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Heisenberg, Hitler und die Bombe


Heisenberg, Hitler und die Bombe

Gespräche mit Zeitzeugen. Um weitere Interviews und Dokumente erweiterte Neuausgabe.
1. Version 2/201127

von: Michael Schaaf

19,80 €

Verlag: Gnt-Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 01.12.2018
ISBN/EAN: 9783862255009
Sprache: deutsch

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Der Nachweis der Urankernspaltung vor 80 Jahren war eine der folgenreichsten Entdeckungen des 20. Jahrhunderts. In Gesprächen mit Pionieren der Atomforschung und führenden Wissenschaftlern der geheimen deutschen und amerikanischen Kernforschungsprogramme im Zweiten Weltkrieg versucht der Autor, dem Mythos von der deutschen Atombombe auf die Spur zu kommen, indem er Kooperationsverhältnisse aufzeigt, Fehleinschätzungen auslotet und Ressentiments der beteiligten Wissenschaftler offenlegt. Warum ist es den deutschen Wissenschaftlern während des Krieges nicht gelungen, einen funktionierenden Reaktor oder gar die Atombombe zu bauen? War es Unfähigkeit, Ignoranz oder Kalkül? Im Fokus steht hier vor allem der Mitbegründer der Quantenmechanik Werner Heisenberg, der einer der führenden Physiker im deutschen „Uranverein“ war.
Dies ist die ePDF-Fassung der Printausgabe mit Bookmarks, verlinktem Inhaltsverzeichnis und Personenregister sowie verlinkten Querverweisen und Suchmöglichkeit.
In Gesprächen unter anderem mit ehemaligen Kollegen Heisenbergs versucht der Autor, dem Mythos von der deutschen Atombombe auf die Spur zu kommen.
<p><strong>Vorwort zur Neuausgabe</strong></p>
<p><strong>Vorwort zur Erstausgabe</strong></p>
<p>1 „Theoretische Physik war diffamiert“<br> Ein Gespräch mit <strong>Friedrich Hund</strong></p>
<p>2 „Wir haben die russische Atombombe beschleunigt“<br> Ein Gespräch mit <strong>Manfred von Ardenne</strong></p>
<p>3 „Heisenberg war an der Bombe nicht interessiert“<br> Ein Gespräch mit <strong>Willibald Jentschke</strong></p>
<p>4 „An eine Bombe wurde in Deutschland überhaupt nicht gedacht“<br> Ein Gespräch mit <strong>Rudolf Fleischmann</strong></p>
<p>5 „Schweres Wasser kostete so viel wie Gold“<br> Ein Gespräch mit <strong>Erich Bagge</strong></p>
<p>6 „Heisenberg und Weizsäcker haben sich überschätzt“<br> Ein Gespräch mit <strong>Paul Harteck</strong></p>
<p>7 „Heisenberg hat die Atombombe sabotiert“<br> Ein Gespräch mit <strong>Edward Teller</strong></p>
<p>8 „Heisenberg hat die technischen Schwierigkeiten unterschätzt“<br> Ein Gespräch mit <strong>Hans Bethe</strong></p>
<p>9 „Ich wollte erkennen, ob Atombomben möglich sind“<br> Ein Gespräch mit <strong>Carl Friedrich von Weizsäcker</strong></p>
<p>10 „Grundlagenphysik in den USA hatte praktisch aufgehört“<br> Ein Gespräch mit <strong>Wolfgang Panofsky</strong></p>
<p>11 „Heisenberg wollte Bohr schützen“<br> Ein neues Dokument zum Treffen der beiden Physiker in Kopenhagen 1941</p>
<p>12 „Arnstadt war nicht Alamogordo“<br> Eine Erwiderung auf Rainer Karlschs Buch „Hitlers Bombe“</p>
<p><strong>Biographischer Anhang</strong></p>
<p><strong>Danksagung</strong></p>
<p><strong>Auswahlbibliographie</strong></p>
<p><strong>Dokumentarischer Anhang</strong><br> 1. Hamburger Tageblatt vom 29. Oktober 1937<br> 2. Brief von Paul Harteck und Wilhelm Groth an das Reichskriegsministerium vom 24. April 1939<br> 3. Deutsche Allgemeine Zeitung vom 15. August 1939<br> 4. Brief von Werner Heisenberg an Paul Harteck vom 10. April 1940<br> 5. Brief von Werner Heisenberg an Paul Harteck vom 4. Mai 1940<br> 6. Brief von Paul Harteck an Werner Heisenberg vom 15. Januar 1947<br> 7. Brief von Werner Heisenberg an Paul Harteck vom 9. Dezember 1947<br> 8. Brief von Carl Friedrich von Weizsäcker an Robert Jungk vom 4. Januar 1957<br> 9. Brief von Werner Heisenberg an Gustav Hertz vom 10. Februar 1966<br> 10. Brief von Victor Weisskopf an den Autor vom 22. Dezember 1993<br> 11. Brief von Carl Friedrich von Weizsäcker an den Autor vom 11. August 1994<br> 12. Brief von Carl Friedrich von Weizsäcker an den Autor vom 31. Juli 1995<br> 13. Brief von Edward Teller an den Autor vom 7. September 1995</p>
<p><strong>Personenregister</strong></p>
<p><strong>Vorwort zur Neuausgabe</strong></p>
<p>Seit der Erstausgabe dieses Buches im Jahre 2001 ist die mehr als sieben Jahrzehnte alte Debatte um Werner Heisenberg und seine Rolle im sogenannten „Uranverein“ immer wieder an die Öffentlichkeit geschwappt. So etwa 2002 durch die Veröffentlichung der Briefentwürfe Niels Bohrs über sein Treffen mit Heisenberg 1941 in Kopenhagen, 2005 durch die Veröffentlichung von Rainer Karlschs kontroversem Buch „Hitlers Bombe“ und in jüngster Zeit durch die Thesen von Manfred Popp zur deutschen Atomforschung.</p>
<p>Erinnerung ist ein offener Prozess, da unser Blick auf die Vergangenheit nicht nur vom Wissensstand über die Geschichte und ihr Wirkungsgeflecht, sondern auch vom Zeitgeist abhängig ist, in dem wir uns befinden. Aus diesem Grund hält der Autor es für geboten, eine überarbeitete und erweiterte Neuausgabe dieses Buches zu veröffentlichen. Hinzugekommen sind Interviews mit dem Physiknobelpreisträger Hans Bethe und dem langjährigen Direktor des Stanford Linear Accelerator, Wolfgang Panofsky. Beide wurden von den Nationalsozialisten aus Deutschland vertrieben und haben später am amerikanischen Atombombenprojekt mitgewirkt. Mit Hans Bethe, Edward Teller, Wolfgang Panofsky und Victor Weisskopf (siehe Dokument 9) kommen somit vier Mitarbeiter des amerikanischen Atombombenprojektes zu Wort und weiten damit den Blick auf die Konkurrenzprojekte des „Uranvereins“ in den USA und in der Sowjetunion (siehe Panofsky-Interview und Weisskopf-Brief). Ebenfalls neu sind Ergänzungen zum Gespräch mit Paul Harteck, die in der Erstauflage noch nicht berücksichtigt werden konnten. Interessant sind hier vor allem Hartecks Äußerungen zu den Arbeitsbedingungen am Hamburger Institut für physikalische Chemie während des Dritten Reiches. Ergänzt wird die Neuausgabe durch zahlreiche Dokumente und Fotos, zwei Beiträge des Autors zu obiger Debatte, Literaturhinweise zu einigen seit 2001 erschienenen Büchern zum Thema und ein Personenregister.</p>
<p>Hans Rothfels nannte die Zeitgeschichte einmal die „Epoche der Mitlebenden“. Diese Phase ist nun vorüber. 80&#xa0;Jahre nach der Entdeckung der Kernspaltung sind mittlerweile alle Interviewpartner dieses Buches verstorben und es gilt, ihre Zeugnisse aufzubewahren, aber auch kritisch zu hinterfragen. Denn natürlich obliegt den Zeitzeugen nicht die alleinige Deutungskompetenz. Vielmehr gilt es, sich von ihren Aussagen zu lösen, sie kritisch zu betrachten und mit den verfügbaren Quellen zu validieren. Dennoch lesen sich die hier abgedruckten Interviews und Dokumente wie ein Tauchgang in die Geschichte. Erkennbar werden die teilweise moralische Überlastung und die daraus folgenden Fehleinschätzungen und Ressentiments der Wissenschaftler. Die Interviews gewähren Einblicke in ihre Denk- und Handlungsräume und lassen sowohl ihre Selbstüberschätzungen und Legitimationsmuster als auch die dahinter stehenden Kollaborations- und Kommunikationsstrukturen erahnen.</p>
<p>Johannesburg, im Oktober 2018</p>

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