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Nr. 98

 

Entfesselte Gewalten

 

Ungeheuer experimentieren – und ein Planet geht unter ...

 

von KURT BRAND

 

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Perry Rhodan und seine Getreuen haben seit den Tagen der »Dritten Macht«, die nach vielen Konflikten die politische Einigung der irdischen Menschen herbeiführte, einen langen und harten Weg zurückgelegt.

Mit Hilfe der von ihnen genutzten arkonidischen Supertechnik haben sie den Terranern den Weg zu den Sternen gewiesen – trotz schwerer Widerstände und Rückschläge von innen und außen.

Weil sie auch in größter Not nicht resignierten oder aufgaben, sondern nach Auswegen suchten, schafften sie es, das Solare Imperium der Menschheit zu erhalten und sogar auszuweiten!

Inzwischen ist auf der Erde das Jahr 2045 angebrochen. Stabile Verhältnisse sind eingetreten, und Gucky, Perry Rhodans fähigster, wenn auch disziplinlosester Mutant, beschließt, nach vielen Dienstjahren im Mutantenkorps, auch einmal wieder Tramp, den Planeten seiner Geburt, aufzusuchen.

Gucky erhält seinen Urlaub – schließlich hat er ihn ehrlich verdient – und er fliegt allein mit einer Space-Jet los ... und gerät in ein Chaos ENTFESSELTER GEWALTEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Administrator des Solaren Imperiums.

Reginald Bull – Perry Rhodans Freund und Vertrauter.

Gucky – Der Mausbiber hat Heimweh.

Walter Grimpel – Chef der Energieortung in Terrania.

Joe Pasgin – Kommandant der BURMA.

McIntosh – Funkoffizier der POTOMAC.

Dr. Dr. Innogow – Er weiß nichts von den Orgh, aber er beschäftigt sich mit ihren Spuren.

1.

 

Sie sahen nicht nur aus wie Ungeheuer, sie waren Ungeheuer.

Ihr Januskopf besaß die ausgeprägte Form eines Tropfens, der in einer zwanzig Zentimeter langen Spitze auslief, die in ihrer Doppelaufgabe als Sende- und Empfangsantenne für ihre Gedankenimpulse diente. Dennoch waren sie keine Telepathen, wie sie ebensowenig humanoid waren.

Der Tropfenformkopf verfügte über vier Sehorgane, die sich gegenüberlagen. Über einen zweifachen kugelgelenkartigen Wirbel ging er in den zwei Meter langen, wespenartigen Rumpf von brauner Schuppentönung über, der im oberen Drittel vier Arme besaß und auf drei teleskopartigen Beinen Halt fand.

Setzte sich eines der Ungeheuer in Bewegung, dann zeigte es sich, dass die gelenklosen Beine wie plötzlich belastete Stoßdämpfer arbeiteten und den überschlanken, nur dreißig Zentimeter durchmessenden Monsterleib in ruckartigen Sprüngen vorwärts, seitwärts oder rückwärts bewegten.

Sie waren zu Tausenden vor Stunden ihrer Raumschiffarmada entstiegen, und die Urbevölkerung des von diesen Monstern besetzten Planeten – possierliche, knapp einen Meter große Mausbiber – sah mit ihrem naiven Intellekt neugierig zu, ohne zu ahnen, dass der Tod in Gestalt dieser Ungeheuer zu ihnen kam.

Mit mehr als zweihundert Raumschiffen waren die Fremden auf dem marsähnlichen, kalten Ödplaneten gelandet, der von den Menschen Tramp genannt wurde.

Tramp war der einzige Planet einer sterbenden Sonne, die er im Abstand von 0,78 astronomischen Einheiten umkreiste. Verglichen mit der Erde betrug sein Radius 0,6, seine Schwerkraft 0,53 g.

Tramp besaß keine Meere, kein einziges hohes Gebirge, dafür waren aber drei Viertel seiner Oberfläche eine eisenhaltige, oxydrote Wüste.

Am Rand der Wüste, dicht am Äquator von Tramp, waren die Ungeheuer mit ihren eigentümlichen Raumschiffen gelandet.

Während der Tropfenformkopf der Monster ein Doppelgesicht wie der römische Gott Janus besaß, hatten die Monster ihren Sternenschiffen ebenfalls diese Form gegeben, aber jeweils zwei: dieser Körper miteinander verbunden.

Mit der Sicherheit übermächtiger Eroberer strömten sie kurz nach der Landung schon aus den Schiffen, von denen aber keines länger als zweihundert Meter war. Jeder schien zu wissen, welche Aufgabe er zu erledigen hatte. Und so ungeheuerlich sie aussahen, so unbegreiflich war auch das, was sie taten.

Plötzlich schwebten, von unsichtbaren Kräften erfasst und gesteuert, gewaltige Maschinenteile grotesken Aussehens aus den Schiffen. Die aus der Ferne von ihren Verstecken her zusehenden Mausbiber fühlten ihren Spieltrieb erwachen, der neben Essen und Schlafen ihren Lebensinhalt bedeutete. Mehr oder weniger gute Telekineten, entfesselten sie diese Kräfte und griffen nach den freischwebenden Aggregatteilen, um damit zu spielen.

Im gleichen Moment wälzten sich einige Dutzend Mausbiber, schrille Schreie ausstoßend, auf dem Boden herum. Es dauerte nicht lange, dann starben sie.

Gut die Hälfte der beobachtenden Wesen hatte den unerklärlichen Tod ihrer Kameraden miterlebt, aber niemand kam auf den Gedanken, dass das plötzliche Sterben mit dem Versuch in Zusammenhang stand, zu spielen – zu spielen mit den Maschinen der Fremden, die lautlos aus den Raumern herausschwebten und dort landeten, wo vorher die Monster gruppenweise tätig gewesen waren.

Von dem Drama einige hundert Meter weiter nahmen sie keine Notiz. Den telekinetischen Spieltrieb der Mausbiber sahen sie als einen Ausdruck der Neugierde an, der dann von dem selbständig denkenden und handelnden Orgh, der die Maschinenteile aus den Raumern schaffte, mit tödlichem Zurückschlagen beantwortet worden war. Ihre organischen Kopfantennen hatten ihnen von der Abwehrhandlung des Orgh Nachricht gegeben, und für eine Sekunde lang war jede Verständigung zwischen ihnen unmöglich gewesen, weil das Ziupzip mit seinem heulenden Auf- und Abschwellen alles andere übertönt hatte.

Jetzt rief das Ungeheuer Oger-1 über Organfunk Oger-214 an.

Eins der Monster, das am weitesten abseits stand und sich in der Nähe des letzten Hügels aufhielt, war 214. Es war bezeichnend für die Mentalität dieser Ungeheuer, dass das Einzelindividuum keinen Namen besaß, sondern nur eine Kennziffer. Die Bezeichnung Oger hatte 214 seiner Nummer voranzusetzen, wenn er mit einem Angehörigen eines anderen Shaft zusammentraf und sich bekannt machte.

Ein Shaft überstieg nie die Zahl 317, umfasste aber auch nie weniger als 109 Einzelwesen. Nummer 1 war immer Shaftgal, autarker Chef und nur dem Gal verantwortlich. Seine Machtbefugnisse waren durch Gesetze festgelegt, die ihm aber so viel Spielraum ließen, dass er Herr über Leben und Tod war.

»214, warum ist noch nicht mit den Erdbewegungen begonnen worden?«

Das Sende- und Empfangsorgan von 214 arbeitete auf einer Phase in beiden Richtungen. Während der Empfänger noch seinem Gehirn die Frage von Oger-1 zuleitete und die elektrischen Impulse in Gedankenströme transformierte, strahlte sein Organsender über die Kopfantenne schon die Erwiderung ab: »Der Orgh hat die Reihenfolge bei der Anlieferung nicht eingehalten, Oger-1. Meinen Kontrollruf habe ich an Nebu-56 schon abgestrahlt.«

Nebu-56 in einem der mehr als zweihundert Fremdraumer hatte inzwischen schon festgestellt, welche Ursache die Fehlleistung des Orgh gehabt hatte. Er rief seinen Shaftgal an.

»Hier 56, Nebu-1. Der Angriff der Tiere hat einen Orgh aus dem Zeittakt gebracht. Ich schalte auf den Orgh um.«

Der selbständig denkende und handelnde Orgh hörte von Nebu-1 die scharfe Frage.

In den Gehirnwindungen von Nebu-1 klang nun Orghs Antwort auf.

»Ausfall dreier Zellmembranen durch telekinetischen Eingriff. Übernahme der Funktionen durch den Gel-Teil war erst nach Umschaltung möglich. Dadurch ist die Lagerhalle sieben vor sechs geräumt worden. Der Schaden kann erst reguliert werden, wenn gesamte Ausladung beendet. Ich muss darauf bestehen, dass ein erneuter telekinetischer Eingriff verhindert wird!«

Das war das Todesurteil für viele Mausbiber auf Tramp!

Selbst ein autarker Shaftgal hatte sich der Forderung eines Orgh zu beugen!

Nebu-1 rief über seinen Organfunk Cul-1 an, der für die Sicherheit aller Orgh verantwortlich war.

»Hier Nebu-1! Unser Orgh verlangt, dass ein nochmaliger telekinetischer Eingriff durch die Tiere unmöglich gemacht wird.«

Die Ungeheuer kannten nicht den Begriff Unterhaltung. Alles, was sie sich gegenseitig sagten, behandelte ihre Arbeit. Das, was unter Persönlichkeit zu verstehen ist, gab es bei ihnen nicht. Gesicht besaß nur der Shaft. Nach den Aufgaben, die dem Shaft aufgegeben wurden, formte es die Ungeheuer, die zu ihm gehörten.

Die Milchstraße hatte, abgesehen von den Druuf, Ungeheuer dieses extremen Formates seit ihrem Bestehen noch nie erlebt!

Cul-1 setzte sich sofort mit dem Orgh in Verbindung, der durch den telekinetischen Eingriff der Mausbiber die Entladung seines Raumschiffes nicht mehr programmgemäß durchgeführt hatte. Shaftgal Cul-1 erfuhr, welche Abwehrmaßnahmen der Orgh im Augenblick des Eingriffes getroffen hatte und dass diese Wesen ohne Schwierigkeiten zu vernichten wären.

Im gleichen Moment versuchte eine Mausbibergruppe am südwärts gelegenen Rand der in die Wüste übergehenden Hügelkette auch mit den durch die Luft schwebenden Maschinenteilen der Fremden zu spielen. Fünf der possierlichen Tiere waren sich einig geworden, welches Aggregatteil sie sich mittels ihrer telekinetischen Kräfte vornehmen wollten, und auf einen dünnen Piepston des Ältesten griffen sie zu gleicher Zeit die kubisch geformte Maschine an.

Aus ihrem waagerechten Heranschweben stieg sie plötzlich über zwanzig Meter weit in die Höhe, begann auf der Stelle eine Drehung, als diese fünf Tiere schmerzgequält aufschrien, während das Maschinenteil senkrecht zu Boden schoss.

Die Ungeheuer in nächster Nähe der Einschlagstelle versuchten, sich auf ihren drei Teleskopbeinen sprungartig zu entfernen. Als die fünf Mausbiber starben, begann es an der Einschlagstelle grollend zu dröhnen. Immer mehr Ungeheuer setzten sich in Bewegung. Über ihren Organfunk mussten sie dazu den Befehl erhalten haben. Ihre hässlichen Doppelgesichter mit der verkümmerten Zwiebelnase, drei Finger breit unter dem einzigen Auge innerhalb dieses Kopfsektors, spiegelten weder Erregung noch irgendein anderes menschliches Empfinden wider. Allein die hektischen Versuche, sich schnell zu entfernen, deuteten auf Gefahr hin.

Die anderen Mausbiber standen ratlos herum und kamen nicht auf den Gedanken, dass der Tod ihrer Rassegenossen mit dem telekinetischen Versuch in Verbindung stehen könnte, als ein gelblicher Strahlkranz aus dem Nichts heraus auf sie herabfiel und sie zerstrahlte.

Ein zweiter gelblicher Strahlkranz hatte jene andere Gruppe Mausbiber zur gleichen Zeit vernichtet, in der es die ersten Opfer gegeben hatte.

Aber Shaftgal Cul-1, der für die Sicherheit aller Orgh verantwortlich war, gab gerade über die Allgemeinwelle seines Organfunks die Sonderanweisung, das mit Aggregatteilen übersäte Terrain sofort zu räumen.

Das donnernde Brodeln aus der Tiefe der Einschlagstelle verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde.

So schnell und lautlos wie die beiden gelblichen Strahlenkränze aufgetaucht waren, um die Mausbiber zu vernichten, so schnell und geräuschlos verschwanden sie wieder im Nichts. Kein Anzeichen hatte verraten, woher sie gekommen waren.

Jene unerklärlichen Energiestraßen, über die die Tropfenraumer unter dem Kommando eines Orghs entladen wurden, bestanden auch nicht mehr. Wo Maschinenteile sich schwebend vorwärtsbewegt hatten, waren alle gleichzeitig sanft zu Boden geglitten, während zwischen ihnen die Ungeheuer hopsend auf ihre doppelrümpfigen Sternenschiffe zueilten.

Da breitete sich durch die dünne Atmosphäre des Planeten ein grässlich lauter Knall nach allen Seiten aus. Dort, wo durch das Spielen von fünf Mausbibern eine Maschine sich ins Erdreich gegraben hatte, war ein Energievulkan ausgebrochen.

Gelblich gleißende Energie quoll aus der Einschlagstelle hervor, um sich mit unheimlicher Geschwindigkeit nach allen Seiten auszubreiten.

Zwischen den hopsenden Ungeheuern und der heranwälzenden Gelb-Energie, die alles verschlang, was sie berührte, entstand ein Wettlauf, dessen Ziel die doppelrümpfigen Tropfenraumer waren. Dabei stand die fächerförmige Stichflamme immer noch auf einigen tausend Kilometern Länge senkrecht über Tramp, und aus dem kleinen Krater quoll mehr und mehr Gelb-Energie, und die Geschwindigkeit des Energieflusses schien eine potentielle Steigerung zu erfahren.

Was aus den vielen Fremdraumern bisher ausgeladen worden war, hatte längst schon aufgehört zu existieren. Einige hundert Ungeheuer waren ebenfalls schon der Energieflut zum Opfer gefallen. Nun aber schien die Gelb-Energie die Metallmassen der Doppelrumpfraumer zu wittern, denn seitwärts sich vorwärtsbewegende Gelb-Rinnsale schwenkten plötzlich aus ihrer Richtung und nahmen Kurs auf den Landeplatz.

Überall war schlagartig ein Kurswechsel in die gleiche Richtung festzustellen. Eigenartigerweise gab diese fußhoch über dem kargen Boden von Tramp sich bewegende Energieflut keine Wärme ab.

War die Gesamtoberfläche der Flut bisher ziemlich glatt gewesen, so zeigte sie nun ein Kräuseln, und dieses Kräuseln war der Ausdruck eines um ein Vielfaches beschleunigten Bewegungsvorganges!

Die auf ihre Raumer zuhopsenden Ungeheuer wurden ein Opfer ihrer eigenen Technik!

Fünf Mausbiber, die aus ihrem natürlichen Spieltrieb heraus versucht hatten, mit einem der durch die Luft schwebenden Dinger zu spielen, waren nicht umsonst gestorben! Der Zufall oder der Willen der Allmacht hatte sie nach dem Herzstück einer gigantischen Anlage greifen lassen, das mit seiner Energie einem Mammut-Aggregatpark Leben einhauchen sollte.

Hilflos standen die Ungeheuer den entfesselten Gewalten gegenüber. Die freigewordene Energie aber jagte der Metallmasse der Raumer zu und erfasste die ersten drei Tropfenschiffe.

Als ob mit dem Verschlingen der drei Raumer das Startzeichen zu noch schnellerer Bewegung gegeben worden wäre, breitete sich plötzlich die furchtbare Gelbflut fast über das gesamte Areal aus, auf dem über zweihundert Fremdraumer gelandet waren.

Ihre Vernichtung – ihre Übernahme ging lautlos vonstatten.

Die Metallhülle verlor unter der Berührung mit der Gelbflut blitzartig ihre Form, brach in einem Brei flach zusammen, wurde fast gleichzeitig von der vorwärtsschießenden Energie überdeckt, rief einen gelben Dunkelfarbton hervor – und war nicht mehr.

Auf Tramp gab es nur drei Augenzeugen, die die lautlose Vernichtung einer gewaltigen Raumflotte miterlebten. Aber diese drei Mausbiber begriffen nicht, dass der Untergang der Fremdschiffe ihre Rasse vor der vollkommenen Vernichtung rettete.

Achtzehn Tropfenraumern gelang die Flucht.

Lautlos erhoben sich die Schiffe. Das neunzehnte hatte sich auch schon vom Boden gelöst, doch der Gelb-Energie war es mit hochschießenden Fangarmen noch gelungen, die Metallhaut des Sternenbootes zu berühren. Und wie die vor ihm vernichteten Einheiten, so verlor das neunzehnte Boot blitzartig seine Form, wurde zu Brei – ein dunkler Farbton zeigte sich – und das Schiff war auch nicht mehr.

Achtzehn Fremdschiffe verließen fluchtartig Tramp. Nur die turbulenten Luftmassen zeugten von ihrem Start; ein Brüllen oder Donnern von Antriebsmotoren war nicht zu hören gewesen. In Richtung der kleinen, schwach leuchtenden Sonne verschwanden die Fremden.

Fünf Planetentage lang stand der sich fächerartig ausbreitende Spitzkegel von Gelb-Energie über der ärmlichen, kalten Welt, um sich am sechsten Tage aufzulösen, ohne Spuren zu hinterlassen.

Tramp war wieder Tramp – marsähnlich, kalt und karg, und die Mausbiber spielten ihr einfaches, harmloses Leben weiter. Sie ahnten nicht, dass sie haarscharf ihrer völligen Vernichtung entgangen waren.

2.

 

McIntosh war Funkoffizier auf der POTOMAC, dreiundfünfzig Jahre alt und verheiratet.

Die POTOMAC war ein Handelsraumer des Solaren Imperiums und flog, achtundsechzig Lichtjahre von Tramp entfernt, Abels Planet an, um Lysir zu laden.

Lysir war eine Harzart, die es nur auf Abels Planet gab, die auf der Erde aber in großen Mengen benötigt wurde, um das Material, aus dem die terranischen Raumanzüge bestanden, zu veredeln und sie, was die Undurchlässigkeit an Raumstrahlung betraf, den arkonidischen Anzügen überlegen machte.

McIntosh, der in seiner Funkkabine saß, dachte weder an Lysir noch an den Planeten Tramp, von dem Gucky stammte, noch an Raumflug. Er machte sich Sorgen über seine beiden Sprösslinge Charles und Ben. Der eine war achtzehn Jahre alt, der andere siebzehn. Der älteste machte dumme Streiche, und sein jüngerer Bruder half ihm immer dabei.

Was mögen sie inzwischen wieder ausgefressen haben?, fragte sich McIntosh, und es graute ihm vor der Rückkehr zur Erde.

Lag die POTOMAC wieder auf Terranias Raumhafen, dann gab es regelmäßig drei Tage Urlaub, aber McIntosh durfte sich während dieser drei Tage über die Streiche seiner Söhne ärgern, und er hatte schon mehr als einmal tief in die Tasche greifen müssen, um den materiellen Schaden, den sie angerichtet hatten, zu ersetzen.

Aber wenn die beiden jetzt wieder Unfug gemacht haben, und ich soll schon wieder bezahlen, dann ... Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht. Die Energieortung der POTOMAC hatte gerade angesprochen. Im gleichen Moment war McIntosh nicht mehr bei den Streichen seiner Söhne, sondern Funkoffizier im Dienst.

McIntosh starrte den Ortungs-Oszillographen an. Auf der oberen Hälfte zeigte er ein heilloses Gewirr von Amplituden und auf dem anderen Teil ein Diagramm an.

McIntosh, der kleine, sich immer bescheiden im Hintergrund haltende Mann, der sich das Vergnügen gönnte, ein Menjou-Bärtchen zu tragen, und trotz aller Foppereien nicht daran dachte, es wegzurasieren, riss seine Augen weit auf.

Er atmete erregt. Unbeweglich blickte er den Oszillographen an, als ob ihn dieses Gerät unerwartet mit den Rätseln des Universums konfrontiert hätte.