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Kreatur - Verloren im Streben nach Besitz


Kreatur - Verloren im Streben nach Besitz


1. Auflage

von: Friedrich Wolf

7,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 20.08.2024
ISBN/EAN: 9783689121792
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 439

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als die Wunden noch frisch und die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft voller Herausforderungen sind, kämpft der junge Student His mit den Widersprüchen des Lebens. Während er bei der Familie Nädele auf dem Land arbeitet, wird er Zeuge der erbarmungslosen Härte, mit der sich die Menschen an ihren Besitz klammern, und der Opfer, die sie dafür bringen. In einer Welt, die von wirtschaftlichen Zwängen und moralischen Dilemmata beherrscht wird, muss His entscheiden, ob er seiner Vernunft oder den aufkeimenden Gefühlen nachgeben soll, die durch seine Verbindung zu Genovef, der Schwester von Marie Nädele, geweckt werden. Eine eindringliche Erzählung über die Zerrissenheit zwischen Pflicht und Begierde, gesellschaftlichen Erwartungen und persönlicher Freiheit.
ZWEIHUNDERTUNDZWANZIG
DAS SCHWERT ÜBER DEN FELDERN
DER ROTE SCHMERZ
BLUT IM GLAS
DER DREIMANN
DER HOPPFUSS
EINE PEITSCHE KNALLT
DIE WALDNACHT
DURCHBRUCH
BLUTSSCHWESTERN
DAS NEUE GEBOT
SPRUNG IN DEN STROM
LUCIA
DAS LEBEN … EIN TROCKENSPORT
BRAVO, HIS!
SÜDLICHE GÖTTIN
DIE ANDERE SEITE
DIE TRANSFUSION
ALLE ARMEN SÜNDER!
ADAM UND DER MANN AM KREUZE
DAS GUTE WERK
STREIFLICHT
LEBENSNACHT
FEUERWERK
TODESNACHT
DER SCHWARZE GOTT
BRENNENDES GRAB
IM KERKER
GENOVEF
ALLE KREATUR
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
„Schaffet nit so viel!“ Das klingt Marie den ganzen Weg ins Ohr, da sie am Morgen zur Villa Hunschringer fährt, „schaffet nit so viel!“
Der Hoppfuß ist gar so kein Simpel! Schaffen von früh bis spät macht krank, neidig, gierig! Glück macht gut! Sie hat es erfahren!
Schnell steigen Marie und Hunschringer in den Wagen. Die Blutentnahme soll noch am Morgen stattfinden. Der Wagen saust: Schaffet nit so viel! Schaffet nit so viel!
Die Augen schließen …
„Sind Sie müde?“
„Glücklich.“
„Seit kurzem?“
„Ja!“
Hunschringer schaut nach der Uhr. „Wir müssen Sie etwas equipieren, Marie! Sie sollten zum mindestens ein Kleid für das Haus und einen Straßenmantel haben! Oder sind Sie dagegen?“
„Bestimmen Sie darüber!“
Sie fühlt, wie ihr Leben rollt, wie ihr Glück sich ballt.
Schaffet nit so viel!
Schaffet nit so viel! saust der Wagen.
*
Der Professor begrüßt Hunschringer freundschaftlich.
Sie treten in einen kleinen Operationssaal. Marie streift ihr Kleid ab, sie wird behorcht, der Arm gestaut.
Während der Professor sich reinigt, führt man ein Gespräch über die Jagd und über eine Küstenfahrt in Dalmatien. Doch Hunschringer ist nicht bei der Sache. Sein Blick haftet an Marie. Er muss an seine hilflose, flaumzarte Frau denken, die nur noch ein Gegenstand der Sorge und Pflege ist. Einst war sie eine feine helle Blume. Sie war reich, vornehm, gepflegt; doch Lust schenkte sie ihm nie und kein Kind. – Erfolge, Arbeit, Arbeit, Erfolge!
Und nun steht dieses Weib da, wie ein mächtiges Tier, mit einem Schoß, Geschlechter zu tragen, und mit Brüsten, Riesen zu säugen! Zorn rast in ihm hoch, Wut über sich selbst, an dem das Leben vorbeifloss! Kann man mit Edelsteinen und Banknoten den Durst stillen!
„Glänzend!“, knurrt der Professor und lässt aus der Vene durch eine große Hohlnadel das dunkle Blut in zwei Gläser laufen: „Wird Ihnen übel?“
Marie lacht aus voller Kehle, dass die Nadel hüpft und der dunkle Strahl auf den Boden schießt.

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