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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Schlaglichter 1

1.

2.

Schlaglichter 2

3.

Schlaglichter 3

4.

Schlaglichter 4

5.

Schlaglichter 5

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

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Nr. 2379

 

ESCHERS Liste

 

Das Mondgehirn und die Wahrheit – Perry Rhodan setzt alles auf eine Karte

 

Arndt Ellmer

 

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Wir schreiben den Januar 1346 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – dies entspricht dem Jahr 4933 alter Zeitrechnung: Die Erde und die anderen Planeten des Solsystems stehen seit Monaten unter Belagerung. Einheiten der Terminalen Kolonne TRAITOR haben das System abgeriegelt, die Menschen wiederum haben sich hinter den sogenannten TERRANOVA-Schirm zurückgezogen.

Damit sind die Terraner und ihr Heimatsystem die Einzigen, die sich der Armada der Chaosmächte widersetzen. In einigen Verstecken der Milchstraße hält sich ebenfalls zäher Widerstand, dazu zählen der Kugelsternhaufen Omega Centauri mit seinen uralten Hinterlassenschaften und die Charon-Wolke. Wenn die Bewohner der Galaxis aber eine Chance gegen TRAITOR haben wollen, müssen die Terraner unter Perry Rhodans Führung mächtige Instrumente entwickeln.

Aus diesem Grund wird auf Terra fieberhaft geforscht. Wissenschaftler arbeiten unter höchster Geheimhaltung an neuen Technologien – dazu zählt auch die mysteriöse Einrichtung namens ESCHER. Doch dann kommt es zur Erstellung von ESCHERS LISTE …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der Aktivatorträger setzt gegen ESCHER schwere Geschütze und Tricks ein.

Fawn Suzuke – Die Sprecherin des Nukleus fühlt sich hin- und hergerissen.

Artwing Barucka – Der Captain des Terranischen Liga-Dienstes operiert mitten in Terrania.

Pal Astuin und Merlin Myhr – Die geheimnisvollen Männer in Schwarz suchen neue »Prozessoren«.

Baldwin Carapol – Der Wissenschaftler wird vor eine neue Herausforderung gestellt.

Schlaglichter 1

 

Denk Minthoven verließ die Röhrenbahn nahe dem West-Circle. Eine Weile trieb er sich unschlüssig in den verzweigten Etagen des achtstöckigen Bahnhofs herum. Zwischen den Tausenden von Menschen und Angehörigen anderer Spezies kam er sich fehl am Platz vor. Im Unterschied zu ihnen war er sich unschlüssig, ob er den Weg an sein Ziel weitergehen oder besser umkehren sollte.

Pendlerzüge aus dem Osten der Hauptstadt fuhren ein. Sie brachten Globisten aus dem Stadion der Sterne, die ihre Schicht hinter sich hatten und nun nach Hause wollten. Er lief einigen vor die Füße, murmelte hastig eine Entschuldigung und sah zu, dass er weiterkam.

Im dritten Stockwerk angekommen, blieb er eine Weile vor dem Eingang zum historischen Eisenbahnmuseum stehen und musterte die dreidimensionalen Werbeflächen. Nach einer Weile öffnete sich das hohe Tor zwischen den Bahnsteigen. Horden aufgeregt diskutierender Schüler strömten heraus in den Bahnhof, flankiert von emsigen Begleitrobotern, die von Kolloquium und Seminar flüsterten, von Recherchen, Speicherkristallen und Berichtsheften. Denk grinste angesichts der Flut an geballtem Wissen, das den Maschinen aus Schülermund entgegenschwappte. Dazwischen erklangen Durchsagen der Leitstelle. An den Übersichtstafeln der Zugänge blinkten die Schriftzeichen.

Minthoven gab sich einen Ruck. Er bestieg ein Förderband und ließ sich zwischen den Gruppen Halbwüchsiger hinauf zur Oberfläche tragen.

Eisiger Wind schlug ihm entgegen. Es war kalt hier draußen, und er musste sich erst vergegenwärtigen, dass Januar war und Terranias Stadtteil Erjinaki tausend Meter über dem Meeresspiegel lag. Winter auf der Nordhalbkugel.

Verstohlen sah sich der Chefbiologe des staatlichen Instituts für Lebensmittelforschung um. Die meisten Menschen hatten es eilig. Die Schultern hochgezogen, hasteten sie zwischen den zylindrischen Hochhäusern des »Gatas-Viertels« entlang. Zylindrische Bauten, bis zu hundert Meter hoch, mit Halbkugeln als Dachabschluss – diese Architektur erinnerte stark an die Bauwerke auf der Hauptwelt der Gataser.

Denk Minthoven fischte umständlich die Folie mit der Nachricht aus der Tasche. PCW, las er darauf, dann die Straße, Reihe und Nummer. Termin: 14 Uhr. Darunter stand ein einziges Wort: Dringend!

Denk Minthoven wandte sich nach links. Es fing an zu regnen. Dicke, eisige Tropfen stürzten aus dem grauen Dunsthimmel herab. Der Wetterbericht hatte es vorhergesagt. Hundert Kilometer östlich in Happytown hingegen schien die Sonne bei milden 20 Grad.

Der Chefbiologe entdeckte das Schild an dem steinernen Torbogen zwischen Basilia Road und Carantiacum Way. »Public Cemetary West«, stand darauf – PCW.

Minthoven hatte es plötzlich ausgesprochen eilig. Historische Friedhöfe waren nicht seine Sache. Die letzten 150 Jahre hatte er einen großen Bogen um Areale wie dieses gemacht. Bloß keine allzu große Nähe zum Tod und den Verblichenen, dann schon lieber alte Eisenbahnen.

Er seufzte resigniert. »Wer immer sich diesen dummen Scherz mit mir erlaubt – bringen wir es hinter uns.«

Er hastete durch den stärker werdenden Regen, durchquerte das Tor. Links und rechts standen unter Bogendächern mattschwarz lackierte Roboter, die auf Besucher warteten.

»Möchtest du Betreuung oder gar Beistand?«, fragte der vorderste mit deutlicher Anteilnahme in der künstlichen Stimme.

»Nein danke, ich komme allein zurecht.« Er sah zu, dass er weiterkam. Als grobe Orientierung dienten ihm die Einsegnungshallen, die verteilt über das mehrere Quadratkilometer große Areal emporragten. Der Architekt hatte ihnen Schrägdächer mit dicker Marmorkante verpasst. Die jeweils nordöstliche Ecke des Daches besaß einen Knick und stieß steil in den Himmel.

»Wie Seelen-Abschussrampen«, flüsterte Denk und schauderte unwillkürlich. Wer dachte sich solche Konstruktionen aus?

Auf dem Gelände des PCW endete der Regen. Die Tropfen fielen zwar nach wie vor vom Himmel, aber sie knallten hoch oben gegen ein unsichtbares Hindernis. Eiswasser schadete dem Pflanzenwuchs, und daher griff die Steuerautomatik ein; man hatte einen waagrechten Prallschirm errichtet.

Denk entschloss sich, eines der Antigravboards zu benutzen, die für Besucher bereitstanden. Sein Weg führte ihn zwischen Grufteingängen, Reihen mit Grabplatten und Grünflächen entlang, aus denen die Deckel von Urnen ragten. Hin und wieder entstand bei seiner Annäherung über einer der Platten oder einem Deckel ein Hologramm. In den meisten Fällen zeigte es den Verstorbenen in der Blüte seines Lebens. Manchmal entstand ein Cherub aus dem Nichts und rezitierte aus der Heiligen Schrift. Oder eine Wolke verkündete die Ankunft des Jüngsten Gerichts. Der PCW zählte zu den Friedhöfen, die hauptsächlich von Anhängern der Neo-Ökumene genutzt wurden.

In einem anderen Viertel begegnete Minthoven schreitenden Geistern in wallenden Gewändern, die holografische Blumen auf seinen Weg streuten. Er murmelte ein Dankeschön und war froh, als er ein paar freie, vermutlich leer geräumte Areale erreichte. Übergangslos konnte er freier atmen.

Mithilfe des leichten Gefährts und dank der übersichtlichen Beschilderung schaffte er den Weg bis zu der beschriebenen Stelle in zehn Minuten.

Ein wenig ratlos hielt er am vorderen Ende der Reihe an. Niemand war zu sehen. Wer immer sich hier mit ihm verabredet hatte, war noch nicht da. War das Ganze ein Täuschungsversuch?

Erneut warf er einen Blick auf die Folie, schritt dann entschlossen an den Gräbern entlang bis zu der genannten Nummer. Es war die letzte in der Reihe, ein frisches Grab mit offener Grube. Der Grabstein stand bereits. In goldenen Lettern zeigte die Inschrift, um wen es sich bei dem Toten handelte.

Der Bewohner Terras riss die Augen auf, als er den Text las:

 

Denk Minthoven

1175 NGZ – 1346 NGZ

Er lebte bescheiden und starb glücklich.

 

Es war, als würde das Blut in den Adern gefrieren. Denk schnappte nach Luft.

»Bist du zufrieden?«, fragte eine Stimme. Er fuhr herum, stürzte fast. Mühsam fand er das Gleichgewicht wieder.

Er sah zwei Gestalten, eine hager und groß, die andere deutlich kleiner, beide schwarz gekleidet, mit dunklem Haar und dunklen Augen. Gemessenen Schrittes näherten sie sich. Eigentlich sahen sie aus wie Bestattungshelfer.

»Zufrieden?« Er schnaufte empört. »Was soll das? Habt ihr mich herbestellt?«

»Ja. Du stehst auf der Liste und sollst wissen, dass alles für dich getan ist«, sagte der Linke der beiden.

»Was ist getan? Das Grab ist nicht für mich. Es gibt offenbar einen Mann gleichen Namens in Terrania.«

»Du wirst ewig leben und glücklich sein«, sagte der Rechte. Denk fiel auf, dass die beiden keine Miene verzogen, wenn sie sprachen. Irgendwie kamen sie ihm vor wie Roboter.

Es reichte. Minthoven hob den Arm und berührte blitzschnell die Notruffläche an seinem Komband. Das winzige Display blieb dunkel, es kam kein Kontakt zustande. Das Gerät war tot.

Die beiden Bestattungshelfer traten neben ihn. Sanft legten sich ihre Hände um seine Handgelenke, eine links, eine rechts.

»Was wollt ihr von mir?«, fragte Denk.

»Keine Sorge«, sagten sie gleichzeitig. »Es wird nicht lange dauern. Du wirst schnell verstehen und glücklich sein. ESCHER ruft dich.«

»Escher? Ich kenne keinen Escher.«

»ESCHER braucht dich! Und er verspricht dir ein neues Leben.«

Denk Minthoven spürte plötzlich eine wohltuende Wärme in sich, die sich rasch bis in die Zehen und Fingerkuppen ausbreitete. Er wollte nur noch schlafen. Seine Knie gaben nach.

»Haltet mich fest«, murmelte er. Dann wurde es dunkel um ihn.

1.

 

»Da ist es!«, flüsterte Geron Loebeninck. Seine Stimme vibrierte leicht. »Kaum zu übersehen mit seiner smaragdfarbenen Fassade.«

»Irrtum, Sergeant.« Artwing Barucka warf dem hochgeschossenen Adjutanten mit den roten Locken einen durchdringenden Blick zu. »Unser Ziel liegt weiter drüben. Siehst du dieses graue, sich nach oben leicht verjüngende Bauwerk?« Von ihrer Position aus war zwischen den zahlreichen Gebäuden der näheren Umgebung gerade mal das obere Drittel zu erkennen. »Da residiert ESCHER.«

»Oh«, machte Loebeninck. »Ich hätte gewettet …«

»Schon gut.«

In jedem anderen Fall hätte Barucka keinem aus seiner Truppe eine solche Wissenslücke durchgehen lassen. Aber dieses Mal war der Einsatzbefehl verdammt schnell gekommen. Es war ihnen gerade genug Zeit geblieben, ihre Kampfmonturen anzulegen, während Roboter die Ausrüstung verluden. Auf dem Weg ins Zielgebiet hatten sie alle Hände voll zu tun gehabt, unbemerkt zu bleiben. Auf die Monitoren in den Gleitern und die dort abgespielten Infosequenzen hatte kaum einer geachtet. Inzwischen herrschte zwischen den Einsatzkommandos allgemeine Funkstille.

Ihr Auftrag lautete, das ESCHER-Gebäude unbemerkt einzukreisen und es Punkt 22 Uhr zu stürmen. Weitere Anweisungen würden folgen.

Die drei Einsatzgruppen unter Captain Baruckas Kommando hatten ihr Ziel fast erreicht: Van Gogh, Monet und Breughel.

ESCHER – natürlich kannte mittlerweile jeder beim TLD diesen Namen. Das Geheimprojekt ESCHER!, dachte Barucka. Eines von vielen.

Name und Status waren alles, was sie darüber wussten. In keiner Positronik existierten Informationen, was die Wissenschaftler und Techniker in diesem Gebäude entwickelten. Wusste Residor es? Seit TRAITOR das Sonnensystem belagerte, herrschte Ausnahmezustand. Die Anzahl der Geheimnisträger und Mitwisser eines Projekts beschränkte sich jeweils auf ein Minimum.

Artwing Barucka glaubte, dass selbst der TLD-Chef nicht darüber informiert war, was in dem Bauwerk genau vor sich ging.

Schulter an Schulter gingen die beiden Männer weiter, wuchtige Gestalten in Kampfanzügen mit Holstern links und rechts sowie einem flachen Rückentornister. Die Deflektorfelder ihrer Monturen machten sie unsichtbar, erlaubten ihnen jedoch einen ungetrübten Blick auf die Umgebung. Mentalschirme schützten sie zumindest vorerst gegen fremde Beeinflussung. Dreißig Meter voraus glitten die Projektoren der Antiortungsschirme auf Luftkissen über den Boden, emissionsneutral und selbst für empfindliche Taster nicht zu erkennen. Vielfach gestaffelt woben sie das Zielobjekt in ein Netz aus Illusionen, die jegliche Sensoren täuschten. Hightech des TLD wiegte ESCHER in Sicherheit und gaukelte ihm vor, es sei alles in Ordnung.

Loebeninck blieb plötzlich stehen. Schweigend deutete er nach vorn. Sie sahen das Gebäude in seiner vollen Größe von 250 Metern. Der Grundriss war sechseckig, man sah es am Kantenverlauf und am Gesims. Das ESCHER-Haus besaß schmale, hohe Fenster, die an Schießscharten erinnerten.

Entsprechend seiner Funktion wirkte es unauffällig, beinahe schon auffällig unauffällig in einer so bunten Metropole wie Terrania.

Barucka vermutete, dass die Fassade eine lichtschluckende Komponente besaß. Der Captain schätzte die Entfernung zum Zielobjekt auf knapp zweihundert Meter.

»Wie viel Zeit bleibt uns?«, wandte er sich an seinen Adjutanten.

»Vier achtundvierzig, Captain!«

Also knapp fünf Minuten.

Barucka streckte dem Sergeant den rechten Arm entgegen. »Gib mir bitte das Panel!«

 

*

 

Auf dem Display entstand das Raster der näheren Umgebung, dieses Dreiecks zwischen Thora Road, Gobi-Park-Street und Monggon-Ring. Kleine Quadrate, Rechtecke und Kreise symbolisierten die Gebäude. Barucka berührte das Panel mit der Fingerkuppe seines rechten Zeigefingers. Die Darstellung zoomte in mehreren Schritten, bis er die Touchpad-Oberfläche erneut berührte. Das ESCHER-Gebäude stach rot aus der Umgebung hervor.

Die umliegenden Gebäude des Areals sowie die auf der anderen Straßenseite schimmerten in grellem Blau. Eine gelbe Linie markierte so etwas wie die Sicherheitszone um mehr als ein Dutzend Gebäude.

Alle diese Gebäude gehörten zum Organisationskomplex ESCHER. Es handelte sich um Außenlabors, während sich im ESCHER-Gebäude selbst die Haupteinrichtungen befanden.

Seit dem Abflug vom TLD-Tower lag ihnen ein Bericht mit dem exakten Bauplan und der derzeitigen Raumaufteilung vor. Barucka hatte ihn aufmerksam studiert und seinen Gruppenleitern zur Pflichtlektüre gemacht. Wenigstens über das Innere des Bauwerks – ihrem eigentlichen Einsatzziel – wussten sie Bescheid. Die Mikropositroniken ihrer Anzüge kannten jeden Winkel einschließlich der Wartungsschächte.

Grüne Linien zeigten dreidimensional gestaffelt die Standorte und Aufstellungen der Einsatzkommandos, die im Schutz der Antiortungsfelder gegen das Bauwerk vorrückten – am Boden und darüber im Abstand von jeweils sechzig Metern. Die Spezialgleiter hielten sich im Hintergrund, verdeckt durch die Gebäude außerhalb der gelben Linie.

Selbst das winzigste Signal oder die geringste Emission würde die Insassen des ESCHER-Komplexes warnen.

»Drei Minuten«, sagte Loebeninck. »Aus der Solaren Residenz treffen gerade aktualisierte Daten ein.«

Barucka projizierte sie auf die Innenscheibe seines Helms. Sie enthielten Ergänzungen zu den bisherigen Daten, zum Beispiel über die Ausstattung der Gedankenkammer und über die Leute, die sich im Innern des Gebäudes aufhielten.

Captain Barucka entdeckte nichts, was ihn zu einer Änderung des Einsatzplans veranlasst hätte. In erster Linie ging es um die Kontrollzentrale im obersten Stockwerk, an zweiter Stelle kam die unterirdisch gelegene Gedankenkammer. Die Etagen dazwischen enthielten Wohnungen und Gemeinschaftseinrichtungen für die rund 150 Mitarbeiter, hinzu kamen positronische Experimentalsysteme, teils über mehrere Stockwerke errichtet.

Über die Anzahl der Mitarbeiter in den umliegenden Gebäuden lagen keine Daten vor, Barucka stufte sie als vernachlässigbar ein.

Er öffnete eine Funkverbindung und schaltete das Modul zur Verschlüsselung ein. »Van Gogh und Breughel! Vorrücken bis zu den Einstiegen. Monet bereithalten zum Sprengen der Zugänge, wenn sie sich nicht mithilfe der Kodes öffnen lassen.«

Eine Steuerpositronik vermochte beim geringsten Anzeichen einer Gefahr die Kodes in Sekundenbruchteilen zu ändern. Es galt, den sprichwörtlichen Augenblick schneller zu sein.

Artwing Barucka nahm den Blick vom Display, hängte es sich an den Gürtel. »Weiter!«

Etwas an der Angelegenheit kam ihm merkwürdig vor. Erst hatte sich scheinbar Jahre nichts getan, dann schienen sich innerhalb weniger Stunden die Ereignisse zu überstürzen. Barucka hätte viel darum gegeben, wenigstens ein paar Details zu kennen. Was war geschehen, das Rhodan und die Verantwortlichen in der Solaren Residenz zu einer derart schnellen Entscheidung bewogen hatte?

Der Kommandant des speziellen Eingreifkommandos des TLD konnte nur spekulieren, und das lag ihm überhaupt nicht. Er und seine Truppe waren ausgebildet für verschiedene Arten des Katastropheneinsatzes und aus diesem Grund mit dem Notfallplan ESCHER befasst. Während sie nebeneinander dahineilten, richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Gleitbänder entlang der Straße. Vereinzelt bewegten sich Passanten darauf. Andere überquerten Fußgängerbrücken, die sich in schwindelerregender Höhe von einem Gebäude zum nächsten spannten, von dort zum übernächsten. Keiner von ihnen ahnte, was sich in ihrer Nähe zusammenbraute.