Cover.jpg
titel.jpg

INHALT

Neulich im Restaurant

Weiblich. Gebärfähig. Und keine Lust auf Kinder.

Die biologische Uhr

Der gesellschaftliche Druck

Das einsame Weihnachtsfest

Die Welt von morgen

Die Baby-Versicherung

Nackedei-Mamis und die Tokophobie

Verbindlichkeit ist eine Tugend

Kinder sind doof

Die Entertainer

Warum andere Mütter keine Vorbilder sind

Cupcakes und Thermomix

Wenn du Kinder hättest

Die Mami-Polizei

Alles dreht sich um die Kinder

Helikopter und andere Höhenflüge

Regretting Motherhood

Familienmodelle und die Frage nach dem Geld

Damals und heute

Neues Spiel, neue Regeln

Hormone sind Karrierekiller

Der Generationenvertrag und ich

Kinderbetreuung

Beruf und Familie im Einklang

Gleichberechtigt ist nicht gleichgestellt

Die Erziehungsleistung der Väter

Urlaub mit Kindern

Die Putzfrau und die Nanny

Der Pfandflaschen-Test

Neue Rollen in der Partnerschaft

Neue Abhängigkeiten

Der Sinn des Lebens

Kinder passen einfach nicht

Man kann auch ohne Kinder glücklich sein

Die Angst vor der Liebe

Ich schaffe das!

Neulich im Restaurant, Teil 2

Und jetzt?

NEULICH IM RESTAURANT

Zwei Turteltäubchen im Restaurant. Der Hauptgang wird serviert und die erste Flasche Wein ist schon fast leer. Der Grund dafür ist weniger unser großer Durst als der eifrige Kellner, der alle zwei Minuten nachzuschenken scheint.

»Schatzi«, mein Lebensgefährte beugt sich vor und strahlt mich an. »Ich möchte dir etwas sagen …«

Hört, hört! Was kommt jetzt, doch nicht etwa ein Heiratsantrag?

»… Ich mag unser Leben und bin sicher, dass es auch in zwanzig Jahren noch so schön sein wird wie jetzt.«

Merkwürdiges Kompliment, aber nett. Liegt wohl am Riesling.

Er redet weiter: »Und ich denke, dass wir auch ohne Kinder gut leben können.«

Bitte was? Ich verstehe nicht. Mir bleibt eine Rosmarinkartoffel im Hals stecken. Was hat er gerade gesagt? Er will keine Kinder?

»Was guckst du denn jetzt so?«, fragt er.

Ich antworte nicht, bleibe stumm wie ein Fisch und bekomme kein Wort heraus. Mein Freund sieht mich erstaunt an. Offenbar überrascht ihn meine Reaktion.

»Ich dachte, dass du auch nicht unbedingt Kinder haben willst!«, entfährt es ihm. »Das hast du jedenfalls vor ein paar Jahren gesagt.«

Ja, er hat recht. Doch als ich ihm sagte, dass Kinder nicht Teil meiner Lebensplanung seien, war ich Anfang dreißig, frisch geschieden (kinderlos) und hatte einen vielversprechenden neuen Job angenommen. Ich war näher an der Wiederholung meiner Pubertät als in der Stimmung, Kinder in die Welt zu setzen. Damals stemmte ich mich mit aller Kraft gegen das Eintreten eines Lebensmodells, das ich zwar in meiner Kindheit selbst genossen hatte, als Erwachsene aber nicht akzeptieren mochte: Reihenhaus im Vorort, praktischer Mittelklassekombi, Teilzeit arbeiten, Kinder erziehen und Hunde Gassi führen. Sonntagnachmittage im Kinderland statt Abendessen beim Italiener. Kinderhotels statt Wellness-Spa. Aus die Maus. Over and out. Hilfe!

Doch allmählich, mit Ende dreißig und nach ein paar Jahren fester Beziehung in einer gemeinsamen Wohnung, scheint sich mein Nestbautrieb bemerkbar zu machen. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich mir unser drittes Zimmer, das wahlweise als Arbeits-, Gäste- oder Fitnesszimmer genutzt wird, mit Babybettchen, Wickeltisch und Wandtattoos vorstelle. Ich bemühe mich, Kinder, die ich bis dato für laut und nervig gehalten habe, manchmal auch süß zu finden. Und ich spüre keine übertriebene Panik mehr in mir hochsteigen, wenn meine Periode nicht zum vorhergesehenen Tag eintritt (na ja, das ist gelogen …). Meine tief verankerte Sorge, Kinder könnten mein Sargnagel sein, wird offensichtlich weniger!

In meinen Zwanzigern hatte ich einfach nur panische Angst davor, schwanger zu werden. Obwohl ich die Pille nahm, musste mein Partner bei jeder Unregelmäßigkeit meines Körpers zur Kondompackung greifen. Doch inzwischen hat diese Angst Gesellschaft einer zweiten bekommen, die für mich um ein Vielfaches schwerer wiegt: Ich habe noch viel größere Angst davor, dass sich mein latenter Kinderwunsch nicht durchringen kann und ich mich bewusst für ein kinderloses Dasein entscheide – und das später bereue.

Wenn Kinder an mir vorbeilaufen, schaue ich deshalb nicht mehr weg, sondern bewusst hin. Ich helfe Müttern mit Kinderwagen beim Einsteigen in die S-Bahn, und ich frage mich in vielen Alltagssituationen, ob ein Kind nun störend oder passend oder gar bereichernd wäre. Ich studiere Eltern, ob sie einen glücklichen oder unglücklichen Eindruck machen, vor allem diejenigen, die sich für das Kinder-Reihenhaus-Hund-Programm entschieden haben. Die meisten Jungfamilien, die ich kenne, haben dem Leben, das sie vor der Geburt ihres Nachwuchses genossen haben, den Rücken zugekehrt. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie damit glücklich sind.

Also suche ich angestrengt nach Möglichkeiten, Kinder in mein Leben zu integrieren, und versuche mir auszumalen, wie es sich mit Kind verändern müsste. Wie viele Kompromisse würden nötig sein? Müsste ich mich von meinem momentanen Lebensmodell komplett verabschieden?

Umsetzbare Lösungen haben sich mir noch nicht offenbart.

Je mehr ich mich mit diesen Gedanken auseinandersetze, desto schwerer wiegt der Druck auf meinen Schultern, mich entscheiden zu müssen. Will ich Mutter werden und eine eigene Familie gründen oder will ich nicht? Kann ich mit den Konsequenzen leben, die diese Entscheidung – ob dafür oder dagegen – mit sich bringt?

»Schatzi«, mein Freund holt mich aus meinen Gedanken zurück. »Jetzt tu doch nicht so erschrocken.« Er bemüht sich um einen sanften Ton und greift nach meiner Hand. »Ich fühle mich noch nicht bereit für Kinder. Wir können über alles nachdenken und ich kann mir durchaus vorstellen, mit dir eine Familie zu gründen, aber im Moment haben wir doch ganz andere Themen und Ziele. Und ich will mein Leben mit dir genießen, bevor ich mich zwanzig Jahre lang um meine Kinder kümmern darf.«

Die Rosmarinkartoffel in meinem Hals lässt sich nur mühsam runterschlucken und ich merke, dass mir die Tränen in die Augen schießen.

Mein Freund ist Ende dreißig und gerade befördert worden. Der Abend im Restaurant war dafür gedacht, dieses freudige Ereignis zu feiern. Aber irgendwas läuft gerade schief.

Zwar bin ich selbst in Bezug auf die Kinder-Frage noch völlig unentschieden, ging bisher aber ganz selbstverständlich davon aus, seine Einstellung zu eigenen Kindern sei ein fixer Parameter in meiner Gleichung. Offenbar war ich bei all dem Hinterfragen so mit mir selbst beschäftigt, dass ich noch nicht einmal auf die Idee gekommen bin, er könnte auch Zweifel anmelden. Von ihm nun so klare Worte zu hören, verletzt und beschämt mich. Wie kann ich von ihm so einfach erwarten, dass er bei dem Thema keine Unsicherheiten hat? Und warum nehme ich mir das Recht heraus, ihm den (möglichen) Kinderwunsch nicht zu erfüllen, ohne ihm das Gleiche zuzugestehen?

Ich antworte mit zittriger Stimme: »Aber ich bin immer davon ausgegangen, dass du Kinder wolltest? Zwei, hast du immer gesagt.« Schluchz.

»Ja, stimmt«, sagt er. »Morgen. Oder übermorgen. Aber nicht jetzt.«

Ich weiß ja, wie er fühlt. Ich denke ähnlich: Morgen dürfen der Mann und die Kinder aus dem Bilderrahmen hüpfen, aber bitte nicht heute. Ich bin noch nicht so weit und es ist ja noch Zeit.

Aber wie viel?

Natürlich weiß ich, dass ich nicht für mich beanspruchen darf, allein zu entscheiden, ob wir Nachwuchs bekommen oder nicht. Es sollte eine gemeinsame Entscheidung sein. Und es ist ganz nebenbei auch nicht gesagt, ob wir überhaupt Kinder bekommen können. Ich kenne genügend Paare, denen dieses Glück (oder Unglück) nicht beschert wurde.

Und trotzdem kann ich nicht leugnen, dass mich die Haltung meines Freundes stört.

Wenn ich mich selbst schon nicht durchringen kann, erwarte ich von ihm, dass er das volle Familienprogramm will und mitträgt. Ich darf Zweifel äußern, er bitte nicht. Und er soll mit seiner Entscheidung nicht warten, bis ich keine Eizellen mehr produzieren kann. Er soll mich an die Hand nehmen und sagen: »Schatzi, mach dir keine Sorgen. Lass uns ein Kind machen. Wir bekommen alles hin. Versprochen.«

Sagt er aber nicht. Schatzi ist nämlich sauer und eingeschnappt wegen meiner emotionalen Reaktion.

Und ich? Kämpfe mit den Tränen. Wir schweigen uns an.

Schöner Abend. Mehr Riesling, bitte!

Ich bin weiblich, Ende dreißig, lebe in einer festen Beziehung und meine Frauenärztin attestiert meinen Geschlechtsorganen zumindest mittelfristig noch Gebärfähigkeit. Ich fühle mich wohl in meiner Haut und meine Karriere läuft zufriedenstellend. Wir haben keine Kinder. Und ich bin glücklich.

Oder etwa nicht?

Weiblich. Gebärfähig. Und keine Lust auf Kinder.

Ich bin achtunddreißig Jahre alt. Statistisch gesehen habe ich den Zenit meines Lebens noch nicht erreicht, biologisch gesehen bin ich eine alte Frau. Zumindest bezogen auf eine mögliche Schwangerschaft würde man mich als Spätgebärende mit einer in meinem Alter begründeten Risikoschwangerschaft einstufen.

Diese Tatsache empfinde ich als beleidigend und unfair, denn ich fühle mich mit fortschreitendem Alter immer wohler – und jünger.

Meine Zwanziger waren anstrengend und kräftezehrend. Von außen unter Druck, von innen voller Selbstzweifel. Meine Dreißiger sind deutlich angenehmer. Ich fühle mich gelassener, selbstbewusster und fitter als jemals zuvor.

Einzig meine Gebärmutter scheint von meinem Verjüngungstrend nichts mitbekommen zu haben, denn mein Vorrat an Eizellen neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu, und in absehbarer Zeit werden meine Eierstöcke ihren Dienst einstellen.

Die unvermeidbaren Umstände, die das Finale meiner fruchtbaren Zeit einläuten, wären nicht bedrohlich, wäre ich bereits Mutter geworden oder hätte ich mich wenigstens darauf verständigt, dies in den kommenden Jahren nachholen zu wollen. Doch weder das eine noch das andere ist der Fall. Kurz vor dem biologischen Ende meiner Gebärfähigkeit bin ich immer noch unschlüssig, ob ich überhaupt Kinder haben möchte.

Unabhängig von meiner jeweiligen Lebenssituation und unabhängig von meinen jeweiligen Partnern der letzten fünfzehn Jahre sind die Ängste, die Fragen und der gefühlte Druck, der auf mir lastet, immer gleich.

So brüte ich und warte auf eine Antwort. Auf dass die Stimme meines Herzens zu mir spricht und mir sagt, was für mich das Richtige ist: ein Leben als Mutter oder eines als kinderlose Frau, die diese Erfahrung nie machen wird.

Doch nun läuft mir die Zeit davon. Schon jetzt sind die wenigen Eizellen, die mein Körper noch produziert, von mieser Qualität und meine Chance, schwanger zu werden, nimmt von Jahr zu Jahr rapide ab. Vielleicht noch drei, vier, fünf Jahre, dann wird der Zeitpunkt kommen, an dem meine brauchbaren Eizellen für dieses Leben endgültig verschossen sind. Wenige Jahre darauf (statistisch mit Anfang fünfzig) werden dann auch meine Eierstöcke resigniert ihre Aktivität einstellen. Dann wird mir mein alternder Körper die Entscheidung abgenommen haben, die ich in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht zu treffen vermochte.

Die biologische Uhr

Als weibliche Homo sapiens werden wir heutzutage durchschnittlich über achtzig Jahre alt, aber das Zeitfenster der Fruchtbarkeit ist verhältnismäßig kurz.

Zu kurz für meinen Geschmack. Besonders weil man als Frau zwischen zwanzig und vierzig ja noch ein paar andere Dinge zu erledigen hat: Ausbildung und Karriere machen, Partner finden, lernen, sich selbst zu mögen und so weiter. Ganz zu schweigen von den vielen Herausforderungen des Erwachsenwerdens und Erwachsenseins, die sich jedem mehr oder weniger bewusst stellen.

Dennoch scheint die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachwuchs bei den meisten Frauen in meinem Umfeld ein recht natürlicher Prozess zu sein, der in dieser überschaubaren fruchtbaren Zeitspanne gemeistert wird. Irgendwann, so attestieren es die Mütter in meinem Freundeskreis, schleicht sich der Wunsch nach Reproduktion eben ein. Einfach so. Manche hören das Ticken ihrer biologischen Uhr früher, andere später. Bei manchen äußert sich der Wunsch lauter, bei anderen leiser.

Und bei mir? Tickt gar nichts.

Mit Anfang zwanzig ging ich noch vertrauensvoll davon aus, meine biologische Uhr würde sich in den folgenden Jahren irgendwann bemerkbar machen. Eines Tages, so nahm ich an, würde sich der Kinderwunsch einschleichen wie ein Herpesvirus. Einmal eingefangen, nie wieder weg.

Damals hoffte ich allerdings, der Impuls würde noch etwas auf sich warten lassen, damit die Hormone nicht meine Lebenspläne durchkreuzten. Während meines Studiums hatte ich Träume, die ich mit Stillen und Windelnwechseln für unvereinbar hielt.

Mein Wunsch wurde erhört. Mit Mitte zwanzig war ich glücklich, von der Sehnsucht nach Nachwuchs verschont geblieben zu sein.

Doch schon mit Ende zwanzig hielt ich mich für eine Spätzünderin, denn noch immer konnte ich keine Anzeichen für einen akuten Kinderwunsch an mir feststellen. Dabei hätten die Rahmenbedingungen für Nachwuchs perfekter nicht sein können. Ich war in fester Beziehung mit einem Mann, dem ich das Eheversprechen gegeben hatte. Wir waren beide berufstätig und standen mit beiden Beinen im Leben. Die Lebensumstände hätten ein Baby mit offenen Armen empfangen. Doch noch immer fühlte sich meine Einstellung gegenüber eigenen Kindern so ambivalent an wie die Jahre zuvor.

Mit Anfang dreißig bekam ich schließlich Angst, man hätte bei mir die Uhrenbatterie vergessen. Meine fruchtbare Zeit hatte ihren Zenit überschritten und ich spürte einen inneren Druck, mich der Entscheidung bewusst zu stellen. Die Frage, die ich viele Jahre hintangestellt hatte, ließ sich nicht mehr verdrängen: »Willst du nun Kinder oder willst du nicht?«

Doch mein Herz war nicht in der Lage, die Antwort klar zu formulieren. Zu viele Ängste, zu viele Sorgen, zu viel Kopf und zu wenig Bauchgefühl vernebelten den Blick auf das, was ich wollte.

Als mein Mann zu meinem Ex-Ehemann wurde, hatte ich für einen kurzen Moment den Eindruck, eine Entscheidung für mich gefällt zu haben.

Mit der Trennung und dem Abschied aus dem gesetzten Leben, das zumindest irgendwann in der gemeinsamen Zukunft Kinder vorgesehen hatte, nahm ich bewusst in Kauf, mich diesem Lebensmodell für immer zu versagen.

Doch wenige Jahre später befand ich mich wieder in fester Beziehung, die Lebensumstände hätten Nachwuchs willkommen geheißen. Und wieder kamen die Fragen, die Zweifel, die Ängste. Heute, mit achtunddreißig, bin ich mir sicher, dass mit mir etwas nicht stimmt.

Noch vor ein paar Jahren hatte ich gehofft, dass sich bei mir allmählich Verhaltensweisen zeigen würden, die auf den inneren Herzenswunsch nach eigenen Kindern schließen lassen. Symptome, die ich an anderen Frauen mit Kinderwunsch erkannte oder sie zumindest als solche deutete. Beispielsweise das Interesse an den verschiedenen Stadien einer Schwangerschaft.

Doch das Wenige, was ich über Frauen in anderen Umständen weiß, klingt für mich nach wie vor nicht besonders verlockend. Vierzig Wochen kein Sushi, nur durchgebratenes Fleisch, keinen Alkohol und nur koffeinfreien Kaffee. Es gibt schönere Vorstellungen.

Auch hat sich mein Interesse an Kindern im Allgemeinen über die Jahre nicht merklich verändert. Natürlich finde auch ich Babys süß – ich bin ja ein Mensch! –, dennoch finde ich Zeit mit Erwachsenen immer reizvoller als die Beschäftigung mit Kindern. Ich liege nicht gerne in gekrümmter Haltung auf Babydecken und baue mit Duplosteinen Murmelbahnen, deren Existenz kleine Kinder nicht zu schätzen wissen. Erfahrungsgemäß hält ihre Freude über das Bauwerk so lange an wie meine Frisur bei hoher Luftfeuchtigkeit: maximal zwei Minuten. Dann wird das mit Geduld und (gespielter) Freude geschaffene Werk von dem kleinen Monstrum zerstört. Ups! Ein verschmitztes Grinsen, weg mit den Bauklötzchen, her mit dem Miniaturauto!

Ich hätte in dem Moment eigentlich lieber mit der Mama der Kleinen in Ruhe ein paar Worte gewechselt, ohne dass ständig jemand dazwischen plärrt.

Wird mir ungefragt ein Kleinkind auf den Schoß gesetzt, bin ich nach gefühlten sieben Minuten durch mit meinem Beschäftigungsrepertoire. Mehr als Hoppe-Hoppe-Reiter und Händeklatschen fällt mir leider nicht ein.

Ich kann mir nicht vorstellen, stundenlang ein schreiendes Kind auf dem Arm zu tragen, das sich nicht beruhigen lassen will. Meine Nachmittage möchte ich nicht auf Kinderspielplätzen oder Latte macchiato trinkend mit anderen Mamis verbringen und mich ausschließlich über Stilleinlagen, frühkindliche Förderung und Kinderkrankheiten unterhalten. Und ich habe keine Freude daran, einem Zweijährigen auf Schritt und Tritt hinterherzulaufen, weil dieser gerade die Welt entdecken möchte.

Naiv, wie ich in meinen Zwanzigern war, dachte ich allerdings, dass Geduld im Umgang mit Kindern im Leben einer Frau vorprogrammiert sei, wie das Einsetzen der Periode. Letztere bekam ich mit dreizehn, auf den Rest warte ich noch.

Der gesellschaftliche Druck

In meinem ganzen Leben habe ich mich nie ernsthaft benachteiligt gefühlt.

Zwar fand ich meine große Nase in der Pubertät nicht besonders vorteilhaft und auch meinen Körperbau hätte ich mir etwas graziler gewünscht, aber im Grunde genommen bin ich ganz zufrieden und dankbar für das, was mir gegeben wurde. Ich wurde in eine Familie hineingeboren, zu der ich ein inniges Verhältnis habe, und auf meinem Weg sind mir viele Menschen begegnet, die mich liebevoll begleiten. Mein beruflicher Werdegang läuft zufriedenstellend, ich kann mich versorgen und lebe ein weitestgehend sorgenfreies, mit Gesundheit gesegnetes Leben.

Meine Kinderlosigkeit habe ich noch nie als Nachteil empfunden.

Ganz besonders nicht im Berufsleben, aber auch nicht in meinem privaten Umfeld. Abgesehen davon, dass das Kapitel für mich nicht abgeschlossen und die Familiengründung noch nicht ad acta gelegt ist.

Ich fühle mich wohl in meinem kinderlosen Leben.

Dachte ich jedenfalls.

Bis zur letzten Geburtstagsfeier meiner Mutter. Ihr Geburtstag wird alljährlich in großer Runde zu Hause gefeiert und Freunde, Nachbarn und ehemalige Nachbarn treffen sich zum Brunch. Da ich inzwischen nicht mehr in meiner Heimatstadt lebe und im Ort als seltener Gast gelte, sehe ich die Gäste meiner Mutter nicht öfter als bei diesem wiederkehrenden Ereignis.

Es war laut. Dreißig Personen im Haus redeten kreuz und quer durcheinander und ich kam mit dem Sektnachschenken kaum hinterher.

Um mich zu akklimatisieren, trank ich gut gelaunt mein zweites Glas leer.

»Wie schön, dich mal wiederzusehen!« Gute Freunde meiner Eltern riefen mich an ihren Stehtisch. Ich schnappte mir ein drittes Glas und gestellte mich dazu.

Nach dem obligatorischen Kurzbericht über die vergangenen zwölf Monate meines Lebens, vierhundert Kilometer von der Heimatstadt entfernt, widmete sich die Runde wieder ihrer Unterhaltung. Es ging um ihre Enkel.

Mindestens einen hatte jeder von ihnen, manche sogar zwei oder drei. Eifrig wurden Geschichten erzählt und Fotos ausgetauscht. Die Eltern der fotografierten Kinder sind in meinem Alter, mit einigen habe ich die Schulbank gedrückt.

»Simone hat im Sommer ihr zweites bekommen. Christian und sie sind so glücklich! Wie süß die Kleine doch ist! Willst du mal sehen?« Die Nachbarin meiner Eltern strahlte mich voller Stolz an.

Bevor ich mich wehren konnte, bekam ich Fotos in die Hand gedrückt, und auch die restliche Truppe zückte schon ihre Smartphones und blätterte in den Fotogalerien, um mir ebenfalls ihre Nachkömmlinge zu zeigen: Babys auf Opas Arm, Nackedeis im Sandkasten, Kinder auf Bobbycars.

Ich fragte nicht nach ihren Namen. In zwölf Monaten (oder vielleicht auch schon nach dem nächsten Glas Sekt) würde ich mich ohnehin nicht mehr erinnern.

»Hat Simone eigentlich gestillt?«, fragte eine der Omas. »Unsere Martina hat solche Probleme dabei! Da der Kleine nicht von ihrer Brust trinkt, ist sie jeden Tag stundenlang mit Milchabpumpen beschäftigt. Aus der Flasche trinkt er dann. Nur, das Ganze ist so zeitaufwändig, dass sie sich kaum um den Großen kümmern kann und ich fast täglich babysitten muss.«

Der »Große« war gerade mal zwei Jahre alt. Viel Zeit hatte sich Martina beim Nachlegen nicht gerade gelassen.

Als die anschließende Diskussion, ob man heutzutage nun stillen müsse oder nicht, zu ihrem Ende kam, gingen die Blicke der Anwesenden in meine Richtung.

»Wie schade, dass du keine Kinder hast Eine der stolzen Omis sah mich an wie ein Dackel, der um Leckerlis bettelt.

»Wieso? Finde ich nicht«, gab ich zurück, ohne dass meine Worte irgendwie an ihr Ohr zu dringen schienen.

»Deine Eltern tun mir so leid«, schob sie schnell hinterher.

Ich war perplex. Bevor ich nachfragen konnte, lieferte sie die Begründung gleich nach: »Sie können bei unseren Gesprächen nie mitreden! Bestimmt fühlen sie sich ausgegrenzt, weil sie keine Enkel haben!«

Das saß.

Dass ich keine Kinder hatte, wusste ich selbst. Dass manch einer sich daran stören mochte, war mir bewusst. Aber jetzt sollte ich noch ein schlechtes Gewissen haben, weil meine Eltern meinetwegen soziale Ausgrenzung erfuhren?

Ich lächelte etwas gequält zurück und fragte mich, wie ernsthaft meine Eltern unter der Enkellosigkeit litten.

Konnten sie wirklich an Gesprächen ihrer Freunde nicht mehr teilhaben? Schämten sie sich für ihre kinderlose Tochter?

Immerhin gab es ja noch einen weiteren Hoffnungsträger in der Familie: Mein Bruder war mit Mitte dreißig im besten Alter und seine Frau sogar ein paar Jahre jünger. Was nicht war, konnte ja noch kommen.

Nur dass meine Eltern dann wohl trotzdem nicht an den Gesprächen ihrer Freunde würden teilhaben können. Denn die Gesprächsthemen würden sich zu diesem Zeitpunkt vermutlich nicht mehr um Geburten, Stillen und Babypflege, sondern um die schulischen Probleme ihrer zukünftigen Investmentbanker, Ingenieure und Start-up-Unternehmer drehen.

Als kinderlose Frau muss man lernen, solche diskriminierenden Situationen zu ertragen. Jede Generation hat ihre Themen. Auch meine Altersgenossen sind in ihrem Repertoire an Gesprächsinhalten ebenso beschränkt wie Hundebesitzer, die nur über ihre Vierbeiner reden.

Egal ob in Gesprächen auf Geburtstagen, Grillpartys oder im beruflichen Umfeld, in Unterhaltungen geht es ausschließlich um die Thronfolger. Da meinem Gegenüber dann meistens rasch auffällt, dass ich zu familiären Themen wenig Substanzielles beitragen kann, geht der Finger direkt in die Wunde: »Hast du auch Kinder?«

Mein »Nein« bleibt selten unkommentiert und schließt unmittelbar die Frage an, ob ich denn Kinder möchte. Verneine ich auch dies, bedeutet das meist das Ende des Gesprächs. Und nicht nur das Ende dieses spezifischen Dialogs, sondern meist das Ende jeglicher Interaktion mit mir.

Warum ich ab dem Zeitpunkt meines Coming-outs nicht mehr in die geselligen Runden einbezogen werde, kann ich nicht beantworten. Vielleicht denken meine bis dahin erzählfreudigen Gesprächspartner, ich würde mich nicht in sie hineinversetzen können, oder sie würden mich mit Erzählungen über ihre Kinder langweilen oder gar verletzen. Vielleicht denken sie aber auch, ich sei als kinderlose Frau intolerant ihrem Lebensmodell gegenüber und fühlen sich angegriffen. Ich weiß es nicht.

Vielleicht sollte ich ihnen einfach erzählen, ich sei ohne Geschlechtsorgane geboren worden. Dann hätten sie vielleicht Mitleid.

Da ich diese oder ähnliche Gesprächsverläufe aber regelmäßig erlebe (und sie nicht sonderlich ernst nehme), weiß ich damit umzugehen. Schließlich bin ich ja auch selbst für meine Ausgrenzung verantwortlich und kokettiere manches Mal sogar damit.

Dass aber meine Eltern darunter zu leiden hatten, wollte ich nicht und ich fühlte mich ihnen gegenüber schlecht. Da hatten sie selbst Jahre und Jahrzehnte in die Erziehung ihrer Kinder investiert, um irgendwann ihre Rentenzeit mit ihren Enkeln zu verbringen und Fotos mit ihren Freunden zu teilen. Und wurden nun bitterböse enttäuscht. Mein Haus, meine Kinder – keine Enkel.

Der Tag mit den Enkelfotos ging vorüber und ich nahm mir vor, den wunden Punkt zu einem späteren Zeitpunkt zu thematisieren.

Ein paar Wochen später war ich kurzfristig beruflich in der Stadt und kündigte mich für eine Nacht im Elternhaus an.

»Wie schön, Schätzchen«, flötete meine Mutter ins Telefon. »Wir freuen uns, wenn du kommst. Macht es dir etwas aus, dass wir Häuslers und Bachmaiers eingeladen haben? Es gibt ungarisches Gulasch!«

Zuckerbrot und Peitsche. Das Gulasch meines Vaters war das Beste, das man auf dem ganzen Planeten zu essen bekam. Die Aussicht auf Enkelfotos war weniger erquickend.

»Nein, nein, alles gut.« Ich versuchte meine schlechte Laune zu unterdrücken. »Ich freue mich auch.«

Der Abend verlief wie erwartet und es gab nur ein Gesprächsthema: Enkel, Enkel, noch mal Enkel. Als die Gäste sich verabschiedeten, wir mit einer halbleeren Flasche Wein zurückblieben und den Inhalt auf drei Gläser verteilten, wurde ich ernst.

»Mama, Papa, ich muss mit euch reden.«

Sie blickten mich erwartungsvoll an.

Hoffentlich denken sie nicht, ich möchte ihnen sagen, dass ich schwanger bin!

»Leidet ihr sehr darunter, dass ihr keine Enkel habt?«

Stille.

Meine Frage hatte sie offensichtlich überrascht. So sprachlos erlebte ich meine Eltern selten. Vielleicht zögerten sie, weil sie mir die Wahrheit nicht sagen und die Reaktion des jeweils anderen abwarten wollten?

Als wäre ihr Schweigen nicht schon Anlass zur Sorge genug, zückte mein Vater nun wortlos sein von mir vererbtes iPhone und strahlte mich an. »Wieso denn?«, rief er. »Wir haben doch einen Enkel!«

Wie? Hatte ich mich so lange nicht blicken lassen, dass ich eine Schwangerschaft meiner Schwägerin nicht mitbekommen hatte?

Doch meine Mutter blickte ihn ähnlich verdutzt an wie ich selbst. Die Aufklärung kam, als er mir sein Handy direkt unter die Nase hielt.

»Da!«, sagte er. »Schau her, das ist unser Enkel!«

Zu sehen bekam ich nicht etwa ein kleines Menschlein im Strampelanzug, sondern ein Video, das zeigte, wie die bengalische Katze meines Bruders sich unter dem Weihnachtsbaum versteckte.

Mein Vater lachte: »Wenn unsere Freunde ihre Fotos von ihren Enkeln hervorkramen, zeige ich Fotos von Ayla!«

Ich musste lächeln. Tatsächlich war die hübsche Katze in jeder Hinsicht bemerkenswert und zum Angeben vor Freunden durchaus geeignet. Ayla ließ sich ohne Leine im Park Gassi führen und apportierte Stöckchen wie ein Hund. Frühtierliche Förderung sage ich da nur!

Trotzdem: Der Witz über das Katzenenkelkind war zwar gut gemeint, doch nun machte ich mir Sorgen. Offenbar war die Lage ernster als gedacht.

Während mein Vater auf seinem Smartphone nach den neuesten Videos suchte, die mein Bruder inzwischen nicht mehr nur in der Familien-Whatsapp-Gruppe, sondern auch über Youtube mit der ganzen Welt teilte, wandte sich meine Mutter mir zu. Sie erzählte von dem Sommerfest ihrer ehemaligen Firma, zu dem sie als Rentnerin und langjährige »gute Seele« der Firma noch immer jedes Jahr eingeladen wird.

»Marianne und ihr Mann waren auch da und haben ihre einjährige Enkeltochter mitgebracht«, berichtete sie. »Emilia ist sehr süß, alle wollten sie mal auf den Arm nehmen.«

Ich trank mein Glas Wein in einem Zug aus, da ich fürchtete, das Ende der Geschichte könnte unangenehm werden.

»Dann kam Marianne auf Papa und mich zu und stellte die Kleine im Maxi-Cosi neben uns ab. Sie nahm mich in den Arm und hat mich ganz fest gedrückt …«

Ich griff zur Weinflasche. Warum verdammt war sie schon leer?

»… und sagte zu mir, dass ich bestimmt auch irgendwann ein Enkelkind haben würde und die Hoffnung nicht aufgeben dürfe. Dass es ja so viel Freude bereite, Oma zu sein. Ich gebe es ungern zu, aber mir kamen die Tränen.«

Oh je. Hätte ich bloß noch eine Flasche aus dem Kühlschrank geholt. Ohne Alkohol war diese Geschichte kaum zu ertragen. So in etwa muss man sich als Mutter fühlen, wenn sich der Sprössling einem anvertraut und gesteht, von Mitschülern gemobbt zu werden!

Meine Mutter merkte, dass mir ihr Bericht zu Herzen ging.

»Kind, ich habe dir das nicht erzählt, damit du dich sorgst! Papa und ich haben ein schönes Leben auch ohne Enkel.«

Ja, klar. Ich glaubte ihr kein Wort.

»Ich gebe zu, dass mich ihre Worte berührt haben. Trotzdem geht es doch keinen etwas an, ob unsere Tochter Kinder bekommt oder nicht. Und man weiß doch als Außenstehender auch gar nicht, warum das so ist. Vielleicht klappt es ja auch einfach nicht und dann ist es doch schmerzhaft, wenn man dauernd damit konfrontiert wird. Und das habe ich ihr dann auch gesagt.«

Na toll, jetzt denken alle, ich täusche eine gewollte Kinderlosigkeit vor, um meine Unfruchtbarkeit zu vertuschen!

Mein Vater hatte inzwischen die Videosuche aufgegeben und widmete sich unserem Gespräch.

»Mach dir keine Sorgen, Töchterlein. Deiner Mutter und mir geht es gut. Ich finde es genauso unmöglich wie du, dass unsere Freunde von uns erwarten, dass wir unbedingt Großeltern werden sollen. Wenn wir es werden, freuen wir uns. Wenn nicht, sind wir genauso glücklich.«

Meine Eltern sind süß. Ich war dankbar, dass sie zumindest versuchten, mir das schlechte Gewissen zu nehmen und mich auf jedem erdenklichen Lebensweg unterstützten. Und vor lauter Rührseligkeit war ich kurz geneigt, ernsthaft über eine Schwangerschaft nachzudenken.

Doch der Gedanke flackerte nur kurz auf, denn mein Vater stand auf, ging in die Küche und kam mit einer kühlen Flasche Weißwein in der Hand zurück.

»Wir trinken jetzt auf den schönen Abend«, sagte er. »Wir genießen es, dass unsere Kinder immer noch unsere Nähe suchen und so viel Zeit mit uns verbringen. Wir genießen jeden Moment mit euch.«

Wir stießen an, lächelten uns zu. Mir wurde warm ums Herz.

Als ich zu Bett ging, ließ ich den Abend Revue passieren, der bei mir trotz des versöhnlichen Ausgangs ein bedrückendes Gefühl hinterließ, das weniger mit meinen Eltern, als mit mir selbst zu tun hatte.

Gemeinsame Familienzeit wie an jenem Abend würde endlich sein. Bliebe ich kinderlos, würde ich nie solche Momente mit meinen eigenen Kindern genießen dürfen. Ich würde keine Familienessen ausrichten können, an denen Kinder, Schwiegerkinder und irgendwann vielleicht auch Enkel teilnähmen.

Ich fragte mich: Wenn ich mich gegen Kinder entscheide, betrüge ich mich dann vielleicht um die schönste und wertvollste Zeit meines Lebens?

Das einsame Weihnachtsfest

Warum pflanzen wir uns eigentlich fort?

Rein evolutionär betrachtet: zur Erhaltung unserer Art. Jedes Lebewesen hat einen natürlichen Instinkt, sich vermehren zu wollen. Je primitiver die Art, umso ausgeprägter scheint der Drang. Die Kaninchen auf der Wiese hinter meinem Büro zum Beispiel. Rammeln den ganzen Tag von früh bis spät zur Erhaltung der Population im Hinterhof.

Auch bei uns Menschen ist die Partnerwahl hormonell auf die Erhaltung unserer Art ausgerichtet. Die Wissenschaft geht davon aus, dass wir unsere Partner zielgerichtet mit der Motivation auswählen, unsere Fortpflanzung zu gewährleisten. Einen knackigen Männerpopo finden wir vielleicht nicht nur deswegen gut, weil er uns an Patrick Swayze in Dirty Dancing erinnert, sondern weil er uns suggeriert, dass Mann kräftig zustoßen und das Sperma entsprechend tief platzieren kann.

Doch auch wenn manch einer tagtäglich trainiert, ist Geschlechtsverkehr, der ja bekanntlich zu Nachwuchs führen kann, dank vielfältiger Verhütungsmethoden heutzutage nur eine Trockenübung. Fliegen im Flugsimulator quasi. Ob wir den Ernstfall je eintreten lassen, ist unsere bewusste – in meinem Fall sehr kopfgesteuerte – Entscheidung. Und wenn jede fünfte Frau in Deutschland zwischen vierzig und vierundvierzig keine Kinder hat, dann haben wir entweder ein beängstigendes Fruchtbarkeitsproblem – oder gestörte Instinkte. Irgendetwas stimmt mit uns nicht mehr.

»«