Happy End mit einem Stripper

Erotischer Roman

Ella Green


ISBN: 978-3-95573-320-9
1. Auflage 2015, Bremen (Germany)
Klarant Verlag. © 2015 Klarant GmbH, 28355 Bremen, www.klarant.de

Titelbild: Unter Verwendung des Bildes 71096851 von conrado (shutterstock).

Sämtliche Figuren, Firmen und Ereignisse dieses Romans sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit echten Personen, lebend oder tot, ist rein zufällig und von der Autorin nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch auszugsweise - nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Inhalt

Kapitel 1

Stechend blaue Augen blickten mich lüstern an, ein charismatisches Lächeln lag auf seinen Lippen und dann endlich kam er mit seinem Mund näher und küsste mich voller Leidenschaft. Seine Hände drückten mich in die weiche Matratze unter mir. „Ich will spielen“, hauchte er gegen meine Lippen, dann umgriff er mit seiner rechten Hand meine Handgelenke, streckte sie mir über meinen Kopf und fesselte mich an die Handschellen, die am Bettgestell hingen. In seinem Blick lagen Begierde und Lust. Er wollte mich. Ich wollte ihn. Jetzt und hier. Sofort. Gemächlich schob er mir mein rotes Trägertop nach oben bis hin zu meinen Augen. Jetzt war ich blind. Konnte nichts mehr sehen. Konnte ihn nicht mehr sehen. Wusste nicht, was er vorhatte. Plötzlich spürte ich, wie er meine Brüste aus den Schalen meines schwarzen BHs befreite und mit sanften Küssen die Brustwarzen stimulierte. Unter diesen Berührungen richteten sie sich auf und er biss leicht hinein, was mich zum Seufzen brachte. Mit federleichten Küssen bahnte er sich einen Weg von meinen Brüsten nach unten zu meinem Bauch. Seine Hände folgten seinen Lippen. Vor Extase wand ich mich. Ich wollte mehr.

„Bitte!“, flehte ich.

„Geduld!“, flüsterte er und streichelte über den Stoff meines schwarzen Tangas. Ich hob ihm mein Becken entgegen, begann es zu kreisen. Aber er drückte mich nach unten, streifte mit seinen Fingern immer und immer wieder über meinen Venushügel. Langsam schob er mir das Höschen zur Seite und streichelte über meine Schamlippen. Begann langsam meine Klitoris zu umkreisen und drang vorsichtig mit einem Finger in mich ein. „So schön feucht!“, flüsterte er. Langsam begann er, seinen Finger vor- und zurückzuschieben. Stimulierte die Innenwände meiner Vagina. Mein ganzer Unterleib pochte vor Erregung. Dann spürte ich, wie er meine empfindlichste Stelle zu küssen begann, mit der Zunge darüberleckte und sich in mir ein Orgasmus zusammensammelte. Ich wollte kommen. Jetzt und hier.

„Bitte!“, flehte ich erneut.

„Noch nicht, Principessa!“, hörte ich ihn kehlig auflachen.

Und wieder leckte er über meine Klit, während er mich mit seinem Finger fickte. Ich drohte jeden Augenblick zu zerspringen. Aber er ließ mich nicht kommen. Führte seine Folter weiter fort. Ich war schon ganz nahe am Abgrund, es fehlte nicht mehr viel und ich könnte die Klippe, an die er mich drängte, hinabstürzen. Seine freie Hand knetete meine linke Brust, zupfte und zwirbelte meine Knospe und seine Zunge leckte unermüdlich über meinen Kitzler. Endlich bewegte er seinen Finger schneller vor und zurück. Saugte und leckte an meiner Lustperle und ich zersprang mit einem lauten Aufschrei in tausend Stücke. Und schrie seinen Namen, so laut ich konnte: „Matteo!“

Erschrocken fuhr ich hoch, blickte mich um und stellte fest, dass ich alleine in meinem Bett lag. Er war nicht da. Matteo war nicht da. Es war nur ein Traum. Ein erotischer Traum, den ich seit vier Wochen jede Nacht hatte. Und jede Nacht schreckte ich hoch, um festzustellen, dass es nur ein Traum war.

Kann das bitte aufhören? Ich möchte nicht mehr von Matteo, dem leidenschaftlichen Stripper, träumen.

Ich blickte auf meinen Radiowecker, es war erst fünf Uhr morgens. Ich hätte noch gut drei Stunden schlafen können, bis ich aufstehen und zur Arbeit ins Museum fahren musste. Aber wie jede Nacht konnte ich nach so einem Traum nicht mehr einschlafen. Es quälte mich, zu wissen, dass es nur ein One-Night-Stand gewesen war. Mein Herz schmerzte jeden Tag mehr und mehr. Ich öffnete die Schublade meines Nachtkästchens und nahm den Brief, den mir Matteo nach unserer von Sex erfüllten Nacht in der Hotelsuite hinterlassen hatte. Würde ich ihn jemals wiedersehen? Und wenn ja, was dann? Würden wir wieder eine Nacht voller Leidenschaft erleben und er sich am nächsten Tag aus dem Staub machen? Diese Fragen quälten mich jeden Tag aufs Neue. Ich spürte, wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten und langsam meine Wange hinunterkullerten. Nicht weinen!, ermahnte ich mich gedanklich und beschloss aufzustehen. Mit hängenden Schultern legte ich den Brief zurück, knipste das Licht im Flur an und ging in meine kleine Küche. Stellte eine Tasse unter meine Senseo-Kaffeemaschine, legte ein Pad hinein und drückte den Startknopf.

 

***

 

„Guten Morgen Alessia“, grüßte mich meine Kollegin Romina, als ich das Museum durch den Personaleingang betrat.

„Guten Morgen“, sagte ich knapp und ging an ihr vorbei zu den Umkleideräumen im Personalraum. Ich öffnete meinen Spind, stellte meine Handtasche hinein und nahm meine Museumsuniform heraus. Unmotiviert zog ich mein grünes Sommerkleid aus, schlüpfte in die weiße Bluse, die dunkelblaue Weste und den farblich passenden Bleistiftrock. Mit einer geübten Handbewegung band ich mir das rote Halstuch um, schlüpfte in die unbequemen Pumps und blickte mich kurz im Spiegel an. Dass ich heute Morgen geweint hatte, konnte man zum Glück nicht mehr sehen.

„Die erste Führung hast du um neun Uhr fünfzehn“, hörte ich Romina hinter mir sagen.

„Danke, ich gehe gleich zum Haupteingang“, antwortete ich ihr. Meine dunklen Haare hatte ich heute Morgen wie immer, bevor ich zur Arbeit ging, zu einem eleganten Dutt nach oben gesteckt. Ich straffte meine Schultern und verließ mit einem gekünstelten Lächeln den Raum, um am Eingang meine erste Reisegruppe, die ich durch das Nationalmuseum von Rom führen würde, abzuholen.

Von Weitem konnte ich bereits eine Menschenmenge sehen, die, so wie es aussah, auf mich wartete. „Guten Morgen, mein Name ist Alessia Rossi. Ich bin Ihre Museumsführerin“, grüßte ich die fünfzehnköpfige Gruppe und lächelte jeden freundlich an.

Die zweistündige Führung meisterte ich wie immer gekonnt, beantwortete die Fragen der Touristen und dachte nicht mehr an die stechend blauen Augen von Matteo Natale. Nur in meinem Beruf als Museumsführerin war ich abgelenkt und konnte mich auf mein Leben ohne den Stripper konzentrieren. Aber sobald ich meine Arbeitsstelle am späten Abend verlassen hatte, war er wieder in meinem Kopf. Dann tauchten die Bilder von unserem One-Night-Stand wieder auf und verfolgten mich bis in meine Träume. Ich ging durch die kleine Gasse, die zu meiner Wohnung führte, als ich an einem Zeitungsstand vorbeikam und fast vor Schock in Ohnmacht gefallen wäre. Von dem Titelblatt einer berühmten italienischen Klatschzeitung lächelte mich Matteo Natale an! Seine blauen Augen funkelten und sein sexy Lächeln ließ mein Herz höherschlagen. Ich wollte eigentlich vorbeigehen, aber irgendetwas hielt mich davon ab und ich begann die Schlagzeile zu lesen.

 

‚Italienischer Stripper gibt Karriere auf‘.

Wie bitte? Warum? Ich ging auf den Stand zu, nahm eine der Zeitungen und bezahlte sie beim Verkäufer. Mich hatte die Neugierde gepackt, so wie damals, als ich mir die Homepage der ‚Il Salvadors‘ angeschaut hatte. Meine Freundin Fabiana hatte mich vor vier Wochen dazu überredet, auf die Stripshow der berühmten ‚Il Salvadors‘ mitzukommen. Und dann ging irgendwie alles rasend schnell. Erst die Show, die wirklich sehr beeindruckend und vor allem sexy war. Dann die After-Show-Party, die ich mit Matteo im Bett verbrachte, und dann der nächste Tag. Der Tag der Ernüchterung.