e-artnow (Hrsg.)

Josefine Mutzenbacher: Meine 365 Liebhaber

(Klassiker der Erotik)

Books

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musaicumbooks@okpublishing.info
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-1708-3

Igi und das »Künstlerparadies«

Inhaltsverzeichnis


Die Zeit in Ungarn war wunderschön für mich gewesen, ein bissel anstrengend schon, aber ich hatte so viele liebe nette Kerln kennengelernt und war von der Madame Yvonne weggekommen und das allein war schon was wert. Und zurück kam ich wunderschön braun, was mir ausgezeichnet stand, ich hatte mich herrlich erholt, sogar mein geplagtes Löcherl hatte die Zeit gut überstanden. Aber, was die Hauptsache war, ich hatte von Ferry und den Offizieren pickfeine Präsente bekommen. Da war eine Brosche: mit Rubinen und eine andere mit blauen Steinen, drei oder vier Armbänder, ein paar Zigarettendosen und ein paar hübsche Ringe. Eine starke Raucherin bin ich nie gewesen und so behielt ich nur die eine Zigarettendose, wo Ferrys Name und Wappen eingraviert war, die anderen Sachen trug ich zu einem bekannten Juwelier in der Stadt, der Damen der Halbwelt öfter aushalf. Ich trennte mich nicht ganz gern von den Sachen, denn eine jede hat Schmuck gern, aber ich dacht an was anderes. Jetzt war ich noch jung und appetitlich und fesch beisammen, aber ewig hält das nicht, man muß auch ein bissel an die Zukunft denken, Es gibt nichts Traurigeres, als eine altgewordene Hur, die mit ihrem verwelkten Gesicht dann als Klosettfrau gehen muß. Nein, da ist die Pepi gescheiter, jetzt wo ich noch frisch und hübsch, aber immerhin schon Ende der Zwanzig war, wollte ich mir was anschaffen, wovon ich später was hab. Für den Schmuck bekam ich vierhundert Gulden und in meiner Kaffeehaus-und Separéezeit hatte ich mir so schön langsam und schwer genug auch zweihundert Gulden zusammengespart und damit kann man schon ein bissel was machen. Mir hatte einmal vor Jahren, noch in der Xandlzeit, die »Hauser Resl« so imponiert, die fesche, geile, tüchtige Heurigenwirtin und ich war durch meinen Beruf viel in Gast-und Kaffeehäusern herumgekommen, hatte zwischendurch in Gesprächen mit Kellnern so allerhand über die Wirtschaft und den Betrieb aufgeschnappt und war halt für mein Leben gern auch einmal »Chefin« und »gnä Frau« gewesen. Manche hätt sich an meiner Stelle jetzt ein Häusl wo draußen mit einem Stückl Grund gekauft, aber zur Bäuerin paß ich nicht und zu Hendlfüttern, denn, wenn ich auch aus einem ganz armen »Grund« stamme, ein rechtes Großstadtkind bin ich immer gewesen und ich bin immer sehr an Wien gehangen. Ich kaufte mir ein nettes, kleines Kaffeehaus, das ich vielleicht auch in Pacht geben wollte, aber mir mußte es gehören. Ich hab Wirbel und Betrieb gern und wenn so ein »Tschecherl« gut geht dann trägt es schon bissel was und ich brauch auf meine alten Tage nicht hungern. In den ersten Tagen nach meiner Rückkehr aus Ungarn traf ich Steffi, die mich derweil bei der Madame Yvonne vertreten hatte und mir erzählte, dorten ginge halt so weit alles gut, nur fragten die meisten Gäste immer wieder nach mir! No, dorthin war ich am letzten zurückgegangen, ich hatte beim Ferry gelernt, daß halt doch nichts über ein festes, nobles Gschusi geht, von dem man alles hat und dem man halt auch ein bissel treu ist. Und wenn ich dabei einmal in der Zeit Lust auf einen ändern Schweif hab, braucht er es ja nicht gleich wissen. Nur beim Ferry war die Liebe schon im Auskühlen, sowas spürt man. Ich hatte keine Angst, ich würde wieder wen finden, einstweilen wollte ich mein »Gerstl«, wie man in Wien sagt, recht gut anlegen. Mit der Steffi las ich die Annoncen rückwärts in der Zeitung und bald fanden wir auch eine Anzeige, daß ein kleines Kaffeehaus in der Innern Stadt billig zu haben war. Am nächsten Tag ging ich mit der Steffi, die auch ihre Pläne hatte, beide hochnobel, hin. Wir imponierten dem Besitzer sehr. Der war ein kleiner, bleichner, aufgeschwemmter, aber schon ganz versoffener Kerl, der mit seinen wäßrigen Augen immerfort blinzelte, blöd lachte und lauter Blödsinn sagte. Das Kaffeehaus wer eigentlich derweil ein miserables »Tschoch«, zwar nicht weit vom Stefansplatz, aber in einer Gegend, wo lauter Huren wohnten. Wie er es uns zeigte, saßen nur ein paar Kutscher drin und ein »Wasserer« und ein paar Strizzi spielten Karten. Die wackligen Tische hatten nicht einmal Tischtücher, die Tapeten waren fleckig und ganz zerrissen, das Geschirr ganz zerhaut, ein einziger Kellner war da, ein verschlafener, frecher, fauler Kerl, eine recht heruntergekommene Wirtschaft teilt. Aber die Steffi und ich sahen den ersten Blick, daß da was zu machen wäre, denn das kleine Kaffeehaus lag so recht schön in der innersten Stadt. Der Besitzer wollte für alles zusammen fünfhundert Gulden haben! »Aber was wollens denn meine Damen! Aberstklassiger Betrieb und dabei so guat eing’führt! A Goldgruben! Meiner Seel und Gott, i gebets gar net her, wann i net mei Augenleiden hält!« Steffi und ich blinzelten und zu, die Steffi harte wieder was vor und wir gingen mit ihm in ein kleines Kammerl hinter der Küche und drängten den Herrn Chef gegen eine Tür. Zwei fesche Frauenzimmer waren wir schon, eine Blonde, eine Schwarze, hatten leichte zarte Sommerkleider an, durch die alles so hübsch durchschimmerte, nach Parfüm rochen wie die Herzoginnen und preßten den kleinen Kaffeesieder zwischen unsere üppigen, weichen Brüste. Er begann Luft zu schnappen und wußte gar nicht, wo er die Augen hindrehen sollte. Und die Steffi, das Luder, das gehaute, redete ihm zu wie einem kranken Roß und miaute wie eine Katz: »Aber, Herr Chef, mei Freundin is a arm Witfrau, wanns auch eine lustige Witwe is und die Witwen und Waisen solle man unterstützen, so steht’s doch schon in der Bibel, net wahr? Alsdann, Sie werns a Einsehen haben und geben der Pepi Ihrer erstklassiges Wanzenlokal für vierhundert Gulden! Bar am Tisch? Guts? A Augenleiden haben mir? Uj, je, uj je, kommt Ihner Augenleiden net a bissel von unten? A bisserl wenigstens?« Dabei hatte die schlaue Steffi die ganze Zeit unten herumgewerkelt und hielt seinen Schwanz schon längst in der Hand! Ich kratzte ihm das Kinn und machte recht liebe Augen, während die Steffi ganz »winig« flüsterte: »No, vielleicht wird der Klane da — ah, er is gar net so klan, er wachst si ganz schön aus — a guts Wort für uns einlegen, bei Ihnen! Geh, Schweiferl, bitt das Herrl, daß er um an Hunderter nuntergeht! Gelt, ja? No also, er hat scho ›Ja‹ g’sagt!« Wie der Schwanz des Cafétiers »Ja« sagte zog Steffi die klatschnasse Hand zurück und wischte sie lachend mit ihrem parfümierten Taschentuch! Der kleine Mann hatte gestöhnt, geschwitzt und sich vor Geilheit gewunden, so gut war es seinem Zebedäus schon lang nimmer gegangen! Und eine Stunde später war ich Kaffeehausbesitzerin! Vierhundert Gulden, hundert hatte er und uns für das schöne Herunterwichsen nachgelassen, das war für ihn eine teure Nummer! Steffi und ich sperrten das Tschecherl zuerst einmal für drei Wochen zu und ließen die Handwerker kommen. Schlosser, Tischler, Anstreicher, Tapezierer, Glaser, neue Wasserleitung, Gas und sogar elektrisches Licht! Das Elektrische war das schönste! Der vordere Raum wurde ziemlich verkleinert, nur vier oder fünf einfache, ungedeckte Tische. Das war die »Schwemm«, für Kutscher, Wasserer, Chauffeure und die kleinen Leut. Die sollten dort ihr Seidel trinken und tarockieren! Aber hinten sollte es pickfein werden! Da gab es kleine Logen, Nischen mit Samtvorhängen, kleine, winzige Sofas drin, auf denen man schon sehr nah zusammenrücken mußte. Und das schönste war ein winziges, rottapeziertes Kammerl mit einem türkischen Diwan voller Seidenpölster drin. Die Tür ging nur nach außen auf! In der Loge hatte das elektrische Licht eine andere Farbe und der Herr, der mit seinem Mädel drin saß, konnte es selbst abdrehen! Das alles war der Steffi ihre Idee, sie beteiligte sich auch mit zweihundert Gulden. Damals hörte man gerade von den »Kabaretts«, die aus Paris kamen, das sind kleine Tschecherln, wo am Abend allerhand Künstler, Schauspieler, Maler, Musiker und Dichter zusammenkommen und lustig sind und trinken. Auch ein winzig kleines Podium, eine »Pawlatschen« war da, ganz wie in Paris und wer wollte, konnte sich hinaufstellen und was zum besten geben, wie bei den Volkssängern! Da haben die ändern eine Freud und der Vortragende auch! Wir wollten schon recht viele Leute von der Kunst zu uns bringen, besonders die Steffi kannte viele. Vorne bediente in der Schwemm eine mollerte, »hantige« Kellnerin, die schwarze Rosl. Die brachte den Leuten ihr Bier und ließ sich manchmal in den Hintern zwicken. Aber für rückwärts engagierten wir uns zwei wirklich hübsche Mädeln, junge Hurin, die es als Kellnerinnen besser hatten als am Strich. Die kriegten gefällige, kurze, fesche Kitterln, die Risa ein blaues, die Heien ein rosa. Die sollten zu den Herrn Künstlern recht lieb sein, aber nur, wenn fesch gegessen und getrunken wurde, sonst nicht! Die Steffi kannte auch einen jungen, versoffenen Kunstmaler — Lamhofer hieß er — der malte uns alles für ein paar Kreuzer recht fesch aus. Vorn in der Schwemm Wiener Typen und rückwärts lauter fesche Mädeln, die ihre runden Schenkerln und weißen Spitzenhoserln zeigten und die Beine warfen, dazu Kavaliere mit Lackschuhen! Die Steffi ließ auch elegante Karten auf rosa Papier drucken:

AUF SIE WARTEN WIR SCHON LANG!

KÜNSTLERPARADIES

Wien l, Trumpfgasse 2

Wein! Weib! Gesang! Kunst!

Die Steffi wollte einstweilen das Geschäft für mich führen, sich ein Jahr lang die Fut ausruhen und schauen, daß sie das »Werkl« in Schwung brachte. Tagsüber war sie in der Schwemm, saß in der Kassa und hatte die Augen überall! Zum Anbeißen sah sie aus in der weißen Spitzenbluse, der volle, braune Busen lag so recht schön über der Marmorplatte und die angeheiterten Fiaker sahen tief hinein. Wenn aber sich einer hingreifen traute, hatte er schon eine drin, die Steffi war eine »Resche« und pflegte immer zusagen: »Umsonst darf mirs aner net amal angreifen!« Die Steffi hielt ihre Sachen gut beieinander und ihre harten Tutterln, die kräftigen Schenkel, der runde, große Popo und die seidenen Strumpfbänder gehörten schön für die Herrn Künstler. Die sollten freilich erst kommen, die »Schank« war schon eröffnet und ging recht gut, weil das Bier frisch und jetzt alles sauber und lustig war und die hübsche Geschäftsführerin das Ganze verstand! Auch in der Zeit, wo noch im Lokal gearbeitet wurde, hatte sie die Augen überall und auch was anderes! Sie konnte wunderbar mit so einem Herrn Handwerksmeister verhandeln und wenn einer gar zu viel verlangte, lockte sie ihn mit »zutatigen« Blicken in ein Winkerl und raffte ihre rauschenden Röcke: »Schnell, schnell, a kleiner Vorschuß! Schieben is ka Sünd!« Dann stemmte der Herr Meister die Steffi hinten wo im Kammerl, während die Gehilfen arbeiteten - schon war alles billiger. Die Steffi war eine Perle, hielt immer zu mir und war ehrlich wie eine Heilige, wo es um meine paar Gulden ging, wenn sie auch die Puderer schön zahlen ließ. Ich kam einstweilen noch öfter mit dem Ferry zusammen, der jetzt im Dienst recht angehängt war. Er war nach wie vor recht aufmerksam, ritterlich und nett, aber das ganze ging halt doch zu Ende und eines Tages sagte er mir: »Pepikem, schau, Du warst die Süßeste, was ich je gekannt hab, aber schau, ewig kann das nicht weitergehen! Der arme Ferry ist jetzt mit Geld schlecht beieinander, aber ich schenk Dir zu deinem siebenundzwanzigsten Geburtstag als Abfindung einen Jud!« »An Juden? Ja Ferry, was mach ich denn mit dem?« »Dummes Mädel, was Du halt mit anderen Männer machst, tessék! Ein steinreicher Bankier, Ignaz Grünstein heißt er und hat zwei Millionen! Wann du ihn gut behandelst, hast du goldene Tage und bist auf Jahre versorgt! Also: Abfindung von Ferry, ein Stück reicher Jud!« Ich war recht neugierig und ein bissel traurig, daß der Ferry mich so leicht hergab! Aber war ich nicht eine Hur, die von Hand zu Hand ging? Oder sollte mich der Ferry am Ende noch heiraten? War es nicht lieb vom Ferry, daß er so für mich wenigstens sorgte? Der Xandl hatte mich damals einfach hinausgeschmissen, ohne mich zu fragen, was aus mir wird. Am nächsten Dienstag stellte mir Ferry bei einem kleinen Diner beim Sacher den Herrn Grünstein vor. Es war schön für drei gedeckt, der Ferry sagte mir noch, ich solle mich recht unschuldig stellen, das hätt der Herr Grünstein gern. Da kam er schon. Er war ein riesiger, breitschultriger Kerl mit einem Mordsbauch, aber recht kräftig sah er aus und trug einen Frack nach der letzten Mode, mit einer Chrysantheme im Knopfloch. Er schwitzte halt nur immer, mein »Igi«, wie ich ihn später nannte.

Sein geringeltes Haar war schon grau, die Nase war nicht einmal gebogen, wie sonst bei den Juden, eher so knollig wie ein Erdapfel. Er trug ein Monokel, das nicht recht sitzen wollte. Alles in allem war er recht elegant, an der Sprache merkte man schon eher, daß er ein Jud war, besonders wenn er aufgeregt wurde. Er küßte mir die Hand wie ein Erzherzog und stöhnte leise dabei, weil er Kreuzschmerzen hatte. Überhaupt fehlte ihm jeden Tag was anderes und heiklich war er schrecklich. Mit Ferry war er per »Du«. Erst viel später hab ich erfahren, daß der Igi mit dem ganzen Offizierskorps befreundet war und hohe Beträge auslieh, aber immer recht nobel, Wucherer war er keiner. »Mei gnädigstes Fräulein, ich bin be-gei-stert, Sie kennenlernen zu dürfen!« Bei Tisch machte er dann tausend Witze und plauderte sehr lustig, kannte sich nicht nur im Wiener Geschäftsleben, sondern auch beim Adel und beim hohen Militär aus und ich schaute nur so, wen der Igi alles kannte. Jeden Moment hieß es: »Mein Freund, der Exzellenzherr… da sagt mir der Graf Rudi… und der Baron hat mich auf Schnepfen eingeladen …« Auf seine noblen Bekanntschaften war er sehr stolz, auch der Ferry war sehr nett zu ihm, aber schien ihn nicht ganz ernst zu nehmen. Dann ließ der Herr Grünstein natürlich »Schampus« kommen und nach der zweiten Flasche wurde der Ferry von dem Ober hinausgerufen, wahrscheinlich war das so ausgemacht. Denn jetzt rückte der Grünstein näher, seufzte tief und streichelte meine Hand, die ich ihm ein bissel ließ. Ich wollte ihm Mut machen und fragte ihn leise: »Sie sind nicht ganz glücklich Herr Direktor?« »Mein liebes, einziges Kind, wenn Sie wüßten! Ein armer geplagter Mann, ewig einsam leidend dazu. Einsam werd ich bleiben bis an mein Lebensende. Und hätt doch so gern ein liebes Wesen, das einem manchmal diese Sorgen ein bissel verscheucht und zu dem man reden kann! Aber das werd ich schon nicht finden, ich nicht!… Verzeihen Sie, ich belästige Sie mit meinen Angelegenheiten!« »Aber durchaus nicht, Herr von Grünstein, das interessiert mich sogar sehr, ich möcht allen Menschen helfen, die nicht glücklich sind! Also ein so großer Mann hat auch seinen Kummer? Sie werden sicher noch eine für Sie passende Frau finden.« Jetzt bekam er die Augen, die ich bei Mannsbildern schon kenn, ob das jetzt ein Christ ist oder ein Jud! »Sie glauben wirklich? Sie herrliche! Gott solls Ihnen lohnen! Vielleicht ist die Betreffende schon im Anrollen? … Ich meine in der Nähe?« »Aber Herr von Grünstein, wer wird denn gleich so stürmisch sein?« Ich schob seine Hand von meinem Knie weg. »Sie Göttliche! Sie einzige! Darf ich Sie für ein paar Tage auf den Semmering entführen, um dort mein Herz auszuschütten?« »Lassen Sie mir doch Zeit, Herr von Grünstein, als junge Dame kann man sich doch nicht gleich jedem Herrn anvertrauen, wenn auch der betreffende als Kavalier bekannt ist! Sie verstehen? …« »Meine Allergnädigste, mein heiligstes Ehrenwort, ohne Nebenabsichten, wie eine Tochter! Wie ei-ne Tochter!« Da kam der Ferry zurück und der Grünstein wischte sich die Stirn mit dem Taschentuch, wir tranken und wurden ausgelassen und wie wir um zwölf auseinandergingen, hatte ich mit dem Bankier einen dreitägigen Ausflug auf den Semmering ausgemacht. Unterm Tisch, durch Zetterln, der Ferry machte sich nichts wissen. Der Igi war schrecklich scharf auf mich und schwitzte wie ein Roß, hielt sich aber zurück und schleckte mir nur in einer Tour die Hände ab …

Ich bin dann lange Zeit die Geliebte von Grünstein gewesen, es ist mir aber schon tadellos gegangen und ich hab viel bei ihm gelernt und bin viel gebildeter geworden. Aber plagen hab ich mich schon auch müssen, denn im Bett war er ganz komisch oft, wie nicht gescheit. Und eifersüchtig war er, wie ein türkischer Pascha, ich hätt gar keinen anderen anschauen dürfen! Er hat mich mit schönen Sachen überschüttet und wenn ich mit ihm ausgegangen bin, hab ich oft ausgeschaut wie ein Pfingstochs, so überladen war ich mit Schmuck, da hat immer das Teuerste und Schönste hermüssen, aber geschmackvoll waren die Sachen halt auch nicht immer! Einmal sind wir im Stadtpark zwei »Pülchern« begegnet, da hat einer zum anderen gesagt: »da schau her, als hängt er auf sei Sara!« Geärgert hab ich mich damals, aber gestimmt hat es doch! Die Juden ziehen halt ihre Frau oder ihre Geliebte recht kostbar an, damit man sieht, sie habens dazu! Aber auf der ändern Seite wollen sie, man soll halt immer für sie parat sein und oft ihren »Grant« und ihre schlechte Laune einstecken, stundenlang zuhören und sich anjammern lassen! Oft ist der Igi zu mir gekommen und hat geraunzt und sich bemitleiden lassen und ich hab gar nicht gewußt, wie ich es mach, daß er wieder aufhört! Kopfweh hat man dabei kriegen können! Und die Eifersucht! Wenn mich einer nur angeschaut hat, hab ich das wochenlang auf der Schüssel gehabt! Aber das haben alle älteren Herren, nicht nur die Juden, weil sie halt um die Ihrige Angst haben, sie könnt ihnen mit einem jüngeren Schweif durchgehen! Aber wenn mir nur ein Finger wehgetan hat, war der Igi schon da mit dem besten Doktor und war besorgt, wie wenn ich schon am letzten End war! Am komischsten war er im Bett und beim Vögeln überhaupt! Heut, wo schon längst alles vorbei ist, begreif ich es eher! Wenn der Igi stolz war, daß er so eine fesche Geliebte hat, hat er sich doch wieder geschämt, daß er selber nach nix ausschaut. Er hat bestimmt gewußt, daß er keine Schönheit ist und hat sich, wenn wir miteinander aus sind, immer besonders fein gemacht und dann wars noch ärger! Schon damals auf dem Semmering, wie er mich das erstemal durchgezogen hat, war er zum Kugeln komisch. Am Samstag in der Früh sind wir hinaufgefahren mit der Südbahn, das war wunderschön. Wir fuhren über die hohen Viadukte, die Tannen haben so gut heraufgerochen und tief unten im Tal waren die kleinen Bauernhäusln so nett mit ihren roten Dächern. Am Semmering sind wir im feinsten Hotel, im Panhans, abgestiegen, natürlich getrennte Zimmer! Und am nächsten Morgen sind wir in den Wald spazierengegangen, der Ignaz ganz als »Steirer« angezogen und das war halt nicht auf ihm gewachsen. Eine kurze »Lederne«, gestickte Hosenträger. Ein grünes Hütl und sogar Wadelstrümpfe. Er hat sich offenbar so sehr gut gefallen, hat alle Leut gegrüßt und sich bemüht, so zu sprechen wie die Bauern, oft hab ich das Lachen verbeißen müssen! Im Wald haben wir uns dann hingesetzt, um auszuruhen! Derb Igi breitete mir seinen Lodenmantel unter, ich legte mich hin, verschränkte die Arme unter dem Kopf und tat, als schliefe ich. Meinen Rocksaum ließ ich absichtlich bis zu den Knien hinaufrutschen, atmete tief und schielte dabei zu meinem neuen Liebhaber hinüber, was er jetzt machen würde. Es war schon ein Theater. Lange Zeit stöhnte er nur, keuchte und fauchte und wischte sich den Schweiß vom Genick. Aber ihm wurde immer wieder heiß, nicht von den paar Schritten, die wir gegangen waren, sondern weil mein voller, hochatmender Busen, meine hübschen Spitzensäume und die runden Knie in den prallen Strümpfen schon jedem Mannsbild einheizen konnten. Endlich faßte er sich ein Herz und begann, ganz zaghaft meine Knie zu streicheln, vielleicht eine Viertelstunde lang, bis es kribbelte und kitzelte, als wären Ameisen unter meinem Dirndlschoß! Ich räusperte mich wie im Schlaf und drehte mich mit geschlossenen Augen ein wenig, wobei ich die Beine ein bissel öffnete, leichter kann mans einem Mann schon nimmer machen. Jetzt fing der Igi, der sofort die Hand zurückgezogen hatte, wieder mit seinem zarten Streicheln an, ein Stückerl übers Knie hinauf und bis zu den Strumpfbändern, fast kam er bis zum Paradies, aber wie er das Fleisch über dem Strumpf spürte, traute er sich nimmer höher. Da raschelte auch grad irgend was, wahrscheinlich ein Eichkatzel einen Baum hinauf, aber der Igi schrak zusammen, schaute ängstlich in die Zweige und murmelte: » … immer wird man gestört …« Dann begann er, langsam, schrecklich langsam, meine leichte Schoß über die Knie hinaufzuziehen, bis zu meinem Baucherl. Erst die geblümte Seidenschoß, dann den langen, duftigen Spitzenunterrock und endlich das ganz kurze rosa Hemderl, daß mir so nur knapp bis zum halben Schenkel ging. Was er jetzt sah, konnte ihm schon recht sein, zwischen meinen straffen, blütenweißen Schenkeln, lag im schönen, kastanienbraunen Haar mein Futerl halb offen mit zart rosa Schamlippen, direkt ins Paradies sah der Igi hinein und stöhnte, wie wenn ihm der Schweif abbrechen wollt… Ich muckste mich nicht und jetzt endlich kniete er sich zwischen meine Beine die er ganz vorsichtig auseinanderschob. Dann ließ er seinen Schwanz heraus, der halbsteif und neugierig aus dem viereckigen, ledernen Hosenlatz kam, ein ganz ordentliches Stückerl, bloß die Eichel war ganz trocken und braun. Igi sah sich ängstlich und vorsichtig nach allen Seiten um und begann, seine braune Eichel zu polieren, wobei der Schweif langsam in die Höhe ging. Ein paar Minuten wetzte er an seiner Spitze herum, mit der verflixten Eichel hab ich mich noch oft plagen müssen. Endlich war er soweit, er beugte sich über mich, stützte sich rechts und links auf und verlor dann doch beinahe das Gleichgewicht, weil er die eine Hand brauchte, um seinem Bleistift die Richtung zu geben. Fast berührte die heiße Eichel schon meine wartenden Schamlippen, da knackte ein Ast, Igi stöhnte nur: »Oi weh…«, zog augenblicklich meine Röckchen wieder herunter und versorgte seinen Stempel, der direkt ein trauriges Gesicht machte, weil halt wieder nichts war! Bald darauf tat ich, wie wenn ich aufwachen möcht, schlug die Augen zärtlich zu ihm auf und ließ mich küssen. Auf dem Heimweg schmiegte ich mich recht zart an ihn und sagte ganz verschämt: »Weißt, was mir vorhin im Wald geträumt hat? … Ein Schmetterling hat sich auf mein Haar gesetzt… so gekitzelt hat das… aber schön wars doch…« Igi küßte mich seufzend auf die Stirn! Erst am Abend hat er mich wirklich das erstemal gevögelt. Es war schon halb zehn Uhr, ich lag mit offenem Haar und in einem weitausgeschnittenen Spitzenhemd in meinem noblen Zimmer und hatte die Tür zufleiß nicht abgesperrt, denn der Igi tat mir leid und einmal mußte doch was geschehn! Da klopfte es ganz zaghaft und der Igi kam herein, in einem ganz komischen Anzug aus blauer Seide, ganz verschnürt und mit Verzierungen, wie die Attila vorn Ferry, mein Igi ging als Husar ins Bett, meiner Seel! Ich sorgte sofort die Decke über den Kopf und quietschte, ich schäm mich zu Tod, aber er setzte sich vorsichtig an den Bettrand, wobei er fast abrutschte und schaute mich ganz verliebt an: »Ich kann heut nicht einschlafen, mein Kind und hätt noch so gern ein bissel mit dir geplaudert…« Da war seine Hand schon unter der Decke, er preßte meine Tutterln und die Warzerln geilten sich gleich auf! Ich tat, als wollte ich seine Hand wegschieben und krümmte mich, aber da hätt man den Igi sehen sollen! Auf einmal packte er mich, daß mir alles knackste, riß die Decke bis zu meinem Bauch hinunter und auf eins, zwei hatte vor dem Bett auf die Knie, tauchte eine Hand in seine Hose und hielt mir mit der ändern die Arme fest, daß ich meine süße Meierei nicht zudecken konnte! »Gott… wie schön … Gott, wie Marmor … eine Statue…« Und er umarmte mich, drückte mir die Hände im Kreuz zusammen, so daß mein Busen sich vorwölbte und begann zu küssen, zu lecken, zu schmatzen, zu lutschen und zu beißen, daß ich unten auf der Brust ganz patschnaß wurde, er verstand es halt doch, nur Zeit brauchte er! Erst tauchte ich zum Schein seinen Kopf weg, aber dann preßte ich meinen großen Säugling selbst fest an meine rosigen Warzen und kraulte seinen wolligem Nacken, ihm ging die Luft aus und er konnte kaum noch stöhnen! Endlich ließ er meine brennheißen Warzerln, die jetzt so groß wie Himbeeren waren, los und warf sich zurück, daß sein steifer Pinsel von selbst aus den Hosenspalt herausfuhr. Ich quietschte wie eine Jungfer, deckte die Hand über die Augen und sah durch die Finger! » Sehr erschrocken? … no no no… bitte, bitte, noch einmal hinschauen … so steif und so groß ,.. siehst du das gern? Hast du ihn lieb!? Hast du das schon oft gesehen? Wie oft? Tut das wohl?« Ich raunzte kaum hörbar: »Jaaa…« »Möchtest du ihn gern einmal drinnen spüren?« Ich warf mich auf den Bauch, schüttelte heftig den Kopf und wühlte das Gesicht in den Polstern! »Nein, nein um Gotteswillen, nicht heute, heute niiiicht!« »Nicht heut? Warum? Bitte, bitte! Mach mich selig! Du wirst schon sehen! Nur ein ganz kleines bißchen, nur ein einzigesmal!« Jetzt war ich schon ganz nackt, das Hemd war nur ein schmaler Streifen um die Hüften, das Bettzeug war zerritten und auf meinem Bauch ritt der Igi, pfauchte und keuchte und bettelte und legte sich mit seinen neunzig Kilo mit aller Gewalt auf meine Knie, um sie auseinanderzustemmen! Ich wand und warf mich hin und her, raunzte, stöhnte und jammerte: »Neeeein… neeeein!« dann plötzlich, als ihm schon ein dünnes, nasses Streiferl über den Schwanz rann, tat ich plötzlich, wie wenn ich schwach werden möcht, ließ die Arme aufs Bett fallen, verdrehte die Augen und tat auf einmal meine Schenkel weit auseinander, so daß der Igi von selbst auf das richtige Platzerl fiel! Vor lauter Aufregung fand er nicht gleich in das süße Löcherl hinein, ich schrei ein bissel auf und drehte mich so, daß er von selbst drinnen ist, ohne daß er viel dafür kann! Endlich! No, jetzt hätt man aber Igi sehen sollen! Die Remmelei war nicht von schlechten Eltern! Der riesige Kerl drückte mich halb tot, stieß mir fast das Herz ab, die Bettfedern kreischten nur so, sowas hatte das Hotelzimmer kaum noch gesehen! »Ha-ha-hast du das ge-gern? … Jaaaa…? tut das guuut? … ist der Schwanz lieb?… ist die kleine Fut von der Pepi eng und süß… ist ihr wohl?« Und auf einmal mitten drin, fängt er an, mich »aufzuratscheln«, wie man bei uns sagt! »Nicht wahr der erste bin ich nicht? … nein? … der dritte? … haben es die anderen auch so schön gemacht?« Ich wimmerte was daher, schüttelte den Kopf und schluchzte zum Schein! »Soooo… soooo… aaah … schööön … waaas… gehehhhh…«Ich weiß nicht, der Igi war sonst ein gescheiter Kerl, aber im Bett war er ganz kindisch! Wollte immer, ich soll ihn bewundern und die Jungfer spielen! No, die Freud konnte ich ihm machen und meinem engen Fummerl merkte man, Gott sei Dank, nichts an, daß es schon viele beherbergt hatte! Endlich schoß sein heißer Samen in mich hinein, er brüllte, warf sich empor und krallte mir zähneklappernd alle zehn Finger in die nackten Achseln!