Metainformationen zum Buch

Buchidentifikation: (EBI)
[Marie de Sade|Börner 4: Vorschuß|2] [2017-12-28T09:41:33Z] [20|b943w-9849-S8g2-7Qw3]
Sprache
de
Buchtitel
Vorschuß
Untertitel
Börner 4; Textausgabe
Beschreibung

Tinchen wagt einen neuen Versuch und trifft ihren Börner Thomas zu einem romantischen Stelldichein im Landesmuseum. Im Bereich der Deutschen Romantik fühlen sich die beiden schnell in die Atmosphäre ein und kommen sich näher, doch Thomas befällt eine bedenkliche Unruhe, ein Fluchtreflex, der nur schwer zu bändigen ist. Was ist des Pudels Kern dieser Unruhe und Unsicherheit?
Tinchen bekommt schließlich bei diesem Treffen heraus, was in ihm steckt …

Autorin (Text, Vorwort, Auszeichnungssprachen)
Marie de Sade
Mitarbeiter (Vorwort, Auszeichnungssprachen, Graphiken, Korrekturleser)
Dr. Olaf Hoffmann
Mitarbeiterin (Korrekturleserin, Muse)
Inken S.
Impressum
Kontakt bei BookRix: M.d.S. http://www.bookrix.de/-if4897c4a0f7965/
email: marieds@yahoo.com
Mehr Bücher von M.d.S. bei BookRix:
http://www.bookrix.de/books;user:if4897c4a0f7965.html
Personeneintrag bei der DNB:
http://d-nb.info/gnd/1108526314
Erstellt
2017-11-28/29, 2017-12-27
Letzte Bearbeitung
2018-06-26T23:00:00Z
Datum (Auflage 1)
2017-11-29
Datum (Auflage 2)
2018-01-15
Datum (Auflage 3)
2018-07-01
Format
application/epub+zip
Werktyp
Text
Schlüsselwörter, Themen
Museum, Romantik, Liebe, Vorschuß, Partnerbörse im Netz, online Dating, Sex an öffentlichen Orten, Romantisches Stelldichein, Deutsche Romantik, Fluchtreflex, des Pudels Kern, Kunst, Skulptur, Gemälde, Landesmuseum
Publikum, Zielgruppe
Jugendliche, Erwachsene

Börner 4

Vorwort

Zum Inhalt

Diese fiktive Kurzgeschichte ist vielleicht erotisch, vielleicht auch eher humoristisch, wobei das eine das andere nicht ausschließt oder auch bedingt. Was als erotisch oder auch als humoristisch empfunden wird, ist aber auch eine Frage des Geschmackes und der persönlichen Assoziation oder Erfahrung.

Technisches

Bei diesem Buch handelt es sich um eine vereinfachte Textausgabe. Anders als die Originalausgabe enthält dieses, einmal abgesehen vom Titelbild, keine Graphiken und als Voreinstellung nur eine einfache Stilvorlage ohne Farbangaben. Diese Ausgabe ist besonders geeignet für Präsentationsprogramme, Geräte und Konversionsskripte, die EPUB nur sehr rudimentär interpretieren können. Für Programme, die das Format EPUB korrekt interpretieren, ist dringend die Originalausgabe zu empfehlen.

Vorschuß

Mit Thomas, meinem Börner, hatte ich mich ja bereits per Nachrichten über die Partnerbörse auf ein weiteres Treffen geeinigt, nachdem das erste im Georgengarten fehlgeschlagen war, das zweite nach einem erquicklichen Gespräch zum Beginn aber ein abruptes Ende aufgrund eines Mißverständnisses gefunden hatte.

So rief ich also an: „Hallo Thomas, mein Börner, ich bin’s, Tinchen, deine Perle!“
Er erwiderte: „Oh, hallo Tina.
Schön, daß du anrufst. Wir müssen ja noch einen Termin für unsere nächste Verabredung vereinbaren!“
Ich pflichtete ihm bei: „Genau, genau.
Wir sollten mal zu Potte kommen!
Was hast du dir denn vorgestellt, nachdem unsere ersten beiden Versuche nicht so ideal verlaufen sind?“
Thomas war etwas ratlos: „Hmm, tja, weiß nicht so genau. Besser jedenfalls nicht noch ein Mißverständnis, das belastet doch sehr. Hmm, tja, wie wäre es mit irgendwas mit Romantik und so?“
Ich dachte einen Moment nach, meinte daraufhin: „Mit Romantik und so - auf was für Ideen du kommst!
Faszinierend!
Ich bin ja eigentlich nicht so der romantische Typ, bin jedoch gleichfalls gerne neugierig, probiere ferner gerne mal etwas Neues aus, also warum nicht Romantik, ein romantisches Stelldichein gewissermaßen, mal was anderes, wird bestimmt interessant und kann ganz schön sein, stelle ich mir so vor.
Naja, im Georgengarten hätte es schon im stereotypen Sinne romantisch werden können, bei dem Gartentyp im Dämmerlicht, hätte schon was gehabt, hat sich indessen letztlich zum Fehlgriff entwickelt …“
Thomas gab mir Recht: „Stimmt. Haben wir irgendwie vermurkst.
Da habe ich mich mit dem romantischen Vorschlag nun etwas in die Bredouille gebracht, denn ich habe mir da nichts Konkretes überlegt …“
Ich grübelte mit: „Hmm ja … schwierig … knifflige Aufgabe, so mitten in der Stadt Romantik, ohne schon wieder Park. Schwierig … … …
Oh, mir fällt etwas ein zu Romantik, eignet sich auch für ein Treffen …“
Thomas atmete erleichtert auf, fragte: „Was denn?“
Ich rückte mit meiner spontanen Idee heraus: „Landesmuseum, Landesgalerie, da gibt es eine Sektion Deutsche Romantik, das sollte es doch wohl tun, also Deutsche Romantik, da sind wir doch mittenmang quasi, praktisch an der Quelle!
Wenn uns da nicht romantisch wird, wo sonst?“
Thomas wirkte überrascht: „Oh!
Museum?
Deutsche Romantik?
So verstehst du das?
Tja, also gut, also gut, ich bin dabei, warum nicht?“
Ich erwiderte: „Prima, Freitag Nachmittag ist dort für umme. Kannst du, sagen wir mal, um fünfzehn Uhr?“
Thomas bestätigte: „Okay!
Kann ich einrichten.“
Ich entgegnete: „Fein, dann halten wir das so fest, diesen Freitag um fünfzehn Uhr in der Deutschen Romantik. Also Landesgalerie ist ganz oben, beim Kircheninventar und den Gekreuzigten rein, bei den Rembrandts, dem Barock und so durch bis ziemlich hinten, wirst es schon finden.“
Thomas war zuversichtlich: „Sollte kein Problem sein, hoffe ich jedenfalls.“
Ich verabschiedete mich erfreut über die neue Verabredung: „Also gut. Dann bis denne!“
Thomas grüßte zurück: „Ja, freue mich schon!“
Ich lachte und meinte zum Schluß erst: „Und ich erst auf die Romantik!
Da wird mir schon ganz wohlig natürlich, auch ein wenig stürmisch im Gemüte!“
Wir lachten beide, bevor wir das Gespräch beendeten.

Ich sann noch etwas nach, die Romantik, tja, klar, also einerseits die Abwendung von den klassischen Formen und Ausdrucksformen der Antike. Sie steht indessen genauso im Spannungsfeld zu Kants Idee, den eigenen Verstand insbesondere im Sinne der Naturwissenschaften zu verwenden. Goethe war da mit seiner Idee der Unmittelbarkeit bei seiner Farbenlehre schon an Grenzen gestoßen, die wir heute klar als die Überlegenheit der naturwissenschaftlichen Methode sehen, bei denen Meßinstrumente als gleichwertig, ergänzend oder gar überlegen gegenüber der bloßen Sensorik des Menschen angesehen werden.
Die Romantik steht da mehr zur Hinwendung zur Natur, dem direkten, unmittelbaren Erlebnis, der Emotion, der subjektiven Wahrnehmung der Natur und Wirklichkeit, wobei zu jener Zeit im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert die Romantik schon vor von Menschen geprägten oder verhunzten Kulturlandschaften oder gar künstlich angelegten Burgruinen stattfand, in romantisch angelegten Gärten wie eben dem Georgengarten, der natürlich von vorne bis hinten geplant ist, hinter dem mathematische Modelle stecken, um romantisch zu wirken. Romantik ist also heute immer nur eine Illusion, eine Fassade, das war mir schon klar.

Willküren