Anzeige

Mehr über unsere Autoren und Bücher:

www.piper.de

ISBN 978-3-492-97295-6

März 2016

© Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2016

Coverkonzept: Büro Hamburg

Covergestaltung: Birgit Kohlhaas, Egling

Covermotiv: Frank Churma/ Mira/Plainpicture (Prager Altstadt)

Karte: cartomedia, Karlsruhe

Datenkonvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Sämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.

In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Wir weisen darauf hin, dass sich der Piper Verlag nicht die Inhalte Dritter zu eigen macht.

Karte

Herzlich willkommen: Prager Ochsereien

Bei meinem allerersten Mal wusste ich überhaupt nichts über Tschechien. Ich hatte keinen Reiseführer gelesen, mich nicht mit der Sprache beschäftigt, geschweige denn mit der Geschichte des Landes. Ich hatte also absolut keinen blassen Schimmer. Aber das war vielleicht sogar ganz gut so. Denn mal ehrlich, wie sonst verlieren wir unser Herz im Flug? Wir stehen morgens auf und haben nicht die Spur einer Ahnung, dass wir noch am selben Tag, sagen wir, in der Kneipe oder sonstwo, vom Blitz getroffen werden, dass wir nach Hause torkeln, ohne betrunken zu sein, dass wir uns verliebt haben, dass danach nichts mehr so sein wird wie vorher.

Ich gebe zu, ich schweife jetzt schon ab im mäandernden Stil der tschechischen Kneipengeschichte, aber Hand aufs aufgeregt schlagende Herz, das geht ja auch gar nicht anders. Denn wenn ich von Tschechien spreche, dann muss ich von Liebe sprechen. Und verliebt war ich tatsächlich sofort. Als ich zum ersten Mal die ungewohnten Häkchen der Sprache auf den Anzeigetafeln in der Metro sah, als mir die unverwechselbaren Küchengerüche in die Nase stiegen – und als ich gleich an meinem ersten Abend in dem Prager Krankenhaus landete, in dem einst der Nationaldichter Bohumil Hrabal beim Taubenfüttern aus dem Fenster und in den Tod stürzte, woraufhin die Eisenbahner ihm zu Ehren streikten. Aber da sind wir schon mitten in den unglaublichen Geschichten, die man zwangsläufig erlebt, die zur Stadt und zum Land gehören wie das Bier und der frittierte Käse, um gleich mal einige Klischees zu bedienen, die so falsch gar nicht sind.

Prag ist, das muss man wissen, wenn man dem Charme der Stadt erliegen will, mehr als die Summe seiner Türme und Brücken über die Moldau. Die gibt es auch. Und die haben natürlich ihren Reiz. Aber eigentlich ist die Stadt immer dort wirklich überwältigend, wo man es nicht gleich erwartet. In unspektakulären Spelunken und in nieselnassen Nächten. In schmutzigen Seitengassen und abgerockten Straßenbahnwagen.

Ich kenne keine Stadt in Mitteleuropa, in der Geschichte und Literatur so permanent präsent sind. Man begegnet ihnen auf Schritt und Tritt, beispielsweise den Erinnerungen an die großen Geister der Stadt, nehmen wir nur Franz Kafka oder Jaroslav Hašek. Und ich kenne keine andere Metropole in Europa, die sich derart radikal verändert: Neue Cafés schießen wie Pilze aus dem Boden, die kulturelle Szene blüht – wenn man sich auch nicht die Illusion machen muss, von seinem Schreiben oder von seinen Songs nur annähernd leben zu können.

Gehen wir zu den Orten, die man ohne tschechischen Beistand nicht sieht, verlassen wir die ausgetretenen Pfade der touristischen Massen, verlieren wir uns an die Tage und Nächte in einer der aufregendsten Metropolen. Klar sollte man unten an Kafkas Grab und oben auf der Prager Burg gewesen sein. Klar muss man mal Knödel und Schweinebraten essen, das ist ja mittlerweile sogar vegan möglich, und sich danach vom freundlichen Ober freundlich übers Ohr hauen lassen. Klar kann man sich ein Mal im Leben eine touristische Erkältung holen, weil man sich von einem frierenden Touristenzeichner im Schatten ebenso frierender Jazzcombos auf der Karlsbrücke verewigen lässt – aber was kommt dann?

Dann fängt Prag erst richtig an. Dann beginnt die Stadt, mit uns zu reden. Und wenn Sie direkt nach dem Ausstieg aus dem Zug sofort antworten wollen: Ahoj heißt »Hallo«. Ahoj heißt »Auf Wiedersehen«. Pivo heißt »Bier«. Láska heißt »Liebe«. Und Ty vole! ist stets Ausdruck von Erstaunen, Empörung oder auch reinem Glück. Wörtlich übersetzt heißt die Floskel »Du Ochse!«, aber man kann sie wirklich jederzeit immer wieder einstreuen und damit mächtig ironischen Eindruck schinden, besonders, wenn es die einzigen tschechischen Worte sind, die man benutzt – zumindest in Prag, wo solcherlei Ochserei verstanden wird.

Diese Gebrauchsanweisung soll eine Anleitung geben zur sachgerechten Benutzung der Stadt und ihrer weiteren Umgebung – inklusive umfassender Würdigung der Tschechinnen und Tschechen und ihrer Eigenarten. Der unsterbliche Václav Havel, die jungen Pragerinnen und Prager, die der Stadt ein frisches Gesicht geben, die schlecht gelaunten Kellner und die wunderliche Dame, die tagtäglich Blumen verkauft auf dem Karlsplatz: Sie werden uns begleiten bei unseren Touren durch die tschechische Hauptstadt. Und jenseits der Stadtgrenze können wir in Zügen von betörender Langsamkeit auch den Rest des Landes erkunden. Wir werden allerlei Kafkareien erleben, wir werden Bekanntschaft mit der tschechischen Sprache machen und uns erzählen lassen, warum man in Ostrava manchmal besser die Klappe hält, wir werden uns wie James Bond im Karlsbader Kasino fühlen und am Ende des Abends keine Krone mehr in der Tasche haben und nur noch tschechischen Blues hören. Wir werden über zwei Stunden am Stück in der Straßenbahn sitzen und mindestens anderthalb Minuten Rolltreppe fahren, wir werden Fahrdienstleiter in pikanten Situationen beobachten und im Altvatergebirge an der tschechisch-polnischen Grenze nur noch dem Wind lauschen, bis der absolute Stillstand erreicht ist. Und mit etwas Glück hat im Wald die einzige Kneipe weit und breit noch geöffnet und wir können auf ein kleines Bier gehen, was aber durchaus eine ganze Nacht in Anspruch nehmen kann.

Man merkt es gleich: Viele Wege führen zur tschechischen Seele. Und alles ist im Grunde von Prag aus nur ein Katzensprung. Denn das Land ist klein, und die Züge sind zwar oftmals langsam, aber zuverlässig. Und auf den český humor, den tschechischen Humor, von dem die ganze Welt noch etwas lernen kann, kann man sich eh überall verlassen. Ist ja auch das Lebenselixier, neben dem Bier. Muss ja, sonst kommt man nicht durch. To není vtip. Ohne Witz.

P. S.: Das mit dem Ty vole! nehme ich lieber gleich zurück. Damit macht man sich möglicherweise doch zu sehr zum Ochsen. Eine gebürtige Pragerin erzählte mir nämlich gerade brühwarm, und dies gebe ich als wertvollen Expertenhinweis gern mit auf den Weg durch Tschechien und durch diese Gebrauchsanweisung: »Es gibt nichts Peinlicheres als Nicht-Muttersprachler, die dauernd ›Ty vole!‹ rufen. Egal, ob sie dabei einen Akzent haben oder nicht.« Was für ein wichtiger Ratschlag. Ty vole!

Die unerträgliche Leichtigkeit der Stadt: Eine ganz üble Liebe

Irgendwann zu Schulzeiten las ich aus freien Stücken Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan Kundera. Diese obsessive Abhängigkeitsgeschichte zwischen Tomáš und Teresa, dem Prager Klinikarzt und der Serviererin vom Land. Vergeblichkeit und Erfüllung allen Liebens in Reinform, der ganze Trotz der zwischenmenschlichen Zuneigungen. Die Handlung spielt größtenteils in Prag, noch dazu um das Jahr 1968. Heißt also, Niederschlagung des Prager Frühlings, heißt also, kollektive Demütigung des ganzen Volks durch die sowjetischen Besatzer. Milan Kundera selbst verließ übrigens Mitte der Siebziger, vom Regime zur persona non grata erklärt, die Tschechoslowakei Richtung Frankreich, verlor seine tschechische Staatsbürgerschaft und pflegt seitdem ein ausgesprochen schwieriges Verhältnis zu seinem Heimatland.

Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, veröffentlicht 1984, erzählt von diesen furchtbaren Widrigkeiten eines totalitären Regimes ebenso wie von den furchtbaren Widersprüchlichkeiten einer totalen Liebe. Nie bin ich seither wieder so angesprungen worden von der zarten wie ungeheuren Melancholie eines Buchs. Pathetisch gesagt, ich wurde damals erfasst von einer federleichten Schwermut tschechischer Art, die seitdem auch in meinem Leben Wurzeln geschlagen hat. Und obwohl Prag als Stadt in den Beschreibungen Kunderas immer nur marginal vorkommt, obwohl fast keine Straße und kein Ort konkret benannt werden, vermittelt sich doch eine Atmosphäre, die bleibt. Eigentlich war es nach Kundera also nur eine Frage der Zeit, bis ich irgendwann dieses Prag sehen musste.

Vor mehr als einem Jahrzehnt schenkte ich also meiner damaligen Freundin zu unserem Jahrestag eine romantische Reise nach Tschechien. Und so bewegten wir uns zum ersten Mal im Eurocity von Dresden aus über die Grenze, wir Unwissenden, und so hörte ich zum ersten Mal den Klang dieser verzaubernden Sprache, denn kurz hinter Bad Schandau kippte das streng gebellte Zugdeutsch in für meine Ohren zärtlich gesäuseltes Bahntschechisch um.

Kurz vor Děčín leuchtete mir auf einem unbewohnten Abbruchhaus ein gespraytes, lachendes Gesicht entgegen, unter das der Graffitikünstler »GHETTO« notiert hatte. Und je näher der Zug sich an der Elbe entlang und durch die nordböhmische Landschaft in Richtung der Industriestadt Ústí nad Labem schob, desto dominanter wurde der Qualm aus den vielen Fabrikschloten. Nach dem Verlassen von Ústí, und das ist bis heute so, obwohl ich die Strecke sicher schon hundert Mal gefahren bin, erfasste mich eine innere Unruhe. Ich konnte nicht mehr lesen und nicht mehr Musik hören, ab jetzt gab es kein Halten mehr, ab jetzt war es nur noch gut eine Stunde. Příští stanice: Praha. »Nächste Station: Prag«.

Irgendwann nahm der Zug eine Kurve, und auf dem Hügel in der Ferne sah ich zum ersten Mal die Prager Burg. Kurzzeitig offenbarte sich also das Bild der Stadt, die sich in gewisser Art und Weise ja von allen Seiten an die Moldau anschmiegt oder sich ihr aufdrängt, je nach Perspektive. Ich sah die Brücken, die Türme, das ganze Panorama für einen kurzen Moment. Nach der nächsten Kurve war all das wieder verschwunden. Und mir wurde so übel, dass ich mich während der letzten Minuten der Fahrt mit den sanitären Anlagen des Eurocity vertraut machte.

Wäre ich jetzt sentimental, dann würde ich von der Überwältigung reden beim ersten Anblick der Stadt, dieses Zuviel, das mir erst auf die Sprache und dann auf den Magen schlug, aber leider ist nichts dergleichen wahr. Ich hatte am Tag vor der Abreise in Deutschland schlechtes Imbissessen gegessen, wollte diese Reise zum Jahrestag aber partout nicht absagen.

Jetzt also sind wir beim Schicksalsmoment fast schon Kundera’schen Ausmaßes angelangt: Mit grünblassem Gesicht und ziemlich wackligen Beinen fiel ich mehr aus dem Zug, als dass ich stieg, ehrlich gesagt wünschte ich mir nichts sehnlicher herbei als mein deutsches Sofa, aber dafür war es jetzt zu spät. Verfolgt von den zahlreichen Vermietern, die direkt vor dem Zug ihre weichen Betten für harte Kronen anboten, angetrieben von der reinen Idee, jetzt also endlich hier zu sein, ermuntert von den trällernden Melodien aus den schrebbelnden Lautsprechern, gestützt von meiner Freundin, die sich unseren Jahrestag wohl auch anders vorgestellt hatte, erreichten wir die Metro, erreichten wir die Station, erreichten wir die Pension, zum Glück weit genug entfernt vom Trubel der Innenstadt und mit Blick auf eine Regionalzugbrücke. Das Ganze übrigens an einem wirklich eiskalten Tag im Februar, an dem es niemals richtig hell wurde – ganz übel fing diese Liebe also an, was soll ich das beschönigen.

Natürlich hätte diese erste Begegnung mit Prag auch anders verlaufen können, aber das hob sich das Schicksal eben für später auf. Wäre es Sommer gewesen und der Magen in Ordnung, wir hätten uns ans Ufer der Moldau setzen und den scheinbar eigens für uns erdachten Choreografien der unzähligen Vögel auf dem im Sonnenuntergang blitzenden Dach des Nationaltheaters zusehen können, wie sie abheben und landen, abheben und landen. Wir hätten das Treiben auf den Brücken beobachtet und die Nummern der Straßenbahnen gezählt, bis sie sich wiederholt hätten. Heute weiß ich, dass das die Glücksmomente sind, aber so fing es eben nicht an mit mir und der, ach ja, Goldenen Stadt.

Röcheln statt Romantik, Bananen statt Burgen, Magentropfen statt Moldau – die einzige Unterhaltung in meinen ersten Prager Stunden, das passt aber doch eigentlich ganz gut, bot ein älterer tschechischer Bauarbeiter, der direkt vor unserem Pensionszimmerfenster eine Mauer errichtete. Und immer, wenn er in absoluter Rekordlangsamkeit und permanent mit seinem Kollegen quatschend dem Bauwerk einen neuen Stein hinzufügte, schaute er kurz und verschämt auf den blassgrün schimmernden Touristen auf dem Bett – und lächelte und nickte mir zu. Übrigens besserte sich auch diese Lage im Laufe der nächsten drei Tage nicht wesentlich, mag sein, dass sich die Mauer in unsichtbarer Art und Weise ausdehnte, mag sein, dass immer wieder Steine ausgetauscht und für nicht gut befunden wurden, mag sein, dass das alles nur ein sehr realer Fiebertraum war, aber auch am Tag unserer Abreise hatte das Bauwerk nicht an Umfang gewonnen. Manchmal bin ich mir sicher, dass jenes Mäuerchen, dessen Sinn sich mir übrigens auch nach über einem Jahrzehnt des Nachdenkens noch nicht erschlossen hat, bis heute auf seine Fertigstellung wartet. Und dass der Bauarbeiter gar kein Bauarbeiter war, sondern lediglich dazu abgestellt, schwächelnden Touristen ein verschämtes Lächeln zu schenken. Kafkareien wollen gehegt und gepflegt werden.

Gehen wir nicht auf gastroenteritische Details ein, irgendwann wurde die Entscheidung getroffen, einen Arzt zu konsultieren, irgendwann wurde aus unerfindlichem Grund von der Pensionsbetreiberin gleich der Krankenwagen gerufen, irgendwann lag ich also auf der Trage und fuhr das erste Mal durch Prag, ohne ein Wort Tschechisch, aber mit Blaulicht. Unsere Pension befand sich genau an der Grenze zum Innenstadtbezirk, in Karlín nämlich, Prag 8. Heißt also, das zuständige Krankenhaus war das Bulovka in Libeň, unendlich weit draußen für meine damaligen Begriffe. Überhaupt, der Name Bulovka löste damals noch nichts in mir aus.

Nach diversen Untersuchungen fragte mich der des Englischen mächtige Klinikarzt (er hieß übrigens, ich schwöre es, ich habe es auf seinem Namensschild gesehen, Tomáš mit Vornamen!), warum ich so wahnsinnig gewesen sei, diese Reise überhaupt zu machen. Ich konnte es ihm nicht sagen. Und warum ich mich weigern würde, im Krankenhaus zu bleiben, die Blutwerte seien bedenklich. Auch das konnte ich ihm nicht beantworten. Mit Magentropfen, strengen Anweisungen zur einzuhaltenden Bettruhe und Bananendiät entließ er mich also in meine erste Prager Nacht. Ein über die ganze Geschichte enorm amüsierter Taxifahrer mit enormem Schnauzbart brachte mich zurück zu meiner Pension. Zum Abschied sah er mir ins blassgrüne Gesicht, bestaunte meine Augenringe, reichte mir seine Hand und sagte: To je život. »So ist das Leben.«

Und dann kam tatsächlich ein Moment, den ich nie wieder vergessen werde: Ich stand eine Weile dort allein vor der Unterkunft in der Kälte, hatte den winterlichen Geruch in der Nase, von Kohlenöfen und Essensdünsten, sah eine alte Dame mit dicker Brille im Erdgeschoss des Altbaus gegenüber ein Kreuzworträtsel lösen, beobachtete den vorbeiratternden Zug auf der scheinbar wackelnden Brückenkonstruktion, hörte tschechische Wortfetzen von dick eingepackten Passanten, und auf einmal wusste ich, so schwach und dumm, diese Reise überhaupt gemacht zu haben, was ich dem Arzt hätte antworten sollen: dass ich tatsächlich verliebt war. Ich kann es bis heute nicht erklären, aber von diesem magischen Moment an, als wäre da plötzlich eine Handbreit Luft zwischen mir und dem kaputten Prager Gehsteig gewesen, in diesem Bruchteil einer Sekunde, da war alles klar. Dass ich sobald wie möglich zurückkommen, dass ich mir die Sprache einverleiben würde, und sei es auch noch so kompliziert bei meinem fehlenden Talent, dass hier und genau hier der Ort war, der, Zufälle gibt es nicht, mich auf unbestimmte Art ausgesucht hatte oder ich ihn oder wir uns, wer weiß das schon.

Meine damalige Freundin und ich schleppten uns in den folgenden Tagen tatsächlich noch über die Karlsbrücke und durch die Altstadt, wir gingen über den trotz der Kälte in üblicher Zirkusmanier prosperierenden Wenzelsplatz, wir liefen durch die damals noch recht einsamen Straßen von Karlín, wo überall saniert wurde, die Folgen des furchtbaren Moldauhochwassers von 2002 waren noch längst nicht beseitigt. Viel mehr haben wir in unseren Tagen in Prag nicht geschafft, aber das war ja auch erst der Anfang: Nur einen Monat später kam ich zurück, fand ein Zimmer im Wohnheim der Technischen Universität für einige Tage, sprach im Grunde in der Zeit mit niemandem und war trotzdem glücklich. Meine damalige Freundin und ich suchten uns eine Lehrerin und fingen tatsächlich an, mit der tschechischen Grammatik zu kämpfen. Ein Paar sind wir zwar nicht mehr, aber dafür gute Freunde, und das Tschechische in all seinen Facetten spielt in unser beider Leben nach wie vor eine Rolle. Erst vor wenigen Monaten fuhren wir mal wieder gut eine Woche gemeinsam durch Böhmen und dachten an Bananen und die verpasste Prager Burg.

Und heute? Routine ist es immer noch nicht, wenn ich nach Tschechien komme. Und aus der Verliebtheit ist eine ganz schön mächtige Liebe geworden, mit allen Ecken und Kanten, mit Streit und Meinungsverschiedenheit, und ich kann sie mir eigentlich bis heute nicht so richtig erklären. Was ich weiß: Das Ganze funktioniert hervorragend als eine Art Fernbeziehung. Nie habe ich länger als mehrere Wochen am Stück in Tschechien verbracht. Aber immer wenn ich wiederum einige Wochen nicht dort bin, wenn zufällig ein tschechischer Politiker im Radio zu hören ist, wenn ich in meinem Bücherregal auf ein Buch von, sagen wir, Bohumil Hrabal stoße, dann wird die Sehnsucht so überwältigend groß, dass ich gleich losfahren muss. Dagegen hilft dann nicht mal mehr die česká hudba, die tschechische Musik, aus meinen Kopfhörern.

Noch immer habe ich nicht das richtige Maß gefunden in dieser Liebesgeschichte. Prag macht mich nach wie vor trunken, es beflügelt mich, Abende vergeude ich und sitze am Fluss, allein oder mit Freunden, ich verschwende meine Zeit und genieße es, einfach dort zu sein. Ich setze mich in eine Straßenbahn und fahre bis nach, sagen wir, Braník, wo es eigentlich nichts zu geben scheint, ich nehme irgendeine Straße und lande in irgendeinem neuen Café in geradezu dörflicher Umgebung. Ich fahre mit der Metro in die Plattenbausiedlungen der Südstadt und gehe im endlosen Wald spazieren, den mir eine Prager Freundin vor Jahren zeigte – und wenn es Sommer ist und meine Orientierung funktioniert, dann finde ich sogar die Waldkneipe, esse eine Suppe und sehe den Flugzeugen zu, die innerhalb von Minuten auf dem Prager Flughafen landen werden, der mittlerweile nach Václav Havel benannt ist, dem Schriftsteller und ersten Präsidenten nach der Samtenen Revolution. Ich gehe in alte Kinos und durchschaue das Programm nicht ganz, und dann sitze ich zwei Stunden lang in einem tschechischen Film und bin stolz, dass ich doch fast alles verstanden und mir die Handlung zusammengereimt habe.

Ich trinke viel zu viel Bier (es trinkt sich allerdings auch sehr gut weg, wenig Kohlensäure und so, darauf kommen wir aber noch), ich habe mindestens drei bis vier Mal das Rauchen wieder angefangen vor lauter Überschwang, nur ausgelöst durch die unerträgliche Leichtigkeit dieser Stadt.

Gleichzeitig ist da auch der Kater, der nach jeder Besoffenheit lauert – und nichts kann so schlimm sein (und zugleich natürlich, wir wissen es, auf unbestimmte Art anziehend) wie tiefe Melancholie. Meine Prager Melancholie. Dann rückt mir alles auf die Pelle, dann sehe ich die Härten der Metropole, das immer schwerer werdende Leben vieler Menschen in der tschechischen Hauptstadt, die mit explodierenden Mieten und Supermarktpreisen und viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Geld zu kämpfen haben. Altes Mütterchen, denke ich dann, du kannst ganz schön garstig sein. Was dann noch hilft, das sind tschechische Wunder. Ja, die gibt es, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.

Bei meiner letzten Reise nach Prag beispielsweise wurde ich von der bleischweren Melancholie erfasst: Abreise geliebter Personen, plötzliche Einsamkeit, wie sie sonst nur in Kafka-Texten vorkommt. Doch das Wunder ließ nicht lange auf sich warten. Ich bezog eine kleine Pension, hatte allerdings meinen Ausweis vergessen – der für die Übernachtung aber, es gibt offenbar Kontrollen, unbedingt nötig war. Der Pensionsbesitzer überlegte nicht lange und verkündete mir: »Also gut, dann bürgere ich dich ein. Dann schreibe ich in den Computer, dass du Tscheche bist – und deinen Namen ändern wir einfach unauffällig ab in: Martin Beckař.«

Fünf Minuten später saß ich also mit meiner neuen Identität im Garten einer Kneipe und feierte meine Einbürgerung. Straßenbahnen fuhren im beruhigenden Fünfminu­tentakt vorbei, und als ich dann noch zufällig einen Bekannten traf, der in Prag die Kunst der Hummelzucht als Hobby betreibt und gern davon erzählt, da wusste ich, dass für Melancholie und Einsamkeit mal wieder kein Anlass bestand. Es war zwölf Uhr mittags und ich trank ein Bier, und vielleicht war es sogar alkoholfrei.

Ab in die Moldau: Anweisungen eines ungeprüften Touristenführers I

Nach so viel besoffenem Liebesgeschwafel mit alkoholfreiem Bier gehen wir das mit der Anleitung jetzt mal nüchtern an. Springen wir gemeinsam ins kalte Moldauwasser. Symbolisch natürlich nur, denn in Wirklichkeit ist das nicht besonders schön. Durch einen Fehltritt am Ufer ist mir das vor Jahren mal passiert, und ich kann Ihnen sagen: Die Moldau ist ungoldener und brackiger, als sie im ersten Moment aussieht.

Sie sind also aus dem (hoffentlich nicht verspäteten) Eurocity gestiegen, und das hoffentlich nicht zu früh – denn der Bahnhof Holešovice ist in der Tat der erste Halt auf Prager Boden, aber nicht zu verwechseln mit dem Hlavní nádraží, dem Hauptbahnhof. Nuschelt der Schaffner bei der Ansage allzu sehr, dann kann es zu folgenschweren Verwechslungen kommen – ganze Abiturklassen sah ich so schon in die Prager Peripherie stürmen, und als die Lehrerinnen und Lehrer den Fauxpas bemerkten, da waren die Türen des Zugs schon wieder zu.

Bringen wir sie gleich hinter uns, wenn wir schon dabei sind: Dinge, die Sie bitte unbedingt nicht machen sollten. Bei der Ankunft am Bahnhof Holešovice aussteigen (es sei denn, Ihr Quartier liegt genau dort), Geld in den Wechselstuben am Hauptbahnhof wechseln (der unschlagbare Kurs wird mit kleinen Tricks immer zu Ihrem Nachteil ausgelegt, aber wirklich immer – normale Geldautomaten sind die bessere Lösung), ein Taxi zur Unterkunft nehmen (erstens geht es mit der Straßenbahn oder Metro schneller, zweitens ist es wesentlich günstiger). Und glauben Sie bitte dem zwar nur sporadisch vorkommenden, aber immer noch vorhandenen Geldwechsler, der Sie auf Deutsch mit charmantem Akzent anspricht, nicht seine Geschichte von der kranken Oma in der Slowakei, für die er jetzt möglichst rasch möglichst viele Euros organisieren muss – es könnte sein, dass sie nicht stimmt.

Zu den anderen Fallstricken während Ihres ersten Aufenthalts (es sind nicht viele, aber es gibt sie doch): Vertrauen Sie nicht den teilweise als Tiere verkleideten Werbefiguren am Václavské náměstí, dem Wenzelsplatz, die Sie mit Fußreflexzonenmassagen oder erotischen Tanzangeboten locken wollen. Denn erotisch tanzende Tierkostüme bei gleichzeitiger Reflexzonenmassage sind vielleicht etwas viel für den Anfang. Hüten Sie sich vor allzu groß angeschriebenen Hinweisen auf Traditional Czech Cuisine, bestenfalls noch for tourists  nehmen Sie lieber das weniger gut besuchte und ein wenig zwielichtig erscheinende Lokal daneben, da steht alles nur auf Tschechisch, aber man wird Sie trotzdem verstehen und das Essen ist im Zweifelsfall wirklich traditional und noch dazu etwas cheaper.

Das Gleiche gilt für die zahllosen Touristenführungen, die lauthals und überall im Altstadtbereich beworben werden, das magische Prag, das Kafka-Prag, das untouristische Prag, das erotische Prag, das Prag in einer halben Stunde und das Prag vom Fluss aus. Es gibt natürlich liebevolle und gut gestaltete Führungen, aber auch hier gilt: Die leisen und weniger offensichtlichen Dinge sind oft die bessere Wahl. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl oder fragen Sie in Ihrer Unterkunft nach, die meisten tschechischen Pensions- und Hotelbetreiber haben, wenn man Ihnen mit ausreichender Freundlichkeit begegnet, ein gutes Herz und werden sich wirklich bemühen, Ihnen bei Ihren Wegen durch das Metropolendickicht nach Kräften zu helfen. Und noch eins: Glauben Sie auch dem anderen, sporadisch vorkommenden Geldwechsler auf der Karlsbrücke nicht, dass er gerade auf dem Sprung nach Österreich zu einer Hochzeit ist, seine Kreditkarte aber verloren hat und deshalb dringend einige Kronen in Euros wechseln muss – es könnte sein, dass auch seine Geschichte nicht stimmt.

Ach so, und das Allerwichtigste: Nehmen Sie sich Zeit. Lassen Sie alles auf sich wirken. Machen Sie an Ihrem ersten Nachmittag oder Abend nach der Ankunft in der aufregend neuen Stadt einfach alles und nichts, und zwar auf Tschechisch. Heißt: Suchen Sie sich, wenn es Sommer ist, einen lauschigen Biergarten, probieren Sie das absolut großartigste, und ich lehne mich jetzt bis kurz vor dem Sturz aus dem Fenster, das über jeden Zweifel erhabene, das beste Bier der Welt. Ist es richtig gezapft, kommt es noch dazu möglicherweise aus einem Tank direkt aus dem Kneipenkeller, dann werden Sie die allzu prickelnde Kohlensäure nie mehr vermissen und nach einem Bier noch lange nicht gehen wollen. Und wenn es Winter ist, dann gibt es da die Cafés mit klangvollen Namen wie Louvre oder Imperial oder natürlich Slavia, keine wirklich neuen Orte, aber unbestreitbare Institutionen. Sie werden dort auf andere Touristen treffen – aber eben auch auf Einheimische. Und so können Sie Stunden dort verbringen und der Sprache zuhören und sich einfach diesem Gefühl hingeben: Majngót, ich bin ja tatsächlich in Prag.

Sie merken es schon, ich drücke mich ein wenig um die allererste Führung durch die Stadt herum. Denn ich habe das tschechische Alles-oder-nichts-Spiel über die Jahre perfektioniert und hänge tatsächlich die meiste Zeit in Cafés und Kneipen herum – wobei ich dennoch selbstbewusst behaupten würde, dass dies der beste Weg ist, den Puls der Stadt zu fühlen, zu begreifen, wie alles dort tickt. Wenn Freunde von mir das erste Mal nach Prag fahren, dann gebe ich ihnen meistens eine Liste mit netten Lokalen mit auf den Weg, möglichst in unterschiedlichen Stadtteilen. Eventuell noch einige Museen und Galerien dazu, und der Rest, sage ich dann, ergibt sich schon. Hat bisher immer ganz gut geklappt.

Um meine zweifelhafte Eignung zum Touristenführer mit einem handfesten Erlebnis noch kurz unter Beweis zu stellen: Ich wollte vor Jahren, zugegebenermaßen wusste ich damals wirklich noch nicht gut Bescheid, jemanden beeindrucken, ich meine, richtig beeindrucken. Jene Person kannte Prag noch nicht, und ich schlug mit kaugummikauender Coolness den Petřín als erstes Ausflugsziel vor, den Laurenziberg also. Ein gut 300 Meter hoher Hügel mit Aussichtsturm, perfekt, um sich einen Überblick über die Stadt zu verschaffen, sehenswert nicht nur wegen der vielen und prachtvollen Gärten, dem Kloster Strahov, dem Štefánik-Observatorium oder der Kostel svatého Vavřince, der St.-Laurentius-Kirche. Zu erreichen ist der Laurenziberg eigentlich ganz einfach: Man fährt auf die Prager Kleinseite, Malá Strana, überhaupt ein schöner Ort für den Einstieg in die historische Stadt, wenn Sie die Zeit günstig wählen – früh morgens oder etwas später am Abend beispielsweise, um den allzu heftigen Touristenströmen zu entgehen. Von der Kleinseite aus führt eine Standseilbahn, immerhin mit Unterbrechungen seit 1891, direkt nach oben. So schön hatte ich mir das also zurechtgelegt, so wunderbar hatte ich doziert, so herrlich wollte ich beeindrucken.

Und so kam ich auf die vollkommen bescheuerte Idee, doch eine Straßenbahn zum Petřín zu nehmen, ach, die gibt es also auch, sieh mal, da ist sie ja schon, steigen wir doch gleich ein. Die Länge der Fahrt und die seltsame Richtung irritierten mich damals noch nicht. Und ich dachte überhaupt nicht darüber nach, dass sehr wohl eine Standseilbahn auf den Laurenziberg fahren kann, es aber für die Straßenbahn eine unmögliche Leistung wäre, den steilen Hügel zu bewältigen. Als wir an der Endhaltestelle ausstiegen, da war der Laurenziberg ziemlich weit entfernt – im Überschwang hatte ich einen entscheidenden Buchstaben übersehen und wir waren anstatt auf den Petřín in das Wohngebiet Petřiny gefahren. So befanden wir uns weit, weit entfernt von Gärten, Klöstern und Kirchen in einer Siedlung ohne jeden Aussichtsturm, nur den Tower des Flughafens konnten wir schon fast in der Nähe leuchten sehen.

In den folgenden Anweisungen eines ungeprüften Touristenführers werde ich mit Ihnen gemeinsam versuchen, den Prager Stadtplan zu lesen – damit bleibt Ihnen solcherlei Schmach hoffentlich erspart. Aber gerade sind Sie ja ohnehin erst angekommen und brauchen noch gar keinen Stadtplan, der Biergarten oder das Café ist gefunden, das Getränk ist angenippt. Sie schweben schon mit dem Kopf zwischen den tschechischen Wolken, und der Geldwechsler im Schafspelz wurde hoffentlich auch charmant von Ihnen ignoriert. Natürlich können Sie noch rasch auf den Petřín, Sie wissen ja jetzt, wie das geht – ansonsten empfehle ich Ihnen, einfach die Fenster zu öffnen und der Prager Nacht zuzuhören, dem Tramvajieren der Straßenbahnen zu lauschen, dem Rauschen der Stadt, und daran zu denken, wo Sie gerade sind. In diesem Sinne: Dobrou noc.

New Prague City: Klischee und Gegenklischee

Die tschechische Hauptstadt hat zur Zeit knapp 1,3 Millionen Einwohner. Damit rangiert Prag von der Größe her etwa in einer Liga mit München. Bemerkenswert daran ist, dass in ganz Tschechien etwa 10,5 Millionen Menschen leben. Mehr als jeder zehnte Tscheche ist also Prager. Oder lebt zumindest dort. Die kleine Zahlenkunde veranschaulicht die nicht zu leugnende Bedeutung der Metropole, die übrigens seit den Neunzigern kontinuierlich und mit wenigen Ausnahmen Jahr für Jahr um mehrere Tausend Einwohner gewachsen ist: Natürlich führen nicht alle Wege nach Prag – aber man kommt nur schwer daran vorbei. Während es in Deutschland noch relativ leicht ist, dem Berlin-Hype zu entgehen und sich städtische Alternativen zu suchen, die auch jenseits des Mainstream existierten, ist Prag unumstritten das, wie sagt man so schön, kulturelle, politische, gesellschaftliche Herz der Tschechischen Republik. Natürlich, es gibt Bewegungen in der jungen Generation, die auf die steigenden Mieten und allzu überfüllten Viertel Prags mit Wegzug reagieren. Einige tschechische Bekannte von mir sind ins rege Brünn gegangen oder gar nach Ostrava, das immer noch mit den Vorurteilen von schlechter Luft und Kohlenstaub zu kämpfen hat. Alles Ziele jenseits der Hauptstadt also, wo es noch genug erschwingliche Freiräume gibt.

Das Pflegen einer deutlichen Abneigung gegen Prag gehört natürlich dann zum Spiel dazu – ach, die Prager Arroganz, der Prager Schmutz, das Prager Getue. Ebenso, wie die Pragerinnen und Prager im Gegenzug mit mehr oder weniger liebevollem Spott auf die Provinz blicken. Und die beginnt aus Hauptstadtperspektive nun mal direkt hinter der Stadtgrenze und erstreckt sich über das ganze Land. Lassen wir uns ruhig auf dieses Klischee ein, das alle Grauzonen ignoriert (es soll sogar Ostrauer geben, die gern nach Prag kommen – und umgekehrt sogar Hauptstädter, die das raue Klima der ehemaligen Bergarbeiterhochburg dem schicken Moldaulüftchen vorziehen) – aber, und da wird es interessant, gerade in tschechischen Klischees steckt oft ein satter Wahrheitskern. Der äußert sich meist in Witzen, zum Beispiel: »Treffen sich zwei Theaterkritiker, einer aus Prag, einer aus Brünn. Sagt der Kritiker aus Brünn: ›Weißt du, was bei uns über das Theater in Prag erzählt wird? Es ist altbacken, die Schauspieler sind schlecht und die Regisseure dauernd besoffen.‹ Antwortet der Kritiker aus Prag: ›Aha. Und weißt du, was bei uns über das Theater in Brünn erzählt wird? Nichts.‹«

Im Internet entdeckte ich jüngst eine Zuschreibung, die es mit der hauptstädtischen Bedeutung ein wenig zu weit auf die Spitze treibt: Von New Prague City war da die Rede. Möglicherweise ein Relikt aus den Neunzigern, als in der Tat viele Amerikanerinnen und Amerikaner nach Prag New Prague City