Verne-2_Cover_300dpi.jpg


BLITZ-Vorschau


Ned Land
DAS VERMÄCHTNIS DER EISSPHINX


In dieser Reihe bisher erschienen


1701 Tötet Nemo!

1702 Das Vermächtnis der Eissphinx

1703 Der Gott von Amazonien


Ned Land
Harpunier


Das Vermächtnis der Eissphinx


Neue Abenteuer der Nautilus
Band 2




Diese Reihe erscheint in der gedruckten Variante als limitierte und exklusive Sammler-Edition!
Erhältlich nur beim BLITZ-Verlag, www.blitz-verlag.de, in einer automatischen Belieferung ohne ­Versandkosten und einem Serien-Subskriptionsrabatt bis zu einer Höhe von 23 %.

© 2017 BLITZ-Verlag, Hurster Straße 2a, 51570 Windeck
Redaktion: Jörg Kaegelmann
Titelbild: Mark Freier
Umschlaggestaltung: Mark Freier
Satz: Harald Gehlen
Alle Rechte vorbehalten
www.BLITZ-Verlag.de
ISBN 978-3-95719-972-0




31.


Mit großer Spannung stand die Mannschaft an den Schaltern und Hebeln. Jeder fieberte dem Augenblick entgegen, in dem sie den Höhlenrand erreichen würden und erneut eine Fahrt ins Ungewisse antreten mussten, den Gewalten der Natur ausgeliefert. Das Manganvorkommen hatte sich als sehr reichlich erwiesen, die Kammern der Nautilus waren bis zum Rand gefüllt und hatten es nicht ermöglicht, auch noch die Funde zu bergen, die eine nähere Untersuchung der Sphinx ergeben hatte. Ein besonderes Erlebnis war dann noch die gut gesicherte Besteigung der Eissphinx geworden. Ahmik und Adrian kletterten wie Bergsteiger hinauf auf den vereisten Löwenkopf, entfernten mit ihren Geräten den Eis­panzer und bohrten dann ein Loch in den harten Stein. Wenig später entrollten sie die Fahne Kapitän Nemos, mit der er feierlich den Südpol in seinen Besitz genommen hatte. Doch es verblieb keine weitere Zeit, hier noch eine Feier abzuhalten. Die beiden Erfinder drängten zur Abreise, und alle eilten an Bord der Nautilus zurück.

Neben Kapitän Nemo stand Robur auf der Brücke der Nautilus, beobachtete die zahlreichen grünen Anzeigelämpchen und lauschte auf das vertraute Summen der elektrischen Maschinen. In der Hand hielt er ein altes, verwittertes Brett, auf das er immer wieder einen scheuen Blick warf. Kaum noch lesbar stand der Name Paracuta darauf. Robur war direkt neben dem eisigen Liegeplatz der Nautilus darüber gestolpert, als er von seinem letzten Landgang zurückkehrte. Er wusste, dass er den Rest eines hier gestrandeten Schiffes in der Hand hielt. Jetzt traf ihn der tadelnde Blick des Kapitäns, und schuldbewusst legte Robur das Holzstück auf die Seite.

„Energieschirm!“, befahl Nemo, und mit raschen Handgriffen reagierte die Mannschaft an ihren Plätzen. Dann stieg auch der Kapitän auf seinen Stuhl, legte den Gurt an und wartete auf Robur, der noch einmal einen Kontrollgang entlang der zahlreichen Apparaturen machte, bevor er seinen Platz an der großen Schalttafel einnahm und sich ebenfalls anschnallte.

„Bereit!“, rief er Nemo zu, und der steuerte die letzten Meter in Richtung des Höhleneingangs. Unwillkürlich hielten alle den Atem an, als die Nautilus wieder von einer gewaltigen Kraft gepackt und vorwärts gerissen wurde. Dann befanden sie sich inmitten des Mahlstroms, wurden umhergewirbelt und rasten unter dem ewigen Eis dahin, von einer unglaublichen Energie wie ein Korken in der Brandung umspült. Doch diesmal war der Energieschirm von einiger Wirksamkeit, die Nautilus blieb einigermaßen konstant in ihrer Bewegung und wurde vor allem nicht über Kopf gedreht, was die Gefahr schwerer Beschädigung mit sich gebracht hätte.

Dann verlangsamte sich ihre Fahrt, und endlich kam der Punkt, wo der Mahlstrom seine Kraft verloren hatte und das U-Boot freigab. Die Nautilus wurde nur noch von der aufgewühlten Meeresströmung getrieben, und Kapitän Nemo gab den Befehl, die Maschinen anlaufen zu lassen, um die Fahrt nun mit eigener Kraft fortzusetzen. Unter dem Jubel der Mannschaft arbeiteten gleich darauf die gestarteten Maschinen einwandfrei, ein Ruderschlag brachte die Nautilus auf ihren Kurs.

„Wir haben noch immer sehr starkes Eis über uns“, erklärte Nemo seinen Männern. „Aus diesem Grund werden wir jetzt einen Torpedo mit einer besonderen Ladung nach oben abfeuern. Fritz und Robur haben erfolgreich ein Rezept aus der Antike verwendet, um eine Paste zu entwickeln, die unter Wasser entzündbar ist. Mit ihrer Hilfe werden wir durch das Eis stoßen können.“

„Dazu werden wir den Bug der Nautilus leicht anlüpfen!“, knüpfte Robur an die Ausführungen Nemos an. „Der Torpedo ist bereits fertig geladen, in der nächsten Viertelstunde sind wir zum Abschuss bereit!“

Die Mannschaft leitete das Manöver ein, der Bug der Nautilus wurde leicht angehoben, dann erfolgte der Torpedoabschuss. Lauter Jubel brandete auf, als zuerst die Beobachterscheiben die Explosion zeigten, dann die Druckwelle das U-Boot erreichte und dank des Energieschirmes dieses nur wenig durchrüttelte.

„Freie Fahrt!“, verkündete gleich darauf der Beobachter, und erneut jubelten die Männer, als die Nautilus wieder Fahrt aufnahm und die Tanks sich mit Luft füllten, um aufzusteigen.

Vorsichtig wurde mit den Instrumenten sondiert, ob eine gefahrlose Auftauchmöglichkeit bestand, dann ging man auf Sehrohrtiefe.

„Alles klar!“, rief der Ausguck, und erneut brandete der Jubel auf, als die Nautilus auftauchte und schließlich die Luke geöffnet werden konnte. Die Männer drängten sich auf der kleinen Plattform zusammen und erlebten ein grandioses Schauspiel. Eben ging blutig rot die Sonne über den blau schimmernden Eisschollen unter, die hier harmlos an ihnen vorübertrieben. Eine Kette von zusammenhängenden Eisbergen trieb am Horizont entlang und wurde gleich darauf durch die Sonne mit einem goldenen Schimmer überzogen. Und in einiger Entfernung von ihnen trieben tatsächlich seltsam leuchtende Eisschollen vorüber, auf denen noch immer das Römische Feuer brannte.

Unmittelbar dahinter bildete die untergehende Sonne einen starken Kontrast. Die Mannschaft starrte schweigend in die Ferne.

„Hätte nicht geglaubt, ein solches Schauspiel zu erleben!“, sagte Adrian leise, und die anderen brummten zustimmend. Wenn auch noch keiner von ihnen in der Antarktis unterwegs gewesen war – sie verstanden, was der Norweger meinte. Der Sonnenuntergang zeigte ihnen, dass hier oben die Welt noch in Ordnung war. Und das hatte für alle etwas Beruhigendes.



Fußnoten

1 Vgl. Band 1 Tötet Nemo!

2 Vgl. Nemo Band 1 Tötet Nemo!

3 Vgl. Jules Verne Die fünfhundert Millionen der Begum



1.


Die Nautilus hatte schnelle Fahrt aufgenommen. Der mächtige Bootskörper verdrängte das stahl­blaue Wasser des Indischen Ozeans, weiß schäumte die Gischt vor dem kräftigen Bug. Einzelne Wellen schlugen über das Deck, strömten bis zum Turm, wo sie aus­einanderstoben und wieder verliefen, um gleich ­darauf dieses Schauspiel zu wiederholen. Unbeirrt von den noch harmlosen Naturgewalten zog die Nautilus ihre Bahn.

Schon vor einer Stunde hatte Kapitän Nemo befohlen, zunächst auf Sehrohrtiefe aufzutauchen, dann erfolgte der Befehl, die Fahrt aufgetaucht fortzusetzen. Die Mannschaft war begeistert, bedeutete doch diese Form der Reise einige Annehmlichkeiten für das Leben an Bord. Zunächst einmal erfolgte eine verbesserte Sauerstoffzufuhr durch die Schnorchel, die nun das Boot mit frischer Luft versorgen konnten. Dann wurde das Turmluk geöffnet, der Kapitän und seine Offiziere traten auf die kleine Plattform und benutzten ihre Binokulare, um das Meer abzusuchen.

Neben Kapitän Nemo stand der hünenhafte Ojibway-Indianer Ahmik, hatte das Glas auf der schmalen Brüstung abgestellt und richtete seinen Blick zum Horizont. Ihm zur Seite gesellte sich der untersetzte Araber Abd al Qadir, musterte seinen Gefährten kurz von Kopf bis Fuß und versuchte schließlich ebenfalls, etwas am Horizont zu erkennen.

Aber es war schließlich Kalidas, der griechische Erste Offizier, der zuerst aussprach, was alle bereits erahnt hatten.

„Land in Sicht, Kapitän. Wir nähern uns Koatak. Soll ich die Geschwindigkeit reduzieren lassen?“

Der Grieche hatte sich halb umgedreht, um Kapitän Nemo ins Gesicht zu sehen. Der indische Prinz mit dem kupferfarbenen Antlitz warf noch einen kurzen Blick durch sein Fernglas, bevor er es mit einer raschen Bewegung absetzte und seinem Ersten Offizier kurz zunickte.

Kalidas beugte sich zum Messingrohr vor, schob die Sicherung zurück, die das Eindringen von Meerwasser verhinderte, und gab mit klarer Stimme seine Anweisungen an den Maschinenraum.

Die Maschinen der Nautilus veränderten ihr Geräusch, und die bislang hoch aufschäumende Bugwelle sank in sich zusammen. Das zigarrenförmige Unterseeboot schoss noch eine ganze Weile mit kaum verminderter Geschwindigkeit durch die wenig bewegte See des Indischen Ozeans.

Fast eine halbe Stunde später waren alle erforderlichen Manöver für die Landung beendet, die Maschinen fuhren herunter, und als nur ein leichtes Summen noch durch den gewaltigen Rumpf vibrierte, machten sich die Männer auf dem Deck bereit, die Nautilus zu verlassen. Zu diesem Zweck waren die Boote mit wenigen Handgriffen zusammengesetzt und zu Wasser gelassen, die Mannschaften nahmen ihre Plätze ein, und Nemo bestieg das erste Boot. Er stand stolz und aufrecht im Heck des wendigen Bootes, das gleich darauf in rasanter Fahrt durch die Bucht eilte und dem flachen Strand zustrebte. Im kristallklaren Wasser waren die Umrisse eines Korallenriffes zu erkennen.

Deutlich sah man zahlreiche kleinere und größere Fische in den bunten Farben der tropischen Ozeane. Diese schossen durcheinander und verquirlten die Wasseroberfläche wie ein bunter Reigen aus Regenbogenfarben.

Allerdings hatten die Männer für dieses Schauspiel nur einen flüchtigen Blick. Vielmehr waren sie fasziniert von dem weißen, feinen Sandstrand, der ihnen entgegen leuchtete, und von dem grünen Reigen dicht zusammenstehender Palmen.

Bei solchen Landemanövern bewies sich einmal mehr der Weitblick Kapitän Nemos, der in der langen Zeit der Gefangenschaft auf der Insel Vulcania seine Mannschaft ausgebildet und vorbereitet hatte.1 Neben den genialen Erfindern Robur und Karl Friedrich von Greifenberg, genannt Fritz, waren der Indianer und der Araber die beiden wichtigsten Männer an Bord der Nautilus, verantwortlich für das Training der übrigen Mannschaft. Tag für Tag wurden sie in allen Kampftechniken ausgebildet und lernten jede Waffe im Schlaf zu bedienen. Je näher der Zeitpunkt rückte, an dem die beiden Erfinder den gebündelten Energiestrahl auf den verschütteten Höhleneingang richten würden, umso eifriger wurde die Mannschaft gedrillt, bis sie schließlich so als Team zusammenarbeitete, wie es sich ihre Ausbilder vorgestellt hatten. Unter ihnen zeichneten sich bald einige durch ihre besonderen Fähigkeiten aus. Schon durch seine körperliche Größe fiel immer wieder der Norweger Adrian Anderson positiv auf.

Was ihnen allen jedoch jetzt bevorstand, sollte alles übertreffen. Hier half keine Ausbildung, denn auf dieser Insel wartete der Tod in einer unbekannten Form auf die Mannschaft der Nautilus.

Doch zunächst konnte niemand etwas von der bevorstehenden Bedrohung ahnen.

Die Boote erreichten den feinen Sandstrand und liefen mit knirschenden Geräuschen leicht auf. Die Männer sprangen in das flache Wasser, griffen in die Dollbords und zogen sie auf den Strand hinauf. Gleich darauf waren sie an ein paar Felsen gesichert und mit Hilfe von Stricken an den nächsten Baumstämmen festgebunden. Nemo blickte über die versammelte Mannschaft und nickte ihnen freundlich zu. Die Gruppen waren eingeteilt und zogen in das Landesinnere, um Früchte und Trinkwasser zu holen. Für den Transport sollten eigens von Fritz konstruierte, sogenannte Schlitten sorgen. Diese Geräte waren sehr leicht, aber stabil, besaßen Kufen, in denen sich zahlreiche Rollen befanden und damit den Transport über jeden Untergrund erleichterten. Der erste Landausflug war über lange Zeit nicht nur Thema ihrer Ausbildung, sondern auch in den letzten Stunden das wichtigste Gesprächsthema an Bord der Nautilus.

So verging wohl eine gute Stunde, in der die Bootsmannschaften die mitgebrachten Behälter mit den verschiedenen Früchten füllten und die Kanister an einem Bach mit herrlichem, kristallklaren Wasser eintauchten und einen nach dem anderen wieder sorgfältig verschlossen. Ein rascher Qualitätstest durch Robur erbrachte ein hervorragendes Ergebnis, und Nemo erteilte sogar die Genehmigung für ein ausgiebiges Bad in einer natürlich geformten Felsmulde. Allerdings galt auch hier die Regel, dass immer mehrere Männer mit den Waffen in der Hand die Sicherheit der Mannschaft garantierten. Das Eiland war zwar bekannt, aber niemand von ihnen hatte es jemals betreten. Welche Gefahren ihnen hier drohten, konnte keiner auch nur erahnen. So tummelte sich ein Teil der Männer vergnügt in dem angenehm warmen Wasser, tauchte und nutzte die Gelegenheit, sich endlich einmal ausgiebig der Körperpflege hinzugeben. Kurze Zeit später war aber das Badevergnügen schon wieder beendet, denn man wollte noch von den tropischen Früchten einsammeln und an Bord des U-Bootes bringen, was für eine längere Lagerung geeignet erschien.

„Hier herüber!“, rief Abd al Qadir den Gefährten zu. „Hier stehen jede Menge Salak-Palmen! Das wird ein Fest!“

Die Männer sahen erfreut auf und erkannten die Früchte, auf die der Araber deutete. Diese Palmengewächse hatten eine schuppige, glänzende Fruchtschale und wurden deshalb häufig auch als Schlangenfrucht oder Panzerbeere bezeichnet.

„Ah, wunderbar! Lasst keine davon übrig, die sind noch besser als Erdbeeren aus der Heimat!“, schwärmte Karl Friedrich von Greifenberg und eilte mit einem großen Korb zu den Stämmen. „Einmal abgesehen von dem herrlichen Geschmack sind sie gesund und voller Vitamine!“

Aber es hätte keiner besonderen Aufforderung bedurft, denn diese Früchte waren den meisten Männern bekannt, wurden sie doch überall in Südostasien angetroffen. So füllte sich rasch der erste Korb, und während man den Transportschlitten mit den gefüllten Kanistern belud und sich weitere Körbe griff, machte sich eine ausgelassene Stimmung unter den Männern breit. Es wurde gelacht und gescherzt, als wäre man nach einer langen Reise endlich im Paradies angekommen.

Tatsächlich war dieser Vergleich gar nicht so weit hergeholt. Seit den Kämpfen mit James Blunt und seiner Mannschaft waren gut zwei Monate vergangen, in denen die Nautilus scheinbar ziellos durch die Ozeane fuhr, bis Kapitän Nemo an einem Morgen seine Mannschaft darüber informierte, dass sie dringend ihre Vorräte auffrischen mussten, denn das nächste Ziel ihrer Reise würde es für längere Zeit unmöglich machen, aufgetaucht zu fahren und Vorräte irgendwo aufzunehmen. Zwar wurde der weitaus größte Teil ihrer Speisen aus dem Meer gewonnen, aber insbesondere Karl Friedrich von Greifenberg überwachte die ausgewogene Ernährung der Mannschaft.

Mehr war aber nicht zu erfahren, und Nemo wies alle Fragen mit Entschiedenheit zurück. „Zu gegebener Zeit!“, lautete seine einzige Antwort, die von der Mannschaft schließlich akzeptiert wurde.

Die Männer waren mit der Ernte der Salak-Früchte so beschäftigt, dass niemand von ihnen auf das Dickicht zwischen einigen Palmen achtete. Dort hatte sich gerade im Schatten der Bäume etwas bewegt, das sehr groß und mächtig wirkte. Ein langer, krokodilartiger Kopf schob sich zwischen den Zweigen hindurch, und eine lange Zunge schnellte heraus. Mehr tat sich jedoch nicht, das Wesen schien das Geschehen auf der Lichtung zwischen den Salak-Palmen zunächst genauestens zu beobachten. Kalte Reptilienaugen verfolgten das Treiben der Menschen, aber nichts zeigte mehr an, dass dieser Drache lebendig war. Wie in Trance verharrte das gewaltige Tier zwischen den Zweigen, nur die nervös herausschnellende Zunge bewies, dass es noch immer auf der Lauer lag.

Nautilus!“, Nautilus

„Warum begraben wir ihn nicht gleich hier am Strand?“, sagte Ahmik unwirsch, aber mit halblauter Stimme. „Weshalb wollen wir einen Toten an Bord der Nautilus mitnehmen?“

Al Qadir warf ihm einen nachdenklichen Blick zu, bevor er antwortete:

„Findest du, dass diese gottverdammte Insel ein geeigneter Friedhof ist?“

Der Indianer zuckte die Schultern und warf einen raschen Blick auf den von der Echse übel zugerichteten Körper des Mannes, der einst als Maat viele Jahre lang ihr Gefährte auf der Insel war.

„Ein Ort ist dafür wie der andere. Wenn dich der Große Geist ruft, ist es gleichgültig, wo du dich befindest. Du gehst in seine Welt ein, und was mit deinem Körper geschieht, kann dir gleichgültig sein.“

„Ich weiß gar nicht, was diese Diskussionen sollen!“, vernahmen die beiden Männer in diesem Augenblick die Stimme ihres Kapitäns ganz dicht hinter sich, obwohl er sich doch schon entfernt hatte. Als sie sich erstaunt in seine Richtung umdrehten, fuhr Kapitän Nemo fort: „Niemand ist verloren! Maat Anderson gehört zu uns, sein Platz ist an Bord der Nautilus!“ Damit drehte er sich wieder um und stapfte zum Strand hinunter.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, nahmen der Araber und der Indianer den Toten auf, legten ihn behutsam auf den Transportschlitten und gaben den anderen ein Zeichen zum Aufbruch. Der Ojibway beachtete das Blut, das noch immer aus seinen verletzten Stellen sickerte und am Körper und den Armen herunterlief, nicht weiter. Er wusste, dass er an Bord der Nautilus sofort Hilfe erhalten würde. Scheinbar gleichgültig stapfte er neben dem Schlitten hinunter in die idyllische Bucht.

Zwei Mann hatten sich in das Geschirr des Schlittens gespannt, und nach einer Viertelstunde erreichten alle die Bucht. Der Norweger wurde behutsam in eines der Boote gelegt, und nachdem auch die Früchte nebst den Wasserbehältern verstaut waren, der Schlitten auseinandergenommen und verpackt war, kehrten die Männer schweigend und niedergeschlagen zurück an Bord der Nautilus.