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Nr. 818

 

Tödlicher Stahlplanet

 

Landung auf der Welt des ewigen Lebens

 

von Peter Terrid

 

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Nach der großen Wende in Manam-Turu, die sich im August 3820 vollzog, haben sich Atlan, Anima und Chipol, die Vorkämpfer ebendieser positiven Entwicklung, anderen Zielen zuwenden können.

Fartuloon jedoch, Atlans alter Lehrmeister, findet sich nach seinem plötzlichen Verschwinden noch vor der Wende nicht nur räumlich, sondern auch körperlich versetzt. Er verwandelt sich erneut in Colemayn, den Sternentramp, und gelangt wieder in die Galaxis Alkordoom, wo er mit Geselle, seinem robotischen Gefährten, bald in Gefangenschaft gerät.

Jetzt, Anfang Dezember 3820, sind die Gefangenen der Yekdemper längst wieder in Freiheit. Nach dem Kampf auf Gorfu erfahren sie von ihrem sterbenden Gegner Koordinaten, die einen Ort im Nukleus von Alkordoom bezeichnen.

Die HORNISSE macht sich dorthin auf den Weg, und Geselle, der Roboter, unternimmt einen Alleingang, wobei er in eine Falle tappt.

Atlan und Co., die inzwischen ebenfalls in Alkordoom zugange sind, müssen sich mit Unbekannten herumschlagen, wobei Erfolge und Misserfolge einander abwechseln.

Solches geschieht auch nach dem geglückten Ausbruch aus der Gefängnissektion des DOMIUMS. Statt zum APSIDION gelangt man auf die Welt des ewigen Lebens. Diese Welt ist ein TÖDLICHER STAHLPLANET ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide gelangt auf den tödlichen Stahlplaneten.

Anima, Goman-Largo, Chipol, Neithadl-Off und Geselle – Atlans Begleiter.

Elq'azar und Al'Masura – Zwei Kerniktors auf der Suche nach dem ewigen Leben.

Dartfur – Raanaks Blitzmonteur erscheint wieder.

1.

 

Die erste Frage lautete natürlich – wo waren wir?

Geplant war, dass wir nach der Benutzung des Ferntransmitters im APSIDION herauskamen. Auf die Koordinaten dieses Zieles war der Ferntransmitter eingestellt worden, bevor wir das Gerät dazu benutzt hatten, das DOMIUM zu verlassen.

»Das also ist das APSIDION«, stellte Goman-Largo fest, als wir wieder stofflich geworden waren. Ich machte eine abwehrende Geste.

»Tut mir leid, Freunde«, sagte ich, »aber unser Gegenspieler im DOMIUM hat es in letzter Sekunde geschafft, uns einen Streich zu spielen.«

Auf einem Kontrollschirm in der Transmitterstation des DOMIUMS hatte ich die von uns eingestellten Koordinaten erkennen können. Sie stimmten mit den Werten des APSIDIONS überein – bis zum letzten Augenblick.

Ich hatte nur noch mitbekommen, praktisch fast zeitgleich mit der Rematerialisierung, dass sich diese Anzeige verändert hatte. Jemand hatte im entscheidenden Augenblick, als wir keinerlei Möglichkeit mehr hatten, daran noch etwas zu ändern, die Zielkoordinaten für den Transmittersprung abgewandelt. Ich war mir sicher, dass dieser Jemand Dopur gewesen war.

»Wenn dies nicht das APSIDION ist – was ist es dann?«, fragte Anima.

Ich zuckte mit den Schultern.

Es hätte das APSIDION sein können – theoretisch.

Unsere Umgebung sah so aus, wie man es nach Lage der Dinge erwarten konnte – viel Technik, Metall, Glasinstrumente, kein Fleckchen Grün. Welchem Zweck der Transmitter diente, war klar – wozu die anderen technischen Einrichtungen dieses Raumes dienten, ließ sich nicht so schnell ergründen. Ich las die Werte von dem Kombiinstrument meines Anzugs ab:

Die Schwerkraft lag bei 0,84 g, die Atmosphäre war gut atembar, allerdings ein wenig dünn. Die Temperatur in diesem Raum lag bei 304 Grad Kelvin – für einen Arkoniden eine recht angenehme Temperatur. Nach zehn Jahrtausenden einer abenteuerlichen Herumtreiberei auf der Erde hatte ich mich allerdings so sehr an die Werte Terras gewöhnt, dass mir diese Temperatur schon ein wenig zu warm erschien. Glücklicherweise lag die Luftfeuchtigkeit bei weniger als 50 Prozent, so dass sich die Temperatur leichter ertragen ließ.

Goman-Largo und Neithadl-Off hatten bereits damit begonnen sich umzusehen.

Gestört wurden sie dabei nicht. Wir waren die einzigen Lebewesen in der Halle.

»Seltsam«, murmelte Anima nach einem kurzen Rundblick. »Die Bildschirme zeigen immer nur uns. Es scheint keine Außenbeobachtung möglich zu sein.«

»Das lässt sich vielleicht ändern«, verkündete der Tigganoi daraufhin. »Vielleicht finden meine Module etwas.«

Er machte sich an die Arbeit, während ich einen Spaziergang durch den Raum machte. Dabei hütete ich mich, irgendeinen der Hebel oder Schalter zu betätigen, solange ich nicht genau wusste, was eine solche Aktion zur Folge haben würde.

Immerhin – die Technik funktionierte noch. Die Anlagen dieser Station schienen einwandfrei zu arbeiten. Aber wer kontrollierte, steuerte oder bediente diese technischen Einrichtungen?

»Etwas gefunden, Goman-Largo?«, fragte ich an. Der Modulmann machte eine verneinende Geste.

»Tut mir leid«, sagte er knapp. »Ich habe drei Module ausgeschickt, die nach eventuellen Schaltungen suchen sollten, mit denen man Türen öffnen oder eine Außenbeobachtung aktivieren könnte, aber alle Module sind entweder zurückgeschleudert oder geblendet worden.«

»Vielleicht eine Parazeitsperre?«, rätselte Neithadl-Off. »Oder ein rückgekoppeltes, paramaterielles Abwehrfeld? Es soll dergleichen geben ...«

»Aber etwas anderes ist dabei klar geworden«, setzte Goman-Largo seine Analyse fort. »Wir stehen unter Beobachtung!«

»Bist du sicher?«, erkundigte sich die Vigpanderin.

»Es ist logisch«, erwiderte der Tigganoi. »Die Aktionen gegen meine Module waren zielgerichtet.«

»Das wäre nicht weiter verwunderlich«, kommentierte Anima.

»Sie waren aber auch angemessen«, fuhr Goman-Largo fort. »Die Gegenmaßnahmen waren auf die spezifischen Aufgaben der Module abgestimmt, und so etwas bringt kein schablonisierter Automat fertig. Da steckt jemand dahinter, der uns und unsere Aktionen beobachtet und seine Maßnahmen nach diesen Vorgaben ausrichtet.«

Es gefiel mir gar nicht, in dieser Weise gleichsam auf dem Präsentierteller zu stehen. Die Frage war allerdings – wer hatte sich vor wem zu fürchten? Wir uns vor dem Unbekannten – oder dieser Späher vor uns, die er wohl in seiner Station nicht erwartet hatte.

»Wie lange wollen wir noch in diesem Raum herumirren?«, fragte Anima. »Wir kommen buchstäblich keinen Schritt weiter.«

»Was willst du denn tun?«, erkundigte sich Chipol. »Dir mit Gewalt einen Weg ins Freie bahnen?«

»Wenn keine andere Möglichkeit bleibt – warum nicht?«, gab Anima zurück. »Durch Warten wird unsere Lage jedenfalls nicht verbessert.«

Sie hat Recht, gab der Extrasinn durch. Außerdem kann jederzeit irgend jemand vom DOMIUM aus nachkommen und euch angreifen.

»Einverstanden«, sagte ich schließlich. »Wir nehmen unsere Waffen und versuchen uns einen Weg ins Freie zu brennen. Schließt vorsichtshalber eure Anzüge. Ich möchte nicht gern in einem Vakuum herauskommen.«

Die anderen folgten meiner Anregung. Wir suchten in der Wandfläche der Halle einen Ort, wo wir den Durchbruch versuchen wollten und hoben die Waffen, um das Metall unter konzentrierten Beschuss zu nehmen.

Bevor wir jedoch auch nur einen Schuss abgeben konnten, klang plötzlich eine Stimme auf. Sie klang freundlich und melodisch – und sie sprach Krelquanisch, die Standardsprache der Galaxis Manam-Turu.

»Willkommen«, sagte die Stimme. »Willkommen auf der Welt des ewigen Lebens.«

Die Stimme schien irgendwo mitten in der Halle aus der Luft zu klingen.

»Diese Welt wird Läveress genannt«, fuhr die Stimme fort. »Läveress ist der siebte Planet der Sonne Cinnamon, und hier gibt es für jeden, der diese Station verlässt, das ewige Leben zu gewinnen.«

»Klingt verführerisch«, sagte Goman-Largo mit deutlich hörbarem Spott.

Mir gefiel das alles gar nicht – nach meinen Erfahrungen war die Unsterblichkeit nicht so wohlfeil für jedermann zu erreichen.

»Drei Tage und drei Nächte habt ihr Zeit, die Unsterblichkeit zu erringen«, fuhr die Stimme fort. Ich ahnte, dass jetzt gleich der Pferdefuß folgte. »Oder das MEGANOM zu erreichen. Nur so könnt ihr die Unsterblichkeit gewinnen, oder wenigstens überleben ...«

Chipol stieß eine Verwünschung aus. Da war der Haken.

»Schafft ihr weder das eine noch das andere, so werdet ihr verstoßen werden. Das Große Dunkel wird euch aufnehmen, jene Stätte der Schwarzen Macht, von der es keine Wiederkehr gibt.«

Jetzt klang die Stimme nicht mehr ganz so freundlich; dennoch empfand ich sie vom Klang nicht als bedrohlich. Sie teilte uns einfach nüchtern die Gegebenheiten mit.

Die Stimme erklang nicht wieder. Statt dessen war ein hallender Gong zu hören, und einen Herzschlag später öffnete sich in der Wandung der Halle ein Schott.

»Aha«, stieß Chipol hervor. »Der Weg nach draußen ...«

»In die Unsterblichkeit«, ergänzte Neithadl-Off.

»Oder in den Tod«, kommentierte Goman-Largo trocken.

»Was nun?«, fragte Chipol. »Gehen wir, oder gehen wir nicht?«

Die Antwort ergab sich nach kurzer Zeit von selbst. Es wurde immer wärmer in der Halle. Ganz offensichtlich würde man uns im eigenen Saft sieden, wenn wir nicht taten, was man von uns verlangte.

Wir marschierten los.

Sobald wir den ersten Gang betreten hatten, schloss sich hinter uns das schwere Schott, ein weiterer Gongschlag ertönte, und der Weg vor uns wurde freier. Dabei legte der Gong ein zügiges Tempo vor. Wir mussten uns beeilen, um mit ihm Schritt halten zu können.

Zufall oder Absicht oder kosmisches Mysterium – hinter dem siebten Tor lag die Außenwelt. Immer wieder die Zahl sieben ...

»Läveress«, stellte Goman-Largo sachlich fest. »Eine Welt aus Metall.«

Der erste Augenschein bewies, dass er Recht hatte. Metall, so weit das Auge sah. Der gesamte Boden war damit abgedeckt worden. Dieses Metall reflektierte das Licht einer blauen Riesensonne, allerdings nur so schwach, dass wir davon nicht geblendet werden konnten.

Metall – mal grau, mal blau, zum Teil rötlich, zum Teil irisierend. Einige Flächen waren blankpoliert wie Spiegel, andere eher stumpf.

Das letzte Tor der Station hatte sich hinter uns wieder geschlossen.

Von außen erinnerte mich die Transmitterstation an eine indische Festung, allerdings war hier der rötliche Sandstein durch Metall ersetzt worden. Blutrot schimmerte das Metall, und seine Wände schienen von innen heraus ein kaltes Glühen auszustrahlen.

Auf den ersten Blick war klar, dass es wenig Sinn machte, noch einmal zu versuchen, diese Station zu betreten. Auf einigen der kleinen und großen Türme waren Energiegeschütze zu sehen – keine großen Kaliber, wohl aber stark genug, um selbst den besten Individualschirm zu durchschlagen. Unverkennbar war ein Teil dieser Geschütze auf uns gerichtet.

»Wir können die Helme öffnen«, gab Goman-Largo bekannt. »Die Bedingungen sind die gleichen wie im Innern der Station.«

Die Luft war frisch und klar, die Sonne angenehm warm. Die Landschaft allerdings war eine entsetzliche Metalleinöde.

Ich kniete nieder, zog den Handschuh aus und betastete das Metall. Es war ein wenig kühler als die Luft. Offenbar wurde der Metallboden von der Sonne nicht wirklich aufgeheizt – sonst hätten wir uns auf diesem Untergrund früher oder später die Füße gegrillt.

Von irgendwoher kam Nebel auf – hellgraue, manchmal auch grünlich schimmernde Dunststreifen wurden vom Wind herangeweht, verdeckten den Boden und begannen die Transmitterstation einzuhüllen. Ein paar der Schwaden wehten zu uns heran. Sie schienen harmlos zu sein, nahmen uns nur kurz die Sicht und lösten sich dann wieder auf.

Als wir wieder klar sehen konnten, hatte sich die Landschaft in einem Punkt geändert.

Die Transmitterstation war verschwunden. Wo sie gestanden hatte, war jetzt die gleiche Metalloberfläche zu sehen wie überall sonst.

»Beachtlich«, behauptete Geselle.

Ich machte ein paar Schritte, bis ich nach meiner Erinnerung einen Platz erreicht hatte, der vorher im Innern der Station gelegen hatte. Nichts war zu spüren, nichts zu sehen.

»Verschwunden«, kommentierte Chipol. »Wie vom Erdboden verschluckt.«

»Keineswegs«, erwiderte Neithadl-Off selbstsicher. »Die Station ist nur in ein Zeitloch eingetaucht. Ich habe dieses Phänomen schon einmal erlebt, auf einer Parazeitebene siebter Ordnung ...«

Chipol schnitt der Vigpanderin das Wort ab.

»Unwichtig«, sagte er, eingedenk der etwas seltsamen Wirklichkeitsauffassung der Vigpanderin. »Zeitloch oder nicht – die Station ist weg. Und wir vertrödeln hier unsere Zeit.«

»Drei Tage und drei Nächte«, erinnerte Anima. »Das ist nicht viel.«

Ich starrte meine Gefährten an.

»Ihr wollt auf dieses Spiel eingehen?«, fragte ich verblüfft. »Glaubt ihr wirklich, dass es hier das ewige Leben zu gewinnen gibt?«

»Wer weiß?«, ließ sich Neithadl-Off vernehmen. »Aber davon einmal abgesehen, dass ich an so etwas wie Unsterblichkeit nicht besonders interessiert bin – man hat uns die Frist gesetzt, entweder unsterblich zu werden oder ein Ding namens MEGANOM zu erreichen. Andernfalls, da hat sich die Stimme sehr deutlich ausgedrückt, geht es uns ans Leben.«

»Was mag das sein – die Stätte der Schwarzen Macht?«, fragte Chipol. »Etwas Mystisches? Eine Umschreibung für den Tod – oder etwas real Existierendes?«

»Ich halte es für eine Umschreibung«, sagte Anima. »Aber gleichgültig, was sich dahinter verbirgt – es wird mit Sicherheit unangenehm sein, und ich habe keine Lust, es kennen zu lernen.«

»Dann bliebe uns nichts anderes übrig, als die Forderung des Unbekannten zu erfüllen und nach dem MEGANOM zu suchen«, meinte Chipol. »Und sollten wir unterwegs Zellaktivatoren finden, wäre das ja wohl auch keine Tragödie.«

Mir gefiel diese Sache überhaupt nicht.

Zum einen konnte ich mir nicht vorstellen, dass es in dieser Galaxis überhaupt Zellaktivatoren gab, die ihrem Träger eine relative Unsterblichkeit verliehen. Aber selbst wenn das der Fall sein sollte, erschien es mir ausgeschlossen, dass es irgendein Volk oder Lebewesen normalen Zuschnitts gab, das Überlebenstests durchführte und bei bestandener Prüfung das ewige Leben vergab. Von einem Wesen wie ES hatte ich in diesem Winkel des Kosmos bisher noch nichts gehört; außerdem hatte ES bei der Verteilung der Aktivatoren in der Milchstraße eher Botendienste für die Kosmokraten ausgeführt als aus eigener Kraft gehandelt. Nach meinem Wissensstand stammten die 25 Zellaktivatoren eindeutig aus der uns unbekannten Werkstatt der Kosmokraten – und niemand außer ihnen war imstande, solche Geräte zu bauen.

Bis zu diesem Tag hatte ich alle Gerüchte über eine Welt des ewigen Lebens als blanken Unsinn abgetan, vor allem die geradezu absurde Vorstellung, es gäbe auf dieser Welt nicht nur einen Zellaktivator zu gewinnen, sondern eine Riesenanzahl dieser Geräte.

Es konnte aber keinen Zweifel geben – die Stimme hatte verkündet, diese Welt Läveress sei die Welt des ewigen Lebens; und hier könne man, entsprechende Qualifikation vorausgesetzt, einen Zellaktivator gewinnen. Schon um diesem aberwitzigen Gerücht den Garaus zu machen, war es nötig, die Geheimnisse von Läveress eingehend zu erforschen.

Viel Zeit blieb uns dafür allerdings nicht – drei Tage und drei Nächte zu je 27 Stunden, wie Goman-Largo herausgefunden haben wollte.

Und die ersten Stunden waren bereits verstrichen ...

2.

 

Elq'azar schlang die Arme fester um seinen mageren Körper. Er fror erbärmlich und wusste nicht, was er dagegen unternehmen sollte. Denn diese Kälte kam aus seinem Innern. Sie entsprach seiner Angst.

Elq'azars Blick war verschwommen; auch Gerüche nahm er nur noch sehr undeutlich wahr. Seine gesamte Sinneswahrnehmung funktionierte nur noch unzulänglich, das schloss auch die taktilen Reize ein.

Elq'azar hielt eine Hand hoch. Jede Minute die verging, verstärkte seine Qual. Er konnte die Finger kaum spreizen, weil seine Muskulatur ihm nicht mehr zu gehorchen schien, und nur mit äußerster Mühe vermochte er die einzelnen Glieder seiner Hand zu erkennen – nicht mehr als dunkle, verwaschene Streifen vor einem hellen, unscharfen Hintergrund.

Elq'azar stieß einen schmerzerfüllten Seufzer aus. So dicht vor dem Ziel zu scheitern, war demütigend. Sein einziger Trost war, dass niemand in seiner Heimat etwas von dieser peinlichen Niederlage erfahren würde – auch nicht Al'Kahora.

Diesmal dauerte der Anfall länger als je zuvor. Mit Ausfallerscheinungen dieser Art hatte Elq'azar schon öfter zu tun gehabt; sie hatten vor sieben Jahren begonnen. Aber so schlimm wie in der letzten Zeit waren sie nie gewesen.

Und das ausgerechnet hier, auf Läveress, der Welt des ewigen Lebens. Was für eine Ironie des Schicksals, ausgerechnet hier zu sterben – nach all den Strapazen, die Elq'azar auf sich genommen hatte, um diese Welt zu erreichen. Länger als zwei Jahre hatte er den Weltraum durchstreift und dabei mehr als einmal alles riskiert, bis er es endlich geschafft hatte, eines der Kontaktschiffe zu erreichen.