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Nr. 554

 

Der SOL-Hirte

 

Anschlag auf die Führung des Generationenschiffs

 

von Peter Terrid

 

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Seit Dezember des Jahres 3588, als die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.

Schließlich ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.

Jetzt schreibt man an Bord des Schiffes den April des Jahres 3792, und der Arkonide hat trotz seines relativ kurzen Wirkens auf der SOL bereits den Anstoß zu entscheidenden positiven Veränderungen im Leben der Solaner gegeben – ganz davon abgesehen, dass er gleich nach seinem Erscheinen die SOL vor der Vernichtung rettete.

Inzwischen hat das Generationenschiff viele Lichtjahre zurückgelegt, und die Solaner haben in dieser Zeit viele Konflikte mit Gegnern von innen und außen mehr oder weniger unbeschadet überstanden.

Unter Breckcrown Hayes, dem neuen High Sideryt, bahnt sich nun eine weitere Stabilisierung und Normalisierung an Bord an. Alle sind damit einverstanden – bis auf einen. Dieser eine ist DER SOL-HIRTE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide im Brennpunkt eines neuen Konflikts.

Breckcrown Hayes – Der neue High Sideryt in Schwierigkeiten.

Joscan Hellmut, Bjo Breiskoll und Sternfeuer – Mitglieder von Atlans Team.

Der SOL-Hirte – Ein Unbekannter trachtet nach der Macht in der SOL.

1.

 

»Wehe ihm, wenn er versucht hat, uns zu täuschen! Wir werden ihm einheizen, dass er es nie vergessen wird!«

Sagh Nurager schwang drohend die geballte Faust. Die Gebärde galt dem Interkomschirm, auf dem vorläufig nur das Pausenzeichen zu sehen war. In wenigen Minuten sollte der Mann zur Besatzung der Gesamt-SOL sprechen, der seit kurzer Zeit das Sagen an Bord des Riesenschiffs hatte. Zahllose Solaner, traditionalistisch eingestellte ebenso wie fortschrittlich gesinnte, warteten auf den Beginn der Rede von Breckcrown Hayes.

Die erste Ansprache des High Sideryt war unzweifelhaft ein voller Erfolg gewesen.

Das lag zum Teil an der ruhigen, besonnenen Ausstrahlung des neuen High Sideryt. Maßgeblich war auch der klare und energische Tonfall, in dem er seine Absichten verkündet hatte. Und nicht zuletzt hatte sich an Bord eine Stimmung breitgemacht, die einfach nach einer Veränderung schrie – es war vielen wichtig, dass etwas geschah, wobei es wenig zählte, was nun in die Wege geleitet wurde. Hauptsache, man kam aus dem Trott heraus, der das Leben an Bord immer mehr zu ersticken gedroht hatte.

»Ich bin gespannt, was er uns zu sagen hat«, stimmte Gashy Pender zu, eine junge Frau, die gleich Sagh Nurager eher konservativ eingestellt war. Im Fall dieser beiden hatte diese Einstellung einen recht einfachen Grund – beide hatten gute Aussichten gehabt, es in der alten SOLAG recht weit nach oben zu bringen.

Nun, da Willfährigkeit und Liebedienerei keinerlei Karriere mehr begründen sollten – Breckcrown Hayes hatte auch ohne viele Worte klargemacht, dass er derlei nicht länger dulden würde –, waren die Aussichten dieser beiden und etlicher anderer auf bequeme Beförderung, beträchtliches soziales Ansehen und persönlichen Einfluss vorüber. Diese beiden fühlten sich um ihre Zukunft geprellt.

Es gab auch andere an Bord, solche, die die gerade verwendeten Begriffe gänzlich anders gedeutet hätten. Was für einen strebsamen SOLAG-Angehörigen als angemessene Aufstiegsmöglichkeit galt, wurde von etlichen Betroffenen schlicht als schmarotzerhafte Ausbeutung Unterdrückter angesehen. Das soziale Ansehen der SOLAG-Mitglieder war nicht selten auf Furcht und Schrecken zurückzuführen gewesen, und statt persönlichem Einfluss ließ sich die Vetternwirtschaft unter den SOLAG-Leuten auch als hemmungslose Klüngelei bezeichnen.

Diese beiden Ex-Ferraten saßen in einem Gemeinschaftsraum, zusammen mit einem Dutzend anderer Soldaten. Die Stimmung war durchwachsen; einige waren für Hayes, andere entschieden gegen ihn.

Was man Hayes ein wenig ankreidete, war die Tatsache, dass er sich offenbar aus eigener Machtvollkommenheit zum High Sideryt aufgeschwungen hatte. Jedenfalls wurde in einigen Quartieren so gemunkelt.

Sagh Nurager war der gleichen Meinung. Herausfordernd sah er sich um.

»Er ist ein Uso... ein Usu...«

»Usurpator«, half ihm ein grinsender junger Mann aus.

»Richtig, er hat sich die Macht einfach unter den Nagel gerissen«, murrte Nurager. »Angeblich ist er der Sohn des alten High Sideryt Chart Deccon, aber wer glaubt das schon.«

»Ich!«, sagte der grinsende Frechling. Es war einer von diesen neumodischen Brüdern, die nicht den Schnabel halten konnten, wenn Erwachsene redeten. Früher hatten sie den Ferraten lange Nasen gedreht und sich über die ehrwürdigen Ahlnaten lustig gemacht. Es wurde Zeit, dass diesem frechen Gesindel gezeigt wurde, wo der Kurs hinführte.

»Ach?«, sagte Sagh, dem vorläufig keine bessere Antwort einfiel. »Und was ist mit den Vorschriften, eh? Gibt es nicht die Regel, dass nur der amtierende High Sideryt seinen Nachfolger bestimmt? Und zwar dadurch, dass er den Namen des Betreffenden in SENECA einspeichert, wie es sich gehört? Ist nicht Deccon selbst erst High Sideryt geworden, weil die gute alte Tineidbha Dharaw ihn dazu gemacht hat, indem sie seinen Namen in SENECA gespeichert hat?«

»Du sprichst von Deccons Vorgängerin, als hättest du sie persönlich gekannt ...!«

»Unsinn«, wehrte Sagh ab. »Aber früher, da hatten wir es entschieden leichter, sage ich.«

»Halt's Maul«, warf einer dazwischen. »Passt lieber auf, die Sendung beginnt.«

In der Tat wechselte der Interkomschirm gerade das Bild. Breckcrown Hayes wurde sichtbar.

»Bei allen Raumteufeln«, stieß Nurager hervor. »Wie sieht der denn aus?«

Breckcrown Hayes war nie eine Schönheit gewesen, stets hatte er einen eher kantigen Eindruck gemacht. Nun aber war sein Gesicht verunstaltet durch etliche hässliche Narben.

»Hast du nicht davon gehört? Es sollen SOL-Würmer gewesen sein, und er hat es überlebt.«

»Schade«, knurrte Sagh und hielt das für einen prächtigen Scherz.

»Ich wende mich an euch, meine Solaner, um weitere Missverständnisse und Zweifel auszuräumen«, eröffnete Hayes seine Ansprache. Er blickte ruhig, ihm war keine Nervosität anzumerken.

»Aha! Habt ihr es gehört? Missverständnisse und Zweifel! Es geht also schon los mit der Misswirtschaft!«

Ein wütender Blick ließ Nurager vorläufig schweigen. Zum anderen merkte er sich das Gesicht des Burschen, der ihn derart verweisend angesehen hatte. So etwas konnte man mit einem Ex-Ferraten vom Schlage eines Sagh Nuragers nicht machen, nicht mit ihm, wahrhaftig.

»Ich habe es bereits gesagt, die Zeiten der so genannten alten Ordnung sind vorbei. Es gibt keine SOLAG mehr, keinen ehernen Orden, der euch bewacht, bespitzelt und herumkommandiert. Ich bin nicht euer Befehlshaber, sondern euer Kommandant, der die SOL an ihre Ziele führen wird.«

»Hört sich gut an«, sagte eine klare Frauenstimme. »Er ist wenigstens kein bisschen überheblich.«

»Pah«, murrte Nuragers Begleiterin. »Gewäsch, nicht mehr, nur Gewäsch!«

»Es gibt, das weiß ich, an Bord viele, die diesem Wechsel misstrauen, die immer noch die Träume der Vergangenheit träumen. Ihnen erscheint der Wechsel der Verhältnisse zu hart, zu brutal – und vor allem, ich spreche es offen aus, illegitim.«

»Was habe ich gesagt!«, schrie Sagh Nurager. »Ein Usu...«

»Es widerstrebt mir, auf die Machtstrukturen früherer Tage zurückzugreifen. Sie sind der heutigen Zeit nicht mehr gemäß. So wird es keinen von oben ernannten High Sideryt mehr geben. Damit ihr aber wisst, dass beide Ansichten eine Vereinigung in mir möglich machen, möchte ich klarstellen – ob durch die Umstände dazu gemacht oder von oben ernannt: Ich, Breckcrown Hayes, bin rechtmäßig High Sideryt. Das gilt auch für jene, die den alten Zeiten nachtrauern. Ich bin von Chart Deccon in dieses Amt berufen, auch wenn ich seinen Geist und seinen Stil grundsätzlich reformieren werde.«

»Phrasen!«, schrie Sagh Nurager zum Bildschirm hinüber. »Beweise deine Worte!«

Natürlich konnte Hayes diese Worte nicht hören, aber er schien mit diesen Reaktionen der Traditionalisten gerechnet zu haben.

»Ich werde daher in einer Sendung, die jeder an Bord verfolgen kann, SENECA beauftragen, die Namen zu veröffentlichen, die in ihm gespeichert sind als Entscheidungen Chart Deccons, wer sein Nachfolger sein soll.«

»Da bin ich aber gespannt«, murmelte Sagh. Die Eröffnung des High Sideryt hatte ihm fürs erste die Sprache verschlagen.

»Ich will nicht verhehlen, dass ich dies hauptsächlich deswegen tue, um jene besorgten Gemüter zu beruhigen, die fürchten, nun würde buchstäblich alles und jedes auf den Kopf gestellt. Auch jene, die der alten Ordnung noch verhaftet sind – und das muss durchaus nicht aus Eigennutz sein –, sollen wissen, dass die Veränderungen, die es geben wird, ihre Richtigkeit haben.

Das ist alles für diesen Augenblick. Sobald eine Verbindung mit SENECA hergestellt worden ist, werde ich mich wieder bei euch melden, Solaner!«

Breckcrown Hayes zeigte ein Lächeln. Es war ein wenig zaghaft, und gerade das gefiel. Ein einstudiertes Werbegrinsen hätte man Hayes schwer verübelt. Gerade der Umstand, dass ihm die geschliffene Eleganz abging, mit der Magniden und vor allem die Ahlnaten in früheren Jahrzehnten die Besatzung fast nach Belieben hatten einseifen können, sprach für den High Sideryt. Er schien ein Mann zu sein, der eine klar umrissene Aufgabe lösen wollte, keiner, der die SOL zur Befriedigung persönlichen Ehrgeizes oder eigener Eitelkeit verwenden wollte.

»Dürftig«, sagte Sagh Nurager, kaum dass der Bildschirm dunkel geworden war. »Sehr dürftig.«

»Was hast du erwartet, er ist neu im Amt«, sagte der junge Frechling. Die Haare waren natürlich zu lang, und die Manieren ließen auch zu wünschen übrig. Man kannte diese Leute, und man würde sich die Gesichter merken. Eines Tages würde wieder Ordnung herrschen an Bord, und dann würde es diesen aufrührerischen Elementen an die ungewaschenen Kragen gehen.

»Pah«, machte Nurager. »Ich bin sicher, das ist ein Taschenspielertrick, nichts weiter.«

»Und diese Sache mit den Stabsspezialisten«, ereiferte sich Gashy Pender. »Was soll das nur wieder sein? Alles durcheinander, keine richtige Ordnung. Ahlnaten und Magniden ...«

»Ehemalige Ahlnaten«, sagte der junge Mann.

»Meinetwegen, alles nur Wortgeklingel. Früher, da wusste man, woran man war. Klare Uniformen, klare Vollmachten. Man wusste, wen man zu grüßen hatte und wer etwas zu befehlen hatte.«

»Und wie war es mit den Fähigkeiten?«

»Was für Fähigkeiten?«, fragte Gashy giftig.

»Die Uniform macht nicht den Mann«, sagte der junge Mann. Gashy fand ihn recht sympathisch, auch wenn er verschrobene Ansichten hatte und ein wenig strubbelig aussah. Wenn man ihn und seinesgleichen ein wenig härter angefasst hätte, dann wären sicherlich brauchbare Menschen aus ihnen geworden.

»Was soll das heißen?«, schrie Sagh Nurager, der sich – wohl nicht zu Unrecht – angegriffen fühlte. Der junge Mann lächelte freundlich – für Sagh wirkte es allerdings sehr herausfordernd.

»Könnt ihr das nicht verstehen? Dieses Kastensystem der SOLAG brachte für uns doch nur Starrheit, Beschränkung, Bewegungsunfähigkeit.«

»Wieso Bewegungsunfähigkeit?«, fragte Gashy. »Was meinst du damit? Früher, da wusste man noch genau, woran man war, was man wann und wie zu tun hatte.«

Der junge Mann breitete die Arme aus.

»Du hast es ganz genau gesagt. Jeder hat immer nur das getan, was er einmal auswendig gelernt hatte. Begreifst du nicht, dass es dann keinerlei Bewegung geben kann? Dass es nichts Neues gibt, keinen Fortschritt?«

»Fortschritt«, ereiferte sich Sagh Nurager. »Wenn ich das schon höre, Fortschritt! Junger Mann, wir sind ein paar Jahrhunderte durch den Raum geflogen, prächtig geflogen, und wir sind ohne solche Sprüche ausgekommen, oder?«

»Wohin wir gekommen sind, kann man wohl sehen! Wenn Atlan ...«

»Hör auf mit dem«, brüllte Sagh Nurager, nun außer sich vor Zorn. »Da schleicht sich dieser Fremdling an Bord, wirft alles über den Haufen, kehrt das Unterste zuoberst, und was ist nun? Hast du es nicht gehört? Er hat sich ein eigenes Quartier zuweisen lassen. SOL-City nennt er es, und diese ganze Extrabande, die hat er um sich geschart. Die Molaaten und den Roxharen, und diese Gedankenschnüffler. Das ist mir einer, erst krempelt er alles um, und jetzt hält er sich zurück.«

Sein Gegenüber machte ein verblüfftes Gesicht. Die Gedankenakrobatik, mit der Sagh Nurager Atlan das zum Vorwurf machte, was er an Hayes vermisste und umgekehrt, war mehr, als der junge Mann verdauen konnte.

»Er drückt sich vor der Verantwortung, dieser Atlan«, maulte Nurager weiter. »So einer ist das.«

»Und was ist mit Hayes?«

»Der sollte seine Finger von wichtigen Dingen lassen«, forderte Nurager grimmig, ohne zu bemerken, wie gegensätzlich und unausführbar seine Forderungen waren.

Um sich nicht weiter Belästigungen auszusetzen, stürmte Sagh Nurager aus dem Raum, in dem die anderen blieben und darauf warteten, dass die Schaltung zwischen dem High Sideryt und SENECA zustande kam.

»Unglaublich«, murmelte der junge Mann und schüttelte den Kopf.

»Du hast sehr seltsame Ansichten«, sagte Gashy Pender. Irgendwie fand sie den anderen ganz nett, auch wenn er ein wenig absonderlich war. Man musste ihn ein wenig erziehen, dann würde sich das mit den Ansichten schon geben.

»Das mag aus deinem Blickwinkel richtig sein«, sagte der Angesprochene. »Aus meiner Sicht habt ihr sehr seltsame, um nicht zu sagen, erschreckende Ansichten.«

»Und du willst uns wohl bekehren?«, fragte Gashy spöttisch.

»Keineswegs«, bekam sie zur Antwort. »Ich glaube, es hat sehr wenig Sinn, mit euch reden zu wollen.«

»Hältst du uns für blöde?«

Der junge Mann schüttelte den Kopf.

»Möglich, dass ich mich irre, auch wenn ich es für sehr unwahrscheinlich halte. Im Notfall, wenn ich guten Argumenten begegne, kann ich meine Ansichten ändern. Aber ich habe das sichere Gefühl, dass eure Einstellung mit eurem Selbstwertgefühl so verknotet ist, dass ihr beides nicht mehr auseinander bekommt. Und das ist schade.«

Auf seltsame Weise machte dieser ruhig vorgetragene Einwand Gashy betroffen. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich tatsächlich sehr blöde vorgekommen wäre, wären ihre Ansichten zur Lage falsch gewesen – in diesem Fall hätte sie sehr viel dummes Zeug für bare Münze genommen.

»Wie heißt du eigentlich?«, versuchte sie abzulenken.

»Nelger Lyngk«, antwortete der junge Mann. »Aber pass auf, da kommt der zweite Teil der Übertragung.«

»Jetzt wird es ernst«, murmelte Gashy.

Wieder erschien das Gesicht von Breckcrown Hayes auf dem Schirm. Der Schirm war elektronisch zweigeteilt worden. Die andere Hälfte wurde von SENECAS Symbol eingenommen.

»Breckcrown Hayes ruft SENECA«, ließ sich die ruhige Stimme des High Sideryt vernehmen.

Eine längere Pause entstand – eigentlich ein Unding, wenn man bedachte, wie schnell SENECA reagieren konnte, vorausgesetzt, die Biopositronik wäre voll einsatzbereit gewesen. Leider war sie ganz erheblich beschädigt, wie jedermann an Bord wusste. Niemand wusste allerdings, wo dieser Schaden lag, wie er aussah, was ihn hervorgerufen hatte und – wichtiger als alles andere – wie man ihn hätte beheben können.

Die Verbindung kam zustande. Der neue High Sideryt redete mit SENECA, und atemlos verfolgte die Besatzung der SOL den Wortwechsel.

Ob Breckcrown Hayes die allgemeine Spannung nur anheizen wollte, oder ob er andere Motive hatte, ließ sich später nicht mehr feststellen. In jedem Fall verwickelte er die Biopositronik zunächst einmal in ein harmloses Gespräch.

»Etwas stimmt nicht«, sagte Nelger Lyngk nervös. »Könnt ihr es nicht hören?«

»Was?«, fragte Gashy.

Lyngk rieb mit dem Daumen der rechten Hand über die Fingerkuppen, als wolle er etwas verreiben.

»Der Tonfall«, sagte er irritiert. »SENECA klingt unsicher, fast verstört. Das macht mich stutzig.«

»Ach, Unsinn«, wehrte Gashy ab. »Wann hätte man dergleichen je erlebt, eine nervöse Positronik?«

Unterdessen war Hayes in seinem Gespräch mit SENECA am entscheidenden Punkt angekommen.

»Ich fordere dich auf, SENECA, allen Zuhörern und Zuschauern bekanntzugeben, welcher Name als der von Chart Deccons Nachfolger im Amt des High Sideryt in dir gespeichert ist.«

»Darauf kann ich keine Antwort geben«, lautete der Kommentar der Positronik.

»Was hat das nun wieder zu bedeuten?«, rief ein Mann, der neben Gashy Pender saß und nun vor Erregung aufgesprungen war.