Mit dem Rennrad ab Erlangen durch Steigerwald, die Fränkische Schweiz und Mittelfranken

Ein Radführer – nicht nur für Rennradler – mit Einkehrtipps und dem ein oder anderen Seitenblick nach rechts und links

Die zweite Seite oder „Vorvorwort“

Dieses Buch ist eine Kombination aus Radtourenbeschreibungen und Kellerführer, es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und die Kartenausschnitte dienen nur zur groben Orientierung. Auf elektronische (GPS-) Daten wurde bewußt verzichtet, die werden evtl. in einer späteren Auflage mit aufgenommen.

Vorwort.

Ich fahre seit über 20 Jahren ab Erlangen längere Radtouren, davon fast 13 Jahre mit dem Rennrad. In dieser Zeit habe ich alleine viele Strecken ausprobiert und bin diese dann auch mit anderen Radlern zusammen gefahren. Seit 2006 gibt es eine „Außenradgruppe“ vom Sportland Erlangen und diese Radgruppe hat mich insbesondere zu diesem Buch inspiriert und angestiftet („Du kennst immer so schöne Strecken, schreib die doch mal auf.“) Nun ja, das habe ich dann getan und hoffe, alle die gerne durch Mittel- und Oberfranken, die fränkische Schweiz und den Steigerwald radeln – auch mit dem Trekkingbike - finden hier die ein oder andere Tour und natürlich auch eine schöne Einkehrmöglichkeit. Denn neben der sportlichen Note der Touren ist die Einkehrpause mindestens genauso wichtig, damit das genießerische Element nicht zu kurz kommt, angefangen vom schönen Ausblick bis zur leckeren Brotzeit oder dem Radler/Bier auf einem der schönen fränkischen Keller bzw. Biergärten.

Die Länge der Touren variiert zwischen 60 und 140km, also von der lockeren „Feierabendrunde“ bis zur schweren Tagestour. Bei den längeren Touren ist, wenn möglich, noch die „Schlechtwettervariante“ Bahnrückfahrt („Bahn ab…..“) angegeben. Die Startpunkte sind je nach Himmelsrichtung entweder am „langen Johann“/Möhrendorfer Weg (nach Nordwesten/Westen), am Freibad West (nach Westen/Südwesten), an der Südkreuzung (nach Südosten), an der Ampel in Spardorf (nach Osten) oder der Essenbacher Brücke (nach Nordosten/Norden).

Die Einschätzung der Schwierigkeit von leicht bis sehr schwer (1 Ritzel - 5 Ritzel) ist eine rein subjektive, man kann sich aber grob danach richten. Die teilweise empfohlenen Übersetzungen sind ebenfalls meine persönliche Einschätzung, denn natürlich kann man mit Kompaktkurbelübersetzung jede Tour fahren und wenn man trainierte Beine hat, ist das auch mit einer 39-23er Übersetzung möglich.

Die Kartenausschnitte stimmen nicht immer genau mit der Beschreibung überein, da einige Wege/Sträßchen nicht im Routenplaner enthalten sind. Der Zustand der Straßen ist aber immer „Rennradtauglich“, bis auf 2 besonders erwähnte Schotterpassagen (Pettstädter Fähre und Schwarzer Keller). Und ich habe versucht, möglichst wenig befahrene Straßen/Wege für die Touren auszuwählen.

Jetzt aber viel Spaß beim Lesen, nachradeln oder beidem wünscht

Andreas Köhler.

Inhaltsverzeichnis

1.Aischtalkarpfentour (ca. 70km/450hm)

2.Walberla und Feuerstein (Bahn ab Eggolsheim; ca. 90km/800hm)

3.Naifermühlen- und Wiesenttaltour (Bahn ab Ebermannstadt; ca. 140km/1300hm)

4.Zur Pettstädter Fähre (ca. 95km/600hm)

5.Bergig nach Hohenschwärz und zum Schwarzen Keller (Bahn ab Eggolsheim; ca. 105km/1000hm)

6.Andersrum ins Aischtal (ca. 75km/500hm)

7.Die lange Spalter Hopfentour (Bahn ab Georgensgmünd, ca. 135km/1200hm)

8.Huppendorfer Varianten (Bahn ab Bamberg; Var 1ca. 110km/900hm, Var 2 ca. 120km/1100hm)

9.Die östliche Panoramatour (ca. 80km/650hm)

10.„15-14-13“-Tour (ca. 80km/1100hm)

11.Die Rüsselbach- Hersbrucktour (Bahn ab Hersbruck; ca. 110km/1100hm)

12.Frankfurt ist nicht nur am Main (ca. 110km/800hm)

13.Westwärts ins Ebrachtal (ca. 90km/600hm)

14.Enzenreuth und Gräfenbergtour (ca. 95km/1100hm)

15.Durchs Zenntal und ins Karpfenweihergebiet (ca. 110km/700hm)

16.Zu den Kellern im östlichen Aischtal (ca. 70km/400hm)

17.Ampferbacher Maibocktour (ca. 110km/850hm)

18.Bamberger Spezial (Bahn ab Bamberg; ca. 115km/750hm)

19.Meisterlich nach Unterzaunsbach (ca. 90km/1200hm)

20.Die Königsetappe (Bahn ab Ebermannstadt, ca. 140km/1700hm)

2 Zusatztouren „kurz und flach“ für den Feierabend

21.Rund um Herzogenaurach

22.Durch Knoblauchsland und Fürther Hinterland

Tourenkategorien: (1-5 Ritzel)

 leicht und relativ flach (bis 75km/400hm)

 leicht, etwas länger und hügelig (bis 90km/700hm)

 schwierig, etwas länger und bergig (bis 100km/1000hm)

 schwer, lang und bergig (bis 140km/ über 1000hm)

 sehr schwer, lang und bergig (bis 140km/1700hm)

1. Aischtalkarpfentour

Ausgangspunkt der Tour ist der Möhrendorfer Weg neben dem „Langen Johann“ in Erlangen. Von dort fahren wir auf der alten autofreien Kreisstraße nach Möhrendorf und biegen nach den ersten Häusern auf der linken Seite links in die Frankenstraße ab, fahren durch ein Wohngebiet bis zur Hauptstraße nach Dechsendorf. Erneut links überqueren wir den Main-Donau-Kanal, fahren am folgenden Kreisverkehr geradeaus nach Dechsendorf, ein kleines Stück am dortigen Weiher entlang und weiter auf der Naturbadstraße bis an deren Ende. Hier geht es rechts weiter und der Straße folgend links bis zur Röttenbacher Straße. Diese fahren wir, leicht ansteigend und durch den Kreisverkehr am Ortsende weiter bis wir links nach Röhrach abbiegen. Nach kurviger Ortsdurchfahrt und zwischen ein paar Karpfenteichen hindurch überqueren wir die A3 und kommen nach Hannberg. Gleich nach dem Ortsschild halten wir uns rechts und fahren am Ortsrand bis zur nächsten Kreuzung, an der wir rechts auf den Radweg nach Niederlindach abbiegen. Hier geht es kurz vor dem Ortsausgang links ab Richtung Dannberg und nach ca. 500m rechts weiter nach Hesselberg. Wir fahren gerade durch den Ort und dann auf kleinen Wirtschaftswegen direkt zwischen Karpfenweihern und einem Vogel schutzgebiet hindurch, wo im Frühjahr während der Brutzeit manchmal ein fast ohrenbetäubender Lärm herrscht. Mohrhof lassen wir links liegen, kommen nach Poppenwind und biegen wiederum links nach Krausenbechhofen ab. Über eine Anhöhe kommen wir in den Ort und nach der anschließenden Abfahrt erreichen wir Gremsdorf. Links ab fahren wir ein kleines Stück auf bzw. neben der Bundesstraße 470 und dann rechts auf dem Aischtalradweg durch den Aischgrund nach Höchstadt/Aisch. Am Ende des Radwegs biegen wir links ab, fahren bis zum Kreisverkehr und dann rechts erneut ein kleines Stück auf der B470 bis wir links auf kleine Kreisstraßen entlang der Aisch über Greiendorf und Sterpersdorf nach Voggendorf kommen. Man hat hier nach rechts einen wunderbaren Blick ins Aischtal und auf den dahinter liegenden Steigerwald und der Bierkeller der Brauerei Prechtel in Voggendorf liegt gleich links am Ortseingang - ein lohnendes Einkehrziel. Gute Brotzeiten, fränkisches Bier und eine tolle Aussicht auf die Karpfenweiher und Felder oberhalb des Aischtales.

Durch diese führt uns dann auch der Rückweg auf geteerten Wirtschaftswegen bzw. Kreisstraßen praktisch ohne Autoverkehr. Vom Keller aus geht es links leicht bergan über Gottesgab nach Peppenhöchstädt, hier links weiter nach Rohensaas und Ailersbach, immer leicht wellig bis zum Abzweig nach Boxbrunn. Den Ort lassen wir jedoch links liegen, fahren durch ein kleines Waldstück bis auf die Anhöhe und dann links ab nach Mechelwind.

(Karpfenweiher bei Kairlindach)
(Karpfenweiher bei Kairlindach)

Ab hier geht’s etwas flotter abwärts durch Mechelwind bis nach Kairlindach. In weitem Bogen erreichen wir Neuenbürg und danach Großenseebach. Hier fahren wir am Orteingang links auf dem Radweg weiter und kommen erneut nach Hannberg, fahren aber jetzt nach rechts in den Ort auf eine Kuppe hinauf. Wir biegen links ab und kurz vor dem Parkplatz nach ca. 100m beginnt rechts der Radweg nach Hessdorf. Diesem folgen wir bis in die Ortsmitte und biegen dann rechts ab nach Untermembach und Beutelsdorf. Außer durch Untermembach fahren wir die ganze Strecke auf neuen breiten Radwegen und auf dem Teilstück nach Beutelsdorf ist noch ein kleiner Hügel zu bewältigen. Am Kreisverkehr biegen wir links ab und lassen es locker über Haundorf und Häusling bis nach Büchenbach ausrollen. Hier überqueren wir wieder den Kanal, fahren hinunter bis zur Kreuzung an der Neumühle und dann links auf dem Radweg bzw. der Möhrendorferstr. zurück zum Ausgangspunkt der Tour am „Langen Johann“.

Erlangen-Möhrendorf(1)-Dechsendorf(2)-Röhrach(3)-Hannberg(4)-Niederlindach(5)-Hesselberg(6)-Mohrhof(7)-Poppenwind(8)-Krausenbechhofen(9)-Gremsdorf(10)-Höchstadt(11)-Sterpersdorf(12)-Voggendorf(13)-Gottesgab(14)-Rohensaas(15)-Boxbrunn(16)-Mechelwind(17)-Kairlindach(18)-Großenseebach(19)-Hessdorf(20)-Untermembach(21)-Beutelsdorf(22)-Häusling(23)-Büchenbach(24)-Erlangen
Erlangen-Möhrendorf(1)-Dechsendorf(2)-Röhrach(3)-Hannberg(4)-Niederlindach(5)-Hesselberg(6)-Mohrhof(7)-Poppenwind(8)-Krausenbechhofen(9)-Gremsdorf(10)-Höchstadt(11)-Sterpersdorf(12)-Voggendorf(13)-Gottesgab(14)-Rohensaas(15)-Boxbrunn(16)-Mechelwind(17)-Kairlindach(18)-Großenseebach(19)-Hessdorf(20)-Untermembach(21)-Beutelsdorf(22)-Häusling(23)-Büchenbach(24)-Erlangen

2. Walberla und Feuerstein

Startpunkt der Tour ist die Ampel in Spardorf/Buckenhof. Ab hier fahren wir nach Uttenreuth, wo wir links nach Marloffstein abbiegen und einen ersten Anstieg hinauf fahren. Nach ca. 2km sanfter Bergauffahrt erreichen wir Marloffstein, in der Ortsmitte biegen wir rechts ab Richtung Effeltrich und erklimmen den „Paß Marloffstein“ mit 390m Höhe. Von hier hat man eine tolle Aussicht in die Fränkische Schweiz und auf das nächste Ziel, den „Berg der Franken – das Walberla“. Als nächstes kommt eine rasante Abfahrt über Adlitz hinunter nach Langensendelbach, einige enge Kurven und mehr als 10% Gefälle sind recht tückisch – es heißt aufpassen und bremsbereit sein. In Langensendelbach fahren wir rechts aus dem Ort hinaus und wellig durch Felder und Wiesen geht’s nach Effeltrich, das vor allem durch seine 1000-jährige Linde bekannt ist, an der unser Weg direkt vorbei führt. Wir biegen an der Linde rechts ab und nach dem Verlassen des Ortes folgt ein längerer sanfter Anstieg nach Gaiganz. Nach einer kurzen Abfahrt in den Ort hinein biegen wir rechts ab, es geht einen kurzen steilen Stich hinauf in ein Obstanbaugebiet und weiter leicht aufwärts nach Ermreus, durch den kleinen Ort und steil hinunter in eine Senke und den Gegenanstieg hinauf nach Kunreuth. An dessen Ende biegen wir links in den Ort ab, fahren bis in die Ortsmitte und halten uns dann rechts Richtung Mittelehrenbach! Zuerst geht es einen etwas steileren Berg hinauf durch weitere Kirsch- und Obstplantagen. Auf der Höhe hat man erneut eine tolle Aussicht aufs Walberla, das Windrad von Kasberg und die Hügel, Wälder und Obstplantagen der fränkischen Schweiz. In Mittelehrenbach fahren wir links in Richtung Dietzhof direkt auf das Walberla zu. Wir biegen aber vorher rechts ab nach Dietzhof und dann links nach Leutenbach und fahren das Leutenbachtal hinunter. Es liegt genau zwischen den bewaldeten Osthängen des Walberlas links und den Ausläufern des Naturparks Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst auf der rechten Seite – eine meiner Lieblingsstrecken, nicht nur wegen der Aussicht, sondern auch wegen der Streckenbeschaffenheit – es geht leicht bergab und man kann das Rad richtig gut „laufen lassen“.