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Ammianus-Verlag

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Das römische Germanien und die östliche Belgica im Vierten Jahrhundert

Arduena – Erden

Argentoratum – Straßburg/Strasbourg/(F)

Beda – Bitburg

Biliciacum – Wasserbillig(LUX)

Bingium – Bingen

Blesa – Bliesbrück/Bliesbruck(F)

Blesiamagus – Homburg-Schwarzenacker

Bodobrica – Boppard

Borbetomagus – Worms

Confluentes – Koblenz

Contiomagus – Dillingen-Pachten

Divodurum – Metz(F)

Epternacum – Echternach(LUX)

Mogontiacum – Mainz

Noviomagus – Neumagen/Mosel

Noviomagus – Speyer

PonsSaravi – Saarburg/Sarrebourg(F)

Ricciacum – Dalheim

Tabernae – Zabern/Saverne(F)

Teulegium – VicusWareswald/Tholey

Treveris – Trier

VicusSaravus – Saarbrücken

Birg – Schmelz

Sudelfels – Ihn/Wallerfangen

VillaBorg – Perl-Borg

VillaNennig – Nennig

VillaReinheim – Reinheim

VillaVineta – Mehring/Mosel

Mosella – Mosel

Nava – Nahe

Rhenus – Rhein

Saravus – Saar

Der Autor

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Michael Kuhn M.A., Jahrgang 1955, studierte in Aachen Geschichte und Politische Wissenschaften. Im Anschluss war er in unterschiedlichen historischen Projekten involviert und organisierte in eigenen Unternehmen geschichtliche Events. Zurzeit arbeitet er neben seiner Tätigkeit als Autor in der Archöologie.

Das Anliegen, bei seinen Mitmenschen Interesse und Verständnis für die faszinierende Welt der Geschichte zu wecken, durchzieht seine bisherige Vita wie ein roter Faden.

So steht der vorliegende Band am Beginn einer Buchreihe, die den Leser mit Spannung und Information auf eine Zeitreise in die aufregendsten Epochen unserer Vergangenheit mitnimmt.

Zurzeit schreibt Michael Kúhn an der Fortsetzung der abenteurerlichen Lebensgeschichte des römischen Offiziers Marcus Junius Maximus.

Michael Kuhn

Marcus Maximus Alamannicus

Band III

Impressum

Zweite Auflage 2013

Copyright © by Michael Kuhn
Ammianus Verlag Aachen
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, Tonträger jeder Art, fotomechanische Wiedergabe und auszugsweisen Nachdruck sind vorbehalten.Soweit durch Hinweis oder Verlinkung auf andere Websites zusätzliche Informationen zugänglich gemacht werden, erfolgt hiermit der Hinweis darauf, dass keine Inhaltskontrolle stattfindet und jegliche Haftung für den Inhalt dieser Seiten ausgeschlossen ist.

Umschlagsgestaltung und Kartenerstellung: Thomas Kuhn
Zeichnungen: Hannelore Kuhn, Andrea Naumann, Grafik und Illustration, Aachen
Fotos: Michael Kuhn, Archäologiepark Römische Villa Borg
Historisches und archäologisches Lektorat: Ines M. Grohmann, M.A. und Dr. Edith Glansdorp
Lektorat: Helga Seiler, Aachen
E-Book-Gestaltung: Michael Mingers

Ebook-ISBN: 9783945025154
Print-ISBN: 9783981577495

www.ammianus.eu
www.facebook.com/AmmianusVerlag

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich all denen Dank sagen, die am Gelingen des Buches ihren Anteil hatten.

Thomas Kuhn bearbeitete das Fotomaterial, erstellte die Karten und gab dem Cover seine künstlerische Gestalt. Hannolore Kuhn und Andrea Naumann erstellten die Zeichnungen zum Buch.

Helga Seiler, Heike Breimes, Tatjana Lehnen, Sabine und Torsten Goesch, Hannelore Kuhn, Rainer Schulz, Tanja Baumgart, Lynn Stoffels und Ines M. Grohmann wurden nicht müde, durch unermüdliches Lesen des gerade vorliegenden Materials viel zur dramaturgischen Dichte und Spannung der Romanhandlung beizutragen.

Danken möchte ich zum Schluss all denen, die mich wissenschaftlich beraten und mit wertvollem Material zur Provinzialrömischen Geschichte unterstützt haben:

Ines M. Grohmann M.A., Archäologin Tanja Baumgart, Cand. Phil., Archäologie

Dr. Annkathrin Kordel, Projektleiterin „Straße der Römer“, Trier Dr. Edith Glansdorp, Archäologie Büro & Verlag Glansdorp

Dr. Klaus Kell, Römermuseum Homburg Schwarzenacker Dr. Florian Müller, Europ. Kulturpark Reinheim Bliesbrück

Dr. Bettina Birkenhagen, Archäologiepark Römische Villa Borg Louis Karmeyer, „Ricciacum Frénn“, Dalheim, LUX

Philippe Eschenauer, Leader Miseler Land, LUX

Sollte ich jemanden an dieser Stelle nicht bedacht haben, so bitte ich dieses zu entschuldigen.

Widmung

Für

eine große Liebe

und

Tatjana

Dramatis Personae

Marcus Junius Maximus – römischer Tribun und Herr der Villa Vineta

Bissula – eine Alemannin aus dem Taunus

Ulf – ein fränkischer Krieger

Veleda – fränkische Priesterin

Alruna – fränkische Seherin

Frediger – fränkischer Krieger

Flavius Claudius Julianus* Caesar des Westens und späterer Kaiser

Charietto* – Tribun fränkischer Abstammung und Anführer einer Spezialeinheit

Severus* – Magister Equitum, Reitergeneral

Albinus – Magister

Brutus – Tribun und Verschwörer

Germanus – Reiteroffizier alemannischer Abstammung, Bissulas Vetter

Rufus – Soldat mit fränkischen Wurzeln

Sextus Balbus – Centurio aus Divodurum

Gratian – christlicher Priester

Ammianus Marcellinus* – Geschichtsschreiber

Serena – Römerin, Witwe des Silvanus

Clodius – Sohn der Serena, neun Jahre

Makrian* – Alemannischer Teilkönig, Herr über den Dünsberg

Rando* – Alemannischer Häuptling

Chnodomar – Alemannenkönig

Galerius – Verwalter der Villa Vineta, Freund von Marcus

Flavia – junge Alemannin in der Villa Vineta

* Historische Persönlichkeiten

Prolog

Es war ein Winter, der einfach nicht gehen wollte. Doch sobald der Nordwind abflaute und die Sonne einen Weg durch die Wolken fand, ließen ihre Strahlen Schnee und Eis schmelzen. Ein kurzes Aufatmen nur, denn am nächsten Tag kehrten Frost und Schnee zurück. Voreilige Triebe erfroren und die Natur erstarrte wieder im Eis. Selbst die Alten konnten sich nicht erinnern, eine solche Kälte bis weit in den März hinein erlebt zu haben.

Seit zwei Tagen stapfte eine Reitergruppe durch den Schnee. Die Atemluft kondensierte zu Wolken, wenn die Pferde sie durch die Nüstern hinaus stießen. Hatte der Wind die weiße Pracht an vereinzelten Stellen beiseite geweht, hallten die Hufschläge der Tiere auf dem gefrorenen Boden. Neben einem kurzenAufwiehern das einzige Geräusch, das die Stille inmitten der Stämme des Hochwaldes störte.

Eine seltsame Gruppe, die sich ihren Weg durch die winterliche Einöde bahnte. Voran ritt, fest in einen dunklen Mantel aus Bärenfell gehüllt, ein mittelgroßer, kräftiger Mann. Gab die tief herabgezogene Kapuze den Blick auf sein Gesicht frei, flammte darin eine rote Narbe auf, die sich über Stirn und Wange zog.

Auf dem Pferd neben ihm saß ein wahrer Hüne, dessen Füße trotz seines für die germanische Züchtung kräftigen Reittieres fast den Boden berührten. Unter seiner Fellmütze quoll blondes Lockenhaar bis auf die Schultern des dichten Lodenmantels herab.

Den beiden Männern folgten, die Kapuzenumhänge fest um die Körper gewickelt, zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Die eine, in eine silberduchwirkte, dunkelblaue Kostbarkeit gehüllt, die alleine ein Vermögen wert sein musste, saß stolz und gerade im Sattel. Ihre Begleiterin dagegen, deren Wetterschutz einer verfilzten Decke glich, schien Mühe zu haben, sich auf ihrem Pferd zu halten.

Den Schluss bildeten vier weitere Reiter. Gewöhnliche Krieger in Fellumhängen und ein untersetzter, breitschultriger Mann mit verschlagenem Gesicht, der als einziger unter seinem Mantel ein Panzerhemd trug. Die Krieger waren die einzigen, die neben der Spatha ihre Schilde und Lanzen mit sich führten.

„Wie weit ist es noch, Makrian?“, wandte sich der Mann mit der Narbe an den neben ihm reitenden Riesen. Er musste seine Frage wiederholen, weil eine schneidende Böe seine Worte hinwegfegte.

„Noch zwei oder drei Stunden bis zum Dorf der Franken, Ulf. Wir müssen es in weitem Bogen umreiten, ehe wir in den heiligen Hain eindringen, in dem die Priesterin Veleda haust. Der Kundschafter hat alles genau beschrieben.“

„Warum dieser Umweg?“, brüllte Ulf zurück. „Hast du Feinde im Dorf?“

„Es ist besser, nicht gesehen zu werden. Man kennt und fürchtet Makrian im gesamten alemannisch fränkischen Grenzland.“

„Hätte mich auch gewundert, wenn du Freunde bei meinen Landsleuten hast.“ Ein Lächeln umspielte die dünnen Lippen des Franken.

Ulf beugte sich im Sattel nach vorne, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

Fünf Monate, fast ein halbes Jahr, waren vergangen, seit er und seine Begleiterin Serena als Flüchtlinge zu Makrian gekommen waren. Die Erinnerung an die Niederlage gegen die Römer im Kampf um die Colonia lastete schwer auf dem Franken. Immer wieder wälzte er die Geschehnisse im Kopf umher, ohne die Ursachen ergründen zu können. Er hatte alles richtig gemacht. Es war Schicksal gewesen, dass die Götter seinen Feinden den Sieg geschenkt hatten. Am meisten schmerzte es ihn, dass es dieser Mörder Marcus und sein Freund Charietto gewesen waren, die über ihn triumphiert hatten.

„Marcus“. Unwillkürlich ballte Ulf die Faust und schlug seinem Pferd die Hacken in die Flanken, dass es einen Satz nach vorne schoss und aufgeregt tänzelnd ein schrilles Wiehern ausstieß.

Damals, vor der Colonia, schien sich die Waage des Schicksals zu seinen Gunsten geneigt zu haben. Er konnte diesem Mörder mehrfach entkommen, der seinem Vater den Schlangenreif geraubt und seinen Tod verschuldet hatte. Dann war Serena zu ihm gestoßen und mit ihr, der geliebten Frau, schien das Glück zurückgekehrt. Er hatte mit seinen Scharen die Festung Divitia eingeschlossen, in der sich seine persönlichen Feinde befanden. Und dann war ihm der Sieg aus der Hand geschlagen worden. Wäre nicht Charietto, dieser Verräter an seinem Volk, den Römern zu Hilfe geeilt, wären sie alle des Todes gewesen. Warum ließen Tyr und Wodan seinen letzten Sturmangriff scheitern?

Und wie konnten die Götter es zulassen, dass dieser Marcus immer noch im Besitz des Schlangenreifes war? Schlimmer noch, das zweite heilige Symbol, die Gürtelschnalle in Form einer Schlange, war durch die Unwissenheit Serenas ebenfalls in die Hand des Römers gelangt.

Der Bastard Clodius war schuld, den sie Silvanus, dem ehemaligen Statthalter Niedergermaniens, geboren hatte. Als sie die Seiten wechselte und zu ihm kam, hatte sie den Jungen mitsamt der Gürtelschnalle in die Obhut dieses Marcus gegeben. Es hatte ihn rasend gemacht, dass sie ihren Jungen ausgerechnet seinem Todfeind anvertraut hatte. Nicht, dass er jemals etwas für Clodius empfunden hatte, er hatte diese Kröte immer gehasst. Was ihn quälte war der Gedanke, was zwischen diesem Marcus und seiner Geliebten gewesen war. Auf seine Fragen hatte sie ihm bis heute keine befriedigende Antwort geben können.

Es war ihm gleichgültig gewesen, dass Silvanus sein leiblicher Onkel und Clodius somit sein Vetter war. Er hatte Genugtuung verspürt, als er dem Ungeliebten die Frau ausspannte und ihn an seine Feinde verriet, die kurzen Prozess mit ihm machten. Wichtig war, dass der tote Statthalter wie sein Vater ein Schlangenträger war und Clodius ihm eines Tages seine Ansprüche auf die Schmuckstücke streitig machen konnte.

Drei Schlangen waren es, die seine Ahnen einst erhalten hatten: Armreif, Gürtelschnalle und Fibel. Wer sie besaß hatte Anspruch auf den Königstitel aller Franken. So erzählten es die Alten und Alruna, die Seherin aus dem Norden. Zwei Monate war es her, dass sie durch Eis und Schnee in sein alemannisches Exil auf demDünsberg kam und ihm die Bedeutung der Schlangen offenbarte. Er würde König werden und als zweiter Arminius über seine Feinde triumphieren, wenn er die drei Schmuckstücke in seiner Hand vereint hatte.

Ulf drehte sich im Sattel um und blickte auf die hinter ihm reitenden Frauen.

Es versetzte ihm einen Stich als er die Blicke sah, mit denen die in ihren blauen Umhang gehüllte Serena seinen Begleiter Makrian wohlwollend musterte. Es war ihm nicht entgangen, dass der Herrscher des Dünsberges seine Frau mit begehrlichen Blicken verschlang, sobald er sich unbeobachtet fühlte. Aber er war zur Untätigkeit verdammt, solange er auf den Schutz des mächtigen Alemannenfürsten angewiesen war. Ansonsten hätte er ihm längst die Spatha durch den Leib gerammt. Aber wehe, wenn der Alemanne zu weit ging. Ulf war nicht mehr alleine, denn jeden Tag kamen fränkische Krieger zum Dünsberg. Es hatte sich bis in den letzten Winkel der fränkischen Lande herumgesprochen, dass er den Kampf gegen die Römer an der Seite der Alemannen weiterführen würde. Unzufriedene, Abenteurer und Glücksucher hatten ihre Waffen gepackt, Haus und Familie verlassen und sich aufgemacht, unter seinem Waffenheil zu kämpfen.

Sein Blick wanderte weiter zur Seherin Alruna, die ihn mit glühenden Augen fixierte. Er senkte die Lider und blickte zur Seite. Wie immer fühlte er ein Unbehagen in sich hochsteigen, wenn die Augen der finsteren und geheimnisvollen Frau auf ihm ruhten.

Als wäre sie ein Geist, war sie in einer Nacht auf dem Dünsberg erschienen, vor ihn hingetreten und hatte das Knie gebeugt. Vor ihm, dem rechtmäßigen Träger der Schlangen und zukünftigen König aller Franken.

Alruna war es auch, die diesen Ausritt mit aller Vehemenz gefordert hatte.

„Wenn du alles über die Schlangen und ihren jetzigen Träger erfahren willst, müssen wir zu Veleda gehen“, hatte sie ihn bedrängt. „Sie weiß mehr als ich und alle anderen, die mit der anderen Welt sprechen. Sie muss uns weiterhelfen.“

„Was geht bloß in diesem Franken vor?“, murmelte Makrian vor sich hin, der seinen Begleiter die ganze Zeit aus den Augenwinkeln beobachtet hatte.

Sie hatten sich im vergangenen Jahr bei einem Raubzug in den Wäldern des Idar kennen gelernt. Bereitwillig hatte er Ulf dann im Spätherbst Aufenthalt und Schutz garantiert, als dieser mit Serena vor ihm erschienen war.

Bedächtig strich er sich mit der Rechten über seinen Schnauzbart, als er seine Gedanken ordnete. Sein Bruder Hariobaud hatte getobt, als er von Ulfs Asyl erfuhr. Beständig wurde der gemäßigte Führer der Bukinobanten von den Römern gedrängt, den wilden Franken auszuliefern. Auch Bauto, König der Brukterer, hatte unlängst einen Boten mit dem gleichen Begehren zu ihm geschickt.

Ulf und Serena waren politischer Zunder. Solange der Franke am Leben war, würde er nichts unversucht lassen, seine Stammesgenossen zum Kampf gegen Rom aufzuwiegeln. Außerdem hatte er allen guten Sitten und Überlieferungen zum Trotz den Unterhändler und Tribunen Viatorinus köpfen lassen. Die Frau war vor allem dem Kreis um die Magistri Ursicinus und Barbatio ein Dorn im Auge. Niemals würde die Witwe des Silvanus, Statthalter und Usurpator gegen den Imperator Constantius, es aufgeben, das geraubte Erbe ihres Mannes einzufordern. Außerdem war sie eine Überläuferin und mitschuldig am Tod des Viatorinus.

Der Gedanke an die schöne Römerin ließ den Hünen aufseufzen. Sie gefiel ihm und er begehrte sie. Das erste Mal, seit ihm dieser Römer Marcus seine Jugendliebe Bissula ausgespannt hatte, war das Sehnen der Liebe zu ihm zurückgekehrt. Aber er musste sich beherrschen. Eine unbedachte Affäre mit dieser Frau würde alles zerstören. Er spürte, dass er ihr gefiel und nach dem Krieg würde man weitersehen.

Er setzte auf die Vorteile, die Ulf ihm verschaffte. Der Krieg würde weitergehen und im Falle eines Sieges würde er seinem Bruder die Herrschaft entreißen. Ein mächtiger Bundesgenosse konnte ihm daher nur von Nutzen sein. Jeden Tag kamen neue Krieger, die Ulfs Gefolgschaft anwachsen ließen. Mehr als zweihundert zu allem entschlossene Kämpfer hatte der Franke schon unter sich versammelt und ihm geschworen, mit ihm und seinen Männern nach Süden zu ziehen. Dorthin, wo sich im Alemannensaß die Verbände der alemannischen Stämme sammelten, um die Entscheidung gegen die Legionen Julians zu suchen.

Ein leichtes Kribbeln im Nacken erinnerte ihn daran, dass diese unheimliche Seherin Alruna hinter ihm ritt. Er spürte es körperlich, wenn sie ihn mit ihren Glutaugen fixierte. Niemals würde er diese hässliche Hexe auch nur anrühren. Ein Schauer lief ihm beim Gedanken daran über den Rücken. Aber sie war nützlich, hatte sie sich doch in den Kopf gesetzt, in Ulf den Retter aller Franken, einen zweiten Arminius, zu sehen. Ihren Wahn um diese Schlangensymbole teilte er nicht, aber die Franken glaubten daran.

Hoffentlich war dieses Unternehmen in Eis und Schnee bald beendet und sie konnten an ihre warmen Herdfeuer zurückkehren.

Zum wiederholten Mal hatte Serena den Blick Makrians erwidert, als Ulf sich zu ihr umdrehte. Sofort schlug sie die Augen nieder, weil sie seine Eifersucht kannte.

Worauf hatte sie sich bloß eingelassen? War es klug gewesen, zu ihrem alten Liebhaber Ulf zurückzukehren? Und was hatte sie damit erreicht?

Sie war vogelfrei. Die Römer wollten ihren Tod und ihr Erbe würde sie nur im Fall eines germanischen Sieges zurückerhalten. Würde sie das wirklich? Wer weiß, welche Verhältnisse dann herrschten.

An allem trug dieser Marcus die Schuld, der sie damals brutal zurückgewiesen hatte. Hätte es diese Bissula nicht gegeben, wäre sie jetzt die Frau an der Seite des Tribunen. Niemals zuvor war sie von einem Mann so gedemütigt worden.

Ja, sie wollte seinen Tod, aber hatte er sich nicht um ihren Sohn Clodius gekümmert?

„Clodius“. Ein Seufzer entrang sich ihrer Brust, so dass die neben ihr reitende Alruna irritiert herüberschaute.

Sie hatte dieses Kind nie geliebt, das ihr Mann Silvanus ihr mit Gewalt gemacht hatte. Aber sie war seine Mutter. Immer öfter musste sie an ihn denken, was ihrem Gewissen zusetzte. Wo mochte der Junge jetzt sein? Hatte Marcus ihn zu Verwandten nach Lugdnunum gebracht oder hatte er ihn ganz zu sich geholt?

„Lass das, Serena, das führt zu nichts“, schalt sie sich. „Es gibt Wichtigeres“.

Es galt, den Aufenthaltsort der Schlangen in Erfahrung zu bringen, damit Ulf mit ihrer Hilfe zur Macht gelangte. An der Seite eines Königs würde sie bleiben, mochte Makrian ihr noch so schöne Augen machen. Dann würden Ursicinus, Barbatio und die übrigen Verschwörer dafür büßen müssen, ihr Eigentum an sich genommen und ihr nach dem Leben getrachtet zu haben.

„Hoffentlich sind wir bald bei dieser Priesterin“, sprach sie Alruna an, die ihr mit Spott in den Augen zulächelte.

„Ist dir kalt, schöne Römerin?“, schnitten die Worte der Fränkin durch die Winterluft.

„Was geht es dich an?“, fauchte Serena zurück.

„Gebt Ruhe!“, herrschte Ulf, der sich im Sattel umgedreht hatte, die beiden Frauen an. „Es muss ja nicht jeder hören, dass wir zu Veleda wollen“.

„Was für eine dumme und eingebildete Person“, grummelte Alruna vor sich hin.

Ein schöne Gesellschaft, in die sie da hineingeraten war. Makrian, ein ehrgeiziger und eingebildeter Pfau, Serena eine intrigante Schlange, der man das Spielzeug weggenommen hatte und Rando ein brutaler, geistloser Erfüllungsgehilfe und Schlächter. Und Ulf. Allein dieser war von den Schicksalsgöttern ausersehen, Großes zu vollbringen.

Sie wischte sich mit der Rechten eine zottige Strähne aus der Stirn und schob sie unter die Kapuze zurück. Sie war überzeugt, dass alle an dem Unternehmen Beteiligten übereinander herfallen würden, sobald die Klammer der gemeinsamen Interessen sich löste.

Drei Monate waren vergangen, seit sie im Traum diese Offenbarung erhalten hatte. Hel, der sie diente, war ihr im Traum mit drei Schlangen erschienen. Eine wand sich um den Hals, die andere um die Hüfte und die letzte um den Arm.

„Suche nach dem Mann mit der Narbe“, hatte die Göttin gesprochen. „Es ist der, den König Bauto und die Römer verflucht haben. Ihm kann gelingen, was bis heute keiner fertig brachte. Er wird die Stämme der Franken in seiner Hand vereinen, wenn es ihm gelingt, die Schlangen zu gewinnen. Gehe zu ihm, aber hüte dich vor der schwarzen Königin und ihrem Kind. Töte sie, wenn sie deinen und den Weg des Auserwählten kreuzen.“

Also hatte sie ihr Bündel gepackt, ihre bescheidene Hütte verbrannt und war lange Wochen durch Schnee und Eis in das Land der Alemannen gezogen. Als sie Ulf und auch Serena gegenüberstand, wusste sie augenblicklich, dass er der Erwählte war.

Seit jenem Tag grübelte Alruna, ob Serena die schwarze Königin sei. Sie fühlte es, war sich aber nicht sicher. Und von einem Kind hatte sie noch nichts gesehen. Sie würde die Römerin im Auge behalten und wehe ihr, wenn sie etwas tat, was sich gegen Ulf richtete.

Bald nach ihrer Ankunft auf dem Dünsberg war ihr die Göttin ein weiteres Mal erschienen. Hel ließ sie das Angesicht einer Frau sehen, die im Wald auf einem Hochstand lebt. Sofort war ihr bewusst, wen die Göttin meinte. Man hatte ihr von einer Seherin namens Veleda berichtet, die an den Ufern der Logana lebte, zwei Tagesritte vom Dünsberg entfernt.

Immer wieder hatte sie Ulf und Makrian gedrängt, bis der Reiterzug sich vor zwei Tagen endlich aufgemacht hatte, dem Willen der Göttin zu genügen.

„Aus dem Weg, alte Krähe!“, erhielt Alruna einen Stoß in die Seite und konnte sich gerade noch im Sattel halten. Es war Rando, der rücksichtslos an ihr vorbeipreschte und zu Ulf und Makrian an die Spitze aufschloss.

„Was gibt es?“, wandte sich Makrian, die Verwünschungen der Priesterin ignorierend, an seinen Untergebenen.

„Seht ihr dort die Rauchfahnen über den Bäumen?“, wies die Hand Randos auf den Wald vor ihnen. „Dort befindet sich das Dorf der Franken. Es ist besser, wenn wir jetzt den Weg verlassen und uns rechts halten, bis wir zum Hain der Priesterin gelangen. Der Kundschafter meint, dass wir so ungesehen ans Ziel gelangen.“

Ohne ein Wort zu verlieren, lenkte der Alemanne seinen Rappen vom Saumpfad auf die verschneite Lichtung, hinter der die schwarzen Wipfel in das Grau des Winterhimmels ragten. Eine Rotte Raben stieg krächzend auf, als sie sich dem Waldrand näherten.

Sie hatten den kleinen Jungen nicht bemerkt, der sich im Gebüsch neben dem Saumpfad verborgen hielt und ein Zicklein an sich drückte. Am Mittag hatte der Knabe bemerkt, dass die Stalltür einen Spalt offen stand und eines der Jungtiere fehlte. Er war den im Schnee gut sichtbaren Spuren gefolgt, bis er den Ausreißer weit außerhalb des Dorfes eingefangen hatte. Wodan sei Dank war er schneller als Fuchs oder Wolf gewesen. Auf dem Rückweg bemerkte er die ihm fremden Reiter und versteckte sich unter einem schneebedeckten Haselstrauch. Er wartete, bis die Fremden den Waldsaum jenseits der Lichtung erreicht hatten. Dann sprang er auf und rannte, das Zicklein im Arm, zum Dorf zurück. Er musste zu Hatto, dem Vorsteher des Dorfes, und ihm melden, dass bewaffnete Reiter in den heiligen Hain eingedrungen waren.

Den ganzen Morgen hatte die Seherin Veleda über den Sinn des Traumes gegrübelt, der sie in der Nacht heimgesucht hatte.

Eine den Oberkörper bedrohlich aufgerichtete Schlange war ihr erschienen, die sie aus glühenden Augen angestarrt hatte. Unschlüssig wiegte das Tier den Kopf, als ob es nicht wüsste, ob es zubeißen sollte. Dann öffnete die Schlange das Maul und zeigte bluttriefende Giftzähne.

Schweißgebadet war die Seherin erwacht und es hatte lange gedauert, ehe sie in den Schlaf zurückfand.

Selbst die mit magischen Zeichen versehenen Stäbe aus Buchenholz, die sie mehrmals auf ein Wolfsfell warf, gaben ihr keine Antwort. Natürlich dachte sie an den Römer Marcus, der im vergangenen Sommer mit seiner Gefährtin Bissula wegen der Schlangen zu ihr gekommen war. Drohte ihnen Gefahr? Nein, die Warnung war an sie gerichtet.

Endlich fasste sie den Entschluss, sich in das nahe Dorf zu begeben. Dort, unter Menschen, würde sie sicher sein. Hastig packte sie ihre wichtigsten Utensilien in ihre Umhangtasche aus gegerbtem Hirschleder, als sie plötzlich in ihrem Tun hochschreckte.

Es waren das Krächzen der Raben und kurz darauf das Stampfen von Pferdehufen, die ihr sagten, dass es zu spät war, und dass etwas Schreckliches geschehen würde.

Veleda setzte ihre Tasche ab und redete beruhigend auf sich ein, um die aufsteigende Angst niederzuhalten. Niemand würde ihr helfen, alleine musste sie sich der Gefahr stellen. Ihre Rechte krallte sich in das den Eingang verhüllende Fell und sie schickte einen letzten Hilferuf an Nerthus. Dann schlug sie den Wetterschutz zurück und sah die acht Reiter, die im Halbkreis ihren hölzernen Wohnturm umstanden.

„Steig herab“, schrillte die Stimme der Frau zu ihr herauf, die bis an die hochführende Leiter herangeritten war.

„Wer bist du und was willst du von mir?“, rief Veleda der Frau mit fester Stimme zu und griff nach ihrem Wollumhang, der an einem Holzdübel neben dem Eingang hing.

Die Frau auf dem Pferd warf die Kapuze zurück und entblößte die wirren klebrigen Strähnen ihres aschblonden Haupthaares, durch das sich die ersten grauen Strähnen zogen. Wie im Fieber glänzten die schwarzen Augen aus tief verschatteten Höhlen. Scharfe Falten umgaben Kinn und Mund des totenbleichen Antlitzes. Zur Seite gebogen und wie der Schnabel eines Raubvogels geformt, thronte die Nase über einem beinahe lippenlosen Mund, der beim Sprechen schwärzlich verfärbten Zähne offenbarte. Als hätten die Götter sie noch nicht genug gestraft, entstellte ein daumennagelgroßes Mal ihre rechte Wange, aus der ein dichter Haarflaum spross. Der hochgewachsene, ausgemergelte Körper mit den dürren Brüsten war unter dem verfilzten Umhang nur zu erahnen.

Veleda nahm wahr, wie sich einer der Reiter, ein gut aussehender Hüne, mit Grausen vom Anblick der Frau abwandte.

„Kommst du freiwillig oder müssen wir dich herunterholen“, drohte einer der Reiter, dessen Gesicht eine im Zorn glühende, rote Narbe entstellte.

Plötzlich wusste Veleda, wer sie heimgesucht hatte. Der Mann mit der Narbe musste jener Ulf sein, von dem ihr der Römer berichtet hatte. Jetzt wusste sie auch das Traumgesicht zu deuten. Ulf war gekommen, weil er nach den Schlangensymbolen suchte. Und diese hässliche Frau, wohl eine Seherin wie sie selbst, hatte ihn hergebracht. Sie machte sich keine Illusionen, dass die Anwesenheit von Frauen ihre Lage verbessern würde. Sie wusste, dass ihr Leben in größter Gefahr war.

Trotzig und stolz unterdrückte sie das Zittern in den Beinen und kletterte scheinbar unbeteiligt die Leitersprossen hinab.

„Ich bin Alruna, Priesterin aus dem Norden.“ Umständlich, als ob sie Schmerzen hätte, rutschte die hagere Frau aus ihrem hölzernen Sattel.

„Wir sind gekommen, um dich nach den Schlangen zu….“

Weiter kam sie nicht, denn sie wurde von Ulf beiseite geschoben.

Langsam zog der Franke seine Spatha und setzte die Klingenspitze direkt auf Veledas Herz, das voller Angst raste.

Nach Hilfe heischend blickte sie in die abweisenden Augen Serenas und gewahrte das lüsterne Aufflackern im Blick Randos. Von diesem Vieh und der schönen, dunkelhaarigen Römerin war keine Hilfe zu erwarten.

„Bist du von Sinnen, Ulf“. Die Waffe des Franken klirrte zu Boden, als Makrian sie mit einem wuchtigen Hieb nach unten schlug. „Es bringt Unheil, sich an einer den Göttern Geweihten zu vergreifen.“

Mit offenem Mund hatteAlruna dem Vorfall tatenlos zugesehen, während Serena beinahe belustigt die beiden Kontrahenten

musterte. Rando verzog enttäuscht das Gesicht. Am liebsten hätte er die schöne Seherin mit dem jugendlichen Körper auf der Stelle geschändet. Sie aber zuckend in ihrem Blut zu sehen, hätte ihm auch gefallen.

Voll unterdrückter Wut hob Ulf das Kinn und starrte dem Alemannen in die Augen. Dann hatte er die Gewalt über sich zurückgewonnen, bückte sich nach seinem Schwert und schob es zurück in die Scheide.

„Ich will nur eines von dir wissen“, wandte sich der Franke an die noch schreckensstarre Veleda.

„Ist es wahr, dass der, der die drei Schlangen besitzt, König der Franken wird?“

„So ist es“, antwortete Veleda mit fester Stimme. Das Eingreifen Makrians gab ihr Kraft und Selbstvertrauen zurück.

„Wo ist das dritte Symbol? Wer hat die Fibel mit dem Abbild der Schlange?“

„Du wolltest nur eine Antwort von mir“, entgegnete Veleda schlagfertig. „Gib dich damit zufrieden.“

Ohne von Makrian gehindert zu werden, holte Ulf mit der Rechten aus und schlug der Frau mit dem Handrücken ins Gesicht.

Veleda taumelte und das Blut schoss ihr aus Mund und Nase.

„Wer hat die Fibel?“, brüllte der Franke auf.

Wie eine Woge kamen Wut und Zorn, aber auch Stolz. Jede Vorsicht ignorierend ließ sie den Franken ihre ganze Verachtung spüren.

„Du wirst nie König werden. Das prophezeit dir Veleda bei Tyr, Nerthus und Wodan. Es gibt einen Würdigeren. Ihr tragt das gleiche Blut in euch, weil ihr einen gemeinsamen Vorfahren habt, aber ihn hat das Schicksal auserkoren und nicht dich. Verkrieche dich in irgendeinen dunklen Winkel und versuche nicht, dem Schicksal in den Arm zu fallen.“

Völlig von Sinnen streckte der Franke die Seherin mit einem Tritt gegen den Unterleib nieder.

„Nein!“ Es war Serena, der dieser Ausruf des Mitleids entglitten war.

„Ist es dieser verfluchte Römer, der meinen Vater tötete und dem Sterbenden den Schlangenreif vom Arm zog?“, heulte der Franke auf. Er packte Veleda bei den Haaren und riss ihren Kopf nach oben.

„Makrian, tu doch etwas. Er bringt sie um“, schrie die Römerin den Alemannen an.

„Als wir kämpften“, raste Ulf weiter, „winselte dieser Marcus um Gnade und faselte von einem gemeinsamen Vorfahren. Ist das so?“

Schon erwartete Veleda, ihr Genick brechen zu hören, als Makrian den rasenden Ulf zurückriss.

Irre vor Schmerz und Wut, eine Hand gegen den Unterleib gepresst, kam Veleda auf die Knie und spuckte einen Schwall Blut in den zertrampelten Schnee.

„Ich verfluche dich“, schrie sie Ulf an, wobei sie den Zeigefinger der Rechten wie bei einem Schwur in die Höhe reckte. „Mein Blut wird über dich und alle die kommen, die zu dir stehen. Niemals, hörst du, niemals wirst du König der Franken werden!“

Es knackte, als würde ein dürrer Zweig brechen, als sich Ulf mit unmenschlicher Kraft der Umklammerung Makrians entwand und mit seinen schweren Stiefeln auf die sich in Schmerzen windende Seherin eintrat.

„Veleda, Veleda, bist du da?“, erklangen Stimmen aus Richtung des Dorfes, die rasch näher kamen.

Ulf ließ von der reglosen Priesterin ab und schwang sich in den Sattel.

„Weg hier“, brüllte er die umstehenden Männer und Frauen an. „Mehr bringen wir aus der Hexe sowieso nicht heraus. Mag sie in der Unterwelt verrotten.“

Als Hatto und seine Männer die reglos in ihrem Blut liegende Veleda erreichten, waren die Täter verschwunden und der einsetzende Schneefall verwischte alle Spuren.

Drei Monate gingen ins Land, bis Veledas gebrochene Rippen verheilt waren und sie soweit zu Kräften gekommen war, dass sie Gundas Hütte verlassen konnte. Kinder würde sie keine mehr bekommen, dafür hatte Ulfs Tritt in den Unterleib gesorgt.

Die heilkundige Frau, die im vergangenen Sommer Bissulas Verletzungen geheilt hatte, war Tag und Nacht nicht von der Seite der Seherin gewichen. Lange hatten die Schicksalsgöttinnen gezögert, die auf den Tod danieder Liegende, ins Leben zurückzulassen. Schließlich senkte sich die Waagschale doch dem Leben zu, worauf es Veleda von Tag zu Tag besser ging.

Seit sie ins Leben zurückgekehrt war, bereute Veleda es zutiefst, ihrer Wut und Empörung nachgegeben zu haben.

Es wäre besser gewesen, Ulf irgendeine Geschichte zum Besten gegeben zu haben, die ihn zufrieden gestellt hätte. Stattdessen hatte sie ihm alles offenbart, was er wissen musste, um seine nächsten Schritte zu planen. Er würde alles unternehmen, sich in den Besitz der Schlangen zu bringen. Marcus und Bissula waren in höchster Gefahr. Wenn der Franke nicht schon zur Treveris aufgebrochen war, würde er dies in den nächsten Tagen tun. Sie musste alles daransetzen, den Römer zu warnen.

Wenige Tage später packte Veleda ihre hirschlederne Umhangtasche, schwang sich einen Mantel über die Schulter und machte sich auf den weiten Weg an die Mosella.