Peter Neuber (Hg.), Meldörp-Bȫker 5.1
Heinrich Johannes Dehning
Junge Schōōlmeisterjohren in Dithmarschen vör 1900
Meldörp-Böker
= Platt-Klassiker für Dithmarschen
(+ Kompetenztraining in Dithmarscher Platt)
Liebe ältere und jüngere und neuere Dithmarscher, liebe Urlauber in Dithmarschen, liebe Deutschlehrer|innen und Schüler|innen der Sekundarstufen, liebe Deutschlehrer- und Germanistikstudenten aus Dithmarschen, liebe Freunde des Plattdeutschen überall, die ›Meldorf-Bücher‹ enthalten Dithmarscher Platt, die alte Dithmarscher Sprache, aber verständlich und in geeigneter ›SASS-ergänzender Schreibweise‹, un dōrmit luut leesbor un vörleesbor!
Ortsnamen in der Titelkarte
in SASS-ergänzender Schreibweise: Âlversdörp, Friechskōōg, Hėnnsteed, Mârn, Nōōrhasteed, Wȫhren
›Klappentext 1‹
Peter Neuber, Burgstr. 18, 25704 Meldorf
fon: +49 (0) 179 680 45 39
email: PeNeuberWoehrden@aol.com
www.wöhrnerwöör.de (download für das Wörterbuch ›Wȫhrner Wȫȫr‹)
(Textbȫker tō de ›Wȫhrner Wȫȫr‹)
Bislang waren folgende Titel aus dem Internet kostenfrei, als ›Frie’ Woor‹, herunterladbar, jeweils in zweiter, geänderter Ausführung, 2015-11-15:
Nr. 1: |
Verscheden Schrieverslüüd |
Nr. 2.1: |
Klaus Groth, Quickborn 1 |
Nr. 3.1: |
Johann Hinrich Fehrs, Op Holsten-Eer |
Gedruckt sind bislang erschienen, jeweils in zweiter, geänderter Auflage, 2015-11-15:
Nr. 3.2: |
ISBN 978-3-9817316-6-8 |
Johann Hinrich Fehrs, Allerhand Slag Lüüd |
Nr. 4.2: |
ISBN 978-3-9817316-7-5 |
Theodor Piening, De Reis no’n Hamborger Doom |
Nr. 5.1: |
ISBN 978-3-9817316-8-2 |
Heinrich Johannes Dehning, Junge Schoolmeisterjohren in Dithmarschen vör 1900 |
Nr. 8.2: |
ISBN 978-3-9817316-9-9 |
Georg Droste, Odde Alldag un sien Jungstöög |
2018 erschienen bzw. erscheinen bei Tredition in jeweils 3. Auflage als Paperback und Hardcover und eBook:
Nr. 3.2: Johann Hinrich Fehrs, Allerhand Slag Lüüd
Paperback: 978-3-7469-6766-0 – Hardcover: 978-3-7469-6767-7 –eBook: 978-3-7469-6768-4
Nr. 4.2: Theodor Piening, De Reis no’n Hamborger Doom
Paperback: 978-3-7469-6812-4 – Hardcover: 978-3-7469-6813-1 –eBook: 978-3-7469-6814-8
Nr. 5.1: Heinrich Johannes Dehning, Junge Schoolmeisterjohren in Dithmarschen vör 1900
Paperback: 978-3-7469-3473-0 – Hardcover: 978-3-7469-3474-7 –eBook: 978-3-7469-3475-4
Nr. 8.2: Georg Droste, Odde Alldag un sien Jungstöög
Paperback: 978-3-7469-0882-3 – Hardcover: 978-3-7469-0883-0 –eBook: 978-3-7469-0884-7
Die Reihe wird bei Tredition fortgesetzt.
Meldörp-Bȫker
Nr. 5.1 (3. Oploog 2018)
Heinrich Johannes Dehning
Junge Schōōlmeisterjohren in Dithmarschen vör 1900
Jungsjohren bi Glückstadt
Seminoor in Eckernfȫȫr
Jungen Lēhrer 1870-1888
in Ȫȫsterrood, Wrōhm un Elpersbüttel
Die zugrundeliegenden Originaltexte finden sich in den beiden Werken:
H. J. Dehning, En Schoolmeisterjugend voer 50 Jaar, RD 1925 (DeH1)
H. J. Dehning, Ut School un Minschenläwen, Rendsburg 1928 (DeH2)
Es handelt sich hier um ein
Niederdeutsches Textbuch
zum Wörterbuch ›Wȫhrner Wȫȫr‹
in
SASS-ergänzender Schreibweise
Dat hēēt: in SASS-Schrievwies mit Opsetters; vör âllen wârrt de Diphthongen kėnntli mookt – un dat is vun Vördēēl in hēēl Slēēswig-Holstēēn!
Datt ēēn würkli luut lesen + vörlesen kann!
Stand: 2018
Ditschi-Platt,
tru di wat!
Peter Neuber (Hg.), Meldörp-Bȫker 5.1
Heinrich Johannes Dehning
Junge Schōōlmeisterjohren in Dithmarschen vör 1900
Copyright © 2018 by Peter Neuber, D25704 Meldorf
Gestaltung des Buchtitels: Manfred Schlüter, D25764 Hillgroven
Digitale Einband-Umsetzung: DruckZentrum-Westkueste, D25746 Lohe-Rickelshof
3. Auflage 2018
Verlag und Druck: tredition GmbH
Paperback: ISBN 978-3-7469-3473-0
Hardcover: ISBN 3978-3-7469-3474-7
eBook: ISBN 978-3-7469-3475-4
Schwarzweiß-Kurzfassung der Aussprachehilfen für Dithmarschen!
Mit farblicher Unterstützung finden Sie die Tabelle auf der Buch-Rückseite!
—— Aussprache-Steckbrief für Dithmarschen ——
Sprich ō als [ou] (though), ē als [ei] (day), ȫ als [oi] (boy, moin, Heu, Häuser)!
Sprich â vor l+Konsonant & vor r+Konsonant als lang-a, [a:] (engl. half [ha: f], dark [da: k])!
Sprich ė als kurz-i (hin, Strich, Wirt); ġ|ġt als hart-g (Bug); ḃt als hart-b (lieb)!
Sprich -ḃen (ölḃen, sülḃen) (Sass: -ven) als -ben, -b’n bis hin zu –m [ölm, sülm]!
Sprich das r nach langem Vokal als nachklingendes a: [oua, eia, oia, …]:
Mōōr, Ēēr, Wȫȫr, Fȫhr, Hoor, möör, Buur: ›Moua, Äia, Woia, Foia, Hooa, mööa, Buua‹!
Sprich sp, st wie ›spitzen Stēēn‹, sprich aber schr mit hochdeutsch-breiter Zunge!
Sprich das s in sl, sm, sn, sw möglichst als scharfes s oder als Zungenspitzen-sch!
Sprich j wie Journalist (jo, jüm, Jung); ä, ää, äh wie e, ee, eh (Jäger, nä, däägli, Fähr)!
Bezüglich M3, M4a-d siehe unter Kennmarken M3, M4!
Bezüglich X01, X09, X11 … siehe unter Regionale Besonderheiten!
Bezüglich * siehe Grabbelkiste, Worterklärungen!
Dies alles und weiteres finde vorn im Inhaltsverzeichnis!
Könner können
unter den Zusatzzeichen und über die Hilfen hinweglesen!
Weniger Versierte
folgen den hilfreichen Hinweisen ganz nach Bedarf!
Unter den Balken|Punkten findet sich die Sass’sche Schreibweise!
Was im Buch ist Platt, was Hoch?
Wȫȫr un Sätz in normoolgrōte un lōōtrechte Bōōkstoḃen:
Platt
Wörter und Textpassagen in normalgroßer und kursiver Schreibweise:
Hochdeutsch, zumindest kein Platt
Wȫȫr in lütte un lōōtrechte Bōōkstoḃen:
Platt (tōmeist Uttuusch- Wȫȫr)
Wörter, in kleiner und kursiver Schreibweise:
Hochdeutsch (Übersetzungen oder i.d.R. hochdeutsche Erklärungen)
Warum (ab Herbst 2015) diese
›SASS-ergänzende Schreibweise‹?
Beide Schreibweisen, die zuvor verwendete wie die jetzige, stehen fest zu SASS (zum PLATT-DUDEN für NS, HH, SH seit 1956), ergänzen ihn aber und sind für Dithmarschen und ganz Schleswig-Holstein gleichermaßen tauglich. Traditionell werden hier die Diphthonge, die Zwielaute [ou, ei, oi |öü], nicht als Doppellaute (z. B. als ou, ej, oi |eu |äu) geschrieben, sondern als o, e und ö.
Meine ältere ›Dithmarscher Schreibweise‹ hielt sich an das Prinzip unserer Dithmarscher Altvorderen Groth und Müllenhoff, die die langen Monophthonge |Einlaute kennzeichneten, die problematischen Zwielaute aber nicht. Diese traditionelle Schreibweise erzeugte leider immer ein riesengroßes Problem: Die Monophthonge|Einlaute wurden unnötigerweise hervorgehoben; aber nur über sie konnte man sich die nicht markierten Diphthonge |Zwielaute logisch erschließen (indirekt, nach der Methode ›von hinten durch die Brust ins Auge‹). — Immerhin, man konnte! Behelfsmäßig unterstützte ich dies durch Anhebungen.
Meine neuere nun verwendete ›SASS-ergänzende Schreibweise‹ markiert direkt die Problem-Zwielautbuchstaben o, e und ö durch einen Balken (ō, ē und ȫ) und sagt: Dies ist höchstwahrscheinlich ein Doppellaut [ou, ei bzw. oi |öü], auch wenn er nicht so aussieht! Und die balkenlosen Buchstaben o, e und ö werden ganz normal als o, e und ö gelesen. — Schon Otto Mensing verwendete in seinen Lautschriftergänzungen die Zeichen ō, ē und ø, um auf Zwielaute bei Einlaut-Schreibweise hinzuweisen, für ganz Schleswig-Holstein!
Über den Autor
Heinrich Johannes Dehning
war ein beeindruckender Pädagoge im frühen preußischen Schleswig-Holstein des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Geboren wurde er 1855 als kleiner Leute Kind auf dem flachen Land bei Glückstadt, in der heutigen Gemeinde Sommerland. Er wuchs als Einzelkind auf, familiär wohlbehütet, und wurde in seiner ganzen Dorfschulzeit von einem einzigen Lehrer gefordert und gefördert. Mit 15 (!) Jahren begann nach der Konfirmation seine Unterlehrerzeit in Dithmarschen, zunächst in Osterrade, dann in Wrohm. Nach seiner Seminarzeit in Eckernförde unterrichtete er noch einige Jahre in Wrohm und Elpersbüttel, ging dann nach Stellingen.
Nach dem 1. Weltkrieg erlebte Dehning die revolutionäre Zeit im persönlichen Übergang in den Ruhestand als gebeutelter Deutscher. Politisch war er konservativ geprägt, war aber kein plumper Monarchist. Ganz sicher gehörte er zum bürgerlichen Lager und war kein Freund der ›Sozis‹ (s. DeH1.186f). Auf Seite (DeH1.161) legt er dar, dass sein pädagogisches Bestreben darauf abgezielt hatte, gutbürgerliche Volksgenossen heranzuziehen. Über die letzten Jahre des Autors bis 1939 hat der ›Übersetzer‹ nichts in Erfahrung bringen können, kann von ganzem Herzen nur hoffen, dass Dehnings solidarisch-nationale Grundeinstellung und eine gewisse Deutschtümelei (aus heutiger Sicht!) (s. DeH1.204) ihn 1933 nicht dem hitlerschen ›nationalen Sozialismus‹ in die Arme stolpern ließen.
Die Schule und ihre Weiterentwicklung blieb ihm jedenfalls auch im Alter Herzenssache. Pestalozzi und dessen Liebe zum Kind waren seine Idole. So konnte er der neuen Reformbewegung nach dem ersten Weltkrieg durchaus sehr viel Positives abgewinnen.
Peter Neuber
Im Inhaltsverzeichnis wird auch auf die in den Dehning-Text eingelassenen Original-Seitenumbrüche in der Form (DeH1.063) bzw. (DeH2.015) verwiesen.
Wat in dat Bōōk steiht (Rahmen)
›Klappentext 1‹ – Reihe der Meldörp-Bȫker
Impressum
Aussprache-Steckbrief für Dithmarschen
Was im Buch ist Platt, was Hoch?
Warum der Schreibweisenwechsel ab Herbst 2015?
Über den Autor
Inhaltsverzeichnis zum Hauptteil
Zum Ansinnen der Meldörp-Bȫker
Schreibweise und Aussprache (ō, ē, ȫ; â; ė; ġ; ḃ;…)
Information zu Kennmarken (M3, M4, …)
Regionale Besonderheiten (X01, X02, …)
Informationen zu *-Wörtern in der ›Grabbelkiste‹
Auf den letzten Seiten (›Klappentexte 2 + 3‹):
Information über die Nutzung der Wȫhrner Wȫȫr
Werbung für die Meldörp-Bȫker und speziell für dieses
Wat in dat Bōōk steiht (Hauptteil)
Vörwōōrt |
DeH1.003 |
1. Stremel: Ut mien Jungsparadies |
DeH1.005 |
Vör mien Schōōltiet |
DeH1.005 |
Ut mien Schōōltiet |
DeH1.019 |
Op’n Komerlanner Hoff |
DeH1.026 |
De letzten Schōōljohren |
DeH1.031 |
2. Stremel: Ut mien Präparandentiet |
DeH1.047 |
Ȫȫsterrood |
DeH1.052 |
Wrōhm |
DeH1.079 |
3. Stremel: Ut mien Seminoortiet |
DeH1.101 |
Afreis no’t Seminoor |
DeH1.101 |
Uns’ Lēhrers |
DeH1.106 |
Uns’ Musenstadt |
DeH1.111 |
Uns’ ēērste Feerjenreis |
DeH1.116 |
Julus |
DeH1.120 |
Lēhrerwessel |
DeH1.122 |
De niede Direkter |
DeH1.127 |
Uns’ vergnȫȫgte Bōōd an’ Gōōsmârkt |
DeH1.129 |
Bârgfest |
DeH1.134 |
Man dat Geld wēēr ümmer knapp |
DeH1.135 |
De Seminoorschōōl |
DeH1.137 |
Feerjen un Feerjenreisen |
DeH1.139 |
Geschichten vun Kollēgen un Ünnerricht |
DeH1.145 |
Mien Berōpen no Wrōhm |
DeH1.156 |
Jehann Nissen sien Dōōd |
DeH1.157 |
Dat Afgangs-Exomen |
DeH1.159 |
4. Stremel: Schōōlmeister in Wrōhm /Dithmarschen |
DeH1.163 |
De Heimkēhr |
DeH1.163 |
De Schōōl |
DeH1.165 |
Mien Suldootspelen |
DeH1.174 |
De Lēhrerkrink |
DeH1.178 |
De Buurschop |
DeH1.182 |
Ōōk wiederhėn Prōḃen |
DeH1.188 |
Vun allerhand Slag Lüüd |
DeH1.191 |
In un ut de Börs bi Pēter Meier |
DeH1.204 |
5. Stremel: Schōōlmeister un Buur in Elpersbüttel |
DeH2.001 |
(DeH1.003)
Vörwōōrt
Mien Tōrüchbesinnen, dē ik 1919-21 schreḃen heff, wēēr ēgentli blōōts för mien Kinner un Kindskinner bestimmt. Sē schull unsen Famielnverband* ōōkX22 för tōkomen Tieden stütten. …
Op Wunsch vun ėn hēle Rēēg Frünnen, dē dit un dat dorvun leest hârrn, heff ik dat dėnn woogt, dat as Bōōk ruuttōgeḃen. Ik lȫȫvX36 je ōōkX22 mit sümX05 |ehr, dattX24 dat för âll Lüüd wichtig is tō hȫren, woX30 dat vör 50 Johr bi uns utsēhg, as wi allerwegens un besunners op’n Lannen un in lütte Dörper |Ȫȫr noch veel slichter leḃen dään. För de Lēhrers, dėnk ik, wârrt dat noch besunners intressant weenX82. De Ōlen sēhtX58 in dissen Spēgel nochmool dat ēgen Leḃen vörövertrecken, de swore Vörbilltiet, dėnn dat schȫne, frie’e Seminoorleḃen in de ōle Tiet, un de ēērste Ârbeit op’n Lannen un de dōmolige Leḃensoort vun de Lüüd. De jungen Kollēgen over köönt sēhn, wosückX30 wi Ōlen sikX07 |uns ōōk afmarachen mussen, wėnn wi sikX07 |uns no ėn Platz an de Sünn ropârbeiden wullen. Dat Tōrüchdėnken an de Jöögd |jungen Johren, dat Wȫhlen in de schȫne dore Tiet is mi persȫȫnli ėn Quellborn worrn un hett mi de hütige hatte Unglückstiet no dėn Weltkrieg lichter mookt.
Much mien Bōōk sien Lesers ōōkX22 en lütte Freud moken! – De Dithmarscher Mundoort heff ik wählt, dorum datt mien Kinner dor dēēlwies opwussen sünd. – (DeH1.004)
Wėnn ėn Minsch anfangt, plattdüütsch tō schrieḃen, dėn frȫher in de Schōōl dat Plattdüütsche utdreḃen worrn is, dėnn dėnkt hē tōmeist hōōchdüütsch un fangt an tō översetten, un dėnn wârrt dor kēēn Plattdüütsch ut. Dat heff ōōk ik beleḃen musst. Dėnn lēhr ik dat schȫne Bōōk vun Gustav Friedrich Meyer ›Unsere plattdeutsche Muttersprache‹ kėnnen, un dōX23 wēēr ik borgen.
För Utdruck un Satzbu hett dat dore Bōōk, dat ēēnzigste in sien Oort, mi bannig veel holpen. Un ik much Herr Meyer hier för disse Hölp hattli danken.
Kiel, 1924
H. J. Dēhning
(DeH1.005)