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Autorin: Judith C. Vogt

Lektorat: Jörg Löhnerz

Korrektorat: Giulia Pellegrino

Satz und Gestaltung: Oliver Graute

Umschlagillustration: Florian Stitz

Karte: Robert Altbauer

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© Feder&Schwert 2017

E-Book-Ausgabe 2018

ISBN 978-386762-294-3

ISBN der gedruckten Ausgabe 978-3-86762-293-6

Phönix und Affe ist ein Produkt der Feder & Schwert GmbH unter Lizenz des Uhrwerk Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck außer zu Rezensionszwecken nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Die in diesem Buch beschriebenen Charaktere und Ereignisse sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit zwischen den Charakteren und lebenden oder toten Personen ist rein zufällig. Die Erwähnung von oder Bezugnahme auf Firmen oder Produkte auf den folgenden Seiten stellt keine Verletzung des Copyrights dar.

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Für Melissa und Tobias –

Everything changed when the Fire Nation attacked!

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Prolog

Die Affen hatten kein Verständnis dafür, dass Zhihou keinen Laut von sich gab. Sie waren laut, und sie ließen ihn wissen, was sie von ihm hielten. Den ganzen Weg durch den immer dunkler werdenden Bambuswald begleiteten sie ihn. Zu Beginn des Wegs vom Jadeband in die Hügel jenseits von Saruzi waren die aufragenden Halme fingerdick gewesen, hellgrün und bei jeder Berührung raschelnd. Am Boden hatte feuchtes, graues Laub seine Schritte verschluckt, doch das Wippen der Blätter in der Höhe über ihm hatte seinen Weg verraten. Der Bambuswald war dichter geworden, dunkler, dumpfer, wie etwas, das sich an sich selbst nährt und daran zu ersticken droht.

Manchmal führte Zhihou diese weglose Ahnung, die ihn antrieb, in die Irre, dann umstanden ihn die arm- oder sogar beindicken Stängel so dicht, dass es kein Durchkommen gab und er wie in einem monströsen Käfig gefangen war. Dann kehrte er um, folgte dem Keckern der fast unsichtbaren Äffchen über ihm und nahm einen anderen Weg. Er glaubte, ab und an Zwergmeerkatzen und Fauläffchen über sich von Halm zu Halm springen zu sehen, bloße Schemen und nicht größer als seine Hand. Sie trugen zum Rascheln bei, das ihn begleitete, und keckerten zudem ein ewiges Spottlied. Leise noch, manchmal näher, manchmal ferner.

Er folgte ihnen, ohne zu rasten, und ohne einen Laut von seinen Lippen. Schweiß ließ den Strohhut an seinen Haaren kleben und zeichnete dunkle Spuren in das offene Hemd. Er sah selten auf, zwängte sich durch die nun dunklen Tiefen des Bambuswalds.

Irgendwann lösten Gibbons und Stumpfnasenaffen die kleinen, koboldartigen Kreaturen ab. Sie waren bereits aufdringlicher, kletterten kopfüber nahe an ihn heran, und einer griff sogar nach dem Dao, seinem Säbel, den er in einer schmucklosen Holzscheide am Gürtel trug. Er scheuchte das Tier ohne ein Wort weg, es sprang an den nächsten Halm und zeigte ihm frech mit aufgerissenem Maul die spitzen Zähne.

Affen imponierte es, wenn man laut war. Zhihou war leise. Die Affen mochten ihn nicht. Sie wurden immer aufdringlicher, der Weg immer steiler, das Wetter immer schwüler, aber er ertrug es und setzte einen Fuß vor den anderen in das staubig-graue Bambuslaub. Schließlich der Tritt von etwas Großem ganz in seiner Nähe – ein Tiger? Ein Bär?

Zhihou sah auf. Einige ehrwürdige Affen waren gekommen, groß wie er, doch auf den Fersen kauernd. Ein Langnasenaffe war den anderen voran durchs Gehölz geschritten und sah ihn über die gewaltige Nase hinweg herausfordernd an. Flankiert wurde er von Pavianen mit zurückgezogenen Lefzen, die ihre Fänge offenbarten. Der größte von ihnen war ein Mandrill, rote Augen über der blauen Schnauze, die nicht von dieser Welt schien, wie eine Geistermaske beim Neujahrsfest in Inani. Zhihou blieb stehen, als die vier großen Affen ihn mit einem Fauchen dazu anhielten. Er verbeugte sich. Sie schrien und sprangen von ihren Fersen hoch, machten lange Sätze nach vorn und schlugen nach seinem Hut, seinem Haar, seinem Kopf, seinen Schultern. Sie keckerten, sie kreischten, und sein Herz hämmerte stumm. Über ihm zischten und schrien die kleineren Affen, und die Bambushalme wippten, als zöge ein Sturm herauf.

Rauschen und Schreien. Er hielt Kopf und Blick gesenkt, eine Hand an der Waffe, die andere am Hut. Schließlich griffen lange, seltsam fleckige Hände nach seinem Gesicht, krallten sich in seine stoppeligen Wangen und rissen seinen Kopf hoch, so dass er Auge in Auge mit dem Mandrill stand, der sein großes Maul aufriss und ihm den schlechten Atem eines alten Mannes entgegenkreischte. Eine Herausforderung.

Zhihou nickte. Es machte den Affen rasend, dass er keinen Laut von sich gab. Er ließ den Hut los, ließ die Scheide des Säbels zu Boden fallen, die Klinge blieb in seiner Hand zurück. Mit einem raschen Schnitt trennte er einen jungen Bambusstab zu seiner Rechten ab. Dabei blieb er, wie er war: Auge in Auge mit dem Mandrill. Die Affen kreischten aufgeregt – er hatte den Dao gezückt, und sie wussten, dass sie Stahl fürchten mussten. Doch sie wussten auch, dass ein einzelner Mann mit einem Dao nichts gegen eine Horde Affen mit ihren Zähnen und Krallen ausrichten konnte.

Zhihou ließ den Säbel jedoch neben die Scheide fallen – der Stab, nicht der Dao war die traditionelle Waffe des Affen-Chi Kung. Er packte den abgeschlagenen Bambushalm, der nicht einmal so breit wie sein Handgelenk war, mit beiden Händen. Der Mandrill ließ sein Gesicht los und hockte sich auf die Fersen, die roten Augen zusammengekniffen, der Bambushalm zwischen ihnen. Zhihou öffnete die Rechte und hob sie zum Gruß neben den knotigen Stab, dann brachte er die Arme nah an den Körper, kauerte sich ebenfalls auf seine Fersen. Der Mandrill überragte ihn nun.

Doch das Blaugesicht war nicht der erste, der angriff. Es waren die Paviane. Aus der Hocke schossen sie mit Gekreisch auf ihn zu, doch auch Zhihou sprang auf, stützte sich auf den Bambusstab und stieß sich damit in die Höhe. Über den beiden Pavianen schwebend erwischte er beide Schädel mit seinen Füßen, und die Affen wurden gegen Bambusstämme geschleudert. Auf der Stabspitze wirbelnd kam Zhihou wieder zu Boden, eine rasche Drehung auf einer Hand, ein Tritt zur Seite gegen den anstürmenden Langnasenaffen, dann kauerte er wieder, den Stab in beiden Händen. Lautlos, als sei nichts geschehen.

Die Paviane und der Langnasenaffe zischten vor Wut. Die Tiere im Laub machten ein Höllenspektakel, und Blätter, Stöcke und Erdklumpen rieselten auf Zhihou herab. Diesmal wartete er keinen Angriff ab, er ließ das vordere Ende des Stabs in einer weiten, wippenden Bewegung herumfahren und hielt damit die großen Affen auf Abstand. Er fuhr aus seiner zusammengekauerten Haltung auf, stützte sich erneut in einer raschen Bewegung auf den Stab, katapultierte sich in die Höhe und fand Halt an einem gewaltigen Bambushalm. Ein weiterer Schwung mit dem Stab und aus den Ästen tropften die Äffchen, die ihn von oben mit kleinen Wurfgeschossen und Spott bedacht hatten. Ein Sprung zwischen die Paviane, die sich aufgerappelt hatten, ein Stoß mit dem Stock, der einen Pavian zurückwarf, und nach einer Wende auf der Hand ein Tritt in die andere Richtung. Dann stand er vor dem Mandrill, der ihn mit zusammengekniffenen Geisteraugen ansah. Erneut kauerte sich Zhihou zusammen, wie es die Art des Affen ist.

Der Mandrill schrie den Stummen an, und dann ging es rascher, als Zhihou von dem trägen Alten erwartet hatte: In einer Taumelbewegung auf den Knöcheln der rechten Hand fuhr der Affe herum, griff mit der Linken nach dem Dao und sprang damit in die Dunkelheit des Bambuswalds.

Zhihou biss die Zähne zusammen, seine Linke löste sich vom Stab, griff nach der Holzscheide, mit einem weiten Schwung des Bambusrohrs verschaffte er sich Luft und setzte dem Mandrill nach.

Die Schreie der Affen wuchsen zu einer Kakophonie an, die die felsigen Hänge der Schattenwand zum Einsturz bringen wollten. Zhihou lief, ohne einen Laut, einen Affen verfolgend und verfolgt von den Geistern der Vergangenheit.

Der Mandrill führte ihn ins Heiligtum. Der Ort, den der stumme, getriebene Krieger suchte, um Frieden bei Unggoy, dem großen Affengeist zu finden, war eine sumpfige, zerfallene Stätte – niedrige Mauern um einen Teich, in dessen Mitte der Schädel eines gigantischen Affen ruhte. Der Blaugesichtige ließ den Säbel achtlos ins Wasser fallen.

Der Schädel ruhte inmitten einer unruhigen sumpfigen Quelle auf einem Felsen, der zwar behauen war, jedoch wirkte, als sei er von Unkundigen, von Kindern, von Wesen ohne Kunstfertigkeit behauen worden. Von Affen.

Er war gewaltig, und die Knochen schimmerten elfenbeinfarben und ohne Spuren von Verwitterung oder Verfall, als sei die Kreatur noch nicht lange tot und das Fleisch sauber abgeschält worden. Zhihou schauderte unwillkürlich: Bewohnten Kreaturen dieser Größe die Wälder der Affenprovinz? Waren sie Gott oder Monstrosität? Oder war dieser Schädel nur irreführende und sehr viel bessere Bildhauerkunst als der Fels, auf dem er ruhte?

Der Dao stak schräg im sumpfigen Wasser. Zhihou kniete davor nieder, sein Kopf so groß wie die Schädelhöhle, in die er starrte.

Er hoffte, hier Frieden zu finden. Vergebung. Erlösung sogar, von den Albträumen, von denen er nicht mehr wusste, welche von einem rachsüchtigen Geist und welche von seinem eigenen Gewissen hervorgerufen wurden.

Doch der Große Affe war trotz seines Wankelmuts ein ehrenhaftes Tier, und er würde ihm nicht vergeben, das begriff Zhihou, als er versuchte, seinen Geist zu klären. Er hatte bereits alle Opfer gebracht, die ihm einfielen: Er hatte nicht auf eine ehrenhafte Entlassung aus der Armee gewartet – er war desertiert. Er hatte nicht versucht, sich zu erklären – er war verstummt. Er hatte seine Mutter und alle Besitztümer zurückgelassen – er wanderte abgerissen durch Bambuswälder und schlug sich mit Affen. Er hatte alles hinter sich gelassen, um Vergebung zu finden, doch er las im leeren Blick des Schädels, dass er sie hier nicht finden würde.

Er blinzelte, warf mit einer Kopfbewegung die lästigen Strähnen aus der Stirn, die zu lang geworden waren, und wollte nach dem Dao greifen. Was tat er noch hier, wenn seine Bitte ihm ohnehin verweigert würde?

Die Affenprovinz war groß, und je weiter man in den Westen reiste, desto wilder wurde sie und desto rätselhafter waren die heiligen Stätten des großen Unggoy. Seine Reise hatte gerade erst begonnen.

Als er den umwickelten Griff des Säbels berührte, katapultierten ihn die Bilder in seinem Kopf regelrecht zurück. Er schlug der Länge nach auf der Wasseroberfläche auf, kleine Blättchen, die auf dem Wasser wuchsen, spritzten zu allen Seiten fort, und dann hieß sumpfiger Grund den Krieger willkommen.

Es ist die erste Nacht nach ihrem Tod. Sie kommt zu ihm, Lia-Anh, und er weiß, dass er nie eine schönere Frau gesehen hat, doch ihre Augen sind dunkel wie die Wunde, die die Waffe des Geisterdrachen in ihrer Brust hinterlassen hat. Alle drei scheinen zu blinzeln: Die Augen und der tiefe Einstich ins Herz, der die Frau tötete. In der schneeweißen Hand hält sie eine Zeichnung, wacklige Tintenstriche mit einer Kranichfeder haben drei Figuren auf das Blatt gebannt. Es war ihr Sohn, der noch am Nachmittag seinen Vater, seine Mutter und sich selbst zeichnete. Vielleicht fünf Jahre war er alt.

Lia-Anh hasst ihn, Zhihou, noch mehr als ihren Mörder. Sie hasst das Werk, das seine Zunge anrichtete.

Ihn zu quälen ist ihr nicht genug, doch sie sagt ihm nicht, was sie verlangt, was ihr Frieden schenken würde. Sie kann es ihm nicht sagen, denn sie weiß es nicht. Nichts wird je den Schmerz lindern, den sie erlitt.

Zhihou liegt auf dem Boden, und Affen halten ihn fest. Kleine Meerkatzen umklammern seine Finger. Gibbons pressen mit der Kraft ihrer langen Arme die seinen am Boden fest. Paviane fixieren seine Beine. Ein Mandrill sitzt auf seiner Brust und schreit ihn an. Eine Stimme in seinem Kopf, eine große, alte, gewaltige Stimme sagt: »Du hast keine Ehre mehr. Ich bin nicht mehr dein Verbündeter.«

Zhihou hat in der Dunkelheit der Nacht die letzte Mauer erklommen, hinter der der Bleiche Geist sich sicher fühlte. Der Mann mit der weißen Geistermaske glaubt, nun alle etwaigen Verfolger abgehängt zu haben, doch der Affe hat den Phönix ausgetrickst. Er hat seinen Auftrag ausgeführt. Er beobachtet, in welches Haus der Bleiche Geist geht, hinter welcher Tür er die Maske ablegen wird. Es ist das Haus von Yip Huan, einem Mann, der niemals auffiel und keine politische Meinung hatte. Außer, wenn er die Maske des Bleichen Geists aufsetzte.

Zhihou ist der einzige, der die Identität des Geists kennt. Monatelang hat er darauf hingearbeitet. Er sitzt auf der Mauer und starrt auf die dunkle Holztür, hinter der der Geist verschwunden ist. Er muss nun zurückgehen und sagen, was er weiß.

In dieser Version der Geschichte springt aus dem Nichts ein Affe auf ihn herab und beißt mit seinen scharfen Zähnen nach seiner Kehle.

»Lieber tot als ohne Ehre«, flüstert Zhihou, und das sind seine letzten Worte.

Aber so war es nicht.

Tausend Affen halten ihn fest, der Mandrill nimmt einen scharfen Stein und schneidet ihm die Zunge heraus. Dann die Augen. Dann das Herz.

»Du hast kein Herz«, hört er die Affen keckern. »Du hast keine Ehre.«

Zhihou will sprechen, doch er hat keine Zunge mehr, und die Affen machen sich über die Leckerbissen her.

Zhihou erwacht aus jeder Vision in eine neue, schrecklichere. Nach Träumen voller Schmerz und Selbsthass kniet er vor einem gewaltigen Affen, dessen kohlschwarze Augäpfel so groß wie Zhihous Kopf sind. Der Affe hat ein erstaunlich menschliches Gesicht, ein gedankenvolles, runzliges, braunes Gesicht umgeben von strahlend goldenem Haar. Zhihou will sprechen, er will fragen, was er tun soll. Ob er sich im Jadeband ertränken soll, doch er kann nicht sprechen. Er ist stumm.

Unggoy, der Affe, antwortet, seine Stimme dröhnt in Zhihous Kopf: »Du bist verlassen, Zhihou. Kein Tiergeist wird sich deiner annehmen, denn du hast dem Phönix gefrevelt und ihn musst du um Vergebung bitten, nicht mich.«

Zhihou nickt, Tränen schießen ihm in die Augen.

»Du musst dem Weg des Phönix folgen, er wird dich zu dem einzigen Ziel führen, das du noch haben kannst.«

Zhihou spürt, dass kalte Hände nach seinem Gesicht greifen – es ist nicht der Mandrill, sondern es sind zarte Frauenhände, zwischen zwei Fingern der rechten Hand steckt eine Kranichfeder, von der die Tinte tropft. Sie ist es – sie steht hinter ihm. Yip Lia-Anh, die Frau von Yip Huan, den er verraten hat. Sie lässt seinen Kopf los, und kurz schießt ihm Erleichterung durchs Blut: Vielleicht wird er wenigstens von ihr erlöst werden! Doch dann berührt sie ihn wieder, diesmal mit der Spitze ihrer Kranichfeder und sie schreibt ihm ein einziges Schriftzeichen in den Nacken, zwischen die Tätowierungen, die seinen Rücken vom Gürtel bis zum Haaransatz oberhalb des Halses bedecken. Mit brennendem Schmerz bohrt sie eine Silbe in seine Haut: Leid.

»Erlösung«, fährt Unggoy, der Große Affe, fort, und so wie das Schriftzeichen brennt, so brennt auf einmal die Hoffnung in den Augen des Tiergeists. Zhihou streckt seine Hand aus …

… und umfasste den Griff des Daos. Er lag im Wasser, der Sumpf sog an ihm, die Kälte umspülte ihn. Mit einem heftigen Ruck, der in allen unterkühlten Muskeln schmerzte, setzte Zhihou sich auf. Alles tat ihm weh. Die Finger der Rechten hielten den Dao. Seine Augen hefteten sich auf die Klinge. Sie war verrostet.

Es war nicht die Art von Rost, die man mit Nelkenöl entfernen konnte. Dieser Dao war so verrostet wie ein Schwert, das tausend Jahre lang im Sumpf gelegen hatte. Das Schwert eines toten Kriegers der Vorzeit. Schwarzbraun, die Klinge von Rissen und Beulen durchzogen. Zhihou schluchzte beinahe auf, doch dann brannten sich die Tränen still ihren Weg über seine Wangen.

Kurz flammte Protest in ihm auf: War er denn der erste Mensch, der einen anderen verraten hatte? Hatte er das verdient für eine einzige Tat seiner Zunge? Hatten nicht seine Arme, seine Hände, die die Waffe führten, schon früher Leid und Tod gebracht? Und war es nicht der Geisterdrache des Generals gewesen, der Meister Huan und seine Familie getötet hatte? Warum wurde nicht er heimgesucht, getrieben, verbannt und verflucht?

Aber Zhihou hatte keine Stimme und konnte diese Fragen nicht stellen. Und die Affen lasen weder Gedanken noch antworteten sie auf Fragen. Er stand auf, schob den Säbel vorsichtig in die Scheide und verließ den heiligen Ort seines ehemaligen Schutzgeists.