cover.jpg

 

Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

img1.jpg

 

Nr. 2148

 

Galaktische Feuerprobe

 

Bré Tsinga auf geheimer Mission – eine Psychologin als Diplomatin

 

von Susan Schwartz

 

img2.jpg

 

Im Frühjahr des Jahres 1312 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das dem Jahr 4899 alter Zeitrechnung entspricht, stellt sich die Lage in der Milchstraße als höchst prekär dar: Am Sternenfenster stehen gigantische Raumflotten bereit, um einem Angriff des hochgerüsteten Reiches Tradom begegnen zu können.

Aus seiner Heimatgalaxis bedroht dieses Reich über eine Entfernung von unvorstellbaren 388 Millionen Lichtjahren hinweg die Zivilisationen der Menschheitsgalaxis. Das Sternenfenster fungiert dabei als eine Art Transmittertor, das allerdings aufgrund technischer Manipulationen nicht passiert werden kann. Ein direkter Angriff des Reiches Tradom ist derzeit nicht möglich, wird aber in absehbarer Zeit erwartet.

Perry Rhodan ist mit seinem Raumschiff LEIF ERIKSSON auf der anderen Seite des Sternenfensters aktiv. Das Ziel des unsterblichen Terraners ist, in Tradom direkt herauszufinden, wer aus welchen Gründen die Erde angreifen möchte – und natürlich möchte Rhodan auch diesen Angriff unmöglich machen.

Das ist ebenso das Ziel der Raumflotte im Sektor Hayok. Wenngleich sich Arkoniden und Terraner nicht gerade einig sind, halten sie in dieser Frage dennoch zusammen. Alles wartet auf die GALAKTISCHE FEUERPROBE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Bré Tsinga – Die Kosmopsychologin bekommt einen komplizierten Auftrag.

Reginald Bull – Der Residenz-Minister für Verteidigung bereitet sich auf den Angriff des Reiches Tradom vor.

Reniar Chanzur – Der Hyperphysiker spielt bei allen Verhandlungen sein eigenes Spiel.

Blo Rakane – Der weiße Haluter treibt die Forschungen auf Merkur voran.

Bostich I. – Der Imperator stellt eine Forderung.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

(Gedanke von Reginald Bull am 24. Januar 1312 NGZ, kurz vor Mitternacht)

 

1.

ROALD AMUNDSEN:

25. Januar 1312 NGZ

 

Plötzlich hatte sich das Sternenfenster mit dem Ausblick auf das Reich Tradom unter heftigen hyperphysikalischen Effekten auf ein rechtwinkliges Dreieck reduziert. Die zweite Hälfte des ehemaligen Quadrats war nur noch von undurchdringlicher wabernder Schwärze erfüllt.

Reginald Bull konnte bisher höchstens vermuten, dass es Perry Rhodan und Ascari da Vivo auf der anderen Seite gelungen war, eine Fensterstation zu zerstören. Möglicherweise bedeutete dies auch, dass sich die Transportmöglichkeiten um die Hälfte reduzierten.

Blo Rakane wäre hier an der richtigen Stelle, um das herauszufinden, dachte der Residenz-Minister für Liga-Verteidigung. Der weiße Haluter arbeitete im Forschungszentrum Merkur-Alpha unter Hochdruck an der Enträtselung der Katamare und der Gegenwaffe.

Immerhin waren die Menschen der Galaxis nach wie vor relativ sicher; ein durch das Sternenfenster geschickter Ortertorpedo war bei dem Versuch zur Rückkehr zerschellt. Der Durchgang war weiterhin nur einseitig von der Milchstraße aus möglich. Das verschaffte ihnen eine gewisse Galgenfrist.

Kurz vor Beginn der Schlacht auf der anderen Seite war eine Art Streustrahlung im optischen Bereich angemessen worden, die eine Botschaft enthielt – von Perry Rhodan selbst. Reginald Bull betete darum, dass es sich um die noch fehlenden Daten des Panzerbrechers handelte.

Der rothaarige, untersetzte Terraner tigerte auf seinem Kommandostand hin und her. Der Kampf gegen das Reich Tradom trat in seine entscheidende Phase, und sie durften sich jetzt keinen Fehler erlauben oder zu lange zögern. Irgendwann gelang den Katamaren der Durchbruch, und dann mussten sie bereit sein.

Dreihunderttausend Raumer der Arkoniden, darunter eintausendneunundsechzig Kelchraumer der GWALON-Klasse und zwanzig Forschungs- und Kampfplattformen; ferner einhunderttausend Fragmentraumer der Posbis ... und fünfzehntausend Schiffe der LFT. Wir haben zwar nur sehr wenige Raumer im Vergleich zu den anderen, aber zu unserer Flotte gehören immerhin dreiundachtzig ENTDECKER-Riesen, achtundvierzig WÄCHTER und fünftausend Einheiten der NACHSCHUB/LOG-TRANS-Klasse. Und natürlich die TRAJAN der USO, dachte Bull. Alle warten wir im Hayok-Sternenarchipel am Sternenfenster auf die Invasion von zweiundzwanzigtausend Katamaren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde uns unsere zahlenmäßige Übermacht gar nichts nutzen. Wir brauchen ein technisches Wunder, wenn wir den Einflug aufhalten wollen.

Er wartete ungeduldig auf den Bericht von NATHAN über den aus Tradom empfangenen Datensatz.

Endlich kam die Nachricht: Die ersten Auswertungen der lunaren Großsyntronik hatten ergeben, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um die Konstruktionsunterlagen des PD-Panzerbrechers handelte, also jener Waffe, die sich bisher als einzige im Einsatz gegen die Paradimpanzer der Katamare bewährt hatte.

»Das ist es!«, entfuhr es dem Verteidigungsminister euphorisch, und er schlug die Handflächen zusammen. Perry, du Teufelskerl, ich wusste doch, du schaffst es! »Nun haben wir einen Lichtblick, Freunde, und werden alles daransetzen, rechtzeitig vor dem Durchbruch der Katamare gerüstet zu sein!«

Wie immer war es ein Wettlauf gegen die Zeit – aber wieder einmal hatte es sich bewährt, die Hoffnung nicht aufzugeben. Nun hatten sie endlich eine reelle Chance!

 

*

 

Eine Mütze voll Schlaf habe ich mir jetzt verdient, dachte der Terraner, der vor fast dreitausend Jahren mit seinem besten Freund Perry Rhodan zusammen den ersten Flug zum Mond unternommen hatte. Reginald Bull gehörte seit Anbeginn zur Riege der Unsterblichen, längst mit einem Zellaktivatorchip in der linken Schulter ausgestattet, der ihn vor Tod, Krankheit und Vergiftung bewahrte. Aber selbst ein Unsterblicher musste hin und wieder ein paar Stunden schlafen. Und eine ordentliche Dusche dürfte auch nicht schaden, wie er selbstironisch feststellte.

Im Morgengrauen stand der Unsterbliche bereits wieder auf und wollte gerade sein Quartier verlassen, als ihn ein Anruf erreichte, in dem ihm eine Besucherin angekündigt wurde – Bré Tsinga, Kosmo- und Exopsychologin mit zweifachem Doktortitel und Professur an der Universität Terrania. Sie hielt sich bereits seit einiger Zeit auf der ROALD AMUNDSEN auf, doch die beiden waren sich bisher kaum begegnet.

Eigentlich kenne ich sie überhaupt nicht gut, dachte Bull. Sie scheint mich dafür umso besser zu durchschauen mit ihrem sezierenden Blick aus ihren zunächst so unschuldig, freundlich und fast neugierig wirkenden großen blauen Augen ...

»Du kannst wohl auch nicht schlafen?«, empfing er die Psychologin kurze Zeit später in einem kleinen Besprechungsraum.

»Wer kann das schon in diesen Zeiten«, entgegnete sie und nahm in dem angebotenen Sessel Platz. Trotz der frühen Stunde wirkte sie frisch und energiegeladen wie stets. Sie war 1,70 Meter groß und fast knabenhaft schlank, aber gut trainiert – kaum verändert seit ihrer ersten Begegnung vor mehr als zwei Jahrzehnten.

Bré Tsinga wurde in drei Monaten 52 Jahre alt, was nach den Maßstäben des 14. Jahrhunderts NGZ nicht viel besagte bei einer Lebenserwartung von bis zu zweihundert Jahren. Aber ihr schmales Gesicht mit der feinen Nase war reifer geworden, die Lebenserfahrung hatte ihre Spuren hier und da in winzigen Fältchen in der vornehm blassen Haut hinterlassen und ließ es dadurch noch charaktervoller erscheinen, selbstbewusst und ausgeglichen zugleich. Es wäre natürlich kein Aufwand, diese Altersentwicklungen zu korrigieren, aber Bré Tsinga achtete nicht besonders auf äußerliche Merkmale: Sie war eine natürliche Schönheit und benutzte kaum Kosmetik. Wie viele Menschen war sie an ihr Gesicht gewöhnt, die Veränderungen fielen ihr kaum auf, und wenn, fand sie sie weniger störend, sondern vielmehr als Teil ihrer selbst. Man wurde schließlich auch innerlich älter.

Natürlich gab es immer wieder Modeerscheinungen, die eine ewige Jugendlichkeit propagierten; aber andererseits gefielen sich gerade dann viele darin, erst recht selbstbewussten Individualismus zu zeigen, sich durch Alter und Lebensprägungen von anderen zu unterscheiden.

In all den Jahren hatte es viele Verehrer gegeben, die mit Bré gern eine Lebensgemeinschaft eingegangen wären, doch sie war stets allein geblieben. Hin und wieder gingen Aufnahmen durch die Klatschpresse, wenn sie sich einmal – was selten genug vorkam – auf einem öffentlichen Empfang in männlicher Begleitung zeigte, doch diese Beziehungen hielten nie lange. Bré hatte ihre Berufung in ihrer Aufgabe gefunden. Private Interessen hatte sie kaum, sie fühlte sich auch nie einsam, denn es gab immer etwas zu tun. Sie vermisste nichts, zumindest erweckte sie nicht den Eindruck, unzufrieden oder grüblerisch zu sein. Dafür sprachen weitere gelegentliche Aufnahmen in der Regenbogenpresse, wenn sie völlig entspannt in knapper Badebekleidung am blau schimmernden Strand unter der Sonne Rachthans gesichtet wurde und sich von einem Servo einen sprudelnden Wizzler reichen ließ.

Ganz früher hatte Bré die Medien auf Unterlassung verklagt, vor allem damals nach ihrem Einsatz gegen Goedda, als eine wahre Hetzjagd auf sie veranstaltet und sie schon fast jede Stunde um ein Interview gebeten worden war. Dann hatte sie gehofft, »aus der Mode« zu kommen, und versucht, im Hintergrund zu verschwinden. Aber sie zählte nicht nur zu den wichtigen, sondern ebenso beliebten Persönlichkeiten, was vielleicht auch an den gefälschten pornographischen Darstellungen liegen mochte, die eine Zeit lang durch das galaktische Netz geschwirrt waren.

Inzwischen hatte sich die Psychologin daran gewöhnt, immer wieder an bestimmten Orten von Paparazzi verfolgt zu werden, und gab sich stets distanziert und unnahbar, ohne je aus der Rolle zu fallen oder wahre Gefühle zu zeigen. Immerhin half ihr diese Berühmtheit, Förderungsgelder für Forschungsinstitute zu sammeln, die sie unterstützen wollte oder an denen sie beteiligt war.

Ihre seltenen Vorlesungen an der Universität Terrania waren schon Monate im Voraus ausgebucht; Verlegern konnte sie die Bedingungen für ihre Publikationen diktieren, was sie jedes Mal überaus genoss. Trotz ihrer Distanziertheit war sie nicht als arrogant verschrien, und die Liste der Prominenten, die sich von ihr analysieren lassen wollten, war vermutlich kilometerlang.

Bré Tsinga besaß einen Sonderstatus bei der LFT und war eine Koryphäe, eine Legende. Sogar der berüchtigte Galaktische Mediziner Zheobitt, derzeit der begnadetste Mediker der Galaxis und Erfinder des Multi-Zheosins, schüttelte ihr in widerwilliger Bewunderung in aller Öffentlichkeit und vor den Medien die Hand und lächelte dazu fast.

Sie ist schon fast wie eine von uns, dachte Reginald Bull, erstaunt und gerührt zugleich. Es gibt kaum noch einen Unterschied, obwohl sie keinen Chip trägt.

»Ich habe gehört, dass wir nun über die Konstruktionsunterlagen des Paradimpanzerbrechers verfügen«, eröffnete die Kosmopsychologin die Unterhaltung.

»Das hat sich ja sehr schnell herumgesprochen«, bemerkte Bull.

Sie lächelte fein. »Ich habe gute Ohren. Und natürlich beschäftigt es mich sehr. Das ist der Grund, warum ich bei dir hereinplatze – ich hoffe, ich komme nicht zu ungelegen.«

Der Rothaarige machte eine unbestimmte Geste. »Ich bin gespannt, worüber du sprechen willst.«

»Blo Rakane und seine Leute sind sicher gerade dabei, die Daten auszuwerten«, kam Bré ohne Umschweife auf das Thema. »Nach den bisherigen Erfahrungen müssen wir davon ausgehen, dass auf Merkur-Alpha mehrere arkonidische Agenten tätig sind. Bostich erfährt vielleicht bereits zu dieser Stunde, dass ihm Daten vorenthalten werden.«

»Ja, daran habe ich gedacht«, gab Bull zu. In seinem Gesicht regte sich nichts.

Trotz seines manchmal aufbrausenden, polternden Wesens hatte er in den Jahrtausenden gelernt, sich hinter einer Maske zu verbergen. Gerade wenn es um aufwühlende Emotionen ging, die bis an die Substanz gingen. Es war eine Sache, die er überaus persönlich nahm. Er hatte gelernt, damit zu leben, er konnte gut damit umgehen, und er hatte auch keine Albträume – aber Reginald Bull würde niemals die Folter der Arkoniden vergessen, die sich schier endlos aneinander reihenden Tode, bis er tatsächlich daran fast zerbrochen war. So weit war er noch nie gewesen.

Imperator Bostich I. persönlich hatte die infinite Todesstrafe über ihn verhängt. Dafür und weil er ihn beinahe so weit gebracht hatte, aufzugeben und demütig um den endgültigen Tod zu betteln, hasste Bull den machthungrigen Arkoniden aus tiefster Seele, unversöhnlich auf heißer Flamme kochend. Vielleicht nicht bis ans Ende der Zeit, denn die relative Unsterblichkeit konnte sehr lange dauern, aber sicher noch über viele Jahre hinweg.

Dem Residenz-Minister entging nicht, dass Bré ihn bei der Nennung von Bostichs Namen genau beobachtete. Sicher wusste sie, wie es in seinem Inneren aussah, mit ihrem schwach ausgeprägten empathischen Sinn, der sie einst zur »Tiersprecherin« auf ihrer Heimatwelt Sabinn gemacht hatte. Sie war überaus einfühlsam und sensibel, ebenso aber auch diskret und taktvoll. Stets reagierte sie nur auf ihr Gegenüber bei einer Analyse, passte sich jeder Emotionsschwankung an und ging behutsam damit um.

Ihr Blick bedeutete: Wenn du darüber reden willst, werde ich zuhören. Wenn nicht, werde ich es nicht verlangen.

Reginald Bull gestand sich ein, dass ihm manchmal in Gegenwart der Psychologin mulmig zumute war. Sie wusste einfach zu viel, sein Innerstes lag offen vor ihr, wohingegen er trotz seiner durch Erfahrung gewonnenen Menschenkenntnis niemals auf den Grund ihrer Seele blicken konnte. Das verunsicherte ihn verständlicherweise; obwohl sie ihn niemals in Verlegenheit brachte oder ihm das Gefühl vermittelte, dass sie sich ihm überlegen fühlte. Im Gegenteil, bei aller Distanziertheit war sie ... eine Freundin. Jemand, dem man unbedingtes Vertrauen entgegenbrachte. Jemand, der sich mit allen Kräften für das Wohl anderer einsetzte.

Sie ist uns schon zu ähnlich.

»Das wäre genau die Chance, uns Bostichs Freundschaft zu versichern«, fuhr Bré Tsinga fort. »Mir ist klar, dass damit die Sicherheitsinteressen der LFT berührt sind, doch die Vorteile liegen auf der Hand.«

»Ich habe darüber nachgedacht«, blieb der Verteidigungsminister kühl, »und bin zu einem anderen Schluss gekommen. Bisher hat das Kristallimperium alle Daten umgehend erhalten. Doch das hier ist eine Schlüsseltechnologie, die nichts in Bostichs Händen zu suchen hat.«

»Hm«, machte Bré nachdenklich. »Denkst du nicht, dass Ascari da Vivo und ihre Leute Perry Rhodan dabei geholfen haben, die Daten an uns zu übermitteln? Es würde sicherlich kein gutes Bild auf uns werfen, wenn wir uns helfen lassen, aber nichts dafür als Gegenleistung bieten.«

Not macht aus Feinden Verbündete, denn der Feind meines Feindes ist mein Freund. Bull seufzte innerlich. »Bostich würde nicht anders handeln als ich.«

»Wir sind nicht Bostich«, sagte Bré sanft. Sie sprach ihn absichtlich nicht persönlich an. »Wir sind Terraner. Wir haben Prinzipien. Sie stehen in jedem Lehrbuch, wir bekommen sie fast schon mit der Muttermilch eingeimpft.«

Natürlich muss sie mir genau damit kommen. Kratze nur weiter an meiner Ehre, Mädchen! Du verstehst dein Handwerk wahrlich gut. Bull griff nach dem Kaffeebecher und nahm einen tiefen Schluck. Das starke, heiße Getränk rann ihm die Kehle hinunter und verbreitete ein zugleich wohliges wie prickelndes Gefühl in seinem Bauch. Es dämpfte ein wenig seine innere Erregung und ließ ihn sachlicher an das Thema herangehen.

Unausgesprochen machte die Psychologin ihm deutlich, dass seine Entscheidung von persönlichen Ressentiments beeinflusst war. Dass er aufgrund seiner Antipathien – ja seines Hasses auf Bostich – gegen die Interessen der LFT handelte. Gegen die Interessen der ganzen Milchstraße. In einem Moment wie diesem musste man mit offenen Karten spielen.

Zumindest wir. Ich weiß, dass der bornierte Diktator noch jede Menge Schweinereien in der Hinterhand hat, mit denen er uns eines Tages überraschen wird.

Selbst wenn er die persönlichen Gefühle beiseite ließ, machte dies die Entscheidung nicht leichter, denn die Expansionsgelüste des Imperators waren nur zu gut bekannt. Bostich forcierte seine Pläne nicht mehr im selben Tempo wie früher, da er nunmehr unsterblich war und praktisch unbegrenzt Zeit hatte, ans Ziel zu kommen. Aber es änderte nichts an seiner Einstellung, an seinen Bestrebungen.

Bostich würde die Daten mit Freuden in Empfang nehmen und dafür – nichts geben. Außer einem feuchten Händedruck vielleicht und einem höhnischen Grinsen auf seinem aristokratischen Gesicht. Er wartete doch nur darauf, einen weiteren Trumpf in die Hand zu bekommen.

Ganz gleich, wie Reginald Bull sich entschied – sie würden eines Tages den Preis dafür bezahlen müssen.

Fast hörte der rothaarige Terraner seinen in der Ferne weilenden Freund lachen und glaubte Perrys Stimme zu vernehmen: Wenn es so weit ist, werden wir wissen, wie wir uns Bostich vom Hals halten, alter Knabe. Wenn es so weit ist, werden wir einen Plan finden. Die Ideen sind uns noch nie ausgegangen, und Bostich ist das geringere Übel –