Fuksas eingeweiht wurde. Mailand ist dabei, seine Skyline radikal zu verändern.

Die Stadt zeigt sich dynamisch wie lange nicht mehr und unterstreicht mit vielen Firmensitzen und Dienstleistungsbetrieben ihre führende Rolle als Wirtschafts- und Finanzzentrum Italiens. In der Stadt werden zehn Prozent des italienischen Bruttonationaleinkommens erwirtschaftet und die Arbeitslosigkeit ist nur halb so hoch wie der nationale Durchschnitt. Hier leben rund 1,3 Mio. Menschen, im Umland, das längst mit Mailand zu einer einzigen Metropole verschmolzen ist, wohnen fast 5 Mio. 800 000 Menschen pendeln jeden Tag in die Stadt – da kann die Parkplatzsuche zum Abenteuer werden.

Ihnen werden Namen begegnen, die heute noch Kultcharakter haben: der Opernkomponist Giuseppe Verdi (1813–1901), der am Theater La Scala seine Triumphe feierte. Dass Operntheater mal ein weit verbreitetes Volksvergnügen war, ist heute kaum mehr vorstellbar. Oder der hochverehrte Schriftsteller Alessandro Manzoni (1785–1873), dessen Mailänder Roman Die Brautleute (I Promessi Sposi) zur Spitzenliteratur Italiens zählt. Allgegenwärtig ist das Allround-Genie Leonardo da Vinci (1452–1519), Wissenschaftler, Ingenieur, Architekt, Künstler und die Ikone der Stadt: 20 Jahre hat er in Mailand verbracht, in der Zeit schuf er das berühmteste Wandgemälde aller Zeiten, eine Abendmahlszene im Kloster Santa Maria delle Grazie.

Sant’Ambrogio

Ambrosius, um 340 n. Chr. in Trier geboren, war Statthalter des Kaisers in Mailand und ließ sich dann vom Volk zum Bischof wählen. Als Bischof lebte Ambrosius in dauernder Spannung zwischen kaiserlichen und kirchlichen Interessen, die er mit diplomatischem Geschick auch durchsetzen konnte. Seine Reform der Liturgie („ambrosianischer Ritus“) hat heute noch Gültigkeit. Und jedes Jahr am 7. Dezember, seinem Geburtstag, wird in Mailand groß gefeiert: in der Scala zur Spielzeiteröffnung mit Premierengarderobe, auf der Piazza vor der Kirche mit Budenzauber.

© DuMont Bildarchiv: Mosler

Giuseppe Verdis Grabmal: Der Komponist war ein Popstar im Mailand des 19. Jhs.

Bezaubernde Innenhöfe und Meisterwerke der Kunst

Mailand öffnet sich, wird bunter, entspannter: Junge Leute machen lockere Lokale und ausgefallene Läden auf, spannende Museen sind in den letzten Jahren entstanden wie das Museo del Novecento, das Mudec oder die Kunststiftung Prada. Alte Stadtteile werden neu entdeckt. Ein Event jagt den nächsten, zu Musik, Food, Sport und natürlich Mode und Design, dabei wird die ganze Stadt bespielt, die Palazzi und Lofts, ja selbst das Dach des Doms. Gehen Sie auf Schatzsuche, fast alles ist fußnah: Durch die Portale der Palazzi entdecken Sie verschwiegene Gartenoasen, graue Fassaden öffnen sich zu bezaubernden Innenhöfen. Hinter ano-nymen Ecken tauchen Kleinode der Architektur vergangener Jahrhunderte auf. Dabei hat die Stadt nichts Museales, sie lebt voll im Hier und Jetzt.

Mailand leuchtet auch, wenn es dunkel wird: Der helle Stein im Kunstlicht macht den Dom zum glänzenden Solitär, geheimnisvoll blau schimmert’s vom Dach der Scala-Verwaltung und das Castello Sforzesco kommt abends in weißem Lichterglanz zur Geltung.

Im Trend

In Mailand gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spanfnendste auf diesen Seiten

Hidden Places

Sehr spezielle Orte 

Immer wieder ziehen die Kultur-Digger los, spüren vergessene Orte auf, oft unterm Asphalt. Und beleben sie neu. Z. B. die öffentlichen Bäder der 1920er-Jahre in schönem Art déco: Hinunter ins Cobianchi (www.circolocobianchiduomo.it), heute von einem Literaturverein bespielt, der hier auch Ausstellungen organisiert, geht es am Domplatz, Ecke Via Silvio Pellico. Ein weiteres altes öffentliches Bad, das Albergo Diurno Venezia (zu Kulturevents geöffnet), erstreckt sich unter der Piazza Oberdan an der Metrostation Porta Venezia. Auf der Piazza XXV Aprile führt neben der Porta Garibaldi eine unscheinbare Treppe hinunter in die Galerie Grossetti Arte Contemporanea (www.grossettiart.it) mit zeitgenössischer Kunst. Sie hat ihren Platz an den Fundamentresten der alten spanischen Stadtmauer gefunden. Die mittelalterliche Basilika San Giovanni in Conca ist längst abgerissen, aber ihre stimmungsvolle romanische Krypta (Di–So 9.30–17.30 Uhr) liegt noch unterm Asphalt der Piazza Missori, Ecke Via Albricci.

Go green

Landpartie in der Großstadt 

Gras unter den Füßen, stressfrei, schlicht. Und auf dem Tisch Produkte von Gutshöfen im Umland. Die beschaulichste Idylle liegt mitten in der Stadt: die Cascina Cuccagna (www.cuccagna.org) an der Porta Romana mit Laden, Café, Liegestühlen auf der Wiese, Hostel und gehobener Bioküche (www.unpostoamilano.it). Am Kanal Naviglio Pavese wird im idyllischen Gartenlokal Erba Brusca (Alziaia Naviglio Pavese 286 | www.erbabrusca.it) mit Zutaten aus eigenem Anbau gekocht. Im Norden erfrischt man sich in der Cascina Martesana (Via Luigi Bertelli 44 | www.cascinamartesana.com) beim Radeln längs des Kanals Martesana oder trifft sich zum Grillen.

Im Bierrausch

Birra artigianale 

Frisch gebrautes, nicht pasteurisiertes Bier – chiara, bionda, rossa, scura – aus kleinen birrifici, Brauereien, ist Kult. Für Alex Marelli vom Hopsbeershop (Via Montebello 14), dem kleinen, gut sortierten Bierladen und Ausschank in Brera, sind die Craft Biere aus Bergamo die besten. In Mailand hat der Bierboom mit der Brauerei Lambrate (www.birrificiolambrate.com) im Vorort Lambrate begonnen, mit zwei beliebten Pubs Via Adelchi 5 und Via Golgi 60 in Lambrate. Mehrere Bierkneipen betreibt die Brauerei BQ Birra Artigianale aus Sondrio, eine davon am Naviglio Grande (Alzaia Naviglio Grande 44 | www.bqmilano.it). Auch das erste italienische Klosterbier kommt aus Mailand, Benediktinermönche brauen es auf dem Gutshof Cascina Cascinazza (birracascinazza.it).