Junge Herzen schlagen höher

 

von

Benjamin B. Morgner

 

Roman

 

 

 

 

 

 

Benjamin B. Morgner wurde bei Oldenburg geboren und lebt im hohen Norden. Nach Handwerkerausbildung und Studium über den zweiten Bildungsweg ist er jetzt in der Lebensberatung         tätig. Bislang war er vor allem bekannt wegen seiner gefühlvollen Kurzgeschichten. Hier legt er seinen dritten Roman vor. Sein erster Roman „Das Eliteinternat“ wurde im Herbst 2005 und           sein zweiter Roman „Luca“ im Frühjahr 2006 im Himmelstürmer Verlag veröffentlicht.


      Himmelstürmer Verlag, Hamburg

www.himmelstuermer.de

E-mail: info@himmelstuermer-verlag.de
      Originalausgabe, Oktober 2006

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages

Foto: Photo by: www.ModelGuys.com

Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD, Hamburg

 

 

ISBN print 978-3-934825-60-4

ISBN epub 978-3-86361-426-3

ISBN pdf 978-3-86361-427-0

 

 

Glücklich ist der Mensch zu nennen, der gute Freunde hat.

Ich widme dieses Buch meinen Freunden!

 

 

 

1. Kapitel

 

„Na, meine Herrschaften, ist nun bald Ruhe?“ Sichtlich genervt schaute Klaus Brinkmann in seine Klasse. Er hatte sie soeben erst übernommen. Noch sagten ihm die einzelnen Gesichter der Jugendlichen überhaupt nichts. Es war eine kleine Klasse, gerade richtig für einen jungen Referendar, so meinten es jedenfalls die Lehrerkollegen. Ob es eine kluge Entscheidung des Schulrates war, ihn gerade in eine „Neunte“ zu stecken, blieb dabei offen.

Ja, er mochte die jungen Leute in diesem Alter besonders, in ihrer Unbeholfenheit und ihrem unerschöpflichen Drang, die ganze Welt auf einmal zu verändern.

Klaus musste an seine eigene Schulzeit denken. War nicht gerade dieser Lebensabschnitt auch für ihn damals besonders aufregend und turbulent?

Damals hatte er sich das erste Mal verliebt, und ausgerechnet in einen Jungen! Dabei hatte sich Kerstin, ein von den anderen Jungs mächtig umschwärmtes Mädchen aus der Parallelklasse, besonders große Hoffnungen auf ihn gemacht. Ihretwegen hatten manche Klassenkameraden nachts feuchte Träume, nicht aber Klaus. In Gedanken daran musste Klaus lächeln. Es kam ihm vor, als wäre alles erst gestern gewesen:

Es war der erste Tag nach den großen Schulferien, der Tag mit der besonderen Atmosphäre des Neuanfangs. Chris war neu in die Klasse von Klaus gekommen, ein Junge vom Dorf, schüchtern und ohne jegliche Erfahrungen, wie man sich gleich zu Beginn in einer neuen Klasse am besten ins rechte Licht rücken konnte, auch ohne diese typisch städtische Arroganz, die Klaus so hasste.

Als ihn der Klassenlehrer der Klasse vorstellte, stand Chris hilflos da und wusste nicht so recht, wo er mit den viel zu langen Armen und den großen Händen hin sollte. Er war groß und schlank und schaute jetzt verlegen, mit extrem rotem Kopf, auf den Boden. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Chris tat ihm echt leid. Klaus versuchte sich vorzustellen, wie er sich wohl jetzt in dessen Haut fühlen würde.

Für die Jungen war Chris nicht sonderlich interessant. Die Mädchen aber kicherten um so lauter und tuschelten sich gegenseitig ihre kritischen Bemerkungen in die Ohren, was Chris natürlich restlos verunsicherte. Der Neue amüsierte sie sichtlich.

„Naja, hoffen wir, dass wir gut miteinander auskommen“, hatte der Klassenlehrer die Vorstellung endlich beendet.

Chris bekam den Platz neben Klaus zugewiesen. Sichtlich erleichtert setzte er sich auf den harten Stuhl und begann umständlich, seine Bücher auf den Tisch zu legen. Er schaute seinen Platznachbarn dabei nicht an.

„So, wir haben Literatur, bitte mal die Bücher rausnehmen. Unsere Aufgabe war ...“ Herr Schulze ließ einen Text aus „Tod in Venedig“ von Thomas Mann lesen.

Chris blätterte in seinem Buch herum und fand den genannten Absatz nicht. Sollte Klaus ihm jetzt helfen? Er schaute seinen Nachbarn von der Seite her an. Immer noch blätterte Chris hastig hin und her. Dann sah er hilflos zu Klaus hinüber. Es waren seine hellblauen, leuchtenden Augen, die Klaus sofort gefangen nahmen. Sie schienen ihn anzuflehen: Nun, komm schon, hilf mir doch endlich!

Klaus legte sein Buch in die Mitte und zeigte auf die Seitenzahl.

„Danke!“ Chris war sichtlich erleichtert.

„Nicht dafür“, gab Klaus zur Antwort.

Der Neue hatte ein schönes Gesicht. Seine dunklen Wimpern, die Augenbrauen, die sich in der Mitte fast nahtlos miteinander verbanden, ein kleines Grübchen auf der linken Wange, wenn er, wie jetzt, lächelte, all das fand Klaus sofort faszinierend. Er lächelte zurück. Doch, die beiden mochten sich vom ersten Augenblick an.

„Von Seite zweiundachtzig, dritter Absatz, lesen wir jetzt den Text ...Yvonne, du beginnst bitte!“

Es war wieder der normale Schulalltag eingekehrt. An den Neuen dachte inzwischen niemand mehr, außer Klaus. Der schielte zu Chris hinüber, auf dessen schlanke Hände, die locker auf der Buchseite lagen. Sie waren gepflegt und zitterten noch ein wenig vor Aufregung. Wie weich die Haut aussah. Am liebsten hätte Klaus sie berührt, einfach so, vielleicht nur, um die Wärme zu spüren. Wie würde Chris wohl darauf reagieren?

Die Pausenglocke schreckte Klaus aus seinen Gedanken, große Pause, endlich. Sofort stürmten die Klassenkameraden auf den Schulhof. Chris legte langsam seine Hefte zur Seite und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, die Beine hatte er weit von sich gestreckt. Die Sonne schien voll ins Klassenzimmer.

„Willst du nicht mit raus? In der großen Pause darf niemand im Klassenraum bleiben. War das in deiner alten Schule nicht so?“, wollte Klaus wissen.

Widerwillig erhob sich Chris und ging wortlos hinter Klaus her durch den langen Flur, der nach irgendwas Unangenehmem roch. Komisch, dass diesen Räumen ständig ein so merkwürdiger Geruch anhängt.

Sie beide waren die letzten, die den Schulhof betraten. Draußen tobten einige kleinere Jungs miteinander herum, andere ärgerten Mädchen, die kreischend hinter ihnen herliefen, wieder andere standen in der Hofecke und rauchten.

„Seid wann wohnst du hier, ich hab dich noch nie in dieser Gegend gesehen?“

Klaus hatte sich rückwärts an den Zaun gelehnt und sein rechtes Bein angezogen. Er schaute Chris neugierig an und erfuhr von ihm, dass sie vor zwei Monaten hierher gezogen waren, er und sein Vater. Die Eltern lebten seit einem knappen Jahr getrennt. Nun wohnten sie am Rande der Stadt: ‚An der Wolfsschlucht Drei’, was immer das heißen mochte. Klaus kannte dieses Viertel überhaupt nicht. Ach ja, eine Zwillingsschwester hatte Chris, aber die lebte bei der Mutter.

„Kannst mich ja mal besuchen kommen, ich würde mich freuen“, fügte Chris zur Adresse hinzu.

„Klar, mach ich doch glatt.“

Die Pause war zu Ende, alles strömte dem Eingang zu, auch Klaus und Chris. Sie hatten noch eine Doppelstunde Mathe.

„Chris, bleib bitte noch eine Minute hier.“ Herr Schulze brauchte noch Daten fürs Klassenbuch.

Klaus hatte sich extra viel Zeit gelassen, als er sein Fahrrad aus dem Untergestell holte. Als Chris immer noch nicht kam, radelte er nach Hause. Schade, er wäre noch gern etwas mit Chris zusammen geblieben.

Es war niemand im Haus, als Klaus die Haustür aufschloss. Die Eltern würden erst gegen Fünf von der Arbeit kommen. Klaus hatte sich die kleine Pizza, die Mutter auf den Tisch gelegt hatte, in die Mikrowelle geschoben und eine Cola aus dem Kühlschrank geangelt. Immer wieder waren seine Gedanken bei Chris. Er sah seine hellblauen Augen, die blonden Haare, das Lächeln. Was mochte der jetzt wohl machen? Komisch, bei dem Gedanken an Chris wurde plötzlich sein Penis steinhart. Gut, das war ja nichts Außergewöhnliches, das passierte ihm ja jeden Tag mehrmals, aber in diesem Zusammenhang? Oder hatte das nichts damit zu tun? Klaus schüttelte leicht den Kopf. Was war nur los mit ihm?

Das Telefon hatte plötzlich in seine Gedanken hinein geklingelt. Kerstin wollte wissen, ob Klaus mit ihr und einigen Freunden zum Baden mitgehen würde. Er hatte keine Lust und erzählte ihr etwas von Hausaufgaben und anderen Verpflichtungen, denen er noch nachkommen müsse. Mann, warum kapierte die nicht, dass er nichts von ihr wollte? Andere Jungs wären sicher sofort auf sie geflogen, aber nicht er. Er hatte es ihr doch eigentlich schon deutlich genug zu verstehen gegeben. Warum war sie nur so schwer von Begriff? Naja, Weiber!

Klaus schaute nach draußen, die Sonne schien prächtig, obwohl für den Nachmittag Gewitter angesagt worden war. Nirgends war auch nur ein kleines Wölkchen am dunkelblauen Himmel zu sehen. Klar, eigentlich war das Wetter viel zu schade zum Drinnesitzen. Wie wäre es, wenn er jetzt zu Chris fahren würde? Er könnte doch mal sehen, wo die ‚Wolfsschlucht’ ist. Noch kauend angelte er sich das Telefonbuch und begann zu blättern. Mann, wie hieß Chris gleich noch mit Nachnamen? Er versuchte sich erfolglos daran zu erinnern. Es war irgendwas mit Müller, Meier, Schulze, oder war es Schneider? Er gab auf. Er würde einfach losfahren, und wenn Chris nicht daheim war, war es ja auch nicht so schlimm.

Klaus brauchte mit dem Fahrrad vielleicht gerade mal zwanzig Minuten, bis er vor dem kleinen Haus stand, in dem Chris wohnen musste. Eine große, schmiedeeiserne Drei war an der Außenfassade angebracht. Von Chris war aber keine Spur zu sehen, auch das Rad war nirgends. Klaus schaute sich um. Es gab hier nichts Besonderes: ein etwas verwahrloster Vorgarten, ein Hof mit einem verwaisten Hundezwinger, oder war es ein Hühnerstall? Eine alte Schwengelpumpe, an der der Schwengel fehlte. Eine schwarzweiß gefleckte Katze stromerte über den Hof. In diesem Moment kam Chris um die Ecke gefahren.

„Das ist ja eine Überraschung“, platzte es freudig aus ihm heraus. Er blieb neben Klaus stehen und strahlte ihn an: „Cool, dass du hergekommen bist ... nee, echt, ich freu mich riesig. Komm, wir gehen rein.“

Klaus hatte keine Lust, ins Haus zu gehen.

„Können wir nicht gemeinsam irgendwo hinfahren?“, schlug er vor. Am liebsten wäre er mit Chris an den Badesee gefahren, aber da war ja nun Kerstin mit ihrer Clique, und die wollte er dort am allerletzten treffen.

„Klar, wart mal, ich hol nur schnell noch was zu trinken.“

Chris verschwand im Haus, um gleich wieder mit einem kleinen Rucksack zurückzukommen. Er schnürte ihn auf dem Gepäckträger fest und schwang sich aufs Rad.

“Wohin wollen wir?“, wollte Chris wissen.

„Weiß nicht, du kennst dich hier besser aus als ich.“

Schon radelte Chris los. Klaus hatte Mühe, an ihm dran zu bleiben. Sie fuhren durch die Straßen raus aufs Land, vorbei an Gärten, an parkähnlichen Anlagen und an abgelegenen Gehöften.

Nun wurde es immer einsamer. Weite Wiesen und abgeerntete Felder breiteten sich um sie herum aus. Die Feldwege waren durch die Erntefahrzeuge stark ausgefahren und die Jungs mussten aufpassen, dass sie nicht in den Schlaglöchern zu Fall kamen. Der Boden war durch die Trockenheit gefährlich hart geworden. Endlich war der Feldweg zu Ende. Vor ihnen begann ein großer Mischwald. Als sie auf dem schmalen Weg zwischen den riesigen Bäumen hindurchfuhren, bot ihnen der Schatten eine angenehme Kühle. Plötzlich bremste Chris scharf und stützte sich mit beiden Beinen ab, als er zum Stehen kam.

„Hörst du das?“

Klaus versuchte herauszufinden, was Chris wohl meinen könnte. Er hörte nichts weiter als einzelne Singvogelstimmen und ein gleichmäßiges Klopfen, nur manchmal durch eine Pause unterbrochen, irgendwo, etwas weiter entfernt.

„Hörst du das nicht? Das muss ein Buntspecht sein. Den hab ich hier schon oft gehört“, wurde Klaus von Chris aufgeklärt.

„Bist du öfter hier?“, wollte Klaus wissen.

„Geht so, allein macht es nicht so viel Spaß.“

Ja, das konnte Klaus gut verstehen.

„Dann werde ich wohl öfters herkommen müssen.“

„Mann, das wär Klasse!“, schoss es sofort aus Chris heraus und Klaus spürte, dass es echt gemeint war.

Es war der Beginn einer langen, sehr intensiven Männerfreundschaft gewesen, die eine ganze Schulzeit hindurch und noch viel länger andauern sollte. Chris ging an die Kunstakademie nach Berlin und Klaus blieb an der Pädagogischen Fachschule am Ort. Über all die Jahre hinweg hielten sie engen Kontakt.

Als sie beide ihr Studium beendet hatten, beschlossen sie, zunächst nur aus rein wirtschaftlichen Überlegungen heraus, sich gemeinsam eine Wohnung zu suchen. Es war immer lustig, die verdatterten Gesichter der Vermieter zu sehen. Sie hatten meist ein Pärchen erwartet, aber nicht zwei Männer. Einer sagte sogar, dass er kein Haus für Schwule hätte. Sie hatten sich damals höflich bedankt und waren wieder gegangen. Natürlich hatten sie sich darüber geärgert.

Dann klappte es schließlich doch. Eine ältere Dame schmunzelte, als die beiden die Wohnung besichtigten. Es war eine Traumwohnung. Sie waren sich schnell einig. Es tat den beiden Männern gut, die Toleranz der alten Dame zu erleben.

Es war ein wunderbarer Zufall, oder war es Fügung, dass Chris in derselben Stadt eine Anstellung als Dozent an der Kunsthochschule bekam, in der auch Klaus im Gymnasium als Referendar unterrichtete?

Anfangs war es nur eine schöne Freundschaft gewesen, ganz platonisch, obwohl beide sich immer intensiver gewünscht hatten, auch Zärtlichkeiten auszutauschen. Es hatte jeder sein Zimmer für sich in dieser herrlich angelegten Wohnung. Warum nutzten sie die Räume nicht alle gemeinsam? Keiner hatte den Mut, den ersten Schritt zu tun, bis sie langsam merkten, dass aus ihrer Freundschaft mehr wurde. Bald begannen sie, sich wie ein Ehepaar zu benehmen, gemeinsame Termine, sehnsüchtige Blicke beim Essen oder wenn sie sich in der Küche oder im Flur begegneten. Sie begannen sich zu lieben, ohne dass es ihnen richtig bewusst wurde. Es kam einfach über sie.

Den eigentlichen Durchbruch hatten sie bei Othello. Es war ein wunderschöner, schwülwarmer Abend, vielleicht zwei Wochen nach dem Einzug bei der alten Dame.

Klaus hatte ganz spontan Karten fürs Theater besorgt. Schon lange hatten sie vor, sich die neue Inszenierung von Verdis Oper anzusehen. Es stand darüber einiges in der Tageszeitung, was sie neugierig gemacht hatte. Dem Regisseur sollte eine besonders interessante Deutung gelungen sein.

Sie sahen an diesem Abend chic aus in ihren dunklen Anzügen. Beide freuten sich riesig auf den Musikgenuss. Gute Plätze hatten sie auch erwischt. Die Erinnerung daran war bei Klaus noch total lebendig.

Schon begann die Ouvertüre. Durch die Musik baute sich eine ungeheure Spannung auf, die in dem Moment zum Höhepunkt kam, als sich langsam der schwere, türkisfarbene Bühnenvorhang hob. Die beiden Männer schauten sich lächelnd an. Tatsächlich war schon das erste Bühnenbild sehr gewagt. Es bestand nur aus dünnen Tüchern, die von der Decke her verschiedenfarbig angestrahlt wurden. Chris konnte sich nicht erinnern, jemals eine solche Bühnendekoration in einer Oper gesehen zu haben.

Es war einfach schön, hier zusammen zu sitzen. Sie ließen die Musik, den Gesang und das Bühnenbild auf sich wirken. Sie schienen in diesem Moment losgelöst von Raum und Zeit in einer anderen Welt zu sein.

Gerade berieten Jago und Rodrigo, wie sie Othello zu Fall bringen könnten, als plötzlich Klaus das starke Bedürfnis verspürte, Chris anzufassen, ihn einfach nur zu berühren, einfach seine Nähe zu spüren. Langsam schob er den Arm zu seinem Freund hinüber und suchte dessen Hand. Es war ein wunderschönes Gefühl, die Wärme des Anderen zu spüren, seine Reaktion zu genießen. Chris hatte die Hand sofort ergriffen und begonnen, den Rücken zärtlich zu streicheln. Es war das allererste Mal, dass sie sich ihre Gefühle körperlich so deutlich zeigten.

Ab wann lag eigentlich die Hand auf dem Schenkel und dann über Chris’ Schritt? Sie konnten es beide im Nachhinein nicht mehr sagen. Jedenfalls verspürte Klaus das Bedürfnis, Chris dort zu streicheln, während Jago auf der Bühne ein Trinklied anstimmte und anschließend Cassio überredete, mit ihm zu zechen. Chris hörte nicht mehr auf die Musik, er genoss das zärtliche Streicheln der Hand.

Das alles war inzwischen vier Jahre her. Sie hatten noch miteinander in einer Weinstube gesessen und über die Inszenierung gesprochen. Ein Taxi brachte sie schließlich nach Hause. Von diesem Abend an, hatten sie ein gemeinsames Schlafzimmer. Wie doch die Zeit verging. Klaus war es, als wäre es erst gestern gewesen.

In Gedanken daran musste Klaus lächeln, was von den Schülern seiner neuen Klasse als Zeichen der Überlegenheit angesehen wurde. Jedenfalls kehrte nach und nach Ruhe ein. Nur kurz flog noch ein Lineal durch das Klassenzimmer und landete scheppernd an der hinteren Wand. Gespannt schauten sie auf ihren neuen Pauker. Was würde der jetzt wohl machen? Ob der in Ordnung war? Klaus stand, immer noch lächelnd, vor der Klasse.

„Ich bin euer neuer Klassenlehrer. Mein Name ist ...“ Klaus drehte sich zur Tafel und schrieb mit großen Buchstaben Brinkmann drauf. „… Klaus Brinkmann ist mein Name.“

Es wurde einfach nicht still im Raum.

„Wir werden es in den nächsten Jahren miteinander zu tun haben. Ich möchte gern, dass wir ein gutes Verhältnis miteinander aufbauen.“

„Eh, cool, hat der grade Verhältnis gesagt?“

Bernd hatte sich mit dieser Frage quer durchs Klassenzimmer an Ralf gewandt, der breit grinsend mit „Klaro, hat er!“, antwortete.

„Aha, also Schwuli, oder was?“

Wieder begannen die Mädchen ihr albernes Gekicher. Klaus tat so, als hätte er nichts gehört.

„Ich möchte, dass wir offen miteinander umgehen, und wenn ihr irgendwelche Probleme habt, dann könnt ihr immer, egal wann, zu mir kommen!“

Nur mit Mühe konnte Klaus seine erste Unterrichtsstunde durchziehen. Was war nur los mit dieser Klasse?

Endlich war die sechste Stunde gelaufen. Ziemlich abgekämpft packte Klaus die Bücher in seine Mappe und verließ als letzter das Klassenzimmer. So, Wochenende!

Nur kurz war die Besprechung im Lehrerzimmer, und schon verabschiedeten sie sich mit einem: „Na, denn bis Montag, viel Spaß miteinander!“

Doch, Klaus fand seine Kollegen recht nett. Hier würde er es gut einige Jahre aushalten können.

Als er kurz darauf auf dem Schulhof stand, begrüßte ihn ein wunderschöner, sonniger Nachmittag. Chris wird das Essen vorbereitet haben. Klaus freute sich, das Leben konnte so schön sein.

Schon bald hielt der knallrote Polo vor der frisch gepflasterten Einfahrt ihres kleinen Landhauses, einsam am Rand eines Dorfes gelegen. Mann, war das damals ein schwieriger Prozess gewesen, als sich die beiden jungen Männer endlich entschlossen hatten, gemeinsam ein eigenes Haus zu erwerben. Zunächst mussten sie es der alten Vermieterin klar machen, die tausendmal, immer wieder von neuem, beteuerte, wie sehr sie ihren Auszug bedauern würde. Sie seien die besten Mieter gewesen, die sie je hatte. Auch die beiden bestätigten gern, dass sie sich hier stets wohlgefühlt hatten.

Aber jetzt sollte es doch etwas Eigenes sein. Wie viele Grundstücke hatten sie sich angesehen, bis sie endlich auf dieses hier gestoßen waren? Es gefiel ihnen auf Anhieb. Klar, das Haus hatte bereits einige Jahre auf dem Buckel, aber das störte sie nicht, im Gegenteil. So konnten sie beim Umbau ihren Phantasien, und davon hatten sie zweifellos genug, freien Lauf lassen. Immer wenn ihre Freunde meinten, dass sie für das Geld hätten lieber neu bauen sollen, lächelten sie besserwissend und zufrieden zurück.

 

Kaum hatte Klaus das Auto abgeschlossen, erschien auch schon Chris in der Haustür:

„Hallo, Liebling!“

Sie begrüßten sich mit einem flüchtigen Kuss und gingen zusammen ins Haus. Klaus hatte den Arm über Chris’ Schulter gelegt. Es roch appetitlich nach frisch Gebratenem. Schon stand Klaus am Herd und schaute in die dampfenden Töpfe.

„Eh, Schatz, das soll eine Überraschung sein!“

Chris hatte Klaus energisch zur Seite geschoben, und begann den Inhalt der Töpfe umzurühren.

„Setz dich, und ruh dich erst mal aus!“, schlug er vor.

Klaus legte sich bequem in den Sessel, streckte die Beine aus und schloss entspannt die Augen. Tat das gut! Von weitem hörte er einige Krähen krächzen, irgendwo bellte in der Ferne ein Hund. Ab und zu klapperte Chris mit dem Geschirr, das er inzwischen aufdeckte. Er bemühte sich, dabei besonders vorsichtig zu sein. Diese vertrauten Geräusche verstummten allmählich, und bald war Klaus eingenickt.

Chris hatte sich still daneben gesetzt und seinen Freund lange nachdenklich angeschaut. Wie vertraut ihm doch das Gesicht war: Die etwas frech ins Gesicht fallenden Locken, die kleinen Falten auf der Stirn, die sich nie entspannten, der winzige Leberfleck auf der rechten Wange. Ganz sachte deuteten sich bereits vereinzelt leichte Augenfalten an. Es war alles vertraut und doch immer wieder interessant. Wie friedlich Klaus jetzt schlief! Er wirkte müde und abgespannt.

Chris merkte nicht, wie die Zeit verging. Erst als das Telefon läutete, schaute er auf die Uhr. Der Anrufer hatte sich verwählt. Das Essen war fast fertig. Es konnte gleich serviert werden.

Auch Klaus war durch das Telefon aufgeschreckt und blickte zunächst orientierungslos um sich.

„War ich jetzt eingeschlafen?“

Erst als er den liebevoll gedeckten Tisch sah und Chris mit den dampfenden Speisen ins Zimmer trat, hatte er die Situation wieder voll im Griff. Er setzte sich an den Tisch.

„Mann, wie das duftet!“

Er fächelte sich den Bratenduft zu und sog ihn tief ein. „Wie du das wieder gemacht hast, mein Schatz!“

Chris antwortete mit einem zufriedenen Lächeln und begann, Klaus den Teller mit einigen Kartoffeln zu füllen.

Sie ließen sich zum Essen viel Zeit. Es schmeckte vorzüglich. Chris hatte zu den Speisen einen alten, schweren Rotwein ausgesucht. Wie hatten sie sich doch auf dieses Wochenende gefreut. Sie erwarteten keinen Besuch, und auch sonst war alles völlig offen, abgesehen von dem einen Termin, am frühen Abend. Aber auch der würde vorübergehen.

Nach dem Abwasch legten sie sich in die Sonne und genossen die Ruhe. Gut, dass das Grundstück so zugewachsen war, so konnten sie alle Textilien ablegen. Klaus liebte es, nackt in der Sonne zu liegen.

Bald war alles vergessen, die neue Klasse, das neue Lehrerkollegium, die Studenten an der Kunsthochschule. Von weitem hörten sie wieder die Krähen und bald darauf einige Singvögel ganz in der Nähe ihre allerschönsten Arien in den kristallklaren Himmel schmettern. Es dauerte nicht lange, und beide fielen in einen tiefen, erholsamen Schlaf. Erst am späten Nachmittag wachten sie wieder auf, tranken einen kräftigen Kaffee und bereiteten sich auf den Abend vor.

Sie mussten zu einer Vernissage eines zweijährigen Spezialmalkurses, den Chris leitete. Es war eigentlich nur als Versuchsprojekt gedacht, eine Möglichkeit für Jugendliche, die sich für Malerei interessierten, ihr Talent zu entdecken. Von den zunächst acht Jugendlichen, waren am Ende nur noch vier übrig geblieben. Die aber arbeiteten intensiv miteinander und brachten bereits nach kurzer Zeit erstaunliche Ergebnisse zutage. Ihre letzten Bilder sollten nun in dieser Vernissage gezeigt werden.

Mal sehen, was der Abend bringen würde. Klaus empfand solche Pflichtübungen immer auch als Belastung, aber solange sie für Chris wichtig waren, ging es in Ordnung.

Sie duschten und zogen, dem festlichen Rahmen entsprechend, ihre dunklen Anzüge an. Chris ging noch einmal durch alle Zimmer, um die Fenster und Türen zu schließen, während Klaus den Wagen aus der Garage holte.

 

2. Kapitel

 

Wie hatten sich alle auf diese Ausstellung gefreut. Wie würden sie wohl bei den Betrachtern ankommen? Gerd, Philippe, Benny und Britta kannten sich schon länger. Sie hatten sich damals spontan auf die Zeitungsanzeige von Chris zu diesem Kurs angemeldet. Obwohl sie von ihren Charakteren grundverschieden waren, hatten sie sich sofort gut verstanden. Was zählte, war das Talent, und das hatten sie alle vier, ohne Zweifel.

Gerade schleppte Gerd noch eine große Grünpflanze und stellte sie ins Foyer der Aula. Sie wirkte in diesem Raum ausgesprochen dekorativ.

„Und, geht das so?“, fragte er Philippe, der immer noch mit seinem letzten Bild an der Wand beschäftigt war. Nach einem kurzen prüfenden Blick kam ein leises: „Okay, vielleicht noch ein wenig weiter nach links.“

Benny stand an der Eingangstür, um die Gäste zu begrüßen. Er sah bezaubernd aus in seiner weißen engen Hose und dem locker, in den Armen bauschig geschnittenen Hemd mit den leichten Rüschen, die die eintretenden Gäste sofort an die Zeit des Barock erinnerten. Es fehlte nur noch die Perücke, dann hätte man sich bei Familie Mozart zu Gast gefühlt. Benny trug mittellange, hellblonde Haare, die seinem schönen, jungenhaften Gesicht eine zarte Eleganz verliehen.

Auf dem Tisch neben dem Eingang stand ein Tablett mit gefüllten Sektgläsern zur Begrüßung. Wo die Gäste nur blieben?

„Wie spät ist es?“

Gerd schaute nervös auf die Uhr.

„Ruhig, wir haben noch genügend Zeit, nur cool bleiben!“

Ausgerechnet Britta musste das sagen, gerade sie, die noch vor einer halben Stunde vor Nervosität ununterbrochen auf ihren ohnehin kurzen, farblos lackierten Fingernägeln herumgekaut hatte. Doch, sie standen natürlich alle unter Strom.

Wie oft hatten sie sich über die großen und bedeutenden Maler unterhalten? Nein, gestritten hatten sie sich, wenn sie verschiedener Meinung waren, und das war meistens der Fall. Es ging oft heiß bei ihnen zu. Jetzt aber waren sie eine eingeschworene Gemeinschaft. Man spürte es, dass diese Ausstellung sie ganz eng zusammenschmiedete.

Wie unterschiedlich sie doch auch mit ihren eigenen Stilrichtungen waren! Gerd, der alles sehr naturalistisch malte im Gegensatz zu Benny. Der hatte schon sehr früh bei einem Besuch mit seinen Eltern in Wien im Hundertwasserhaus den österreichischen Maler entdeckt und war sofort von dessen Farb- und Formenspiel begeistert gewesen. Philippe experimentierte noch und neigte eher zu Kandinsky. Britta malte Blumen und Landschaften, alles auffallend naturalistisch. Das war eine Stilmischung, wie sie krasser nicht hätte sein können. Sie spiegelte sich auch in den Bildern, die sie in großen Abständen an die frisch gestrichenen, weißen Wände der Aula gehängt hatten. Einige wenige Deckenlampen strahlten auf die Kunstwerke herab.

Inzwischen war es kurz vor sechs, und die ersten Gäste waren eingetroffen. Eine ältere Frau in einem langen, dunklen Abendkleid stand vor Brittas Bild. „Abendstimmung“, las sie halblaut von dem kleinen Schild unter dem Rahmenrand ab. Sie trat wieder einige Schritte zurück und musterte mit ernstem Gesichtsausdruck erneut prüfend das Gemälde, auf dem eine Waldlichtung bei untergehender Sonne dargestellt war. Die grauweißen Wolken wirkten wie eine Herde müder Schafe, die sich auf den Weg in eine schützende Waldhütte machen. Philippe hatte dieses Bild nur mit einem einzigen Wort kommentiert: „Kitsch!“ Es schien der dunkelgekleideten Dame aber durchaus zu gefallen.

Weitere Gäste trafen ein. Benny hatte das Tablett erneut vom Tisch genommen und bot mit seinem freundlichsten Lächeln den neu eintretenden Besuchern ein Glas Sekt an.

Langsam füllte sich der Raum. Von den zwanzig Gläsern waren nur noch drei übrig, wie Benny mit mächtigem Schreck bemerkte. Unsicher suchte sein Blick Britta. Endlich entdeckte er sie. Sie stand neben der Dame im Abendkleid, die interessiert ihren Ausführungen zu folgen schien. Mann, wer sollte jetzt für Sektnachschub sorgen? Eigentlich hatte Britta diese Aufgabe übernommen, aber das schien sie total vergessen zu haben.

Endlich schaute sie sich nach Benny um und sah seinen hilflosen Blick. Britta entschuldigte sich bei der Dame und verschwand hinter einem Vorhang. Benny atmete erleichtert auf.

Wieder fuhr ein Wagen vor. Benny sah durch den Eingang einen Mercedesstern auf der Kühlerhaube glänzen. Zwei ältere Herren in dunklen Anzügen betraten, heftig miteinander diskutierend, wenig später das Foyer. Benny erkannte in dem Grauhaarigen den Rektor der Kunstschule. Der andere war ihm unbekannt. Benny auf die beiden Herren zu und hielt ihnen, wieder charmant lächelnd, das Tablett entgegen. Sie nahmen die Gläser und schauten den Jungen dabei kaum an. Sie bedankten sich nicht einmal.

Endlich kam Gerd herein und nickte Benny zu. Durch das Fenster konnte er den roten Polo sehen, der gerade auf dem Parkplatz abgestellt wurde. Eine Last fiel von Bennys Schultern. Warum hatte er sich nur Sorgen gemacht? Es waren doch immerhin noch zwei Minuten bis zur Eröffnung, noch ganze zwei Minuten!

Eilig betrat Chris den Ausstellungsraum, gefolgt von einem jungen Mann, den Benny zuvor noch nie gesehen hatte. Benny ging sofort auf Chris zu.

„Mann, Chris, schön dass du da bist, wir hatten schon Sorge, du könntest uns vergessen haben.“

Nein, es sollte nicht vorwurfsvoll klingen, durchaus nicht, sie alle mochten Chris und wussten auch, dass auf ihn Verlass war. Benny hielt Chris das Tablett hin, auf dem, wie er erst jetzt sah, nur noch ein einziges Glas stand. Warum hatte Britta den Nachschub nicht hingestellt? Mann, war ihm das jetzt peinlich. Benny spürte, wie ihm vor Verlegenheit die Hitze in den Kopf schoss.

„Komm, Schatz, greif zu!“

Chris hatte Klaus das Glas hingereicht und quittierte Bennys Entschuldigung mit einem: „Macht doch nichts. Komm, ihr seid sicher ganz schön nervös? Wo sind denn die anderen?“

Er schaute sich um.

„Läuft alles nach Plan?“

Nun kamen auch Philippe, Gerd und Britta dazu und begrüßten die beiden jungen Männer.

„Dann kann es ja losgehen. Das hier ist übrigens mein Freund Klaus.“

Sie reichten sich die Hände. Chris schaute noch einmal flüchtig über die Reihen der Gäste, um zu überprüfen, wer von den wichtigen Leuten da war. Er wollte niemanden bei der Begrüßung übersehen und gab schließlich Benny durch ein leichtes Kopfnicken zu verstehen, dass es losgehen könne.

„Du, Schatz, entschuldigst du mich bitte, ja?“, verabschiedete er sich von Klaus.

Für Klaus war klar, dass er an diesem Abend hier nur eine Nebenrolle spielen würde. Er würde sich schon selber interessante Gesprächspartner suchen.

 

In einer Ecke des schlicht geschmückten Ausstellungsraumes hatte Benny inzwischen auf einem weiß lackierten antiken Stuhl eine Geige entdeckt. Klaus hatte dies als gelungene Dekoration angesehen und war erstaunt, als Benny die Geige in die Hand nahm. Er stimmte kurz die Saiten und legte das Instrument, vor Aufregung zitternd, an seinen Hals. Er schloss die Augen und begann ganz leise mit einer wunderschönen, romantisch-harmonischen Melodie. Wie zarte Schmetterlinge schwebten die Töne durch den Raum. Sofort verstummten alle Gespräche. Alle Blicke waren auf den Jungen gerichtet, der immer noch mit geschlossenen Augen sein ganzes Herz, seine innigsten Gefühle in dieses Musikstück zu legen schien. Das Stück klang wie ein wunderschönes Liebeslied.

Erst jetzt fiel Klaus auf, wie schön der Junge war. Seine halblangen, blonden Haare fielen in der Mitte etwas auseinander. Seine vollen Lippen lagen leicht aufeinander. Der Kopf bewegte sich im Rhythmus der Melodie. Wo hatte der Junge nur so wunderschön Geige spielen gelernt? Klaus war begeistert. Sein Blick hing wie gebannt an dem Jungen, dessen zarte Hände gefühlvoll den Bogen führten und wie im zärtlichsten Liebesspiel die Saiten drückten.

Durch den fünfarmigen, schmiedeeisernen Kerzenständer neben ihm fiel festlich zartes Licht auf Benny. Erst als er mit einem leise ausklingenden, harmonischen Akkord sein Stück beendet hatte, schlug er die Augen wieder auf. Es schien, als würde er aus einer ganz anderen Welt zurückkommen.

Begeistert klatschten die Gäste und lächelten Benny zu. Verlegen, fast nicht erkennbar, verbeugte er sich und legte das Instrument, wie zuvor gekonnt dekorativ, zurück auf den Stuhl. Sein Blick fiel sofort auf Philippe, der verträumt vor einem Bild stand und ihn anlächelte.

Chris war neben Benny getreten und begrüßte salopp und witzig die Gäste. Er hatte neben dem Rektor den Stadtrat erkannt und auch die Frau Senatorin in ihrem langen Abendkleid. Es war ja einige Prominenz anwesend, obwohl die Ausstellung nun nicht gerade ein superkulturelles Ereignis der Stadt war. Chris freute sich riesig darüber, vor allem für die jungen Leute, die ihm alle vier ans Herz gewachsen waren.

„Und so begrüße ich Sie alle nochmals sehr herzlich, auch im Namen unserer jungen Künstler, und bitte diese nun, etwas zu ihren Werken zu sagen!“

Die Gäste klatschten, dem festlichen Rahmen entsprechend, verhalten Beifall und drehten sich zu den Bildern um.