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Baedeker-Sterneziele

Top-Sehenswürdigkeiten

      Herausragende Sehenswürdigkeiten

Inspirierende Hintergründe und neue Sichtweisen.

Lesen Sie faszinierende Geschichten, die man sonst eher selten zu hören bekommt.

Überraschende Erlebnisse warten auf Sie.

Entdecken Sie das Besondere, Orte zum Durchatmen und einfach Unbezahlbares.

Magische Momente bringen Sie ins Schwärmen.

Kommen Sie zur rechten Zeit an den richtigen Ort und erleben Sie Unvergessliches.

Top 20

Die Top-Sehenswürdigkeiten von New York

American Museum of Natural History

Hier wird die Entstehung des Universums erzählt. Mehr >>>

Brooklyn

Brooklyn ist mehr als nur ein Stadtteil – er steht für das Neueste und Coolste in Mode, Kunst und Musik. Mehr >>>

Brooklyn Bridge

Der Methusalem aus Stein und Stahl ist ein Wahrzeichen New Yorks. Mehr >>>

Central Park

Bürgergarten und grüne Oase im Wolkenkratzermeer Mehr >>>

Empire State Building

Der Art-déco-Wolkenkratzer ist das berühmteste Gebäude der Stadt und der Ausblick von ihm überwältigend. Mehr >>>

Fifth Avenue

Bummeln Sie wie Holly Golightly alias Audrey Hepburn an den Schaufenstern von Tiffany und anderen Weltmarken vorbei. Mehr >>>

Frick Collection

Eine der prächtigsten privaten Kunstsammlungen der Welt Mehr >>>

Grand Central Terminal

Ein Palast im Beaux-Arts-Stil nicht nur für die Pendler Mehr >>>

Chrysler Building

Eine architektonische Hymne an das Automobil Mehr >>>

Guggenheim Museum

Eine Spirale für die Kunst - der eigenwillige Bau spielt die erste Geige. Mehr >>>

High Line Park

Ein Park auf Stelzen mitten in der Stadt Mehr >>>

Manhattan

Die berühmteste Insel der Welt und das Zentrum von New York City Mehr >>>

Metropolitan Museum of Art

Museum der Superlative mit Schätzen aus aller Welt und aus allen Epochen Mehr >>>

Museum of Modern Art

Die beeindruckendste Sammlung moderner Kunst, ein Skulpturengarten und schicke Museums-Shops Mehr >>>

Rockefeller Center

Das Ensemble von Wolkenkratzern ist eine Stadt in der Stadt. Mehr >>>

Statue of Liberty

Die eiserne Lady hat Millionen Einwanderer willkommen geheißen. Mehr >>>

Times Square

Wo sich Broadway und Seventh Avenue kreuzen, schlägt das Herz der Stadt. Mehr >>>

United Nations Headquarters

Ein Haus für den Weltfrieden Mehr >>>

Whitney Museum

Ein neues Museum für die amerikanische Kunst Mehr >>>

9/11 Memorial & One World Trade Center

Kühne Wolkenkratzer und ein Denkmal für die Opfer von 9/11 Mehr >>>

Willkommen bei Baedeker!

Diesen Magischen Moment in den Arabischen Emiraten möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Setzen Sie sich bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang auf eine Sanddüne, genießen Sie den atemberaubenden Anblick des Himmels – und hören Sie dem Sand beim Singen zu, wenn der Wind Sandkörner aneinander reibt. Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.

Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.

Herzlichst

Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker

10 Souvenirs

10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme …

1.

Eine Einkaufstüte von Macy’s, dem größten Kaufhaus der Welt

2.

Eine Ausgabe der New York Times, der bedeutenden Tageszeitung aus New York City

3.

Den New Yorker Laufrhythmus, der doppelt so schnell ist wie in jeder anderen Stadt

4.

Ein Gespräch über Politik und Kunst mit einem Taxifahrer aus Bangladesch

5.

Ein Ticket-Stummel von der Eintrittskarte zu einer Broadway-Show

6.

Das verwirrende Gefühl, zum ersten Mal in Manhattan auf die Straße zu treten

7.

Der Eindruck, in einem U-Bahn-Waggon der einzige Mensch europäischer Abstammung zu sein

8.

Sand von Coney Island in den Schuhen

9.

Das Erlebnis, »in der Stadt, die niemals schläft«, spät in der Nacht durch volle Straßen zu laufen

10.

Sich von einer Jazz-Jam in einer Harlemer Spelunke mitreißen zu lassen

Baedekers Top-Ziele

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Magische Momente

Überraschendes

6 x Durchatmen

Entspannen, wohlfühlen, runterkommen > > >

6 x Typisch

Dafür fährt man nach New York > > >

6 x Erstaunliches

Hätten Sie das gewusst? > > >

6 x Gute Laune

Das hebt die Stimmung! > > >

6 x Einfach unbezahlbar

Erlebnisse, die für kein Geld zu bekommen sind! > > >

6 x Unterschätzt

Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren! > > >

D

Das Ist…

New York

Die großen Themen rund um den Big Apple. Lassen Sie sich inspirieren!

© Raupach/Schröder

Die Schlaflose Stadt

Es ist eine etwas verwirrende Erfahrung, spät in der Nacht aus der U-Bahn zu steigen und auf den Times Square zu treten. Viele Millionen Watt für Neonbeleuchtung und digitaler Berieselung tauchen den Platz in ein Licht wie in der grellsten Mittagssonne.

© Dumont Bildarchiv

DAS rund um die Uhr flimmernde und glitzernde Herz der Stadt ist die beste Metapher für New York, das laut Frank Sinatra niemals schläft. Denn in New York ist rund um die Uhr immer noch etwas los – sei es bei einer Jazz-Jam im Greenwich Village, die bis in die Morgenstunden geht, oder in den Nachtklubs von Brooklyn, wo das Leben erst nach Mitternacht beginnt, oder einfach nur in der Eckkneipe, in der die Gäste zu Musik aus der Jukebox schwofen.

Heute ist Downtown das Zentrum des Nachtlebens

Im New York des 21. Jh.s geht es nachts vor allem in Downtown Manhattan und in Brooklyn rund. Vor 100 Jahren war jedoch der Times Square noch das Zentrum der Nachtunterhaltung. Damals verhieß die großzügige Verwendung des gänzlich neuartigen Neons das aufregendste Nachtleben der Welt. Dahinter verbargen sich Dutzende von Theatern und Nachtklubs, Jazz-Spelunken und Cabarets. Heute ist der Times Square etwas zahmer und familienfreundlicher geworden. Doch die 40 Häuser des Theaterbezirks entlang des Broadway, etwa zwischen 40. und 53. Straße, die den Broadway ausmachen, halten noch immer, was das Funkeln verspricht. Der Besuch eines Broadway-Theaters oder -Musicals ist noch immer eines der klassischen New-York-Erlebnisse.

Die klassischen Broadway-Theater – ein Label, das man sich übrigens nach streng formalen Kriterien verdienen muss – bieten Abend für Abend das Beste an Bühnen-Entertainment, was die USA zu bieten haben. Das reicht von Musical-Dauerbrennern wie dem »König der Löwen« und aktuellen Hits wie dem Erfolgs-Musiktheater »Hamilton« bis zu durchaus ernsten Theaterstücken wie Arthur Millers Stück »The Price«, bei denen man dann auch schon einmal Hollywood-Stars wie John Turturro oder John Goodmann auf der Bühne zu sehen bekommt.

So wie »Broadway« ein offizielles Label ist, das sich ein Theater mit Saalgröße, Umsatz und Lohnhöhe verdienen muss, ist auch die Bezeichnung »Off-Broadway« eine nach formalen Kriterien verliehene Kategorie. Dahinter verbergen sich in New York gewöhnlich Theaterbühnen, die außerhalb des Kernbezirks um den Times Square liegen, und/oder auch experimentelleres Theater und Avantgarde-Inszenierungen.

Die berühmtesten Off-Broadway-Adressen sind wahrscheinlich das »Papp’s Public Theater« am Astor Place, Greenwich Village, und das »St. Ann’s Warehouse« in Brooklyn >>>. Hier finden Shakespeare-Inszenierungen mit Al Pacino oder Eugene-O’Neill-Interpretationen der berühmten Avantgarde-Truppe Wooster Group mit Willem Dafoe statt, hier tritt auch die Wahl-New Yorkerin und Diva Ute Lemper mit ihren Chanson-Abenden auf.

Natürlich endet das Angebot an erstklassiger Abendunterhaltung in New York nicht mit der Bühnenkunst. Wenn Sie sich ins Nachtleben stürzen wollen, sind die Möglichkeiten unbegrenzt: Sie können eine intime Jazz-Jam erleben, einen Martini in einer Piano-Bar schlürfen, mit jungen Hipstern von Brooklyn der neuesten Indie-Band in der Music Hall of Williamsburg zuhören oder ein Dinner zu einer vor Erotik dampfenden Revue-Show im 1920er-Jahre-Stil im Duane Park an der Bowery genießen. Sicher – all das zu erleben, wäre zu viel für einen Urlaub. Aber wenigstens einmal sollten Sie die New Yorker Nacht zum Tag werden lassen.

© Artz

Lin-Manuel Miranda als »Hamilton >>>« im gleichnamigen, vielfach ausgezeichneten Musical, für das er nicht nur die Texte, sondern auch die Musik geschrieben hat.

Hautnah

Hautnah und mit Leidenschaft vorgetragener Live-Jazz, so wie er sein soll, erleben Sie etwa noch im »Smalls« im Greenwich Village. In dem kleinen Club drängt sich das Publikum dicht an die Bühne. Zu den Shows, die meist erst gegen 22 Uhr beginnen, treffen sich einige der besten Jazzer der Stadt und improvisieren, bis ihnen die Ideen und die Energie ausgehen. Das kann auch schon einmal bis in die Morgenstunden dauern und kostet trotzdem nur die einmalige Eintrittsgebühr von 20 Dollar (183 West 10th St., www.smallslive.com).

Griff Nach Den Wolken

Sicher, es gibt auch in anderen Städten beeindruckende Skylines – in Chicago, Hongkong, Dubai oder Tokyo. Doch das Ensemble der New Yorker Hochbauten, 6000 an der Zahl, bleibt eines der Wunder dieser Welt, eine einmalige Komposition an Baustilen aus beinahe 150 Jahren Stahlskelett-Bau, an der sich nicht zuletzt auch die Wirtschafts- und Kulturgeschichte dieser Stadt ablesen lässt.

© Dumont Bildarchiv

ES ist schwer, zu entscheiden, wie man die berühmte Skyline der Stadt am besten erlebt. Man kann sie nicht wirklich begreifen, wenn man nicht durch die Schluchten von Midtown gelaufen ist und die Enge zwischen den übermächtigen Gebäuden gespürt hat. Man kann sie aber auch nicht begreifen, wenn man sie nicht aus der Luft gesehen und die Gesamtkomposition auf sich hat wirken lassen. Eine geführte Tour durch das Rockefeller Center verbindet beides. Die mittlerweile 21 Gebäude des »Rock Center«, wie New Yorker den Kern von Midtown nennen, verkörpern die Vision ihres Bauherrn John D. Rockefeller. Sie sind eine Verneigung vor der Moderne, zu Stein geworden in einem Wolkenkratzer-Komplex, wie ihn 1928 die Welt noch nicht gesehen hatte. Unterwegs entdecken Sie viele sonst nicht zugängliche Skulpturen und Bilder im Art-déco-Stil, die Rockefeller eigens für den Neubau bei den Künstlern bestellte. Sie feiern die Kraft des amerikanischen Kapitalismus, die Welt zu erneuern.

Auf dem Rock Center

Von der Aussichtsplattform »Top of the Rock« im Rockefeller Center wird deutlich, dass es eigentlich nicht eine Manhattaner Skyline gibt, sondern zwei. Da ist die ältere Skyline von Downtown, dem ursprünglichen New Yorker Geschäftsviertel rund um den Hafen und die Börse, wo vor über 100 Jahren die neuartigen Türme aus dem Granitboden schossen. Das prunkvolle Woolworth Building, auch die Kathedrale des Kapitalismus genannt, kündet stolz von dieser Zeit des rasanten Wachstums auf engstem Raum. Es war die Zeit, in der die Kultur des »Manhattanismus« erblühte, jene Kultur der maximalen Verdichtung, von der Rem Koolhaas in seinem Manifest »Delirious New York« spricht. Mitte der 1920er-Jahre fand die unbändige New Yorker Expansionskraft dann aber doch ein Ventil: Damals entstand die zweite Skyline, die von Midtown. Ölmagnat John D. Rockefeller baute das Rockefeller Center in der Mitte Manhattans zwischen 47. und 50. Straße. Ein wahnwitziger Wettlauf um das höchste Gebäude der Welt ließ kurz darauf die Art-déco-Klassiker Empire State und Chrysler Building folgen – noch heute markante Denkmäler der Skyline von Midtown.

Doch New York ist nicht in jener großen Epoche des Wolkenkratzerbaus stehen geblieben. Wer durch die Avenues in Midtown und Downtown flaniert, findet weitere herausragende Beispiele der Hochmoderne wie das Seagram Building von Mies van der Rohe sowie Meisterwerke zeitgenössischer Architektur wie den Neubau der »New York Times« von Renzo Piano und Fox & Fowle an der 42nd Street. Und in allerjüngster Zeit konkurriert New York mit Städten wie Singapur, Bangkok oder Shanghai beim Bau neuartiger, extrem schlanker Superwolkenkratzer wie dem 426 m hohen »432 Park Avenue«. So ist ein Spaziergang durch Manhattan immer auch ein Streifzug durch die Architekturgeschichte. Doch es ist niemals bloß museal. New York ist wie keine andere Stadt eine vollkommen durch das vertikale Bauen geprägte Landschaft, ein Biotop, das ein Stadtgefühl vermittelt wie kein zweites.

Stadt in Der Stadt

Bei einer geführten Tour durch das Rockefeller Center erleben Sie das Wolkenkratzer-Ensemble. Es verkörpert wie kein anderer Ort der Stadt den Geist von Manhattan – mitsamt einem atemberaubenden Blick von der Aussichtsplattform »Top of the Rock >>>« in 259 m Höhe.

© R. Levine/Alamy

Die Atlas-Statue vor »30 Rockefeller Plaza«, eines von vielen Kunstwerken in dem Komplex. Sie zeigt das Selbstvertrauen in die Kraft des Bauherrn und in die des amerikanischen Kapitalismus, die Welt zu erneuern.

Welthauptstadt Der Modernen Kunst

Als im Mai 2015 der extravagante Neubau des Whitney Museums von Stararchitekt Renzo Piano im Meatpacking District eröffnete, war es so, als verschöben sich die tektonischen Platten der New Yorker Kunstlandschaft. Eine der altehrwürdigsten Institutionen des New Yorker Kunstbetriebs war nach Downtown gezogen, dorthin, wo spätestens seit den 1970er-Jahren das kreative Herz der New Yorker Kunst schlägt.

© R. Levine/Alamy

MIT dem Umzug hat New York nun, was nur wenige Metropolen haben: einen Stadtteil, der ganz der Kunst gewidmet ist. Das einstige Hafenviertel Chelsea, wohin zu Beginn der 1990er-Jahre Künstler und Galerien auf der Suche nach mehr und bezahlbarem Raum aus SoHo geflohen waren, ist nun mit dem neuen Whitney geadelt worden.

So können Sie in Chelsea und im Meatpacking District einen ganzen Tag »mit der Kunst verbummeln«. Die rund 400 Galerien zeigen zum Teil museumswürdige Werkschauen von Künstlern wie Warhol, Gerhard Richter oder Jeff Koons. Das Whitney, das »Museum der Künstler«, bietet Einblicke in die zeitgenössische Szene und einen Überblick über die amerikanische Moderne.

New York gibt den Ton an

Doch Chelsea ist nur eines der Epizentren der New Yorker Kunstwelt, die sich seit den 1970er-Jahren als das Zentrum der modernen Kunst begreift. Und bis heute gibt die Stadt international den Ton an, auch wenn die Konkurrenz größer geworden ist. Die Auktionen von Sotheby’s und Christie’s und die Ausstellungen der großen Museen setzen noch immer Maßstäbe. Dabei hat New York anders als etwa Paris gar keine lange Tradition als Nährboden für die Künste. Die längste Zeit seiner 400jährigen Geschichte hat sich New York für die Kunst kaum interessiert. New York war immer eine Handelsstadt. Erst nachdem die Industriekapitäne im goldenen Zeitalter des amerikanischen Kapitalismus, Ende des 19. Jh.s, so ungeheure Vermögen angehäuft hatten, dass sie nicht mehr wussten, was sie mit ihrem Geld anfangen sollten, kam die Kunst ins Spiel. Klassiker der europäischen Kunst zu sammeln wurde plötzlich ein Sport, in dem sich die reichsten New Yorker zu überbieten versuchten.

Amerikanische Avantgarde

Bis die Stadt das Zentrum des globalen Kunstgeschehens wurde bzw. Paris ablöste, sollte es jedoch noch über 50 Jahre dauern. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg tat sich in New York die Gruppe New York School zusammen. Dazu gehörten Jackson Pollock, Robert Motherwell und Willem de Kooning. Sie schlugen ein neues Kapitel der modernen Kunst auf, angeregt von ihrem Unbehagen an der Massenkultur des Nachkriegsamerika. Sie wurden eine wirklich amerikanische Avantgarde. Die New York School läutete eine Epoche unvergleichlicher künstlerischer Produktivität ein. Auf diesem Nährboden entwickelte sich der abstrakte Expressionismus, der Minimalismus und in den 1960er-Jahren die Pop-Art. Die New Yorker Avantgarde bestimmte darüber, was Kunst ist. In Chelsea ist dieser Aufbruchsgeist noch spürbar. Aber eine lebendige Künstler-Community gibt es mittlerweile nicht nur hier. Auch auf der Lower East Side und vor allem in Brooklyn blüht die kreative Szene. In den Galerien, Ateliers und Designerwerkstätten jenseits des East River geht es noch um Ideen und nicht alleine um den Preis. Für den kunstinteressierten Besucher ist jedoch auch das etablierte Manhattan ein Schlaraffenland. Alleine im MoMA und im Met könnte man Wochen zubringen, um die Sammlungen zu sehen. Und dann war man noch nicht im Guggenheim, in der Frick Collection, im Whitney oder in der kleinen, aber feinen Neuen Galerie …. von den Chelsea-Galerien ganz zu schweigen.

© oben

Viele Galerien in Chelsea zeigen museumswürdige Ausstellungen, auch die Pace Gallery in der 22nd St. mit Werken von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen.

Künstlerparty Im Whitney >>>

Am lebendigsten wird das Konzept, wenn sich an den langen Freitagabenden das Whitney in eine Künstlerparty verwandelt. Bis 22 Uhr gibt es Live-Musik und Kunst-Performances. Man schlendert durch die Galerien oder trifft sich einfach nur und genießt von der großzügigen Terrasse aus einen atemberaubenden Blick über die nächtliche Skyline Manhattans.

New York Underground

Der Zugführer mahnt genervt über die Lautsprecheranlage, doch endlich die Eingänge freizugeben, zum wiederholten Male ertönt ein ungeduldiger Klingelton und dann schieben sich endlich die Türen des Waggons mit einem unbarmherzigen Zischen zu.

© Pacific Press/Alamy

DU stehst zwischen Hunderten von New Yorkern. Es passt kaum eine Zeitung zwischen Deine Schulter und die Deines Nachbarn. Die Menschen schauen auf ihre Füße, versuchen, trotz der Enge Distanz zu wahren.

Für manche ist die New Yorker U-Bahn ein Albtraum, insbesondere am Wochenende, wenn ständig die Züge ausfallen oder Ewigkeiten wegen Bauarbeiten im Tunnel stecken. Für andere hingegen ist die New Yorker U-Bahn der Himmel auf Erden. So hat der berühmte Mode-Designer Alexander Wang einmal gesagt: »Andere Designer reisen rund um die Welt, um Inspiration zu finden. Ich setze mich einfach in die New Yorker U-Bahn.«

New York auf engstem Raum

Es ist nicht schwer zu erkennen, warum Wang mit der U-Bahn fährt, um sich inspirieren zu lassen. Eine Fahrt bietet auf engstem Raum alles, was New York spannend und aufregend macht. Nehmen Sie etwa die Nummer 7 vom Times Square nach Flushing. Die Linie führt vom geschäftigen Zentrum Manhattans quer durch Queens, den Stadtteil mit dem buntesten Bevölkerungsmix. Sie fahren auf Stelzen den Queens Boulevard entlang, wo sich indische, venezolanische und kolumbianische Nachbarschaften ablösen, und landen schließlich in Flushing – der größten Chinatown der Stadt. Wenn Sie an der Endstation auf die Main Street treten, fühlen Sie sich, als ob Sie in Shanghai angekommen sind. Alles ist in chinesischen Schriftzeichen markiert, inklusive der Straßenschilder, in den Geschäften wird ausschließlich Mandarin gesprochen.

Auf so einer Fahrt durch Queens erleben Sie die Dichte, das kulturelle Grundprinzip der Stadt, das nirgends so unmittelbar spürbar wird wie 20 Meter unter dem Manhattaner Asphalt. Dazu gehören das hautnahe Miteinander im U-Bahn-Waggon, die überfüllten Bahnsteige, die Treppenaufgänge, bei denen man sich Mühe geben muss, niemanden zu stoßen.

Das wirklich Spannende an der Überfüllung ist jedoch, wie die New Yorker damit umgehen. Da ist die eingespielte Choreografie, mit der diese an einer Station innerhalb weniger als einer Minute einen überfüllten Waggon komplett leeren und wieder füllen. Da ist der betörende Wirbel der Millionen, die zur Rushhour durch die Times Square Station strömen. Da sind aber auch die Kunst und Kreativität, die in der Mitte dieses geordneten Chaos gedeihen: die Bahnsteig-Musiker, die ihren Blues der kreischenden Bahn entgegenschmettern, die Kunstinstallationen, die mehr als 200 Stationen zieren.

Mit der Dichte kommt jedoch auch die einzigartige Vielfalt dieser Stadt. In jedem Waggon findet man einen Querschnitt durch die New Yorker Bevölkerung: den chassidischen Juden aus Brooklyn, die chinesische Familie aus Flushing, den Hipster aus Brooklyn, den Senegalesen aus Harlem, die mexikanische Mariachi-Truppe und den Wall-Street-Banker auf dem Weg zur Arbeit. Wenn es stimmt, dass die Subway eine eigene Nachbarschaft ist, dann ist sie »die new-yorkerischste«, die bunteste und die demokratischste. Gerade deshalb sollte man sie nicht einfach nur benutzen, um von Punkt A nach Punkt B zu gelangen. Man muss sie einatmen und in ihr aufgehen.

Einmal Um Die Welt Mit Der Linie 7

Steigen Sie am Times Square in die Linie 7. Nach 21 Stationen erreichen Sie die Endstation Flushing-Main St. in Queens. Tauchen Sie ein in New Yorks größte Chinatown. Besucher sind willkommen – zum Beispiel im Fu Run Restaurant in der Prince Street, nur Schritte von der Subway-Endstation entfernt. Legendär ist das Lamm nach Hausrezept (40-09 Prince St.; www.furunflushing.com; €€).

© P. McConville

Main Street in Flushing, der größten Chinatown New Yorks. 55 % der Bewohner sind asiatische Amerikaner.

Planet Brooklyn

Wer von Manhattan kommend an der Bedford Street, der ersten Station auf der anderen Seite des East River, aus der U-Bahn-Station steigt, merkt sofort, dass hier etwas anders ist. Das Tempo ist langsamer, weniger hektisch und die städtebaulichen Dimensionen sind menschlicher. Die Shops und die Cafés und auch die Menschen hingegen sind extravaganter, cooler, stylisher.

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UM in das Universum Brooklyn einzutauchen, reicht es, einen kurzen Spaziergang durch Williamsburg zu unternehmen: Von der Subway-Haltestelle Bedford Avenue laufen Sie die Avenue hinunter zur North 12th Street, dann links bis zur Kent Avenue. Dieser folgen Sie bis zur Metropolitan Avenue, auf der Sie wieder zur Bedford Avenue zurücklaufen. Unterwegs kommen Sie u. a. an der Brooklyn Brewery vorbei, dem Ursprungsort der Micro-Brew-Kultur (www.brooklynbrewery.com, 79 North 11th St.), an den mit Graffiti übersäten alten Lofts der Kent Avenue, die heute als Künstler-Ateliers genutzt werden, an der mittlerweile berühmten Konzertbühne »Music Hall of Williamsburg >>>«, an den Bars und Kneipen der Metropolitan Avenue und an den kleinen Geschäften der Bedford Avenue wie dem legendären Buchladen »Spoonbill and Sugartown« (218 Bedford Ave.) sowie samstags am Flohmarkt am East River.

Es ist noch keine 20 Jahre her, da galt man als verrückt oder extrem waghalsig, wenn man aus Manhattan über den East River nach Brooklyn zog. Die Mieten in Manhattan waren noch erträglich, alles spielte sich auf der Insel ab, das kulturelle Leben, das Nachtleben und das Geschäftsleben. Das restliche Stadtgebiet New Yorks, in puncto Fläche und Bevölkerung um ein Vielfaches größer als Manhattan, war ein unbekanntes, fremdes Land. Heute hat sich das alles dramatisch verändert. Wer sich für cool hält, lebt schon lange nicht mehr in Manhattan, sondern in den Brooklyner In-Bezirken Williamsburg, Cobble Hill oder Bushwick. Der Strom der Kulturbeflissenen hat sich umgekehrt. Wer auf der Suche nach den neuesten und besten Restaurants oder den neuesten Trends in Kunst und Musik ist, der setzt sich in die Linie L in Richtung Osten.

Jung, hip, kreativ

Angefangen hat alles damit, dass in Downtown Manhattan die Mieten dramatisch stiegen, nachdem Ende der 1980er-Jahre die Stadt mit ihrer Null-Toleranz-Politik erfolgreich die Straßen befriedet hatte. Leute mit gehobenen Einkommen und normalen »9 to 5«-Jobs trauten sich plötzlich in Viertel wie East Village, wo man zuvor nachts bestimmte Straßenzüge lieber gemieden hatte. Damit ging jedoch auch der Nährboden für jene Subkultur verloren, die Viertel wie das East Village in den 1970er-Jahren interessant gemacht hatten.

Die jungen Leute zogen über den East River nach Williamsburg, einem ehemaligen Lagerhallen- und Industrieviertel, in dem sie die gleichen Bedingungen vorfanden wie 20 Jahre zuvor im Village: geräumige Lofts, in denen Künstler und Musiker für ein paar Dollar wohnen konnten, wenn sie bereit waren, bröckelnden Putz, Badewannen in der Küche und Nagetiere in Kauf zu nehmen. Bis zum Ende der 90er-Jahre hatte sich Williamsburg dann laut dem Lifestyle-Magazin »GQ« zum »coolsten Stadtviertel der USA« gemausert. Die Partys im leeren McCarren-Schwimmbad sind legendär, in den großen Lagerhallen zwischen Bedford Avenue und East River experimentierten jeden Abend Garagenbands. Nicht wenige von ihnen schafften es später in die internationalen Charts wie die Strokes, LCD Soundsystem, Sharon Jones, Notorious BIG und Jay-Z. Rund herum entstanden Kneipen, Galerien und Cafés. Der Startschuss für den Umzug nach Brooklyn war gefallen.

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Immer weiter, immer tiefer

Immer neue Gebiete wurden erschlossen. Während sich die jungen Hipster in Williamsburg einnisteten, zogen die erwachsenen Kreativen, Schriftsteller und arrivierte Schauspieler nach Brooklyn Heights und Carroll Gardens. Das Viertel Park Slope südlich des Prospect Park wurde von jungen Familien bevölkert, die den günstigen Wohnraum schätzten, den nahe gelegenen Park, die baumbewachsenen Wohnstraßen und die relative Ruhe. Heute sind die Mieten in den begehrten Vierteln beinahe genauso teuer wie in Manhattan. In Williamsburg entstehen entlang des East River Hochhäuser mit Luxusapartments. Die junge Szene zieht dagegen weiter und dringt immer tiefer in den Stadtteil vor. Mittlerweile sind die Künstler in Bushwick, Red Hook und in Sunset Park angekommen und in die einstigen Künstlerlofts von DUMBO sind schon lange arrivierte Design- und Architekturstudios eingezogen.

Planet Brooklyn

Am besten ist der Geist Brooklyns, die Dinge etwas anders zu machen, vielleicht in der »Brooklyn Bowl« zu spüren. Die Bowl ist Gourmet-Restaurant, Bowling-Center, Bar und Konzert-Bühne, auf der Live-Bands spielen oder ein DJ auflegt. Hier ist immer was los (61 Wythe Avenue, www.brooklynbowl.com).

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Touren

Durchdacht, inspirierend, entspannt

Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie New Yorks beste Seiten kennen.

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Unterwegs in New York

Sechs Spaziergänge bzw. Vorschläge, sich dem »Planeten New York« zu nähern. Wer gut zu Fuß ist, schafft sie in den Mindestzeiten. Aber lassen Sie sich lieber Zeit. Es lohnt sich. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Ausflüge vor die Tore New Yorks.

Neu in New York? Ein paar Tipps

Sich in der Riesenstadt zurechtzufinden ist einfacher, als man denkt. Die Avenues (nummeriert oder mit Namen) verlaufen immer in Nord-Süd-Richtung, die nummerierten Streets immer von Osten nach Westen. Oberhalb des Washington Square Park trennt die 5th (auch Fifth) Avenue die Straßen in »East« und »West«.

Für die schönste (und anstrengendste) Art, in New York unterwegs zu sein – zu Fuß –, gilt folgende Faustregel: In Manhattan kommen auf eine Meile (ca. 1,6 km) zwanzig Häuserblocks. Bei strammem Marsch benötigt man eine Minute, um einen Block in Nord-Süd-Richtung abzugehen, für einen Block Crosstown, d. h. in Ost-West-Richtung, braucht man fünf bis acht Minuten.

Am Anfang oder am Ende eines New-York-Aufenthalts sollte ein Besuch des World Trade Center stehen, von dessen Aussichtsplattform man den schönsten Blick über die Stadt hat. Wer das erste Mal oder nur ganz kurz in New York ist, der erhält bei einer organisierten Stadtrundfahrt einen ersten Überblick (Auskunft: Stadtbesichtigung >>>). Im Zentrum kommt man am besten zu Fuß voran (machen Sie es wie viele New Yorker: Tragen Sie bequeme Laufschuhe!), entferntere Ziele lassen sich gut mit der Subway, der U-Bahn, erreichen. Auch das Busnetz ist gut ausgebaut, die Busse fahren entweder »Downtown« oder »Uptown« (von Nord nach Süd und umgekehrt) oder »Crosstown«, d. h. von Ost nach West und umgekehrt. Bei gutem Wetter ist die Erkundung per Fahrrad eine ideale Fortbewegungsart.

© Raupach/Schröder

Sonnenanbeter im Central Park

Midtown: Wo Das Herz Schlägt

Start und Ziel: Grand Central Terminal | Dauer: 4 Stunden

Tour 1

Diese Tour führt durch Midtown. Hier im Herzen Manhattans ist die Stadt so, wie man sie sich immer vorstellt: gigantische Wolkenkratzer aus Stahl, Beton und Glas, hastende Menschen, flackernde Lichter.

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Vom Grand Central Terminal auf den Broadway

Start und Ziel ist das Grand Central Terminal. Die prachtvolle Beaux-Arts-Architektur, die Kronleuchter, der Marmorboden verwandeln das imposante Gebäude in ein Kunstwerk.

Verlässt man den Bahnhof in Richtung 42nd Street, sieht man linker Hand das Chrysler Building mit seiner markanten Spitze in den Himmel ragen. Auf dem Weg entlang der 42nd Street in Richtung Westen trifft man an der Ecke 42nd Street/Fifth Avenue auf die New York Public Library, die zweitgrößte Bibliothek der USA. Bei schönem Wetter ist die Eingangstreppe ein beliebter Lunchplatz für die Angestellten der umliegenden Büros – genauso wie der hübsche Bryant Park hinter der Bibliothek.

Die Prachtstraße Fifth Avenue verdankt ihren Beinamen »Boulevard of Golden Credit Cards« Luxusläden wie Tiffany und Cartier, die alle zwischen der 49th und 59th Street liegen. Acht Blocks südlich, Ecke 34th Street/Fifth Avenue, erhebt sich der wohl berühmteste Wolkenkratzer der Welt in den Himmel: das Empire State Building. Erbaut wurde es 1929 – 1931 und seine Aussichtsplattform im 86. Stock ist einer der beliebtesten Plätze in Midtown Manhattan. Folgt man der 34th Street weiter in Richtung Westen, stößt man nach einem Block auf den Herald Square mit dem berühmten Kaufhaus Macy’s, von dem aus es auf den Broadway geht, die legendäre Amüsiermeile.

Acht Blocks weiter im Norden erreicht man den Times Square, auf dem Tag und Nacht das Leben pulsiert. Vor allem in den Abendstunden, wenn es schon dämmert, lohnt sich hier ein Besuch, dann versprühen die leuchtenden Reklametafeln an den Hausfassaden einen Hauch von Las Vegas im Herzen von Manhattan. Auf den Treppenstufen des Father Duffy Square kann man herrlich entspannen und das Spektakel auf sich wirken lassen.

Vom Broadway durch den Central Park zur St. Patrick’s Cathedral

Weiter nördlich auf dem Broadway wird es langsam ein bisschen ruhiger, bis man am Columbus Circle, wo das Time Warner Center mit seinen Luxusläden, Hotels und Restaurants in den Himmel ragt, einen Eingang zum Central Park, der »grünen Oase« Manhattans, erreicht. Im Park ist es nun jedem selbst überlassen, wie er dieses Naturreservat in östlicher Richtung durchquert. Auf der Grand Army Plaza ziehen zunächst die Pulitzer Fountain und die Pferdekutschen, die hier auf Kunden zu einer Fahrt durch den Central Park warten, die Aufmerksamkeit auf sich. Direkt gegenüber erhebt sich das Hotel Plaza, das 1907 im Stil eines französischen Châteaus erbaut wurde. Wieder geht es auf der Fifth Avenue entlang, diesmal in Richtung Süden, vorbei am Trump Tower – der Residenz des US-Präsidenten – mit seinem protzigen, verkitschten Atrium, in dem ein zweistöckiges Einkaufszentrum untergebracht ist, zur St. Patrick’s Cathedral, dem Sitz des New Yorker Erzbischofs.

Vom Rockefeller Center zum Grand Central Terminal

Direkt gegenüber der Kathedrale ragt das Rockefeller Center empor, mit seinen verschachtelten Hochhäusern eine Stadt in der Stadt und ein beeindruckendes Baudenkmal New Yorks. Im Winter, wenn der mit rund 30 000 bunten elektrischen Birnen geschmückte Weihnachtsbaum die Rockefeller Plaza erhellt, lockt hier eine berühmte Eisbahn Tausende zum Schlittschuhlaufen. Folgt man nun der Fifth Avenue bis zur 42nd Street und biegt dann auf dieser nach links ab, ist man fast am Ziel und Ausgangspunkt der Tour, am Grand Central Terminal. Hier laden im Untergeschoss Restaurants und Bars zur Erholung und Stärkung ein. Man hat es sich ja auch verdient!

Downtown: Wo Alles Begann

Start und Ziel: Civic Center – South Street Seaport Dauer: 4 Stunden

Tour 2

Im südlichen Manhattan begann der Aufstieg New Yorks vom kolonialen Handelsposten zur weltbekannten Metropole. Die Statue of Liberty, die Brooklyn Bridge und die größte Börse der Welt sind Symbole jener grenzenlosen Ambition, die die Stadt zu einem der wichtigsten Zentren der westlichen Welt gemacht hat. Aber auch Ground Zero befindet sich hier, Zeugnis des größten Terroranschlags in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika.

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Vom Civic Center an die Südspitze Manhattans

Ausgangspunkt ist das Civic Center, die »Stadt in der Stadt«, wo über 300 000 Angestellte der verschiedenen städtischen und staatlichen Behörden arbeiten. Entlang des Broadway in Richtung Süden kommt man am Amtssitz des Bürgermeisters und des Stadtrats vorbei, der City Hall. Das gegenübergelegene, 1913 erbaute Woolworth Building mit seiner Kupferkuppel war 17 Jahre lang das höchste Gebäude der Welt und leitete die Ära der Wolkenkratzer ein. Mit seinen gotischen Verzierungen und der prachtvollen Lobby, die man besichtigen kann, ist es bis heute eines der schönsten Gebäude der Stadt. Etwas weiter trifft der Broadway auf die Park Row und man biegt in die Vesey Street ein. Im Verlauf der Straße erreicht man das 1 WTC (One World Trade Center Center) mit dem 9/11 Memorial. Folgt man nun der West Street weiter Richtung Süden, lohnt ein Abstecher nach Battery Park City. Die Hochhäuser entstanden in den 1980er-Jahren auf künstlich aufgeschüttetem Untergrund, dem Aushub des World Trade Center. Hier kann man auf der Esplanade entlang des Hudson River flanieren und die großzügig angelegten Grünflächen genießen. Am Ende angelangt, erstreckt sich der Battery Park mit Castle Clinton, dem East Coast War Memorial, das an die verschollenen Soldaten des Zweiten Weltkriegs erinnert, und mit den Ferry Terminals. Hier gibt es die Karten für die Fähre nach Ellis Island, zur Statue of Liberty und nach Governor’s Island. (Fast) genauso gut und vor allem kostenlos ist eine Überfahrt mit der Staten Island Ferry. Die Strecke führt relativ nah an der Freiheitsstatue vorbei und bietet einen schönen Blick auf die Skyline von Downtown Manhattan.

Vom Broadway in die Wall Street

Verlässt man nun den Park Richtung Norden, steht man am Bowling Green, dem Beginn des Broadway, in dessen Verlauf man zur Trinity Church gelangt. Die Kirche mit dem ältesten Friedhof New Yorks bildet einen starken Kontrast zum hektischen Geschäftsleben, das hier im Financial District, der Welt der Banker und Broker, vorherrscht. Direkt gegenüber der Kirche beginnt die Wall Street, die legendäre Finanzstraße. Wo einst eine massive Schutzmauer das holländische Nieuw Amsterdam vor Indianern und Engländern schützte, steht die größte und wichtigste Börse der Welt, der New York Stock Exchange (NYSE). Die Federal Hall direkt gegenüber ist eine der Geburtsstätten der amerikanischen Nation. Wenige Häuser weiter informiert das Museum of American Finance über die Geschichte der amerikanischen Finanzwirtschaft.

Am Ende der Straße trifft man auf Hafenanlagen am East River, dem man Richtung Norden folgt. Am Ende wartet der South Street Seaport, der rekonstruierte alte Hafen mit historischen Schiffen, einer Shopping Mall, Restaurants und Bars. Wer jetzt noch Kraft und Lust hat, findet in der Park Row, in unmittelbarer Nähe des Civic Center, dem Startpunkt dieser Tour, den Aufgang zur Brooklyn Bridge (Treppenabgang von der Brücke an der Water St.). Wer nicht mehr ganz so fit ist, kann hier auch die U-Bahn nehmen, um nach Brooklyn zu gelangen. Dort lädt der Brooklyn Bridge Park (alter Name: Empire-Fulton Ferry State Park) vor allem in den Abendstunden zum Entspannen ein. Er liegt am Fuß der Brooklyn Bridge und von hier hat man einen wunderschönen Blick auf Manhattan.

Von West Nach Ost – Mit Der Seilbahn

Start und Ziel: 72nd St./Central Park – United Nations Dauer: 2 Stunden

Tour 3

Nicht nur in den Alpen gibt es Seilbahnen, auch das flache New York hat eine. Diese erklimmt zwar keine Berge, bringt aber ihre Gäste trockenen Fußes über den East River nach Roosevelt Island.

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Durch den Central Park zu den UN

Doch bevor man in die Gondel steigt, beginnt man einen schönen Spaziergang am Central Park. Betritt man den Park auf der Höhe der 72nd Street West, vor dem legendären Dakota Building, gelangt man in die Strawberry Fields, einen Garten mit einem Mosaik, den John Lennons Witwe Yoko Ono zur Erinnerung an den Beatle anlegen ließ. Von hier ist es nun jedem selbst überlassen, wie er den Park durchquert. Wir empfehlen Abstecher zur Bethesda Fountain, an The Lake und zu The Mall, einer Ulmenallee mit Skulpturen verschiedener Dichter und Künstler. Hier ist das Zentrum des Parks und mit Schaustellern und Musikern auch sein lebendigster Teil.

Nun verlässt man den Park an der Grand Army Plaza, um auf die Fifth Avenue zu gelangen. Folgt man hier der 59th Street weiter nach Osten, ragt auf der rechten Seite das 215 m hohe General Motors Building in die Höhe, einer der schönsten Bauten New Yorks.

Weiter auf der 59th St. steht an der Ecke zur Lexington Avenue Bloomingdale’s, das älteste und eines der berühmtesten Kaufhäuser der Stadt. Zwei Blocks weiter, an der Ecke 60th Street/Second Avenue, befindet sich der Eingang zur Aerial Tramway nach Roosevelt Island. Aus der Gondel (die Überfahrt kostet so viel wie eine U-Bahn-Fahrt: 2,75 $) hat man – gutes Wetter vorausgesetzt – einen sehr schönen und auch etwas anderen Blick auf Manhattan. Weiter geht es auf die First Avenue. Knapp 15 Blocks südlich liegt auf neutralem Boden – weder die USA noch die City of New York haben hier etwas zu sagen – das Hauptquartier der Vereinten Nationen, der United Nations, Endpunkt dieser Tour. In der frei zugänglichen Eingangshalle sind zahlreiche Kunstwerke und der UN-Souvenirshop untergebracht.

Chinatown Und Die Lower East Side

Start: 215 Centre Street | Ziel: Canal Street | Dauer: je nach Belieben

Tour 4

Diese Tour führt durch Chinatown und die Lower East Side, die klassischen Einwandererviertel von New York. Tauchen Sie ein in das bunte Chaos des chinesischen Straßenlebens und begeben Sie sich auf die Suche nach den Spuren der osteuropäischen Einwanderer der Lower East Side.

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Von Chinatown nach Little Italy ...

Idealer Startpunkt für diese Tour ist das Museum of Chinese in America am Rande von Chinatown. In der von der Künstlerin Maya Lin 2009 umgestalteten ehemaligen Maschinenwerkstatt erfahren Sie alles über das Leben der chinesischen Einwanderer in New York und in den USA. Von hier aus spazieren Sie die Grand Street hinunter und atmen das pralle Leben Chinatowns ein. Hier wird kaum noch Englisch gesprochen, selbst die Schilder sind in Mandarin. Erleben Sie den Straßenmarkt mit exotischen Früchten und Gemüse, die kleinen Geschäfte mit lebendem Fisch und gebratenen Vögeln. Straßenverkäufer bieten Snacks wie »Pork Buns« an, leckere chinesische weiche Brötchen mit Schweinefleisch. Schauen Sie auch einmal in eine der vielen chinesischen Apotheken herein mit ihren Wunderpulvern und Tinkturen.

Auf der Mott Street, insbesondere zwischen Kenmare und Worth Street, finden sich kleine Restaurants. Hier werden die Küchen der verschiedensten chinesischen Provinzen angeboten; die Mahlzeiten sind spottbillig. Auf der Grand Street, zwischen Mott und Mulberry, begegnen Sie den letzten Resten des alten Little Italy: dem kleinen Italian American Museum (155 Mulberry St.), dem Kruschtladen von Ernesto Rossi direkt gegenüber – er führt sein Geschäft in dritter Generation – und dem Lebensmittelgeschäft Di Palo (200 Grand St.).

... und über die Lower East Side wieder zurück

Überqueren Sie nun den Park an der Chrystie Street, wo chinesische Jugendliche oft das chinesische Volleyballspiel Nine Man spielen, und tauchen Sie in die Lower East Side ein. An der Delancey Street finden Sie das Lower East Side Tenement Museum, das Touren durch die Lower East Side veranstaltet und über das Leben der jüdischen Einwanderer informiert. Von hier sind es nur drei Straßen zur Eldridge Street Synagogue, die gleichzeitig ein kleines Museum beherbergt. Noch etwas weiter östlich, an der Ecke East Broadway und Canal Street, befindet sich das »Forward«-Gebäude, wo seit mehr als 120 Jahren die jüdische Zeitung »The Forward« herausgegeben wird.

Nun geht es wieder Richtung Westen. Auf der Canal Street ist es nicht weit zum Mahayana Buddhist Temple, dem größten buddhistischen Tempel New Yorks mit einer riesigen vergoldeten Buddha-Figur im Innern (133 Canal St.).

Ein Stück weit die Bowery hinunter biegt man rechts in die Doyers Street, eine winzige krumme Gasse am Rand von Chinatown. Sie war Anfang des 20. Jh.s berühmt-berüchtigt wegen der vielen blutigen Schlachten zwischen den Tong-Banden, die hier stattfanden. Laut Polizeistatistiken starben in keiner Straße New Yorks mehr Menschen. Heute ist die Doyers Street wegen ihrer Spielhöllen bekannt und wegen des hervorragenden Nom Wah Tea Parlor, das Restaurant und Teestube in einem ist und ebenfalls schon in der dritten Generation geführt wird (13 Doyers St., www.nomwah.com). Von hier ist es nicht weit zur Canal Street, die für ihre fliegenden Händler mit oft gefälschter Billigware berüchtigt ist.

Lower East Side kulinarisch

Wenn Sie die alte Lower East Side kulinarisch erleben möchten, bewegen Sie sich wieder ein Stück nördlich an die Houston Street. Dort finden Sie an der Ecke zur Ludlow Street das 130 Jahre alte Katz’s Delicatessen, das noch immer die besten Pastrami Sandwiches der Stadt serviert, die mittlerweile jedoch recht teuer geworden sind (205 East Houston St., www.katzsdelicatessen.com). Zwei Straßen weiter in der Orchard Street finden Sie das Russ & Daughters Cafe, ein alteingesessenes jüdisches Feinkostgeschäft mit legendären Heringsgerichten (127 Orchard St., www.russanddaughterscafe.com). Und wiederum eine Straße weiter lohnt es sich, bei Yonah Schimmel für einen Knish (Kartoffeltasche) vorbeizuschauen (137 East Houston St./Ecke Forsyth, www.yonahschimmelknish.com).

Lower East Side musikalisch

Jetzt sind Sie auch schon im Zentrum des jungen Nachtlebens der Lower East Side. Die angesagten Musikklubs liegen hier dicht beieinander: dazu gehören die Mercury Lounge (217 East Houston St., www.mercuryloungenyc.com), das Pianos (158 Ludlow St., www.pianosnyc.com), Arlene’s Grocery (95 Stanton St., www.arlenesgrocery.net), der Bowery Ballroom (6 Delancey St., www.boweryballroom.com) und die Rockwood Music Hall (196 Allen St., www.rockwoodmusichall.com).