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Das finstere Phylakterium


Das finstere Phylakterium

Horrorkabinett - Band 11
Horrorkabinett, Band 11 1. Auflage

von: Katrin Holzapfel

1,99 €

Verlag: Novo Books
Format: EPUB, PDF
Veröffentl.: 25.05.2024
ISBN/EAN: 9783961273799
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 96

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Die Erde hat sich verändert, als eines Tages der Himmelsmond aufgetaucht ist. Denn mit dem Erscheinen dieses zweiten Trabanten wird Magie auf der Erde real und viele Menschen verwandeln sich unter seinem Einfluss in Werwölfe, Vampire, Feen, Dämonen und noch viele andere magisch begabte Spezies.
Isabella Donner, eine junge, magisch nicht begabte Menschenfrau, und Aaron Fulmine, der Sturmmagier, sind ein Ermittlerpaar im LKPF, dem Landeskriminalamt für Paranormale Fälle.
Als die jugendliche Vampirin Aretta verschwindet, werden die beiden mit dem Fall betraut. Schnell wird klar, das es sich um eine Entführung handelt. Und als ein Anschlag auf Isabella verübt wird, bei dem sie in eine magische Dryade verwandelt wird, erkennen die beiden Ermittler, dass sie es mit mit besonders dunklen Mächte zu tun haben. Plötzlich geht es für Isabella und Aaron nicht mehr nur um die Lösung des Falles, sondern wird für die beiden zum Kampf um ihr Leben.
„Ich kann nicht glauben, dass wir schon wieder Spätschicht haben“, grummelte Isabella. Ihr Partner, Aaron Fulmine, schaute von seinem Schreibtisch auf.
„Könnte schlimmer sein“, erwiderte er. „Wenigstens müssen wir nicht auf Streife.“
„Du bist der Einzige, der bei Doppel-Vollmond nicht raus will.“ Obwohl es Nacht war, brauchten die beiden kein elektrisches Licht. Es war fast taghell, weil beide Monde draußen leuchteten. Der erste, der Erdenmond, in schwachem, silbrigem Licht. Der zweite, den sie den Himmelsmond nannten, leuchtete tiefblau. In einer solchen Nacht sah man praktisch keine Sterne. Stattdessen erhellte das Glimmen von Magiepartikeln die Dunkelheit. Wie winzige Glühwürmchen tanzten blaue und violette Funken in der Luft.
Es trieb alle nach draußen. In der Nacht des Doppel-Vollmonds herrschte überall reges Treiben. Einige Läden hatten sogar bis nach Mitternacht offen. Werwölfe, Vampire, Feen, Dämonen und manchmal auch Engel waren aktiv. Niemand mochte in solchen Nächten Spätschicht haben. Polizisten ganz besonders wenig, weil sich dann die Verbrechen häuften. Überfälle, Morde und geheimnisvolle Rituale wurden durchgeführt. Einige Wesen der Nacht nutzten diese Zeit aber auch zur Partnersuche. Obwohl es Nacht war, liefen draußen Leute herum und vergnügten sich. Restaurants waren gut besucht. Spielhöllen ebenso.
Das alles machte Nachtschichten bei Doppel-Vollmond sehr unbeliebt bei Polizisten.
Aber im Inneren der Polizeistation sah man von diesem Schauspiel nichts. Die Wände waren grau und langweilig, Computer summten und surrten. Außer Isabella und Aaron war fast niemand hier. Die anderen waren draußen unterwegs. Auf Streife, bei Tatorten. Im Augenblick aber war es ruhig. Isabella und Aaron waren zum Telefondienst eingeteilt. Das bedeutete, sie nahmen im Notfall Anrufe entgegen. Sie waren auf Abruf.
„Haben wir wenigstens irgendwas Spannendes?“, wollte Isabella wissen. Sie hängte ihre Uniformjacke über den Schreibtischstuhl und ging zu Aaron. Noch war scheinbar nichts Schlimmes passiert.
„Ein paar Berichte“, meinte Aaron. „Papierkram, was sonst.“ Seine silbernen Haare standen wie immer wild in alle Richtungen ab. Manchmal sah man zwischen den Strähnen winzige Blitze zucken. Aaron war ein Sturmmagier, der das Wetter kontrollieren konnte.
Deswegen mochte er die Nächte mit Doppel-Vollmond nicht so gerne. Während andere Magiebegabte stärker wurden, hing seine Kraft vom Wetter ab. Bei Doppel-Vollmond hingen niemals Wolken am Himmel. Es gab keine Gewitter, keinen Sturm, nichts. Zwar konnte Aaron immer noch Blitze abfeuern, aber sie waren schwächer. Nur, wenn ein Gewitter heraufzog, konnte er all seine Macht nutzen. Der Doppel-Vollmond brachte Aaron keine Vorteile.
Außerdem wusste Isabella, wie sehr er Gewitter liebte. Aber in Nächten, an denen die beiden Monde strahlten? Da hatte Aaron nicht mehr Zauberkraft als Isabella. Nämlich gar keine.
Aaron lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schaute hoch. Er grinste Isabella schief an, diese lächelte zurück.
„Die Liste mit Berichten?“, fragte sie.
Er wackelte mit der Maus, bis eine lange Liste erschien. „Der Abschlussbericht für den Fall Müller ist morgen fällig. Willst du oder soll ich?“
„Mach du ruhig“, grinste Isabella ihn an. Aaron stöhnte.
„Ich hätte es besser wissen sollen. Überlasse nie einer Frau die Wahl!“
„Ach, sei still, Sturmfratze“, lachte Isabella und stellte ihm eine Tasse Kaffee hin. Aaron grummelte, aber er nahm einen tiefen Schluck. Er legte dabei den Kopf in den Nacken. Seine Augenlider schlossen sich flatternd, als er genießerisch trank. Isabella wandte den Blick hastig ab.
„Ich nehme alles zurück“, sagte er. Er stellte die Tasse nachdrücklich neben sich ab. „Du bist die beste Partnerin der Welt.“
„Ich habe eine ganze Kanne gemacht“, meinte Isabella. „Wir müssen ja schließlich wach bleiben.“
„Die allerbeste Partnerin überhaupt“, verbesserte Aaron sich.
Eine Weile herrschte einvernehmliches Schweigen zwischen ihnen. Nur das Klacken der Tastaturen durchbrach die Stille. Manchmal das Schlürfen von Kaffee.
Rein äußerlich schienen Isabella und Aaron überhaupt nicht zusammen zu passen. Isabella war zierlich und schlank. Sie mochte bunte Kleidung und verregnete Nachmittage zum Lesen. Sie reichte Aaron kaum bis zur Schulter. Ihre Haut war blass, ihre Augen groß und blau. Die blonden Haare trug sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
Aaron dagegen war groß, breitschultrig und sonnengebräunt. Seine silbernen Haare standen immer wild ab. Er trug Lederjacken und in seiner Freizeit auch ein dornengespicktes Halsband. Nicht im Dienst natürlich. Seine Kleidung war entweder grau oder schwarz, seine Schuhe elegant. Er mochte Motorräder und lange Wandertouren. Außerdem war er ein Sturmmagier.
Isabella hatte durch das Auftauchen des Himmelsmonds keine Zauberkraft bekommen. Vor zwanzig Jahren war er zum ersten Mal aufgegangen. Ohne Vorwarnung, ohne Erklärung. Ein wissenschaftliches Wunder. Ein Rätsel. Noch viel rätselhafter war, dass der Himmelsmond manche Menschen verändert hatte. Er hatte sie zu Magiewesen gemacht. Manchen waren Tierohren und -schwänze gewachsen. Manche konnten zaubern. Wieder andere waren plötzlich blitzschnell oder konnten an der Decke laufen. Es gab plötzlich Vampire, Werwölfe, Gestaltwandler, Nixen und vieles mehr.
Und manche Menschen waren einfach Menschen geblieben. Zu ihrem Schutz wurde das LKPF gegründet. Das Landeskriminalamt für Paranormale Fälle, in dem Isabella und Aaron arbeiteten. Längst schützten sie nicht nur Menschen, sondern halfen auch anderen Wesen. Erst letzte Woche hatten sie einen Nachbarschaftsstreit zwischen zwei Feen entschärft. Einmal hatten sie eine Trollbrücke beschützt. Und an den Fall mit dem Sukkubus wollte Isabella gar nicht denken.
Aber obwohl Isabella nur ein Mensch war, passte sie zu Aaron. Sie arbeiteten jetzt seit drei Jahren zusammen. Drei turbulente Jahre waren es gewesen. Voller Höhen und Tiefen. Inzwischen vertraute Isabella dem Sturmmagier blind. Er würde auf sie aufpassen und sie auf ihn. Er war fast wie ein großer Bruder für sie. Nur manchmal, wenn sie ihn unbemerkt beobachtete, pochte ihr Herz. Aber das konnte sie verstecken. Unterdrücken. Aaron war ihr Partner, und das war alles.
Das Schrillen des Notrufs riss Isabella aus ihren Gedanken. Hastig griff sie nach dem Hörer und hob ab.
„Landeskriminalamt für Paranormale Fälle, was ist Ihr Notfall?“ fragte sie. Aufregung strömte durch ihre Adern. Ein Notfall war nichts, das sie jemandem wünschte. Aber er unterbrach die Routine einer langweiligen Nacht.
Einen Moment herrschte Stille. Isabella hörte nicht einmal Atemzüge, nur das Rauschen der Leitung. Endlich, ein Atemzug, kaum hörbar. Dann ertönte eine leise, rauchige Stimme:
„Ich glaube, mein Kind wurde entführt.“
Die Aufregung in Isabellas Magen verwandelte sich in Entsetzen. Kindesentführung war eine schreckliche Anschuldigung. Eine noch viel schrecklichere Vorstellung. Sie wollte sich nicht ausmalen, was die Mutter am Telefon durchmachte. Wie verstört sie sein musste. Instinktiv setzte sich Isabella aufrechter hin.
Das erweckte auch Aarons Aufmerksamkeit. Ihr Partner schaute von seinem Bildschirm auf und hob eine Augenbraue.
„Können Sie mir Details geben?“, fragte Isabella. Sie bemühte sich, ruhig zu sprechen. Immer noch hörte sie keine Atemgeräusche. Komisch.
„Ich… ich weiß nicht. Aretta ist heute nicht von der Schule zurückgekommen.“ Eine Pause. „Sie bleibt manchmal bei Freunden. Deswegen habe ich mir nicht gleich Sorgen gemacht. Aber jetzt ist es schon spät, und der Doppel-Vollmond…!“ Nun war doch Schluchzen zu hören. Trockenes, verzweifeltes Schluchzen, das Isabellas Herz zusammenzog.
„Bitte nennen Sie mir Ihren Namen und Ihre Adresse“, sagte sie bestimmt. Normalerweise würden sie ein vermisstes Kind erst nach 24 Stunden suchen. Aber heute Nacht war Doppel-Vollmond. Die Zeit der dunklen Rituale. Ein Kind, das in dieser Zeit verschwand, wäre morgen vermutlich tot.
„I-Ich bin Na-Nathalie von Dunkelthal“, sagte die Frau am Telefon.
„Spezies?“
„Va-Vampir.“ Das erklärte, warum die Frau nicht atmete. Eine Untote.
„Wir sind gleich da“, versprach Isabella. „Geben Sie uns nur Ihre Adresse.“
***
Isabella verständigte die Kollegen von unterwegs. Wenn tatsächlich ein Kind entführt worden war, zählte jede Sekunde.
Aaron raste mit dem Einsatzfahrzeug durch Althengsthal. Er nahm Kurven viel zu schnell. Isabella war froh, dass sie sich angeschnallt hatte. Aber sie hatten es eilig, und so beschwerte sie sich nicht. Über ihren Köpfen heulte die Sirene. Aaron überfuhr mehrere rote Ampeln, so eilig hatten sie es.
„Was wissen wir?“, fragte Aaron sie. Er wandte den Blick nicht vom Verkehr. Bis zum Haus von Frau Dunkelthal war es nicht weit. Nur ein paar Straßen. Die Schule war auch ganz in der Nähe. Die Vorstellung, dass ein kleines Mädchen entführt worden war… Isabella schauderte. So nah an ihrem Zuhause. So nah an einem Ort, an dem es in Sicherheit sein sollte.
„Nicht viel“, sagte sie. „Aretta von Dunkelthal ist zehn Jahre alt. Oder war zehn, als sie zum Vampir wurde. Sie ist in der dreizehnten Klasse.“ Eine komische Vorstellung: Eine junge Frau, die wie eine Zehnjährige aussah. Aber das Mädchen war eine Vampirin. Da war Aussehen zweitrangig. Geistig alterten die Untoten normal weiter. Noch gab es keine hundertjährigen Vampire. Aber vielleicht würde sich das in Zukunft ändern. „Sie wurde vor acht Jahren gebissen.“
Technisch gesehen war es damit keine Kindsentführung mehr. Trotzdem: Eine entführte junge Frau war genauso schlimm. Besonders, wenn es eine Vampirin war. Mit deren Asche konnte man viele schreckliche Dinge anstellen.
„Hm“, machte Aaron. „Sonst nichts?“
„Sonst nichts“ bestätigte Isabella. Alles weitere musste ihnen Frau von Dunkelthal erzählen.
„Das gefällt mir nicht“, sagte Aaron. „Ein Vampirkind, das bei Doppel-Vollmond entführt wird? Das schreit geradezu nach einem dunklen Ritual.“
Isabella musste ihm recht geben. Zwar konnte man Vampire nur schwer verletzen. Aber ihre Asche war eine wichtige Zutat in illegaler Alchemie. Und es gab genug dunkle Zauberer, die damit mächtiger wurden. Isabella schauderte allein bei der Vorstellung.
Der Himmelsmond verstärkte Magie. Je voller der Mond war, desto einfacher konnte man Zauber wirken. Dunkle Rituale, böse Flüche und schwarze Zauberei. Alles illegal, alles so einfach bei Doppel-Vollmond. Wenn nur der Himmelsmond voll war, war es schlimm genug. Wenn auch der Erdenmond noch hell leuchtete, wurde es gefährlich. Richtig gefährlich.
„Ich weiß“, bestätigte Isabella. „Wir müssen so schnell wie möglich mit Frau von Dunkelthal reden.“
Sie erreichten das kleine Einfamilienhaus wenige Minuten später. Es stand am Ende einer Einbahnstraße, umgeben von Kleingärten. Vor den Fenstern blühten Nachtkerzen strahlend gelb. Seine reinweiße Fassade schien im Mondlicht zu leuchten. Der Vorgarten war gefüllt mit Blumen, die in der Dunkelheit blühten. Die weißen Blüten der Mondwinde funkelten. Große, schlauchförmige Engelstrompeten dufteten berauschend. Dazwischen wuchsen in kleinen Beeten die Nachtveilchen, deren himmlische Süße lockte. Während in anderen Gärten die Blumen schliefen, war dieser eine Farbexplosion. Kaum zu glauben, dass hier wirklich Vampire lebten.
Isabella betätigte die Türklingel. Keinen Herzschlag später wurde geöffnet. Aus dem Inneren des Hauses wehte ihr ein kühler Duft entgegen. Wie ein Grabhauch, dachte sie fröstelnd.
Dann sahen Isabella und Aaron die Vampirin zum ersten Mal. Sie war schlank und zierlich. Ihr herzförmiges Gesicht mit den großen, roten Augen war hübsch anzusehen. Frau von Dunkelthal klammerte sich an den Türrahmen. Ihre Wangen waren von Tränenspuren geziert. Sie drückte sich ein Taschentuch gegen die Lippen und wirkte erschöpft.
Sofort trat Aaron nach vorne und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Isabella schluckte.
„Frau von Dunkelthal?“, fragte Aaron sanft.
„Nennen Sie mich Nathalie“, antwortete sie mit ihrer rauchigen Stimme. Sie lispelte ein ganz kleines bisschen. Beim Sprechen sah man ihre verlängerten Schneidezähne aufblitzen. „Bitte, kommen Sie doch herein.“
Nathalie führte sie in ein gemütliches Wohnzimmer. Dort stand ein Tisch, der mit Büchern übersät war. Dicke, alte Wälzer, die bestimmt aus einer Bibliothek stammten. Neugierig linste Isabella auf die Titel. Sie waren alle verschnörkelt und altmodisch.
„Ich bin Archivarin“, erklärte Nathalie, die Isabellas Blick bemerkte. Ein Hauch eines Lächelns umspielte ihre Lippen. Obwohl sie vor Sorge außer sich sein musste, trat sie näher. „Und Buchbinderin. Manche dieser alten Werke müssen repariert werden. Damit war ich beschäftigt, bis…“ Nathalie brach ab und wandte den Blick zur Seite. Sie atmete tief ein. Ihr Brustkorb hob sich zum ersten Mal, seit Isabella hereingekommen war. „Bis mir aufgefallen ist, dass Aretta nicht heimgekommen ist.“
„Sie waren allein hier?“, fragte Aaron. Er war zu einem alten Ledersofa gewandert. Gerade betrachtete er Fotos, auf denen ein Kind spielte.
„Den ganzen Nachmittag“, bestätigte Nathalie. Sie wrang nervös die Hände. „Ich habe ja bis Mittag geschlafen.“
Aaron nickte. „Kann das jemand bestätigen?“, fragte er. Als Nathalie ihn entsetzt anstarrte, hob er entschuldigend die Hände. „Fürs Protokoll“, fügte er hinzu.
Isabella schnalzte mit der Zunge. Sie legte der Vampirin die Hand auf die Schulter und drückte sanft. Sie fühlte sich zerbrechlich an. „Was mein Partner sagen will“, sagte sie und schaute Aaron tadelnd an. „Ist, dass wir die Tatzeit eingrenzen müssen. Wir müssen wissen, wann der Entführer am besten zuschlagen konnte.“
Nathalie nickte abgehackt. „Ich war allein hier“, sagte sie. „Aber ich bin Vampirin. Wenn ich schlafe, bekomme ich nichts mit. Gar nichts.“ Sie knetete ihre Finger und starrte auf ihre Füße. „Meinen Sie, der Entführer hat das ausgenutzt?“
„Aretta kann vormittags in die Schule, richtig?“, fragte Isabella sanft.
Nathalie nickte. Je älter ein Vampir wurde, desto mehr schadete ihm die Sonne. Junge Vampire konnten oft noch draußen spielen. Oder ihrer Arbeit nachgehen. Ältere Vampire konnten manchmal abends die Sonne ertragen. Scheinbar war auch Nathalie von Dunkelthal ein junger Vampir. Immerhin war sie am Nachmittag zum Archiv gekommen.
„Sie hatte heute sechs Stunden.“ Nathalie überlegte einen Moment. „Ich dachte, sie wäre zur Nachhilfe gegangen. Und dann zu einer Freundin.“ Tränen schimmerten in ihren roten Augen. „Aber als sie nicht nach Hause gekommen ist…“
„Haben Sie nach ihr gesucht?“, unterbrach Aaron sanft.
Nathalie wirbelte zu ihm herum und bleckte die Zähne. „Natürlich habe ich nach ihr gesucht! Sobald ich konnte, habe ich die Nachbarschaft durchkämmt. Meine Freunde haben geholfen. Aber da war keine Spur von Aretta!“ Sie vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte trocken. „Keine einzige Spur…!“

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