Christoph Zink
DAS MÄRCHEN VON EDEN
Ein Forschungsbericht über das Bewältigen von Krisen
In Erinnerung an Hildegunde Wöller, 1938–2011
Sei klug und gib nicht dein Ohr hin der Flüsterung deines Verstandes,
Dass nicht wie Adam betrogen von Edens Schwelle du kommest!
Muhammad Schams ad-Din Hafis, 1320–1388
Dank an Andreas, der mich begleitet, denn ohne ihn hätte ich dieses Buch wohl kaum zu Ende schreiben können.
Dank an Jörg, Hans-Joachim und Theo, denn sie haben mir geholfen, die hier erzählten Geschichten zu finden.
Dank an Martin, Hubert, Andrew, Martin, Hans-Jürgen, Helmut, Andreas, Lutz-Olaf, Hans-Peter, Jürgen, Alfons, Ramón, Lutz, Lutz, Rolf, Tanausú, Daniel und Daniel, denn sie alle sind für mich „Er“ gewesen.
Dank an Heidi und Hildegunde, denn sie sind „Sie“ in meinem Bericht.
Der vorliegende Forschungsbericht ist ein Bericht im doppelten Sinn: Zum einen dokumentiert er – wie ein Tagebuch – fast ohne literarische Ergänzung den Verlauf von acht Tagen, die ich Mitte der 1990er Jahre erlebt habe. Und zum anderen fasst er – wie ein Zettelkasten – ganz ohne schmückendes Beiwerk Ergebnisse teilnehmender Beobachtungen während der 1980er und 1990er Jahre zusammen. Zugleich sind sämtliche Umstände, die ich beschreibe, nichts als Beispiele: zufällig gefundene Bilder aus einer überall ähnlichen Wirklichkeit.
Eine erste Fassung des Berichts wurde schon 1995 abgeschlossen, es folgten mehrere weitere Versuche, ihn auch für andere lesbar zu machen. Erst eine allgemeine Zusammenfassung, die ich zum 90. Geburtstag meines Vaters Jörg Zink im Jahr 2012 schrieb (siehe www.joergzink90.de), ermutigte mich, den im Regal liegen gebliebenen Text noch einmal zu bearbeiten.
Forschungsberichte sind naturgemäß eine spröde Lektüre und überfordern manchmal die Aufmerksamkeit, weil man beim ersten Lesen nicht weiß, wohin ein Gedankengang zielt. Orientierend können einzelne Kapitel gelesen werden:
Der 1. Tag beschreibt Thema, Methode und Umstände des Berichts
Der 4. Tag erklärt Vorgeschichte und Hintergrund
Der 5. Tag erzählt Ausgangssituation und Zielvorstellung
Der 8. Tag fasst Schlussfolgerungen und Perspektiven zusammen
Christoph Zink, Berlin im Herbst 2012
Der erste Tag – Ich bekomme Besuch
Vom Benennen und Erklären der Wirklichkeit – von Sonderfällen und Beispielen: „digital“ und „analog“
1. Die Welt vor meinem Schreibtisch
Wovon in diesem Buch die Rede sein wird
2. Die Welt auf meinem Schreibtisch
Wozu ich mir ein Bild meiner Welt beschreibe
3. Die Welt in meinem Kopf
Wie aus einzelnen Stücken ein Weltbild entsteht
4. Welt der Zahlen, Welt der Bilder
Wie im Denken Verstand und Gefühl zusammenwirken
5. Ein anderer Mann
Wer mit mir lernt
6. Eine Frau
Was ich für die kommenden Tage erhoffe
Der zweite Tag – Täler und Berge
Von den vielen Seiten der Wirklichkeit – von Angst und Hoffnung – vom Achten auf Gegenbilder: das „komplementäre“ Denken
1. Eine Insel der Gegensätze?
Wie ein Überblick entsteht
2. Ein gespaltener Lebensraum
Was einseitiges Betrachten bewirkt
3. „Nun ist der Mensch geworden wie Wir!“
Wie ein Bild das Denken in Zahlen zur Regel erklärt
4. Die Trennungen unter den Menschen
Welche Folgen das Denken in Zahlen hat
5. Keine Chance für AIDS?
Wie ich meine Bilder selbst bestimmen lernte
6. Die Wirkung des gegenteiligen Bilds
Wie man in Krisen den Überblick behält
Der dritte Tag – Im Garten
Von Pflanzen und Menschen – von Körper und Seele – vom Wechseln des Standpunkts: das „identifizierende“ Denken
1. Pflanzen, Tiere, Menschen
Wie ein neuer gemeinsamer Raum entsteht
2. Vom klaren Standpunkt
Was Verständnis schafft und Gärtner verdächtig macht
3. „Eva war’s, die Schlange war’s!“
Wie im Mythos erlaubt wird, Verantwortung weiterzugeben
4. Von der Zuständigkeit
Was aus beschränkter Verantwortung folgt
5. Was Betroffenheit macht
Wie ich einen eigenen Standpunkt brauchte
6. Die Überraschung am anderen Ufer
Wie man in Krisen den eigenen Platz erkennt
Der vierte Tag – Nachmittag
Von Problemen und wie man sie löst – von Hinweisen und wie sie wirken – vom Baum der Männer und deren Geschichten: die Spaltung des Denkens
1. Ein Text wie ein einzelnes Beet
Wie ich meine Fragen bisher bearbeitet habe
2. Niemals zu Ende geschriebene Bücher
Wie ich erst spät eine einfache Antwort fand
3. Eine typische Männchengeschichte
Wie die Männer ihre Frauen zum Schweigen brachten
4. Das Denken im Dreitakt
Wie das logische Denken sich stets beschleunigt
Der fünfte Tag – Im Wald
Von Bäumen, vom Feuer und von Büchern – vom Denken und seinen Fehlern – vom Baum der Frauen und den Geschichten des Großvaters: das Verdoppeln des Denkens
1. Zwei ähnliche Bilder
Warum das Handeln in Krisen sie oftmals verschärft
2. Ein Gedankenprojekt
Warum Wörterbücher immer schlimmere Stichwörter brauchen
3. Weibergeschichten und Kindermärchen
Warum Verstand und Gefühl zusammengehören
4. Das Denken im Viertakt
Warum sich das Denken verlangsamen wird
Der sechste Tag – Neumond
Von Frauen und Männern – von Leben und Tod – vom Verzicht auf den Sieg: das „zeitvermeidende“ Denken
1. Der Komposthaufen und die ewige Zeit
Wie bei Pflanzen der Tod nur ein Neumond ist
2. Die Angst vor dem Ende der eigenen Zeit
Was für logisch denkende Menschen am Tod so schlimm ist
3. „Der Chef hat’s gesagt!“
Wie aus schlechtem Gewissen ein ewiger Auftrag erwuchs
4. Die Regeln der Männer
Welche Folgen der Auftrag zum Kämpfen hat
5. Die Bedeutung des Augenblicks
Warum ich meine Absichten selbst bestimmen sollte
6. Die Erleichterung über die Freiheit der Wahl
Wie man in Krisen neue Ziele findet
Der siebte Tag – Zum Wasser
Von der Erde und den Menschen – von Diesseits und Jenseits – von der Gestaltbarkeit der Erwartung: das „zuversichtliche“ Denken
1. Zwei Arten, das Wasser zu sehen
Wozu die Begrenztheit der Chancen führt
2. Das Wesentliche am zweideutigen Bild
Was eine erfundene Fee bewirkt
3. „Lebenslange Todesstrafe!“
Wie Spaß und Glück im Leben nicht eingeplant sind
4. Die Stimmung im Westen
Welche Folgen das unerfreuliche Vorzeichen hat
5. Krankdenken und Gesundbeten
Warum ich meine Aussichten selbst bestimmen sollte
6. Das Glück bestätigter Hoffnung
Wie in Krisen ein gutes Ende wahrscheinlicher wird
Der achte Tag – Es geht weiter
Vom Gießen und vom Regen – von Wachstum und Wechsel – vom Traum der Raupe, einmal fliegen zu können
1. Wie man macht, dass es regnet
Was die Krise der Erde bessern könnte
2. Ein neuer Plan
Was meine Beispiele zeigen
3. Ein neues Denken
Wie alte Regeln verschwinden
4. Die neuen Bilder
Welche Folgen das Ende des alten Mythos hat
5. Neue Menschen?
Wie viel Er und ich noch zu lernen haben
6. Regen!
Wie alles gut wird