Symbole & Preiskategorien

Symbole

Insider-Tipp Insider-Tipp
Highlights
Best of...
Schöne Aussicht
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte

Preiskategorien Hotels

€ € € über 170 Euro
€ € 120 — 170 Euro
bis 120 Euro

Die Preise gelten für ein Doppelzimmer für zwei Personen pro Nacht mit Frühstück

Preiskategorien Restaurants

€ € € über 18 Euro
€ € 12—18 Euro
bis 12 Euro

Die Preise gelten für ein Hauptgericht ohne Getränke. Mittags liegen die Preise oft deutlich niedriger

Inhalt

Die Touren-App

zeigt, wo’s langgeht, mit Tourenverlauf und Offline-Karte

© Look/age fotostock

Events & News

clever und schnell auf dem Smartphone – tagesaktuell. Events, News und neueste Insider-Tipps

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Die Wichtigsten MARCO POLO Highlights!

Highlights

© Laif: G. Azumendi

Hofburg »

Wo die Habsburger residierten – samt Sängerknaben und Lipizzanern zur Karte (siehe auch »)

Kunsthistorisches Museum »

Eine der größten Gemäldesammlungen der Welt, mit Meisterwerken von Breughel, Rubens, Dürer, Tizian und Rembrandt (Foto) zur Karte (siehe auch »)

Ringstrasse »

Zu Fuß, per Fiaker oder mit der Straßenbahn auf Wiens Prachtboulevard zur Karte (siehe auch »1) (siehe auch »2)

Kaiserliche Schatzkammer »

Entdecken Sie kaiserliche Preziosen aus acht Jahrhunderten zur Karte (siehe auch »)

Stephansdom »

Wiens Wahrzeichen Nummer eins: der gotische Dom. Mit Turmbesteigung und Traumpanorama zur Karte (siehe auch »)

Museumsquartier »

Das MQ ist Wiens jüngste Errungenschaft in Sachen Kunst und Kultur zur Karte (siehe auch »1) (siehe auch »2)

Belvedere »

Barock at its best in Prinz Eugens ehemaligen Sommerpalästen, inklusive Spitzenwerken der Moderne von Klimt, Schiele & Co. zur Karte

Prater »

Wälder, Wiesen, Wurstelprater, Riesenrad und andere Attraktionen – das Erholungsparadies mit U-Bahn-Anschluss zur Karte

Neustift am Walde »

Ein Prost auf Klischee und Gemütlichkeit! Im klassischen Heurigenviertel an den Hängen des Wienerwalds (Foto)

Schloss Schönbrunn »

Auf keinen Fall versäumen: eine Führung durch die prunkvollen Räume der habsburgischen Sommerresidenz sowie einen Spaziergang durch den weitläufigen, wunderschönen Schlosspark zur Karte

Café Jelinek »

Einkehr auf ein Stück Guglhupf und einen großen Braunen: Hier herrscht authentische Kaffeehauskultur mit Ruhe zum Nachdenken und Zeitunglesen zur Karte

Ef16 »

Exzellente Wiener Küche in einem der schönsten Gastgärten der Stadt zur Karte (siehe auch »1) (siehe auch »2)

Naschmarkt »

Auf der Suche nach Delikatessen: „ Basarbummel“ über Wiens größten Markt zur Karte (siehe auch »)

Staatsoper »

Wo die Musikmetropole leibt und lebt: Ouvertüren und Arien auf der Vorzeigebühne wienerischer Kulturtradition zur Karte (siehe auch »)

Augarten »

Wie die filigranen Kostbarkeiten in Europas zweitältester Porzellanmanufaktur entstehen, sehen Sie bei Führungen zur Karte

© mauritius images: V. Preusser

Die besten MARCO POLO Insider-Tipps

Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten

© Laif: T. Linkel

Insider-Tipp Musikmeile am „Gürtel“ »

Der lange vernachlässigte „Gürtel“ wurde in den letzten Jahren zum Vorstadtboulevard revitalisiert. Mittlerweile ziehen hier etliche trendige Lokale – wie das Chelsea – mit Livegigs Nachteulen in ihren Bann

Insider-Tipp Der City ins Dekolleté gucken »

Nehmen Sie in der Rooftop-Café-Bar Bloom im 9. Stock des Hotel Lamée einen Drink, und genießen Sie den einzigartigen Blick über die Dächer, Türme und Kuppeln der Altstadt (Foto)

Insider-Tipp Geschichte im Waschhaus »

Wer sich für das „Rote Wien“ zwischen den zwei Weltkriegen interessiert, findet im ehemaligen Waschsalon des Karl-Marx-Hof interessante Einblicke, insbesondere zu den Themen Kommunalpolitik und sozialer Wohnungsbau

Insider-Tipp Die letzte Synagoge »

Hinter unscheinbaren Mauern: Der Stadttempel ist Wiens Hauptsynagoge – und das einzige Bethaus, das die Novemberpogrome überlebt hat

Insider-Tipp Im Pflanzenreich »

Es ist erstaunlich, was man mit Gemüse alles so auf den Teller zaubern kann! Das Biorestaurant St. Josef ist die erste Adresse für hungrige Veganer und Vegetarier

Insider-Tipp Jobkiller »

Heute kaum vorstellbar: Eins der Hauptwerke des Wiener Jugendstils, die wunderschöne, höchst originelle Otto-Wagner-Kirche, bedeutete das Karriereaus am Hof für den Architekten Otto Wagner (Foto)

Insider-Tipp Programmkino goes Gastroszene »

Top Kino: tolle Filme, gute Küche und Barbetrieb bis in den frühen Morgen

Insider-Tipp Elektrobeats im Beachclub »

Im Garten des stylishen Clubs Pratersauna werden am Pool im Sommer die heißesten Technopartys gefeiert

Insider-Tipp Tanz und Performances »

Alljährlich im Hochsommer zeigen bei ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival Kompagnien und Solisten aus aller Welt einen Querschnitt aktueller Entwicklungen?

Insider-Tipp Pay what you want »

Im pakistanisch-indischen Lokal Der Wiener Deewan werden jeden Tag köstliche Eintöpfe gerührt – mit den unterschiedlichsten Zutaten. Der Gast bestimmt den Preis. Nicht geizig sein!

Insider-Tipp Abtanzen »

Einst war es ein Puff, heute ist das Tanzcafé Jenseits eine gemütlich-plüschige Bar für jung gebliebene Ü-30er

Insider-Tipp Zuflucht bei Geflüchteten »

Das liebevoll gestaltete Hotel Magdas im Prater mit dem entzückenden Garten wird von Flüchtlingen geführt

Insider-Tipp Tafeln im Grünen »

Hier finden Sie nach dem Schönbrunn-Besuch Großstadtidylle pur: Unter Kastanienbäumen genießen Sie im Wirtshaus Zum Blauen Esel gehobene Vorstadtküche und gediegene Weine

Insider-Tipp Hilfe, ein Wildschwein! »

Ganz ruhig bleiben, wenn Sie im Lainzer Tiergarten auf eines der vielen frei laufenden Wildtiere treffen

Insider-Tipp Lunch in der Hofburg »

Gut, rasch und günstig, dazu noch in historischem Ambiente, essen Sie in der Bistrokantine Soho im Komplex der Nationalbibliothek

Insider

© Laif: E. Rois & B. Stubenrauch

Best of ...
Tolle Orte zum Nulltarif

Neues entdecken und den Geldbeutel schonen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Ab auf die Insel » (siehe auch »)

Die Donauinsel ist eins der beliebtesten Naherholungsgebiete der Wiener – nicht zuletzt, weil hier gratis gegrillt, gesportelt und (nackt) geschwommen wird. Im Sommer lockt zudem das Donauinselfest, eins der größten Festival des Landes, mit Musik, Show und Kabarett – auch gratis

Lust auf Sakralmusik? »

Die wunderschöne Augustinerkirche ist bekannt für ihren feierlichen, von Musik begleiteten Gottesdienst. An Sonn- und kirchlichen Feiertagen hören Sie bei kostenlosem Eintritt auf höchstem musikalischem Niveau Festmessen von Haydn oder Schubert

Die schönste Toilette Wiens »

Sonst ist es ja eher ein Muss als ein Genuss. Im Marmor-Gold-Ambiente der denkmalgeschützten Jugendstiltoilette Öffentliche Bedürfnisanstalt am Graben hat man aber das Gefühl, im Museum zu sein – ganz ohne Eintritt zu löhnen

Schöne Sicht vom Schönbrunner Schlosspark »

Natürlich ist das Schloss mit seinen Prunkräumen die Hauptattraktion. Doch auch ein Spaziergang durch die Grünanlage ist eine Freude und im Gegensatz dazu kostenfrei. Nicht versäumen: den Blick vom Gloriettehügel auf das westliche Wien

Wiener Melancholie auf dem Friedhof »

Wo finden Sie das melancholisch-morbide Wien in Reinform? Wer sich die verwitterten Grabsteine auf dem stimmungsvollen Biedermeierfriedhof Sankt Marx anschaut, weiß, warum der Tod ein Wiener ist

Große Oper zum Nulltarif »

Mozart, Verdi oder Wagner: Im Sommer werden auf dem Rathausplatz Abend für Abend, so das Wetter halbwegs mitspielt, beim Musikfilmfestival auf Großleinwand berühmte Opern- und Operettenaufführungen gezeigt

Best of ...
Typisch Wein

Das erleben Sie nur hier

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Im klassischen Kaffeehaus »

Sie gehören zu Wien wie das Pub zu London oder das Bistro zu Paris: Die vielen hundert, über die Stadt verstreuten „öffentlichen Wohnzimmer“ sind bis heute Inbegriff einer Wiener Alltagskultur. Die spüren Sie sehr eindrücklich z. B. im mondänen Landtmann

Weintrinken am Weinberg »

In Wien gibt es viele Viertel, in denen regelmäßig tief ins Weinglas geschaut wird. Neustift am Walde ist eine der schönsten Heurigengegenden. Dort liegen etliche kleine Familienbetriebe malerisch in den Weinbergen

Fiakerfahrt »

Mit der Kutsche durch den ersten Bezirk zu fahren ist nicht nur ein Wienklischee, sondern auch ein ziemlich teures, aber großes Vergnügen

Auf Schaustation »

Leut’ schauen ist in Wien ein beliebter Volkssport. Wunderbar geht das beim stundenlangen Rumsitzen in den kleinen und preiswerten Lokalen am Brunnenmarkt und in den Seitengassen rund um den Naschmarkt

Schnitzel essen »

Natürlich müssen Sie (Vegetarier ausgenommen) in Wien auch einmal das berühmte Wiener Schnitzel probieren. Eins der besten Schnitzel der Stadt tischt das Glacis Beisl im Hinterhof des Museumsquartiers auf

Eine Runde auf dem Riesenrad »

Die mächtige Stahlkonstruktion gilt neben „Steffl“ und Schönbrunn als Wahrzeichen Wiens schlechthin. Eine Runde in einem der knallroten Waggons zu drehen ist ein großer Spaß, speziell im Frühling, wenn zu Ihren Füßen im Prater „wieder die Bäume blüh’n“

Einmal ins Burgtheater »

Die „Burg“, wie die berühmte Bühne an der Ringstraße auch heißt, gilt als ein Flaggschiff deutscher Sprechkunst. Ob Klassiker oder provokant-zeitgenössisches Theater: Ein Besuch lohnt allemal

Best of ...
Schön, auch wenn es regnet

Aktivitäten, die Laune machen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Dschungel im Glashaus »

Trotz Regen oder Kälte fühlt es sich an, als wären Sie in den Tropen: Im Palmenhaus, Wiens ältestem Jugendstilglashaus, flattern bunte Schmetterlinge zwischen Palmen. Danach unbedingt noch auf einen Apfelstrudel im dazugehörigen Café vorbeischauen!

Zeitreise in 5D »

Türkenkriege, Habsburger, Walzer und Sachertorte – alles, worauf Wien in seiner 2000-jährigen Geschichte mehr oder weniger stolz ist, wird in der Erlebniswelt Time Travel Vienna mittels 5-D-Kino und Puppenspiel im Schnelldurchlauf serviert

Kaffeehauskultur im Café Central »

Glaslüster, Marmortische und Thonetsessel, dazu guter Kaffee, Kuchen sowie Zeitungen aus aller Welt: Unter den prächtigen Säulengewölben vergessen Sie die Zeit und den grauen Himmel

Welt der Töne »

Wer hier ein traditionelles Museum erwartet, irrt gewaltig! Auf eine höchst unterhaltsame, weil multimediale und interaktive Reise durch die Welt der Töne nimmt Sie das Haus der Musik mit

Wiener Unterwelt »

Auf den Spuren von Orson Welles im Dritter-Mann-Museum: Sieben Meter unter den Wiener Straßen kann man sich in Wiens Kanalisation auf die Suche nach dem „Dritten Mann“ begeben. Nicht nur für Filmfans ein einzigartiges Erlebnis

Hofburg: Ausdruck von Macht und Prunk »

Ein Rundgang durch das weitläufige einstige Epizentrum der Macht lässt Sie hautnah erleben, wie groß die Prunklust und Sammelwut der habsburgischen Herrscher war

Best of ...
Entspannt zurücklehnen

Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen

Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus

Auftanken in der Therme Wien »

Ideal zur Entspannung von Körper und Geist: In der weitläufigen Poollandschaft der Therme Wien erfrischen Sie den Körper, in den Saunen und Duftgrotten können Sie anschließend relaxen und langsam wieder auftanken

Liegen im MQ-Innenhof »

Zu einer allseits beliebten Relaxzone hat sich das große Innenhofareal des Museumsquartiers gemausert. Die riesigen Loungeliegen laden zum gepflegten Nichtstun und Ausruhen ein

Teatime bei Haas & Haas »

Das traditionsreiche Teehaus eignet sich prima für eine stilvolle Pause während des City-Bummels. Zum afternoon tea machen Sie es sich am besten in den gemütlichen Korbstühlen im schattigen Innenhof bequem

Ausflug in die Wildnis »

Dort, wo früher der Eiserne Vorhang war, leben heute so viele Tiere wie im Urwald. Im Nationalpark Donauauen sind die letzten großen unverbauten Flussauen Mitteleuropas, hier lässt es sich herrlich wandern, Rad fahren und still die Natur genießen

Entspannen im Stadtpark »

In Wiens Vorzeigepark direkt an der Ringstraße lässt sich zwischen Jugendstilpavillons und Ententeichen hervorragend spazieren gehen und auf den Rasen ausgestreckt oder vom mietbaren Liegestuhl aus, mit Blick auf den Walzerkönig Johann Strauß, relaxen

In der Strandbar Herrmann »

Als läge Wien direkt am Mittelmeer: Im Sommer säumt an der Mündung des Wien-Flusses ein langer Strand samt Bar das Ufer des Donaukanals. Von smarter Loungemusik umsäuselt, süffeln Sie leckere Drinks und genießen den phantastischen Blick auf dieneue Skyline des 2. Bezirks

Auftakt

Entdecken Sie Wein!

© huber-images: O. Fantuz

Hundertwasserhaus

Wien ist die Stadt mit den meisten Klischees pro Quadratzentimeter. Ein typischer Tag schaut laut Kitschfilmschablone überspitzt ungefähr so aus: Man steht morgens auf, trinkt eine Melange (Kaffee mit Milchschaum) aus einem Sisi-Häferl und isst dazu wahlweise ein Kipferl (so was wie ein Croissant) mit Butter und Marillenmarmelade. Im Hintergrund läuft klassische Musik. Der Fiaker wartet danach schon vor der Tür (Damen werden mit einem Handkuss begrüßt) und kutschiert einen in die Arbeit, wo man dann notgedrungen ein wenig Zeit verbringt.

Wien à la Kitschfilm: Sisi und Sachertorte

Mittags geht es dann in ein Beisl: Dort isst man – wie könnte es anders sein – ein Schnitzel mit Erdäpfel-Vogerl-Salat (also Salat aus Kartoffeln und Feldsalat). Dazu gibt man etwas rabenschwarzen, derben Humor zum Besten – denn das, meine Damen und Herren, ist der berühmte Wiener Schmäh. Der nächste Weg führt in ein Kaffeehaus, um sich dort eine Sachertorte oder einen Apfelstrudel mit einem kleinen Braunen reinzuziehen. Serviert wird das natürlich von einem mürrischen Kellner im (viel zu großen, fleckigen) Anzug. Am Abend beschäftigt man sich mit den schönen Künsten – immerhin wohnt man ja in der Welt-Musik- und Kulturhauptstadt. Montag: Verdi in der wunderschönen Staatsoper am Ring. Dienstag: zur Auflockerung ein Wienerlied-Abend bei einem Heurigen. Mittwoch: Spaziergang durch die imperiale Freiluftarchitektur der Altstadt, um dem Erbe Österreichs liebster Familie zu huldigen – den Habsburgern. Donnerstag: Besuch im Sigmund-Freud-Haus, Reflexion der eigenen Familiengeschichte oder, wer mit seiner Sippe schon durch ist: der Besuch einer Ausstellung mit Werken von Gustav Klimt, Otto Wagner oder Adolf Loos in einem der vielen Museen. Freitag: Da steht das neue, ganz skandalöse Shakespeare-Stück im berühmten Burgtheater (Faustregel: je mehr Nackte auf der Bühne, desto älter ist normalerweise der Regisseur) auf dem Programm. Samstag: Konzert der Wiener Philharmoniker im unter Denkmalschutz stehenden Konzerthaus in der „Einserpanier“ (also Anzug und Abendkleid) und Sonntag: Konzert der Sängerknaben im Stephansdom – am besten in Tracht.

So weit, so Klischee – und einen Kern Wahrheit hat das natürlich auch, denn das alles gibt es wirklich. Ja, Wien ist ein Hauch von ehemaliger Weltmacht, wie die Prunkbauten von der Universität übers Burgtheater, die Oper und die vielen Luxushotels demonstrieren. In diesem innersten, historischen Kern der Stadt wurde die Monarchie nie ganz abgeschafft, die Habsburger-Dynastie wird mit allen Mitteln am Leben erhalten: durch Statuen der wichtigsten Vertreter an jeder Ecke der historischen Altstadt und Sisi- und Kaiser-Franz-Joseph-Souvenirs in tausendfacher Ausführung, vom Schlüsselanhänger bis zum T-Shirt. Hier ist Wien die Weltmetropole der Hochkultur mit seinen Sängerknaben, den Wiener Philharmonikern, den Theatern, den großen Museen und der klassischen Musik.

Dennoch hat sich die Stadt in den letzten Jahrzehnten ein Stück weit aus ihrer k. u.k.-Glasglocke getraut und sich parallel zur Ansichtskartenidylle mit imperialem Touch zu einer pulsierenden, jungen, internationalen Metropole entwickelt. Wien ist heute die am schnellsten wachsende Großstadt im deutschsprachigen Raum. Derzeit leben rund 1,8 Mio. Menschen hier, mehr als 50 Prozent der Wiener Bevölkerung hat mittlerweile Migrationshintergrund.

© Getty Images: Grabi

So schmeckt Wien: Wanderpause auf dem Nussberg bei einem Glas Heurigen

Boomtown: pulsierend, jung, international

Der Boom hält schon lange an: Dazu beigetragen haben zunächst die türkischen Gastarbeiter aus den 1960er-Jahren, die nun Kinder und Enkelkinder haben. In den 1990ern kamen die Flüchtlinge aus dem Exjugoslawien-Krieg hinzu, die dauerhaft hier geblieben sind und das kulturelle Leben mit ihren vielen Klubs und Restaurants bereichen. So ist Wien längst nicht nur Sachertorte und Schnitzel, sondern auch Cevapcici, Kebab und Falafel. Ist Moschee und Synagoge. Rund um den hippen Karmelitermarkt und die Taborstraße wächst das jüdische Viertel mit koscheren Lokalen und kleinen Handwerksläden. Und in der Ottakringer Straße, auch liebevoll Balkanmeile genannt, brät ein Pljeskjavica (Hacksteak) im kroatischen Restaurant, zur Verdauung gibt es Slivovica (Pflaumenschnaps), und hinterher wird in einem der Clubs zu Turbofolk abgetanzt.

Durch Österreichs Beitritt zur EU im Jahr 1995 und die EU-Ostöffnung mit den neuen Mitgliedsländern Ungarn, Slowakei und Tschechien strömten vor allem junge Menschen zum Studieren und Arbeiten nach Wien. Nicht zuletzt ist es den deutschen Studenten zu verdanken, die vor dem Numerus Clausus nach Österreich geflüchtet sind, um Fächer wie Medizin oder Psychologie zu belegen, dass die Hauptstadt mittlerweile zur größten Studentenstadt im deutschsprachigen Raum angewachsen ist. Mehr als 200 000 Studenten tummeln sich in Wien. Überall rund um die Universitäten – deren Institute in der ganzen Stadt verstreut sind – sperren kleine Pop-up-Lokale auf (und zugegebenermaßen auch wieder zu), in denen selbst gebackene Kuchen, selbst gebrautes Bier und Bio-Slowfood auf den Tisch kommen. In den Bezirken Neubau und Mariahilf eröffnen Concept-Stores an jeder Ecke, die schicke Fahrräder und Klamotten verkaufen.

Wie jung die Stadt ist, das wird unübersehbar, wenn es endlich warm wird und die Studenten jeden freien Fleck auf Wiesen und Parks bevölkern und dort lernen und dösen (falls sie überhaupt die Wiese betreten dürfen, denn das ist vielerorts verboten). Oder am Abend, wenn sich nach getaner Büffelei die Clubs füllen, von denen sich in den letzten Jahren einige echte Perlen wie die Grelle Forelle, die Pratersauna oder Vie I Pee hervorgetan haben.

An jeder Ecke eröffnen kleine Pop-up-Lokale und Concept-Stores

Dass Wien (laut Mercer-Studie) seit Jahren kontinuierlich das Ranking der lebenswertesten Städte anführt, hat sich natürlich auch international herumgesprochen. Und die geografische Lage, als Drehscheibe zwischen Ost und West, macht die Stadt für die Wirtschaft attraktiv. So haben sich in den letzten Jahren hier mehr als 200 internationale Headquarter angesiedelt. Insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Life Sciences sowie Informations- und Kommunikationstechnik sind seit der Jahrtausendwende dazugekommen. Es wird also fleißig geforscht und erfunden – an sich keine neue Entwicklung, denn in Wien wurde schon die Schneekugel, die wasserfeste Wimperntusche, die Zahnpasta aus der Tube und der Rollschuh erfunden. Nun also kommt „die ganze Welt wieder nach Wien“, denn viele der neuen Betriebe bringen hochqualifiziertes internationales Personal mit sich. Derzeit leben rund 25 000 Expats in Wien. Neben Genf, Nairobi und New York hat die UNO-City hier einen Hauptsitz – nach dem Brexit sollen weitere EU-Institutionen folgen, um die Wien aktuell buhlt.

In der pulsierenden Stadt (die gleichzeitig eines von neun Bundesländern ist) wird es also zunehmend enger. Daran ändert auch nichts, dass die Regierung ganze Stadtviertel aus dem Boden stampft: Da wäre etwa die Seestadt Aspern, eine kleine Stadt mitten in der Stadt auf einem Acker. Oder das neue Viertel rund um den Hauptbahnhof, das Sonnwendviertel, das von der Fläche größer ist als der achte Bezirk, die Josefstadt. Dass die rot-grün regierte Stadt es als eine ihrer Hauptaufgaben sieht, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist ein Überbleibsel aus dem Sozialismus. Ab den 1920er-Jahren wurden mit den sogenannten Gemeindebauten riesige Arbeiterwohnburgen errichtet – wie der Karl-Marx-Hof. Diese Tradition wurde bis heute fortgeführt, denn die Sozialdemokraten regieren die Stadt ungebrochen seit Jahrzehnten. Heute leben mehr als zwei Drittel der Wiener im geförderten Wohnungsbau, zu günstigen Mieten. Die Stadt ist der größte Immobilienbesitzer in Europa. Diese Politik hat aber auch dazu geführt, dass die Mieten am kleinen privaten Markt regelrecht explodiert sind und Neuankömmlinge in Wien, die meist keinen Anspruch auf eine öffentlich geförderte Wohnung haben, dafür Monat für Monat eine Stange Geld hinlegen müssen.

Bittersüße Liebe zum Sensenmann

Neben neuen Dauergästen begrüßt Wien Kurzzeitbesucher zu Wochenendtrips und Miniurlauben, auch als Verhandlungsort ist die Hauptstadt geschätzt. Seit Jahren wird Wien unter die fünf besten Kongressstädte der Welt gewählt – und gilt darüber hinaus seit dem Kalten Krieg als Hochburg der Spionage. Mehr als 7000 Agenten und Spione gehen nach Schätzungen derzeit in Wien ihrer Arbeit nach – so viele, wie angeblich in keiner anderen Stadt der Welt. Das hat damit zu tun, dass die gesetzlichen Bedingungen so gut sind: Denn Spionage ist in Österreich nur dann strafbar, wenn sie sich direkt gegen Österreich richtet – darum arbeiten die Spione offiziell übrigens auch oft in Botschaften und anderen internationalen Körperschaften, haben dort hohe Ämter inne. Wenn in Wien also ausländische Staaten andere ausländische Staaten ausspionieren, ist das völlig legal. Und so kommt es schon einmal vor, dass ein russischer Staatsbürger ermordet in der Donau schwimmt oder der kasachische Ex-Botschafter Rachat Alijew tot in seiner Gefängniszelle gefunden wird – bis heute beschäftigt dessen Tod im Jahr 2015 Ermittler wie Medien. Derartige Vorfälle werden in Wien aber im Großen und Ganzen mit einem Achselzucken hingenommen – erstens lebt man mit so etwas seit Jahrzehnten, zweitens hält man sich nobel raus, und drittens hat man überhaupt nichts gegen Tote. Denn auch das ist Wien: melancholisch, düster, in den Tod verliebt. Etliche Wiener Lieder besingen diese bittersüße Liebesbeziehung mit dem Sensenmann. Wien hegt und pflegt seine zahlreichen Gruften und Katakomben, wo die Habsburger mit vielen Ehrengästen ihre letzte Ruhe finden. So erzählt auch ein eigenes Bestattungsmuseum von der speziellen Liebe des Wieners zum Tod. Spaziergänge auf einem der vielen historischen Friedhöfe wie dem Zentralfriedhof oder dem Biedermeierfriedhof Sankt Marx oder durch die Innenstadt an einem nebligen Novembertag sind Balsam für die Wiener Seele. Lassen auch Sie sich einmal darauf ein: Dieses schaurig-friedliche Gefühl hat was!

Also ist Wien gar nicht so jung und pulsierend? Nein, nicht nur. Das wäre auch zu einfach, letztlich zu langweilig. Wien ist Alt und Jung. Modern und Monarchie. Lebensbejahend und Jenseits. Ist Tradition und Mischpoke der Kulturen – die Stadt hat viele Gesichter, mal selbstbewusst und cool, mal schüchtern und in sich gekehrt. Öffnen Sie Herz und Augen, dann wird auch Wien sich nicht verschließen.

Im Trend

In Wien gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten

Schick und Schön

Design & Mode

Voll fesch! Abseits der Ketten auf der Einkaufsmeile Mariahilfer Straße poppen in deren Seitengassen Shops von österreichischen Designern auf. Da wäre etwa Maronski (Neubaugasse 7 | maronski.at) mit den bunten Fair-Trade-Klamotten der Wiener Designerin Martina Meixner, Elke Freytag (Lindengasse 14 | elkefreytag.com) mit ihren ausgefallenen, sehr klaren Schnitten oder die Brillen.manufaktur (Neubaugasse 18 | www.brillenmanufaktur.at) , in der originelle Einzelstücke verkauft werden. (Fast) alle Designer auch unter 7tm.at.

Craft Beer

Bier und Minibrauereien

Österreich ist ein Land der Trinker. Der positive Effekt: Kleine Brauereien poppen in der ganzen Stadt auf und machen wieder ihr eigenes Bier. Durchaus passabel sind die Craft-Biere von Fassldippler (Johann-Strauß-Gasse 42 | fassldippler.at). Bei Brickmakers (Zieglergasse 42 | brickmakers.at) laufen mehr als 30 Biere aus der Leitung, und im bei Studenten beliebten Hawidere (Ullmannstr. 31 | hawidere.at) haben Sie die Qual der Wahl zwischen 14 Fass- und 67 Flaschenbieren zum Burger.

Hüftschwung

Hula Hoop im Park

Der Hula-Hoop-Hype hat die Stadt erfasst. Bis vor Kurzem noch als Kinderspielzeug verspottet, sind jetzt überall Menschen mit den bunten Reifen zu sehen – sei es im Prater, einem der größten Grünräume der Stadt, im Augarten oder einem anderen der vielen Parks. In der warmen Jahreszeit wird jetzt jede freie, halbwegs sonnige Minute im Freien geswingt.

Kunst und Kritzelei

Straßenkunst

Wien ist die Graffiti-Hauptstadt der Welt! Wer das nicht glaubt, sollte mal am Donaukanal oder durch die In-Bezirke Mariahilf und Neubau spazieren. Was dort immer wieder ins Auge springt, sind die zahlreichen, üppig bemalten Hausfassaden und Mauern. International renommierte Street-Art-Künstler wie Nychos und Sprayer wie Puber hinterlassen dort großflächig ihre Spuren. Die knallbunten Bilder an den Mauern der Konzert-Location Arena sind ein solcher Hingucker, dass sie sogar unter Denkmalschutz gestellt werden sollen. Wer den Trend in fachkundiger Begleitung unter die Lupe nehmen will: Das Institut für Graffitiforschung (www.graffitimuseum.at) bietet bei Voranmeldung „Wanderungen durchs Graffiti-Land“ für Gruppen.

Mach die Welle

Ab aufs Wasser

Die Wiener sind gemütlich, aber nicht faul. Und neuerdings auch ziemlich nah am Wasser gebaut. Auf den Wiener Gewässern und der Donau wird Wassersport immer populärer – von Stand-up-Paddeln bis Wakeboarden oder Wakesurfen. So gibt es am Ende der Alten Donau einen Wakeboardlift (Am Wehr 1 | www.wakeboardlift.at), dort werden auch Kurse angeboten. Nahe der U-1-Station Donauinsel vergnügen sich die Wiener bei der www.hofbauer.atMarina Wien (Handelskai 343 | www.danubesurfer.com)