Die Drei Fragezeichen
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Das schwarze Nest

erzählt von Hendrik Buchna

Kosmos

Umschlagillustration von Silvia Christoph, Berlin

Umschlaggestaltung von eStudio Calamar, Girona, auf der Grundlage

der Gestaltung von Aiga Rasch (9. Juli 1941 – 24. Dezember 2009)

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2017, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan

Based on characters by Robert Arthur

ISBN 978-3-440-15689-6

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Lieber Leser,

wenn du an die drei ??? denkst und sie mit einer einzigen Farbe in Verbindung bringen müsstest, welche würdest du wählen? Richtig, Schwarz! (Fast) immer schon präsentieren sich die Bücher unserer drei Lieblingsdetektive in mysteriösem Schwarz.

Aber Geschichten rund um diese Farbe? Was soll das denn?

Nun, zu viel möchte ich nicht verraten, da kannst du warten und betteln, bis du schwarz wirst. Aber eins ist sicher: Das ein oder andere schwarze Schaf werden Justus, Peter und Bob auf den nächsten Seiten entlarven. Das gebe ich dir schwarz auf weiß. Und wenn sich die Bösewichte am Ende eines Falls schwarzärgern, weil Justus mal wieder direkt ins Schwarze trifft, während alle anderen immer noch im Dunkeln tappen oder der falschen Person den Schwarzen Peter zuschieben, spätestens dann wirst du zustimmend nicken und sagen: Für die Zukunft des Verbrechens in Rocky Beach sehe ich schwarz.

So, und nun lehn dich zurück, mach es dir gemütlich, denn es geht los. Getreu dem Motto: Reden ist Silber, Schweigen … äh, ich meine natürlich, Lesen ist … schwarz!

Viel Spaß!

Das schwarze Nest

Es war ein drückend heißer Augustnachmittag. Die Zentrale der drei ???, ein verblüffend schlecht versteckter Abfallcontainer auf dem Gelände des ›Gebrauchtmüllcenters Titus Jonas‹, hatte inzwischen Saunatemperatur erreicht. Darüber hinaus sorgte der kondensierende Schweiß, der als ölig glänzende Suppe an den Innenseiten des Containers herabperlte, für eine Luftfeuchtigkeit von deutlich über hundert Prozent.

Im Augenblick befanden sich nur der pummelige Erste Detektiv Justus Jonas und sein hasenfüßiger Kollege Peter Shaw in der Zentrale. Es herrschte absolute Grabesstille, die lediglich hin und wieder durch die zarten Ballettsprünge ihres tanzenden Weckers durchbrochen wurde. Mit ausdruckslosen Gesichtern hockten die Jungen auf umgedrehten Plastikeimern an ihrem selbst geschnitzten Styroportisch und warteten darauf, dass jemand anrief, um sie mit einem Fall zu beauftragen. Das taten sie nun schon seit drei Monaten.

Ihr schwarzer Mynahvogel Blacky lag bäuchlings auf dem Boden seines Käfigs und tauchte alle fünf Sekunden in pendelartigen Bewegungen das aufgedunsene Köpfchen zwecks Abkühlung bis zum Anschlag in seine Trinkschale. Bob Andrews, der schmächtige, für Lesen, Schreiben und Bruchrechnen zuständige dritte Detektiv, war derzeit außer Dienst. Er hatte sich am Vortag bei der spektakulären Suche nach seinem eigenen Notizbuch das linke Ohrläppchen verstaucht und deshalb seine sofortige Einlieferung ins Krankenhaus veranlasst.

Urplötzlich sprang der Erste Detektiv auf und starrte mit flatternden Augenlidern seinen Freund an. »Schnell – schalt den Verstärker ein, Just, damit wir mithören können!«

»Du bist Just und es hat nicht geklingelt«, erwiderte Peter genervt. »Wegen des Sauerstoffmangels in diesem Glutofen hast du schon wieder Wahnvorstellungen.«

»Oh …« Betreten nickend ließ sich Justus zurück auf seinen Platz plumpsen. Kurz darauf hellte sich seine Miene jedoch wieder auf. »Aber vergiss nicht den Einbruch von heute Morgen! Dieser mysteriöse Vorfall ist noch absolut ungeklärt!«