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Michael Grauer-Brecht

WeltenBand

Wiedersehen im Goldenen Zeitalter

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© 2017 Michael Grauer-Brecht

Lektorat, Korrektorat: Dr. Matthias Feldbaum

Herausgeber: ELYAH Team e.V.

Weitere Informationen unter www.elyah.net

Verlag und Druck: tredition GmbH

Grindelallee 188, 20144 Hamburg

ISBN
Paperback:978-3-7439-4228-2
E-Book:978-3-7439-4290-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Vorwort

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

da ist er nun, der Folgeband des Buches SternenMensch. Ich fühlte mich gedrängt, den zweiten Band möglichst schnell niederzuschreiben.

Er führt die Geschichte der Protagonisten in den versunkenen mystischen atlantischen Welten des ersten Bandes weiter. Er taucht in das Geschehen um den atlantischen Schöpfungsmythos und die damit verbundenen Konflikte ein. Lassen sie sich in außergewöhnliche Fantasien entführen und Lösungsansätze aufzeigen. Auch an Spannung wird es in diesem Band nicht fehlen.

Wieder waren wir ein atlantisches Kleeblatt, dem ich dieses Buch widme. Karin, Michael, René und ich tauchten gemeinsam in die geheime Welt von Atlantis ein; Weggefährten auf dem Pfad zu neuem Bewusstsein, alternativer Lebensweise und Spiritualität.

Nun bleibt es mir nur noch, meinem Team zu danken, das die Bücher mit korrigierte. Ich danke den Lektoren und allen Menschen, die an der Produktion der beiden Bände beteiligt waren!

Herzlichst

Ihr ergebener

Michael Grauer-Brecht, Bernolsheim im Mai 2017

Kapitel 1

Die Atmosphäre im Lichtschiff war stickig und trübe. Stan lag in seiner Zelle und hörte das leise Summen der Aggregate des Antriebsystems des Lichtschiffes. Seine Reise nach Malath musste eigentlich bald vorüber sein, denn nach seinem Zeitempfinden war er eine gefühlte Ewigkeit unterwegs. Malath war nicht so weit von der Erde entfernt und somit müsste er dort bald angekommen sein.

Langsam drehte und schwenkte sich das Lichtschiff hinein in den Orbit um Malath und erwartete die Landeerlaubnis vom zentralen Bewusstsein des Planeten. Malath, ein üppig grün bewaldeter Planet, auf dem Sumpfwesen lebten, die dort eine großartige Kultur aufgebaut hatten. Von Malath kamen viele Impulse, die ins gesamte Universum der Dualität hinein gesendet wurden.

Malath steht für Wissen, steht auch für Kunst und Kultur und für die Schönheit der Seins-Ebenen jenseits der Vorstellungswelten, einen Bereich, den wir heute Fantasie nennen.

Die Landeerlaubnis wurde erteilt und das Lichtschiff setzte sanft auf der Planetenoberfläche auf, genau dort, wo sich eine große Einrichtung befand, in die Wesenheiten gebracht wurden, die sich in einem Zustand der geistigen Verwirrung oder der körperlichen Erkrankung befanden. Diese Zustände waren auch in der vergangen Zukunft durchaus bekannt, denn es ging immer wieder um das Gleichgewicht und die Harmonie aller Kräfte. Wenn dieses Gleichgewicht nicht hergestellt ist, kann ein System, egal ob körperlich oder feinstofflich in eine Reaktion gelangen, welche als Ungleichgewicht zu bewerten ist.

Stan war in solch einem Ungleichgewicht. Er wollte das Beste, doch das Beste war hier nicht erreichbar. Denn durch seine Methode brachte er auf der Erde dem atlantischen Bewusstsein ein großes Ungleichgewicht. Und das atlantische Bewusstsein musste ihn ausspucken, wie man sich nach dem Genuss einer reifen Kirsche des Steines entledigen muss. Stan war dieser Stein und somit war er jetzt auf Malath und erwartete die Dinge, die jetzt kommen sollten.

Kapitel 2

Aruna befand sich in der Halle der Prismen. Es gab heute viel zu tun.

Die Unruhen auf Atlantis waren abgeebbt und ein scheinbarer Friede war wieder hergestellt. Die Mapo-Pflanzen litten sehr unter der toxischen Reaktion der Erde, aber durch das neue Bewässerungssystem, das die Lemurianer entwickelt hatten, waren die Ernteausfälle doch nicht so hoch, wie Aruna es vermutet hatte. Somit war die Ernährung in Atlantis für diese Zeitperiode gesichert.

Selbst die Kristalle schienen heute etwas trüber zu sein als sonst. Aber Aruna verrichtete ihre Arbeit an den Kristallen mit großer Sorgfalt und Hingabe. Ich vermisse Deklet, dachte sie bei sich, als sie den jungen Seelen-Kristall eines kleinen Lemurianers liebevoll umhegte. Aber Deklet war in dieser Zeitperiode in seine Heimatwelt zurückgekehrt, um dort die Arbeit an Stan vorzubereiten, denn er verfolgte einen großen Plan. So wird Deklet auch in absehbarer Zeit nicht auf der Erde bei ihr sein können. Sie vermisste ihren Lehrer und somit kam es in ihr zu einer gewissen Traurigkeit, die sie aber durch ihre Konzentration auf ihre Arbeit und mit der Bereitung des neuen Bewusstseins für den kleinen Lemurianer, der vor wenigen Minuten das Licht der Welt erblickt hatte, hinwegfegte.

Danach ging sie eilig zu ihrem Domizil in ihrer Residenz, wo sie von einer Dienerin erwartet wurde, die ihr riet, sich doch noch ein wenig hinzulegen, denn Aruna sah sehr müde aus. Die Ereignisse der letzten Wochen und Zeitdekaden hatten sie doch sehr angestrengt. Sie gehorchte ihrer Dienerin und suchte ihr Gemach auf. Sie war nicht wenig erstaunt, als sie in das breit grinsende Gesicht von Gwen blickte, welche sich in ihrem Zimmer befand. Dies war zwischen der Dienerin und Gwen abgesprochen, denn man wollte sie überraschen. Gwen hatte dort nach alter irischen Tradition eine irische Teetafel aufgebaut und hatte sogar einen Kuchen gebacken. Dafür hatte sie extra gelernt, aus den atomaren Zusammenhängen von Atlantis auch solche Dinge wie Mehl, Butter, Eier usw. zu manifestieren. Dieses war ein sehr schwieriges Unterfangen, denn die technischen Geräte, die man benötigte, konnten nicht manifestiert werden und so musste sie sich eines Erdofens bedienen, den ihr das Zentralbewusstsein zur Verfügung gestellt hatte.

„Oh, es gibt Kuchen“, jubelte Aruna. „Ich habe lange keinen Kuchen mehr gegessen und immer Mapo ist auch langweilig.“ Es tat gut in einer ungezwungenen Atmosphäre zusammenzusitzen. Sie schlürften ihren manifestierten Tee, aßen ihren Kuchen und unterhielten sich über eine Zukunft, die sie beide kannten, von der aber niemand in Atlantis wusste. Es tat den beiden Frauen gut, von ihren neuen alten Zeiten zu plaudern, in der sie ein völlig anderes Leben hatten, ein Leben jenseits der Vorstellungen von Atlantis.

Kapitel 3

Verschwitzt und völlig in Spielleidenschaft tobte Lea durch die Lüfte. Ein Matah-Spiel. Lange hatte sie sich dem Sport nicht hingegeben und Lea genoss es in ihrer Mannschaft den wild kreisenden Ball aus Federn durch die Luft zu jagen. Es war ein ähnliches Spiel, wie in ferner Zukunft das Volleyballspiel sein wird. Es wurde über ein Netz gespielt, nur eben dreidimensional. Die Tiefe des Raums und auch der dimensionale Raum spielten bei diesem Spiel eine wichtige Rolle. So war es wichtig, dass es auch möglich war, durch die Dimensionen zu springen, um dem Ball nachzujagen und ihn über das gegnerische Netz zu schleudern. Lea liebte dieses Spiel. Lemurianern war es eigentlich nicht möglich das Spiel zu spielen, aber sie hatte von Aruna eine Flugscheibe zur Verfügung gestellt bekommen, welche auch dimensionale Sprünge zuließ. Somit konnte sie an diesem Spiel teilnehmen. Es war für sie immer wieder eine große Freude, nach den Aufgaben der täglichen Arbeit in den Mapo-Feldern einen Ausgleich im Metah-Spiel zu finden. Die Energie dieses Spiels war sehr hoch. Solch ein Spiel wurde über sechs Stunden gespielt und somit war Lea danach auch körperlich recht erschöpft, was sie aber sehr genoss, um anschließend in den heißen Quellen der Gebirge ein Bad zu nehmen und sich danach wohlig ausgestreckt auf einem Moosbett zusammenzurollen, so wie es Lemurianer eben taten, wenn sie zur Ruhe kamen. Nun, zur Ruhe kam Lea in letzter Zeit nicht oft, das war aber auch nicht so wichtig. Denn ein Lemurianer schlief circa zwölf Stunden in einem Monat, also hatte auch sie nicht sehr viel Schlaf nötig. Sie war mittlerweile eine große Lemurianerin geworden. Durch die letzten Zeitdekaden und durch das Erleben des Fast-Zusammenbruchs des atlantischen Äons musste sie diese Energie ausgleichen und entschloss sich dies in ihr Körperwachstum zu stecken. Sie wurde zu einer großen, stattlichen Lemurianerin, die fast alle Lemurianer um einen Kopf überragte. Aus der Kleinen war jetzt eine Große geworden. Auch hat ihre Verantwortung in Lemurien zugenommen, denn sie war in den Rat von Lemuria gewählt worden. Dort war sie für die Verwaltung und die Organisation aller Agrarprojekte von ganz Atlantis zuständig und damit war sie vollends ausgelastet. So genoss sie den Ausgleich im Spiel und freute sich immer wieder, wenn sie den Ball erhaschen und ihn über das Netz der gegnerischen Mannschaft schleudern konnte.

Sie spielte gerne gegen die Shoumana, denn sie liebte es, wie die Shoumana funkelten, wenn sie sich ärgerten. Und das war für Lea immer wieder ein schöner Anblick. Ja, man kann sagen, Lea war ein kleiner Schalk, der insgeheim auch ein wenig Schadenfreude empfand, wenn sie Shoumana zum Strahlen brachte.

Kapitel 4

Von einer Eskorte von Rhianis-Bewohnern begleitet, verließ Stan das Lichtschiff und wurde zu seinem neuen Domizil für die nächste Zeit gebracht. Seine Beine schienen ihm nicht mehr wirklich zu gehorchen, was daran lag, dass man ihm zur Beruhigung und zum Ausgleich seines Systems kleine Celenit-Plättchen an die Beine geklebt hatte.

Die Rhianis waren Meister des Ausgleichs und der Heilkunst. Sie benutzten Kristalle und andere diverse Mineralien zum energetischen Ausgleich eines Systems und so wurde der Celenit eingesetzt, um ein angespanntes Nervensystem eines Humanoiden zu beruhigen.

Dies erweckte in Stan jedoch den Eindruck, dass seine Beine zentnerschwer und wie Blei wären und er darüber seine Agilität, die ihn sonst auszeichnete, verloren hatte. Er dachte an Atlantis und innerlich an die vertane Chance. Er fühlte sich von Wesenheiten hintergangen, die ihm zuvor sehr viel bedeutet hatten. Ein großes Unverständnis machte sich in ihm breit und all das nagte an seinem Herzen und an seinen Empfindungen. Er spürte, wie in ihm Groll aufstieg. Groll darüber, dass man seine Vorgehensweisen und Sichtweisen nicht teilte und dass man ihn, so wie er es empfand, hintergangen hatte und ihn hier auf diesem gottverlassenen Planeten Malath entsorgt hatte.

Stan und sein Gefolge, welches ihm Aruna zusammengestellt hatte und das aus verschiedensten Wesenheiten von Atlantis bestand, erreichten das, was in den nächsten Monaten ihr Zuhause sein würde: ein riesiger Rundbau, gelegen in einer Waldlichtung, umgeben von einem träge fließenden Fluss.

Dieses Gebäude war nur über Brücken erreichbar. Der Rundbau entsprang den architektonischen Vorstellungen der Ottus und war aus reinem Naturstein. Das Innere des Gebäudes war sehr hell und licht gestaltet. Die Einrichtung war spärlich, aber elegant und alles Notwendige war vorhanden.

Stan ertappte sich bei dem Gedanken, dass Aruna alles perfekt vorbereitet hatte. Selbst ein menschliches Badezimmer aus der Zukunft war gestaltet worden, sodass für allen menschlichen Komfort gesorgt war.

Seine Entourage bezog die für sie vorgesehenen Zimmer, in denen jedes Wesen genau das vorfand, was es in seiner Spezifikation benötigte. So gab es zum Beispiel im Rhianis-Zimmer eine Schlafstange, an die sich ein Rhianis hängen konnte, um in der Nacht zur Ruhe zu kommen. Selbst für die unterschiedlichen Atmosphären war gesorgt, nur in den Gemeinschaftsräumen gab es eine einheitliche Atmosphäre, die allen Wesen zuträglich war. Das gesamte Haus war von angemessener Größe und wurde von einem Stab von zwanzig Lemurianern betreut und versorgt. So hatte man alles für das Wohlbefinden der Reise- und Heilungsbegleiter von Stan getan und alle konnten sich um die Heilung Stans kümmern.

Nach atlantischem Wissen ist es notwendig und wichtig, dass das Umfeld für Heilung und Harmonie eine wesentliche Rolle für den Heilerfolg spielt. Nicht nur allein der Kranke steht im Mittelpunkt, sondern auch sein gesamtes Umfeld muss betrachtet, betreut und vorbereitet werden, denn darüber lenken sich Energien von Wohlbefinden und Zuversicht. Dies alles ermöglicht dem geschundenen Kranken, in sich eine emotionale Stabilisierung zu empfinden.

Behandlung und Rehabilitation sind in atlantischer Philosophie eins und können nicht voneinander getrennt werden.

Stans Zimmer war mit allem erdenklichen Komfort ausgestattet. Neben der menschlichen Schlafstätte war ein sehr großer Raum mit hohen lichtdurchfluteten Fenstern, einer weit auslaufenden halbrunden Terrasse, die mit Möbeln bestückt war. Im Zimmer befanden sich mehrere Möbelstücke und unter anderem ein riesiges Kissen, das auf dem Boden lag.

Plötzlich spürte Stan an seinem Bein einen Stoß. Er dreht sich um und dort stand seine marsianische Katze, die er, als er auf den Lichtkriegerschulen des Mars war, betreute. Jetzt wusste er, wofür das Kissen auf dem Boden war. Er war sehr erfreut darüber, etwas Vertrautes aus seiner alten Zeit hier auf Malath vorzufinden und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

Kapitel 5

Wohlig strich sich Deklet mit seiner großen Pranke über seinen Drachenbauch. Er hatte einiges an Energien zu sich genommen und war nun gesättigt. Morgen würde er aufbrechen, um mit der Heilarbeit für Stan zu beginnen. Nach Malath wird ihn sein Weg führen und so genoss er seine letzten freien Stunden in seiner Heimatwelt. Er nahm sich vor, noch einen kleinen Ausflug zu machen, um in den Bergen von Sydor an seinen Flugkünsten ein wenig zu feilen, denn er stellte auf der Erde fest, dass er bei warmen thermischen Winden in Gebirgen leichte Stabilisierungsprobleme hatte. Er wollte doch so gerne bei seinen Flugkünsten bewundert werden und nicht wie eine angeschossene Ente durch die Luft taumeln. Er grunzte zufrieden und ein Licht erfüllte seine Behausung.

Mitten im Raum erschien eine leuchtende Kugel und Deklet sagte: „Grüß dich, alter Freund. Da hast du aber Glück, dass du mich hier noch antriffst.“

„Sei gegrüßt“, erwiderte Metatron, „ich überbringe dir eine Botschaft von Seraphis Bey, der sich dafür entschuldigt, nicht persönlich in seinem Fokus als Melchisedek hier bei dir zu erscheinen. Er bittet mich, dir auszurichten, dass er sich auf dem Weg nach Malath befindet, um dort seinem ehemaligen Schüler Stan mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen. Meine Botschaft enthält auch den Aspekt dir mitzuteilen, dass er eine direkte Verbindung zu Stans Geburtskristall geschlossen hat, um gegebenenfalls Stans Bewusstsein nach dem Plan einer atlantischen Veränderung neu zu programmieren.“

Metatron entbot seinen Gruß und das Leuchten in Deklets Wohnhöhle verlosch. Deklet wusste und ahnte nun im Ansatz, was Seraphis Bey vorhatte. Seufzend ging er zum Ausgang, breitete seine Schwingen aus und hob ab in Richtung Berge.

Kapitel 6

Der große Regen kam und wässerte ganz Atlantis. Es schien so, als wollte die ganze Erde zu einer Wasserwüste werden. Die Medien hatten diese Wolkenbrüche vorausgesagt und alle Jahreszyklen wieder schüttete die Natur die Segnungen des Wassers über Atlantis aus. So auch über die kleine lemurianische Siedlung, in der Lea zu Hause war.

Sie saß mit einigen Lemurianern zusammen in ihrem Wohnhaus, wo sie Pflanzenstiele der Mapo-Pflanzen öffneten, die sie zuvor geerntet hatten. Aus den Stängeln lösten sie jene begehrten Fasern heraus, aus denen Mapo-Seide hergestellt wurde, die eine Kostbarkeit in Lemurien darstellte und für besonders festliche Kleidung verwendet werden konnte. Die Lemurianer des Rates trugen diese Art Kleidung, wenn sie in den Haupttempel von Mu schritten, um dort das schlagende Herz der Erde zu besingen. Es war sehr aufwendig, diese Pflanzenseide herzustellen, aber Lea tat dies schon seit sie Kind war und so war sie in deren Verarbeitung geübt. Auf den großen Webeinrichtungen der Rhianis wurde alles dann weiterverarbeitet.

„Der Regen scheint überhaupt nicht aufzuhören zu wollen“, amüsierte sich Gwen, die es sich bei Lea gemütlich gemacht hatte, um ihr von ihrer Teestunde mit Aruna zu berichten.

„Die letzten Wochen haben uns alle etwas mitgenommen“, sagte Gwen, „und ich bin froh, wenn in absehbarer Zeit etwas Ruhe in Atlantis einkehrt. Ich freue mich darauf, meine Studien bezüglich der unterschiedlichen Völker in Atlantis fortsetzen zu können.“

Lea erwiderte ihr, dass sie es auch genösse, bei diesen einfachen handwerklichen Tätigkeiten zu sein, die es erlaubten, den Gedanken ohne jegliche Zensur freien Lauf zu lassen.

Sie lauschten dem Aufbrechen der Mapo-Stängel und in Leas Zuhause breitete sich eine gemütliche Atmosphäre aus.

Dann klopfte es an der Tür und schlagartig schien sich die gemütliche Atmosphäre in Rauch aufzulösen, als sie sahen, dass ein Bote des Löwenthrons mit einer Botschaft an den Ältestenrat von Lemurien eintrat.

Lea erhob sich und entbot dem Boten ihren Gruß, der sich anschließend, dem atlantischen Protokoll folgend, freundlich verneigte und ihren Gruß erwiderte. „Der Löwenthron entbietet Euch seine Grüße und er bittet Euch höflichst in der zweiten Stunde nach Untergang des Zentralgestirns in der Vorhalle der Pyramide zu erscheinen. Es gibt eine außergewöhnliche Sitzung der Räte von Atlantis unter Leitung des Löwenthrons. Um Euer Erscheinen wird höflich gebeten.“

Nach dem Austausch der Grußenergie, welche über das Herz gegeben wurde, verabschiedete sich der Bote und Lea wandte sich an Gwen und sagte zu ihr: „Vorbei mit der Gemütlichkeit. Die Pflicht ruft!“

Gwen streckte sich noch ein bisschen aus, lächelte und neckte Lea: „Na dann kann ich das Ausruhen für dich mit übernehmen.“ Lea ging in ihr Schlafzimmer, um sich für das abendliche Treffen umzuziehen.

Stimmengewirr erfüllte die große Halle, als Lea den Raum der Besprechung betrat. Alle waren sie da, die Abgesandten der Völker von Atlantis, die zwölf Medien und auch einige ihrer Höflinge. Diener gingen umher und verteilten Pakash-Nektar in kristallenen Gläsern. Nach und nach nahmen die Teilnehmer der Besprechung auf am Boden liegenden großen Kissen Platz. Die Medien von Atlantis setzten sich auf ihre bereitgestellten Steinthronen in der großen Halle.

Alle starrten gebannt auf das Medium des Löwenthrons, das in einer magentafarbenen Robe sehr Ehrfurcht gebietend und massiv auf seinem Thron Platz genommen hatte.

Es begann zu sprechen: